so, heute geht's endlich weiter...
Gleich (16:35) kommt auf Phoenix ein Bericht über Island: Island - Geysir, Gletscher, Götterfall
natürlich viel zu spät gesehen
.... so, wo sind wir denn steckengeblieben... achja - Myvatn ... hier bleiben wir auch gleich 2 Nächte, so daß wir einen Tag für die Region haben....
08. Tag 02.06. Kurz nach 7 sind wir wach - es ist warm im Zelt und bald darauf stehen wir auf. Frühstück wieder im großen Zelt.
Das erste Ziel ist Hverrier und Namarfjell, ein Solfatarenfeld. Es zischt und dampft mit großem Druck aus der Erde und in der Luft liegt ein ekliger Gestank nach faulen Eiern, den wir zwar schon aus Geysir kennen, aber hier ist er viel penetranter und intensiver. So kurz nach dem Frühstück nicht angenehm!!
Kochende Tümpel mit grauer Brühe, umgeben von gelben, weißen Kristallen.
Wir steigen den Berg hoch -
Frischluft!! - und haben einen tollen Ausblick auf Myvatn, die Vulkane, die Solfatarenfelder. Einfach traumhaft.
Auf dem Rückweg kommen wir an Schlammtöpfen vorbei, die aber leider so tief sind, das wir fast nichts sehen, nur kleinere Blasen. SCHADE, denn auf die kochenden Schlammtöpfe hatten wir beide uns gefreut.
Weiter geht's zur Krafla. Auf dem Weg überrascht uns am Straßenrand dieser Anblick...
Nachdem wir uns von unserer Überraschung und dem darauffolgenden Lachanfall erholt haben geht es endgültig die letzten Kilometer ins aktive Vulkangebiet.
Bei der Krafla handelt es sich um ein Vulkansystem von ca. 100 km Länge im Norden Islands. Der gleichnamige Zentralvulkan von 818 m Höhe beherrscht mit zahlreichen Kratern die Mývatn-Region. Die bisher letzte Ausbruchsserie der Krafla fand von 1975 bis 1984 statt, die sog. Krafla-Feuer. Die Ausbrüche fanden mehrheitlich in der Krafla-Caldera selbst statt und dort besonders am und beim Vulkan Leirhnjúkur. Die Lavafelder dort sind immer noch warm und entgasen, ebenso wie der Gipfel und das Hochtemperaturgebiet mit seinen Solfataren, Schlammquellen und Fumarolen an seinem Fuß.
.... soweit die Tatsachen. Aber zu wissen, das man auf einem aktiven Vulkangebiet rumspaziert hat schon was!
Am Ende der Straße steigen wir zum Kraterrand des Viti hoch und spontan erweitern wir unseren kleinen Fotostop und umrunden den Krater.
Im 18. Jahrhundert gab es neuerlich größere Ausbruchsserien, nachdem Krafla etwa 1000 Jahre lang geruht hatte. Am 17. Mai 1724 begann die Unruheepisode mit einer weiteren hydromagmatischen Explosion, die den Krater Víti formte. Víti bedeutet im Isländischen Hölle. Im Víti befindet sich heute ein Maar, das seine türkise Farbe durch die Kieselsäurealgen erhält.
Es könnte soooo schön sein, wenn nicht daneben ein dampfendes, zischendes Geothermalkraftwerk steht, das einen Höllenlärm macht. Man versteht teilweise sein eigenes Wort nicht mehr.
Vorbei am kleinen Viti und einigen heißen Quellen mit Schneefeldern nur wenige Meter entfernt beenden wir die Umrundung.
Eine kurze Fahrt und fast gegenüber starten wir den Rundweg Leirhnjúkur und Höfur. Der Leirhnjúkur ist ein aktiver Vulkan in Island. Der Berg, der auf einer vulkanischen Spalte sitzt, ist 592 m hoch und ist Teil der Caldera der Krafla.
Die Wanderung führt durch die Lavaströme die sich in bizarrsten Formen zeigen.
Man kann sich sehr gut vorstelle, wie die Lava sich hier vorüber wälzte und dann langsam erstarrte und zum Stillstand kam.
Überall dampft es auch noch aus den Spalten und Ecken. Obwohl es sich hier teilweise wie mit Fußbodenheizung anfühlt liegt doch noch sehr viel Schnee runherum, andererseits blühen Blumen fast neben einer dampfenden Spalte - die haben definitiv KEINEN Geruchssinn!
Hungrig kehren wir zum Auto zurück, wo wir 2 Knäcke knabbern gegen den größten Hunger und dann in die Stadt - naja sagen wir lieber Ort fahren und dort ein schönes Bistro finden.
Im Sonnenschein im Garten sitzen, einen leckeren Latte Macciato und dann für mich Lammkotletts mit leckeren Pommes und Salat. Hmmm ich liebe Urlaub und gutes Essen! Das Essen war sehr lecker und eine gute Grundlage für weitere Unternehmungen, ebenso tat die Pause echt gut.
Jetzt wird die Umrundung des Myvatn angepackt. Der See hat seinen Namen von den im Sommer teilweise sehr großen Mückenschwärmen, die jedoch Grundlage für den beachtlichen Fischreichtum und die vielfältige Entenpopulation sind. Mit einer Fläche von 37 km² ist er der viertgrößte See der Insel. Allerdings weist er einen maximale Tiefe von 4,2 m - im Mittel sogar nur 2,3 m auf.
Unser nächster Anlaufpunkt - Dimmurbogir (isl. dunkle Städte oder dunkle Burgen) - ist ein Lavafeld östlich des Sees Mývatn in Island. Die bizarr geformten Steinformationen erinnern an verfallene Ruinen von Burgen und Türmen. In der isländischen Mythologie wird Dimmuborgir als Unterkunftsort von Elfen und Trollen gesehen.
Anfangen haben wir mit der kleinen Runde, aber spontan an einer Kreuzung dann die längere Route gewählt und später dann nocheinmal gewechselt und den "difficult Path" genommen. Das Schild war einfach zu verlockend.
Die gewaltigen Tuffsteinsäulen sind faszinierend. Besonders der letzte Weg führt mitten durch, in Höhlen, durch Bögen, hoch und runter.
Zu meiner Freude entdecke ich auch viele Felsbögen. Im strahlenden Sonnenschein wirken die Formationen nicht furchterregend, es muss ganz anders sein, wenn der Nebel hier durchzieht.
Zwei Aussichtsmöglichkeiten bieten einen tollen Blick auf die Gegend und wie meist die schneebedeckten Berge im Hintergrund.
Weiter geht es am See entlang... immer wieder mit tollen Ausblicken:
... bis zum Südende des Sees, zu den Pseudokratern bei Skútustaðir. Die durch das explosive Zusammentreffen von Lava und Wasser entstanden sind.
Zwei Krater sind wir hochgelaufen, dann wieder zurück. Inzwischen ist uns auch klar geworden, das dieser dunkle Berg im Westen des Sees unser nächstes angepeiltes Ziel ist.
Vom Vindbergfjell soll man einen guten Blick auf die Pseudokrater haben. Mehr habe ich natürlich im Reiseführer nicht gelesen, z.B. von den 600 m, die er hoch ist
. Aber was soll's, wir haben uns heute ja schon gut warm gelaufen. Parkplatz suchen, Stöcke raus und los geht's.
... ich hasse Aufstiege!
... aber diesen hier würde ich
SOFORT wieder machen
. Die ganze Zeit, während des Aufstieges hat man einen fantastischen Blick über Seen und Moore bis hin zu schneebedeckten Bergen am Horizont.
So stelle ich mir immer Alaska vor (und irgendwann werde ich auch mal feststellen können, ob ich damit richtig lag)
Von dem Anblick war ich so abgelenkt, das es wie von selbst diesen - mit grobem Schotter versehenen - Weg höher und höher geht.
Dann bin ich oben, Kathrin natürlich um einiges eher - aber hej die ist ja auch 15 Jahre jünger, da darf ich schon mal etwas länger brauchen.
Der Ausblick ist wirklich toll, auch auf den Myvatn und die Pseudokrater, aber ehrlich gesagt: mir gefällt die andere Seite besser. Es ist windig hier oben und so sind wir bald wieder auf dem Weg nach unten. Rechtzeitig sind wir heute am Supermarkt und kaufen Frischzeug nach.
Dann am CG gleich ab in die Dusche und obwohl das warme Wasser nach Schwefel riecht ist es traumhaft. Dann essen, Notizen schreiben (man hat ja wieder soppp viel gesehen) und spielen. Im Zelt wieder dem vielstimmigen Vogelkonzert lauschen, das sich am Ufer des Sees abspielt.
Gefahren: 71 km