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Autor Thema: Darwin - Sydney 2008  (Gelesen 18552 mal)

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Doreen & Andreas

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #75 am: 15.01.2010, 08:55 Uhr »
Prompt haben wir drei Steinschläge in der Windschutzscheibe, einer verursacht einen Riss.
Das ist ärgerlich; ein Glück, daß Ihr erst mal weiterfahren konntet. Ansonsten kommt noch Wartezeit für die Reparatur und somit Aufall von Urlaubszeit hinzu und das ist noch ärgerlicher.
Wir haben bei unserer ersten Rundreise vom Autovermieter den Tipp bekommen, bei entgegenkommenden Fahrzeugen -speziell bei Roadtrains- auf Gravelroads die Hand an die Frontscheibe zu legen, um so Schwingungen der Scheibe zu dämpfen und damit einen Riß zu vermeiden. Hat auch bestens funktioniert; bei unserer zweiten Reise hatten wir acht(!) Treffer auf der Scheibe, aber keinen Riß!
Viele Grüße,
Andreas
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Edmund

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #76 am: 15.01.2010, 16:28 Uhr »
Welcome Annika.

@Andreas: Den Tipp kannte ich noch nicht. Ich habe mir ein anderes Verhalten angewöhnt. Schildere ich bei den entsprechenden Bildern. Ich hatte bisher bis auf die erste Reise immer mindestens einen Reifenschaden, nie Steinschlagschäden. Deshalb war ich auch über den Sprung in der Windschutzscheibe etwas beunruhigt.

@Gabi: Das ist leider so!

3. Oktober

Heute morgen haben wir viel Zeit - die Tour beginnt erst um zehn. Ich nutze die Zeit, um den Schaden an der Windschutzscheibe zu dokumentieren.



Das sieht nicht sehr schlimm aus, der Sprung vergrößert sich jedoch an den nächsten Tagen an beiden Enden.

Kaum habe ich das Auto in den (vermeintlichen) Schatten gestellt, bittet mich ein Aussie, ihn fremdzustarten. Kein Problem - ruckzug erledigt. Aber anschließend lässt sich die Motorhaube nicht mehr schließen.



Die Rückholfeder, das ist die untere, kleinere, hat sich ausgehangen. Zur Reparatur benötigt man schlanke Finger und muss zunächst die starke obere Feder mit einem Schraubendreher aushebeln. Gesagt, getan - die beste Ehefrau von allen setzt ihre schlanken Fingerchen ein und in zwei Minuten ist das Problem erledigt.

Pünktlich geht die Tour los und zu unserer Erleichterung fährt die Reisegruppe von gestern auf einer anderen Tour. Allerdings sind wir auch in unserer Gruppe nach der Führerin die Jüngsten (hat erheblichen Einfluss auf die Wandergeschwindigkeit).



Diese macht nach drei Monaten ihre letzte Tour und wir hören den Abschiedsschmerz immer wieder aus ihren Erläuterungen heraus. Außerdem muss sie auch ein paar Fotos machen - bis heute ist sie noch nicht dazu gekommen. Uns geht's nach jeder Reise ja genau so (Abschiedsschmerz und verpasste Fotogelegenheiten).

Zunächst hören wir etwas über den Eigentümer der Ranch und deren Geschichte. Ihren Unterhalt erzielen sie aus der Rinderzucht; die Cobbold Gorge ist Nebenerwerb. Zuerst fahren wir durch das sandige, wasserlose Flussbett des Robinson Rivers zum Grab John Corbetts.





John war einer von vielen, erfolglosen Abenteurern, die versuchten zu der damaligen Zeit, ihr Glück zu machen. Erschlagen von "Blacks". Ein bedauerliches Einzelschicksal, dass aber schon damals wenig Aufsehen erregte - alles in allem war John ein ziemlicher Verlierer (Loser).

Durch den Robertson River fahren wir in die Cobbold Gorge, benannt nach ihrem Entdecker. Bevor wir jedoch in die Schlucht fahren, wandern wir erst nach oben zum Rand der Schlucht. Für uns ist das eher ein Schleichen, wir sind halt die zweitjüngsten. Wir erhalten noch etwas Unterricht über Bushtucker und mit welchen Früchten die Abo-Frauen abtrieben. Der Ausblick in die Schlucht ist großartig und wir entdecken einige Süßwasser-Krokodile.

Blick in die Schlucht





Ach ja, die Kroks fressen gerne Amphipien - auch Aga-Kröten, nur überleben sie das nicht! Nach langwierigen Abstieg erreichen wir das Boot, mit dem wir in die Schlucht fahren. Sie ist stellenweise nur zwei Meter breit und bis zu 40 Meter hoch.





Krokodile gibt es hier überall - sie machen sich allerdings, wenn wir näher kommen, vom Acker (ins Wasser) - so dass keine Aufnahmen von ihnen gelingen.

Der Besuch der Schlucht hat sich wirklich gelohnt, auch wenn der Eintritt mit AUD 75,00 pP nicht billig ist.

Wir fahren zurück nach Georgetown und auf dem Savannah Way weiter bis Mt. Surprise. Dort übernachten wir auf demselben CP wie 2003. Der Sprung in der Windschutzscheibe hat sich verlängert. Morgen wollen wir nach Topasen schürfen.

Am späten Nachmittag auf dem Weg zum Pub fährt noch der Savannahlander an uns vorbei. Da ich mit den Wochentagen nicht ganz auf dem Laufenden war, hatte ich keine Kamera dabei und dieses schöne Motiv ging mir durch die Lappen.

Heute sind wir 175,4 km auf dieser Route gefahren.
Gruß
Edmund
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Schneewie

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #77 am: 15.01.2010, 17:27 Uhr »
Edmund, ich will weder Reifen- nach Scheibenschaden!!!!  :wink:

Das habe ich nicht gebucht, also möchte ich das auch nicht nachträglich vor Ort hinzubuchen  :wink:
Gruß Gabriele

Edmund

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #78 am: 15.01.2010, 19:19 Uhr »
Ja, wer will das schon. Gestern hat die Beste von allen hier vor der Haustür einen irreparablen Reifenschaden hinnehmen müssen.  :sauer2:

Bloß nicht immer daran denken, denn dann passiert es bestimmt. Und wenn es trotzdem passiert - no worries, es gibt schlimmeres!
Gruß
Edmund
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Schneewie

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #79 am: 15.01.2010, 19:58 Uhr »
Nah klar passiert nichts mit dem Auto, aber wie ich uns kenne, bestimmt irgendetwas anderes.....  :wink:
Gruß Gabriele

Edmund

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #80 am: 16.01.2010, 21:19 Uhr »
4. Oktober

Heute schlafen wir etwas länger - erst nach sieben stehen wir auf. Trotzdem sind wir schon bereits vor neun im Geschäft, um uns die Schürflizenz ausstellen zu lassen und die Ausrüstung zu leihen. Die Lizenz gilt für ganz Queensland ein Jahr lang und kostet mit der Ausrüstung, Schaufel, Spitzhacke und Sieb, AUD 28,75.

Schnell haben wir die Ausrüstung im Auto verladen und machen uns auf den Weg zu O'Briens Creek Gemfields. Optimistisch glauben wir, dass wir diesmal den den großen Fund machen.  :D
2003 haben wir nämlich schon einmal hier geschürft und sage und schreibe einen fast Einkaräter gefunden.

Um zehn beginnen wir mit der Schatzsuche. Nach eineinhalb Stunden habe ich noch nichts gefunden. Die Beste von allen dagegen geht einmal durch den Bachgrund, setzt die Spitzhacke einmal an - und findet einen Topas!

Und so geht das:

Schaufel voll machen

Ins Sieb schütten

schütteln und sieben

Und wieder von vorn!

Erst bin ich genervt, weil ich nichts gefunden habe und setze mich in den einzigen Schatten weit und breit - bei 35°. Aber die Suche nach dem Glück lässt einen nicht los, und so helfe ich wieder bei der schweißtreibenden Arbeit.

Natürlich finden wir nichts mehr! Wir suchen an noch an zwei weiteren Orten, aber auch ohne Erfolg. Um viertel nach eins sind wir erschöpft und durchgeschwitzt. Wir packen ein und fahren nach Mt. Surprise zurück. Den Topas lassen wir schleifen und nach Hause senden.



Das Schleifen kostete AUD 47,50 inkl. Porto nach Deutschland. Das ist eine sehr hübsche Erinnerung. Der, den ich damals gefunden hatte, war 'natürlich' etwas größer! Das Schürfen ist eine arge Plackerei. Reich werden nur wenige, gute Geschäfte machen in der Regel die Verleiher und Verkäufer der Schürfgeräte und Lebensmittel. Auf den Gemfields wohnen ein paar Menschen in Wohnwagen oder einfachen Baracken und schürfen nach Topasen.

Zurück auf dem CP ist das Duschen nach dem vielen Staub eine Wohltat - jetzt nur noch Wäsche waschen und der Arbeitstag ist geschafft. Ein bis mehrere kalte Bier im Pub lassen die Plackerei am Abend dann doch als Urlaub erscheinen.

Heute sind wir 83,2 km auf dieser Route gefahren.
Gruß
Edmund
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Angie

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #81 am: 17.01.2010, 01:27 Uhr »


Ein Freund von uns fährt jedes Jahr für 2,5 Monate nach Queensland, um nach Opalen zu schürfen. Er hat uns Dinge erzählt, einfach unglaublich!
Allein die Art und Weise, wie er in dieser Zeit in Down Under lebt...

Und jedes Mal kommt er mit ca. 2 Tonnen (!) Material nach Hause, die er dann schleift. Allerdings nicht zum Verkauf, sondern zum Vergnügen und zum Verschenken. Wir besitzen auch solch ein schönes Stück :D

Einfach toll dein Reisebericht :D Es werden so viele Erinnerungen wach, aber auch Erzählungen von Freunden - tja, schlichtweg klasse!



Viele Grüße,
Angie

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Edmund

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #82 am: 17.01.2010, 10:47 Uhr »
Danke für das Lob -Obwohl es nicht in den Bericht gehört: Vor einigen Jahren trafen wir im Pub in Coolgardie, WA einen etwa 70jährigen Deutschbalten. Er lud uns für den nächsten Morgen in sein Haus ein. Das Haus war komfortabel - also mit allem Drum und Dran - unterirdisch direkt neben seinem Claim gelegen. Zwei- bis dreimal in der Woche schürfte er nach Gold. Sein Mitbesitzer erläuterte uns glaubhaft, das der Typ Millionär sei, aber nie daran gedacht habe, seine Millionen irgendwo in einer menschenfreundlicheren Umgebung - Perth oder Sydney - auszugeben. Der Mann schürft seid ungefähr 50 Jahren: Was lehrt uns das - 'Fossicking' jeder Art macht süchtig!
Gruß
Edmund
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Angie

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #83 am: 17.01.2010, 11:10 Uhr »

Ist ja witzig, dass du auch so einen Menschen kennen gelernt hast.

Was lehrt uns das - 'Fossicking' jeder Art macht süchtig!

Da scheint wirklich etwas Wahres daran zu sein.

Viele Grüße,
Angie

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Schneewie

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #84 am: 17.01.2010, 14:14 Uhr »
Warum habt Ihr den Opal nach Hause schicken lassen und nicht mitgenommen?

Dauerte die Bearbeitung so lange?
Gruß Gabriele

Edmund

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #85 am: 17.01.2010, 18:22 Uhr »
@Gabi: Topase werden wie alle (Halb-)Edelsteine nach bestimmten Mustern geschliffen. Das dauert ein paar Tage.

5. Oktober

Heute sind wir um viertel vor neun auf der Straße. Wir fahren zurück nach Westen bis zur Abzweigung nach Einasleigh. Die Straße führt entlang des Einasleigh Rivers und ständig durchqueren wir dessen Zuflüsse.



Entsprechend hügelig und kurvig verläuft die Straße. Ich habe wegen der ewig gleichen Landschaft den Eindruck, nicht vorwärts zu kommen. Hoffnung macht schließlich nach einer Bachdurchfahrt eine an einen Baum genagelte Radkappe - 20 km bis zum Pub.



Kurz danach stößt auch die Eisenbahntrasse des Savannahlanders von Osten zur Straße. Schließlich erreichen wir Einasleigh - tote Hose, nur der Pub hat bereits geöffnet. Weil Sonntag ist?



Ab Einasleigh ist die Gregory Dev Rd eine gut zu befahrende Schotterstraße. Ab 'Lynd Junction' ist sie durchgehend asphaltiert, meist jedoch nur einspurig.

Nach Charters Towers

Es sind, obwohl heute Sonntag ist, sehr viele Roadtrains unterwegs. Immer, wenn mir einer entgegenkommt, fahre ich ganz nach links und halte fast an, denn die Fahrer machen nicht den Anschein, bremsen zu wollen.

Ein Roadtrain

links ran

und "Stopp"

Natürlich gibt es auch Raser, die einen mit über 100 km/h überholen.



Um eventuellen Steinschlag aus dem Weg zu gehen, hilft nur, links ran, langsam mit ungefähr 50 km/h weiterfahren und in dem Moment, in dem das überholende Fahrzeug auf meiner Höhe ist, scharf zu bremsen. Wir fahren im übrigen im Höchstfall 80 km/h, weil das den Spritverbrauch in Grenzen hält.

Die Fahrt ist überaus langweilig, so dass ich in Ruhe den Verbrauch im Kopf!!  :o errechnen kann - ich stelle sogar fest, dass der Tacho auf 100 Kilometern 4,5 Kilometer zu wenig anzeigt.

Wir wollten, wie bereits zweimal vorher, zu den Red Falls fahren, um zu sehen, ob die Verwüstungen, die wir beim letzten Mal dort vorgefunden hatten, vielleicht beseitigt sind. Den Umweg über Charters Towers machen wir, um einzukaufen. Dort ist jedoch Sonntags Ruhetag - alle Geschäfte sind geschlossen. Hatten wir total vergessen. An der Caltex-Tankstelle kann ich jedoch noch einen alten Fuel-Docker einlösen und kaufe mir endlich eine Zeitung.

Ich hatte im Netz gelesen, dass die Red Falls gesperrt seien. Eine dementsprechende Anfrage an die Nationalparkverwaltung blieb unbeantwortet - probieren wir es mal. Nach einer Stunde Fahrt über gute Schotterstraßen sind wir an der Zufahrt. Dort lesen wir auf einem Schild, dass die privaten Landbesitzer, über deren Land die Zufahrt führt, das Befahren ihres Landes verbieten! Das ist ärgerlich, aber da die Aussies sehr eigen beim Umgang mit ihrem Besitz sind, respektieren wir das Schild. Ich mag zwei Schilder in englischsprachigen Ländern überhaupt nicht - 'No Trespassing' und 'Posted'.

Wir fahren ungefähr noch 30 Kilometer nach Westen und schlagen unser Lager 20 Meter vom Straßenrand entfernt im lichten Savannenwald auf. Die Zeitung bringt weltgeschichtlich nichts Neues und auch im pazifischen Raum steht die Welt noch.  :lol: Als es dunkel wird, gehen wir schlafen. Um viertel vor zwölf schrecken wir auf - die ersten beiden Autos des Tages auf Schotterstraßen fahren laut hupend an uns vorbei. Was die wohl gedacht haben?!

Heute sind wir 508,1 km auf dieser Route gefahren. Das Auto hat 13,75 l Diesel pro 100 km verbraucht, der Liter kostete 0,86 €.
Gruß
Edmund
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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #86 am: 18.01.2010, 08:46 Uhr »
Edmund, Eure Route ist einfach klasse. Ihr vermeidet konsequent die großen Hauptstraßen des Landes  :lol:

Es sind, obwohl heute Sonntag ist, sehr viele Roadtrains unterwegs. Immer, wenn mir einer entgegenkommt, fahre ich ganz nach links und halte fast an, denn die Fahrer machen nicht den Anschein, bremsen zu wollen.
Warum sollten Sie, es dauert ewig, bis sie wieder auf Tempo sind und das kostet Zeit und Geld. Während man als braver Tourist stets bemüht ist, Kängurus etc. auszuweichen, bremsen diese PS-Monster nicht mal für Rinder auf der Straße (würden sie eh nicht schaffen); dafür ist der massive Bullbar vorn zuständig  :shock:
Wir fanden es immer interessant, daß etwa 2km vor einer T-Junction die ersten Bremshinweise für Roadtrains zu sehen waren. Aber die brauchen echt diese Strecke, um zum Stehen zu kommen.

An der Caltex-Tankstelle kann ich jedoch noch einen alten Fuel-Docker einlösen
Ähm... einen was??? :verwirrt:
Viele Grüße,
Andreas
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Edmund

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #87 am: 18.01.2010, 10:20 Uhr »
@Andreas: Ich habe ab und zu - meist Deutsche - getroffen, die sich über dieses Verhalten der Fahrer von Roadtrains gewundert haben. Das gäbe es in Deutschland doch auch nicht (sic!).  :D Besonders erschüttert waren einige, dass du bei Überholvorgängen mindestens einen Kilometer Sicht haben solltest.  :roll:

Fuel Docker sind Preisermäßigungen, meist um 4 ct/l, die du bei Einkäufen über AUD 30,00 (oder waren es 40) bei Woolworths oder Coles erhältst. Die gelten dann entweder bei Caltex oder Shell, je nachdem, bei wem du eingekauft hast.
Gruß
Edmund
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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #88 am: 18.01.2010, 16:29 Uhr »

Ich liebe diese Einsamkeit in Australien :D

Noch etwas zu den Roadtrains: Wir unterhielten uns mal mit dem Fahrer eines solchen bei einer Tankstelle. Sein Roadtrain hatte 3 Anhänger, die mit Kühen beladen waren. Der gute Mann erzählte, dass er, wenn er nach dem Tanken weiter fährt, 75 (in Worten: fünfundsiebzig!!) Kilometer braucht, um wieder auf Tempo 100 zu sein.

Wie Andreas schon schrieb: Bremsen kostet echt Zeit. Deshalb bleiben die Fahrer auch nicht stehen, wenn sie mal für kleine Jungs müssen.

Viele Grüße,
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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #89 am: 18.01.2010, 18:29 Uhr »
6. Oktober

So wie wir gestern mit Einbruch der Dunkelheit schlafen gegangen sind, wachen wir am Morgen beim Morgengrauen auf. Schon bald fahren wieder zwei Autos, diesmal in der anderen Richtung, wiederum laut hupend an uns vorbei.

Wir frühstücken wie immer gut und sind schon um halb acht auf der Piste. Die Schotterstraße ist gut ausgebaut und wir kommen zügig voran. Nur störrische Rinder, die den Weg partout nicht freimachen wollen, hindern unseren Vorwärtsdrang. Irgendwann sehen wir diese große Emufamilie.

Papa mit Kindern

Halbstarke

Den Track von Reedy Springs nach Mt. Emu Plains finden wir nicht. Deshalb müssen wir einen Umweg von ungefähr 100 km machen. Die Kennedy Dev Road ist teilweise eine sehr gute Schotterstrasse und stellenweise asphaltiert. Schnell erreichen wir Hughenden, wo wir unsere Vorräte ergänzen.

Die Ortschaft, durch die wir schon 2002 gefahren sind und in der wir 2003 sogar übernachtet hatten, bietet außer einem kleinen Museum - Dinosaurier - und einem guten Hotel wenig. Wir hatten nicht vor, hier zu bleiben und fahren weiter nach Winton.

Die Kennedy Dev Road führt beinahe schnurgerade über die Wasserscheide zwischen dem Golf von Carpentaria und dem Great Artesian Basin durch Rinder- und Schafzüchterland.



Die Landschaft ist bretteben, parallel zur Straße führt eine stillgelegte Eisenbahntrasse.



Schließlich erreichen wir Winton, die Hauptstadt des 'Waltzing Matilda'.





Wir übernachten auf demselben CP wie 2003. Er ist immer noch schattenlos und sehr einfach. Am Nachmittag baut sich ein Unwetter mit Regen und heftigen Böen auf.







Das Meiste zieht jedoch an Winton vorbei, nur ein paar Regentropfen fallen. Die Temperatur sinkt nur unwesentlich und wir beschließen den Tag - wie nicht anders zu erwarten - mit einem Besuch im Pub.

Heute sind wir 556,1 km auf dieser Route gefahren.
Gruß
Edmund
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