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Autor Thema: Doc in Afrika - Namibia 2009  (Gelesen 24677 mal)

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Schneewie

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #105 am: 18.11.2009, 12:33 Uhr »
Schnell weiterschreiben, damit ich vor meinem Urlaub noch viel lesen kann.  :D

Hat der Dampfer etwas keinen Internetanschluss???   :wink:

Bin wieder da :( und lese gerade weiter.

Ja der Dampfer hatte Internet, aber sooooo langsam, da wäre der Aufbau des Forum nie zustande gekommen.  :shock:
Gruß Gabriele

Schneewie

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #106 am: 18.11.2009, 12:48 Uhr »
Bin gerade schnell hinterher gereist.

Super Bilder!!! Einmalig!!!
Gruß Gabriele

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #107 am: 18.11.2009, 22:55 Uhr »
Bin gerade schnell hinterher gereist.

Prima, dann kann es ja weiter gehen:

21.9.09 Rote Sanddünen und große rote Sanddünen


Um 5:30h klingelte der Wecker und ich wurde von einem netten kleinen Kätzchen begrüßt, das sich jedoch sofort in einen ausgewachsenen Kater verwandelte als ich in die Senkrechte kam. Wie gesagt, (mindestens) ein Schotte zu viel gestern ;)

Egal, Margreet und Mike hatten mich gestern noch eingeladen, sie auf dem Sunrise Drive zu begleiten, den sie für sich organisiert hatten und ich hatte zugesagt.
Also ab unter die Dusche. Kurz vor 6 traf ich die beiden wie verabredet vor der Lodge und auch unser Guide war pünktlich. Noch deutlich vor Sonnenaufgang hatten wir eine hohe Düne mit toller Aussicht in der Nähe des Camps erreicht. Dort gab es erst mal einen Kaffee.



Danach fühlte ich mich schon deutlich besser und ich konnte mich die nächste halbe Stunde meiner Kamera und dem Stativ widmen (und einem zweiten und dritten Kaffee ;)).

Mike und ich knipsten um die Wette und Margreet hielt die Szene auf Video fest.





Vor Sonnenaufgang war das Licht schon nicht übel aber mit Sonne sind die roten Dünen einfach unschlagbar.





Nachher gab es noch eine kleine Einführung in die Käferkunde.





Inzwischen knurrte uns allen der Magen, so dass wir zurück ins Camp gefahren sind, um zu frühstücken. Danach war es auch schon Zeit zum Koffer packen und ruckzuck war der Jeep da, der mich und die englischen Mike und Margret hinunter ins Village zur Rezeption brachte. Nach bezahlen der Rechnung (eigentlich nur die diversen Schotten ;)) und Erwerb von Souvernir-T-Shirts traf ich an der Rezeption Denish, so dass ich ihm das Trinkgeld für ihn und Aldred persönlich übergeben konnte.

Dann habe ich mich mit Notebook, externer Festplatte und 2 Akkuladegeräten an der Rezeption breit gemacht und meine Bilder gesichert. Während die Akkus luden habe ich im Internet Cafe ein Lebenszeichen bei den Lieben zuhause und im einen oder anderen Forum hinterlassen und mich über die wichtigsten Dinge informiert, die in der Welt passiert waren (Bundesliga-Ergebnisse!).

Bis alle Akkus geladen waren dauerte es ein Weilchen aber gegen 12:00h konnte ich mich auf den Weg Richtung Sossusvlei machen.
Eine einzelne Giraffe habe ich unterwegs noch gesehen, sonst nur jede Menge Gegend.



Am Sossusvlei angekommen bzw am Eingang zum Park, habe ich den Eintritt gelöhnt und erstmal meine Campsite bezogen. Direkt am Zaun mit Blick in die Berge und unter einem schattigen Baum - gar nicht übel. Auf dem Campingplatz konnte man in diversen Sandverwehungen schon mal seine Sandfahrkünste testen aber hier bin ich noch ohne 4WD durch gekommen ;).

Nach einer kleinen Siesta im Schatten bin ich das erste Mal in den Park gefahren. Vom Gate aus führen erstmal 65 km asphaltierte Straße an diversen roten Dünen vorbei  zum 2WD-Parkplatz . Von dort aus sind es nochmal 4 oder 5 km Tiefsand-Piste bis zum eigentlichen Sossusvlei und Deadvlei. Dort fahren 4WD-Shuttles für 100N$ oder man läuft das Stück.

Heute wollte ich aber noch nicht bis dorthin. Auf dem Parkplatz habe ich ein deutsches Pärchen getroffen, die gerade vom Deadvlei kamen und mir noch einmal genau den Weg vom 4WD-Parkplatz dorthin erklärten.

Ich bin ein Stückchen den "Weg" zum Hidden Vlei gelaufen. Es gab ein Schild, das sagte, man solle den Markierungen folgen aber die hörten nach ein paar 100 Metern auf. Da ich nicht genau wusste, in welche Richtung ich musste, bin ich nur ziellos etwas in der Gegend herumgelaufen.

Für eine Düne, einen kahlen Baum und ein Webervogelportait hat es aber immerhin gereicht.







Zurück auf dem Parkplatz habe ich mich noch etwas mit diesem Schildraben amüsiert bevor ich mich auf den Rückweg gemacht habe.



Den Sonnenuntergang habe ich mir bei der Düne 45 angeschaut (heißt so weil sie 45km hinter dem Gate liegt).
Da ich innerhalb des Parks übernachtet habe, musste ich erst eine Stunde nach Sonnenuntergang zurück am Gate sein, so dass ich das Schauspiel in aller Ruhe genießen konnte. Wer außerhalb wohnt muss schon eine Stunde früher zurück und darf auch erst eine Stunde später hinein (also genau zum Sonnenauf- und -untergang).







Ein bisschen Kitsch zum krönenden Abschluss musste natürlich auch sein. Toter Baum vor untergehender Sonne - fast so schön wie rührender Hirsch im Wald ;)



Auch nach Sonnenuntergang fand ich das Licht faszinierend und musste noch ein paar Langzeitbelichtungen versuchen.





Dabei habe ich etwas die Zeit aus dem Auge verloren und musste daher die Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 noch großzügiger auslegen als das ohnehin schon alle tun. Ein paar Springböcke, die mir im dunklen fast vors Auto gelaufen wären, haben mich aber rasch wieder eingebremst. Gerade noch pünktlich war ich wieder am Gate.

Dann habe ich allerdings einen großen Fehler gemacht. Weil ich Kohldampf hatte und keine Lust noch eine Stunde zu warten, bis das Grillfeuer weit genug runter gebrannt war, bn ich in das Restaurant des Campingplatzes gegangen. Nicht tun!

Immerhin wurde ich dadurch entschädigt, dass sich an der Bar um mich herum diverse Locals einfanden, mit denen ich ein wenig ins Gespräch gekommen bin.

Zurück am Camper habe ich mir noch einen Schluck Rotwein gegönnt und ein bisschen gelesen, bevor ich früh (und deutlich nüchterner als gestern) im Bett verschwunden bin.
Gruß
Dirk

lippifax

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #108 am: 18.11.2009, 23:07 Uhr »
Ich bin ein Stückchen den "Weg" zum Hidden Vlei gelaufen. Es gab ein Schild, das sagte, man solle den Markierungen folgen aber die hörten nach ein paar 100 Metern auf. Da ich nicht genau wusste, in welche Richtung ich musste, bin ich nur ziellos etwas in der Gegend herumgelaufen.

*ggg* Das war auch unser Problem am ersten Tag. Am 2. Tag haben wir genau geschaut, und es sind doch ein paar Markierungen (sehr gut) versteckt, denen man folgen kann.

lg

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #109 am: 18.11.2009, 23:20 Uhr »
Am 2. Tag haben wir genau geschaut, und es sind doch ein paar Markierungen (sehr gut) versteckt, denen man folgen kann.

Für Schnitzeljagd war es mir zu warm ;)
Gruß
Dirk

Katja

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #110 am: 19.11.2009, 21:49 Uhr »
Wirklich tolle Dünenbilder!

Gruß
Katja
Viele Grüße
Katja

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DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #111 am: 19.11.2009, 23:06 Uhr »
22.9.09 Tote Bäume, roter Sand

Pünktlich um 10 vor 6 Uhr stand ich vor dem Tor. Zusammen mit 6 oder 7 anderen Autos startete um Punkt 6 Uhr das Rennen gegen die Zeit bis zum Sonnenaufgang. Die werde doch nicht alle zum Deadvlei wollen?

Wollten sie zum Glück nicht. Alle außer mir bogen bei der Zufahrt zur Düne 45 ab. Als ich beim 2WD-Parkplatz ankam, begann gerade die Sonne aufzugehen. Schnell den Reifendruck halbiert, low 4WD rein und dann ging es ab in den Sandkasten. die Piste war locker 20 m breit, der Sand wirklich tief und von dutzenden tiefer Spuren durchzogen. Lenken war ziemlich witzlos. Ich habe einfach nur Gas gegeben und versucht die Drehzahl hoch zu halten. Den Weg hat sich das Auto selbst gesucht. Ich bin relativ problemlos durchgekommen und es hat richtig Spaß gemacht.

Ich war der erste auf dem 4WD-Parkplatz und den kurzen Weg bis zum Deadvlei habe ich sofort gefunden, so dass ich die ganze Senke tatsächlich die erste Viertelstunde für mich alleine hatte. Es hatte etwas magisches zuzusehen, wie die Sonne langsam über den gegenüberliegenden Dünenkamm kroch und erst die Dünen und dann den Boden der Lehmpfanne erleuchtete.







Ich habe mich langsam mit dem Licht über die Pfanne bewegt.







Inzwischen war ich natürlich auch nicht mehr der einzige hier. Zuerst habe ich mich mit einer Amerikanerin unterhalten, die wohl Filmemacherin war und einen Spielfilm im Norden Namibias drehen wollte. Leider habe ich weder ihren Namen behalten, noch nach dem Namen des Filmes gefragt. Aber wenn der Film es denn bis ins Kino schafft, werde ich das schon mitbekommen. So viele Spielfilme, die im Kaokoveld spielen wird es ja in den nächsten Jahren nicht geben.
Danach habe ich noch ein deutsches Pärchen getroffen und wir haben gegenseitig die unvermeidbaren ich-war-da-Fotos gemacht.



Als in der Ferne die ersten "Shuttle-Ladungen" von Besuchern auftraten habe ich noch einen Blick in die Runde geworfen und mich vom Vlei gemacht.



Auf dem Parkplatz am Sossusvlei habe ich mir ein Frühstück gegönnt und dabei ein paar Spatzen beobachtet.



Eigentlich hatte ich gar nicht vor, die Düne ganz hoch zu steigen aber die Aussicht wurde immer besser je höher man kam. Außerdem stapfte eine ca. 70jährige Engländerin tapfer vor mir her und wenn die das schafft, ...



Unterwegs posierte dieser Gecko (oder was immer das ist) für mich.



Von oben hatte man einen tollen Rundumblick über endlose rote Dünen.





So kann ich ungeplant eine der höchsten Dünen der Welt bestiegen.
Runter ging es dann irgendwie deutlich schneller als rauf ;)

Auf der Rückfahrt durch den Sand kamen mir gleich drei Shuttles auf einmal entgegen und die Jungs machten sich einen Spaß daraus so neben einander her zu fahren, dass sie mich in den noch tieferen Sand am Rand abgedrängt haben. Ich habe ihnen aber nicht den Gefallen getan, stecken zu bleiben ;)

Am 2WD Parkplatz habe ich die Reifen wieder aufgeblasen (der Trax hatte einen Kompressor im Motorraum) und mich auf den Rückweg gemacht.

Zurück auf dem Campground musste ich "Erste Hilfe" leisten. Ein Golf hatte sich im Sand hoffnungslos festgefahren. Da musste ich doch einfach helfen und ihn rausziehen.

Vor allem, weil er die Zufahrt zu meiner Parzelle blockierte ;)

Nach getaner Arbeit habe ich mich ein Weilchen in die Sonne gesetzt. Am späteren Nachmittag stand der Sesriem Canyon auf dem Programm. Heißt so, weil man 6 Seile aneinander binden musste, um an das Wasser am Grund heranzukommen.



Über ein paar Felsen hinweg führte ein Weg hinunter zum Canyongrund. Unten konnte man in beide Richtungen ein ganzes Stück laufen.

   



Sogar etwas Wasser und ein bisschen Leben gab es dort unten.

   



Den Sonnenuntergang habe ich heute direkt vom Campingplatz mit einem kühlen Bierchen in der Hand genossen.



Auch heute legte der Tag noch mal kräftig Rouge auf, bevor er sich verabschiedet hat.

Gruß
Dirk

Brosi

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #112 am: 20.11.2009, 16:41 Uhr »
Hallo Dirk,

es wird Zeit sich als blinder Passagier zu outen.
Dein Reisebericht ist absolute Spitzenklasse.

Wir haben selbst vom 20.08. - 14.09.2009 eine Namibia Rundreise gemacht.
Ich war zuerst sehr skeptisch, muss aber sagen, dass es mir sehr gut gefallen hat.
Mit Sicherheit war ich nicht das letzte Mal dort.

Neben dem Fish River Canyon und den Dünen empfand ich den Etosha NP als absoluten Höhenpunkt.

Und so gut habe ich noch nie in einem Urlaub gegessen.
Schon mal Zebra probiert?
Köstlich, kann ich nur sagen....

Ich freue mich schon auf den Bericht vom Etosha.

Die Ecke dürfte dir auch bekannt vorkommen:

EasyAmerica

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #113 am: 20.11.2009, 17:07 Uhr »
Und so gut habe ich noch nie in einem Urlaub gegessen.
.....
Ich freue mich schon auf den Bericht vom Etosha.
Vielleicht gab es da ja einen in der Etosha-Pfanne gebratenen Spring-Doc.  :grins:
Viele Grüße
Heinz

Anne05

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #114 am: 20.11.2009, 23:46 Uhr »
... da sage ich doch nur WHOW ...

Ich bin heute abend erst zugestiegen und habe gerade alles auf einen Rutsch gelesen ... mein Gott - der Bericht weckt schon wieder das Fernweh ...

Wunderschöne Fotos aus einer wunderschönen Gegend!
Ich freue mich auf die Weiterfahrt.

LG
Anne
Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub :-)

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #115 am: 22.11.2009, 08:52 Uhr »
Und so gut habe ich noch nie in einem Urlaub gegessen.
Schon mal Zebra probiert?
Köstlich, kann ich nur sagen....

Nein, leider nicht. Nur Springbock, Kudu und Oryx.
Gut (und preiswert) essen kann man in Namibia wirklich hervorragend.

Vielleicht gab es da ja einen in der Etosha-Pfanne gebratenen Spring-Doc.  :grins:

Wäre glaube ich kein kulinarisches Highlight ;)

... da sage ich doch nur WHOW ...

Danke!
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #116 am: 22.11.2009, 14:02 Uhr »
23.09.09 Noch mehr rote Dünen und jede Menge Nix

Früh um sechs stand ich wieder pünktlich vor dem Gate und war diesmal auch einer von denen, die bei Düne 45 abgebogen sind. Da ich aber nicht auf die Düne gekraxelt bin, sondern mir die Umgebung angeschaut habe, konnte ich trotzdem wieder einen recht einsamen Sonnenaufgang erleben. Ich bin eine ganzes Stück in die Ebene gelaufen bevor ich diesen Baum als Vordergrund gefunden habe.





Die Dünen im Licht der auffgehenden SOnne waren schön.



Aber letztlich hat mir das Bäumchen doch am besten gefallen.



Auf der Rückfahrt Richtung Campground habe ich langsam Abschied von den roten Dünen genommen.



Zum ersten Mal habe ich einen Ballon gesehen. Ich dachte schon, die fliegen gar nicht. Ich hatte nämlich schon in Wolwedans versucht, einen Ballonflug zu buchen. Der fiel aber mit schöner Regelmäßigkeit aus.
Wenn die allerdings erst um diese Zeit in die Dünen fliegen, wo der Sonnenaufgang längst vorbei ist, bin ich nicht böse, dass es nicht geklappt hat (so habe ich immerhin fast 400 € gespart).

An der Tanke gegenüber des NP-Eingangs habe ich Benzin und einen großen Kaffee erstanden, dann ging es auf die Fahrt Richtung Swakopmund.



Den ersten Stop habe ich natürlich in Solitaire eingelegt. Schon sehr touristisch aber trotzdem ganz nett. Vor allem, weil ich das Glück hatte, dass bei meiner Ankunft gerade ein Reisebus abfuhr und auch kein weiterer mehr ankam, solange ich dort war.





Die Schrottsammlung, die es dort zu bewundern gibt, hat mir gut gefallen. Auch der Laden ist nett und sehenswert.



Am meisten hat mich aber die Niederschlagsstatistik beeindruckt.



5 mm Niederschlag im gesamten Jahr 2008? Wow!

Kurze Zeit, nachdem ich Solitaire verlassen hatte, erreichte ich wieder die Tropen, die ich am ersten Tag auf der Strecke von Windhoek nach Bagatelle verlassen hatte.



Im weiteren Verlauf der Strecke wurde die Landschaft rund um den Gaub- und Kuiseb-Pass zunächst interessanter und felsiger mit diversen trockenen Flussbetten und Canyons.







Hier hätte ich vielleicht ein wenig mehr Zeit einplanen sollen. Wäre sicher interessant gewesen die Ecke zu Fuß zu erkunden.

Irgendwann war eine große Hochebene erreicht. Die Berge wichen zurück und machten Platz für ...



nix, gar nix, nada! Jegliche Form von Landschaft hörte auf zu existieren. Es gab einfach gar nix mehr.







Hier zeigte sich die Namib von ihrer bisher mit Abstand unwirtlichsten Seite. Zwischen den drei Bildern liegt übrigens über eine Stunde Fahrt mit etwa 100km/h.

Leider hatte sich in der Zwischenzeit nicht nur die Landschaft sondern auch die Sonne verabschiedet und der Himmel sich hinter einen geschlossenen Wolkendecke versteckt. Gleichzeitig war es ziemlich kühl geworden (von 31°C in Solitaire auf jetzt etwa 12-14°C).

Zumindest ging es jetzt mal wieder asphaltiert weiter bis Walvis Bay, wo ich nur durchgefahren bin und Swakopmund.





Ich hatte ein Zimmer im Stiltz gebucht, dass ich nach ein wenig Sucherei auch gefunden habe (das Hotel, das Zimmer hat man mir gezeigt ;)).

Sehr schöne Hotelanlage mit kleinen, auf Stelzen gebauten Bungalows.







Nachdem ich mir im benachbarten Hotel die Zugangsdaten für deren W-Lan besorgt hatte, habe ich mich erstmal informiert, was in der Welt so passiert ist und ein paar Mails geschrieben. Später habe ich noch eine Runde durch Swakopmund gedreht und bin schließlich bei Kückis Pub gelandet. Eigentlich wollte ich dort nur ein Bier trinken aber dann bin ich gleich zum essen geblieben und habe es nicht bereut. Der Fisch war gut!

Gruß
Dirk

Schneewie

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #117 am: 22.11.2009, 14:29 Uhr »
Dein Bungalow sieht klasse, aus, der könnte mir auch als Übernachtung gefallen.  :D
Gruß Gabriele

Brosi

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #118 am: 22.11.2009, 14:47 Uhr »
Jawoll, welch ein geiles Zimmer.   :D
Sieht fantastisch aus.

Nur die Fotos, die ich im Klein aus Vista vom Eagles Nest gesehen haben, gefielen mir noch besser.
Leider waren wir nur im Desert Horse Inn.



 

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #119 am: 23.11.2009, 23:40 Uhr »
24.9.09 Noch mehr nix, grau, braun und ein Riss

Morgens habe ich es ruhig angehen lassen und mir im Hotel in aller Ruhe ein leckeres Frühstück gegönnt. Das Wetter hatte sich leider überhaupt nicht geändert. Grau und usselig.
Trotzdem habe ich mich auf den Weg zum Welwitschia Drive gemacht. Ein Permit hatte ich mir auf meinem Rundgang durch Swakopmund am gestrigen Nachmittag besorgt.

Von Swakopmund fährt man ein kurzes Stück RIchtung Windhoek, biegt dann auf eine Schotterstraße und von dort auf den eigentlichen Welwitschia Drive ab.

Hatte ich gestern etwas von "nix" geschrieben? Ha, das war eine richtig abwechslungsreiche Landschaft. Heute gab es wirklich "nix".





Bis zum Horizont kein Baum, (fast) kein Strauch, kein Hügel, einfach gar nix! Und das noch unter einem einheitlich grauen Himmel, noch unwirtlicher und lebensfeindlicher geht es kaum. Und trotzdem gibt es sogar hier Leben, und sei es auch "nur" in der Form von Flechten und ein paar kleinen Büschen.









Nach einer Weile tauchten dann wenigstens ai paar Hügel auf und bald hatte ich die "Moon Landscape" erreicht. Auch kein unbedingt einladender Ort aber auf seine Art trotzdem schön und faszinierend. Mit ein paar Sonnenstrahlen hätte man hier sicher gute Fotos machen können. So gibt es halt nur Grau- und Brauntöne.







In der anderen Richtung hatte sich die Landschaft übrigens nicht geändert.



Auch im 20. Jhdt. war es nicht immer leicht, sich hier zu behaupten. Musste auch die südafrikanische Armee erfahren, die diese Überreste hier zurück ließ.





Im weiteren Verlauf verlief die Piste zunächst an/in einem ausgetrockneten Bachbett. Hier gab es tatsächlich auch mal ein paar Bäume.



Schließlich erblickte ich auf einer weiteren Ebene die ersten Welwitschias. Biologisch gehören sie wohl zu den Koniferen. Eigentlich bestehen sie nur aus einem ganz kurzen Stamm, aus dem 2 Blätter wachsen, die vom Wind in immmer mehr Teile zerrissen werden.



Ganz am Ende des Drives kommt man zur größten und ältesten Welwitschia, die wohl über 2000 Jahre alt ist.



Die Welwitschias haben she flache großflächige Wurzeln, mit denen sie das bisschen Regen, das hier fällt, optimal aufnehmen können. Überwiegend leben sie aber von der Feuchtigkeit des Nebels, der regelmäßig von der Küste herein zieht und die sie über die Blätter aufnehmen. Damit bekommen sie genug Feuchtigkeit um überleben und pro Jahr ein oder zwei cm wachsen zu können.

Von der große Welwitschia ging es ein Stück wieder zurück und dann im Bogen wieder auf die Schotterpiste.

Unterwegs kam ich an den Resten einer Mine vorbei (eigentlich nur ein großes Loch) und sah in der Ferne ein paar moderne Uranminen.



Bei schönem Wetter hätte die Tour sicher noch mehr Spaß gemacht aber auch so fand ich die Landschaft faszinierend und irgendwie passte das trostlose Wetter ja auch zur Landschaft.

Auf der Rückfahrt wurde das Wetter langsam besser und vor allem RIchtung Osten war schon etwas blauer Himmel und Sonne zu sehen. Gut so! Denn ich wollte den Nachmittag ab der Sptzkoppe verbringen und vielleicht etwas wandern.

Kurz bevor ich die Asphaltstraße wieder erreicht hatte, waren diese Pläne aber erledigt. Ich entdeckte nämlich auf der Beifahrerseite einen etwa 15 cm langen Riss in der WIndschutzscheibe.

Per Handy habe ich Britz kontaktiert und die Adresse einer Werkstatt in Swakopmund bekommen. Dort hat man sich die Sache angeschaut und mir gesagt, man würde alles mit Britz und einem Glaser vor Ort klären. Dort sie aber jetzt Mittagspause und ich solle doch in 2 Stunden wieder kommen. Na toll, damit hat sich die Tour zur Spitzkoppe wohl erledigt.

Nach einem kurzen Mittagsschläfchen bin ich zurück zur Werkstatt. Dort wurde ich zu einem deutschen Glaser geschickt, der lediglich ein Loch in die Scheibe bohrte und etwas Kunstharz hineinspritzte umd den Riss an weiterem Wachstum zu hindern. Hat keine 10 Minuten gedauert und mich die unglaubliche Summe von 6 Euro gekostet.

Inzwischen hatten sich immerhin die Wolken verzogen und die Sonne schien, so dass ich bei schönstem Wetter einen ausgedehntetn Spaziergang durch Swakopmund aufgemacht habe.

Ich würde Euch gerne Bilder davon zeigen aber ich musste gerade feststellen, dass ich zwar alle anderen Bilder auf dem Laptop und einer externen Festplatte gesichert hatte, die Bilder von der kKompaktkamera aber wohl nur auf dem Laptop. Natürlich habe ich die Kamera seitdem schon benutzt und die Karte formatiert. Und da ich am Wochenende das Uptdate auf MacOs 10.6 gemacht habe, würde natürlich vorher die Festplatte des Laptops aufgeräumt.

Na prima!

Jetzt müsst Ihr mir halt einfach glauben, dass Swakopmund ein nettes Örtchen mit vielen deutschen Ecken ist. Diverse Souvenir- und Kunstgewerbsläden gibt es natürlich auch und in einem davon habe ich einen Wandteppich erstenden, der sogar letzte Woche tatsächlich in Duisburg angekommen ist.

Abends war ich im "The Tug" essen. Einem Fischrestaurant in einem alten Kutter direkt am Strand. Dort habe ich mir für kleines Geld (für deutsche Verhältnisse) Austern und eine Langustenplaltte gegönnt, begleitet von einer Flasche südafrikanischen Chardonnays. Sehr lecker!
Beim Absacker an der Theke bin ich mit einem Simbabwer (heißen die so?) ins Gespräch gekommen und bei ein paar Glas Wein haben wir uns angeregt über die politische Situation im südlichen Afrika unterhalten bzw. er hat mir ausführlich seine Sicht der Dinge dargelegt. War sehr interessant.

Bald hatte ich die nötige Bettschwere erreicht und machte mich auf den kurzen Rückweg zum Hotel.

Edit: Bild von der großen Welwitschia ergäzt.
Gruß
Dirk