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Autor Thema: Doc in Afrika - Namibia 2009  (Gelesen 21867 mal)

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carolklein

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #150 am: 19.12.2009, 18:03 Uhr »
Ich haben den Reisebericht erst heute entdeckt und sofort alles in einem Zug gelesen. Einfach wunderbar :) Du machst so tolle Bilder und deine Erläuterungen sind sehr unterhaltsam!
Fazit: Ich will nach Afrika!

americanhero

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #151 am: 20.12.2009, 03:51 Uhr »
so, bin aus dem Suedwesten zurueck und musste doch hier gleich mal nachlesen. Und was soll ich sagen?
 Ich bin total begeistert :respekt: Die Tieraufnahmen sind einsame Spitze. Und die Loewen haben dich einfach so in ihr Schlafzimmer gelassen?  :wink:

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #152 am: 20.12.2009, 15:30 Uhr »
Fazit: Ich will nach Afrika!

Disclaimer: Für eventuelle Nebenwirkungen und durch diesen Reisebericht ausgelösten finanziellen Risiken übernehme ich keinerlei Haftung! ;)

Weiter geht es:

30.9.09 - Keine Löwen, aber jede Menge anderes Viehzeug.

Hatte wohl vergessen abends meinen Handy-Wecker zu stellen und bin etwas später wach geworden. Also anziehen, duschen, Zähnchen putzen und Camper fertig machen im Turbogang. Hat gereicht, um trotzdem als erstes Auto am Gate zu stehen!
Allerdings wunderte ich mich etwas, warum der Typ am Gate so grinste und mich dann auch noch fragte, ob ich wirklich schon losfahren wollte.

Na gut, dann mache ich das Dach vom Camper halt auch noch runter ;)

Nachdem ich so für allgemeine Erheiterung gesorgt hatte (Mike und Margreet waren auch noch aufgetaucht und hatten ein paar Kommentare abgegeben), bin ich als erstes wieder nach Okondeka gefahren in der Hoffnung, die Löwen wieder zu sehen. Dort war aber absolut tote Hose. Also bin ich zurück nach Okaukuejo und weiter Richtung Anderssons Gate. Unterwegs konnte ich zumindest einige Tiere im Morgenlicht fotografieren.







Besonders gefreut hat mich die Begegnung mit einer einzelnen Hyäne, die eine Weile neben dem Auto herlief und dann vor mir die Straße überquerte.





Irgendwie mag ich diese Viecher.

Kurz vor dem Wasserloch Ombika direkt am Gate habe ich meinen ersten Kampfadler gesehen. Er saß eine ganze Weile in diesem Baum, hielt Ausschau (nach Beute?) und hat sich von mir und einigen anderen Autos, die vorbei kamen, überhaupt nicht stören lassen. Leider blieb er aber auch mit konstanter Bosheit hinter einigen störenden Ästen sitzen.



Bei Ombika war ebenfalls nicht besonders viel los aber immerhin schaute diese Straußenfamilie vorbei.



Dort habe ich eine Weile gewartet und dabei mein "Frühstück" verzehrt (einen großen Joghurt, ein paar Cookies und eine Zigarette). Als auch über 20 Minuten nachdem Familie Strauß abgezogen war, außer einem kleinen Beobachter kein anderes Tier auftauchte, habe ich aufgegeben und bin weiter gefahren.



Ich bin noch einmal die Runde über Gemsbockvlakte und Olifantsbad gefahren. Bei Gemsbockvlakte erfrischte sich gerade eine ganze Springbockherde.



Sie ließen sich auch von ein paar Schakalen nicht stören, die um das Wasserloch herum scharwenzelten. Aber dann kam auf einmal Bewegung in die Szene. Einer der Springböcke rutschte ab und fiel ins Wasser. Wegen des etwas erhöhten Randes aus Schotter hatte er leichte Probleme wieder raus zu kommen und wie aus dem nichts schoss plötzlich einer der Schakale heran und ging ihm direkt an die Gurgel. Dem Springbock gelang es ,ihn abzuschütteln und zu fliehen. Der Schakal nahm die Verfolgung auf, hatte aber letztlich keine Chance.




War spannend zu beobachten. Ich fand es erstaunlich, wie wenig, sich die übrigen Springböcke dafür interessierten. Allenfalls die direkt daneben stehenden Tiere machten ein oder zwei Schritte aus dem Weg, um dann sofort weiter zu trinken als wäre nichts geschehen. Das Schicksal ihres Artgenossen schien keinen zu interessieren. In einer Welt, in der es ums nackte Überleben geht, muss sich wohl jeder selbst der Nächste sein.

Nach diesem kleinen Intermezzo fuhr ich weiter zum nächsten Wasserloch - Olifantsbad.

Nachdem ich ja gestern endlich das Glück hatte, einen Toko vor die Linse zu kriegen, habe ich jetzt natürlich noch viel mehr gesehen, unter anderem diesen Grautoko



Bei Olifantsbad war richtig was los. Es herrschte ein ständiges kommen und gehen. Gruppen von Zebras, Gnus, Springböcken, Impalas, Kudus, Giraffen, etc., etc. wechselten sich mit dem trinken ab.







Endlich ließ sich auch Pumba mit Familie mal sehen. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben.





Nachdem die Warzenschweine getrunken hatten, machten sie es sich in einer Schlammkuhle gemütlich und fühlten sich dort offensichtlich "sauwohl"



Interessant war, die verschiedenen Techniken zu beobachten, wie man an das kühle Nass herankommt.

Die meisten versuchten es stehend.









Manche knieten oder hockten aber auch in den verschiedensten Positionen.





War sehr unterhaltsam zu beobachten. Ich habe das Schauspiel an diesem Wasserloch mehr als 11/2 Stunden lang genossen, bevor ich mich losreißen konnte und weiter gefahren bin. Insgesamt habe ich in dieser Zeit sicher einige Hundert Tiere gesehen. Szenen wie diese, machen für mich den Reiz des Etosha aus.

Und es sollten noch weitere genauso eindrucksvolle Erlebnisse an diesem Tag folgen. Aber dafür müsst Ihr Euch noch ein wenig gedulden.

Fortsetzung folgt ...
Gruß
Dirk

americanhero

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #153 am: 20.12.2009, 16:21 Uhr »
ich bin total sprachlos, einfach nur fantastisch. Ich glaube, irgendwann muessen wir da auch mal hin  :D :D :D

Zitat

also das Bild ist ja einfach nur fantastisch, da fehlen einem ja die Worte. Ein super Treffer!!! :respekt:

Anne05

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #154 am: 20.12.2009, 17:52 Uhr »
Nach Betrachtung der Löwenfotos weiß ich endlich, woher der Ausdruck "rollig" kommt  :oops:

Deine Bilder sind einfach faszinierend ... ich wusste gar nicht, dass es so viele Vogelarten dort gibt.
In meinem Kopf spinnt sich immer mehr der über(über)nächste Jahresurlaub zusammen - bin mal gespannt, was mein Mann dazu sagt (vll. liest er ja mit? :D)

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub :-)

rookie

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #155 am: 20.12.2009, 17:57 Uhr »
Ich kann mich da nur anschließen, klasse Bilder  :daumen:

VG Rookie
But anyway, I made a big mistake to join the conversation.
I will never do it again.
It really has no sense.
A wise forum member

http://www.bgp-welt.de

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #156 am: 20.12.2009, 18:01 Uhr »
Und schon geht es weiter:

30.9.09 (Teil 2) Dickhäuter

Nach Olifantsbad bin ich zu den Wasserlöchern direkt an der Etoshapfanne gefahren (Ondongab und Kapupuhedi). Dort war allerdings gar nichts los. Ich habe an beiden Wasserlöchern etwa eine 3/4 Stunde gestanden ohne ein einzige sTier zu sehen. Dafür habe ich aber ein oder zwei Kapitel von meinem Buch geschafft ;). Ist sehr entspannend, am Wasserloch zu sitzen, die Vögel durch das offene Fenster zwitschern zu hören, zu lesen und ab und an mal zu schauen, was sich so in der Umgebung tut.

Ich hatte dann eigentlich vor, zurück ins Camop zu fahren und vielleicht abends noch mal für ein oder zwei Stündchen auf Gamedrive zu gehen. Ohne viel zu erwarten bin ich zumindest für einen kurzen Blick noch bei Nebrowni vorbei gefahren. Und siehe da, dort war ein einzelner Elefantenbulle dabei, ich mit Hilfe größerer Mengen Wasser und Schlamm in einen weißen Elefanten zu verwandeln.





Ist ihm auch ganz gut gelungen ;). Dann sah ich eine Bewegung im Rückspiegel.

Schön - noch 3 Elefanten.



Oh, da kommen ja noch 5!



Und noch 3, und noch 4 und ...
Insgesamt versammelten sich in kurzer Zeit etwa 40 Elefanten rund um das Wasserloch und tranken und spielten und spritzten mit Wasser und Schlamm um sich. War toll anzusehen.







Zeit für ein paar Kradftproben war auch immer wieder.



War ich am Anfang noch alleine mit dem einsamen Bullen, hatte parallel zur Zahl der Elefanten inzwischen auch die Zahl der Autos zugenommen, so dass ich eingekeilt war zwischen locker 20 Autos und Bussen.
Das war in sofern nicht ganz so angenehm als nach einer Weile dieser Elefantenbulle, der hier noch ganz friedlich aussieht, meinte keine Lust mehr auf sie viele Paparazzi zu haben.


(bei näherem Hinsehen finden sich doch bereits Hinweise auf eine gewisse "Erregung" ;)

Plötzlich begann er den Rpssel zu heben und mit den Ohren zu wackeln, um dann schnaubend driekt auf meine Auto zu zu laufen. Da ich keine Chance hatte, weg zu fahren, blieb mir nur still zu beten, dass es sich nur um einen Scheinangriff handelte.

Mein Gebet wurde erhört! Vielleicht 5 m vor mir bremste er abrupt ab, warf mir noch einen bösen Blick zu und trottete dann ganz gemütlich zurück zum Wasserloch. Puh!!

Nachdem ich den Schreck verdaut hatte, glühte wieder der Auslöser. Besonders der Nachwuchs hatte es mir angetan, der allerdings immer schön in der Mitte der Gruppe gehalten wurde.





So langsam verabschiedete sich jetzt ein Dickhäuter nach dem anderen. Die letzten nahmen noch ein Staubbad und dann waren alle verschwunden.



So einen einzelnen Elefanten in freier Wildbahn zu sehen, ist ja schon ein eindrucksvolles Erlebnis aber eine ganze Herde aus der Nähe (und teilweise näher als mir lieb war ;) ist noch mal was anderes. Vor allem, weil man mal beobachten konnte, wie die Tiere miteinander umgehen und wie sie sich um ihren Nachwuchs kümmern. Ich blieb noch eine ganze Weile sitzen, als die Elis längst weg waren, um das gesehene zu verarbeiten.

Zurück im Camp war ich gegen 16:00h. Zunächst habe ich mein "Büro" eröffnet und Bilder gesichtet und vor allem gesichert.



Da es sich mehr und mehr zuzog, habe ich den geplanten Abenddrive ausfallen lassen und lieber frühzeitig das Feuer angeworfen. So habe ich es gerade noch geschafft, trocken mein Steak zu essen, wenn es auch durch den böigen Wind etwas sandpaniert war.

Gegen 18:30h habe ich dem Wasserloch einen Besuch abgestattet, wo die "Sonnenuntergangselefanten" allerdings heute durch Abwesenheit glänzten. Dafür zeigten sich ein paar Zebras und Giraffen.



Je dunkler es wurde und je länger die Belichtungszeiten (trotz ISO 800 oder 1600) desto schwieriger war es , vernünftige Bilder zu bekommen. Besonders die Giraffen wollten einfach nicht still halten.
Für dieses Bild habe ich ungefähr 20 Versuche gebraucht.



Inzwischen wurde es immer windiger und schließlich fielen die ersten Regentropfen, so dass ich mich mit Buch und einer Flasche Rotwein in meinen Camper getrollt habe, nachdem ich vorher mit dem vom Wind umher geblasenen Campingstühlen noch etwas fangen gespielt hatte.

Gegen 22:00h hatte ich mein Buch aus und bin trotz WInd und Regen nochmal zum Wasserloch. Kalt war es ja nicht.
Mein Einsatz wurde belohnt! Kaum war ich da tauchte ein Breitmaulnashorn auf.



Allerdings wurde der Regen jetzt stärker und ich hatte ein wenig Sorge um meine Kamera. Elektronik und Wasser sind ja nicht gerade die besten Freunde. Was tut man nicht alles für ein paar Rhinobilder: Also Pullover aus, um die Kamera gewickelt, damit sie trocken bleibt und selber nass regnen lassen.





Nach einer Weile tauchte auch noch ein Elefant auf. Die beiden haben sich gegenseitig gar nicht weiter beachtet.



Schließlich verschwanden Elefant und Nashorn zur gleichen Zeit in unterschiedlichen Richtungen in der Dunkelheit.



Das war das Signal für mich, auch die Kurve zu kriegen. Wieder trocken und mit dem Rest des Rotweins gut aufgewärmt, habe ich diese Nacht hervorragend geschlafen.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #157 am: 20.12.2009, 22:12 Uhr »
Hier gibts ein Video von der Elefantenherde. Youtube arbeitet aber noch dran, so dass die Qualität im Augenblick noch nicht so berauschend ist. Eigentlich ist es Full HD.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #158 am: 21.12.2009, 15:39 Uhr »
1.10.09 Kätzchen und Vögelchen

Diesmal habe ich das Dach vom Camper geschlossen, bevor ich los gefahren bin ;)

Der Himmel war immer noch bedeckt aber immerhin war es trocken und an ein paar Stellen lugte sogar die Sonne durch.



Heute stand der "Umzug" nach Halali auf dem Programm, wo ich die nächste Nacht verbringen würde. Nachdem ich die letzten drei Tage die Gegend um Okaukuejo recht intensiv abgeklappert hatte, wollte ich zügig durchfahrten und als erstes die Wasserlöcher direkt an der Pfanne ansteuern (Sueda, Salvadora, Charitsaub). Aber erstens kommt es anders, ...

Wenige km hinter dem Gate sah ich beim ersten Abzweig Richtung Gemsbokvlakte eine Bewegung im hohen Gras. Also bin ich abgebogen, um mir das näher anzuschauen. Eine weise Entscheidung! Direkt neben der Straße lag 100 m weiter ein ganzes Löwenrudel, bestehend aus einem Männchen, 4 Weibchen und 4 oder 5 Jungtieren. Chef und Chefin waren hier eindeutig auszumachen.





Die "First Lady" hatte offensichtlich schon eine Menge Kämpfe hinter sich, wie man an den vielen Narben erkennen konnte.
Offensichtlich erholte sich das Rufdel von einer erfolgreichen Jagd. Vor allem in den Gesichtern der Weibchen waren noch deutliche Blutspuren zu erkennen.







Inzwischen waren noch drei oder vier andere Autos und ein Overlanderbus aufmerksam geworden und blockierten munter die Straße. Zum Glück ließen sich die Löwen davon überhaupt nicht stören, so dass ich sie eine gute halbe Stunde lang aus nächster Nähe beobachten konnte.

Dann rappelte sich das Männchen auf und begann langsam Richtung Hauptstraße zu trotten und nach einer Weile folgten ihm die Weibchen und die Jungtiere in größerem Anstand.



Ich bin im Rückwärtsgang immer parallel zu dem Männchen geblieben. Faszinierend fand ich besonders eine Szene mit einem Springbock im Vordergrund, der den Löwen nicht eine Sekunde aus den Augen ließ.



Der Löwe hatte es überhaupt nicht eilig und trottete parallel zur Straße langsam immer weiter.



Zwischendurch schaute er sich immer mal wieder um, ob der Rest des Rudels ihm auch folgte.



Da wir inzwischen an der Hauptstraße waren, bildete sich jetzt eine ganze Kolonne, die dem Löwen folgte. Da ich mir zeimlich sicher war, dass das Rudel wohl zum nächsten Wasserloch wollte (Nebrowni), bin ich vor gefahren, um mir die Pole Position am Wasserloch zu sichern. Dort stand ich zunächst ganz alleine und wartete. Zum Glück hatte ich mich nicht verspekuliert.



Erst kam das Männchen zum Wasserloch und nach einer Weile folgten auch die drei Weibchen.





Das vierte Weibchen mit den Jungen tauchte leider nicht auf. Ich hatte ja gehofft, endlich mal ohne Büsche und Gras einen freien Blick auf die Jungen werfen zu können.

Nachdem die Löwen ihren Durst gestillt hatten, widmeten sie sich anderen "seltsamen Hobbies". Dafür müsst Ihr Euch später das Video ansehen.
Schließlich verschwanden die drei Weibchen, während es sich der Pascha noch ein bisschen am Wasserloch gemütlich machte und dadurch für einen ordentlichen Stau bei anderen durstigen Kreaturen sorgte.





Als er sich schließlich auf den Weg machte, seinen Weibchen zu folgen verursachte er noch einen anderen Stau.



Insgesamt habe ich etwa 21/2 Stunden mit diesem Löwenrudel verbracht. Sagen zumindest die Exifs von meinen Bildern. Ich hätte nie gedacht, dass es so lang war.

Anschließend bin ich wie geplant zu den Wasserlöchern direkt an der Pfanne gefahren, wo allerdings nicht allzu viel los war. Immerhin hatte ich die Gelegenheit, mich unterwegs als Zebratreiber zu versuchen (keine Angst, die sind auch ganz ohne mein Dazutun gerannt ;)).



Auch wenn es an den Wasserlöchern nicht viele Tiere zu sehen gab, haben sie mir gut gefallen. Es sind alles natürliche Wasserlöcher, die sehr hübsch mit Schilf bewachsen waren. Zu meinem Erstaunen gab es hier neben den Nilgänsen auch noch Reiher und Kraniche.





Kurz vor Halali begegnete mir eine weitere Grupe Zebras mit einem besonderen Exemplar.



Leider muste ich meine ursprüngliche Planung noch einmal über den Haufen werfen. Die Straßen um Halali herum waren allesamt wegen Bauarbeiten gesperrt. Rhino Drive, Eland Drive und Helio Hills mussten also ausfallen.

Daher bin ich erstmal ins Camp gefahren, habe meinen Platz bezogen und mir ein paar Sandwiches zum Lunch gemacht. Für einen kurzen Sprung in den Pool war auch noch zeit.

Am späteren Nachmittag bin ich mangels Alternativen noch einmal die selben Wasserlöcher an der Etosha Pfanne angefahren. Viel mehr los war jetzt auch nicht aber immerhin habe ich neben weiteren Kranichen



einen einzelnen Elefantenbullen gesehen.



Bei Rietfontein hatte ich außerdem die Gelegenheit, diesen Raubadler zu bewundern. Allerdings aus ziemlicher Entfernung.



Dieses Bild habe ich mit 400 mm plus 2fach-Konverter plus 1,4fach Konverter mit einer APS-C Kamera gemacht. Also 400x2x1,4x1,6=1792 mm KB-Äquivalent. Und daraus ist es noch eine etwa 50% Ausschnittsvergrößerung ;).

Auf dem Weg zurück ins Camp zeigte eine Riesentrappe in schönstem Licht ihr Imponiergehabe.



Beim Wasserloch habe ich auch vorbei geschaut. Da aber kein einziges Tier zu sehen war, bin ich nicht allzu lange geblieben.
Gruß
Dirk

Schneewie

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #159 am: 23.12.2009, 12:23 Uhr »
Das Bild vom Erdmännchen weiter oben ist ja wirklich niedlich - da hast Du ja richtig Glück gehabt.  :D


Ansonsten ist Deine Vielzahl an Tiersichtungen einfach nur klasse. So viele Löwen haben wir in Kenia und Südafrika zusamme nicht gesehen. SUOPER!!!
Gruß Gabriele

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #160 am: 28.12.2009, 22:02 Uhr »
2.10.09 Close Encounters

Die Nacht in Halali war ruhig aber morgens drohte von Weaten ein ordentlicher Gewitterhimmel. Da über mir noch die SOnne schien hoffte ich auf ein paar eindrucksvolle Bilder und bin Richtung Westen gefahren und habe noch einmal die Wasserlöcher direkt an der Etosha Pfanne besucht.



Der immer dunkler werdende Himmel und erste Regenschauer in der Ferne haben tatsächlich für ein paar gute Landschaftsbilder gesorgt.





Jetzt fehlten eigentlich nur noch ein paar Tiere im Vordergrund. Eine Zebraherde erfüllte mir zum Glück auch diesen Wusch (nachdem ich sie von der Straße sanft in die richtige Richtung gedrängt hatte ;)).



Das war doch schon mal ein erfreulicher Tagesbeginn. So langsam war es Zeit, die Fahrt in die richtige Richtung anzutreten. Schließlich wollte ich heute nach Namutomi im Osten des Parks. An der Zufahrt Richtung Halali
vorbei  ging die Fahrt als nächstes zum Etosha Lookout, der einzigen Stelle im Park, an der man auf die Etosha Pfanne hinaus fahren darf.

Inzwischen hatten sich die WOlken fast verloren und die Aussicht auf die völlig ebene Pfanne mit der im Sonnenlicht flimmernden Luft darüber hatte schon etwas außerirdisches.





Zurück "an Land" fuhr ich von dort aus immer weiter am Südrand der Pfanne entlang. Unterwegs sah ich einige Vögel wie diesen Toko,



einige Gnu- und Zebraherden



und schließlich diesen einzelnen Elefantenbullen (es sollte nicht der einzige bleiben)



Je weiter ich RIchtung Osten kam, desto mehr Giraffen waren zu sehen. Zeitweise hatte ich das Gefühl, hinter jedem Baum käme früher oder später ein Giraffenkopf hoch.



Manchmal waren es aber auch zwei ;)



Beim Wasserloch Okerfontein vergnügte sich ein weiterer Elefantenbulle, den ich eine ganze Weile beobachtet habe. Als er genug hatte drehte er zunächst ab, kam dann aber genau auf den Parkplatz zu. Zum Glück nicht auf mein Auto, sondern auf das vor mir. Der Fahrer hatte wohl erwartet, dass der Eli wieder abdrehen würde, tat er aber nicht und fürs wegfahren war es längst zu spät. Also blieb ihnen nichts anderes übrig als die genaue Untersuchung ihrer Heckklappe über sich ergehen zu lassen.



Wie heißt es so schön: "Objects in the mirror may be closer than they appear! ;)
In diesem Fall sah er mit Sicherheit auch im Spiegel "pretty close" aus. Die Insassen habe ich später am Tag getroffen. Sie haben sich keum getraut zu atmen und natürlich kein einziges Bild gemacht. Ich habe ihnen natürlich inzwischen meine Bilder von ihrer Begegnung der dritten Art zugemailt.

Der Eli sah irgendwie ziemlich zufrieden mit sich aus als Staub um sich blasend abzog.



Kaum hatte ich mich wieder auf den Weg gemacht, traf ich auf die nächsten beiden Dickhäuter, die ein Stück neben der Straße herliefen.



Inzwischen war die Gegend ziemlich kahl und es gab kaum mal einen Baum zu sehen.



Aber Giraffen gab es auch ohne Bäume weiterhin jede Menge.





Wenn es keine Bäume gibt, muss auch malö ein größerer Busch reichen, um Schatten zu spenden. Inzwischen war es ziemlich heiß geworden.



Mein letztes Ziel vor Namutomi war das Wasserloch Chudop und da ja heute Elfantenbullentag war, stand auch hier einer und spritzte lustig mit Schlamm um sich.



Auch er kam vom Wasserloch Richtung Parkplatz, lief aber in sicherer Entfernung hinter meinem Auto lang, um die Körperpflege auf andere Weise fort zu setzen.



Da es mir zu anstrengend war, mir die ganze ZEit den Hals zu verrenken, habe ich meine Aufmerksamkeit den Zebras gewidmet, die sich sehr dekorativ ums Wasserloch versammelt hatten, zum Formationstrinken sozusagen.



Besonders dieser ganz junge Nachwuchs hatte es mir angetan.



Auch um das Wasserloch herum war einiges los, natürlich sah man auch hier diverse Giraffen.



WÄhrend ich die Zebras und Giraffen bewunderte und an nichts böses dachte,, fing auf einmal mein Auto bedrohlich an zu wackeln. Hat mir einen ordentlichen Schreck eingejagt, vor allem als ich im Rückspiegel die Ursache entdeckte. Der Elefant hatte wohl genug davon, sich nur den Bauch zu kratzen und schupperte sich mit der ganzen Seite an der hinteren rechten Ecke meines Campers. Ich habe kurz überlegt, ob ich wegfahren soll, dachte mir aber, dass es wohl besser wäre, ihn nicht zu ärgern. Er ist dann auch recht schnell von selbst abgezogen. Mir ging es übrigens genauso, wie der Autobesatzung am Mittag. Ich habe kein einzigen Phote von dieser Situation gemacht und es war leider auch niemand anders da, der das für mich hätte übernehmen können.

Irgendwie sah es fast so aus, als ob diese Gesellen sich über mich lustig gemacht hätten.



Wegen ihres markanten Rufs heißen sie übrigens "Go-away-Birds". Klingt wirklich wie ein heiseres "go away!" was sie von sich geben. Der deutsche Name war langweilig, den habe ich gleich wieder vergessen.

In Namuto,i angekommen habe ich die Formalitäten erledigt und war ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Dann habe ich die fehrerische Glanzleistung dieser Reise vollbracht. Auf einem Parkplatz in der Größe eines Fußballfeldes stad außer meinem noch ein anderes Auto. Nachdem ich zurück gesetzt hatte, sah dessen Rücklicht auf einmal so aus.



Na klasse!

An meiner Karre war zum Glück nichts dran. Auch die Elefantenliebkosungen hatte der Camper zum Glück heil überstanden.
Jetzt musste ich erstmal den Fahrer finden. Nirgends war jemand zu sehen. Irgendwann tauchte er auf und wir haben die Adressen ausgetauscht. War ein Liechtensteiner, der keinerlei Ambitionen hatte, einen Staatsakt daraus zu machen. Wir haben uns schnell geeinigt, dass unser beider Urlaubszeit viel zu kostbar ist, sich zu ärgern. Er wollte sich bei mir melden, wenn er etwas bezahlen müsste. Hat er aber bis heute nicht getan.

Nach dem Schrecken brauchte ich erstmal ein kühles Bier auf dem Campground. Außerdem habe ich noch schnell Bilder gesichert und einen ersten Blick auf das Wasserloch geworfen, wo aber nichts los war.

AM späteren Nachmittag habe ich ein Ründchen um die Fischer's Pan gedreht, wo ich aber fast keine Tiere geshen habe.

Nur diesen Adler (?)



und ein paar Kraniche habe ich entdecken können.



Zwischendurch gab es immerhin interessantes Licht und einen sachon fast unnatürlich blauen Himmel.



Auch die Wasserlöcher direkt bei Namutomi waren wie leer gefegt. Zurück im Camp habe ich schnell den Grill angeworfen, gegessen und mir noch eion oder zwei Bierchen gegönnt. Dann ging es zum Wasserloch. Das beeindruckendste war zunächst die Geräuschkulisse. Aus absoluter Stille heraus fingen immer wieder hunderte Frösche an, wie auf ein Kommando höllischen Lärm zu machen. Dann waren genauso plötzlich wieder alle still.

Etwas größere Tiere gab es aber auch ein paar zu sehen.

Auch hier durften die Giraffen natürlich nicht fehlen und auch diverse Vögel schauten vorbei, unter anderem eine Eule, die sich aber leider nicht niederließ.





Außerdem noch eine Hyäne, Schakale, Zebras, die alle nicht lange genug still hielten und dieses Breitmaulnashorn.


Zur Abwechslung mal SW, weil ich die gelbe Scheinwerferfarbe am Wasserloch fürchterlich finde.
Gruß
Dirk

Schneewie

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #161 am: 29.12.2009, 12:15 Uhr »
Einfach nur klasse, was Du an Tierbeobachtungen hattest.
Und wir dachten schon, das wir in Südafrika viel gesehen hätten, aber von Dir toppt das ganze.

Toll!!!  :D
Gruß Gabriele

EasyAmerica

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #162 am: 29.12.2009, 12:25 Uhr »
:staunend: Fantastisch!  :staunend:
Viele Grüße
Heinz

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #163 am: 03.01.2010, 19:28 Uhr »
Ich bin Euch noch das Löwenvideo vom Wasserloch schuldig:

"Golden Shower" - Löwenvideo
Gruß
Dirk

Anne05

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #164 am: 03.01.2010, 22:46 Uhr »
Uiuiui ... das war ja ein richtiger Lustmolch ...
So hat JR Ewing auch immer gegrient  :lol:

Irgendwie habe ich ja geahnt, was kommt - bei dem Titel  :P...
Ich habe gerade auf dem Netbook geguckt ... sonst sieht man doch nur so verwackelte Aufnahmen bei youtube - das Video ist excellent.

LG
Anne

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