23.03.15 - Rückreise und FazitVon Los Angeles nach FrankfurtDa war er mal wieder - der Rückreisetag.
Wir trödelten morgens vor uns hin und hätten fast das Frühstück verpasst. Wer geht auch davon aus, dass es im Ayres Hotel nur bis 9 Uhr Frühstück gibt.
Toast war noch reichlich da und wegen mir, mussten die auch keine Omeletts mehr zubereiten. Auch in diesem Jahr entwickelte sich zum Ende der Reise wieder diese Eier-Aversion
.
Da wir das Auto etwas früher angemietet hatten, mussten wir bis spätestens 11:30 Uhr bei Hertz sein. Zuvor stand ich noch in der nächstgelegenen Poststelle in der Schlange, damit die drei Postkarten, die ich der mexikanischen Post nicht anvertraut hatte, endlich frankiert und verschickt wurden.
Pünktlich trafen wir bei Hertz ein und waren kurz darauf am Airport. Bei der Sicherheitskontrolle durfte ich mich wieder einmal einem Sprengstofftest unterziehen. Das dauerte, weil genau bei meinem Testblättchen das Gerät einen Selbstcheck durchführte
. Ich bekam schon einen Schreck
, doch alles war gut und ich durfte passieren.
Das neu gestaltete Abflugterminal ist schon edel
und gemütliche Ruhesessel laden zum Chillen ein (wobei ich das vor Aufregung nicht kann
und mein Blick deshalb immer zur Tafel wanderte).
Der Flieger hob planmäßig ab
und der lange Flug verlief absolut ruhig.
Das
Fazit für die Baja California füge ich gleich an:
Autofahren: Das fand Heiko im Gegensatz zu 2013 weniger aufregend. Im Stadtverkehr ist immer die volle Konzentration gefordert, doch außerhalb auf der Mex 1 ist recht wenig los. Tiefe Schlaglöcher sind normal. Die Hauptstraßen sind asphaltiert, die Nebenstraßen überwiegend Dirtroads.
Baden/Beaches: Die Pazifikseite eignet sich wegen starker Brandung und Unterströmungen nur zum Surfen und nicht zum Baden. Dagegen ist das Meer an der Ostküste ruhig. Die schönsten Strände findet man aber nur im Süden. Dieses Mal haben wir die langen Strandspaziergänge vermisst, da wir selten an einem schönen Strand vorbeigekommen sind.
Einkaufen: In den großen Orten finden sich Supermärkte wie Walmart, Calimax oder Ley.
Essen: Das Essen war überwiegend gut und verträglich. Continental Breakfast gibt es im Norden so gut wie nicht. Hier wird deftig gefrühstückt.
Geld: Auch diesmal hatte ich wieder in Deutschland über die Reisebank Mexik. Pesos besorgt. Ich wollte keine Bankautomaten suchen müssen und auch die Kreditkarte nicht aus den Händen geben. Den Hotels ist Bargeld sowieso lieber. In den Touristenzentren konnte man wahlweise auch mit US $ bezahlen, aber das wäre dieses Jahr vom Umrechnungskurs her teurer geworden.
Hotels: Luxushotels finden sich nur ganz im Süden der Halbinsel. Beim Rest muss man Abstriche machen.
Hier unsere Rangliste:1. Hotel Jardines Baja, San Quintin - 2 Übernachtungen
2. Hotel Mision Inn, Catavina - 1 Übernachtung
3. Hotel Terra Sol, Guerrero Negro - 3 Übernachtungen
4. Estero Beach Hotel, Ensenada - 1 Übernachtung
5. Hotel Las Casitas, Sta Rosalia - 1 Übernachtung
6. Hotel Meson del Vino, VdG - 1 Übernachtung
7. Kuyima Camp, Laguna San Ignactio - 1 Übernachtung
8. Casa Granada B & B, Mulege - 1 Übernachtung
Reisezeit: Hier eignen sich die Wintermonate von November - März, da dann die Temperaturen angenehm sind. Zum Whale Watching sind der Februar und der März geeignet. Da wachsen die Walkälber zusehends und bereiten sich auf ihre erste Reise in Richtung Alaska vor.
Tanken: Die Preise sind staatlich festgesetzt. Der Liter "Regular" kostete ca 90 Cent. Das Tanken übernimmt der Tankwart. Bezahlt wird direkt beim Tankwart in bar. Einige größere Tankstellen haben mittlerweile auch ein Kartenlesegerät.
Whale Watching: Nun haben wir alle drei Lagunen besucht. Hier die Unterschiede und die Rangliste:
1. Laguna Ojo de Liebre bei Guerrero Negro- Die längste Anfahrt über Asphalt, aber die kürzeste Dirtroadstrecke
- Spontane Waltouren ganztags möglich, da nicht von der Tide abhängig. Die Touren können direkt am Schalter auf der Restaurantterrasse gebucht werden
- Die Anzahl der Touristen war überschaubar
- Hier kamen die Grauwale ans Boot und ließen sich berühren
- Geschützte Lagune
2. Kuyima-Camp, Laguna San Ignacio- Die längste Anfahrt über Asphalt und 10 km Dirtroad, deshalb
- nur mit Übernachtung vor Ort im Zelt oder ab 3 Tagen in einer Hütte
- Sehr viele Touristen
- Die Grauwale waren hier etwas von den Booten genervt
- Touren nur gegen Voranmeldung, unabhängig von der Tide
- Geschützte Lagune
3. San Magdalena Bay- Lange Anfahrt über Asphalt, aber nur eine kurze Strecke Dirtroad durchs Dorf
- Touren nur vormittags (abhängig von der Tide) und gegen Voranmeldung
- Eher bescheidenes Walglück, da es sich um eine ungeschützte Lagune mit viel Schiffsverkehr handelt.
Für alle Waltouren gilt, dass man mit einem kleinen Boot (Panga) ca. 15 Minuten in die Lagune gebracht wird, dort 1,5 Stunden bleibt und 15 Minuten zurückfährt. Es ist mehr als beeindruckend und ein einmaliges Erlebnis, wenn die freundlichen und neugierigen Grauwale ans Boot kommen. Das ist einzigartig auf der Welt und nur in diesen drei Lagunen möglich.
Resümee: Nach unserer Schnupperreise 2013 in den Süden der Baja California und dem damaligen Pech mit dem Whale Watching, war die Halbinsel nicht ad acta gelegt. Nein, wir mussten einfach dem Ruf der Wale folgen
und bei dieser Gelegenheit die restliche Baja vom Norden her erkunden.
Tijuana bereitete - ehrlich gesagt - nicht nur Heiko Kopfzerbrechen. Letztes Jahr standen wir in Utah einer Gruppe Jugendlicher mit Uzi direkt gegenüber und das ist ein komisches Gefühl. Aber wie heißt es so schön: No risk - no fun
. Die Hauptstraße haben wir nicht verlassen und sind schnell von Europcar zur Küstenstraße gefahren. Ansonsten war uns wichtig, dass wir ein mexikanisches Kennzeichen haben und somit nicht gleich als Gringos eingestuft werden. Die Hotels hatten alle bewachte Parkplätze. Doch die einzig brenzlige Situation war in der Gegend von San Quintin während der Aufstände der Farmarbeiter. Hier hätten wir nicht zwischen die Fronten geraten mögen.
Die Leute der Baja California sind sehr arm, aber so was von
lich und hilfsbereit.
Tourismus findet sich ganzjährig im Süden und ganz im Norden, aber in der Mitte nur während der Whale Watching Saison. Landschaftlich darf man in dieser kargen Wüstenlandschaft, abgesehen von den Catavina Boulderfields, keine Highlights erwarten und dennoch finden sich auf dieser Halbinsel Superlativen wie die weltgrößte Saline, die weltgrößten Tomaten- und Erdbeerplantagen, das weltgrößte Filmset für Wasseraufnahmen sowie die Möglichkeit, Grauwale zu streicheln.
Irgendwie hat uns die Baja California fasziniert und wir erinnern uns gerne bei einem Tequila Sunrise, einer Corona, selbstgemachter Salsa ... an diese erlebnisreiche Reise zurück
.
Missen möchten wir diese Reise keinesfalls!
Wäre die Anreise zu den Wal-Lagunen einfacher, dann würde mit Sicherheit alle paar Jahre ein Abstecher eingeplant
.
Doch nun ist dieses Kapitel erst einmal abgehakt und nach dem nächsten Transatlantikflug kommen wieder die Wanderschuhe in Utah zum Einsatz
.
DANKE allen aktiven und passiven Lesern, dass ihr unser Abenteuer begleitet habt.LG
Ilona