Zum Thema Spinnen kann ich nur sagen: Ich habe in drei Wochen Australienurlaub
keine einzige Spinne gesehen. Arachnophobie sollte also kein Hinderungsgrund für einen Australienurlaub sein.
@ Angie: Nachdem ich die Reisegruppe ja schon virtuell im Eisenbahnwaggon einquartiert habe, sind bestimmt alle ganz neugierig darauf, wie sie dort überhaupt untergekommen sind. Ich habe selbst auch nicht reingeschaut, bin also auf deine Bilder ganz gespannt.
Aber leider leider werden wir hier im Undara NP keine weitere Nacht bleiben, denn wir fahren weiter:
Donnerstag, 4. OktoberVor dem Weckerklingeln wache ich schon gegen halb sieben auf, bleibe aber noch eine halbe Stunde gemütlich im Bett liegen, bevor ich mich fertigmache, meine Sachen packe und zum Frühstück die beiden halben Teilchen vertilge, die ich gestern im Vivia Café nicht geschafft hatte.
Der Himmel ist beinahe wolkenlos, und so marschiere ich kurz vor acht fröhlich zur Rezeption, um an der „Archway Explorer“ Tour teilzunehmen. Die Rangerin ist dieselbe wie gestern abend, und sie bringt uns wieder mit einem kleinen Bus zu den Lavahöhlen.
Die Lavahöhlen haben sich gebildet, als bei einem Vulkanausbruch die äußere „Hülle“ des Lavastroms festgeworden ist und in der Mitte immer weiter Lava floß und schließlich die fast runden Höhen zurückgelassen hat. Wir besuchen heute ein Gebiet, in dem ein Arch zu sehen ist, der von einer eingestürzten Höhle übrig geblieben ist.
Von hier aus hat man auch Zugang zu zwei Höhlen. In einer der Höhle sehen wir auch wieder kleine Fledermäuse, aber heute hängen sie schlafend von der Felsdecke.
Nach der zweistündigen Tour unternehme ich noch eine Wanderung auf einem der Wanderwege, die netterweise gut beschildert sind. Vor allem hat es mir die Landschaft mit den vielen Felsen angetan.
Ein Stück weiter, in einem Gebiet, in dem man nach Auskunft der Rangerin gute Chancen auf Wildlife hat, gehe ich schließlich langsam und nach allen Richtungen schauend den Weg entlang. Um mich herum singen und pfeifen die Vögel, aber dummerweise bekomme ich einfach keinen vor die Kamera und bin schon etwas frustriert. Dann sehe ich aber plötzlich rechts von mir ein paar Kängurus und pirsche mich vorsichtig heran. Es sind drei. Einer wacht in der Sonne, die anderen haben sich unter einen Eukalyptus in den Schatten geflüchtet.
Wow, ich hatte ja schon jede Hoffnung aufgegeben, dass ich alleine in der Lage sein würde, in freier Wildbahn ein Tier aufzuspüren. Fröhlich spaziere ich zurück zur Lodge, setze mich hinters Steuer und mache mich auf den Weg zurück in die Atherton Tablelands.
Leider zieht sich der Himmel immer mehr zu, und hinter Ravenshoe beginnt es zu regnen. Als ich schließlich nach etwas zweistündiger Fahrt den Hypipamee Crater und die Dinner Falls erreiche, werfe ich mich wieder in Hut und Regenjacke. Aber zum Glück bleibt es während des Besuchs hier trocken.
Eine halbe Stunde später erreiche ich Yungaburra, und lege noch einen Besuch am Curtain Fig Tree ein, von dem es im Reiseführer heißt, dass er genausogut ein Requisit aus "Herr der Ringe" sein könnte. Ich finde, damit liegt der Reiseführer genau richtig.
Dann führt mich mein Navi ins Ortszentrum, wo ich mich für heute zur Abwechslung mal in einem Hostel eingemietet habe, wenn auch im dekadenten Einzelzimmer.
Während ich kurz darauf den kleinen Ort erkunde, spielt das Wetter wieder verrückt und bietet vom Regenschauer bis zu strahlendem Sonnenschein alles auf, was man hier in den Tablelands so erwarten kann. Yungaburra ist nett, es gibt viele Holzhäuser, und sogar eine kleine Beobachtungsplattform über dem Fluss wurde eingerichtet, um Schnabeltiere beobachten zu können. Und netterweise paddelt mir auch eins dieser Schnabeltiere vor die Linse.
Als es wieder stärker zu regnen beginnt, gehe ich zum Hostel zurück und lade in meinem Zimmer die Fotos von den vollen Speicherkarten auf mein Netbook und schreibe ein wenig an meinem Reisebericht weiter. Draußen gießt es plötzlich wie aus Kübeln, aber ein paar Minuten später kann ich schon wieder blauen Himmel erspähen. Für heute abend hatte ich eigentlich eine Nacht-Kanu-Tour gebucht. Aber ob die stattfinden wird? Außer mir müssen sich noch zwei Teilnehmer finden, und bei diesem Schauerwetter bin ich selbst nicht sicher, ob ich wirklich zwei Stunden lang hinaus auf den See will.
Beim Abendessen im Hostel, für das die Inhaber persönlich Salate geschnippelt und Fleisch und Würstchen gegrillt hat, stellt sich dann heraus, dass es heute abend keine Tour geben wird. Wir wären zwar zu dritt gewesen, so dass die Tour hätte stattfinden können, aber angesichts des Wetters ist der Guide gar nicht erst hergefahren. Die Betreiberin des Hostels hat aber eine gute Nachricht für uns: Stattdessen könnte für uns eine Kanu-Tour zum Sonnenaufgang angesetzt werden. Wir drei sagen sofort zu, und ein deutsches Backpacker-Paar kann sich dann auch noch damit anfreunden, vor Sonnenaufgang aufzustehen.
Ich erfahre an diesem Abend einiges über Working Holidays, Hostels und Touren für Backpacker und bekomme auch mit, dass die See vor Cairns derzeit offenbar ziemlich rauh ist. Es ist seit ein paar Tagen stürmisch, und nach den Berichten der deutschen Backpacker mussten einige Touren abgesagt werden – und wenn doch eine stattfand, hatten die Teilnehmer anscheinend massiv mit Seekrankheit zu kämpfen...
Angesichts meiner eigenen Schnorcheltour zum Great Barrier Reef, die übermorgen stattfinden soll, erinnere ich mich mit leichtem Unbehagen an die Übelkeit, die mich schon beim Schnorcheln in absolut ruhigem Wasser befallen hat. Na ja, das kann ich jetzt einfach nur auf mich zukommen lassen. Für heute gehe ich erst mal früh ins Bett – morgen ist wieder urlaubunwürdig frühes Aufstehen angesagt.
Gute Nacht!