Bin gerade schnell hinterher gereist.
Prima, dann kann es ja weiter gehen:
21.9.09 Rote Sanddünen und große rote Sanddünen
Um 5:30h klingelte der Wecker und ich wurde von einem netten kleinen Kätzchen begrüßt, das sich jedoch sofort in einen ausgewachsenen Kater verwandelte als ich in die Senkrechte kam. Wie gesagt, (mindestens) ein Schotte zu viel gestern
Egal, Margreet und Mike hatten mich gestern noch eingeladen, sie auf dem Sunrise Drive zu begleiten, den sie für sich organisiert hatten und ich hatte zugesagt.
Also ab unter die Dusche. Kurz vor 6 traf ich die beiden wie verabredet vor der Lodge und auch unser Guide war pünktlich. Noch deutlich vor Sonnenaufgang hatten wir eine hohe Düne mit toller Aussicht in der Nähe des Camps erreicht. Dort gab es erst mal einen Kaffee.
Danach fühlte ich mich schon deutlich besser und ich konnte mich die nächste halbe Stunde meiner Kamera und dem Stativ widmen (und einem zweiten und dritten Kaffee
).
Mike und ich knipsten um die Wette und Margreet hielt die Szene auf Video fest.
Vor Sonnenaufgang war das Licht schon nicht übel aber mit Sonne sind die roten Dünen einfach unschlagbar.
Nachher gab es noch eine kleine Einführung in die Käferkunde.
Inzwischen knurrte uns allen der Magen, so dass wir zurück ins Camp gefahren sind, um zu frühstücken. Danach war es auch schon Zeit zum Koffer packen und ruckzuck war der Jeep da, der mich und die englischen Mike und Margret hinunter ins Village zur Rezeption brachte. Nach bezahlen der Rechnung (eigentlich nur die diversen Schotten
) und Erwerb von Souvernir-T-Shirts traf ich an der Rezeption Denish, so dass ich ihm das Trinkgeld für ihn und Aldred persönlich übergeben konnte.
Dann habe ich mich mit Notebook, externer Festplatte und 2 Akkuladegeräten an der Rezeption breit gemacht und meine Bilder gesichert. Während die Akkus luden habe ich im Internet Cafe ein Lebenszeichen bei den Lieben zuhause und im einen oder anderen Forum hinterlassen und mich über die wichtigsten Dinge informiert, die in der Welt passiert waren (Bundesliga-Ergebnisse!).
Bis alle Akkus geladen waren dauerte es ein Weilchen aber gegen 12:00h konnte ich mich auf den Weg Richtung Sossusvlei machen.
Eine einzelne Giraffe habe ich unterwegs noch gesehen, sonst nur jede Menge Gegend.
Am Sossusvlei angekommen bzw am Eingang zum Park, habe ich den Eintritt gelöhnt und erstmal meine Campsite bezogen. Direkt am Zaun mit Blick in die Berge und unter einem schattigen Baum - gar nicht übel. Auf dem Campingplatz konnte man in diversen Sandverwehungen schon mal seine Sandfahrkünste testen aber hier bin ich noch ohne 4WD durch gekommen
.
Nach einer kleinen Siesta im Schatten bin ich das erste Mal in den Park gefahren. Vom Gate aus führen erstmal 65 km asphaltierte Straße an diversen roten Dünen vorbei zum 2WD-Parkplatz . Von dort aus sind es nochmal 4 oder 5 km Tiefsand-Piste bis zum eigentlichen Sossusvlei und Deadvlei. Dort fahren 4WD-Shuttles für 100N$ oder man läuft das Stück.
Heute wollte ich aber noch nicht bis dorthin. Auf dem Parkplatz habe ich ein deutsches Pärchen getroffen, die gerade vom Deadvlei kamen und mir noch einmal genau den Weg vom 4WD-Parkplatz dorthin erklärten.
Ich bin ein Stückchen den "Weg" zum Hidden Vlei gelaufen. Es gab ein Schild, das sagte, man solle den Markierungen folgen aber die hörten nach ein paar 100 Metern auf. Da ich nicht genau wusste, in welche Richtung ich musste, bin ich nur ziellos etwas in der Gegend herumgelaufen.
Für eine Düne, einen kahlen Baum und ein Webervogelportait hat es aber immerhin gereicht.
Zurück auf dem Parkplatz habe ich mich noch etwas mit diesem Schildraben amüsiert bevor ich mich auf den Rückweg gemacht habe.
Den Sonnenuntergang habe ich mir bei der Düne 45 angeschaut (heißt so weil sie 45km hinter dem Gate liegt).
Da ich innerhalb des Parks übernachtet habe, musste ich erst eine Stunde nach Sonnenuntergang zurück am Gate sein, so dass ich das Schauspiel in aller Ruhe genießen konnte. Wer außerhalb wohnt muss schon eine Stunde früher zurück und darf auch erst eine Stunde später hinein (also genau zum Sonnenauf- und -untergang).
Ein bisschen Kitsch zum krönenden Abschluss musste natürlich auch sein. Toter Baum vor untergehender Sonne - fast so schön wie rührender Hirsch im Wald
Auch nach Sonnenuntergang fand ich das Licht faszinierend und musste noch ein paar Langzeitbelichtungen versuchen.
Dabei habe ich etwas die Zeit aus dem Auge verloren und musste daher die Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 noch großzügiger auslegen als das ohnehin schon alle tun. Ein paar Springböcke, die mir im dunklen fast vors Auto gelaufen wären, haben mich aber rasch wieder eingebremst. Gerade noch pünktlich war ich wieder am Gate.
Dann habe ich allerdings einen großen Fehler gemacht. Weil ich Kohldampf hatte und keine Lust noch eine Stunde zu warten, bis das Grillfeuer weit genug runter gebrannt war, bn ich in das Restaurant des Campingplatzes gegangen. Nicht tun!
Immerhin wurde ich dadurch entschädigt, dass sich an der Bar um mich herum diverse Locals einfanden, mit denen ich ein wenig ins Gespräch gekommen bin.
Zurück am Camper habe ich mir noch einen Schluck Rotwein gegönnt und ein bisschen gelesen, bevor ich früh (und deutlich nüchterner als gestern) im Bett verschwunden bin.