Sorry für die lange Unterbrechung. War mit der Planung des nächsten Urlaubs beschäftigt (und ein wenig mit dem verdienen des Geldes dafür;)).
20.9.09 Franzosen, Giraffen und KöcherbäumeMorgens musste ich natürlich wieder in die Dünen rund ums Camp.
Ich glaube nicht, dass ich von diesen Sonnenaufgängen jemals genug bekommen könnte. Jeden Morgen wieder ein Erlebnis!
Nach einem leckeren Frühstück packte ich meinen Fotokram zusammen und wartete im Zentralbereich des Camps auf die DInge, die da kommen sollten. Es kam aber erstmal niemand.
Nach einiger Zeit erfuhr ich vom Camp-Manager, dass ich eigentlich gemeinsam mit den ungeselligen Franzosen auf Tour hätte gehen sollen. Die hatten aber beschlossen, dass sie gar keine Gesellschaft mehr wollen und auf die Suite in der Dune Lodge umgebucht, womit ihnen neben einem privaten Koch un Barkeeper auch ein privater Guide zustand (für die Kleinigkeit von 1500 oder 2000€/Tag).
Deshalb musste man jetzt erstmal was für mich organisieren. Ich war darüber nicht gerade böse. Hätte es mir nicht besonders unterhaltsam vorgestellt mit den beiden unterwegs zu sein. Außerdem bekam ich auf die Art auch meinen Privatguide.
Ich habe mir die Zeit mit einem weiteren Kaffee und den Vögelchen um mich herum vertrieben.
Auf die Art habe ich auch Bilder von grünen und rotköpfigen Webervögeln.
Am Wasserloch war inzwischen ein etwas deformierter Oryx aufgetaucht. Das krumme Horn ist wohl eine Art Missbildung.
Irgendwann bog dann mein privater Landrover um die Ecke und es ging los. Mein Guide für heute war Aldred, der uns auch am ersten Abend zum Sundowner gefahren hatte. Ein sehr netter Kerl, mit dem ich mich de3n ganzen Tag hervorragend unterhalten habe. Nochmal mein Dank an die Franzosen!
Unser Ziel war heute das nördliche Ende des Parks mit der Hoffnung dort auf die Giraffen zu stoßen.
Zunächst sahen wir aber ein paar Springböcke und eine kleine Herde Zebras.
Dazu natürlich jede Menge Gegend mit vielen roten Dünen und ein paar interessanten Felsformationen.
Noch interessanter sahen die Bäume auf den Felsen aus.
Schon faszinierend, wo sich überall Leben entwickeln kann.
Spannend wurde es, als wir (Aldred) eine frische Leopardenspur entdeckten, der wir erst mit dem Auto und dann zu Fuß ein Stück gefolgt sind. Leider ohne den Verursacher dieser Spur zu Gesicht zu bekommen. Lediglich die Überreste eines Springbocks haben wir gefunden, der aber sicher schon mindestens eine Woche hier lag.
Inzwischen war es Mittag geworden und wir näherten uns dem vorgesehenen Lunchspot. Dort bauten wir uns einen der dort deponierten Tische und zwei Stühle im Schatten eines Kameldornbaums auf und genossen kalten Braten und Salat. Als wir fast fertig waren näherte sich der Landrover mit den Franzosen und ihrem Guide. Die Kinnladen der beiden fielen sofort runter als sie uns sahen
.
Da wir ohnehin fertig waren und ich keine Lust auf die langen Gesichter hatte, sind wir schnell aufgebrochen. Beim aufräumen bekam ich noch mit, wie die beiden Guides auf Afrikaans kräftig über die Franzosen gelästert haben (so ein paar Brocken holländisch sind schon manchmal ganz praktisch).
Kurz nach dem Lunchspot sahen wir zwei Kuduböcke, die Schatten unter einem Baum suchten. Der eine verschwand sofort aer der zweite wartete zumidest lange genug für ein Foto.
Kurz danach erreichten wir das Ende dieses Tals und Aldred fragte mich, ob ich Lust auf ein kleines 4WD-Abenteuer hätte. Es führte dort eine alte Farmroad den Berg hoch, die er schon immer mal fahren wollte. Ich sagte natürlich ja.
Die "Straße" bestand eigentlich nur aus Felsen und Löchern und so kam der Landrover schnell an seine Grenzen. Schon nach ein paar 100m war Schluss mit lustig, weil ein paar große Felsen den Weg versperrten. Da die Piste viel zu eng war, um zu drehen, mussten wir rückwärts wieder runter. Rauf wäre ich ja noch ganz gerne selber gefahren aber rückwärts hier wieder runter? Nein danke! Unterwegs war ich voll und ganz damit beschäftigt, mich festzuhalten, so dass an Fotos nicht zu denken war.
Als wir wieder auf der normalen Piste waren, habe ich aber wenigstens ein paar Bilder von der Aussicht dort gemacht. Eine wirklich schöne Stelle mit einem kleinen Köcherbaum"wald".
Die nächste Stunde verbrachten wir damit, kreuz und quer durch die Landschaft zu gurken und Giraffen zu suchen. Am Wasserloch waren sie nicht, an den Stellen mit den schönsten Bäumen leider auch nicht. Nach einer ganzen Weile meinte Aldred, dass es Zeit wäre umzudrehen, weil wir noch eine ordenliche Strecke zurück zu fahren hätten. Zumindest ein letzter Versuch beim Wasserloch war aber noch drin. Dort sahen wir zwar diverse Springböcke aber keine Giraffen.
Aber ein kleines Stück weiter sah ich auf einmal eine Bewegung in den Baumkronen neben der Straße und kurze Zeit später wanderte eine Gruppe Giraffen an uns vorbei zum Wasserloch.
Größenvergleich:
Nachdem Aldred seinem Guide-Kollegen per Funk mitgeteilt hatte, wo er die Franzosen hinfahren sollte, machten wir uns auf den weg zurück.
Am Airstrip fuhr ein Bussard auf der Windhose Karussell. Sah witzig aus. Trotz wechselnder Windrichtungen hatte er keine Probleme die Balance zu halten. Schien ihm zu gefallen.
An der Rezeption haben wir einen Stop eingelegt, weil Aldred neue Gäste in Empfang nehmen musste. Ich wurde nach kurzer Pause, die ich genutzt habe, um im kleinen Internet-Cafe zum ersten Mal wieder Kontakt mit der Welt aufzunehmen, von der Jack Russel Hündin bzw. ihrem Herrchen zurück zum Camp gefahren.
Zum Sonnenuntergang bin ich wieder in den Dünen umher gestapft und habe versucht, dem Spektakel mit meinen Bildern wenigstens halbwegs gerecht zu werden.
Das war's!
Nein, das war's noch nicht ganz. Das "nachglühen" nachdem die Sonne untergegangen war sah auch nicht übel aus.
Das Abendessen war wieder sehr lecker und deismal hat sich auch die gesamte Runde am Gespräch beteiligt. Die Franzosen waren durch drei Deutsche ersetzt worden, die deutlich netter waren. Am Ende bin ich wieder mit Mike (dem Holländer) und Glenfiddich (dem Schotten) am Legerfeuer gelandet und mindestens einen Schotten zu spät ins Bett gewankt.