... die genauere Planung muss ich ins neue Jahr auf März/April verschieben, sonst komme ich noch ganz durcheinander und möchte in Australien White Sands besuchen während ich in New Mexiko dann nach der Kathrine-Schlucht suchen werde
Ja, die Urlaubsplanung (und -nachbereitung) kann schon manchmal in Stress und Verwirrung ausarten. Ob das der Grund ist, dass ich einen Schnorchelausflug auf meine Island-To-Do-Liste gesetzt habe?
Aber du kommst genau richtig. Jetzt gehts nämlich weiter:
Sonntag, 30.9.12Heute nacht bin ich ein paar mal aufgewacht und habe mich verarztet: Mit Fenistil gegen die vielen Mückenstiche, die ich gestern am Whitehaven Beach abbekommen habe. Und mit Body Lotion gegen den leichten Sonnenbrand auf dem Rücken. Gut, dass ich zum Schnorcheln ein T-Shirt angezogen habe, sonst wäre meinem Rücken mit Body Lotion wohl nicht mehr zu helfen gewesen.
Um halb neun checke ich aus und fahre zum Whitsunday Airport. Das heißt, ich denke, ich fahre dorthin, tatsächlich navigiert mich das blöde Navi-Handy aber nach Shute Harbour, statt mich ein paar Kilometer vor dem Hafen zum Flugplatz zu dirigieren. Erst als ich an einer großzügigen Wendeschleife im Hafen ankomme und dort statt Flugzeugen Schiffe sehe, merke ich, dass ich nicht dort bin, wo ich hinwollte. Aber zum Glück ist der Flughafen nicht weit, und um zehn vor neun checke ich im Terminal 1 des Whitsunday Airports für einen einstündigen Rundflug ein.
Dieser Rundflug ist quasi ein Geburtstagsgeschenk, denn zu meinem letzten Geburtstag hatte ich mir von meinen Gästen australische Dollar gewünscht, um mir damit in Down Under irgendetwas besonderes zu gönnen. Als ich ein paar Wochen später die Internetseite von Whitsunday Air gefunden und die Bilder gesehen hatte, war klar, wofür dieses Geld draufgehen würde.
Vor dem Flug zeigt uns der Pilot uns auf einer Karte noch kurz die Flugroute, dann geht es auch schon los. Der Flug findet mit einem kleinen Wasserflugzeug statt, das aber auch an Land landen und starten kann.
Wir sind zu viert, erfahren aber beim Einsteigen, dass wir noch zwei Gäste auf einer der Inseln für den Rundflug abholen werden und dass wir deshalb insgesamt fast 2 Stunden lang fliegen werden. Umso besser, denke ich, und freue mich schon. Dann wird es aber noch besser: Als die anderen drei Passagiere schon hinauf ins Flugzeug geklettert sind, erklärt mir der Pilot, dass ich neben ihm sitze. „Great!“ stammele ich und klettere auf den „Beifliegersitz“, der im Flugzeug erstaunlicherweise rechts ist. Neben mir ist eine Scheibe, die man herunterfahren kann, und ich frage den Piloten, ob ich die Scheibe ganz heruntermachen darf, wenn wir in der Luft sind. „No worries“, ist die Antwort, und ich kann mich kaum beherrschen, begeistert im Sitz herumzuhüpfen.
Ein paar Minuten später sind wir schon in der Luft und fliegen über die Inseln.
An einer der Resort-Inseln landen wir auf dem Wasser und fahren dann eine Rampe hinauf aufs Trockene. Nachdem wir die fehlenden Gäste an Bord geholt haben, darf das Flugzeug wieder ins Wasser, und wir starten zu unserem Rundflug.
Über die Inseln geht es zuerst zum Hill Inlet, den ich ja schon von gestern kenne.
Dann fliegen wir einige Zeit über das offene Meer bis zum Great Barrier Reef.
Das Great Barrier Reef besteht nicht aus einem durchgehenden Riff, sondern aus vielen kleinen Korallenriffen, und einige davon fliegen wir an. Besonders gespannt bin ich auf das „Heart Reef“, das ich schon ein paar mal auf Fotos und Werbung für die Whitsunday Islands gesehen habe. Und tatsächlich, da ist es:
Aber es gibt natürlich nicht nur das Heart Reef:
Schließlich geht es zurück zum Insel-Resort, wo wir die zugestiegenen Gäste wieder absetzen.
Und eine Viertelstunde später sind wir leider schon wieder im Landeanflug auf den Whitsundays Airport. Ich bedanke mich begeistert bei unserem Piloten für den wunderbaren Flug und bin unheimlich froh, dass ich mein Geburtstagsgeschenk in diesen Flug investiert habe.
Aber dann muss ich selbst wieder hinters Steuer, und die Fahrt Richtung Townsville beginnt. In Cannonvale tanke ich noch auf und stelle dabei erfreut fest, dass australische Tankstellen wie deutsche funktionieren: Tanken, reingehen, die Nummer sagen und bezahlen. Kein Stress mit Kreditkartenzahlung oder -hinterlegung, wie ich es aus den USA kenne.
Dann beginnt die lange Fahrt nach Townsville. Kaum habe ich den Bruce Highway erreicht, beginnt sich der Himmel zuzuziehen, und je weiter nach Norden ich fahre, desto dunkler werden die Wolken. Bei einem Picknick-Stop im Bowling Green NP muss ich sogar nach kurzer Zeit wieder ins Auto flüchten, weil es heftig zu regnen beginnt.
Kurz vor Townsville halte ich dann noch an einer Touristeninformation, um mir den Weg zum Hotel erklären zu lassen, denn ich habe schon bei der Routenplanung heute morgen gesehen, dass mein Navi-Handy mich da sehr merkwürdig durch die Stadt führen will. Aber obwohl mir die beiden reizenden älteren Damen den Weg mehrfach erklären und er auf der Karte auch ganz einfach aussieht, drehe ich letztlich doch drei Runden um das Hotel, bis ich endlich den Hintereingang finde, wo man das Auto fürs Valet Parking abgeben kann. Das Hotel einzukreisen, einzuchecken, das Gepäck auszuladen und alles nach oben ins Zimmer zu verfrachten, dauert letztlich über eine halbe Stunde, und als ich um halb fünf mit Sack und Pack in meiner Unterkunft für die nächsten drei Nächte stehe, lasse ich mich erst mal erleichtert aufs Bett fallen und bewege mich bis um sechs Uhr auch nur von dort weg, um die Kamera-Akkus aufzuladen.
Leider ist es auch in Townsville stark bewölkt, und die Mitarbeiterin an der Rezeption hat mir auf meine Nachfrage erklärt, es würde wohl auch die nächsten beiden Tage regnerisch werden. Na ja, bisher hatte ich ja ideales Wetter erwischt, da darf ich mich über ein paar Regentropfen nicht beschweren und ziehe kurzerhand die leichte Regenjacke an, als ich abends das Hotel verlasse. Schon nach ein paar Metern stelle ich fest, dass ich an diesem warmen Abend der einzige Depp bin, der in Regenjacke durch die Stadt läuft, aber ich habe keine Lust, wieder zurückzugehen. Stattdessen marschiere ich vorbei am Ferry Terminal zum Jupiter Hotel & Casino. Dass die Aussies was fürs Glücksspiel übrig haben, hatte ich schon vor dem Urlaub irgendwo gelesen, und auch ich bin heute abend nicht abgeneigt, ein paar Dollar in einer Slot Machine zu versenken. Als ich eine Maschine gefunden habe, die mir „sympatisch“ ist, füttere ich sie mit 5 Dollar und drücke fröhlich ein paar Knöpfe. Die Maschine gibt fröhlich ein paar Töne von sich und verkündet mir, dass ich 10 Freispiele gewonnen habe. Das ganze wiederholt sich dann ein paar mal, und 10 Minuten später hat sich mein Guthaben von 5 Dollar auf 22 Dollar erhöht. Also drücke ich auf Auszahlung und freue mich, dass das Geld tatsächlich in bar aus dem Automaten purzelt und nicht wie Las Vegas nur noch auf einem Gutschein erscheint.
Als gute Kundin investiere ich den 17-Dollar-Gewinn anschließend im Büffet-Restaurant des Hotels und stelle mir dort ein mehrgängiges Menü zusammmen. Pappsatt trotte ich schließlich zurück zum Hotel, schaffe es aber immerhin noch, ein Foto vom Hafen zu machen.
Nach einem kurzen Anruf zuhause falle ich dann erschöpft ins Bett. Morgen geht’s wieder hinaus aufs Meer: Magnetic Island erwartet meinen Besuch.
Gute Nacht!