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Länder und Reiseziele abseits von USA und Kanada => Bunte Reisewelt => Reiseberichte abseits von USA und Kanada => Thema gestartet von: wuender am 01.01.2011, 19:12 Uhr

Titel: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 01.01.2011, 19:12 Uhr
Wieso Urlaub in Australien? Gute Frage, eigentlich wäre 2010 eine Tour an die Ostküste der USA angestanden, zum Indian Summer anschauen. Die Planungen zu dieser Reise liegen immer noch in einem schon sehr weit fortgeschrittenen Zustand in meinen Unterlagen. Irgendwann schaut man dann aber auf den Globus und sieht, was es alles für Ecken auf der Erde gibt - ganze Kontinente - die man noch nicht besucht hat. Fragt sich dann, ob es in Anbetracht dessen Sinn macht, zum vierten Mal in das gleiche - unbestritten sehr schöne - Land zu fahren. Und dann packt einen die Abenteuerlust. In diesem Zustand ist Australien ein ideales Reiseziel, denn es bietet Abenteuer light: Die Kultur ist westlich geprägt und der Zivilisationsgrad ist ebenso hoch wie in den USA. Dennoch bieten das Outback und die Wüsten im Landesinneren Möglichkeiten, die es in den USA so nicht gibt. Nicht ohne Grund sind (seit einem tragischen Unglücksfall 1998) in allen Allradmietfahrzeugen sogenannte EPIRB-Notfallsender Pflicht. Zusätzliche Faktoren, die Spaß oder Abenteuer versprechen sind die völlig andersartigen Tierarten, die britisch geprägte Küche (gibt es einen Festlandeuropäer, der Vegemite mag?) sowie der Linksverkehr...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Karte_Australien.jpg)
Unsere Reiseroute durch Australien

Katharina (hier nicht mehr aktiv, manchen aber vielleicht noch als Nekochan bekannt) war erstaulich schnell von diesem völlig anderen Reiseziel zu überzeugen. Die Reiseroute sollte einige der Höhepunkte des Kontinents verbinden. Da uns die Tropen und auch Schnorcheln in Riffen nicht so sehr interessieren, kam die im Bild dargestellte Route raus: Flug nach Sydney, dann die Blue Mountains, Canberra, die australischen Alpen, die Gippsland Coast, Melbourne, Great Ocean Road, Grampians, Kangaroo Ialsnd, Adelaide und das Red Centre. Da wir keine Inlandsflüge mögen (auf der Route 66 waren die vermeintlich langweiligen Great Plains eines der für uns schönsten Teilstücke - seitdem mögen wir es, für uns neue Gegenden im wahrsten Sinne des Wortes zu "erfahren") sollten alle Strecken mit dem Auto zurück gelegt werden. Eine schwierige Entscheidung war die Wahl des Fortbewegungsmittels: In den USA waren wir immer MoMies (Motel und Mietwagen). In den National Parks haben wir dann in Cabins übernachtet. Und in Australien? Gibt es in den größeren Parks auch Cabins aber zum Beispiel im Mount Eccles National Park, der für seine Koalas berühmt ist? Fehlanzeige. Also zum ersten Mal Campen. Hierbei haben wir uns für das Spaceship entschieden, eine zum Camper umgebaute Großraumlimousine, nicht viel größer als ein PKW. Und für den zweiten Teil der Reise ab Adelaide haben wir uns den allradangetriebenen Bushcamper von Britz ausgesucht.

Die Tageseinteilung der Etappen sah so aus:
24.9.2010: Anreise, München-irgendwo
25.9.2010: Immer noch Anreise, irgendwo-Sydney
26.9.2010: Sydney
27.9.2010: Sydney
28.9.2010: Sydney-Katoomba
29.9.2010: Katoomba-Canberra
30.9.2010: Canberra-Bright
1.10.2010: Bright-Bairnsdale
2.10.2010: Bairnsdale-Wilsons Promontory NP
3.10.2010: Wilsons Promontory NP
4.10.2010: Wilsons Promontory NP-Healesville
5.10.2010: Healesville-Melbourne
6.10.2010: Melbourne
7.10.2010: Melbourne-Princetown
8.10.2010: Princetown-Mount Eccles NP
9.10.2010: Mount Eccles NP-Halls Gap
10.10.2010: Halls Gap-Mount Gambier
11.10.2010: Mount Gambier-Victor Harbour
12.10.2010: Victor Harbour-Kangaroo Island
13.10.2010: Kangaroo Island
14.10.2010: Kangaroo Island-Adelaide
15.10.2010: Adelaide-Flinders Ranges NP
16.10.2010: Flinders Ranges NP-William Creek
17.10.2010: William Creek-Coober Pedy
18.10.2010: Coober Pedy-Yulara
19.10.2010: Yulara-Watarrka
20.10.2010: Watarrka-Glen Helen
21.10.2010: Glen Helen-Alice Springs
22.10.2010: Alice Springs
23.10.2010: Rückreise, Alice Springs-irgendwo
24.10.2010: Immer noch Rückreise, irgendwo-München

Ich bin mit dem Schreiben noch nicht ganz fertig und hoffe daher, dass ich schnell genug nachkomme. Daher werde ich - wie auch in unseren bisherigen USA-Berichten - alle zwei Tage eine Etappe des Reiseberichts hier einstellen. Morgen geht es los. Es wäre schön, wenn sich wieder ein paar Mitfahrer finden würden.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 01.01.2011, 19:23 Uhr

Hallo Dirk,


ein Australienreisebericht? Yip! Ich bin eingestiegen und somit deine erste Mitfahrerin :D
Den Großteil eurer Strecke kenne ich, ich bin gespannt, was ihr alles erlebt habt.

Und ja, an Nekochan kann ich mich sehr gut erinnern und (kein Witz) ich habe mich schon mehrmals gefragt, warum sie nicht mehr schreibt.

Ich freue mich jedenfalls auf deinen Bericht!


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Heiner am 01.01.2011, 19:55 Uhr
Hi Dirk!

Da steig ich doch schnell noch mit ein.
Sind ja ein paar schöne Ecken dabei, die man selbst vor zig Jahren besucht hat.

Gruß Heiner
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: rookie am 01.01.2011, 20:24 Uhr
Hi Dirk,

ich bin dabei :D

VG Rookie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 02.01.2011, 11:41 Uhr
Hey,
da komme ich doch glatt auch mit. Wir werden im Mai/Juni Teilstrecken dieser Route fahren, der Bericht ist bestimmt eine gute Einstimmung. :D

Gruß
Rattus
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Biggi am 02.01.2011, 12:31 Uhr
Hallo Dirk,

ich bin auch sehr gern dabei! Australien-Planungen liegen bei mir schon in der Schublade, mal sehen ob und wann es etwas wird. Ich freu mich auf jeden Fall schon auf deinen Bericht, wann geht es endlich los? :wink:

Gruß Biggi
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: GoWest am 02.01.2011, 12:33 Uhr
Yepeeehh! :D :D :D Es geht tatsächlich los mit deinem Reisebericht! Wir haben ja in einem Monat eine ähnliche Route, so bin ich natürlich gespannt dabei!

Besonders freut es mich, dass ihr auch mit einem Spaceship unterwegs wart!!! :D

Könntest du bei Gelegenheit ein paar Worte darüber verlieren? Fährt/Schläft/Kocht/Wohnt es sich damit/darin gut? Gab es irgendwelche Probleme und gibt es irgendwas was wir unbedingt noch mitnehmen sollten, da es im Spaceship fehlt?

Liebe Grüsse GoWest
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 02.01.2011, 14:15 Uhr
Da bin ich doch dabei, zumal wir einen Teil der Tour letztes Jahr im April ja auch gemacht haben.  :P
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 02.01.2011, 17:54 Uhr
Hallo an alle Mitfahrer, schön, dass Ihr da seid! Es sind ja doch mehr Australien-Interessierte da, als ich gedacht hätte. Gleich geht es auch mit unserer Anreise los.

Besonders freut es mich, dass ihr auch mit einem Spaceship unterwegs wart!!! :D

Könntest du bei Gelegenheit ein paar Worte darüber verlieren? Fährt/Schläft/Kocht/Wohnt es sich damit/darin gut? Gab es irgendwelche Probleme und gibt es irgendwas was wir unbedingt noch mitnehmen sollten, da es im Spaceship fehlt?

Ausführliche Beschreibungen kommen natürlich im Bericht, aber hier ganz kurz: Im Spaceship fährt es sich prima, nicht viel anders als in einem PKW. Das ist einer der großen Vorteile gegenüber einem "echten" Camper. Der Innenraum ist aber naturgemäß etwas eng, muss man mögen (wir fanden es mehr als ausreichend). Sämtlicher Stauraum (auch für die Gaskocher) plus der Kühlschrank sind unter dem Bett. Das kann man unpraktisch finden, man gewöhnt sich aber dran.

Probleme gab es schon, und zwar mit der Batterie. Das wird auch im Bericht genauer beschrieben, sollte Euch aber keine Sorge bereiten, da es sicher nur ein Einzelfall war.

Mitnehmen: Im Spaceship gibt es eine große Innenraumbeleuchtung oberhalb vom Bett. Für draußen ist entweder eine separate Campingleuchte empfehlenswert oder eine an den Zigarettenanzünder anzuschließende Stableuchte.

Eines noch: Bitte nicht mit den aus den USA gewohnten Ansprüchen hingehen (wo manche Leute sich beschweren, dass in der Choiceline kein Auto mit unter 5000 Meilen stand). Unser Spaceship hatte bei der Übernahme 202000 Kilometer auf dem Tacho, der Bushcamper sogar 217000.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 02.01.2011, 18:06 Uhr
Los geht's...

24.9.2010 - 25.9.2010: München-Sydney
Aufgrund der langen Anreise zu unserem diesjährigem Reiseziel stehen wir auch zu einer wahrhaft unchristlichen Zeit auf: Der Wecker klingelt um kurz nach drei. Die Zeit reicht aber auch für ein Frühstück und um letzte Dinge zusammenzupacken (zum Beispiel wandern noch unser Fernglas und ein Sternatlas in den Koffer - schließlich wollen wir ja auch den südlichen Sternhimmel gebührend bewundern). Rechtzeitig, um die erste Straßenbahn um 4:20 Richtung Stachus zu erwischen, verlassen wir unsere Wohnung. Nur um aus einigen hundert Metern Entfernung eine Straßenbahn an der Haltestelle vorbeifahren zu sehen. Das war doch wohl nicht unsere? Nein, beruhigen uns zwei an der Haltestelle wartende Damen - die Straßenbahn war leer und hat ja auch nicht gehalten. Ob und wann unsere Bahn tatsächlich kommt, ist aber leider auch nicht klar, denn auf der Informationstafel leuchtet lediglich ein lakonischer Hinweis auf Streik auf. Toll. Wir warten zehn Minuten, zwanzig Minuten. Unsere S-Bahn am Stachus - wenn sie denn überhaupt fährt, erreichen wir nun keinesfalls mehr. Da wir irgendwie nach Australien kommen müssen, greifen wir uns kurzerhand das nächste Taxi und lassen uns - für gewohnheitsmäßige ÖPNV-Benutzer ein ungewohnter Luxus - über eine ziemlich leere A9 direkt an das Terminal am Flughafen fahren.

Online für die Flüge einchecken konnten wir gestern Vormittag nicht - wie wir dachten, wegen der Verbindung von Flügen mit British Airways (nach London) und Qantas (weiter über Hong Kong nach Sydney). Allerdings weigert sich nun auch der Automat am Flughafen, uns einzuchecken, liefert uns aber immerhin eine Begründung: Der Umlaut in Dirks Nachnamen ist auf seinem Reisepass ausgeschrieben und auf den Tickets nicht. Tolle Technik - dann bleibt halt doch nur die nette Dame am Schalter. Praktischerweise bekommen wir von dieser auch gleich Bordkarten für alle drei Flüge ausgehändigt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_24_01.jpg)
Unser Flugzeug von London nach Hong Kong.

Der Flug nach London verläuft ziemlich ereignislos, auch der Transfer von Terminal 3 nach Terminal 5 verläuft sehr unproblematisch. Während der Busfahrt zwischen den Terminals sehen wir jede Menge Airbus A380 von Qantas, Singapore Airlines und Emirates rumstehen. Eine dieser Maschinen können wir sogar beim Start beobachten. Wir dagegen fliegen mit einer ganz banalen 747 weiter, zunächst fast 12 Stunden lang nach Hong Kong. Im Gegensatz zu unseren Reisen in die USA überfliegen wir ganz ungewohnte Gegenden: Unter uns sehen wir das Baltikum mit Riga und etwas später Moskau. Draußen direkt neben uns, auf dem Triebwerk der Maschine ist das Logo von Qantas abgebildet, ein fröhlich springendes Känguruh. Als wir das Uralgebirge überfliegen, ist es draußen schon dunkel. Irgendwo über China erleben wir den Sonnenaufgang des nächsten Tags und das Känguruh draußen ist immer noch da - ansonsten würde wohl auch ein mittelgroßes technisches Problem an der Maschine vorliegen. Gemeinsam mit dem Tier hüpfen - pardon, fliegen - wir weiter unserem Urlaubsziel entgegen. China ist von einer ziemlich großen Wolkendecke bedeckt, die erst kurz vor Hong Kong etwas aufreißt. Wir sehen Flüsse und landschaftlich genutzte Flächen aber auch ziemlich viele Hochhäuser. Während dem Landeanflug wechseln sich ständig Blicke auf unberührte Steilküsten und Inseln mit unglaublich dicht besiedelten urbanen Gebieten ab.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_24_02.jpg)
Das Känguruh draußen ist noch da. Unten übrigens Moskau.

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Der Informationsschirm hält uns immer auf den aktuellen Stand.

Der Flughafen von Hong Kong ist riesig und hochmodern. Hier wechseln wir den Flieger: Während unsere ursprüngliche Maschine weiter nach Melbourne fliegt, steigen wir um in den A330 nach Sydney. Mit uns sind jede Menge Chinesen an Bord, wir sind nahezu die einzigen westlichen Passagiere. Über das Südchinesische Meer, Sulusee und Celebessee geht es weiter Richtung Südosten. Irgendwo auf dem Weg überqueren wir auch den Äquator. Das australische Festland erreichen wir über Arnhem Land. Da dieser Kontinent allerdings relativ groß ist, vergehen noch einige Stunden, ehe unser Flieger in Sydney landet. Inzwischen ist es acht Uhr abends und somit auch schon wieder dunkel.

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Unser Flugzeug von Hong Kong nach Sydney.

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Hong Kong.

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Sonnenuntergang irgendwo über Australien.

Der Weg durch Immigration und Zoll verläuft problem- und ereignislos, auch unsere Koffer haben den weiten Weg ohne Verluste überstanden. Danach steuern wir als erstes einen Geldautomaten an, um mit unseren Maestro-Karten einige Dollar abzuheben. Bei Dirk liegen angeblich "insufficient Funds" vor, da ist wohl die Verbindung vom Automaten zum Rechner in Deutschland gestört. Naja, Katharina hebt dafür ein wenig mehr Geld mit ihrer Karte ab und wir probieren es morgen einfach noch mal. Schnell noch Karten für die Bahn gekauft und los geht es in die Innenstadt: Unser vorgebuchtes Hotel befindet sich im Viertel "The Rocks". Die Besiedlung dieses Viertels geht bis fast zur Gründung der Kolonie 1788 zurück. Vor 40 Jahren war diese Gegend sehr heruntergekommen und sollte komplett abgerissen werden. Das wurde aber glücklicherweise durch den Protest von Bürgern verhindert. Heute sind die Rocks so eine Art Altstadt von Sydney, zwar ziemlich touristisch aufgemacht aber ansonsten sehr schön. Dazu trägt auch die Lage viel bei: Wir steigen am Circular Quai, dem Knotenpunkt der für den öffentlichen Nahverkehr verwendeten Fähren aus dem Zug aus und marschieren mit Blick auf Opernhaus und Harbour Bridge zu unserem Hotel. Mal ein echt stilvoller Einstieg in einen Urlaub...

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Sydney Harbour Bridge am Abend.

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Sydney Opera House am Abend.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Biggi am 02.01.2011, 18:16 Uhr
Klasse, es geht los!

Die lange Anreise haben wir ja schon mal ohne größere Probleme geschafft, und die ersten Eindrücke von Down Under sind sehr schön.

Hattet ihr mal überlegt, ein stop over einzulegen? Das verkürzt natürlich die Zeit in Australien, wäre aber vielleicht entspannter.

Gruß Biggi
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 02.01.2011, 19:00 Uhr

Hallo Dirk,

Unser Spaceship hatte bei der Übernahme 202000 Kilometer auf dem Tacho, der Bushcamper sogar 217000.

das ist für australische Fahrzeuge völlig normal. In einem anderen Thread schrieb ich vor kurzem, dass ich in AUS keinen Bushcamper unter 100.000 Km übernehmen würde. Ich denke, das hat keiner richtig verstanden, deshalb bin ich dir dankbar, dass du extra erwähnst, man solle AUS nicht mit den USA vergleichen.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Heiner am 02.01.2011, 19:19 Uhr
Hi Dirk!

Schön das Ihr die Anreise gut überstanden habt.


Der Flug nach London verläuft ziemlich ereignislos, auch der Transfer von Terminal 3 nach Terminal 5 verläuft sehr unproblematisch.

Aber war es hier nicht von Terminal 5 nach Terminal 3  :wink:

Gruß Heiner
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 02.01.2011, 20:27 Uhr
Hattet ihr mal überlegt, ein stop over einzulegen? Das verkürzt natürlich die Zeit in Australien, wäre aber vielleicht entspannter.

Ja, haben wir. Und haben uns dann für die direkte Anreise entschieden, weil wir die Zeit in Australien möglichst wenig durch die Anreise beschneiden wollten.

Von wegen entspannt ankommen: Der lange Flug hat zwar schon geschlaucht, wir haben es aber erstaunlich gut überstanden. Immerhin gab es glücklicherweise von München aus die Verbindung, die bei Abflug früh morgens am 24. September noch am Abend des 25. Septembers in Sydney angekommen ist. Richtig stressig wird es nämlich meiner Meinung dann, wenn man erst zwei Tage nach Abreise (also in unserem Fall am Morgen des 26. Septembers) ankommt - und das wäre bei allen anderen Flügen mit Emirates, Singapore und Co der Fall gewesen.

In einem anderen Thread schrieb ich vor kurzem, dass ich in AUS keinen Bushcamper unter 100.000 Km übernehmen würde.

Ich habe schon beim Lesen des anderen Threads an unsere Autos denken und schmunzeln müssen. Und unsere Erfahrung deckt sich mit Deiner Regel, denn der Bushcamper war trotz des hohen Kilometerstands wirklich sehr zuverlässig.

Aber war es hier nicht von Terminal 5 nach Terminal 3  :wink:

In der Tat, so rum war es - immer wieder schön, wenn aufmerksame Leser dabei sind :wink:

Interessanterweise habe ich mit dem Schreiben der Stichpunktsammlung für diesen Bericht genau während der Wartezeit im Terminal 3 begonnen und dabei dennoch irgendwie den Dreher reingehaut.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 02.01.2011, 23:55 Uhr

Hallo Dirk,

Aber war es hier nicht von Terminal 5 nach Terminal 3  :wink:

In der Tat, so rum war es - immer wieder schön, wenn aufmerksame Leser dabei sind :wink:

möchtest du, dass ich es in deinem Reiseberichttag ändere? Wenn ja, würde ich anschließend diesen Beitrag von mir und deine Antwort löschen, um den Reisebericht nicht zu verwässern.


LG, Angie


Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: RedZed am 03.01.2011, 08:38 Uhr
Bitte rückt noch ein wenig zusammen, ich komme auch mit  :wink:!
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 03.01.2011, 15:05 Uhr
möchtest du, dass ich es in deinem Reiseberichttag ändere? Wenn ja, würde ich anschließend diesen Beitrag von mir und deine Antwort löschen, um den Reisebericht nicht zu verwässern.

Nein, aber danke für das Angebot. Die Kommentare zwischen den Reiseberichttagen schaden ja niemanden, lockern das Ganze vielmehr ein wenig auf :wink:

Bitte rückt noch ein wenig zusammen, ich komme auch mit  :wink:!

Herzlich willkommen an Bord!

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 03.01.2011, 16:15 Uhr
möchtest du, dass ich es in deinem Reiseberichttag ändere? Wenn ja, würde ich anschließend diesen Beitrag von mir und deine Antwort löschen, um den Reisebericht nicht zu verwässern.

Nein, aber danke für das Angebot. Die Kommentare zwischen den Reiseberichttagen schaden ja niemanden, lockern das Ganze vielmehr ein wenig auf :wink:

Ok, dann belassen wir es so, wie es ist.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 03.01.2011, 16:27 Uhr
Oh, Du beginnst mit Deinem Australien-Reisebericht, Dirk.
Da muß ich doch unbedingt dabei sein. Einige Teile Eurer Route kennen wir selbst, andere sind wiederum Neuland für uns.
Nach der -von den Streiks der Münchener Verkehrsbetriebe mal abgesehen- recht glatt verlaufenen Anreise bin ich nun auf den weiteren Verlauf gespannt...
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Kauschthaus am 03.01.2011, 17:22 Uhr
Hallo Dirk,

dein Schreibstil ist wie immer informativ und kurzweilig, das Ziel hochinteressant, da steige ich doch gleich auch mit ein.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 04.01.2011, 11:58 Uhr
Andreas und Petra, herzlich willkommen an Bord des Reiseberichts!

Hier geht es auch gleich richtig los. Zunächst noch zu Fuß - ich hoffe Ihr seid bereit, eine längere Strecke zu laufen. Dabei gibt es aber auch jede Menge interessante Dinge zu sehen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 04.01.2011, 12:03 Uhr
Heute schauen wir uns in Sydney um, zunächst primär in der Umgebung des Hafens:

26.09.2010: Sydney
Um einen eventuellen Jetlag möglichst schnell zu überwinden, haben wir uns zur allerersten Tour des Tages durch das Opernhaus von Sydney angemeldet. Nötig wäre so ein Trick nicht gewesen, denn wir werden überraschenderweise zu einer relativ normalen Zeit wach. Bei herrlichem Wetter laufen wir vom Hotel zum Circular Quai und von dort weiter in den Botanischen Garten. Hier laufen wir am Gouvernors Building vorbei in Richtung Bennelong Point. Auf dieser Spitze einer Halbinsel steht das berühmte Opernhaus. Dieses wurde von 1959 bis 1973 erbaut, wobei die Kosten von ursprünglich angesetzten sieben Millionen Dollar auf 102 Millionen Dollar explodiert sind. Vor Errichtung der Oper stand am Bennelong Point übrigens ein Straßenbahndepot. Nachdem wir etwas zu früh für die Führung sind, umrunden wir das beeindruckende Gebäude einmal. Aus der Nähe betrachtet fallen viele Details auf, die man auf aus der Totale aufgenommenen Bilden nicht erkennt: So setzt sich beispielsweise die schimmernd weiße Oberfläche des Dachs aus hunderttausenden kleinen Keramikkacheln zusammen. Wir setzten uns eine Weile hin und genießen den Blick auf die Harbour Bridge und die Skyline der Stadt. Hier sind wir wahrlich in einer der schönsten Städte der Welt gelandet.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_26_01.jpg)
Harbour Bridge von Sydney.

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Sydney Opera House.

Die Tour startet um 9:00Uhr. Ein Guide führt uns kreuz und quer durch die verschiedenen Bühnen, Säle und Foyers des Opernhauses. Zwischendrin werden an in die Wand eingelassenen Flachbildschirmen kurze Einspielfilme über die Geschichte des Gebäudes abgespielt: Es ist schon beeindruckend, wie sehr am Rande des technisch machbaren man sich bei der Realisierung des vom dänischen Architekten Jörn Utzon stammenden Entwurfs bewegte. Einige Zeit lang war gar nicht klar, ob und wie sich die Dachkonstruktion überhaupt realisieren lässt. Wir stoßen übrigens auch auf einen Namen, den wir schon in den USA kennen gelernt haben: Utzons Pläne für das Opernhaus waren eigentlich schon im Mülleimer gelandet und wurden nur vom verspätet eingetroffenen Juror Eero Saarinen gerettet. Dass Saarinen eine Vorliebe für komisch geformte Gebäude hat, ist logisch, denn er ist der Architekt des Gateway Arch. Das ist der große Bogen aus Stahl, den wir vor drei Jahren in St. Louis bewundern konnten.

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Detail vom Sydney Opera House.

Nach der Führung machen wir einen Spaziergang durch den botanischen Garten und hier stoßen wir auch schon auf die ersten seltsamen Tiere: Auf den Wiesen des Parks laufen jede Menge Ibisse herum, zudem sehen (und hören) wir jede Menge Kakadus. Diese weißen Papageien mit ihrem gelben Kamm sind einfach niedlich. Wir kommen an einer Wassertränke vorbei, an der sie jede Scheu vor dem Menschen verlieren und sich fast sogar streicheln lassen. Aber der absolute Höhepunkt sind die Flughunde, auf die wir in einer Ecke des Botanischen Gartens stoßen: Diese nicht direkt mit den Fledermäusen verwandten Säugetiere haben hier einige Bäume mehr oder weniger komplett okkupiert. Während ein Großteil der Tiere nur faul herumhängt, kommt ab und zu Bewegung in die Bande, wenn zum Beispiel Streit ausbricht oder einzelne Exemplare starten oder landen. Wir beobachten das Treiben einige Zeit lang fasziniert und laufen dann weiter.

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Gouvernors Building im Botanischen Garten von Sydney.

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Ein neugieriger Kakadu.

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Baum voller Flughunde.

Unser Ziel ist der Mrs. Macquaires Chair, eine Sandsteinformation auf der hinter dem Bennelong Point in östlicher Richtung nächsten Halbinsel. Benannt wurde dieser Ort nach Elizabeth Macquaire, der Frau des von 1810 bis 1821 amtierenden Gouverneurs von New South Wales. Angeblich saß sie hier gerne auf einer eigens für sie in den Sandstein gemeißelten Bank und hielt Ausschau nach Schiffen. Wir halten auch Ausschau, aber in die entgegengesetzte Richtung, denn von hier aus bietet sich ein schöner Blick auf Opernhaus und Harbour Bridge. Nach einer kurzen Pause geht es wieder zurück zum Opernhaus.

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Skyline von Sydney.

Im Untergeschoss des Opernhauses gibt es auch Geldautomaten, was Dirk dazu nutzt, Geld abzuheben. Beziehungsweise, er versucht es, denn laut dem Automaten liegen immer noch "insufficient Funds" vor. Blöd. Ein temporäres technisches Problem liegt hier wohl nicht mehr vor. Sollte tatsächlich im Laufe unserer langen Anreise irgendwer das Konto leer geräumt haben? Um das zu klären, laufen wir nach einem kurzen Brunch in den Rocks zu unserem Hotel zurück, kaufen uns etwas Online-Zeit und schreiben ein Mail an den Online-Service der Deutschen Bank.

Weiter geht es. Unser nächstes Ziel ist die Harbour Bridge, von den Einwohnern Sydneys liebevoll "Coat Hanger", also Kleiderbügel genannt. Ein treffender Name, denn diese Brücke mit ihrer geschwungenen Form erinnert in der Tat ein wenig an einen überdimensionalen Kleiderbügel. Nur einige Meter von unserem Hotel entfernt führen einige Treppen auf eine Rampe und weiter zum Fußweg, der über die Brücke führt. Wir laufen die Brücke einmal nach Norden und wieder zurück ab. Die Ausblicke, die sich von hier auf die Skyline bieten, sind einmalig.

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Circular Quai von der Harbour Bridge aus gesehen.

Wir laufen wieder zum Circular Quai und nehmen eine Fähre nach Manly: Die Innenstadt von Sydney befindet sich nicht direkt am Meer, sondern am Port Jackson, einen natürlichen Hafen am Unterlauf des hier schon sehr breiten Parramatta River. Die Mündung des Parramatta in den Pazifik wird nördlich und südlich von zwei Landzungen umschlossen und auf einer dieser Landzungen liegt Manly. Auf der Fahrt dorthin kommen wir an direkt am Wasser gelegenen edlen Wohngegenden vorbei, die Flussmündung dagegen ist von schönen Steilklippen umgeben. Zum ersten Mal auf dieser Reise sehen wir den Pazifischen Ozean. Manly ist vor allem für seinen schönen Strand bekannt, den Manly Beach, den wir uns nach einem Fußmarsch durch die Innenstadt von Manly anschauen wollen. Diesen Plan schmeißen wir allerdings recht schnell über den Haufen, als wir die langen Schlangen von Menschen sehen, die darauf warten, mit der Fähre zurück nach Sydney zu fahren. Stattdessen bleiben wir nach kurzer Rücksprache mit einem Fährenmitarbeiter ("Ihr seid zu zweit? Ok, passt scho!") einfach für die Rückfahrt an Bord.

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Fähre nach Manly.

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Fährhafen von Manly.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_26_11.jpg)
Skyline im Sonnenuntergang von der Fähre aus gesehen.

Wir kommen knapp 45 Minuten vor Sonnenuntergang wieder am Circular Quai an und laufen direkt weiter zum Sydney Tower. Dieser 305 Meter hohe Turm bietet einen schönen Blick über die Innenstadt inklusive der Harbour Bridge und dem Darling Harbour. Der Circular Quai und das Opernhaus verstecken sich allerdings ein klein wenig schüchtern hinter einem Hochhaus. Wir schauen uns den Sonnenuntergang an und warten bis es komplett dunkel ist. Dabei fällt uns auf, dass jede Menge Landsleute hier unterwegs sind.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_26_12.jpg)
Harbour Bridge vom Sydney Tower aus gesehen.

Zum Abschluss des Tages müssen wir uns noch ein Abendessen erjagen. Dazu laufen wir vorbei am Queen Victoria Building (ein zum Einkaufszentrum umgebautes Marktgebäude, das wir uns morgen noch genauer anschauen wollen) zum Darling Harbour. Hier befand sich bis Ende der 70er Jahre des 20ten Jahrhunderts ein Eisenbahndepot. Erst dann wurde die Fläche zum Erholungszentrum mit dem Sydney Aquarium, Konferenzzentrum, Geschäften und Essensmöglichkeiten aufgewertet. Wir statten dem Food Court vom Harbourside Centre einen ausgiebigen Besuch ab. Zum Hotel kommen wir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit leider nicht mehr mit der Fähre. Also laufen wir zurück: Zunächst entlang des Kreuzfahrthafens und später vorbei an äußerst edlen Wohngebäuden.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: SusanW am 04.01.2011, 12:35 Uhr
Hallo,

da hab ich ja glatt den Abflug verpasst, aber schnell noch aufgeholt. Hoffe, es ist noch ein Plätzchen frei...

Australientouren liegen auch schon irgendwo auf meiner Festplatte, aber es dauert wohl noch bis wir die Abenteuer verwirklichen können  :wink: Derweil gibt es ja Reiseberichte.... :wink:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Matze am 04.01.2011, 13:40 Uhr
Dirk, ich bin auch noch schnell hinterher geflogen und die ersten Stunden gefallen mir schon sehr.
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 04.01.2011, 17:07 Uhr
Huhu,
ich find' die Flughunde im Botanischen Garten so klasse, die stehen ganz oben auf meiner Liste für "Sehenswürdigkeiten" in Sydney :lol:. Findet man die Bäume, in denen die hängen, ohne weiteres?
Gruß
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 04.01.2011, 17:17 Uhr
Huhu,
ich find' die Flughunde im Botanischen Garten so klasse, die stehen ganz oben auf meiner Liste für "Sehenswürdigkeiten" in Sydney :lol:. Findet man die Bäume, in denen die hängen, ohne weiteres?
Die findet man  :lol:
Einfach der Nase nach... das kannst Du ruhig wörtlich nehmen  :wink:

Schade, daß Ihr nicht in Manly ausgestiegen sied, Dirk.
Die Steilküste ist wirklich spektakulär, so nahe dem Stadzentrum. Der Strand ist auch sehr schön, aber fast genauso voll wie Bondi Beach.
Das Oceanarium in Manly fanden wir damals auch toll, eine interessante Alternative zum Sydney Aquarium...
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: USAflo am 04.01.2011, 17:30 Uhr
Hechel hechel...

...geschafft...noch hinterhergereist  :D

Da ich es bisher nur bis Westaustralien geschafft habe  :oops: finde ich den Bericht über Ostaustralien super interessant, auch wenn es wohl noch lange dauern wird bis wir da mal hinkommen...

Super Anfang! Freu mich auf die Weiterreise (die ich nachlesen werden wenn wir am 11.01 aus Dubai wieder zuhause sind).

Tschau
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 04.01.2011, 18:01 Uhr
da hab ich ja glatt den Abflug verpasst, aber schnell noch aufgeholt. Hoffe, es ist noch ein Plätzchen frei...

Auf jeden Fall ist noch ein Platz frei. Willkommen an Bord!

Dirk, ich bin auch noch schnell hinterher geflogen und die ersten Stunden gefallen mir schon sehr.

Hallo Matze! Schön, dass Du auch mit dabei bist.

Schade, daß Ihr nicht in Manly ausgestiegen sied, Dirk.
Die Steilküste ist wirklich spektakulär, so nahe dem Stadzentrum. Der Strand ist auch sehr schön, aber fast genauso voll wie Bondi Beach.

Wir fanden es im Prinzip auch schade. Auf dem Schiff zu bleiben war eine spontane Entscheidung die uns immerhin den schönen Sonnenuntergang auf dem Sydney Tower eingebracht hat. Wie heißt es hier im Forum immer so schön: So hat man immerhin einen Grund, noch mal hinzufahren :D

ich find' die Flughunde im Botanischen Garten so klasse, die stehen ganz oben auf meiner Liste für "Sehenswürdigkeiten" in Sydney :lol:. Findet man die Bäume, in denen die hängen, ohne weiteres?

Ja, die findet man leicht. Der "Beschreibung" von Andreas ist nichts mehr hinzuzufügen :lol:

Um ganz ehrlich zu sein, haben wir uns zu Beginn des Spaziergangs durch den Botanischen Garten selber etwas Sorgen gemacht, an den Flughunden vorbei zu laufen. Daher und um ganz sicher zu gehen: Auf dieser Karte (http://www.rbgsyd.nsw.gov.au/__data/assets/image/0009/97569/DandyLions-Map100dpi.jpg) ganz knapp rechts neben dem "Palm Grove Centre", in der Nähe des "Wishing Tree" haben wir sie gefunden.

Da Dir diese Tiere gut gefallen, schiebe ich hier noch zwei Fotos nach:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Flughunde1.jpg)
Flughund im Royal Botanic Garden von Sydney.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Flughunde2.jpg)
Flughund im Royal Botanic Garden von Sydney.

Da ich es bisher nur bis Westaustralien geschafft habe  :oops: finde ich den Bericht über Ostaustralien super interessant, auch wenn es wohl noch lange dauern wird bis wir da mal hinkommen...

Och, manchmal kommt man schneller in irgendwelche Gegenden der Welt, als man es zu träumen wagt. Aber bei Dir ist der Hauptgrund sicherlich die Familie in Kombination mit der enorm lange Anreise, oder?

Ich wünsche ich Dir viel Spaß in Dubai!

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 04.01.2011, 18:10 Uhr
Stimmt, Sydney ist wirklich die schönste Stadt der Welt  :P
Wir lieben sie und müßten wir auswandern, dann nach Sydney.  :lol:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 04.01.2011, 18:27 Uhr
Danke für die Karte, dann kann ja nichts mehr schiefgehen :D.

Das Foto mit dem Flughund im Flug ist genial. Glaube, wir werden viiiel Zeit in dem Park verbringen. :lol:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 04.01.2011, 21:38 Uhr
Hallo Dirk,
ich bin auch noch schnell hinterher geeilt! Dieses Jahr soll es auf unsere zweite Australienreise gehen. Das erste Mal sind wir eine ähnliche Strecke wie ihr von Sydney nach Adelaide gefahren und haben dann noch die Umgebung von Cairns erkundet. Dieses Mal soll es ins Red Center und den Norden gehen.
Und ich ärgere mich bis heute noch, dass wir damals nichts von den Flughunden im Botanischen Garten von Sydney gewusst haben. Leider haben wir sie auch nicht zufällig gefunden. Nur dicke Spinnen haben wir in den Bäumen gesehen...
Ich bin gespannt, wie's weitergeht.
Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 04.01.2011, 21:55 Uhr

Eigentlich bin ich kein großer Freund von Städten, aber bei Sydney mache ich eine ganz große Ausnahme.

Den Bridge Climb hättet ihr euch gönnen sollen, aber wie hast du so schön geschrieben? :wink: Im Forum steht, man muss sich etwas fürs nächste Mal aufheben :wink:

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 05.01.2011, 19:24 Uhr
Dieses Mal soll es ins Red Center und den Norden gehen.

Willkommen an Bord!

Welche Strecke werde Ihr denn dieses Jahr fahren? Ist mit Norden "nur" die Umgebung um Darwin gemeint oder auch ein wenig ab vom Schuss, z.B. die Kimberley-Region?

Den Bridge Climb hättet ihr euch gönnen sollen, aber wie hast du so schön geschrieben? :wink: Im Forum steht, man muss sich etwas fürs nächste Mal aufheben :wink:

Meinst du die geführte Klettertour auf die Brücke? Die haben wir schon im vornhinein aus Zeitgründen ausgeschlossen (haben aber vom Botanischen Garten ganz fasziniert den Leuten auf der Brücke zugeschaut - das muss schon eine lustige Aktion sein) und wollten stattdessen den Pylon Lookout besuchen. Ich weiß gar nicht mehr, warum wir denn dann auch ausgelassen haben - entweder waren uns die 9.50 $ zu viel oder der schöne Blick von der Fahrbahn der Brücke war uns ausreichend. Aber wie gesagt: So hat man wenistens einen Grund... :lol:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 05.01.2011, 21:10 Uhr

Hallo Dirk,

Meinst du die geführte Klettertour auf die Brücke?

ja, die meinte ich.

Die haben wir schon im vornhinein aus Zeitgründen ausgeschlossen (haben aber vom Botanischen Garten ganz fasziniert den Leuten auf der Brücke zugeschaut - das muss schon eine lustige Aktion sein)

Das ist auch eine wirklich lustige Aktion :lol: Ein Mal sollte man den Bridge Climb schon gemacht haben.

und wollten stattdessen den Pylon Lookout besuchen. Ich weiß gar nicht mehr, warum wir denn dann auch ausgelassen haben - entweder waren uns die 9.50 $ zu viel oder der schöne Blick von der Fahrbahn der Brücke war uns ausreichend. Aber wie gesagt: So hat man wenistens einen Grund... :lol:

Beim Preis vom Bridge Climb ist der Pylon Lookout inkludiert.
Naja, so habt ihr einen Punkt für das nächster oder übernächste Mal :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: GoWest am 05.01.2011, 21:34 Uhr
Hallo Dirk

vielen Dank für deine Ausführungen zum Spaceship. Ich verfolge gespannt deinen Reisebericht!

Zitat
Mitnehmen: Im Spaceship gibt es eine große Innenraumbeleuchtung oberhalb vom Bett. Für draußen ist entweder eine separate Campingleuchte empfehlenswert oder eine an den Zigarettenanzünder anzuschließende Stableuchte.

So eine Camping- bzw. Stableuchte kriegt man doch sicher auch in DU für nicht allzu viel Geld in einem grossen Warenhaus? Oder sollen wir wirklich schon von zuhause eine mitnehmen (so von wegen Gepäckproblem und so :wink:)?

Du hast meine Vorfreude auf Sydney ins Unermessliche gesteigert! Der Sydney Tower by night... an diese Möglichkeit hatte ich gar nicht gedacht, kommt aber sofort ins Programm :D!
Und in Manly werden wir sicher aussteigen, denn an diesem Strand will mein Liebster zum ersten Mal in DU aufs Surfbrett steigen!!! Wir hoffen, die Schlangen bei der Rückfahrt sind dann aber nicht so lang, wie bei euch...

Ich freu mich riesig auf die Fortsetzung! Laut deinem Reiseplan geht's ja bald ab in die Blue Mountains!

Grüsse GoWest
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 05.01.2011, 22:08 Uhr
Willkommen an Bord!

Welche Strecke werde Ihr denn dieses Jahr fahren? Ist mit Norden "nur" die Umgebung um Darwin gemeint oder auch ein wenig ab vom Schuss, z.B. die Kimberley-Region?
Danke!
Wir wollen von Alice Springs hoch nach Darwin fahren. Bis in die Kimberleys kommen wir leider nicht.

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 05.01.2011, 22:27 Uhr
So eine Camping- bzw. Stableuchte kriegt man doch sicher auch in DU für nicht allzu viel Geld in einem grossen Warenhaus? Oder sollen wir wirklich schon von zuhause eine mitnehmen (so von wegen Gepäckproblem und so :wink:)?

Nach den technischen Problemen mit der Batterie des Autos haben wir uns zusätzlich zur aus Europa mitgebachten Stableuchte in einem Woolworth eine Campinglampe gekauft. Kein Problem, schließlich sind die Australier eines der campingverrücktesten Völkchen der Welt (alleine mit was für Grill-Equipment die auf den Campgrounds auftauchen - beeindruckend!).

Und in Manly werden wir sicher aussteigen, denn an diesem Strand will mein Liebster zum ersten Mal in DU aufs Surfbrett steigen!!! Wir hoffen, die Schlangen bei der Rückfahrt sind dann aber nicht so lang, wie bei euch...

Ich denke mal, bei Euch dürften die Schlangen weniger lang sein, da vermutlich stark von der Uhrzeit abhängig: Am frühen Abend - als wir dort waren - macht man sich halt in Richtung Innenstadt auf, um dort was zu unternehmen.

Wir wollen von Alice Springs hoch nach Darwin fahren.

Neid!

Bis Alice Springs sind wir ja von Süden kommend gefahren und irgendwie reizt es mich schon gewaltig, auf den Spuren des Herrn Stuart einmal komplett durch den Kontinent zu fahren.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 05.01.2011, 22:32 Uhr
Bis Alice Springs sind wir ja von Süden kommend gefahren und irgendwie reizt es mich schon gewaltig, auf den Spuren des Herrn Stuart einmal komplett durch den Kontinent zu fahren.

Das haben wir schon gemacht, von Nord nach Süd :D
Ein anderes Mal sind wir u. a. Burke & Will's Spuren gefolgt :D


LG, Angie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 05.01.2011, 22:34 Uhr
Ein anderes Mal sind wir u. a. Burke & Will's Spuren gefolgt :D

Dabei wart Ihr aber wohl glücklicherweise etwas erfolgreicher als die beiden genannten Herren  :lol: :wink:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 05.01.2011, 22:41 Uhr
Dabei wart Ihr aber wohl glücklicherweise etwas erfolgreicher als die beiden genannten Herren  :lol: :wink:

:lol: Ja, wir haben aus deren Fehlern gelernt :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 06.01.2011, 08:45 Uhr
Hallo allerseits,

heute verbringen wir noch einen Tag in Sydney:

27.09.2010: Sydney
Heute wollen wir die Innenstadt von Sydney unsicher machen. Auf dem blauen Himmel zeigen sich vereinzelte Wolken, aber wir wollen uns nicht beklagen. Wir decken wir uns zunächst in einem kleinen Supermarkt mit Utensilien für ein Frühstück ein (unter anderem unsere ersten Tim Tam-Kekse - lecker!), das wir anschließend in einem kleinen Park an der York Street verzehren. Uns bietet sich von hier aus ein faszinierender Blick auf Gebäude unterschiedlicher Epochen und Stile: Der Mix aus modernen gläsernen Hochhäusern und alten, britisch geprägten Steingebäuden, erinnert ganz entfernt an die Innenstadt von Denver. Wir erleben auch live mit, dass Sydney scheinbar ein klitzekleines Problem mit seinem öffentlichen Nahverkehr hat - zumindest zur Rush Hour: Die York Street ist im wahrsten Sinne des Wortes voll mit Bussen. Doppelspurig nebeneinander und soweit das Auge reicht bis hinaus auf die Harbour Bridge. Die Szenerie erscheint skurril und lässt an einen Streik der Busfahrer oder ähnliches denken, scheint aber zum normalen Straßenbild zu gehören. Jedenfalls steigen Leute in die Busse ein und aus.

Wir laufen weiter zum Martin Place, einem zentralen Platz, an dem sich die Hauptpost und jede Menge Banken befinden. Der Platz wurde 1971 zur Fußgängerzone umgebaut. Die Hauptpost ist mit einer beeindruckenden Menge von australischen Flaggen dekoriert. Warum sich darunter exakt zwei neuseeländische Flaggen befinden, ist uns aber unklar. Auf unserem Weg bemerken wir eine äußerst interessante Werbekampagne für ein internationales Food Festival: Auf den Werbebannern sind die Staatsflaggen verschiedener für ihre Landesküche bekannter Nationen abgebildet. Dabei werden die farbigen Flächen der Flaggen durch landestypische Essenszutaten gebildet. Die Schweizer Flagge zum Beispiel besteht aus einem Kreuz aus Käse auf einer Fläche aus Schinkenstreifen. Äußerst lecker das Ganze!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_27_01.jpg)
Hauptpost am Martin Place.

Vom Martin Place erreichen wir relativ direkt die Macquaire Street, an der sich wie an der Perlenschnur aufgereiht jede Menge historisch interessanter Gebäude befinden. Wir starten im Norden, direkt an einem Eck des botanischen Gartens mit der State Library von New South Wales. Ein schönes Sandsteingebäude im Renaissancestil. Vor dem Gebäude stehen zwei bzw. drei Statuen: Die erste ehrt William Shakespeare. Allerdings ist der gute William heute sehr ungewohnt bunt angekleidet. Wir werden im weiteren Verlauf unserer Stadtbesichtigung feststellen, dass es nicht nur ihm so ergangen ist: Im Rahmen einer Kunstaktion wurden relativ viele Statuen in Sydney verschönert und verkleidet. So stoßen wir auch noch auf ein Wildschwein, dem farbige Flügel aufgesetzt wurden sowie auf eine Queen Victoria in bunter Robe und mit roter Tüllmütze. Die weiteren eineinhalb Statuen an der State Library zeigen Matthew Flinders, den Seefahrer, der weite Teile der australischen Küste für die Engländer erforscht und vermessen hat, sowie seine treue Katze Trim. Das Tier hat tatsächlich eine eigene Gedenktafel und spaziert auch noch in Bronze gegossen an der Fassade des Gebäudes entlang. Das ist wahre Tierliebe...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_27_02.jpg)
State Library von New South Wales.

Von der State Library geht es weiter nach Süden, zum Parliament House. Hierbei handelt es sich um das älteste öffentliche Gebäude in Sydney, erbaut 1816. Hier wird sogar heute noch regiert, allerdings nicht mehr von dem alten Gebäude aus. In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde dahinter ein mehrstöckiger Betonklotz hingesetzt. Fast direkt nebenan steht die Mint, also die Münzanstalt. Dieses Gebäude wird witzigerweise auch als ältestes öffentliches Gebäude von Sydney bezeichnet. Da es ebenfalls 1816 fertig gestellt wurde, erlauben wir uns an dieser Stelle kein Urteil, ob das Parliament House oder die Mint diesen Titel zu Recht erheben. Im Inneren findet eine temporäre Fotoausstellung statt. Wir schauen uns um und sind vor allem fasziniert über die alten Schwarzweißaufnahmen von Sydney, die bis über 70 Jahre alt sind. Es ist schon sehr interessant zu sehen, wie die Hafengegend aussah, bevor die Harbour Bridge und das Opernhaus dort standen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_27_03.jpg)
The Mint.

Die Hyde Park Barracks, die direkt südlich anschließen, sind beeindruckende alte Backsteingebäude. Erbaut 1819 von Francis Greenway, der selber als Sträfling hierher kam, dienten sie als Sträflingsunterkunft. Und das noch bis vor 30 Jahren, erst 1981 wurden die Barracks in ein Museum umgebaut. Im Juli dieses Jahres wurden sie von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen. Darauf sind die Sydneysider mächtig stolz, wie ein nagelneues großes Schild am Eingang beweist. Wir schauen uns um und kommen dabei an originalgetreu hergerichteten 200 Jahre alten Gerichtssälen und Gefängniszellen vorbei.

In der beeindruckenden St. Marys Cathedral findet gerade eine Messe statt, also laufen wir direkt weiter in den Hyde Park. Dieser bildet eine schöne schattige Oase in der stressigen Großstadt und auch wir nutzen die Gelegenheit, uns hinzusetzen und umzuschauen: Es laufen jede Menge Ibisse und Magpies rum. Letztere sehen aus wie eine Mischung aus Amsel und Rabe, die sich in einem weißen Farbeimer gewälzt hat. Diese Vögel werden uns im gesamten weiteren Verlauf unserer Reise begleiten. Auf Deutsch heißen sie Flötenvögel, sie bekommen aber von uns aufgrund der charakteristischen Färbung ihres Gefieders den Spitznamen Schwarz-Weiß-Vögel verpasst. Direkt neben dem Hyde Park steht die anglikanische St. James Church, die zwar deutlich schlichter ist als ihr protziges katholisches Gegenstück auf der anderen Parkseite. Irgendwie gefällt uns die kleine Kirche aber gerade deswegen besonders gut. Sehr interessant sind die Grabtafeln im Inneren, die sehr anschaulich die Anfangszeiten der Kolonialisierung bzw. die damals üblichen Todesarten dokumentieren. Da wurde man, wenn man Pech hatte, halt mal eben "speared to death by the black".

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_27_04.jpg)
St. Marys Cathedral.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_27_05.jpg)
Verkleidete Statue von Queen Victoria.

Nur einige Meter weiter tauchen wir in das geschäftige Treiben der Innenstadt ein. Wir haben den Eindruck, hauptsächlich von Anwälten und Bankern umgeben zu sein. Wir befinden uns nun ganz in der Nähe des Sydney Tower. Hier schauen wir uns die Strand Arcade und das Queen Victoria Building an. Dabei handelt es sich um zwei schön restaurierte viktorianische Gebäude, in denen sich heute edle Geschäfte und Boutiquen befinden. Im Keller des Queen Victoria Building gibt es eine Filiale der "Lüneburger German Bakery", in der gerade nach einer Aushilfskraft gesucht wird. Und das mit einem deutschsprachigen Aushang!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_27_06.jpg)
Im Inneren des Queen Victoria Building.

Wir laufen einen Bogen nach Süden, vorbei an der Central Station gelangen wir dabei nach Chinatown. Diese ist zwar recht klein, wirkt aber ziemlich authentisch. Nachdem Paddys Market geschlossen hat, ist unser nächstes Ziel der chinesische Garten in der Nähe von Darling Harbour. Dieser Garten entpuppt sich als absoluter Geheimtipp, als wunderschöne grüne Oase in der Stadt. Der Garten wurde im Rahmen der Feierlichkeiten zum 200-jährigen Jubiläum der Stadtgründung Sydneys von der Partnerstadt Guangzhou angelegt. Es gibt jede Menge Pagoden, chinesische Pflanzen, Moongates und Wasserfälle. Außerdem können wir unsere Liste der gesehenen seltsamen Tiere erweitern, und zwar um Water Dragons - eine in Australien endemische Agamenart, von denen hier jede Menge Exemplare unterwegs sind.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_27_07.jpg)
Im chinesischen Garten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_27_08.jpg)
Im chinesischen Garten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_27_09.jpg)
Ein neugieriger Water Dragon.

Nach einem Abendessen - wieder im Harbourside Centre am Darling Harbour - besuchen wir zum Abschluss des Tages das Sydney Aquarium. Hier sehen wir jede Menge interessanter Wassertiere, besonders beeindruckend sind zum Beispiel die plump wirkenden Dugongs. Wir sind nur enttäuscht, dass das aquariumseigene Schnabeltier im Moment keine Lust hat, sich zu zeigen. Wir kommen extra zum Abschluss unseres Aquariumsbesuchs noch einmal für eine halbe Stunde zurück zum Schnabeltierbecken - aber immer noch nichts. Schade, denn auf unserer langen Liste von Tieren, die wir in Australien zu sehen hoffen, ist das Schnabeltier das einzige, von dem wir ziemlich sicher sind, es nicht in freier Wildbahn sehen zu können. Dafür sind diese Viecher einfach zu scheu.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_27_10.jpg)
Am Darling Harbour.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_27_11.jpg)
Im Sydney Aquarium.

Heim geht es dieses mal mit der Fähre, nicht ohne am McMahon Point und Milsons Point noch zwei ausgiebige Fotostops einzulegen: Von diesen Plätzen hat man einen schönen Blick auf die Harbour Bridge, das Opernhaus und die Skyline.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_27_12.jpg)
Sydney Opera House vom Milsons Point aus gesehen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: RedZed am 06.01.2011, 09:39 Uhr
Macht wirklich richtig Spaß mit Euch Sydney zu erkunden...
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 06.01.2011, 12:07 Uhr
Hör endlich auf von Sydney zu schreiben, sonst will ich da sofort wieder hin.  :lol:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 06.01.2011, 13:00 Uhr
Sehr schöner Tag.
Sydney ist wirklich eine sehens- und lebenswerte Großstadt!
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 06.01.2011, 21:24 Uhr
Macht wirklich richtig Spaß mit Euch Sydney zu erkunden...

Hör endlich auf von Sydney zu schreiben, sonst will ich da sofort wieder hin.  :lol:

Sydney ist wirklich eine sehens- und lebenswerte Großstadt!

Da sind sich ja alle einig :D :wink:

Sydney hat uns auch sehr gut gefallen. Im Gesamteindruck verglichen mit Melbourne ein klein wenig hektischer, aber ansonsten eine tolle Stadt.

Im nächsten Tag unseres Berichts geht es dann aber schon weiter in die Blue Mountains.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: SusanW am 07.01.2011, 13:50 Uhr
Hallo,

Sydney war schon mal eine schöne Einstimmung auf den Rest der Tour  :D
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 07.01.2011, 15:48 Uhr
Hallo Dirk,

sind die Water Dragons im chinesischen Garten wildlebend oder eingesperrt?

Gruß
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 07.01.2011, 18:20 Uhr
sind die Water Dragons im chinesischen Garten wildlebend oder eingesperrt?

Die laufen dort tatsächlich frei herum. Als wir von einem kleinen Tempel mit Blick auf den See aus einen Water Dragon auf einen Stein sitzen gesehen haben, haben wir zunächst gedacht, das wäre eine kleine Statue. Bis die Kinder von der Frau, die mit uns im Tempel stand, die Statue in den See gejagt haben :D

Wenn man aufmerksam schaut, sieht man an den Ufern des Sees jede Menge dieser Tiere sitzen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: GoWest am 07.01.2011, 19:02 Uhr
Der Geheimtipp Chinese Garden (hoffentlich inkl. Water Dragons :wink:) ist notiert. :D

Schliesslich liegt dieser Garden nur ein paar hundert Meter von unserem Hotel entfernt. Mein Reiseführer fand den Garden irgendwie nicht erwähnenswert. Ich sag nur: Zum Glück gibts hier im Forum so fleissige Reisebericht-Schreiber wie Dirk! Vielen Dank!

Grüsse GoWest
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 07.01.2011, 19:26 Uhr
Schliesslich liegt dieser Garden nur ein paar hundert Meter von unserem Hotel entfernt.

In welchem Hotel werdet Ihr denn in Sydney wohnen?

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: GoWest am 07.01.2011, 20:40 Uhr
Zitat
In welchem Hotel werdet Ihr denn in Sydney wohnen?

Im Travellodge Wentworth Avenue gleich südlich des Hyde Parks.

Grüsse GoWest
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 08.01.2011, 09:43 Uhr
Im Travellodge Wentworth Avenue gleich südlich des Hyde Parks.

An dem Hotel sind wir ja bei unserem Spaziergang recht nah dran vorbei gekommen. Ansonsten kann ich leider keinen Kommentar oder Erfahrungsbericht dazu abgeben.

Wir fahren gleich weiter...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 08.01.2011, 09:49 Uhr
Heute holen wir uns unser Auto und stürzen uns in den Linksverkehr:

28.09.2010: Sydney - Katoomba
Zum Abschluss unseres Sydney-Besuchs spazieren wir direkt nach dem Aufstehen einige Zeit durch die Rocks. Ein ausgiebiges Frühstück später checken wir aus dem Hotel aus, laufen zum Circular Quai und nehmen von dort die Bahn nach Kings Cross. Dieses ehemals als Rotlichtviertel verrufene Gebiet ist inzwischen zum alternativ angehauchten In-Viertel mutiert und bei Einwohnern und Touristen gleichermaßen beliebt. Wir haben mit unseren relativ schweren Reisetaschen leider nicht viel Zeit, uns umzuschauen. Stattdessen suchen wir die William Street samt der dortigen Filiale von Spaceship Campers. Überraschend schnell werden wir fündig. Spaceships sind eine billige Alternative zu Wohnmobilen: Einer normalen Großraumlimousine von Toyota wurde ein Kühlschrank, eine Kochgelegenheit sowie ein Doppelbett eingebaut. Das Ding fährt sich nicht viel anders als ein normaler PKW und ist dementsprechend auch recht sparsam im Verbrauch. Wir werden nett begrüßt, die Übergabe des Autos beginnt auch recht unkompliziert. Allerdings ist leider die Batterie des für uns vorgesehenen Fahrzeugs leer, da angeblich eine Tür über Nacht offen gelassen wurde. Der Chef und zwei Mechaniker schauen sich das Auto ausgiebig an und nach zwanzig Minuten Wartezeit dürfen wir loslegen. Die Geschichte mit der offenen Tür kommt uns ein wenig spanisch vor, aber was sollen wir machen? Es stehen noch zwei andere Camper rum, aber der eine hat im Moment keine Windschutzscheibe und der andere wird gerade an ein junges Pärchen aus den Niederlanden übergeben. Noch dreimal nachgefragt, ob Batterie und Lichtmaschine wirklich OK sind und los geht's.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_09_28_01.jpg)
Altes Haus in den Rocks.

Die nette Mitarbeiterin von Spaceships fährt uns das Auto noch aus der mikroskopisch kleinen Tiefgarageneinfahrt raus, wofür wir ihr sehr dankbar sind. Dann aber sind wir auf uns alleine gestellt: Der Wagen steht glücklicherweise in einer Nebenstraße, so dass niemand mitbekommt, wie Dirk äußerst schüchtern mit vielleicht 10 km/h losfährt und sich alle fünf Sekunden daran erinnert, auch ja auf der linken Seite zu fahren. Ah - da kommt die Einfahrt auf die William Street, schön brav den Blinker setzen und - quietsch - setzt sich der Scheibenwischer in Bewegung. Stimmt, auch die Bedienhebel sind vertauscht... Auf der William Street fahren wir in westlicher Richtung quer durch die Innenstadt und zumindest Katharina als Beifahrerin kann viele Gebäude, die wir gestern zu Fuß besucht haben, noch mal bewundern. Der Verkehr ist ziemlich stark, aber so bleibt man wenigstens automatisch auf der richtigen Straßenseite, da man immer irgendeinen Vordermann vor sich hat. Nach einiger Zeit kommen wir in etwas weniger exklusive Viertel, hier wird die Straße von Autogeschäften und Fast-Food-Läden gesäumt. Noch etwas später geht es auf den Great Western Highway, der seinem Namen alle Ehre macht und uns schnurstracks an Parramatta vorbei ins Landesinnere führt. Unser heutiges Ziel sind die Blue Mountains, die für die frühen Siedler ein schier unüberwindbares Hindernis in Richtung des Landesinneren darstellten. Der Grund für diese Schwierigkeiten wird in etwas abgeschwächter Form auch heute noch deutlich: Hinter Glenbrook führt die - immer noch vierspurige - Autobahn plötzlich mit vielen Kurven sehr steil bergauf. Auch die in der Ebene noch dichte Bebauung wird spärlicher und ab und zu bieten sich rechts und links Ausblicke auf die Eukalyptuswälder der Blue Mountains.

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Unterwegs in den Außenbezirken von Sydney.

Die Eukalyptuswälder sind übrigens auch angeblich der Grund für die Namensgebung der Blue Mountains: Von den Blättern der Bäume verdunstet permanent Öl, welches sich in der Luft sättigt und so für den typischen blauen Schimmer sorgt. In den Bergen wird der Great Western Highway über weite Strecken erneuert und erweitert. Da wir vor sehr langen Wartezeiten an den Baustellen gewarnt wurden, sind wir überrascht, als wir ziemlich gut und nahezu ohne Verzögerungen durchkommen. Unser erstes Ziel sind die Wentworth Falls. Wir parken unser Auto und laufen zum Jamison Lookout. Von hier aus bietet sich ein wunderschöner Blick ins Tal mit dem sich schier endlos ausbreitenden Eukalyptuswald. Unterbrochen wird der grüne Teppich nur durch einige helle Sandsteinklippen und Tafelberge. Wir laufen den kurzen Trail bergab zum Princes Rock Lookout, von wo sich ein beeindruckender Blick auf die ganze Pracht der Wentworth Falls bietet. Im Licht des frühen Nachmittags bilden die Wassertropfen der unteren Hälfte des Wasserfalls einen schönen Regenbogen. Im Anschluss laufen wir noch zum offiziellen Wentworth Falls Lookout. Allerdings ist der Blick von diesem Aussichtspunkt im Vergleich zum Princes Rock Lookout ziemlich enttäuschend, da man nur einen winzig kleinen Teil der Wasserfälle sieht.

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Blue Mountains vom Jamison Lookout aus gesehen.

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Wentworth Falls vom Princes Rock Lookout aus gesehen.

Weiter geht es nach Leura, wo wir zunächst die nicht sonderlich spektakulären Gordon Falls besichtigen. Da finden wir unsere nächsten Stops schon deutlich spannender: Am Sublime Point bieten sich wieder schöne Tiefblicke auf die Eukalyptuswälder der Blue Mountains. Zudem sehen wir von hier aus zum ersten mal die Hauptsehenswürdigkeit der Blue Mountains, die Three Sisters. Eine sehr interessante Formation aus drei einzelnen Gesteinssäulen. Die Legende der Aborigines erzählt, dass ein Vater seine drei schönen Töchter vor einer Schlacht in Stein verwandelte, um sie so zu schützen. Leider überlebte der Vater die Schlacht nicht und so warten seine Töchter auch heute noch darauf, wieder ihre ursprüngliche Gestalt zu erhalten.

Nur wenig entfernt vom Sublime Point besuchen wir den Trail zu den Leura Cascades: Dieser Weg führt entlang des Leura Creek bergab zu den hübschen Kaskaden. Aufgrund der vom Bach stammenden Feuchtigkeit und der Enge des Tals hat sich hier eine Art Regenwald mit jeder Menge Farne gebildet. Wir erwarten hinter jeder Ecke, dass uns auf dem Weg Trolle, Hobbits oder ähnliche Fabelwesen entgegen kommen. An einer Stelle kommt tatsächlich Gegenverkehr, dieser entpuppt sich dann aber leider als ganz gewöhnliche australische Touristen.

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Farnbaum entlang des Trails zu den Leura Cascades.

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Leura Cascades.

Als wir im vorgebuchten Motel in Katoomba einchecken, ist es schon fast halb vier. Wir haben noch eine längere Wanderung vor uns, und zwar wollen wir über die Grand Staircase direkt an den Three Sisters ins Tal marschieren und dort bis zur so genannten Scenic World, einer Art Freilichtmuseum. Von hier kann man per Seilbahn oder Zahnradbahn wieder bergauf fahren. Wir fragen den Menschen an der Rezeption, wann die letzte Bergbahn fährt - um 16:50. Das wird knapp, denn für die Wanderung braucht man offiziell zwei Stunden. Er betrachtet uns musternd: "Das schafft Ihr locker, also los!". Gesagt, getan - wir fahren zunächst zum Echo Point, dem Aussichtspunkt direkt an den Three Sisters. Dieser ist fast schon übertrieben ausgebaut und sehr von Menschen überlaufen. Ein ziemlicher Kontrast, nachdem wir im bisherigen Verlauf des Tages meistens nahezu alleine unterwegs waren. Wir halten uns aber nicht lange an der Aussichtsterrasse auf, sondern beginnen gleich mit dem Abstieg über die lange Treppe. Relativ bald sind wir wieder völlig alleine und zwar in dichtem Eukalyptuswald. Hier hören wir die fremdartigen Rufe jeder Menge Vögel, am charakteristischsten das Krächzen der Kakadus. Kurz vor Erreichen der Scenic World hören wir ein Rascheln im Wald neben dem Weg und entdecken einen Lyrebird: Diese seltsame Vogelart ist typisch für Australien und auch in voller Pracht auf der Rückseite der 10 Cent-Münze abgebildet. Das auffälligste an Lyrebirds sind ihre wunderschönen langen Schwanzfedern. Diese Vögel spielen eine wichtige Rolle für die Ökologie des Waldes, da sie im Boden nach Nahrung scharren und so große Bereiche des Bodens regelrecht umgraben. Lyrebirds sind perfekte Geräuschimitatoren und benutzen diese Fähigkeit hauptsächlich, um Rufe von fremden Vogelarten nachzuahmen. Im Internet finden sich aber auch Videos, in denen Lyrebirds das Klicken einer Spiegelreflexkamera oder das Dröhnen einer Kettensäge nachmachen.

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Die Three Sisters.

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Die Grand Staircase.

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Blick vom Trail zur Scenic World auf die Three Sisters.

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Ein Lyrebird.

Wir kommen rechtzeitig an der Scenic World an und fahren mit der Seilbahn wieder nach oben. Scheinbar rechnet zu dieser Uhrzeit niemand mehr mit Wanderern von unten: Während alle anderen Passagiere mit ihrem Ticket die Schranke zum Giftshop öffnen können, ist die Kasse zum Nachlösen von Karten unbesetzt. Wir warten kurz und versuchen dann, mit Rufen auf uns aufmerksam zu machen. Kurz bevor wir ernsthaft überlegen, die Schranke einfach zu überklettern, reagiert eine Angestellte von anderen Ende des Shops und lässt uns - unter jeder Menge Entschuldigungen - raus. Gerade noch rechtzeitig, um die letzte Fahrt der Scenic Skyway mitzunehmen: Diese Seilbahn überwindet keinen Höhenunterschied, sondern verbindet einfach zwei Punkte an der Kante des Hochplateaus, auf dem wir uns befinden. Dabei bietet sich ein schöner Blick auf die Katoomba Falls, einen von Kakadus umschwirrten Wasserfall. In der Mitte der Gondel ist ein Glasboden eingesetzt, welcher allerdings bei weitem weniger spannend ist als zum Beispiel der auf dem CN Tower in Toronto. Die Fahrt mit der Skyway hat den praktischen Nebeneffekt, dass wir nicht mehr ganz so weit zum Auto zurück laufen müssen.

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Katoomba Falls von der Scenic Skyway aus gesehen.

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Glasboden in der Scenic Skyway.

Die Three Sisters erstrahlen nun schon im Licht der tief stehenden Sonne. Wir entscheiden uns, nach dem Abendessen noch mal wieder zu kommen, da die Steinformation nachts angestrahlt wird. Gesagt, getan: Da unser Motel relativ nah liegt, laufen wir im Dunklen zum Echo Point und können dabei zum ersten Mal auf unserer Reise den Südhimmel bewundern. Das Kreuz des Südens ist schnell gefunden - einige der bekannten Sternbilder auf der Ekliptik auch schnell identifiziert. Der große Rest ist uns fremd - zum Glück haben wir einen Sternatlas dabei. Von der nächtlichen Beleuchtung der Three Sisters haben wir uns Kitsch pur befürchtet und werden von einer relativ dezenten Farbwahl sehr positiv überrascht.

Übermorgen geht 's weiter

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Ganimede am 08.01.2011, 12:37 Uhr
Wir haben im Feb 2004 genau denselben Tagesablauf gehabt  :wink:  Mietwagenübernahme in Sydney, Fahrt in die Blue Mountains, Wanderung runter über die Treppen und mit der letzten Bahn um 16:50 wieder rauf  :lol:

Ein schöner Tag  :D

Gruß
Volker
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 08.01.2011, 16:54 Uhr
Und wir hatten im Tarra Bulga National Park auch das Glück ein Lyrebird zu erleben! :)
Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 08.01.2011, 16:56 Uhr
schön brav den Blinker setzen und - quietsch - setzt sich der Scheibenwischer in Bewegung. Stimmt, auch die Bedienhebel sind vertauscht...
:lol: Ja, das kommt uns doch irgendwie bekannt vor, auch wenn´s nun schon fast zehn Jahre her ist  :?

Wir haben noch eine längere Wanderung vor uns, und zwar wollen wir über die Grand Staircase direkt an den Three Sisters ins Tal marschieren und dort bis zur so genannten Scenic World, einer Art Freilichtmuseum. Von hier kann man per Seilbahn oder Zahnradbahn wieder bergauf fahren.
Diese Runde sind wir damals auch gewandert, da gab es aber meines Erachtens noch kein Freilichtmuseum.
Wir haben übrigens die letzte Zahnradbahn verpaßt und mußten dadurch hoch laufen.

Diese Seilbahn überwindet keinen Höhenunterschied, sondern verbindet einfach zwei Punkte an der Kante des Hochplateaus, auf dem wir uns befinden. Dabei bietet sich ein schöner Blick auf die Katoomba Falls, einen von Kakadus umschwirrten Wasserfall. In der Mitte der Gondel ist ein Glasboden eingesetzt, welcher allerdings bei weitem weniger spannend ist als zum Beispiel der auf dem CN Tower in Toronto. Die Fahrt mit der Skyway hat den praktischen Nebeneffekt, dass wir nicht mehr ganz so weit zum Auto zurück laufen müssen.
Wenn ich mich recht entsinne, konnte man früher mit der Gondel nicht auf die Gegenseite gelangen, da es nur auf einer Seite einen Ein- und Ausstieg gab. Der ganze Sinn der Gondel bestand damals darin, bis in die Mitte der Schlucht zu fahren, um einen schönen Blick auf die Wasserfälle zu haben. Dann ging´s wieder zurück
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 08.01.2011, 17:06 Uhr
Ich glaube, diese Runde/Wanderung macht jeder dort  :lol:  wir auch.
Wir hatten das Auto am Scenic World stehen, sind dann erst bis zu den Three Sisters gelaufen, Treppen runter, und dann später wieder mit dem Schrägaufzug hoch.

Die Gondelfahrt haben wir uns gespart, denn bei der Wanderung konnten wir den Wasserfall sehen und aus der Gondel hätte es keinen anderen/besseren Blick mehr für uns gegeben.


Blinker und Scheibenwischer vertauschen, das ist wohl der Klassiker eines jeden Australien-Urlaubers.  :lol:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 08.01.2011, 17:41 Uhr
Wir hatten das Auto am Scenic World stehen, sind dann erst bis zu den Three Sisters gelaufen, Treppen runter, und dann später wieder mit dem Schrägaufzug hoch.
Der Abstieg bzw. Aufstieg dort war bei uns gesperrt.

Und Andreas hat Recht. Damals ging die Gondel über der Schlucht nur bis zur Mitte. Sind wir aber nicht mit gefahren.

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 08.01.2011, 19:51 Uhr
Wir hatten das Auto am Scenic World stehen, sind dann erst bis zu den Three Sisters gelaufen, Treppen runter, und dann später wieder mit dem Schrägaufzug hoch.
Der Abstieg bzw. Aufstieg dort war bei uns gesperrt.

Und Andreas hat Recht. Damals ging die Gondel über der Schlucht nur bis zur Mitte. Sind wir aber nicht mit gefahren.

Gruß
Katja

Das ist schade, denn die Treppenstufen waren schon nicht schlecht. Bin ja ein Höhenangst-Mensch und für mich ging es dort mit wackligen Knie runter. Mein Mann geht dann immer vor und ich starre dann auf seinen Rücken.
Wenn ich stehen bleibe, dann direkt an der Felswand, damit ich etwas im Rücken habe.  :oops:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 08.01.2011, 22:48 Uhr

Hallo Dirk,


ein toller Tag! :daumen: Falls wir doch nochmal nach Sydney kommen, sind die Blue Mountains langsam Pflicht :wink:

Von der nächtlichen Beleuchtung der Three Sisters haben wir uns Kitsch pur befürchtet und werden von einer relativ dezenten Farbwahl sehr positiv überrascht.

Hast du hiervon keine Fotos?


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 09.01.2011, 11:47 Uhr
Und wir hatten im Tarra Bulga National Park auch das Glück ein Lyrebird zu erleben! :)

Ihr auch? Uns ist gleich zu Beginn des Tarra Valley Rainforest Walk ein Lyrebird mehr oder weniger vor die Füße gehüpft. Ob das der selbe wie bei Euch war? :D

Wenn ich mich recht entsinne, konnte man früher mit der Gondel nicht auf die Gegenseite gelangen, da es nur auf einer Seite einen Ein- und Ausstieg gab. Der ganze Sinn der Gondel bestand damals darin, bis in die Mitte der Schlucht zu fahren, um einen schönen Blick auf die Wasserfälle zu haben. Dann ging´s wieder zurück

Der Ausstieg auf der anderen Seite wirkt deutlich provisorischer als derjenige im großen Besucherzentrum und ist wohl auch noch nicht so alt. Ich hatte jedenfalls auch im Kopf (wohl aus einem älteren Reisebericht), dass die Bahn auf der anderen Seite nicht hält und war ziemlich überrascht, als es one-way-Tickets gab.

Der Abstieg bzw. Aufstieg dort war bei uns gesperrt.

Weißt Du warum? Schlechtes Wetter oder Bauarbeiten am Weg?

Das ist schade, denn die Treppenstufen waren schon nicht schlecht.

Die Treppe war lustig, in der Tat. Uns sind dort zwei Leute entgegen gekommen, die erzählt haben, dass es sich gar nicht lohne, weiter zu gehen und das es unten doch so langweilig sei. Komisch, ich habe es sehr genossen ganz alleine in dem schönen Wald dort unten unterwegs zu sein.

Hast du hiervon keine Fotos?

Naja, ich habe jedenfalls versucht, Fotos zu machen :D

Dummerweise (das ist mir schon am Anreisetag siedend heiß eingefallen, als wir am nächtlichen Circular Quai vorbei gelaufen sind) habe ich mein Stativ in Deutschland liegen gelassen. Somit sind alle Nachtaufnahmen leicht provisorisch. An den Three Sisters gibt es dann auch nur so komische runde Geländer auf denen man die Kamera nicht wirklich stabil und gerade abstellen kann. So Dinge wie Belichtung korrekt einstellen oder die Bildkomposition sind dann sekundär, man ist nur froh, die Kamera nicht in den Abgrund zu schmeißen. Aber wenn es gewünscht wird, bitte sehr:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/ThreeSisters.jpg)
Die beleuchteten Three Sisters in der Nacht.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 09.01.2011, 13:02 Uhr
Der Abstieg bzw. Aufstieg dort war bei uns gesperrt.

Weißt Du warum? Schlechtes Wetter oder Bauarbeiten am Weg?

Wenn ich mich recht erinnere, war der Weg nicht mehr begehbar und musste erst repariert werden.

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 09.01.2011, 13:54 Uhr
Die Wanderung unten durch den Wald, nachdem man die Treppe geschafft hatte, fanden wir auch wunderschön.

Da man häufig allein war mit den Geräuschen den Waldes, hatten wir das Gefühl, im Jurassic Park zu sein. Die Töne der Vögel und anderer div. Tieren war schon eigenartig. Dann der Anblick der steilen, bewachsenen Felshänge (Tafelberge), fühlte man sich wirklich wie im Jurassic Park.

Ständig raschelte es neben einem im Unterholz, man konnte nichts sehen und dann kam entweder ein Vogel zum Vorschein oder eine Eidechse.

War einfach klasse.  :P
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 09.01.2011, 18:47 Uhr

Hallo Dirk,


danke für das Foto von den beleuchteten Three Sisters. Das Foto gefällt mir :D
Ärgerlich, dass du dein Stativ in D vergessen hast. Das ist etwas, was bei mir als Erstes ins Gepäck kommt :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 09.01.2011, 19:35 Uhr
Wenn ich mich recht erinnere, war der Weg nicht mehr begehbar und musste erst repariert werden.

Danke für die Auskunft. So etwas ist natürlich ärgerlich.

Ständig raschelte es neben einem im Unterholz, man konnte nichts sehen und dann kam entweder ein Vogel zum Vorschein oder eine Eidechse.

Genau so - wie sich doch die Eindrücke gleichen...

Das ist etwas, was bei mir als Erstes ins Gepäck kommt :wink:

Bei mir in Zukunft auch  :lol:

Morgen geht es weiter. Die nächsten drei Etappen sind dann auch weniger "Standardware" als unser Ausflug in die Blue Mountains.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 10.01.2011, 07:57 Uhr
Hallo allerseits,

heute besichtigen wir ein paar schöne Naturwunder, eine leicht absurde Sehenswürdigkeit und eine interessante Stadt:

29.09.2010: Katoomba - Canberra
Heute haben wir einiges vor und stehen daher so zeitig auf, dass wir kurz nach Sonnenaufgang losfahren können: Zunächst fahren wir auf dem Great Western Highway ein gutes Stück der gestern zurückgelegten Strecke wieder zurück Richtung Osten. Dabei kommen wir gut voran und auch die Baustellen sind aufgrund der frühen Uhrzeit und des dementsprechend sehr spärlichen Verkehrs schnell überwunden. Wir genießen die letzten Ausblicke in die Blue Mountains. Je weiter wir aus den Bergen heraus kommen, desto stärker wird der Verkehr. In der Nähe von Penrith biegen wir auf den nach Süden führenden Highway 9 ab. Die Landschaft links und rechts der Straße ist sehr grün und intensiv landwirtschaftlich genutzt. Wir sehen jede Mange Kühe und Pferde. Bei Campbelltown biegen wir auf den Hume Highway, den wir nun bis knapp 100 km vor Canberra folgen könnten. Stattdessen verlassen wir die Autobahn bei Wilton wieder und fahren über den Highway 88 nach Wollongong. Kurz ehe wir diese direkt am Meer gelegene Industriestadt erreichen, führt die Straße in Serpentinen steil bergab und bietet dabei immer wieder atemberaubende Blicke auf den Pazifik. Die Straßenführung erinnert entfernt an den Abschnitt der A12 in der Schweiz kurz vor Vevey und dem Genfer See. Weiter geht es auf dem Princess Highway direkt nach Süden. Wir fahren durch eine schöne grasbedeckte Hügellandschaft, gesprenkelt mit Schafen.

Nicht weit von der Straße entfernt auf der linken Seite liegt der Pazifik. Nach einigen Kilometern erreichen wir unser erstes Ziel für heute: Wir verlassen den  Highway und fahren in das kleine Städtchen Kiama ab. Hier wollen wir uns zunächst den Leuchtturm anschauen. Wir parken an der Hauptstraße und gehen zu Fuß auf eine felsige Halbinsel. Es ist nicht gerade warm und der stürmische Wind sorgt für ziemlichen Seegang. Die Halbinsel ist umfasst von tiefschwarzen Gesteinsklippen. Der tiefblaue Himmel und das sattblaue Meer, das sich in beeindruckenden Gischtfahnen an den Klippen bricht, bilden einen tollen Kontrast dazu. Der Leuchtturm, eine schlichte weiße Säule, befindet sich an der Spitze der Halbinsel. Nachdem wir uns das Gebäude angeschaut haben, laufen wir weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit, dem Kiama Blowhole. Hierbei handelt es sich um ein Loch inmitten der Klippen an der Spitze der Halbinsel. Von diesem Loch führt ein natürlich entstandener Stollen innerhalb der Klippen zum Meer. Als Folge verursacht die heftig gegen die Klippen schlagende Brandung regelmäßig mehrere Meter hoch aus dem Blowhole schlagende Wasserfontänen. Optisch und akustisch erinnert das Schauspiel ziemlich an die Geysire, die wir vor zwei Jahren im Yellowstone National Park gesehen haben. Wir bleiben einige Zeit und laufen dann zurück. Nach einem kurzen Picknick auf einer der zahlreichen Parkbänke brechen wir wieder auf.

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Kiama Blowhole.

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Leuchtturm von Kiama.

Wir fahren auf dem Princess Highway nach Süden und biegen bei Berry nach rechts auf die Kangaroo Valley Road ab. Diese führt zunächst ziemlich steil bergauf über heftige Haarnadelkurven ins Landesinnere. Am Straßenrand warnt ein Schild vor Wombats. Leider sehen wir aber keines dieser Tiere, genauso wenig wie Känguruhs. Vor der Ortschaft Kangaroo Vally führt die Straße wieder steil bergab, durch dichte Eukalyptuswälder. Kangaroo Valley selber ist ein hübsches aber sehr touristisches Dörfchen. Wir halten uns nicht allzu lange auf, bewundern lediglich kurz die schöne alte Brücke und fahren dann weiter.

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Brücke in Kangaroo Valley.

Bald führt die Straße wieder sehr abenteuerlich bergauf und erklimmt eine Abbruchkante die sehr denen im Blue Mountains National Park ähnelt. Auf der Ebene des Plateaus überquert sie Straße die Grenze des Morton National Parks. Am Visitor Center stellen wir unser Spaceship ab und schauen uns um. Wir sind wohl inmitten einer Oldtimerrallye geraten, jedenfalls stehen auf dem Parkplatz jede Menge schöner und ziemlich alter Autos rum. Wir wollen uns die Fitzroy Falls anschauen, über die hier der Yarrunga Creek 81 Meter tief in die mit Eukalyptusbäumen bewachsene Ebene stürzt. Ein erster Aussichtspunkt befindet sich direkt am Wasserfall und ermöglicht beeindruckende Tiefblicke. Wir laufen über den West Rim Walk über etwas mehr als zwei Kilometer in westlicher Richtung entlang der Abbruchkante. Dabei kommen wir an vielen Aussichtspunkten vorbei, der schönste ist aber der allerletzte: Am Renown Lookout kann man erkennen, dass etwas unterhalb der Fitzroy Falls ein zweiter Wasserfall folgt und somit das Wasser quasi kaskadenartig in die Tiefe stürzt.

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Fitzroy Falls.

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Unterwegs im Morton National Park.

Weiter geht es über die Ortschaft Moss Vale (die aufgrund der zahlreichen blühenden Kirsch-, Pflaumen- und Rhododendrenbäume einen sehr hübschen und bunten Eindruck macht) zurück auf den Hume Highway. Dieser schlängelt sich durch schöne grüne Landschaften. Hinter der Ortschaft Goulburn fahren wir ab, um eine Sehenswürdigkeit zu besuchen, die genauso auch irgendwo in den USA stehen könnte: Das Big Merino Sheep. Merinos sind eine Schafrasse mit besonders feiner Wolle und wurden hier in Form eines Betongebäudes in Form eines Schafs verewigt. Komplett mit Gift Shop und Museum. Wir schauen uns ausgiebig um und kaufen ein paar Mitbringsel für Freunde und Verwandtschaft in Deutschland.

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Big Merino Sheep in Goulburn.

Auf dem Federal Highway sehen wir unsere ersten Känguruhs der Reise. Zunächst allerdings in einem nicht sehr appetitlichen Zustand: Was nach einer Kollision mit dem Bullbar eines Road Trains von so einem Tier übrig bleibt, erinnert an eine große Portion Hackfleisch, nur der aus dem Haufen ragende Schwanz lässt überhaupt eine Identifikation zu. Ein paar Kilometer weiter, wir fahren gerade entlang des Lake George, erkennen wir tatsächlich in einigen hundert Metern Entfernung im Gras einige lebende Känguruhs und freuen uns.

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Unterwegs auf dem Federal Highway Richtung Canberra.

Die Anfahrt auf Canberra gestaltet sich denkbar unspektakulär: Bis einige Kilometer vorher merkt man gar nicht, dass man sich der Hauptstadt eines der flächenmäßig größten Länder der Erde nähert. Stattdessen fahren wir entlang von Wiesen, Wäldern und sogar Bauernhöfen. Das Bild ändert sich jedoch schlagartig in das einer wimmelnden Großstadt, dementsprechend wird auch das Autofahren - zumindest für einen den Linksverkehr nicht gewohnten Mitteleuropäer - ziemlich anspruchsvoll. Wir fahren zunächst zum Nationalmuseum von Australien. Dieses erst 2001 eröffnete Museum liegt auf einer Landzunge im Lake Burley Griffin. Dieser zentral gelegenen See wurde nach dem Architekten benannt, der 1912 den Gestaltungswettbewerb für die neu anzulegende Hauptstadt gewann. Das Museum und das umgebende Gelände sind architektonisch sehr interessant gestaltet: Der Innenhof ist mit einer stilisierten Karte Australiens bedeckt, auf der (unter anderem) in vielen Sprachen der Welt das Wort "Heimat" geschrieben steht. Auf einem großen weißen Würfel im Innenhof entdecken wir die Statue eines Antipoden, also eines Mensches der auf der entgegengesetzten Seite der Erdkugel lebt. Komplett um 180 Grad verdrehten Füßen, wie man sich vor einigen hundert Jahren die Bewohner Australiens vorgestellt hat. Im Außenbereich des Museums gefällt uns ein durch eine Wiese verlaufender gepflasterter Weg besonders gut. Dieser verläuft in Richtung des Sees, blättert dann quasi von der Wiese ab und rollt sich auf. Das Museum selber gliedert sich in verschiedene Abteilungen. Wir schauen uns in einer Sonderausstellung über die Reisen von James Cook und in der Abteilung zur Australischen Geschichte ausgiebig um. Ein absolut lohnenswerter Besuch. Ehe wir weiter fahren, umrunden wir entlang des Sees das Gebäude und treffen dabei jede Menge Kakadus, seltsame schwarze Enten, uns nicht bekannte grüne Papageien und Magpies.

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Innenhof des Nationalmuseums von Australien in Canberra.

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Ein Antipode.

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Uns unbekannte Papageienart in der Wiese vor dem Nationalmuseum.

Als nächstes statten wir dem ANZAC War Memorial einen Besuch ab. Dieses erinnert an die Kriege, an denen australische und neuseeländische Soldaten teilgenommen haben. Das Memorial befindet sich auf einem Hügel, von dem aus sich ein toller Blick auf den See und den Capital Hill mit dem Parlamentsgebäude bietet. Das Memorial hat eigentlich schon geschlossen, aber eine Besichtigung des Außengeländes ist schon bedrückend genug. Hier stehen jede Menge Denkmäler und Statuen herum, die an die verschiedenen Schlachten erinnern. Das eigentliche Gebäude ist sehr wuchtig und monumental. In den Innenhof mit der ewigen Flamme können wir durch ein Gitter einen kurzen Blick werfen. Was uns sehr auffällt, sind die vielen Kaninchen, die über das Gelände hoppeln. Kaninchen sind in Australien eigentlich nicht heimisch und wurden erst von den Europäern mitgebracht. Mittlerweile fühlen sich diese Tiere hier sehr wohl und haben durch ihre starke Vermehrung und ihren großen Hunger diverse einheimische Tierarten an den Rand des Aussterbens gebracht. Daher haben Kaninchen, ebenso wie  Hasen kein gutes Image in Australien (es gibt sogar Bestrebungen, den Osterhasen abzuschaffen und durch einen Oster-Bilby zu ersetzen).

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ANZAC War Memorial.

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Blick vom ANZAC War Memorial auf den Capital Hill.

Wir brechen wieder auf und fahren zu unserem vorgebuchten Hotel. Dieses ist sehr hübsch und bietet sogar einen Internetanschluss an. Nachdem Dirk immer noch kein Geld mit seiner Maestro-Karte abheben kann, schaut er nach, ob die Kundenhotline der Deutschen Bank zurück geschrieben hat. Hat sie, in der Tat. Und zwar den sehr hilfreichen Rat, dass die Karte aufgrund eines neuen Sicherheitsfeatures für den Einsatz im Ausland erst freigeschaltet werden muss - und zwar per Brief, Fax, Anruf mit Telefon-PIN oder online unter Verwendung einer TAN. Dieses Sicherheitsfeature wurde scheinbar ganz knapp vor Beginn unserer Reise eingeführt - ohne uns zu informieren. Ehe wir ins Bett gehen, schreibt Dirk an die Hotline, wie er denn ihrer Meinung nach in Australien an seine Telefon-PIN oder TANs kommen soll.

Weiter geht es - wie gehabt - übermorgen

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 10.01.2011, 09:35 Uhr
Offensichtlich hat sich in Canberra einiges verändert in den letzten Jahren.
In unserer Erinnerung war es um den Lake Burley Griffin rundherum grün, da gab es keine Bebauung.
Überhaupt war die Stadt sehr grün und wir fragten uns, wo denn hier all die Einwohner sein sollten. Von einem Gewimmel konnte nie und nirgends die Rede sein.
Für eine Hauptstadt war es uns da eindeutig zu steril; Canberra ist etwa halbsogroß, wie alle Freidhöfe New Yorks zusammen, dafür aber doppelt so tot, fanden wir  :wink: :lol:
Was uns dagegen gut gefallen hat, war die Aussicht vom Black Mountain hinab auf die Stadt.
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: GoWest am 10.01.2011, 11:21 Uhr
Hallo Dirk

ich hechle bei deinem Reisebericht etwas hinterher. Ich hoffe du verzeihst, wenn ich zu deinem vorletzten Tag noch zwei kurze Fragen stelle.

1. Wie lange hattet ihr etwa für den Abstecher zu den Leura Cascades?

2. Ich blicke bei den verschiedenen Wandermöglichkeiten in Katoomba noch nicht ganz durch. Ich finde im Netz keine Grand Staircase, dafür 2 mögliche Treppen nach unten Namens Furber Steps und Giant Stairways. Meinst du eine von denen beiden?

Grüsse GoWest
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 10.01.2011, 11:55 Uhr

1. Wie lange hattet ihr etwa für den Abstecher zu den Leura Cascades?

2. Ich blicke bei den verschiedenen Wandermöglichkeiten in Katoomba noch nicht ganz durch. Ich finde im Netz keine Grand Staircase, dafür 2 mögliche Treppen nach unten Namens Furber Steps und Giant Stairways. Meinst du eine von denen beiden?

Grüsse GoWest

Zu 1: Der Abstecher dauert längstens 1 Std. Die Cascaden liegen direkt an der Straße, die dann auch weiter nach Katoomba führt.

Zu 2: Giant Stairways nennen sich die Treppen, die nach unten auf den Federation Pass hinunterführen. Die Stairways führen direkt an den Three Sisters herunter.
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 10.01.2011, 13:00 Uhr
1. Wie lange hattet ihr etwa für den Abstecher zu den Leura Cascades?

Die von Gabriele angegebene Stunde reicht locker. Allerdings möchte ich eine kleine Korrektur anbringen, um ein mögliches Missverständnis zu vermeiden: Der Parkplatz zu den  Kaskaden liegt nicht an der großen Straße nach Katoomba (dem Great Western Highway), sondern am einem (ausgeschilderten) Scenic Drive, dem Blue Mountains Drive. Vom Parkplatz zum Umkehrpunkt des Weges läuft man allermaximal 15 bis 20 Minuten.

2. Ich blicke bei den verschiedenen Wandermöglichkeiten in Katoomba noch nicht ganz durch. Ich finde im Netz keine Grand Staircase, dafür 2 mögliche Treppen nach unten Namens Furber Steps und Giant Stairways. Meinst du eine von denen beiden?

"Grand Staircase" ist die von mir vorgenommene künstlerische Verfremdung des Namens "Giant Stairways" :wink: :lol: Das ist die Treppe, die am Echo Point nach unten führt

So weit ich weiß, sind die "Furber Steps" die Treppe, die direkt an der Scenic World liegt. Diese hätten wir also  nach oben laufen müssen, wenn wir zu spät für die letzte Bahn gewesen wären.

Beide Treppe zu laufen ist also sicher auch sehr interessant, die von uns durchgeführte Kombination mit der Bahn kürzt das Ganze dann ein wenig ab.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 10.01.2011, 13:03 Uhr
1. Wie lange hattet ihr etwa für den Abstecher zu den Leura Cascades?

Die von Gabriele angegebene Stunde reicht locker. Allerdings möchte ich eine kleine Korrektur anbringen, um ein mögliches Missverständnis zu vermeiden: Der Parkplatz zu den  Kaskaden liegt nicht an der großen Straße nach Katoomba (dem Great Western Highway), sondern am einem (ausgeschilderten) Scenic Drive, dem Blue Mountains Drive. Vom Parkplatz zum Umkehrpunkt des Weges läuft man allermaximal 15 bis 20 Minuten.

Schöne Grüße,
Dirk

Deine Anmerkung war richtig, sonst könnte man wirklich meinen, das der Parkplatz direkt am Highway liegt.
Klar meinte ich den Scenic Drive. Da sieht man, das man manchmal noch genauer sein muss.  :oops:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: GoWest am 10.01.2011, 14:45 Uhr
Vielen Dank für die Auskünfte. Jetzt bin ich im Bilde :D!

Zitat
Beide Treppe zu laufen ist also sicher auch sehr interessant, die von uns durchgeführte Kombination mit der Bahn kürzt das Ganze dann ein wenig ab.

Huch, da überschätzt du aber unsere Kondition :oops:! Eine solche Treppe rauf ist wohl nicht ganz ohne!

Eigentlich möchten wir am liebsten mit der Scenic Railway wieder hochfahren (auch wenn es da von kreischenden Asiaten nur so wimmeln soll :wink:).

Ich geh mal im Netz auf die Suche nach einer brauchbaren Karte der Gegend.

Grüsse GoWest
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 10.01.2011, 15:19 Uhr
Ich geh mal im Netz auf die Suche nach einer brauchbaren Karte der Gegend.

Bei dieser Suche wünsche ich Dir viel Erfolg. Außer kleinen Teilplänen und Links auf Google maps habe ich während der Reisevorbereitung seltsamerweise nicht viel diesbezüglich gefunden. Vielleicht hast Du mehr Glück.

Folgendes ist recht schön, um mal einen ersten Eindruck der Gegend und der Lage der Ortschaften zu bekommen:

http://www.flickr.com/photos/blue_mountains_library_-_local_studies/3564653819/#/photos/blue_mountains_library_-_local_studies/3564653819/lightbox/

Gibt es auch in ganz groß (auf "view all sizes" klicken). Ist natürlich sehr historisch - logisch bei einer 54 Jahre alten Karte. Aber immerhin ist die Standseilbahn schon eingezeichnet :-D

Auf der Homepage der Scenic World gibt es ein Flash, wo man schön die Lage der Bahnen sieht: http://www.scenicworld.com.au/map/

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 11.01.2011, 21:51 Uhr
In unserer Erinnerung war es um den Lake Burley Griffin rundherum grün, da gab es keine Bebauung.

Wie lange ist es her, dass Ihr dort unterwegs wart? Nachdem damals schon ein See da war, wird es wohl nach 1963 gewesen sein :wink: :lol: Ich meine mich von irgendwoher zu erinnern, dass es 1993 war, ist das richtig? Da gab es zwar das von uns besuchte National Museum noch nicht (welches übrigens auch nicht ganz an den See ranreicht, dazwischen ist ja noch die Wiese, auf der wir die Papageien fotografiert haben), aber auf der Halbinsel (Acton Peninsula) stand stattdessen noch das Royal Canberra Hospital (http://en.wikipedia.org/wiki/Royal_Canberra_Hospital). Allzuviel dürfte sich demnach im Gesamteindruck seitdem nicht getan haben.

Von einem Gewimmel konnte nie und nirgends die Rede sein.

Ich denke mal, dass es sehr stark vom Tag und der Tageszeit abhängt, ob man den Straßenverkehr als "Gewimmel" wahrnimmt. Ich empfand den Kontrast vom Fahren entlang Bauernhöfen zum Verkehr auf der Nothbourne Avenue als ziemlich extrem. Wir waren aber auch an einem Wochentag am späten Nachmittag da - also wohl mitten im Berufsverkehr.

Morgen geht es weiter und dieses mal ganz ohne Gewimmel - versprochen!

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 12.01.2011, 07:43 Uhr
Hallo liebe Mitreisenden,

ich hoffe ich habe mir gestern abend die richtige Etappe des Berichts ins Büro gemailt...
<nachschau>
OK, weiter geht's:

30.09.2010: Canberra-Bright
Heute steht eine fast reine Fahrtetappe auf dem Programm. Zunächst aber besuchen wir das Parlamentsgebäude von Canberra. Dieses beeindruckende Gebäude thront auf dem Capital Hill, der einen schönen Überblick über die Stadt bietet. Der Vorplatz des Parlamentsgebäudes ist sehr schön gestaltet. Inmitten eines flachen Wasserbeckens ist ein Kunstwerk eines Aborigine in den Boden eingelassen. Eröffnet wurde das Parlamentsgebäude erst 1988, bis dahin tagte die Regierung im heutigen "Old Parliament House". Dementsprechend sieht das Bauwerk aus der Entfernung sehr modern und schlicht aus, auffällig ist nur der riesige stählerne Fahnenmast auf dem Dach. Aus der Nähe betrachtet jedoch offenbart sich eine offene, helle und abwechslungsreiche Architektur.

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Parlamentsgebäude.

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Eingangsbereichs des Parlamentsgebäudes.

Das Gebäude kann besichtigt werden, nach einer kurzen Sicherheitskontrolle darf man fast nach Belieben frei darin herumspazieren. Da heute sowohl Senat und Repräsentantenhaus zusammen treffen, ist schon am 8:30 geöffnet. Wir besorgen uns an der Info eine Beschreibung und sehen uns die wichtigsten Punkte des Parlamentsgebäudes auf eigene Faust an. Das sind unter anderem eine ziemlich beeindruckende große Halle, eine Sammlung von Bildern aller bisherigen Premierminister von Australien (es ist interessant, dass man als Mitteleuropäer fast niemanden aus dieser Reihe kennt) sowie mehrere in Vitrinen ausgestellte Urkunden. Darunter die Gründungsurkunde von Australien, erstellt im Jahr 1900 und eine Petition, mit der sich eine Gruppe von Aborigines Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts erfolgreich gegen die Ausbeutung ihres Landes durch ein Bergbauunternahmen zur Wehr setzte. Einige große Plakate, die den Aufbau der australischen Demokratie detailliert erklären sind wahrscheinlich für Schulkinder gedacht, werden von uns aber dankbar und interessiert studiert. Im ersten Stockwerk gibt es eine schön angelegte Gartenterrasse, komplett mit Statue von Queen Elizabeth II. Diese Statue wurde sehr originalgetreu angefertigt: Wenn man genau hinschaut, kann man erkennen, dass sogar die Armbanduhr der Königin mit modelliert wurde.

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Im Inneren des Parlamentsgebäudes.

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Statue von Queen Elizabeth II auf der Gartenterasse.

Zum Abschluss unseres Besucht besichtigen wir das Dach des Parlamentsgebäudes. Dieses ist komplett begrünt und wird von dem großen Fahnenmast überragt. Es sind jede Menge singender Schwarz-Weiß-Vögel unterwegs. Der Gesang hört sich zunächst ziemlich normal und melodisch an, geht dann aber in den Sound einer quietschenden Türe über. Vom Dach aus haben wir einen tollen Rundblick auf Stadt und See. Im Nordwesten liegt das Botschaftsviertel. Viele der Botschaften sind im typischen Baustil der entsprechenden Länder gestaltet. Besonders auffällig ist die Botschaft von China mit dem für dieses Land charakteristischen Dach. Nach etwas mehr als zwei Stunden brechen wir wieder auf.

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Dach des Parlamentsgebäudes.

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Großer Fahnenmast.

Wir verlassen Canberra Richtung Süden. Nach etwa fünf Minuten endet der städtisch geprägte Bereich genau so schnell wieder, wie er gestern begonnen hat. Wir fahren nun durch flaches Weideland, die Landschaft ist allgemein ein wenig brauner als gestern. Die Anzahl der toten Tiere auf der Straße und im Straßengraben ist beeindruckend. Wir sehen jede Menge Känguruhs und einige Wombats. Eigentlich wären wir ja dankbar, diese Tiere endlich im lebenden Zustand aus der Nähe sehen zu können. Wir wollen zum Mount Kosciuszko National Park und nehmen daher den Morano Highway nach Süden. Die Landschaft wird ganz allmählich immer bergiger, in Cooma gibt es bereits Skiverleihe - und das, obwohl die großen Skigebiete noch rund 90 Kilometer entfernt sind. Immerhin stehen nun am Horizont die schneebedeckten Berge und bilden einen beeindruckenden Kontrast zur grünbraunen Landschaft. Über Berridale und Jindabyne erreichen wir den National Park. Im Sommer lohnt sich für den wanderbegeisterten Besucher hier sicherlich ein etwas längerer Aufenthalt. Schließlich bietet sich die Möglichkeit den Mount Kosciuszko zu besteigen - mit 2229 Metern Gipfelhöhe der höchste Berg des Kontinents. Da wir im Frühling unterwegs sind und nicht unser Equipment für Touren im Schnee mitschleppen wollten, haben wir uns aber entschieden, durch den Nationalpark nur durchzufahren. Keine schlechte Entscheidung, denn es liegt noch jede Menge Schnee.

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Wombat-Warnschild.

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Unterwegs in den australischen Alpen.

In Thredbo Village, einem mondänen Skiort fast direkt unterhalb des Mount Kosciuszko, ist noch Winterbetrieb: Es sind jede Menge Skifahrer und Snowboarder unterwegs, die in den Ort führenden Talabfahrten sind noch in Betrieb. Hinter Threadbo Village führt die Straße noch ein paar Kilometer bergauf, dann erreichen wir eine schön gelegene Passhöhe mit tollem Ausblick. Nach einer kurzen Pause geht es weiter, nun immer bergab an der Westseite des Gebirges. Hier ist der Pflanzenbewuchs wesentlich stärker als an der Ostseite - wir kurbeln unser Auto im dichten Wald um unzählige Haarnadelkurven. Am Kraftwerk Murray I machen wir kurzen Halt. Dieses Kraftwerk wurde 1967 im Rahmen des Snowy Mountains Hydro Electric Scheme eröffnet. Im Rahmen dieses Projekts wurden insgesamt sieben Wasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von knapp 3.8 GW errichtet. Von Murray I sehen wir nur die langen Fallrohre und das Turbinenhaus.

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Passhöhe kurz hinter Thredbo Village.

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Kraftwerk Murray I.

Wir fahren weiter Richtung Khancoban, verlassen kurz darauf den Wald und überqueren kurz vor Corryong die Grenze zwischen New South Wales und Victoria. Nun fahren wir durch eine saftig grüne Weidelandschaft, die uns sehr an England oder Schottland erinnert. Hier wollen wir auf die C545 nach Süden in Richtung Omeo abbiegen. Allerdings sind sich unsere Reiseführer und der Atlas nicht einig, ob diese Straße asphaltiert ist oder nicht. Mit dem Spaceship wollen wir keine längeren Gravelroads befahren, also sind wir uns nicht ganz sicher, was wir tun sollen. Nach nur wenigen Metern auf der Straße haben wir Klarheit - die C545 ist aufgrund der winterlichen Bedingungen gesperrt. Also weiter auf dem Murray Valley Highway, der hier nahezu direkt in westliche Richtung verläuft. Für leichte Verwirrungen bei der Bestimmung der Himmelsrichtungen führt in Australien übrigens immer wieder der Tageslauf der Sonne. Aufgrund der geographischen Lage des Kontinents überquert diese den Himmel im Norden, was instinktiv - vor allem, wenn man sich Richtung Norden oder Süden bewegt - immer mal wieder für Unbehagen sorgt. Wir kommen an ausgedehnten Überschwemmungsgebieten vorbei, wohl Ausläufer des ziemlich über seine Ufer getretenen Lake Hume. Hier in der Gegend hat es scheinbar in diesem Jahr enorm viel geregnet. Wir fahren durch einige nette kleine Ortschaften mit vielen schön blühenden Obstbäumen in den Gärten.

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Fluss an Grenze zwischen New South Wales und Victoria.

Kurz hinter Tallangatta biegen wir nach Süden ab. Da wir Zeit haben, wollen wir unser Etappenziel, Bright, über Nebenstrecken erreichen. Auf diesen teils sehr schmalen Straßen macht das Fahren richtig Spaß. Zudem sehen wir einige Kookaburras, die witzigerweise alle auf Telegraphenleitungen sitzen, irgendwie scheinen sich die Vögel dort wohlzufühlen. Ein vielleicht bekannterer Name für den Kookaburra ist lachender Hans. Warum, das ist sofort klar, wenn man den Laut hört, den dieser Vogel von sich gibt: Ein ziemlich lautes gackerndes Lachen, bei dem man zunächst eher an einen Brüllaffen als an einen Vogel denkt. Das hohe Gras im Straßengraben bzw. die dort lebenden Insekten locken jede Menge rosa Kakadus an, die erschreckt auffliegen, sobald wir uns mit dem Spaceship nähern. Wir sehen neben der Straße die ersten Weinfelder unserer Reise (aufgrund des sonnigen und warmen Klimas in Australien ist es hier scheinbar nicht nötig, den Einfallswinkel der Sonnenstrahlen zu vergrößern, sprich: Weinberge zu errichten bzw. zu benutzen).

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Kookaburra.

Als wir Bright erreichen, fast schon zur Abenddämmerung, sehen wir auf einer an einem Berghang gelegenen Wiese rechts der Straße eine größere Herde Känguruhs. Wir versuchen, über Nebenstraßen näher heran zu kommen, landen aber letztendlich am Beginn einer gesperrten Privatstraße in einem Wohngebiet. Hier werden wir von einer Menge laut schreiender Crimson Rosellas begrüßt. Auch wenn es nicht weiter geht - so viele Känguruhs und so nah haben wir bisher im Verlauf unserer Reise nicht gesehen - prima. Bright ist ein sehr vom Tourismus geprägtes aber trotzdem hübsches Städtchen. Wir sind mitten in der Zwischensaison da und somit nahezu die einzigen Touristen. In unserem Hotel sind wir die einzigen Gäste - die Rezeption ist nicht besetzt und unser Zimmerschlüssel klebt in einem Umschlag verpackt an der Tür.

Übermorgen fahren wir weiter.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 12.01.2011, 08:21 Uhr
Hallo Dirk,

nehmt ihr noch eine Nachzüglerin  :whistle: mit? Habe jetzt erst gesehen, dass ihr in einem weit entfernten Land unterwegs ward  :grins:. Seltsame Tiere interessieren mich doch immer :zwinker:.

Mir ist der Flug eindeutig zu lange und ich bin froh, wenn ich einen Teil Australiens über den RB kennenlernen kann  :groove:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 12.01.2011, 15:33 Uhr
Ich meine mich von irgendwoher zu erinnern, dass es 1993 war, ist das richtig?
Nicht ganz; es war 1998.
Aber die Erinnerung an Canberra ist doch schon ganz schön verblasst. Si richtig begeistert hat und die Hauptstadt halt nicht...

Das Parlamentsgebäude haben wir aber auch besucht und uns im Inneren umgesehen. Nur auf dem Dach waren wir nicht, so direkt unter dem riesigen Fahnenmast... das ist beeindruckend!
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 12.01.2011, 17:37 Uhr
nehmt ihr noch eine Nachzüglerin  :whistle: mit? Habe jetzt erst gesehen, dass ihr in einem weit entfernten Land unterwegs ward  :grins:. Seltsame Tiere interessieren mich doch immer :zwinker:.

Hallo Ilona, aber sicher nehmen wir Dich noch mit.

Am nächsten Reiseberichttag gibt es auch extra für Dich zwei (kleinere) Wanderungen und am Abend (endlich) seltsame hüpfende und im Baum faul rumhängende Tiere ganz aus der Nähe :wink:

Aber die Erinnerung an Canberra ist doch schon ganz schön verblasst. Si richtig begeistert hat und die Hauptstadt halt nicht...

In der Tat - es gibt deutlich bemerkenswertere Hauptstädte auf der Welt. Auch wenn ich es gut finde, mal dagewesen zu sein bin ich im Nachhinein auch nicht unglücklich, spontan den Aufenthalt dort um einen halben Tag gekürzt zu haben (zugunsten eines schönen Nationalparks, den wir in ein paar Tagen erreichen werden).

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 14.01.2011, 08:00 Uhr
Hallo allerseits,

heute besuchen wir einen schönen Nationalpark in den australischen Alpen, verlassen dann die Berge und schauen uns am Abend eine für ihre Tierwelt bekannte Insel an der Gippsland Coast an.

1.10.2010: Bright-Bairnesdale
Unser Hotelzimmer ist während der Nacht auf empfindlich kalte Temperaturen abgekühlt. Wir fragen uns, welche Temperaturen hier wohl während der Wintersaison herrschen und denken gleichzeitig mit Sorge an die erste Nacht, die wir im Spaceship verbringen werden. Wir stehen ungefähr bei Sonnenaufgang auf und machen uns auf den Weg in Richtung Norden zum Mount Buffalo National Park. Die Känguruhherde, die wir gestern Abend auf einer Wiese stehen gesehen haben, ist leider inzwischen verschwunden. Bei Porrepunkah biegen wir von der Hauptstraße in Richtung des National Park ab. Die Straße führt über viele Spitzkehren steil bergauf. Zunächst noch durch dichten Bergwald, aber bald öffnet sich die Landschaft und es bieten sich beeindruckende Tiefblicke ins Tal. Zwei mal überqueren direkt vor uns dunkelbraune Sumpfwallabies die Straße und verschwinden im Gebüsch am Straßenrand. Eine schöne Demonstration, warum man in Australien kurz nach Sonnenaufgang bzw. kurz vor Sonnenuntergang nur sehr vorsichtig mit dem Auto unterwegs sein sollte.

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Unterwegs zum Mount Buffalo National Park.

Nach einigen Kilometern erreicht die Straße eine schöne Hochebene. Hier biegen wir nach links ab und stellen unser Spaceship beim Mount Buffalo Chalet ab. Dieses Gebäude wurde 1910 erbaut, kurz nachdem der Park durch eine erste Straße erschlossen worden war. Hier führt der "The Gorge Heritage Trail" in einem Rundkurs an der Mount Buffalo Gorge vorbei, einer durch den Crystal Brook im Laufe der Zeit in die Granitfelsen eingeschnittenen Schlucht. Es bieten sich tolle Blicke ins Tal sowie auf die Crystal Brook Falls. Der Weg führt malerisch durch dichten Eukalyptuswald. Auf kleinen Schautafeln wird über das Leben von Alice, einer der ersten Personen, die Gäste durch den Park führte, erzählt. Auf dem Weg liegen zahlreiche - zum Teil sehr frische - tierische Exkremente. Die dazugehörenden Tiere - wir tippen auf Sumpfwallabies - bekommen wir aber leider nicht zu Gesicht. Nach einem kurzen Aufenthalt auf dem Bents Lookout fast direkt am Chalet fahren wir weiter in den Park hinein.

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Ausblick vom "The Gorge Heritage Trail".

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Mount Buffalo Chalet.

Die Straße zum Parkplatz der Wanderung auf The Horn, der höchsten Erhebung des Parks, ist leider noch wegen Schnee gesperrt. Interessanterweise stehen hier mitten im Nationalpark einige ältere Skilifte herum. Da wir nicht die Straße zum Trailhead plus der Wanderung laufen wollen, entscheiden wir uns stattdessen für den Trail zu The Cathedral und Hump. Bei beiden handelt es sich - genau wie bei The Horn - um aus Granitfelsen bestehende Gipfel. Der Trail führt durch schöne Eukalyptushaine zu The Cathedral. Hier ist der Gipfel für den normalen Wanderer nicht zu erreichen, die Granitwände sehen uns allerdings nach einem idealen Klettergelände aus. Weiter geht es auf The Hump, einen runden Granithöcker. Der Weg ist teilweise noch mit Schnee bedeckt und das allerletzte Stück entpuppt sich als eine lustige Kraxelstelle. Letztendlich stehen wir am Gipfel und können einen tollen Rundumblick auf fast den ganzen Nationalpark genießen. Nach einer längeren Pause brechen wir wieder auf und laufen zurück zum Parkplatz

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The Cathedral.

Wieder zurück am Auto sind wir zunächst von der Vielfalt der hier zu hörenden Vögel beeindruckt. Wir bleiben einige Zeit stehen und lauschen. Dann wollen wir das Visitor Center des Parks besuchen. Der komplett leere Parkplatz lässt einen Verdacht aufkommen, der sich bestätigt, als wir das Gebäude erreichen: Wir sind zu früh im Jahr unterwegs, das Visitor Center ist geschlossen. Dieser Nachteil wird allerdings mehr als ausgewogen durch die Tatsache, dass wir uns mehrere Stunden im Park aufhalten, aber keiner Menschenseele begegnen. Einzig als wir den Park wieder verlassen, kommen uns auf der Straße einige andere Autos entgegen. Auf halber Strecke zum Parkausgang legen wir noch einen kurzen Stop an den hübschen Eurobin Falls ein und überlegen uns, ob der Name des Wasserfalls eine Aufforderung darstellt, Euromünzen reinzuwerfen. Das lassen wir nach kurzem Überlegen dann aber doch lieber sein...

Zurück in Bright decken wir uns in einem Supermarkt noch für das heutige Mittagessen ein und fahren dann auf der Great Alpine Road nach Süden. Diese Straße führt von Bright über Omeo bis zum Princess Highway, der hier fast an der Küste verläuft. Der Name der Straße verspricht nicht zu viel: Kurz hinter Bright fahren wir noch durch ein nettes Tal, direkt vor uns schneebedeckte Berge, doch bald führt die Straße mitten in die Berge hinein. Nun geht es über zig Kilometer steil bergauf und durch scharfe Kurven - ein Riesenspaß für Dirk am Steuer des Autos. Die Straße führt um den Mount Feathertop herum, bis fast auf den Gipfel des Mount St. Bernard. Von hier geht es nahezu schnurgerade über einen Grat in Richtung des benachbarten Mount Hotham. Eine wirklich interessante Streckenführung. Hier lichtet sich auch der die Straße umgebende Wald und es öffnet sich ein schöner Blick auf die umgebenden mit Schnee bedeckten Gipfel. Am Mount Hotham führt die Straße durch das nur 100 Meter unterhalb des Gipfels gelegene Ski Resort, ein Retortenstädtchen mitsamt einem uns recht interessant erscheinenden Skigebiet. Hier liegt eine geschlossene Schneedecke, alle Lifte laufen und die Pisten führen bis fast an die Straße. Ein skurriler Anblick, den man so an vielen Stellen der Welt erwarten würde, aber wohl eher nicht in Australien.

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Great Alpine Road zwischen Mount St. Bernard und Mount Hotham.

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Skipiste am Mount Hotham Ski Resort.

Ab dem Mount Hotham Ski Resort führt die Straße nur noch bergab, und das deutlich zahmer - also weniger steil und mit weniger Kurven - als vorher im Anstieg auf die nördliche Flanke der Berge. Kurz vor Omeo nutzen wir einen Picknickplatz für ein leicht verspätetes Mittagessen. Omeo selber ist ein nettes kleines Städtchen welches auch stark auf den Wintersport eingestellt ist. Neben zahlreichen auf Skiequipment spezialisierten Geschäften fällt uns eigentlich nur noch ein anderer Shop ins Auge, und zwar "The Cuckoo Clock". Das Innere des Ladens haben wir uns allerdings nicht angeschaut. Die Great Alpine Road verläuft hinter Omeo mehr oder weniger direkt in südliche Richtung, zunächst durch sehr grüne weite und flache Landschaften. Wir sehen viele blühende Bäume und Büsche sowie auf den Wiesen wunderschöne Teppiche von Frühlingsblumen. Kurz vor Bairnesdale verläuft die Straße entlang des Tambo River durch eine hübsche Schlucht, die uns ganz entfernt an die US 34 erinnert, die in Colorado durch die östlichen Ausläufer des Rocky Mountains National Park in Richtung Flachland führt.

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Frühlingswiese an der Südseite der australischen Alpen.

Bairnesdale ist ein relativ großes Städtchen und wurde von uns für die erste Übernachtung im Spaceship ausgesucht. Da die Ortschaft sehr lang gezogen ist, fahren wir zunächst einmal mehrere Minuten auf dem Princess Highway an vielen Autohäusern, Supermärkten und Fastfood-Filialen vorbei, ohne den gesuchten Big4-Campground zu finden. Als wir bis zum Ortsende kein Hinweisschild geschweige denn den Campground selber gefunden haben, drehen wir um. Nächster Stop: Touristeninfo. Hier wird uns sehr nett und kompetent geholfen. Nach der erhaltenen Beschreibung finden wir den Campground rasch und besorgen uns eine Unpowered Site. Der Platz ist relativ voll, interessanterweise sind wir - wohl aufgrund der noch sehr frühlingshaften Temperaturen - die einzigen Gäste auf der Unpowered Area. Na, das kann ja was werden...

Wir brechen noch mal auf, und zwar in Richtung Süden. Elf Kilometer südlich von Bairnesdale liegt Paynesville, ein altes Fischerdorf am Lake Victoria. Die Ortschaft ist relativ nett und sicherlich selber schon einen Besuch wert. Wir wollen aber noch ein kleines Stück weiter. Vom Hafen in Paynesville führt eine Fähre zum in Sichtweite liegenden Raymond Island. Einen festen Fahrplan gibt es nicht, die Fähre pendelt einfach hin und her. Nach etwa fünf Minuten Fährfahrt erreichen wir Raymond Island. Diese Insel ist berühmt für ihre Wildlife, vor allem für die Koalas. Wir biegen nach Verlassen der Fähre zunächst nach links ab. Rechts der Straße sehen wir ziemlich edle Wohnhäuser, links davon die Küstenlinie mit Pelikanen und einer Familie schwarzer Schwäne. Auf der Straße selber befindet sich eine komplette Entenfamilie, der wir selbstverständlich Vorfahrt gewähren. Am Ende der asphaltierten Straße geht es weiter auf einer guten Gravelroad, die bald um 90 Grad nach rechts in Richtung Landesinneres abknickt. Die Straße führt vorbei an einem Bauernhaus und hier steht im Garten nun endlich unser erstes richtig aus der Nähe gesehenes Känguruh und schaut uns neugierig an. Wir schauen zurück sowie bestaunen und fotografieren das Tier mindestens eine viertel Stunde lang. Als wir gerade wieder einsteigen wollen, kommt ein Einheimischer im Auto vorbei, hält an und erzählt, dass nur einige hundert Meter weiter eine komplette Herde Känguruhs auf der Wiese steht. Der nette Herr erklärt uns auch noch, wie wir zu den Eukalyptusbäumen kommen, in denen die Koalas leben. Dann fahren wir zuerst Känguruhs anschauen und finden tatsächlich eine größere Ansammlung dieser Tiere, komplett mit einem Jungtier, das schnell zur Mutter in den Beutel schlüpft, als wir ankommen. Wieder werden wir neugierig beglotzt, nach einigen Minuten hüpfen die Tiere langsam davon. Wir drehen um und fahren in Richtung der Eukalyptuswälder im Inselinneren. Auf dem Weg sehen wir mehrere Kookaburras und ein Wallaby, welches uns zunächst auch neugierig anschaut und dann im Unterholz verschwindet.

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Trauerschwanfamilie auf Raymond Island.

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Unser erstes Känguruh.

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Känguruhfamilie.

Koalas sind schwierig zu finden, das wissen wir. Wir fahren langsam durch den Wald und beäugen aufmerksam jeden Baum. Nach einigen Minuten macht sich langsam Enttäuschung breit und wir überlegen, umzukehren. Als Dirk endgültig entscheidet, umzudrehen und eine andere Querstraße auszuprobieren, entdecken wir in einer Astgabel ein graues Fellknäuel. Tatsächlich - als wir aussteigen, werden wir von zwei sehr müden Augen neugierig angeschaut. Ein Koala, der relativ faul rumsitzt und ab und zu gähnt. Nach einiger Zeit beginnt das Tier, Geräusche von sich zu geben, die sich wie eine Mischung aus den Rufen von Esel, Löwe und Brüllaffe anhören. Diesen Sound hätten wir von einem Koala ganz gewiss nicht erwartet. Einige Minuten später klettert das Tier weiter auf eine benachbarte Astgabel. Auch wenn Koalas faul und träge aussehen, sie sind sehr behende und können wahnsinnig gut klettern. Ein toller Anblick. Wir sind glücklich und fahren zurück zum Fährhafen. Dort trauen wir zunächst unseren Augen nicht: Direkt an der Fähre, mitten in der Ortschaft hockt im einzigen dort stehenden Baum ein weiterer Koala. Dieser nimmt eine recht seltsame Stellung ein und scheint gerade zu schlafen. Wir fahren wieder zurück nach Bairnesdale. Nachdem wir den Innenraum des Spaceship für die Übernachtung vorbereitet haben, geht es rasch ins Bett.

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Unser erster Koala.

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Neben der Fähre nach Raymond Island schwimmender Pelikan.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 14.01.2011, 11:09 Uhr
Die Gebirgslandschaft mit den interessanten Steinen ist einfach herrlich  :applaus:. Kaum zu glauben, dass man sich auf der anderen Seite der Erdkugel befindet. Ich bringe mit Australien natürlich als erstes die Wüste in Verbindung und nicht unbedingt ein Skigebiet  :grins:.

Noch sind die Tiere nicht seltsam, aber herzig. Obwohl ich mich mit einem Kängeruh nicht unbedingt anlegen möchte  :lachroll:.

LG,

Ilona

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 14.01.2011, 11:19 Uhr

Das war wieder ein toller Tag, Dirk :D Du hast zumindest mir eine Gegend gezeigt, in der ich noch nicht war.

Der Koala ist wirklich süß und in Kängurus bin ich sowieso verliebt. Ich muss ein Foto suchen - das Känguru und ich oder ich und das Känguru :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 14.01.2011, 11:37 Uhr

Hier nun 2 Fotos, es war beim Packsaddle Rd. am Silver City Hwy. (und ich hatte noch kurze Haare, was sich längst geändert hat :wink:):


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11046/1.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11046/2.jpg)


Leider ist das 1. Foto verwackelt.
Das Känguru stand auf einmal hinter mir, packte mich dann am Arm und ließ mich nicht mehr los. Das ging über etliche Minuten. Ich ging dann - mit dem Känguru am Arm :lol: - zu unserem Container, in dem wir schlafen wollten, aber das Känguru wollte unbedingt mit hinein. Es war nicht einfach, es loszuwerden :lol:
Das war ein witziges Erlebnis, das ich nie vergessen werde.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 14.01.2011, 16:15 Uhr
Zum Ski fahren nach Australien - auch mal was Neues...  :lol:

Wie das Känguru sich an Dir festklammert, Angie, einfach zu süß... wie ein Kind, das an die Hand genommen werden will. :lachen07:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 14.01.2011, 16:31 Uhr
Auf KI gab es bei der Campübernachtung auch ein "Haus"-Kängeruh.
Dieses ist von den Inhabern aufgezogen worden und läßt sich streicheln. Allerdings will es auch immer mit den Aufenthaltsraum der Gäste, wo es aber nicht hineindarf.
Es hat dann vor der Glastür gesessen und sich die Nase platt gedrückt. Es war immer wieder froh, wenn mal jemand herauskam und es streichelt.  :P
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 14.01.2011, 21:08 Uhr
@Angie: Das Känguruh ist ja süß!

@Dirk: Toll, das Känguruh mit dem Baby im Bauch, sowas haben wir leider nicht gesehen.
Auf Raymond Island sind wir auch gewesen und haben dort unsere ersten Koalas gesehen. Klasse, dass ihr den einen Koala sogar noch rufen gehört habt. Das habe ich letztens zum ersten Mal im Fernsehen gesehen. Wahnsinn, was so ein kleines Tier für Rufe ausstoßen kann! Immerhin habt ihr ihn auch noch klettern sehen.

Gruß
Katja

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 14.01.2011, 21:57 Uhr

Wie das Känguru sich an Dir festklammert, Angie, einfach zu süß... wie ein Kind, das an die Hand genommen werden will. :lachen07:

Das war auch irgendwie ähnlich wie ein Kind :lol: Ich weiß nicht, welchen Narren es an mir gefressen hat. Als sich Michi näherte, bekam er einen Tritt verpasst. Nur gut, dass er wusste, dass er sich umdrehen muss, um nicht einen Tritt in den Bauch zu bekommen.
Und mit mir hüpfte das Känguru dann bis zum Container, blieb zwischendurch stehen und sah mir irgendwie verliebt in die Augen - da war es auch um mich geschehen :wink:


@Angie: Das Känguruh ist ja süß!

Stimmt, ich muss zugeben, dass ich es ja am liebsten mit in den Container genommen hätte, aber es wäre keine gute Lösung gewesen :lol: Es tat mir richtig leid, als ich es abwimmeln musste, nur damit ich in den Container komme.
Am nächsten Morgen stand es schon vor dem Container, als ich die Tür öffnete. Vielleicht hat es dort die Nacht verbracht :lol:

Ich wünsche euch allen auch mal so ein ähnliches Erlebnis. Seid aber vorsichtig - wenn euch ein Känguru zu nahe kommt und dabei sehr unruhig hüpft, dreht euch sicherheitshalber erstmal um - wegen eines ev. Trittes, von dem ich gerade oberhalb schrieb.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 15.01.2011, 11:40 Uhr
Noch sind die Tiere nicht seltsam, aber herzig. Obwohl ich mich mit einem Kängeruh nicht unbedingt anlegen möchte  :lachroll:.

Hm - dann bin ich mal auf Deine Bewertung der weiteren vorkommenden Tiere gespannt. Seltsamer werden die zwar schon, aber ob es reicht? Im Notfall muss Angie halt den Bericht umbenennen, "Land-der-herzigen-Tiere-Tour 2010" ist auch nicht schlecht :lol:

Der Koala ist wirklich süß und in Kängurus bin ich sowieso verliebt. Ich muss ein Foto suchen - das Känguru und ich oder ich und das Känguru :wink:

Das sind wirklich fantastische Bilder und ich beneide Dich wansinnig für dieses tolle Erlebnis. War das ein wildes Känguruh oder hat es zum Roadhouse dazu gehört (es scheint ein Halsband zu tragen)? Ich habe zwei mal versucht, ein wildes Känguruh zu streicheln. Das erste hat mich angeknurrt, wollte fast schon mit Boxen angefangen und ist dann aber weggehüpft. Das zweite ist gleich weggehüpft - der klügere gibt halt nach :lol:

Zum Ski fahren nach Australien - auch mal was Neues...  :lol:

In der Tat. Und dann auch noch ein richtig interessantes Skigebiet. Angeblich fahren ja die wirklich ambitionierten Australier zum Skifahren nach Neuseeland oder gleich nach Europa, weil es in Australien zum Großteil nur sehr flache und somit sehr einfache Skigebiete gibt. Am Mount Hotham gibt es aber schwarze (also schwierige) Pisten mit so tollen Namen wir "Hackers Hell" und "Wall of Death"... 8)

Toll, das Känguruh mit dem Baby im Bauch, sowas haben wir leider nicht gesehen.

Auf der ganzen Reise nicht? Das ist aber schade. Kann es sein, dass ihr während einem besonders trockenen Jahr da wart? Dieses Jahr war ja (und ist leider immer noch - siehe aktuelle Nachrichten) für Australien sehr feucht - und wir hatten schon den Eindruck, dass die Känguruhs das reichlichere Nahrungsangebot auch dazu umgesetzt haben, vermehrt gewisse Aktivitäten zu betreiben... (http://www.smilies.4-user.de/include/Liebe/smilie_love_229.gif) Dementsprechend viele Joeys waren auch zu sehen.

Am nächsten Morgen stand es schon vor dem Container, als ich die Tür öffnete. Vielleicht hat es dort die Nacht verbracht :lol:

Das ist wahre Liebe... (http://www.smilies.4-user.de/include/Liebe/smilie_love_173.gif) :wink:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 15.01.2011, 13:09 Uhr
Auf der ganzen Reise nicht? Das ist aber schade. Kann es sein, dass ihr während einem besonders trockenen Jahr da wart?
Ich kann mich jetzt zumindest an keins erinnern. Weiß auch nicht, ob es ein besonders trockenes Jahr war, aber wir hatten die meiste Zeit gutes Wetter, selbst in Queensland zur Regenzeit (Februar). Ich dachte einfach, es ist wohl gerade keine "Brutzeit". :wink:

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 15.01.2011, 16:24 Uhr
Das war auch irgendwie ähnlich wie ein Kind :lol: Ich weiß nicht, welchen Narren es an mir gefressen hat.

Mein erster Gedanke war: Es sieht die MAMA in dir. Vielleicht wurde es von einer Frau aufgezogen, die dir ähnelt.

Einfach nur herzig!!!

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: GoWest am 15.01.2011, 18:43 Uhr
Angie, die Känguruh-Mama! Ich denke mal, es hat nicht in die Reisetasche gepasst, sonst wäre es jetzt auf Gran Canaria, oder? :wink: :wink: :lol:

Das mit dem "Rücken zudrehen" bei Känguruhs musst du mir noch erklären: Kicken die Känguruhs dann gar nicht mehr oder denkst du, ein Tritt in den Rücken ist einfach weniger schmerzhaft als in den Bauch? :?

Hallo Dirk,

ich verfolge immer noch interessiert deinen Reisebericht, auch wenn unsere Route in diesem Abschnitt wohl eher der Küste entlang und nicht durch das Landesinnere (Canberra, Snowy Mountains) führen wird. Die Infos zu Kangaroo Valley und vor allem den Fitzroy Falls können wir aber sehr gut gebrauchen.

Im nächsten Bericht sollte deine Route dann wieder genau mit unserer geplanten übereinstimmen! Ich warte gespannt auf die Fortsetzung! :D

Liebe Grüsse

GoWest
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 15.01.2011, 21:16 Uhr
ich verfolge immer noch interessiert deinen Reisebericht, auch wenn unsere Route in diesem Abschnitt wohl eher der Küste entlang und nicht durch das Landesinnere (Canberra, Snowy Mountains) führen wird.


In diesem Bereich war die Routenwahl auch nicht unbedingt einfach. Wir haben lange zwischen Küste und Berge geschwankt. Und uns letztendlich für die Berge entschieden, da wir uns etwas mehr Abwechslung versprochen haben und außerdem Canberra zumindest mal sehen wollten.

Ich bin sehr gespannt, wie es Euch dann auf der Küstenroute gefällt.

Und bei uns im Bericht geht es morgen früh weiter.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 16.01.2011, 09:02 Uhr
Weiß auch nicht, ob es ein besonders trockenes Jahr war, aber wir hatten die meiste Zeit gutes Wetter, selbst in Queensland zur Regenzeit (Februar).

Dann war es im Vergleich zu diesem Jahr besonders trocken 8) :wink:

Wir hatten zeitweise mehr Regen als uns lieb war. Und mussten daher im letzten Reiseabschnitt beinahe große Teile der Planung umschmeißen.

Zur Paarungszeit der Tiere schreibt Wikipedia zumindest zum Roten Riesenkänguruh (denen wir fast nicht begegnet sind, da wir ja mehr im Osten des Landes unterwegs waren):
Zitat
Die Paarung kann ganzjährig stattfinden, ist jedoch vom Nahrungsangebot abhängig

Das deckt sich ja dann mit den von Euch und uns gemachten Beobachtungen.

Jetzt aber weiter im Bericht.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 16.01.2011, 09:03 Uhr
Heute scheuen wir uns einen schönen Regenwald an und besuchen dann einen tollen Nationalpark an der Küste.

2.10.2010: Bairnesdale-Wilsons Promontory NP
Auch wenn es während der Nacht empfindlich kalt wurde, konnten wir im Spaceship ziemlich gut schlafen. In den Hotel- bzw. Motelzimmern in den Bergen im bisherigen Verlauf der Reise war es jedenfalls teilweise deutlich kälter. Ehe wir aufbrechen, sehen wir uns noch das in den Campground integrierte Tiergehege an. Die dort lebenden Hühner und Schafe interessieren uns weniger, wir wollen uns die Emus anschauen. Diese großen Laufvögel sind für Australien typisch. An und für sich mögen wir Emus lieber als ihre afrikanischen Verwandten, die Strauße. Aufgrund des struppigen Gefieders sehen Emus irgendwie aus wie überdimensionale Staubwedel, einzig ihr Blick wirkt aufgrund der roten Augen irgendwie kalt und bösartig. Wir verlassen Bairnesdale auf dem Princess Highway in Richtung Westen. Das Wetter ist leider nicht mehr ganz so gut wie während den vergangenen Tagen, der Himmel ist von einer dichten Wolkenschicht bedeckt. Der Straßenverlauf ist teilweise aufgrund der schnurgeraden Streckenführung ziemlich eintönig. Hier scheinen auch öfters von Sekundenschlaf verursachte Unfälle zu passieren, jedenfalls stehen jede Menge Schilder rum, die zu Pausen und einem "Powernap" auf einem Parkplatz auffordern. Die Landschaft wirkt wieder einmal sehr mitteleuropäisch, im starken Kontrast zu diesem Eindruck stehen jedoch die Mengen an weißen Kakadus, die in den Feldern sitzen.

Bei Sale biegen wir auf den deutlich interessanter verlaufenden Gippsland Highway ab. Hier sind wir fast alleine unterwegs. Nach etwas mehr als 70 Kilometern erreichen wir Yarram und verlassen die Hauptstraße. Unser nächstes Ziel ist der Tarra Bulga National Park, der einen 15 Quadratkilometer großen Rest von aus Eukalypten und Farnen bestehenden kalten Regenwald unter Schutz stellt. Die Straße zum Nationalpark wird in Abstufungen immer schmaler und kurviger. Letztendlich schlängelt sich nur noch mehr oder weniger eine Fahrtspur um dicke Baumriesen herum und wir sind froh, dass kein Gegenverkehr unterwegs ist. Der Park besteht aus den beiden Teilbereichen Tarra und Bulga.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_02_01.jpg)
Straße zum Tarra Bulga National Park.

Wir schauen uns zuerst den Bulga-Bereich an. Dabei sind wir völlig alleine unterwegs und auch das Visitor Centre ist geschlossen. Wir stellen das Spaceship am Parkplatz ab und laufen die kurze Kombination aus Fern Gully Walk und Wills Track. Schon nach wenigen Schritten sind wir überwältigt von der uns umgebenden Pflanzenwelt: Inmitten des von riesigen Bäumen und teilweise mehrere Meter hohen Farnen gebildeten Waldes fühlen wir uns wie in einen Fantasyfilm versetzt und erwarten jeden Moment, auf eine Gruppe Hobbits zu treffen. Der Wald ist erfüllt von den Geräuschen zahlreicher Vögel, von denen wir leider nur sehr wenige - und dann auch meistens nur aus dem Augenwinkel - zu Gesicht bekommen. Am Ende des Fern Gully Walk überqueren wir eine Hängebrücke, die 1982 als originalgetreuer Nachbau einer Brücke von 1938 errichtet wurde. Von der Brücke aus bietet sich ein toller Ausblick über jede Menge Farne in den Wald hinein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_02_02.jpg)
Farne im Tarra Bulga National Park.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_02_03.jpg)
Blick von der Hängebrücke über den Farnwald.

Wir fahren zurück zum Tarra-Bereich des Parks und laufen den Tarra Valley Rainforest Walk, der uns zu den hübschen Cyathea Falls führt. Auch hier ist der Regenwald einfach beeindruckend und wie nicht aus dieser Welt. Gleich zu Beginn des Trails hüpft von links ein Lyrebird auf den Weg und weiter in den Anhang rechts des Weges. Dort fängt er an, geräuschvoll im Boden zu scharren. Diese faszinierenden und wunderschönen Vögel sind uns ja schon im Blue Mountains National Park begegnet. Ehe wir den Park endgültig verlassen, halten wir noch an den direkt an der Straße gelegenen Tarra Falls an. Als wir wieder Richtung Yarram aufbrechen, kommen uns auf der einspurigen Straße tatsächlich einige Autos entgegen, was vor allem in den Kurven für hektische und gleichzeitig interessante Ausweichmanöver auf beiden Seiten sorgt.

In Yarram decken wir uns mit Nahrungsmitteln für die kommenden Tage ein und folgen dann weiter dem Verlauf des Gippsland Highway. In Welshpool biegen wir nach Norden ab, da noch eine weitere Sehenswürdigkeit auf dem Programm steht. Die kleine Straße, auf der wir nun unterwegs sind, erklimmt zunächst einen Hügel. Von hier oben können wir im Süden das Meer erkennen und sogar schon die Berge des Wilsons Promontory National Parks, unserem Etappenziel für heute. Erst fahren wir aber durch sehr irisch anmutende Hügellandschaften zu den Agnes Falls. In dieser sanft geformten Landschaft soll es Wasserfälle geben? Ja, in der Tat - am Ende der Straße öffnet sich ein tiefer Einschnitt in der Landschaft, gegraben vom Agnes River. Die Straße führt steil bergab zum Parkplatz, von dem aus sich die Agnes Falls durch einen sehr kurzen Fußmarsch erreichen lassen. Die in mehreren dicht aufeinander folgenden Kaskaden in die Tiefe stürzenden Wasserfälle gefallen uns sehr gut. Wir bewundern das Schauspiel gebührend und fahren dann wieder zurück zum Gippsland Highway.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_02_04.jpg)
Die Agnes Falls.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_02_05.jpg)
Erster Blick auf die Berge des Wilsons Promontory National Parks.

In Foster tanken wir das Auto voll und biegen Richtung Wilsons Promontory National Park nach Süden ab. Die Straße führt zunächst durch Kulturlandschaft, ein Eindruck, der sich schlagartig ändert, als wir die Grenze zum Nationalpark überqueren: Mit Ausnahme der Straße verschwindet jeder sichtbare menschliche Einfluss und wir fahren durch wunderschöne Landschaften. Je näher wir unserem Tagesziel Tidal River kommen, desto häufiger ergeben sich tolle Ausblicke auf das fantastisch türkisblaue Meer. Man merkt übrigens, dass es sich hier um einen der bekanntesten Nationalparks von Australien handelt und dass viele ausländische Touristen unterwegs sind: Immer wieder weisen Warnschilder darauf hin, dass wir uns hier in Australien befinden und dass man in diesem Kontinent auf der linken Seite der Straße unterwegs ist - gut zu wissen... Am Tidal River Campground, der sehr schön an der Mündung des gleichnamigen Flusses unterhalb des Mount Oberon liegt, holen wir uns eine Unpowered Site und stellen unser Spaceship ab.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_02_06.jpg)
Am Tidal River im Wilsons Promontory National Park.

Da es noch relativ früh am Nachmittag ist, laufen wir gleich einige der Hikes ab, und zwar die Kombination aus Pillars Overlook, Squeaky Beach und Tidal Overlook Trail. Dazu überqueren wir zunächst auf einer kleinen Holzbrücke den Tidal River und biegen dann in Richtung Westen ab. Der Weg verläuft hier durch lichten Wald. Als wir keine zehn Minuten unterwegs sind, treffen wir eine Familie, deren kleine Tochter mit einer Spiegelreflexkamera (die fast größer erscheint als das Kind selber) sehr intensiv irgendetwas am Wegesrand fotografiert. Wir denken an eine Blume oder einen Pilz und sind baff überrascht, als wir beim näher kommen einen Wombat sehen, der sehr geräuschvoll das direkt neben dem Weg wachsende Gras abknabbert. Wombats gehören zu den Plumpbeutlern, sind aufgrund ihrer kurzen Beine breiter als hoch und doch irgendwie niedlich. Wir beobachten das Tier eine ganze Weile und machen uns dann wieder auf den Weg.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_02_07.jpg)
Ein Wombat.

Der Pillars Overlook bietet einen tollen Rundumblick auf das Meer sowie die verschiedenen Buchten und Strände in der näheren Umgebung. Aufgrund der kargen und felsigen Hänge der Berge sowie der Türkisfarbe des Meers fühlen wir uns ans Mittelmeer, im speziellen an Kroatien erinnert. Auch unser nächstes Ziel, den Squeaky Beach können wir schon als weißes Fleckchen erkennen. Den Strand erreichen wir nach kurzem Abstieg durch niedriges Buschwerk und entlang sehr beeindruckender Granitfelsen. Der Name des Strandes kommt von dem Sand, der tatsächlich quietscht, wenn man darauf herumläuft. Ursache ist die kleine Größe der Sandkörner, die bei Belastung aneinander vorbeigleiten und dabei ein leises Quietschen von sich geben. Wir sind zunächst skeptisch und während den ersten Schritten leicht enttäuscht, können aber, als wir weiter in den Strand hineinlaufen, die Namensgebung nachvollziehen. Wir halten uns einige Zeit hier auf und genießen den tollen Blick auf das Meer sowie die langsam untergehende Sonne.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_02_08.jpg)
Faszinierende Farbe des Meerwassers.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_02_09.jpg)
Der Squeaky Beach.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_02_10.jpg)
Austernfischer auf dem Squeaky Beach.

Auf dem Rückweg zum Campground nehmen wir noch den Tidal Overlook mit. Dieser bietet einen im Prinzip ähnlichen Überblick wie der Pillars Overlook, ist aber um einiges höher gelegen. Uns gefällt hier besonders gut der "Quiet Place", eine Gedenkstätte die an alle Nationalparkranger weltweit erinnert, die im Rahmen der Ausübung der Arbeit ihr Leben verloren haben. Von hier aus könnten wir sehr gut den Sonnenuntergang beobachten (der Wilsons Promontory National Park ist übrigens einer der wenigen Plätze, an dem die Einwohner der Ostküste von Australien ohne lange Reise einen Sonnenuntergang über dem Meer beobachten können), ziehen es aber vor, zum Campground zurück zu laufen. Dort wollen wir Wildlife beobachten, denn wir hoffen, das unsere Wombatbegegnung nicht ein einzelner Glückstreffer war. Also laufen wir über den Lilly Pilly Link Track wieder zurück zum Campground. Der Weg führt schön um einen Höhenrücken herum und bietet einen schönen Blick auf den im Licht der tief stehenden Sonne tief rot leuchtenden Mount Oberon.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_02_11.jpg)
Sonnenuntergang am Mount Oberon.

Wir müssen gar nicht komplett zum Campground zurücklaufen, um unsere Hoffnung bezüglich Tierbeobachtungen bestätigt zu finden: Auf der Holzbrücke über den Tidal River drehen wir uns um und sehen im Gras am anderen Ufer einen Steinbrocken. Einen Steinbrocken, der Gras knabbert und langsam davonläuft. Interessant. Wir laufen als Abendspaziergang einmal rings um den Campground herum und treffen dabei auf noch viel mehr Wombats, teilweise mitten auf dem Weg, teilweise auf dem Strand (leicht anhand der im Sand hinterlassenen Spuren zu finden). Die Tiere sind mehr oder weniger scheu: Einige laufen schnell weg, als wir uns näheren, einige nehmen gar nicht von uns Notiz. Nach einem leckeren Abendessen betrachten wir noch eine Zeit lang den hier phantastisch klar zu erkennenden südlichen Sternenhimmel und gehen dann ins Bett.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_02_12.jpg)
Noch ein Wombat.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 16.01.2011, 11:45 Uhr
Einen Wombat in freier Wildbahn haben wir leider nicht sehen können - schade. Da habt Ihr aber sicher richtig Glück gehabt, oder gibt es die im Wilsom Prom häufiger?
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 16.01.2011, 16:05 Uhr
Einen Wombat in freier Wildbahn haben wir leider nicht sehen können - schade. Da habt Ihr aber sicher richtig Glück gehabt, oder gibt es die im Wilsom Prom häufiger?

Die gibt es schon recht häufig dort.

Wobei es etwas Glück war, dass wir den Wombat am Nachmittag getroffen haben. Denn tagaktiv sind die Wombats meines Wissens nur im Winter und zum Beginn der Frühlings. Ansonsten sind es dämmerungs- und nachtaktive Tiere. Aber am Abend und vor allem der Nacht muss man, wenn man dort auf dem Camprground rumläuft, aufpassen, nicht über einen Wombat zu stolpern :D

Schöne Grüße,
Dirk

@Ilona: Schon seltsam genug oder immer noch "nur" herzig? :wink: :lol:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 16.01.2011, 16:17 Uhr
Wir sind damals die Ostküste runtergefahren, statt durch's Landesinnere. Hat uns gut gefallen.
Hymans Beach und Ninety Mile Beach waren klasse, und die Känguruhs am Pebbly Beach...
Danke übrigens noch für den Hinweis zur Paarungszeit!

An die Power Nap Schilder kann ich mich auch noch erinnern! :wink:

Im Tarra Bulga National Park hat es uns auch super gefallen.
Im Wilsons Prom hatten wir dann leider doch einen Regentag. Am Squeaky Beach sind wir aber auch gewesen.

Und Wombats, das ist toll! Haben wir leider nicht gesehen.

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 16.01.2011, 17:05 Uhr
@Ilona: Schon seltsam genug oder immer noch "nur" herzig? :wink: :lol:

So einen Wombat könnte ich mir als Kuscheltier vorstellen :dance:. Echt knuffig :grins:. Gassi-Gehen mit Wombat, das wäre die Sensation :pfeifen:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 16.01.2011, 17:57 Uhr
So einen Wombat könnte ich mir als Kuscheltier vorstellen :dance:. Echt knuffig :grins:. Gassi-Gehen mit Wombat, das wäre die Sensation :pfeifen:.

Du könntest Dich mal gemeisam mit Katharina auf die Suche nach einem Wombat-Importeur machen. Sie hätte nämlich auch gerne so ein Tier. Und zwar als Fußbank, also um es vor das Sofa zu stellen. Von der Form her würde das recht gut passen, muss ich zugeben... :D :wink:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 17.01.2011, 10:07 Uhr
Eine interessante Route habt Ihr genommen, Dirk.
Aber uns ging es damals ähnlich, wir haben ab und zu einen Schlenker ins Inland gemacht (u.a. auch, um mal einen Blick auf Canberra zu werfen, haben den dort geplanten Tag aber auch nach einigen Stunden abgebrochen), aber es hat uns immer wieder in Richtung Küste gezogen.

und die Känguruhs am Pebbly Beach...
Ja, dort haben wir in der Dämmerung auch unzähliche Roos sehen können. Ist also offensichtlich kein Geheimtipp mehr  :wink:

Kangaroos mit Joeys im Beutel haben wir auch gesehen und auf Kangaroo Island sogar eine Koalamama mit Joey auf dem Rücken. Aber um die Wombatsichtungen seid Ihr echt zu beneiden. Die haben sich vor uns immer erfolgreich versteckt...  :shock: :heulend:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 17.01.2011, 11:33 Uhr
Du könntest Dich mal gemeisam mit Katharina auf die Suche nach einem Wombat-Importeur machen. Sie hätte nämlich auch gerne so ein Tier. Und zwar als Fußbank, also um es vor das Sofa zu stellen. Von der Form her würde das recht gut passen, muss ich zugeben... :D :wink:

Hallo Dirk,

allerdings ist der Unterschied zwischen mir und Katharina, dass ich mich als Sitzkissen für den Wombat zur Verfügung stelle :grins:. Ich kann doch meine Füße nicht auf so einem niedliches Tierchen ablegen :nono:.

Bevor wir jedoch nach einem Importeur Ausschau halten, solltest du mir die noch restlichen Tiere präsentieren, damit sich die Frachtkosten lohnen  :grins:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 18.01.2011, 08:16 Uhr
Guten Morgen allerseits,

heute treten zum ersten mal die technischen Probleme mit unserem Auto auf. Trotzdem können wir zwei schöne Wanderungen machen:

3.10.2010 Wilsons Promontory NP
Wir schlafen etwas aus und freuen uns darauf, heute einige der vom Telegraph Saddle aus startenden Trails zu laufen. Eventuell auch - falls es gut läuft - den Rundweg über die Sealers Cove und die Little Waterloo Bay. Das sind zwar gut 34 Kilometer und offiziell mehrere Tagesetappen, wir trauen es uns aber dennoch als Tagestour zu. Als wir jedoch mit dem Spaceship den kurzen Weg zum Trailhead zurücklegen wollen, staunen nicht schlecht, als der Anlasser des Autos nur ein asthmatisches Röcheln und danach nur noch ein leises Klacken von sich gibt. Wir fühlen uns an die Probleme bei der Übergabe des Wagens in Sydney erinnert - als die Batterie angeblich durch eine offene Tür während der Nacht entladen wurde. Scheinbar hat die Batterie es nicht gemocht, dass wir gestern Abend für einige Zeit unsere mitgebrachte Stablampe an den Zigarettenanzünder gehängt haben. Nachdem an vielen Zelten rund um unseren Stellplatz Frühstückszeit ist, fragen wir rum, ob jemand ein Starthilfekabel hat. Hat aber keiner, und auch des Angebot, uns anzuschieben, müssen wir leider ablehnen - das würde bei einer Automatikschaltung nicht wirklich den gewünschten Effekt haben. Also laufen wir zum Visitor Center, warten, bis dieses um 9:30 Uhr öffnet und erklären dann einer Rangerin unser Problem. Nachdem es den Rangern in den Nationalparks der USA teilweise angeblich verboten ist, bei technischen Problemen mit dem Auto zu helfen, sind wir sehr erfreut, als die Rangerin in ein Hinterzimmer verschwindet und nach kurzer Zeit mit einem tragbaren Gerät wieder auftaucht. Dieser kleine Kasten beinhaltet eine Batterie, einen Ladestandanzeiger sowie die für Starthilfe nötigen Kabel. Wir dürfen die Box gegen Pfand mitnehmen und sollen sie bis um 16:30 wieder zurück bringen. Wieder zurück am Auto stellt sich die sehr interessante Frage, welche der beiden Batterien des Spaceships die für den Startvorgang zuständige Primärbatterie ist. Nachdem wir diese Frage elegant per Trial-and-Error geklärt haben, können wir endlich aufbrechen. Da wir zwei Nächte hier gebucht haben und die nächste Autowerkstatt mehr als hundert Kilometer entfernt ist, setzten wir den Tag ganz pragmatisch weiter wie geplant fort. Die Batteriebox nehmen wir einfach mit.

Für eine 35 Kilometer lange Runde reicht die Zeit natürlich nicht mehr, also beschließen wir, die zehn Kilometer vom Telegraph Saddle zur Sealers Cove und wieder zurück zu laufen. Der Weg entpuppt sich als äußerst abwechslungsreich: Zunächst geht es durch einen lichten Eukalyptuswald leicht bergauf zum Windy Saddle, einer bewaldeten Passhöhe mit einer kleinen Lichtung. Von hier an geht es mehr oder weniger steil bergab in einen schönen Regenwald, der uns an unseren Besuch im Tarra Bulga National Park erinnert. Die Anzahl der Vögel, die sich durch mehr oder weniger schräge Pfeiftöne zu erkennen gibt, ist äußerst beeindruckend. Viele dieser Geräusche könnte man aufnehmen und prima als Handyklingelton vermarkten. Nach einiger Zeit flacht der Weg ab und verläuft von nun an auf einem Boardwalk durch eine mit lichtem Wald bestandene Sumpflandschaft. Der Boardwalk endet nach einiger Zeit an einer kleinen Bogenbrücke und direkt danach erreichen wir die Sealers Cove.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_03_01.jpg)
Trail zur Sealers Cove im Eukalyptuswald.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_03_02.jpg)
Trail zur Sealers Cove im Regenwald.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_03_03.jpg)
Sumpflandschaft.

Wir fühlen uns auf die Insel von Robinson Crusoe versetzt: Der Wald endet direkt an einer Bucht mit schönem hellen Sandstrand und türkisfarbenen Wasser. Während im Landesinneren der Himmel zu sehen war, ist das Meer von dichtem Nebel bedeckt. Das gibt der Szenerie eine zusätzliche mystische Stimmung. Wir pausieren kurz und genießen den Ausblick. Dann machen wir uns an den langen Rückweg. Dabei treffen wir eine Gruppe von Mehrtageswanderern. Obwohl diese drei Herren deutlich älter sind als wir, hängen sie uns auf der Ebene ohne Probleme ab. Wir sind beeindruckt ob der Fitness der australischen Wanderer. Als wir aber in den Regenwald kommen und damit zu den ersten steilen Stellen des Weges, überholen wir die Australier und sehen sie danach nicht mehr wieder. Der Eukalyptuswald zwischen dem Windy Saddle und den Parkplatz ist durch die inzwischen schon höher stehende Sonne gut aufgeheizt und hier merken wir, dass dieser Hike doch ziemlich Kraft gekostet hat. Wieder am Auto angelangt freuen wir uns sehr auf kühle Getränke und Tim Tam-Kekse aus dem Kühlschrank des Spaceships. Während einer längeren Rast entscheiden wir, gleich auch noch den Mount Oberon zu besteigen - die Zeit müsste danach noch gut ausreichen, um das am Morgen ausgeliehene Ladegerät zurückzugeben.


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_03_04.jpg)
Strand an der Sealers Cove.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_03_05.jpg)
Boardwalk.

Der Weg auf den Mount Oberon entpuppt sich als relativ einfallslos angelegte Forststraße. Einfallslos deswegen, da man in Australien scheinbar von der Erfindung der Serpentine nicht viel hält und diese daher sehr sparsam einsetzt. Stattdessen führt der Weg größtenteils schnurgerade seitlich entlang der Bergflanke hoch. Immerhin aber im Wald, somit ist es schattig. Kurz unterhalb des Gipfels verlässt die Straße den Wald und erreicht die vermeintlich auf dem Gipfel stehenden Funkmasten. Ab hier geht es deutlich abwechslungsreicher über Treppen und Felsen weiter zum eigentlichen Gipfel. Diesen erreichen wir mehr oder weniger auf dem Zahnfleisch kriechend, sind aber sofort überwältigt vom tollen Ausblick. Der Gipfel des Mount Oberon ist mit 558 Metern der höchste Punkt im Wilsons Promontory National Park und bietet somit einen 360-Grad-Rundumblick. Wir sehen im Westen das endlose Meer, im Süden über weite Strecken den Verlauf des Trails zur Sealers Cove und im Norden die verschiedenen Buchten mit dem Rocky River Campground sowie dem Squeaky Beach. Nach kurzer Pause geht es relativ schnell wieder zurück zum Auto.

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Blick vom Mount Oberon nach Süden.

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Blick vom Mount Oberon nach Norden.

Das Spaceship springt erfreulicherweise ohne Probleme an - nun hurtig zurück zum Campground um das Ladegerät zurückzugeben. Zusätzlich wollen wir im Shop frische Getränke kaufen - wir haben sämtliche vorhandene Flüssigkeit vor, während und nach den beiden heutigen Hikes ausgetrunken. Um kurz nach vier am Visitor Centre angekommen hat dieses seltsamerweise schon geschlossen - ebenso der Shop nebenan. Offizieller Ladenschluss ist doch um 16:30 Uhr - haben wir etwas verpasst? Das haben wir in der Tat, nämlich dass in Australien die Umstellung zwischen Winter- und Sommerzeit zu anderen Terminen stattfindet als in Europa - und zwar in der Nacht vom 2. zum 3. Oktober... Naja, in den Sanitäranlagen des Campgrounds gibt es Trinkwasser und das Ladegerät wird es auch bis morgen bei uns aushalten. Wir legen eine ausgiebige Picknickpause ein, umschwirrt von jeder Menge hungriger Crimson Rosellas. Zum ersten Mal hören wir die Geräusche, die diese Papageien von sich geben - eine Mischung aus dem Quietschen einer Gummiente mit dem Fiepen von R2D2 aus Star Wars.

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Junger Crimson Rosella.

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Bettelnder Crimson Rosella.

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Startender Crimson Rosella.

Inzwischen rückt der Sonnenuntergang näher. Wir wollen die Gelegenheit nutzen, dass wir uns an einem der wenigen Orte von Ostaustralien befinden, an denen die Sonne über dem Meer untergeht. Nachdem der von uns eigentlich angesteuerte Whiskey Beach gesperrt ist, fahren wir eine Bucht zurück zum Picknick Beach. Da es schon dunkel wird, sind wir sehr vorsichtig unterwegs - Katharina als Beifahrerin liest aus der Parkzeitung vor, auf welche Tiere man hier beim Autofahren in der Dämmerung achten muss. Genau in dem Moment in dem sie bei Wombats angelangt ist, läuft eines dieser Tiere auf die Straße, weicht zunächst nach links in den Straßengraben aus, überlegt es sich dann anders und rennt wieder auf die Straße. Es überquert die Straße vor unserem Spaceship und läuft dann im rechten Straßengraben einige Zeit lang panisch neben uns her. Den Picknick Beach erreichen wir nach kurzer Wanderung und erleben dort einen wunderschönen Sonnenuntergang.

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Picknick Beach kurz vor dem Sonnenuntergang.

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Sonnenuntergang am Picknick Beach.

Wieder zurück am Campground gibt es zunächst ein Abendessen und danach noch australische Wildlife pur: Ist man in der Nacht auf dem dunklen Campground unterwegs, so fallen viele niedrige dunkle Schatten auf, wo tagsüber nur Wiese ist. Aus der Nähe betrachtet, handelt es sich um Wombats, die hier in der Nacht die ehrenvolle Aufgabe eines Rasenmähers übernehmen. Einige dieser Tiere nehmen Reißaus, wenn man sich nähert. Einige andere dagegen lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen und sogar streicheln. Als wir wenig später lesend und Reisebericht schreibend an einem Picknickplatz sitzen, sehen wir ein schwarzes Tier um die Ecke laufen. Dabei handelt es sich nicht - wie wir zunächst annehmen - um einen Wombat, sondern um ein Possum. Leider haben wir keine Kamera zur Hand, um dieses niedliche Beuteltier abzulichten.

Übermorgen geht's weiter.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 18.01.2011, 10:32 Uhr
Sehr anschaulich beschriebener Tag, Dirk.
Besonders dieser Vergleich gefällt mir:

Zum ersten Mal hören wir die Geräusche, die diese Papageien von sich geben - eine Mischung aus dem Quietschen einer Gummiente mit dem Fiepen von R2D2 aus Star Wars.
:lol: :lachen07: :daumen:

35 km als Tageswanderung war aber ein ganz schön sportliches Vorhaben. Schade, daß das die Fahrzeugbatterie verhindert hat, hätte mich interessiert, ob Ihr es geschafft hättet  :wink:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 18.01.2011, 14:30 Uhr
Nachdem es den Rangern in den Nationalparks der USA teilweise angeblich verboten ist, bei technischen Problemen mit dem Auto zu helfen, sind wir sehr erfreut, als die Rangerin in ein Hinterzimmer verschwindet

 :kratz: Ich dachte, wir befinden uns in Australien  :whistle: !?

Was sind Tim Tam Kekse  :zuck: ? Die schmecken den Rosellas bestimmt auch  :zwinker:. Ich liebe Papageie  :groove:, solange sie den Schnabel halten  :grins:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 18.01.2011, 15:18 Uhr
Was sind Tim Tam Kekse  :zuck: ?

 :arrow: TimTam´s (http://de.wikipedia.org/wiki/Tim_Tam) Leeeeecker...  :lachen4:

Die schmecken den Rosellas bestimmt auch  :zwinker:.

Eher nicht, Schokokekse sind nichts für Vögel...  :nono:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 18.01.2011, 16:46 Uhr
Was sind Tim Tam Kekse  :zuck: ?

 :arrow: TimTam´s (http://de.wikipedia.org/wiki/Tim_Tam) Leeeeecker...  :lachen4:

Die schmecken den Rosellas bestimmt auch  :zwinker:.

Eher nicht, Schokokekse sind nichts für Vögel...  :nono:

Bitte jetzt nichts über Tim Tams schreiben, dann will ich sofort welche haben. :lol:
Die sind einfach nur lecker!!!!
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 18.01.2011, 17:07 Uhr
Die schmecken den Rosellas bestimmt auch  :zwinker:.

Eher nicht, Schokokekse sind nichts für Vögel...  :nono:

Uiiiiihh, die sind aber das pure Hüftgold  :zwinker: :grins: und Schokolade ist definitiv nichts für solche "Vögel"  :grins:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 18.01.2011, 20:49 Uhr
Bis auf die Autopanne war das doch ein toller Tag!
Das mit der 35-km-Tageswanderung hätte mich auch interessiert. :wink:
Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 19.01.2011, 20:12 Uhr
Schade, daß das die Fahrzeugbatterie verhindert hat, hätte mich interessiert, ob Ihr es geschafft hättet  :wink:

Mich auch :wink: :lol:

Nachdem wir aber trotz der Batterie immer noch 27 Kilometer gelaufen sind, glaube ich schon, dass das geklappt hätte.

:kratz: Ich dachte, wir befinden uns in Australien  :whistle: !?

Eben drum. Einen Monat vor Abreise habe ich das hier gelesen: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=47502.msg630372#msg630372
Und habe dann befürchtet, in Australien würde es genauso gehandhabt, wie von Heinz beschrieben.

Die Formulierung im Text trifft's aber nicht ganz, da muss ich Dir recht geben :D So etwas passiert, wenn man einen non-USA-Bericht top-exklusiv für ein USA-Forum schreibt und daher versucht, den einen oder anderen USA-Verweis einzubauenl... :lol:

Bitte jetzt nichts über Tim Tams schreiben, dann will ich sofort welche haben. :lol:
Die sind einfach nur lecker!!!!

Da gibt es jetzt genau zwei Möglichkeiten:
1) http://www.timtam-shop.de/
2) Bei uns daheim vorbei schauen. Wir haben noch drei oder vier Schachteln im Kühlschank liegen :D (http://www.smilies.4-user.de/include/Essen/smilie_essen_080.gif)

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 20.01.2011, 07:35 Uhr
Bitte alle wieder an Bord gehen, wir fahren weiter: Zuerst schauen wir uns noch etwas im Wilsons Promontory National Park um, dann geht es zurück ins Landesinnere.

4.10.2010 Wilsons Promontory NP - Healesville
Heute wollen wir noch mehr Wildlife beobachten. Daher stehen wir kurz nach Sonnenaufgang auf und fahren einige Kilometer nach Norden. In der flachen Ebene nördlich des Darby Saddle soll man morgens und abends gut Tiere beobachten können. Besonders schön soll der kurze Hike zum Cotters Beach sein. In der Tat sehen wir schon während der Fahrt vom Auto aus einige Grüppchen von Känguruhs, die uns neugierig anglotzen. Jetzt verstehen wir auch die hier aufgestellten Schilder, die darum bitten, dass man bei Betrachten von Tieren vom Auto aus doch bitte die Straße frei halten soll. Die Stichstraße zum Trailhead des Weges zum Cotters Lake und Beach ist eine relativ gute Gravelroad und auch mit dem Spaceship problemlos zu fahren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_04_01.jpg)
Känguruh direkt an der Hauptstraße.

Vom Trailhead aus führt eine Art Forstweg schnurgerade in Richtung Cotters Beach, zunächst durch eine Art Wald und danach durch eine mit hohem Gras bewachsene Ebene. Nach nur kurzem Weg treffen wir auf eine Gruppe Känguruhs, die direkt auf dem Weg sitzt. Als wir näher kommen, hüpfen die Tiere weg und beobachten uns aus sicherer Entfernung. Das Hüpfen von Känguruhs ist sowieso ein Kapitel für sich. Man kennt diese Tiere ja von Fotos oder aus dem Tierpark, wo sie aber meistens nur faul herumsitzen oder liegen. Wenn aber ein Känguruh zuerst Spannung aufbaut und dann in einer plump und elegant zugleich aussehenden Bewegung abspringt, dabei auch noch seinen Schwanz als quasi fünftes Bein zu Hilfe nimmt, sieht das einfach faszinierend ungewohnt aus. Ein bisschen weniger plump sieht das Hüpfen der einzeln lebenden Wallabies aus, von denen wir auch einigen über den Weg laufen.

Der weitere Verlauf des Trails gestaltet sich zunächst zu einer Art Suchspiel: Links und rechts des Weges verstecken sich im hohen Gras weitere Känguruhfamilien, von deren Mitgliedern wir manchmal die Köpfe, manchmal aber nur mit etwas Fantasie die Ohren sehen. Einer Gruppe - nun wieder direkt am Weg - versuchen wir so nahe wie möglich zu kommen. Nachdem wir bis auf fast einen Meter heran gekommen sind, drehen sich die Tiere weg und hüpfen davon. Bis auf den Chef. Dieser nähert sich uns zunächst ein wenig in drohender Pose, hüpft dann aber doch gemütlich seiner Familie hinterher.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_04_02.jpg)
Känguruh-Suchbild.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_04_03.jpg)
Känguruhs auf dem Trail zum Cotters Beach.

Cotters Beach selber ist ein schöner Sandstrand, sticht aber gegenüber den weiteren Schönheiten des Wilsons Promontory National Park nicht wirklich heraus. Nach kurzer Pause laufen wir zum Auto zurück - wieder vorbei an jeder Menge Känguruhs. Glücklich setzen wir uns ins Auto und fahren langsam und vorsichtig zurück Richtung Hauptstraße. Die Vorsicht ist auch angebracht: Nur einige hundert Meter hinter dem Parkplatz huscht - schnell wie ein Blitz - ein Sumpfwallaby aus den Büschen und hüpft direkt vor dem Auto von rechts nach links über die Straße. Das war knapp - sogar ziemlich knapp. Nur etwas schneller, und wir hätten zumindest den Schwanz des Tier unter unser linkes Vorderrad bekommen... Ab jetzt geht es also mit noch mal gedrosselter Geschwindigkeit weiter und nur einige hundert Meter weiter treffen wir auf eine Gruppe Emus, die es sich direkt auf der Straße gemütlich gemacht hat. Als wir aussteigen und vorsichtig nähern, verschwinden sie langsam in das Gebüsch neben der Straße. Prima - nachdem wir vor zwei Tagen auf dem Big4-Campground in Bairnesdale einige in Gefangenschaft lebende Emus gesehen haben, hatten wir nicht gerechnet, diesen Vögeln so schnell in freier Wildbahn zu begegnen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_04_04.jpg)
Am Cotters Beach.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_04_05.jpg)
Eine Begegnung mit laufenden Staubwedeln - pardon, mit Emus.

Wir fahren zurück zum Visitor Center, um die gestern geliehene Batteriebox zurück zu geben. Dann verlassen wir diesen schönen Nationalpark wieder. Da das Auto nun wieder zuverlässig anspringt, entscheiden wir uns, auf den Besuch in einer Werkstatt zu verzichten und die wohl altersschwache Batterie zukünftig zu schonen, indem wir bei stehendem Auto keine Geräte mehr an den Zigarettenanzünder hängen. Wir fahren in nördlicher Richtung bis Foster und biegen dort auf den Gippsland Highway ab.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_04_06.jpg)
Straße durch den Wilsons Promontory National Park.

In der allerersten Planung unserer Reise wollten wir nach Phillip Island fahren, um die dortige Penguin Parade anzuschauen. Da dieses Spektakel jedoch sehr überlaufen und extrem touristisch aufgezogen sein soll, verzichten wir allerdings, und biegen stattdessen in der Ortschaft Moe nach Norden ab, um die knapp 50 Kilometer nach Walhalla zu fahren. Die Straße führt streckenweise sehr kurvig und steil bergauf und bergab durch dichten Wald. Gar nicht so, wie man sich als naiver Mensch eine Straße in Australien vorstellt. Walhalla ist eine alte Goldgräberstadt, die in ihrer Blütezeit Ende des 19. Jahrhunderts mehr als 2000 Einwohner hatte, von denen heute laut Wikipedia ganze neun übrig geblieben sind. Den Abstieg erlebte Walhalla ab 1911, als die Goldvorkommen zur Neige gingen. Gerade mal ein Jahr vorher war die Eisenbahnlinie hierher fertig gestellt worden - ein klassisches Beispiel für eine Planung, die an der Realität vorbei geht...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_04_07.jpg)
Straße nach Walhalla.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_04_08.jpg)
Walhalla.

Wir stellen unser Spaceship im Ortszentrum ab und schauen uns um. Es stehen noch einige, zum Teil schön restaurierte, Gebäude. Von einer der ehemals mehreren Banken ist nur doch der aus Backsteinen gemauerte Safe vorhanden während das hölzerne Gebäude verschwunden ist. Im der ganzen Ortschaft stehen Hinweistafeln, die detailliert zur Geschichte der einzelnen Gebäude bzw. der Stadt als ganzes informieren. Wir nehmen einen Trail, der sich etwas den Berg hinauf schlängelt und somit einen schönen Blick auf die Ortschaft ermöglicht. Der Weg führt weiter zum hinteren Ende der Ortschaft, zur Long Tunnel Extended Gold Mine, einer ehemaligen Goldmine, in der heute Touren angeboten werden.

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Hier stand mal eine Bank. Heute nur noch der Safe.

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Abraumhalde einer ehemaligen Goldmine.

Wir sind fast genau rechtzeitig für eine Führung da, zögern aber aufgrund des happigen Eintrittspreises zunächst. Letztendlich überwinden wir uns aber doch, und wir sollten es nicht bereuen. Unsere Führerin heißt Sue, ist eine der neun Einwohner von Walhalla und führt uns mehr als eine Stunde kreuz und quer durch den Berg. Die Mine war ursprünglich über 1000 Meter tief. Inzwischen sind aber die untersten Ebenen komplett überflutet und wir kommen lediglich bis in knapp 150 Meter Tiefe. Als 1986 angedacht wurde, die Mine wieder zu eröffnen, fiel ein Bergmann in einen Schacht nach ganz unten. Laut Sue dauerte es sechs Monate und kostete 3 Millionen Dollar, um ihn dort wieder rauszubekommen. Das Repertoire von Anekdoten zur Stadt Walhalla und zur Mine, die uns Sue auftischt, ist sehr beeindruckend. So wurde das Goldvorkommen angeblich von zwei Bergleuten entdeckt, die beim abendlichen Pubbesuch einen gemeinsamen Freund von ihrem Fund erzählten - nur um am nächsten Morgen bei der Registrierung des Claims festzustellen, dass der Claim schon einige Minuten vorher von ihrem gemeinsamen Freund in Anspruch genommen wurde. Nach dem Ende der Tour laufen wir durch das Städtchen wieder zurück zum Auto und bewundern dabei noch jede Menge alte Gebäude und frühlingshaft blühende Obstbäume.

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Hier geht's rein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_04_12.jpg)
Und so sieht es drinnen aus.

Wir fahren zurück nach Moe, wo wir uns ein verspätetes Mittagessen gönnen. Dann fahren wir weiter über Willow Grove und Noojee in Richtung Yarra Junction. Die Strecke ist landschaftlich äußerst reizvoll und führt kurvenreich durch dichten Wald. Dafür, dass man sich Australien landläufig sehr flach vorstellt, geht es auch verdächtig steil bergauf und bergab. Wir kommen sogar an einer Abzweigung zu einem Skiresort, dem Baw Baw Village vorbei. Von Launching Place nach Healesville gibt es zwei alternative Routen. Den Grund für diese Aufteilung merken wir, als wir der Empfehlung unseres Navis folgen und auf einer am Gipfel unasphaltierten Bergstraße landen. Das stellt unser Spaceship aber nicht vor größere Probleme. Healesville liegt mitten im Yarra Valley, einem bekannten Weinanbaugebiet. Wir suchen uns einen Campground aus dem im Spaceship vorhandenen Verzeichnis. Dieser Campingplatz ist nicht ganz billig, allerdings sind die sanitären Anlagen die saubersten, denen wir bisher im Verlauf unserer Reise begegnet sind.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 20.01.2011, 09:26 Uhr
Bitte jetzt nichts über Tim Tams schreiben, dann will ich sofort welche haben. :lol:
Die sind einfach nur lecker!!!!

Da gibt es jetzt genau zwei Möglichkeiten:
1) http://www.timtam-shop.de/
2) Bei uns daheim vorbei schauen. Wir haben noch drei oder vier Schachteln im Kühlschank liegen :D (http://www.smilies.4-user.de/include/Essen/smilie_essen_080.gif)

Au wei, diesen Link hättest Du besser nicht gepostet  :shock: :wink:
Allerdings bewahrt er Euch vor dem Einfallen gieriger Horden australienverrückter Forummembers bei Euch zu Hause  :lol: :wink:
Vielleicht solltest Du beim timtam-shop mal vorsichtig nach Provision fragen...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/thumb_2010_10_04_02.jpg)
Klasse, genau solche "Hasenohr-Fotos" haben wir im Tower Hill State Game an der Great Ocean Road auch gemacht  :wink: :daumen:
Irgendwie niedlich...
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 21.01.2011, 12:13 Uhr
Bitte jetzt nichts über Tim Tams schreiben, dann will ich sofort welche haben. :lol:
Die sind einfach nur lecker!!!!

Da gibt es jetzt genau zwei Möglichkeiten:
1) http://www.timtam-shop.de/
2) Bei uns daheim vorbei schauen. Wir haben noch drei oder vier Schachteln im Kühlschank liegen :D (http://www.smilies.4-user.de/include/Essen/smilie_essen_080.gif)

Au wei, diesen Link hättest Du besser nicht gepostet  :shock: :wink:
Allerdings bewahrt er Euch vor dem Einfallen gieriger Horden australienverrückter Forummembers bei Euch zu Hause  :lol: :wink:
Vielleicht solltest Du beim timtam-shop mal vorsichtig nach Provision fragen...

[...

Der Link wäre nicht nötig gewesen.....  :wink: :wink: :wink:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: sil1969 am 21.01.2011, 13:46 Uhr
Hallo,
habe eben erst den Bericht entdeckt und jetzt aufgeholt. Ich hoffe, ich darf den Rest der Reise noch mit!
Den Wombat find ich total süß!
LG Silvia
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 21.01.2011, 20:16 Uhr
Der Link wäre nicht nötig gewesen.....  :wink: :wink: :wink:

Ich grüble gerade darüber nach, wie dieser Kommentar genau zu verstehen ist: Entweder bist Du bei diesem Shop schon Stammkunde (das würde möglicherweise erklären, dass dort im vergangenen Sommer fast alle Kekssorten ausverkauft waren  :wink:). Oder steht bei Euch eventuell in nächster Zukunft ein Trip nach München an und Ihr plant schon den Angriff auf unseren Kühlschrank?  8) :lol: :wink:

habe eben erst den Bericht entdeckt und jetzt aufgeholt. Ich hoffe, ich darf den Rest der Reise noch mit!

Hallo Silvia, schön dass Du noch zugestiegen bist. Sicher darfst Du den Rest der Reise noch mit - im Spaceship ist auch noch genug Platz.

Morgen früh geht es weiter...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 22.01.2011, 12:51 Uhr
Der Link wäre nicht nötig gewesen.....  :wink: :wink: :wink:

Ich grüble gerade darüber nach, wie dieser Kommentar genau zu verstehen ist: Entweder bist Du bei diesem Shop schon Stammkunde (das würde möglicherweise erklären, dass dort im vergangenen Sommer fast alle Kekssorten ausverkauft waren  :wink:). Oder steht bei Euch eventuell in nächster Zukunft ein Trip nach München an und Ihr plant schon den Angriff auf unseren Kühlschrank?  8) :lol: :wink:
Morgen früh geht es weiter...

Schöne Grüße,
Dirk
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Das ist so zu verstehen, das ich nun hin und her gerissen bin, ob ich vielleicht....... mal etwas bestellen sollte. Wahrscheinlich eher nicht, aber man weiß nun, das man könnte...... :lol:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 22.01.2011, 13:00 Uhr
Das ist so zu verstehen, das ich nun hin und her gerissen bin, ob ich vielleicht....... mal etwas bestellen sollte. Wahrscheinlich eher nicht, aber man weiß nun, das man könnte...... :lol:

 :lol:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 22.01.2011, 13:03 Uhr
Und hier die versprochene Fortsetzung:

5.10.2010 Healesville - Melbourne
Im Verlauf der Nacht ist ein starker Wind aufgekommen und als wir heute früh aus dem Spaceship schauen, begrüßt uns strömender Regen. Na prima! Bis wir uns aufbruchfertig gemacht haben, hat der Regen etwas nachgelassen. Aufgrund des immer noch stark bewölkten Himmels kürzen wir dennoch einige Punkte aus unserem Programm: Es macht einfach keinen Sinn, bei so einem Wetter den viel gepriesenen Ausblick vom Gipfel des Mount Dandenong auf Melbourne sehen zu wollen. Somit beschränken wir unseren Besuch des Dandenong National Park auf den National Rhododendron Garden, den wir von Healesville aus nach kurzer Fahrt über den Maroondah Highway nach Lilydale und von dort weiter nach Olinda erreichen. Der Rhododendrengarten geht ursprünglich auf eine private Initiative zurück und ist im Verlauf der Zeit auf eine beachtliche Größe erweitert worden. Das regnerische und neblige Wetter ist fast sogar vom Vorteil, denn es verleiht dem Park eine geheimnisvolle und mystische Atmosphäre.

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Unterwegs im National Rhododendron Garden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_05_02.jpg)
Eine Kirschblüte.

Wir laufen den durch den durch den Park laufenden Rundweg ab und schauen uns dabei ausgiebig um. Da wir im Frühling da sind, sehen wir jede Menge blühende Rhododendren, aber auch andere schön blühende Pflanzen wie Kirschbäume und Vireyas (eine das ganze Jahr über blühende Unterart der Rhododendren). Wir sehen und hören zahlreiche Vögel wie Kookaburras, Crimson Rosellas und die niedlichen, an den Kirschblüten trinkenden Honeysuckles. Unter dem Dach eines hölzernen Pavillons entdecken wir ein Schwalbennest, in dem regelmäßig die Futter heran bringenden Eltern ein und ausgehen. Ein extra angelegter Trail führt in eine Art Mini-Regenwald, wo es Lyrebirds geben soll. Wir sehen keine dieser Vögel, sind aber auch nicht wirklich traurig darüber, da wir ja schon einige Lyrebirds in ihrem wirklichen Lebensraum getroffen haben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_05_03.jpg)
Unterwegs im National Rhododendron Garden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_05_04.jpg)
Unterwegs im National Rhododendron Garden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_05_05.jpg)
Ein Kakadu.

Wir brechen wieder auf und fahren nach Melbourne. Hier haben wir ein Zimmer im Brooklyn Arts Hotel gebucht, einem kleinen B&B fast direkt in Downtown. Im dichten Innenstadtverkehr finden wir das Hotel erstaunlich gut. Schwieriger ist es, einen Parkplatz zu finden. Wir stellen das Spaceship aus einem sündhaft teuren Kurzeitparkplatz ab und laufen zum Hotel. Eigentlich sind wir hier erst für den späten Nachmittag angekündigt und sind daher sehr froh, als Maggie, die Wirtin, die Tür öffnet und uns freundlich begrüßt. Wir parken das Spaceship auf einen von Maggie für uns reservierten Parkplatz um und beziehen unser Zimmer. Hier gibt es WiFi, also fährt Dirk voller Spannung seinen Laptop hoch, um zu schauen, ob es Neuigkeiten in Bezug auf seine gesperrte Maestro-Karte gibt. Und die gibt es: Die selbe Dame, die vor ein paar Tagen behauptet hat, die Karte ließe sich einzig und ausschließlich per Brief, Fax, Anruf mit Telefon-PIN oder online unter Verwendung einer TAN frei schalten, geht auf die Frage, wie Dirk in Australien an seine TANs kommen soll, leider überhaupt nicht ein. Stattdessen gibt sie den Rat, bei der Hotline in Deutschland anzurufen. Hätte man das nicht gleich schreiben können? Da das Wetter inzwischen erstaunlicherweise wieder recht gut ist, beschließen wir, diesen Anruf von der Stadt aus zu erledigen und brechen zu einer ersten Erkundungstour durch Melbourne auf.

Nur ein paar hundert Meter vom Hotel entfernt, an der Ecke Victoria Street und Nicholson Street, erreichen wir ein Eck der Downtown von Melbourne, oder wie es in Australien heißt, des Central Business Districts. Hier ist auch eine Haltestelle der City Circle Tram, der Trambahn, die eine kostenlose Fahrt quer um den Central Business District ermöglicht. Wir steigen ein und fahren in einer wunderschönen alten Tram vorbei an dem Parlament von Victoria und der Treasury bis zum Federation Square. Dieser relativ zentral gelegene Platz wird von einigen höchst unterschiedlichen Gebäuden gesäumt: Der altehrwürdigen St. Pauls Cathedral, dem modernen Federation Square mit Kunstmuseum und Ausstellungszentrum sowie der geschäftigen Flinders Street Station.

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Alte Straßenbahn in Melbourne.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_05_07.jpg)
Flinders Street Station.

Hier beginnt auch die Schoppingmeile von Melbourne, durch die wir uns einige Zeit treiben lassen. Katharina als passionierte Strickerin verbringt einige Zeit in einem edlen Wolleladen, danach durchstöbern wir gemeinsam einen Bücherladen. In einer Post kaufen wir uns eine Calling Card für Überseetelefonate und rufen von der nächsten Telefonzelle aus bei der Deutschen Bank an. Die Dame am anderen Ende will dieselben Daten wissen, die Dirk schon mehrfach per Mail an die Internet-Hotline geschickt hat. Zusätzlich fragt sie noch den ungefähren Kontostand ab und schaltet dann die Karte für den Einsatz in Australien frei. Das war's? Die Bank führt ein neues Sicherheitsverfahren ein, ohne ihre Kunden rechtzeitig zu informieren. Weigert sich dann, die Karte freizuschalten, wenn man per Internet-Hotline unter Angabe persönlicher Daten darum bittet. Und schaltet die Karte dann sofort frei, wenn irgendjemand dort anruft, der ungefähr weiß, wie viel Geld auf dem Konto ist. Toll. Obwohl ein fader Beigeschmack bleibt, nutzt Dirk dankbar die nächste Filiale der Westpac, um ein paar Dollar abzuheben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_05_08.jpg)
General Post Office in Melbourne.

Wir schlendern noch ein wenig durch die Innenstadt und laufen dann entlang der King Street nach Süden. Vorbei am Aquarium überqueren wir den Yarra River. Auf der Südseite des Flusses befindet sich eine schöne Uferpromenade mit vielen Restaurants und Bars. Zudem ein großer Entertainementkomplex mit Kasino. Jetzt, am frühen Abend, ist hier natürlich jede Menge los. Wir laufen ein Stück Richtung Osten, zum Eureka Tower. Dieser 297 Meter hohe Wolkenkratzer ist hinter dem Q1 Tower und dem Sydney Tower das dritthöchste Bauwerk Australiens. Das aus blau glänzendem Glas mit weißen Querstrichen bestehende Äußere des Gebäudes soll an einen Vermessungsstab erinnern. Die Fenster der oberen Stockwerke sind vergoldet, eine Erinnerung an den Goldrausch, der Melbourne und ganz Victoria Mitte des 19. Jahrhunderts einen starken wirtschaftlichen Aufschwung bescherte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_05_09.jpg)
Yarra River mit Skyline von Melbourne.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_05_10.jpg)
Der Eureka Tower von unten.

Wir kaufen uns zwei Tickets und fahren auf das Aussichtsdeck im 88. Stockwerk. Die Aussicht ist beeindruckend: Wir überblicken die ganze Stadt, im Süden sehen wir das Meer sowie im Südosten zahlreiche Sportstätten. Diese stammen zum Teil noch von den Olympischen Sommerspielen 1956, ein wenig weiter entfernt sehen wir den Albert Park Lake mit der darum führenden Formel 1-Rennstrecke. Leider ist es aufgrund der Goldbeschichtung der Fenster fast unmöglich, durch die Scheiben hindurch vernünftige Fotos zu machen. Einzig von einem kleinen Balkon in der nordöstlichen Ecke des Gebäudes aus gelingen uns ein paar schöne Bilder. Wir bleiben bis zum Sonnenuntergang und bewundern noch eine Weile die nächtliche Skyline der Stadt. Dann fahren wir wieder runter. Ehe es zurück zum Hotel geht, gibt es an der Promenade des Yarra River ein leckeres Abendessen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_05_11.jpg)
Blick vom Eureka Tower nach Süden. Gut zu erkennen der Albert Park Lake.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_05_12.jpg)
Nächtliche Skyline von Melbourne.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 22.01.2011, 15:39 Uhr
Schade, dass das Wetter zunächst nicht so mitgespielt hat.
Mit der City Circle Tram sind wir in Melbourne auch gefahren, dann auf den Aussichtsturm hoch. Und zum Abendessen waren wir auch an der Promenade. Das weckt Erinnerungen.
Die Sache mit der Bank ist wirklich etwas blöd gelaufen, aber zum Glück ging die Karte dann wieder!

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 22.01.2011, 16:40 Uhr
Das regnerische und neblige Wetter ist fast sogar vom Vorteil, denn es verleiht dem Park eine geheimnisvolle und mystische Atmosphäre.

Ja, bisschen wie Twilight (http://www.gif-paradies.de/gifs/horror/vampire/vampir_0055.gif) (http://www.gif-paradies.de)  :grins:. Ist das jetzt ein seltsames Tier oder nicht :zwinker:?

LG,

Ilona

PS: Den Kakadu hättest du mir mitbringen können  :grins:.
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 23.01.2011, 20:20 Uhr
Schade, dass das Wetter zunächst nicht so mitgespielt hat.

Zunächst nicht so mitgespielt? Wart' mal ab... :lol: (http://www.smilies.4-user.de/include/Wetter/smilie_wet_076.gif)

PS: Den Kakadu hättest du mir mitbringen können  :grins:.

Aber hallo, jetzt können wir bei unserem Importeur doch fast schon eine Sammelbestellung aufgeben: Zwei Wombats und einen Kakadu. Mal schauen, ob wir im weiteren Verlauf unserer Reise noch zu einem Mengenrabatt kommen... :wink: :D

Morgen geht's weiter.

Schöne Grüße,
Dirk

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 23.01.2011, 20:55 Uhr
[
PS: Den Kakadu hättest du mir mitbringen können  :grins:.

Aber hallo, jetzt können wir bei unserem Importeur doch fast schon eine Sammelbestellung aufgeben: Zwei Wombats und einen Kakadu. Mal schauen, ob wir im weiteren Verlauf unserer Reise noch zu einem Mengenrabatt kommen... :wink: :D

Morgen geht's weiter.

Schöne Grüße,
Dirk



Ich hätte dann gern ein Kängeruh!  :P
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 23.01.2011, 21:13 Uhr

Der National Rhododendron Garden ist ja ein Traum!  Den kennen wir noch nicht, dafür einiges von Melbourne, was du berichtest.

Ich hätte dann gern ein Kängeruh!  :P

Nein, Kängeruhs werden nicht in die Bestellung aufgenommen, höchstens Kängurus (ohne "h" hinten bitte :wink:).


LG, Angie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 24.01.2011, 07:59 Uhr
Ich hätte dann gern ein Kängeruh!  :P

Nein, Kängeruhs werden nicht in die Bestellung aufgenommen, höchstens Kängurus (ohne "h" hinten bitte :wink:).

Naja, lassen wir mal die Schreibweise außen vor und bestellen einfach eines den hüpfenden Tieren mit :-D Wobei Gabriele noch sagen muss, ob sie lieber ein rotes oder ein graues will (mir persönlich haben die grauen viel besser gefallen).

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 24.01.2011, 08:09 Uhr
Hallo liebe Mitreisende,

den heutigen Tag verbringen wir damit, Melbourne näher anzuschauen. Dabei bekommen wir ziemlich hautnah etwas vom letztes Jahr in Australien wohl typischen Wetter mit. (http://www.smilies.4-user.de/include/Wetter/herbst-smilies-01.gif)

6.10.2010 Melbourne
Gemeinsam mit Maggie und zwei weiteren Gästen, die aus einer kleinen Ortschaft nördlich von Melbourne, nahe an der Grenze zwischen Victoria und New South Wales stammen, gibt es ein leckeres Frühstück. Es ergibt sich ein nettes Gespräch über unsere Arbeit in Deutschland, unseren Urlaub hier, Australien allgemein sowie die Unterschiede zwischen Australien, Europa und den USA. Jeder der Anwesenden scheint sehr glücklich darüber zu sein, dass wir die australische Kultur und die Städte vom allgemeinen Charakter her eher europäisch als amerikanisch einstufen. Wir erfahren, dass dieses Jahr im Südosten des Landes ungewöhnlich viel Regen gefallen ist. Im Prinzip Glück für uns, denn so sind die Landschaften viel grüner als gewöhnlich - das haben wir ja auch schon festgestellt. Dirk denkt mit leichter Sorge an die Allradpisten im Landesinneren, die wir gegen Ende unseres Urlaubs befahren wollen. Aber dorthin ist es ja noch weit - sowohl streckenmäßig als auch zeitlich. Wir verabschieden uns und brechen auf, um die Innenstadt genauer in Augenschein zu nehmen.

Dabei sind Überschneidungen mit unserer gestrigen Kurzerkundung naturgemäß nicht ganz zu vermeiden. Zunächst fahren wir mit der Tram zum Queen Victoria Market, einem großen Komplex von Markthallen, deren Geschichte bis ins Jahr 1850 zurück reicht. Wie wir feststellen müssen, hat der Markt heute leider geschlossen, so dass uns nur bleibt, die Gebäude von außen zu begutachten. Dann laufen wir weiter nach Süden und kommen dabei an der State Library of Victoria vorbei, einem hübschen neoklassizistischen Gebäude. Ein nettes Detail ist hier die Kunst am Bau: Auf den ersten Blick schaut es aus, als wäre eine Ecke der Büchereigebäudes herunter gefallen und auf dem Bürgersteig vor dem Gebäude gelandet. Scheinbar ist heute auch offizieller Ausflugs- oder Wandertag der Schulen hier in der Gegend. Wir sehen jedenfalls viele von unterschiedlichen Schulen (leicht an Farbe und Schnitt der Uniformen zu unterscheiden) stammende Schüler, unterwegs mit Zettel und Stiften, scheinbar unterwegs auf einer Art Schnitzeljagd durch die Stadt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_06_01.jpg)
State Library of Victoria.

Als nächstes kommen wir zum Melbourne Central, einem großen Einkaufskomplex. Dieser bietet eine sehr interessante architektonische Besonderheit: Früher stand hier ein alter Shot Tower, ein Backsteinturm, in dem Munition für Feuerwaffen hergestellt wurde. Da man beim Bau des Einkaufszentrums dieses Gebäude nicht abreißen wollte, hat man es einfach in den neuen Komplex mit einbezogen und mit einer Glaskuppel überspannt. Eine wirklich gelungene Kombination aus alt und neu.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_06_02.jpg)
Alter Shot Tower im Melbourne Central.

Ein kleines Stück weiter südlich biegen wir nach links ab und kommen in zwei sehr unterschiedliche ethnisch geprägte Viertel: Zunächst in den griechischen Teil von Melbourne. Dieser enttäuscht ein klein wenig, denn außer ein paar griechischen Geschäften und Restaurants (die allerdings zum Teil sehr gut aussehen - leider ist noch nicht Essenszeit) finden wir nichts, was uns typisch griechisch erscheint. Am Straßenrand steht eine von Melbournes Partnerstadt Thessaloniki gesponserte Tafel, das war's aber auch schon. Wesentlich vielfältiger ist da das direkt anschließende Chinatown, wie fast überall auf der Welt zu erkennen an den schön gestalteten Eingangstoren. Dieses ist zwar relativ klein, bietet aber eine faszinierende Mischung von Geschäften und Restaurants, interessanterweise nicht nur chinesisch sondern auch koreanisch und vietnamesisch.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_06_03.jpg)
In der Chinatown von Melbourne.

Wir stoßen in der Nähe des Parlaments auf die Spring Street. Das Parlamentsgebäude ist ein monumentaler Bau, der von 1856 bis 1929 in mehreren Etappen fertig gestellt wurde. Heute tagt hier das Parlament von Victoria, im Zeitraum von 1901 bis 1928 tagte hier aber auch das australische Parlament. Dieses zog dann in das heutige Old Parliament House in der damals neu gegründeten Hauptstadt Canberra. Da die Australier ein königstreues Völkchen sind und der Bundesstaat hier auch Victoria heißt, sind die Laternen vor dem Parlamentsgebäude stilecht mit Victoria-Krönchen versehen. Vor dem Gebäude demonstriert ein kleines Grüppchen Leute, auf ihren Plakaten kreiden sie der Regierung verschiedene politische Entscheidungen an. Ein noch kleineres Grüppchen Polizei schaut aufmerksam zu.

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Parlamentsgebäude von Victoria.

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Musicaltheater in Melbourne.

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Das Hotel Windsor, direkt gegenüber dem Parlament.

Wir laufen weiter nach Süden, vorbei an der Treasury. Dort biegen wir nach Osten ab und laufen in die Fitzroy Gardens. Dieser schöne Park wurde Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt und bietet eine willkommene Anwechslung zum Trubel der Großstadt. Diese nutzen wir gerne und schauen uns ausgiebig um. Ein sehr interessantes Detail ist das hier stehende Geburtshaus von James Cook. Cook landete 1770 während der ersten seiner drei berühmten Reisen an der Ostküste Australiens und empfahl später Australien zur Besiedlung und Kolonisierung durch die Engländer. Cook wurde 1728 geboren in - Melbourne? Nein, das kann nicht sein. In Wirklichkeit stand sein Geburtshaus früher in England, in Great Ayton. 1933 wurde es unter der Vorraussetzung verkauft, dass es in England bleiben soll. Nachdem der Eigentümer überredet werden konnte, den Passus "in England" in "im Empire" zu ändern, konnte es nach Australien verkauft werden. Heute ist das so genannte Cooks Cottage scheinbar vor allem bei chinesischen Besuchern eine der Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt. In den Fitzroy Gardens gibt es außerdem das Conservatory, eine hübsche Orangerie. Diese hat heute aber leider geschlossen.

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Unterwegs in den Fitzroy Gardens.

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Geburtshaus von James Cook.

Wir laufen entlang der Flinders Street in Richtung Westen zum Federation Square. Die Flinders Street Station und die St. Pauls Cathedral haben wir gestern schon gesehen, nun schauen wir uns die modernen Bauten des Kunstmuseums und Ausstellungszentrums genauer an. Hier findet momentan eine temporäre Ausstellung über die Werke von Tim Burton statt. Die ohnehin schon interessante Fassade des Gebäudes ist daher zusätzlich um Elemente aus Burtons Filmen wie rotweiß gestreifte Monsterköpfe erweitert. Auf der großen Freifläche, die an die St. Kilda Road anschließt, finden wir eine Public Screening Area mit einer großen Leinwand und davor aufgestellten Liegestühlen. Das nutzen wir für eine kurze Pause aus, auch wenn uns die übertragene Sportart nur sehr peripher interessiert: Es laufen Vorrundenwettbewerbe im Schwimmen von den Commonwealth Games in Indien. Leider können wir die wirklich gemütlichen Liegestühle nur kurz genießen, denn nach gerade fünf Minuten öffnen die im Laufe des Tages aufgezogenen dunklen Wolken ihre Schleusen und auf uns prasselt ein äußerst intensiver Regenschauer herab.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_06_09.jpg)
Schönes altes Kino in Melbourne.

Wir flüchten zunächst unter das Dach des Federation Square, dann während einer kurzen Regenpause in die Flinders Street Station. Hier entwickelt sich der vermeintliche Regenschauer zu einem dauerhaften Regenguss. Was tun? Auch wenn ein Großteil des noch möglichen weiteren Verlaufs unseres Stadtspaziergangs sprichwörtlich ins Wasser fällt, lassen wir uns vom Wetter den Tag nicht verderben. Stattdessen nutzen wir die Tatsache aus, dass wir uns direkt an einer Haltestelle des kostenlosen Tourist Shuttle Bus befinden. Dieser Bus fährt in einer etwas eineinhalbstündigen Rundtour zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Stadt ab. Kurz und knapp sehen wir den Cricket Ground, das Exhibitions Building, das Museum of Victoria, die Docklands und den Botanic Garden. Als wir wieder an unseren Ausgangspunkt angelangt sind, sind unsere Klamotten wieder halbwegs getrocknet und auch der Regen hat ein wenig nachgelassen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_06_11.jpg)
Skyline von Melbourne mit den Rialto Tower.

Vorbei am faszinierenden Manchester Building und der Town Hall laufen wir zurück ins Hotel. Dort wechseln wir in etwas ausgehtauglichere Klamotten und fahren mit der Tram 109 durch den Central Business District bis zur Normanby Road. Zur Feier unseres fünften Jahrestages haben wir ein Menü im Colonial Tramcar Restaurant gebucht. Dieses Restaurant besteht aus umgebauten alten Trambahnwägen. Der Regen hat inzwischen wieder eingesetzt, zum Glück hat das Restaurant eine überdachte Haltestelle. Mit uns drängen sich noch einige andere mehr oder weniger schick angezogene Leute unter dem kleinen Dach. Nach einiger Zeit trifft das Restaurant in Form dreier Trambahnen ein, auf die ein Maitre die Wartenden aufgeteilt. Nach kurzer Wartezeit setzen sich die Gefährte in Bewegung und fahren uns in der Folge eineinhalb Stunden kreuz und quer durch die südlichen Bereiche von Melbourne, bis fast nach St. Kilda Beach. Das edle Ambiente und die Kellner, die uns jeden Wunsch von den Augen ablesen, lassen den nicht gerade billigen Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Satt und zufrieden fahren wir wieder heim zum Hotel. Gerade, als wir uns über das nun wieder etwas stabilere Wetter freuen, startet ein neuer Regenguss.

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Das Manchester Building.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_06_12.jpg)
Hier haben wir zu Abend gegessen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 24.01.2011, 09:36 Uhr
Wunderschön, Dirk. Dieser Tag weckt Erinnerungen  :D
Melbourne hat uns auch sehr gut gefallen, aber seither hat sich doch einiges verändert.
Durch die Fitzroy Gardens mußten wir immer gehen, um zu unserem B&B zu gelangen. Dort (im Park, nicht im B&B) gab es abends unzählige Possums, die zum Teil recht zutraulich waren uns sich mit Apfelstücken füttern ließen.

Schade, daß es das Wetter mit Euch nicht so gut gemeint hat, aber Ihr habt ja wohl das Beste draus gemacht...

Aber hallo, jetzt können wir bei unserem Importeur doch fast schon eine Sammelbestellung aufgeben: Zwei Wombats und einen Kakadu. Mal schauen, ob wir im weiteren Verlauf unserer Reise noch zu einem Mengenrabatt kommen... :wink: :D
Vergiß die Tim Tam´s nicht. Und ein großes Glas Vegemite würden wir auch noch nehmen  :wink: :lol:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 24.01.2011, 12:21 Uhr
Ich hätte dann gern ein Kängeruh!  :P

Nein, Kängeruhs werden nicht in die Bestellung aufgenommen, höchstens Kängurus (ohne "h" hinten bitte :wink:).

Naja, lassen wir mal die Schreibweise außen vor und bestellen einfach eines den hüpfenden Tieren mit :-D Wobei Gabriele noch sagen muss, ob sie lieber ein rotes oder ein graues will (mir persönlich haben die grauen viel besser gefallen).

Schöne Grüße,
Dirk


Ich hätte gern dieses, das schaute damals so lieb:

(http://www.stenders-reisen.de/Australien%202010/PICT4642.JPG)
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 24.01.2011, 21:44 Uhr
Naja, lassen wir mal die Schreibweise außen vor und bestellen einfach eines den hüpfenden Tieren mit :-D Wobei Gabriele noch sagen muss, ob sie lieber ein rotes oder ein graues will (mir persönlich haben die grauen viel besser gefallen).

:heulend: Ich hatte so gehofft, du bestellst ein Kangaroo für mich auch gleich mit? Ein graues hätte ich so gerne gehabt - bittttteeee :wink:

Das heutige Wetter in Melbourne kommt mir irgendwie bekannt vor, obwohl wir in einem anderen Urlaub in Melbourne auch Sonne hatten.
Schade, dass das Conservatory geschlossen hatte, das fand ich so toll.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 24.01.2011, 21:50 Uhr
Dort (im Park, nicht im B&B) gab es abends unzählige Possums, die zum Teil recht zutraulich waren uns sich mit Apfelstücken füttern ließen.

Du schreibst, dass sich in Melbourne seit Eurem Besuch sehr viel geändert hat. Folgendes Schild stand wohl damals noch nicht da, oder?  8) :wink:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Possum.jpg)
Possum-Fütter-Verbotsschild in den Fitzroy Gardens.

Im Ernst: Dass die Possums dort am Abend zutraulich werden wussten wir leider nicht - sehr schade. Wir haben zwar im Verlauf der Reise zwei mal Possums gesehen, aber jedes Mal nur sehr kurz.

Vergiß die Tim Tam´s nicht. Und ein großes Glas Vegemite würden wir auch noch nehmen  :wink: :lol:

Ein großes Glas Vegemite?! Ist das Dein Ernst? (http://www.smilies.4-user.de/include/Schock/smilie_sh_005.gif) (http://www.smilies.4-user.de/include/Eklig/smilie_iek_016.gif)

Ich hätte gern dieses, das schaute damals so lieb:

:heulend: Ich hatte so gehofft, du bestellst ein Kangaroo für mich auch gleich mit? Ein graues hätte ich so gerne gehabt - bittttteeee :wink:

Keine Angst, jeder kommt dran. Damit wären wir insgesamt bei zwei Wombats, einem Kakadu, zwei Grauen Riesenkänguruhs (das auf Gabrieles Bild müsste jedenfalls auch eines sein), Tim Tams und einem großen Glas Vegemite (aber nur unter Protest). Und Katharina hat soeben noch ein Possum dazu bestellt. Ich glaube, den Mengenrabatt bekommen wir hin... :D

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 24.01.2011, 22:00 Uhr
Damit wären wir insgesamt bei zwei Wombats, einem Kakadu, zwei Grauen Riesenkänguruhs (das auf Gabrieles Bild müsste jedenfalls auch eines sein), Tim Tams und einem großen Glas Vegemite (aber nur unter Protest). Und Katharina hat soeben noch ein Possum dazu bestellt. Ich glaube, den Mengenrabatt bekommen wir hin... :D

Moment! :wink: Mein bestelltes Kangaroo war nur der Anfang :wink: Aber keine Angst, Vegemite bestelle ich nicht :nono:
Würdest du bitte ein Didgeridoo für mich auf die Liste setzen? Ich habe zwar schon eines, aber das fühlt sich so alleine :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 24.01.2011, 22:17 Uhr
Ich hab schon einen Bumerang, aber ein Wallaby würde ich auch noch nehmen. Ist nicht ganz so groß wie ein Känguru. :wink:
Dass in dem Park Possums zu finden sein sollen, wusste ich auch nicht. Haben auch sonst leider keins gesehen... :(
Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 25.01.2011, 09:51 Uhr
Würdest du bitte ein Didgeridoo für mich auf die Liste setzen? Ich habe zwar schon eines, aber das fühlt sich so alleine :wink:

Angie, könntest du bitte dieses seltsame Tier näher beschreiben  :zwinker:  :grins:. Das ist doch bestimmt eins, dass so komische Töne von sich gibt  :grins:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 25.01.2011, 12:35 Uhr
Du schreibst, dass sich in Melbourne seit Eurem Besuch sehr viel geändert hat. Folgendes Schild stand wohl damals noch nicht da, oder?  8) :wink:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/thumb_Possum.jpg)
Nein, wirklich nicht, ganz im Ernst  :nono:


Im Ernst: Dass die Possums dort am Abend zutraulich werden wussten wir leider nicht - sehr schade. Wir haben zwar im Verlauf der Reise zwei mal Possums gesehen, aber jedes Mal nur sehr kurz.

Dass in dem Park Possums zu finden sein sollen, wusste ich auch nicht. Haben auch sonst leider keins gesehen... :(
Also in den Fitzroy Gardens waren sie fast schon aufdringlich  :lol:
Eins ist einer Freundin sogar vom Baum aus auf den Kopf gesprungen  :zuberge:

(http://www.neef-online.de/aus/ani12.jpg)
Wir wußten auch nichts davon, aber da wir abends immer durch den Park zu unserem B&B liefen, konnten wir sie gar nicht übersehen, so viele, wie es davon gab.


Vergiß die Tim Tam´s nicht. Und ein großes Glas Vegemite würden wir auch noch nehmen  :wink: :lol:

Ein großes Glas Vegemite?! Ist das Dein Ernst? (http://www.smilies.4-user.de/include/Schock/smilie_sh_005.gif) (http://www.smilies.4-user.de/include/Eklig/smilie_iek_016.gif)
Ja, ist es. Bei unserem ersten Kontakt vor inzwischen dreizehn Jahren waren wir auch ziemlich angewidert und haben es seither stets gemieden. Als wir nach zwei Jahren zum zweiten Mal in Austrlaien waren, war die Abscheu der Neugier gewichen (schließlich sucht man doch nach so einem Urlaub regelmäßig nach allem, was mit dem bereisten Land zu tun hat) und wir probierten es nochmal. Diesmal jedoch nicht fingerdick auf dem Toast, wie Nutella, sondern nur eine Messerspitze voll quasi draufgehaucht. Und eigentlich ist das ganz lecker, gern auch mit einer Scheibe Schnittkäse drauf  :essen:
Tja, seitdem gehört Vegemite für uns zum guten Frühstück, leider ist es hier nur schwer zu bekommen und ziemlich teuer. Wenn Du also noch was für den Mengenrabatt brauchst, wir nehmen auch drei bis vier Gläser  :lachen07:, ich wollte nur nicht gleich unverschämt sein  :oops:
Wenn Du dann mit der Bestellung fertig bist, kannst Du aber auch gern weiterschreiben, Dirk  :wink: :lol:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 25.01.2011, 13:23 Uhr
Angie, könntest du bitte dieses seltsame Tier näher beschreiben  :zwinker:  :grins:. Das ist doch bestimmt eins, dass so komische Töne von sich gibt  :grins:.

Aber gerne, Ilona :wink:

Das ist so etwas Längliches, vorne und hinten nahezu gleich dick und hat wunderschöne Zeichnungen - jedes ein wenig individueller. Die Innereien hat man dem seltsamen Tierchen alle entfernt, deswegen kann man durchgucken :wink: Irgendwann kam mein Aborigine auf die Idee, dort mal hinein zu blasen und einem anderen Aborigine gelang dann ein wunderschöner Ton :wink: Daraufhin wurde der Ehrgeiz geweckt und es entstanden sehr schöne Melodien :D

Weißt du jetzt, was ich meine? :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 25.01.2011, 14:31 Uhr
Irgendwann kam mein Aborigine auf die Idee, dort mal hinein zu blasen
Hast du den auch zu Hause  :zwinker: :grins: ? Sonst kommt er mit auf die Sammelbestellerliste  :groove:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 25.01.2011, 14:38 Uhr
Irgendwann kam mein Aborigine auf die Idee, dort mal hinein zu blasen
Hast du den auch zu Hause  :zwinker: :grins: ? Sonst kommt er mit auf die Sammelbestellerliste  :groove:.

Trotz der schweren Finanzkrise habe ich um teures Geld ein "m" zurück gekauft :wink:

Und nein, ich habe keinen zu Hause :wink: Soweit ich weiß, besteht Exportverbot, daher können wir ihn nicht auf die Sammelliste schreiben :lol:


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 25.01.2011, 20:43 Uhr
Ja, ist es. Bei unserem ersten Kontakt vor inzwischen dreizehn Jahren waren wir auch ziemlich angewidert und haben es seither stets gemieden.

Das ist genau der Status, in dem wir beide uns im Moment befinden (haben es beim Erstversuch auch zu dick aufs Brot geschmiert) :lol: Vielleicht bestelle ich für uns ein Glas mit und wir probieren es nochmal 8)

Morgen früh geht es weiter.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 26.01.2011, 07:55 Uhr
Guten Morgen,

Heute verlassen wir Melbourne und schauen uns den ersten Teil einer berühmten Küstenstraße an. Am Abend besuchen wir dann noch ein ganz besonderes Naturschauspiel:

7.10.2010 Melbourne - Princetown
Wir stehen um 7 Uhr auf. Nach einem ausgiebigen Frühstück verabschieden wir uns von Maggie und fahren los. Um aus Melbourne rauszukommen, müssen wir quer durch die Innenstadt fahren. Das stellt sich aufgrund des morgendlichen Berufsverkehrs als nicht gerade einfaches Unterfangen heraus. Eine große Hilfe ist hier unser Navi, das uns zielgerichtet auf die M1 Richtung Geelong lotst. Hier kommen wir sehr gut voran, während auf der Gegenfahrbahn ein viele Kilometer langer Stau steht. Nach etwa 75 Kilometern erreichen wir die Hafenstadt Geelong. Hier machen wir einen ganz kurzen Abstecher in die Innenstadt. Geelong entpuppt sich als nettes Städchen mit schönen alten Steinhäusern. Wir stellen unser Auto direkt am National Wool Museum ab. Wolle war für die junge Kolonie Australien das erste bedeutsame Exportgut. Das Wollemuseum erzählt die Geschichte der Wolleindustrie in Australien und gibt Informationen über die Aufzucht und Haltung der Schafe. Eine weitere Ausstellung informiert über die Verarbeitung der Wolle von der Schur bis zum fertigen Kleidungsstück. Eine sehr interessante Sehenswürdigkeit abseits der ausgetrampelten Pfade.

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Das National Wool Museum in Geelong.

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Im  National Wool Museum.

Weiter geht es Richtung Süden, nach Torquay. Hier beginnt die Great Ocean Road. Diese 250 Kilometer lange Straße gilt als eine der schönsten Küstenstraßen der Welt. Der Bau begann im Jahr 1918 als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für aus dem ersten Weltkrieg heimgekehrte Soldaten und endete erst 1932. Das Wetter schwankt ständig zwischen relativ schön und jeder Menge Wolken, angetrieben von einem sehr starken Wind. Das Meer, auf das wir in Torquay treffen, ist dementsprechend wütend und ziemlich hohe Wellen peitschen an die Strände. Ein wahres Paradies für Surfer, von denen auch eine größere Anzahl im Wasser unterwegs ist. Von Torquay auf verläuft die Great Ocean Road zunächst ein Stück im Landesinneren nach Angelsea. Hier gibt es den berühmten Golfclub, auf dessen Rasenfläche jede Menge Känguruhs zu finden sind. Wir benötigen einiges an Zeit, um den Golfclub zu finden. Dann macht sich leichte Enttäuschung breit: Ganz am Ende der Grünfläche sehen wir mit dem Fernglas vielleicht drei, vier Känguruhs und sonst nichts. Das hatten wir auf Raymond Island aber wesentlich beeindruckender. Als wir fast schon wieder aufbrechen, werden wir von einer älteren Dame angesprochen und bekommen erklärt, dass die Tiere zwischen 11 Uhr und 15 Uhr schlafen würden. Davor und danach sei auf dem Platz wesentlich mehr los. Schade, aber wir haben keine Lust, hier bis 15 Uhr zu warten und brechen daher wieder auf.

Im weiteren Verlauf schmiegt sich die Straße direkt ans Meer, dessen Farbe irgendwo zwischen hellblau und türkisgrün liegt. Wir fahren an schönen weißen Sandstränden vorbei und kommen nach einiger Zeit nach Aires Inlet. Hier biegen wir von der Great Ocean Road, um uns etwas umzuschauen. Unser erster Stop ist der kleine Dorfteich, auf den es sich eine komplette Trauerschwanfamilie mit Mutter, Vater und fünf schon relativ großen Jungtieren gemütlich gemacht hat. Nachdem die Tiere ausgiebig für unsere Kameras posiert haben, fahren wir ein kleines Stückchen weiter zum Leuchtturm von Aires Inlet. Vom Parkplatz aus führt ein kurzer Weg zu dem eleganten weißen Gebäude, ein schmalerer Trail führt weiter in Richtung Steilküste.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_07_03.jpg)
Leuchtturm von Aires Inlet.

Hier befindet sich ein allein stehender Felsen im Wasser, der ganz entfernt an den Haystack Rock in Oregon erinnert. Im Gegensatz zum ersten Teil unserer Reise zwischen Sydney und Melbourne ist hier wesentlich mehr los und der Anteil von Deutschen unter den Touristen ist erstaunlich hoch. Das merkt auch ein kleiner Junge, der Katharina anspricht, und sie auf Deutsch fragt, ob sie Deutsch spreche. Als sie wahrheitsgemäß mit "Ja" antwortet - eine Antwort, die er wohl nicht erwartet hatte - erschrickt der Junge und läuft wortlos weg.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_07_04.jpg)
Blick von Aires Inlet entlang der Küste nach Westen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_07_05.jpg)
Allein stehender Felsen bei Aires Inlet.

Kurz hinter Aires Inlet kommen wir an einem Monument für die Great Ocean Road und ihren aufwendigen Bau vorbei: Über der Straße ist ein schlichter Holzbogen errichtet, daneben befindet sich eine Statue von zwei Arbeitern mit Spitzhacken und Schubkarre. Die beiden haben ihre Militärjacken (komplett nachgebildet mit Orden und Rangabzeichen) über einen Felsblock gelegt, um am Bau der Straße mitzuwirken.

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Holzbogen und Statue für Bauarbeiter an der Great Ocean Road.

Einige Kilometer später, in Lorne, biegen wir ab, um uns die Erskine Falls anzusehen. Diese schönen Wasserfälle sind über eine etwa acht Kilometer lange Nebenstraße und einen Trail zu erreichen. Entlang des Trails gibt es zwei Viewpoints auf die Wasserfälle, wovon der untere der wesentlich beeindruckendere von beiden ist.

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Die Erskine Falls.

Ehe wir wieder auf die Great Ocean Road zurückkehren, machen wir in Lorne noch einen Abstecher zum so genannten Teddys Lookout. Dieser bietet einen schönen Blick auf den weiteren Verlauf der Küstenstraße, wie sie sich ganz knapp am Meer an einen Berghang klammert. In Anbetracht dieses Anblicks lässt sich erahnen, welcher Aufwand für den Bau der Straße betrieben werden musste und warum man für die Fertigstellung 14 Jahre benötigte.

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Blick vom Teddys Lookout.

Im weiteren Verlauf der Straße folgt ein toller Ausblick auf das tosende Meer und die abenteuerliche Streckenführung auf den nächsten. In Kennett River - dabei handelt es sich lediglich um eine Ansammlung von ein paar Häusern, biegen wir auf die unasphaltierte Grey River Road ab. Diese führt am Ortseingang nach links und dann gewunden auf einen mit Eukalyptusbäumen bewachsenen Hügel hoch. Hier soll man gut Koalas beobachten können. Wir sind skeptisch, zumal wir die Anzahl von Gravel Roads die wir mit dem Spaceship befahren, so gering wie möglich halten wollen. Nach gut zwei Kilometern - wir haben immer noch keine Koalas gesehen - beschließen wir, auszusteigen und uns zu Fuß umzuschauen. Wir schauen hoch und finden gleich im ersten Baum neben dem Auto einen trägen und Eukalyptusblätter in sich stopfenden Koala. Wir laufen etwas herum und finden in einem Umkreis von maximal 50 Metern um das Auto sieben Koalas, die entweder schlafen oder fressen. Eines der Tiere hockt relativ niedrig im Baum. Wir bleiben längere Zeit stehen und beobachten es. Der Koala lässt sich durch unsere Anwesenheit nicht im Geringsten stören. Das schönste an diesen Beobachtungen ist, dass dieser Punkt scheinbar relativ unbekannt ist und wir daher völlig alleine bei den Tieren sind. Interessanterweise ist die Suche nach Koalas Übungssache: Bei der Rückführt nach Kennett River entdecken wir aus dem Auto heraus noch zahlreiche Tiere, die wir bei der Hinfahrt noch übersehen haben. Das letzte hängt direkt in Kennett River ziemlich unübersehbar in einem Baum.

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Koala an der Grey River Road bei Kennett River.

Die Fahrt entlang der Great Ocean Road verläuft in der Folge wie gehabt. Besonders gut gefällt uns der Aussichtspunkt bei Cape Patton, kurz vor Apollo Bay. Apollo Bay ist die letzte Ortschaft bevor sich die Straße für fast 80 Kilometer von der Küste entfernt und im Landesinneren verläuft. Im Verlauf dieser 80 Kilometer befindet sich direkt am Meer der Otway National Park. Wir decken uns mit Nahrungsmitteln ein und fahren dann weiter.

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Blick vom Cape Patton aus.

Im Otway National Park verläuft eine Stichstraße zur Cape Otway Lightstation. Diese verläuft sehr kurvig durch dichten Eukalyptuswald. Hier entdecken wir in den Baumwipfeln wieder jede Menge Koalas. Allerdings ist hier deutlich mehr los als auf der Grey River Road und fast jeder Koala ist von einem Pulk fotografierender Touristen umgeben. Daher halten wir nur noch sporadisch an, fast interessanter finden wir ein größeres landschaftlich genutztes Feld an linken Straßenrand, auf dem es sich eine größere Herde Känguruhs gemütlich gemacht hat. Wir beobachten diese Tiere ausgiebig - das ist ein mehr als würdiger Ersatz für die Mittagsschlaf haltenden Tiere auf dem Golfplatz von Angelsea. Für eine Besichtigung der Cape Otway Lightstation sind wir leider knapp zu spät, wir sehen noch, wie der Leuchtturmwärter die Tore schließt. Daher schauen wir uns den Leuchtturm nur von einen über einen kurzen Trail aus zu erreichenden Viewpoint aus der Entfernung an.

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Känguruh auf einer Wiese an der Straße zur Cape Otway Lightstation.

In Lavers Hill wollen wir tanken und eventuell auch übernachten. Leider erklärt uns der Wirt des Pubs, dass er sowohl Tankstelle als auch Campground schließen musste. Das ist blöd, vor allem, da sich unsere Tanknadel schon im letzten Viertel befindet. Wir fahren dennoch - wie geplant - zu den Triplet Falls, knapp 20 Kilometer abseits der Great Ocean Road. Hier führt ein kurzer Trail zu mehreren Aussichtspunkten auf die sehr schönen Wasserfälle. Als wir wieder zurück am Spaceship sind, dämmert es schon.

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Die Triplet Falls.

Über Lavers Hill fahren wir nun weiter zum Melba Gully (benannt übrigens nach derselben Sängerin, von der auch der Pfirsich Melba seinen Namen erhalten hat). Auf dem Parkplatz des Parks kochen wir uns ein Abendessen und machen uns dann - nun ist es schon sehr dunkel - auf, den Madsens Track abzulaufen. Im Prinzip führt dieser Weg durch Regenwald zur Anne's Cascade und zum Big Tree. Diese beiden Sehenswürdigkeiten interessieren uns nun aber nur am Rande, denn wir wollen etwas anderes sehen. Der Melba Gully ist nämlich berühmt für seine Glühwürmchen. Wir laufen einen Teil des Trails ab und schalten dann unsere Lampen ab. Es dauert einige Zeit, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, doch dann sind wir überwältigt: An feuchten Punkten direkt am Wegesrand, typischerweise der Bereich unterhalb von Farnblättern, sitzen jede Menge Glühwürmchen und leuchten leicht pulsierend. Teilweise erinnert das Ganze an den Sternenhimmel. Ein fantastisches Erlebnis.

Als wir nach längerer Zeit zurück am Auto sind, haben wir aber ein Problem: Laut Parkbroschüre dürfen wir hier nicht im Auto übernachten, an der Great Ocean Road darf man das sowieso nicht (das wird angeblich teilweise auch streng kontrolliert). Lavers Hill ist ja auch ausgefallen und der Campground in Johanna Beach ist nicht kompatibel mit unserem nun besorgniserregend leeren Tank, da wir eine gehörige Strecke doppelt fahren müssten. Also machen wir uns langsam und vorsichtig in Richtung Princetown auf. Das sind knapp 30 Kilometer durch dunklen Wald, wir erwarten hinter jeden Baum ein auf die Straße und vor unser Spaceship hüpfendes Känguruh. Die Einfahrt zum Campground in Princetown ist zum Glück nicht mit einer Schranke versehen, so dass wir uns auch zu dieser späten Stunde noch eine Unpowered Site aussuchen können. In die abgeschlossenen sanitären Anlagen kommen wir zwar nicht rein, aber das können wir morgen nachholen, wenn wir die Übernachtung bezahlen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 26.01.2011, 09:29 Uhr
Welch ein ereignisreicher Tag  :groove:. Zuerst der kleine Junge, dem bestimmt eingetrichtert wurde, dass er reißaus nehmen soll, sobald jemand deutsch spricht  :zwinker: :grins: und dann noch ein fast leerer Tank (das ist immer ein ungutes Gefühl). Ich gehe davon aus, dass ihr in Princetown tanken konntet.

Gelernt habe ich heute auch was: Nämlich wo der Pfirsich Melba entstanden ist. Und halt: ein seltsames Tierchen hing im Baum - welch süßer Koala (bitte auf die Liste setzen :dance:).

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 26.01.2011, 11:15 Uhr
Wieder ein schöner Tag, der Erinnerungen weckt.
Wir waren in Lavers Hill nach endloser Unterkunftsuche in einer Cabin bei einem schweizer Farmer-Paar untergekommen und sind abends extra noch mal zum Melba Gully gefahren, um Schnabeltiere zu sehen.
War aber leider nix mit Tierbeobachtung, die wollten sich einfach nicht zeigen. Zum Glück hatten wir später auf Kangaroo Island mehr Erfolg...
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: GoWest am 26.01.2011, 20:23 Uhr
So so, die Känguruhs auf dem Golfplatz machen Mittagsschläfchen von 11-15 Uhr... :lol:

Die Glühwürmchen-Show im Melba Gully State Park war sicher ein besonderes Erlebnis! Ich hab mir das mal notiert, obwohl mir auch nicht so wohl ist dabei, dann im Dunkeln noch rumzufahren (hoffentlich mit genug Benzin im Tank :wink:). Direkt im State Park gibt es wohl keinen Campground, oder?

Grüsse GoWest

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 26.01.2011, 20:44 Uhr
Und halt: ein seltsames Tierchen hing im Baum - welch süßer Koala (bitte auf die Liste setzen :dance:).

Ist notiert (http://www.smilies.4-user.de/include/Schule/smilie_school_011.gif)

War aber leider nix mit Tierbeobachtung, die wollten sich einfach nicht zeigen. Zum Glück hatten wir später auf Kangaroo Island mehr Erfolg...

Für diese Tierbeobachtung beneide ich Dich sehr. Ein Schnabeltier haben wir ja nicht mal im Aquarium gesehen. Bis zum Glühen der Würmchen seid Ihr aber dann nicht im Melba Gully geblieben?

So so, die Känguruhs auf dem Golfplatz machen Mittagsschläfchen von 11-15 Uhr... :lol:

Allgemein sind Känguruhs ja dämmerungsaktiv und daher tagsüber meist nicht zu sehen. Da stellt sich die interessante Frage: Wo sind die Horden Känguruhs, die am Abend oder Morgen teilweise rumstehen, am Tag? Wir haben keine Ahnung. In Luft auflösen werden sich die Tiere ja kaum...

Die Glühwürmchen-Show im Melba Gully State Park war sicher ein besonderes Erlebnis! Ich hab mir das mal notiert, obwohl mir auch nicht so wohl ist dabei, dann im Dunkeln noch rumzufahren (hoffentlich mit genug Benzin im Tank :wink:). Direkt im State Park gibt es wohl keinen Campground, oder?

Das war in der Tat toll. Es gibt leider keinen Campground dort und offiziell darf man auch nicht dort übernachten. Ich weiß allerdings nicht, wie streng das kontrolliert wird. Als wir von der Wanderung zurück kamen, stand ein Auto dort, welches verdächtig so aussah, als würde es über Nacht stehen bleiben. Ich war dann aber zu deutsch, um mich auch über die Regel hinwegzusetzen... Ihr könntet den Primitive Campground am Johanna Beach nehmen - der soll recht hübsch sein. Oder selber nochmal in Lavers Hill schauen - Andreas und Doreen sind ja dort fündig geworden (ist ja aber schon länger her). Andererseits: Wie wir es gemacht haben hatte den großen Vorteil, dass wir am nächsten Tag recht schnell wieder an der Küste waren.

Noch eine allgemeine Anmerkung: Wir beide werden von morgen bis Sonntag nicht im Lande sein. Ich will aber so ganz grob den Zweitagesrhythmus einhalten, damit auch jeder hier seine regelmäßige Dosis seltsamer Tiere bekommt  :wink:

Daher gibt es eine Etappe morgen ganz in der Früh.
Und eine Etappe am Sonntag Abend.
Und dann ab Dienstag weiter in gewohnten Rhythmus.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 26.01.2011, 21:15 Uhr

Hallo Dirk,

Allgemein sind Känguruhs ja dämmerungsaktiv und daher tagsüber meist nicht zu sehen. Da stellt sich die interessante Frage: Wo sind die Horden Känguruhs, die am Abend oder Morgen teilweise rumstehen, am Tag? Wir haben keine Ahnung. In Luft auflösen werden sich die Tiere ja kaum...

untertags halten sich die Kängurus im Schatten der Bäume und Sträucher auf, das erklärte uns ein Ranger, als wir die Nacht-Tour im Undara NP machten.

Obwohl wir schon immer wussten, dass man in der Dämmerung sowie nachts nicht fahren soll, war es einige Male unumgänglich. Was sich da nicht nur an Kängurus, sondern auch an Kühen auf der Straße herum treibt, ist nicht zu glauben, das muss man gesehen haben. Oder nein, lieber nicht, denn die Fahrerei war für mich nicht mehr lustig, obwohl ich sehr gerne Auto fahre. Diese Erlebnisse waren aber nicht entlang der Great Ocean Road, sondern in Westaustralien sowie im Outback von Südaustralien.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Matze am 27.01.2011, 00:06 Uhr
So, jetzt habe ich wieder Anschluss.

Australien ist schon faszinierend - durch Deine Fotos lerne ich dieses Land etwas kenne. Dahin reisen wird wohl nicht mehr werden.

Die Papageien haben mir besonders gefallen.
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 27.01.2011, 06:57 Uhr
Was sich da nicht nur an Kängurus, sondern auch an Kühen auf der Straße herum treibt, ist nicht zu glauben, das muss man gesehen haben. Oder nein, lieber nicht, denn die Fahrerei war für mich nicht mehr lustig, obwohl ich sehr gerne Auto fahre. Diese Erlebnisse waren aber nicht entlang der Great Ocean Road, sondern in Westaustralien sowie im Outback von Südaustralien.

In ganz abgeschwächter Form hatten wir das in Halls Gap in den Grampians auch so, als wir abends zum Campground zurück wollten. Da kommen wir übrigens auf der nächsten Etappe hin...

So, jetzt habe ich wieder Anschluss.

Australien ist schon faszinierend - durch Deine Fotos lerne ich dieses Land etwas kenne. Dahin reisen wird wohl nicht mehr werden.

Schön, dass wir Dich nicht bei irgend welchen seltsamen Tieren verloren haben oder Du aus Protest über die Vegemite-Diskussionen ausgestiegen bist :wink: 8)

Ich will gar nicht widersprechen, dass es mit der Reise dorthin so bald nichts werden wird - die Anreise ist ja schon ein wenig beschwerlich. Aber sag' niemals nie: Vor zwei Jahren hätten wir auch noch gesagt, dass wir da wohl nie hinkommen werden.

Und hier geht's weiter:

8.10.2010 Princetown - Mount Eccles National Park
Da die Rezeption des Campgrounds erst ab 9 Uhr besetzt ist, können wir für unsere Verhältnisse sehr lange ausschlafen und stehen pünktlich um kurz vor neun vor dem General Store. Der nette Herr hinter der Theke versteht zunächst nicht ganz, was wir wollen. Dann nimmt er aber hocherfreut unser Geld und drückt uns, ohne dass wir danach fragen müssen, den Schlüssel für die Toiletten und Duschen in die Hand. Hocherfreut ist er höchstwahrscheinlich auch deswegen, weil die Geschäfte nicht so gut laufen, jedenfalls steht der Campground inklusive dem General Store zum Verkauf. Wir machen uns frisch und folgen dann dem weiteren Verlauf der Great Ocean Road in Richtung Westen.

In der Nacht hat es heftig geregnet, nun aber zeigen sich am Himmel erste blaue Flecken, die sich im Laufe der Zeit langsam vergrößern. Bald erreichen wir wieder das Meer, von dem sich die Great Ocean Road bei Apollo Bay entfernt hat. Zwischen uns und dem Wasser liegt nun eine hohe senkrechte Klippe aus gelbem Sandstein, Am Fuß dieser Klippe verläuft ein schöner weißer Sandstrand, an den das vom steifen Wind getriebene Meer mit beeindruckenden Wellen anrollt. Unser erster Stop sind die Gibsons Steps, eine an den Klippen angebrachte Treppe, über die wir den Strand erreichen können und so Blick auf einen großen und einzeln im Meer stehenden Gesteinsblock erhalten. Wir laufen ein Stück auf dem Stand entlang und genießen die einzigartige Stimmung.

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Morgenstimmung am Strand unterhalb der Gibsons Steps.

Der nächste Aussichtspunkt sind schon die berühmten zwölf Apostel. Der Name ist nicht so ganz zutreffend, den einige der Steinsäulen sind in den vergangenen Jahren vom Einfluss der Erosion stark gebeutelt worden und in der Folge zusammengestürzt. Hier beobachten wir wieder denselben Effekt wie beim Echo Point im Blue Mountains National Park: Bei den meisten unbekannteren Aussichtspunkten ist relativ wenig los, der bekannteste Punkt dagegen ist ausgebaut wie der Grand Canyon, inklusive riesigem Visitor Center und Gift Shop. Und es stapeln sich die Menschenmassen. Die Schönheit der zwölf Apostel schmälert das aber keineswegs, wie sie aufgereiht und der Brandung ausgesetzt majestätisch dastehen.

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Die zwölf Apostel.

Nach den zwölf Aposteln kommen wir zur Loch Ard Gorge. Diese Gorge ist nach einem Schiff benannt, das hier im Jahr 1878 verunglückte. Dabei kamen 54 der 56 Menschen auf dem Schiff ums Leben. Es gibt mehrere schöne Aussichtspunkte auf das Meer, die Steilküste und die Gorge selber sowie einen kurzen Trail in die Gorge hinein und zum Loch Ard Beach. Diesen laufen wir als erstes. Es ist schon beeindruckend, wenn man auf einem schönen Sandstrand in einer von hohen Klippen umschlossenen Bucht steht, in die das tosende Meer durch einen kleinen Durchlass hineindrängt. Hier kann man sehr schön die Naturgewalten erahnen, die an dieser Küste nicht nur die Loch Ard sondern auch noch jede Menge andere Schiffe scheitern ließ. Sehr gut gefallen uns auch die - vermutlich durch den Einfluss des Meeres entstandenen - Grotten, mit ihrem Besatz von Tropfsteinen. Wir laufen wieder zurück nach oben. Schilder, die am Rand von etwas längeren Trails aufgestellt sind, erzählen zum einen die Geschichte der letzten Fahrt der Loch Ard und zum anderen über die Entstehung der hier zu sehenden Gesteinsformationen.

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Der Elephant Rock bei der Loch Ard Gorge.

Wir laufen eine Kombination der Trails und kommen dabei unter anderem an der so genannten Thunder Cove vorbei. Dabei handelt es sich wieder um eine vom Meer in die Steilküste gefräste Bucht. Interessanterweise blieb der Eingang zu dieser Bucht einige Zeit lang von einem Gesteinsbogen überspannt. Dieser brach dann vor längerer Zeit ein, aber noch heute liegen die Überreste - einige riesige Gesteinsbrocken - auf dem Meeresboden. Unser Rundgang endet mit einem Besuch auf dem örtlichen Friedhof. Hier stehen zwei Grabsteine für die Opfer des Schiffsunglücks. Besonders hart traf das Schicksal die Carmichaels, eine Auswandererfamilie aus Irland. Fünf Mitglieder dieser Familie kamen ums Leben, einzig die 18-jährige Eva überlebte. Wir sind etwas überrascht, als wir auf dem schön gelegenen Friedhof auch Gräber entdecken, die lange nach dem Unglück der Loch Ard angelegt wurden, einige sind sogar relativ neu. Die nächstgelegene Ortschaft, das dürfte Port Campbell sein, ist schließlich einige Kilometer weit entfernt. Als wir nach Port Campbell kommen, sind wir froh, dass der verbliebene Restinhalt des Benzintanks solange durchgehalten hat und tanken das Spaceship erstmal voll. Unser nächster Stop ist bei The Arch, einem schönen, vom Meer umtosten Gesteinsbogen.

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The Arch an der Grat Ocean Road.

Dann geht es weiter zur London Bridge. Hierbei handelt es sich um eine ehemalige Landzunge. Ehemalig deswegen, weil auch hier der Zahn der Erosion ziemlich unbarmherzig zugange war und ist. Bis vor knapp 20 Jahren hatte die Landzunge grob ihre ursprüngliche Form und war lediglich an zwei Stellen unterspült, so dass zwei natürliche Brücken entstanden waren. Im Januar 1990 stürzte dann der dem Land zugewandtere dieser beiden Bögen ein. Zwei Touristen, die sich auf der Landzunge befanden, mussten mit dem Hubschrauber von dort gerettet werden. Nachdem der verbleibende Bogen dem berühmten Namensgeber seitdem nicht mehr wirklich ähnelt, wird er auch London Arch genannt.

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Der London Arch.

Bei The Grotto, einige Kilometer weiter, strömt das Meer in eine enge, von hohen Sandsteinwänden umschlossene Bucht. Am inneren Ende dieser Bucht befindet sich eine Grotte mit einem kleinen Wassertümpel, dessen ruhige Oberfläche in einem sehr interessanten Kontrast zum tosenden Meerwasser steht. The Grotto lässt sich über einen kurzen Trail, erreichen, der in vielen Stufen in die Tiefe führt. Als nächstes kommen wir durch Peterborough, hier löst sich die Great Ocean Road wieder und endgültig von der Küste. Es kommen noch zwei sehr schöne Aussichtspunkte, und zwar die Bay of Martyres und die Bay of Islands. Jetzt sind es noch etwa 50 Kilometer nach Warrnambool, der größten Stadt hier in der Gegend, wo wir uns ein ziemlich verspätetes Mittagessen gönnen.

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The Grotto an der Great Ocean Road.

Es geht weiter auf dem Princess Highway und knapp 12 Kilometer hinter Warrnambool kommen wir zur Tower Hill State Game Reserve. Ein sperriger Name für ein nettes kleines Naturschutzgebiet, im Krater eines erloschenen Vulkans gelegen. Die Landschaft außerhalb ist vollkommen landwirtschaftlich erschlossen und so gleicht die Fahrt über den Kraterrand ins Innere dem Übergang von einer Welt in eine andere: Die beiden großen Seen innerhalb des Kraters gleichen eher ausgedehnten Wiesenflächen, das Festland ist mit dichtem Wald bedeckt. Allerdings fällt uns auf, dass die vorkommenden Pflanzen zu einem großen Teil nicht in Australien heimisch sondern aus Europa eingeschleppt sind. Ist das vielleicht der Grund, warum der Tower Hill kein State- oder gar National Park ist? Wir fahren zum Visitor Center um von dort aus den Trail um die Wagon Bay zu laufen. Der Park ist bekannt für die dort möglichen Emu-Sichtungen und dementsprechend gespannt sind wir, ob wir das Glück haben, so einen Vogel ganz aus der Nähe zu Gesicht zu bekommen. Wir erreichen relativ schnell das Ufer der Wagon Bay - auch dieser See entspricht eher einer ausgedehnten Wiese als einem Gewässer. Mehr oder weniger in der Mitte dieser Wiese stehen zwei Emus und fressen gemütlich die Blüten der dort wachsenden Frühlingsblumen. Ein interessanter Anblick. Vor allem die Technik, mit der die Vögel die abgerupften Blüten mit einem eleganten Schwung in ihren langen Hals befördern, ist sehr sehenswert. Im weiteren Verlauf des Trails laufen wir noch diversen im Unterholz am Wegesrand versteckten Känguruhs über den Weg. Der Höhepunkt wartet allerdings ganz am Ende der Wanderung auf uns, als wir das Visitor Center schon wieder im Blick haben: Zwei Emus machen sich mit Begeisterung über die Blumenwiese direkt vor dem Besucherzentrum her und lassen sich von uns kaum stören. Wenn man sich bis auf einige Meter an eines der Tiere nähert, schlendert dies ganz gelassen einige Schritte zur Seite und grast dann gemütlich weiter. Ein tolles Erlebnis. Bei der Ausfahrt aus dem Park werfen wir noch einen Blick auf den Tower Hill Lake und sehen aus einiger Entfernung eine größere Menge Emus auf dieser Fläche grasen.

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Emu in der Tower Hill State Game Reserve.

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Rückblick auf die Tower Hill State Game Reserve.

Wir fahren weiter, nach Port Fairy, wo wir auf die C184 in Richtung Macarthur abbiegen. Macarthur liegt direkt am Mount Eccles National Park. Bei diesem Park handelt es sich wieder um einen bzw. um mehrere ehemalige Vulkane, in deren Kratern sich Seen gebildet haben. Dieses Mal richtige Seen aus Wasser. Der Park ist bekannt für seine Population von Koalas, die in den Bäumen direkt am Campground leben. Wir suchen zunächst nach einem Stellplatz und werden dabei von einem Wallaby mit Joey im Beutel neugierig beobachtet.

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Wallabies im Mount Eccles National Park.

Wir sind fast alleine, dummerweise ist auch kein Ranger da und die Self Registration Envelopes sind auch aus. Aber wir haben nette Stellplatznachbarn, die aus ihrem großen Wohnmobil einen Stapel Briefumschläge holen und uns in die Hand drücken. Wir entdecken einige Koalas in den Bäumen aber bei weitem nicht so viele wie gestern an der Grey River Road oder der Stichstraße nach Cape Otway. Immerhin haben wir einen persönlichen Koala, der mehr oder weniger direkt über unserem Spaceship hängt und während dem weiteren Verlauf des Abends auch keine Anstalten macht, runterzukommen. Ein paar Meter weiter können wir einen anderen Koala beobachten, der seinen Baum bis fast ganz nach unten runterklettert und artistisch über einen sehr dünnen Ast zum Nachbarbaum herüberturnt. Erstaunlich, wie behende diese sonst so trägen Tiere sein können.

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Koala im Mount Eccles National Park.

Es gibt zwei Trails, einer führt oberhalb des Hauptkraters um den See herum, der zweite im Krater direkt am See. Wir laufen beide Trails und treffen dabei auf weitere Koalas, Wallabies und Kängurus. Auf dem Weg liegt eine Lavahöhle, die wir dank der mitgebrachten Taschenlampe auch besichtigen können. Ab und an sehen wir auch Crimson Rosellas, viele Kakadus sind unterwegs und im Hintergrund ertönt ein oder zweimal das laute Lachen eines Kookaburras. Traumhaft.

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Kratersee des Mount Eccles.

Nach dem Abendessen - inzwischen ist es dunkel - finden wir auf der Wiese vor den sanitären Anlagen eine Herde aus zehn bis 15 grasenden Känguruhs. Als Dirk vom Zähneputzen zum Spaceship zurück läuft, beobachtet er, wie unser zweiter Stellplatznachbar, gemütlich am Lagerfeuer sitzend, mit seiner Taschenlampe ins Dunkel leuchtet, um ein Tier zu verscheuchen. Das Tier läuft weg, braun, länglich, mit schlankem Schwanz und hellen Punkten. Das müsste ein Quoll gewesen sein.

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Wallaby im Mount Eccles National Park.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 27.01.2011, 10:32 Uhr
Eine tolle Ansammlung von Sea Arches  :daumen:.

Kookaburros sagt mir gar nichts  :kratz:, da muss ich jetzt mal guuugeln  :grins:. Ist bestimmt ein seltsames Tier :zwinker:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 27.01.2011, 13:17 Uhr
[
War aber leider nix mit Tierbeobachtung, die wollten sich einfach nicht zeigen. Zum Glück hatten wir später auf Kangaroo Island mehr Erfolg...

Für diese Tierbeobachtung beneide ich Dich sehr. Ein Schnabeltier haben wir ja nicht mal im Aquarium gesehen. Bis zum Glühen der Würmchen seid Ihr aber dann nicht im Melba Gully geblieben?
Naja, dafür sind wir aber auch mitten in der Nacht in Kingscote aufgebrochen, über ganz Kangaroo Island gefahren (immer schön auf vor´s Auto springende Hüpftiere geachtet) und haben dann eine gute Stunde regungslos vor dem Platypus Pool im Flinders Range N.P. gehockt... um dann zu sehen, wie ein Schnabeltier mal für 5 Sekunden den Kopf aus dem Wasser steckt. So schnell hatten wir nicht mal die Kamera im Anschlag  :shock: :?
Von den Glühwürmchen am Melba Gully wußten wir damals nichts. Wir sind dafür von Sydney aus extra einen Abend nach Bundanoon zur Glow Worm Glen gefahren... immerhin ein Abstecher von 120km one way  :shock:

Der aktuelle Reisetag hat mir wieder sehr gut gefallen. Ihr hattet zwar nicht das beste Wetter, aber die Wolken und vereinzelte Sonnenstrahlen geben eine sehr gute Stimmung ab  :daumen:
An die beschriebenen Aussichtspunkte und Trails haben wir auch noch sehr gute Erinnerungen. Bei unserem Besuch stand aber noch mindestens ein "Apostel" mehr da:
 :arrow: http://www.neef-online.de/aus/gor2.jpg (http://www.neef-online.de/aus/gor2.jpg)

Die Loch Ard war ja bei weitem nicht das einzige Schiff, welches dort an der Küste zerschmettert wurde. Ihre besonders tragische Geschichte steht stellvertretend vür viele andere Schicksale; nicht umsonst wird ein Abschnitt dieser Küste dort als Shipwreck Coast bezeichnet und am Wreck Beach kann man auch noch vereinzelte Überreste entdecken:
 :arrow: http://www.neef-online.de/aus/gor1.jpg (http://www.neef-online.de/aus/gor1.jpg)

Schön, daß Ihr auch den Abstecker ins Tower Hill State Game gemacht habt, aber wo ist nur das ganze Wasser hin??? So verliert der Kratersee doch eigentlich komplett sein flair  :shock:
Solche Emus haben wir dort übrigens auch aus nächster Nähe erleben können. Die Geräusche, die die von sich geben, klingen schon irgendwie unheimlich  :zuberge:

Ich komme schon wieder ins Träumen und Schwärmen... bin aber auch gespannt, wie es bei Euch weitergeht.
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 27.01.2011, 13:22 Uhr
Kookaburros sagt mir gar nichts  :kratz:, da muss ich jetzt mal guuugeln  :grins:. Ist bestimmt ein seltsames Tier :zwinker:.
Das hat Dirk ja schon am 7. Tag der Reise (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=49316.msg661414#msg661414) aufgeklärt:

Zudem sehen wir einige Kookaburras, die witzigerweise alle auf Telegraphenleitungen sitzen, irgendwie scheinen sich die Vögel dort wohlzufühlen. Ein vielleicht bekannterer Name für den Kookaburra ist lachender Hans. Warum, das ist sofort klar, wenn man den Laut hört, den dieser Vogel von sich gibt: Ein ziemlich lautes gackerndes Lachen, bei dem man zunächst eher an einen Brüllaffen als an einen Vogel denkt.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/thumb_2010_09_30_12.jpg)
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 27.01.2011, 15:22 Uhr
Danke für die Info. Habe Tag 7 wahrscheinlich nur überflogen  :oops:. Den lachenden Hans kenne ich natürlich. Bei uns in der Nähe ist ein Greifvogelzentrum und die haben so einen "seltsamen" Vogel  :zwinker:.

Nööö, auf das Gegackere kann ich verzichten :grins:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 27.01.2011, 21:33 Uhr
Was sich da nicht nur an Kängurus, sondern auch an Kühen auf der Straße herum treibt, ist nicht zu glauben, das muss man gesehen haben. Oder nein, lieber nicht, denn die Fahrerei war für mich nicht mehr lustig, obwohl ich sehr gerne Auto fahre. Diese Erlebnisse waren aber nicht entlang der Great Ocean Road, sondern in Westaustralien sowie im Outback von Südaustralien.

In ganz abgeschwächter Form hatten wir das in Halls Gap in den Grampians auch so, als wir abends zum Campground zurück wollten. Da kommen wir übrigens auf der nächsten Etappe hin...

Da bin ich schon gespannt darauf.

Zum heutigen Tag: Ein Tag, der bei mir wieder sehr viele Erinnerungen wach ruft. Die GOR ist wirklich ein Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Die Apostel werden ja leider immer weniger.

Zum Emu fällt mir auch noch eine der vielen Storys ein, aus Westaustralien: Wir fuhren - vom Mt. Augustus kommend - Richtung Westen. Die Piste war damals nur wenig befahren, dafür gab es sehr viele Emus. Mit Schrecken denke ich daran zurück, wie oft ein Emu von der rechten Seite direkt auf unseren Bushcamper zugerast kam  :zuberge: , fast schon in selbstmörderischer Absicht. Obwohl - besonders gut hätte so ein Emu unserem Bushie auch nicht getan. Da mir starkes Bremsen nicht richtig erschien, sah ich nur eine Möglichkeit und die lag darin, die Geschwindigkeit sofort zu erhöhen, so weit es nur ging. Auf dieser Piste auch nicht ganz ungefährlich, aber ich wusste wirklich nicht, was die Emus vor hatten und hätte es auch nicht ausprobieren wollen.
Trotzdem waren es Erlebnisse, die ich nie im Leben missen möchte. DAS macht u. a. Australien aus, Tierwelt pur, auch wenn es manchmal schon fast zuviel ist.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Matze am 28.01.2011, 14:10 Uhr
Diese Felsenbögen im Meer sind schon was besonders ....
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 29.01.2011, 11:19 Uhr
Nachdem ich die letzten Tag immer nur die Bilder angeschaut habe, bin ich jetzt endlich mal zum "hinterherlesen" gekommen. Da sind einige Tipps dabei, die ich super für unsere Reise verwenden kann, allen voran die zutraulichen Possums in Melbourne, die Glühwürmchen und die Koalas bei Kennett River. Danke dafür! :D

Ganz toll finde ich auch den Ausblick vom Mount Oberon, aber da werden wir wohl leider nicht hinkommen.

Gruß
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 30.01.2011, 21:48 Uhr
So, wir sind nach einem schönen verlängerten Wochenende in den Bergen wieder heil (naja, mit etwas Muskelkater) daheim und hier kommt gleich die für heute Abend versprochene neue Etappe.

[...] haben dann eine gute Stunde regungslos vor dem Platypus Pool im Flinders Range N.P. gehockt... um dann zu sehen, wie ein Schnabeltier mal für 5 Sekunden den Kopf aus dem Wasser steckt. So schnell hatten wir nicht mal die Kamera im Anschlag  :shock: :?

Es gibt auch Leute, die eine Stunde vor dem Platypus Pond stehen und nur ein paar Luftblasen sehen... :D

Obwohl - besonders gut hätte so ein Emu unserem Bushie auch nicht getan.

Da muss ich an ein fieses Bild aus unserem Reiseführer denken - ein normaler PKW gegen den ein Emu gelaufen war. In diesem Fall sah der Emu toter aus als das Auto - das muss aber nicht immer so herum ausgehen...  8)

Da sind einige Tipps dabei, die ich super für unsere Reise verwenden kann, allen voran die zutraulichen Possums in Melbourne, die Glühwürmchen und die Koalas bei Kennett River. Danke dafür! :D

Von den Possums in Melbourne bitte (wenn möglich) ein paar Fotos mitbringen und dann hier im Forum posten, OK?

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 30.01.2011, 21:52 Uhr
Und weiter geht's:

9.10.2010 Mount Eccles National Park - Halls Gap
In der Nacht hat es ziemlich heftig geregnet. Auch unser persönlicher Koala hat im Laufe der Nacht seinen Baum gewechselt und ist nun nicht mehr zu entdecken. Wir verlassen den Park und biegen in Richtung Hamilton ab. Hamilton ist ein mittelgroßes und ziemlich unscheinbares Kleinstädtchen, an dem uns im Moment lediglich zwei Dinge interessieren: 1) ein Frühstück und 2) die großen Wolleballen. Bei letzteren handelt es sich - ähnlich wie beim Big Merino Sheep in Goulburn - um eine stark vergrößere Ausgabe des Originals, aufgestellt als Reminiszenz an die frühere Bedeutung der Wolleindustrie für Australien. Um Platz zu sparen, wurde und wird Wolle vor dem Transport nach Europa unter großem Druck zu Ballen zusammengepresst. Die großen Wolleballen in Hamilton entpuppen sich als Ansammlung annährend würfelförmiger Objekte, die bei entsprechender Beschriftung auch als große Waschmittelkartons oder ähnliches durchgehen würden. Im Inneren befinden sich ein kleines Museum, ein Cafe und ein Giftshop. Alles nicht wirklich berauschend. Aber interessant, es mal gesehen zu haben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_09_01.jpg)
Die großen Wolleballen in Hamilton.

Wir fahren weiter Richtung Dunkeld. Auf der Fahrt können wir schon aus dem Auto in nördlicher Richtung die ersten Ausläufer der Grampians, unseres heutigen Ziels erahnen. Die Grampians wurden 1836 von ihrem europäischen Namensgeber so genannt, da sie ihm an die gleichnamigen Berge in seiner schottischen Heimat erinnerten. Auch wenn wir noch weit entfernt sind, können wir schon sehr beeindruckende Gesteinsschichtungen erkennen. Dunkeld hat nicht viel zu bieten, allerdings gibt es hier ein Visitor Center des Grampians National Park. Wie wir feststellen, allerdings kein besonders großes. Der ältere Herr, der dort arbeitet gibt selber zu, dass er nur Amateur ist, die richtigen Profis wären im offiziellen Visitor Center in Halls Gap tätig. Allerdings gibt er uns einige hilfreiche Tips, zum Beispiel, für die Fahrt nach Halls Gap einen kleinen Umweg über das Victoria Valley zu nehmen. Wir plaudern noch ein Weilchen mit dem netten Herrn. Als er erfährt, dass wir aus Deutschland kommen, erzählt er die Geschichte von seinem Sohn, der auch eine Weile in Deutschland gelebt hat, und zwar in München. Dort habe er aber zu viel Bier getrunken. Nun ja, damit steht der junge Mann nicht alleine, das machen in München recht viele Leute, vor allem Ende September und Anfang Oktober...

Die Strecke über das Victoria Valley in den Grampians National Park ist in der Tat sehr schön. Lange Teilstrecken führen durch eine sehr pittoreske Allee. Die Breite der unmarkierten Straße reicht gerade mal für ein Auto. Interessanterweise ist der Belag in jeder Kurve sowie einige Meter davor und danach verbreitert, inklusive Mittelstreifen und Seitenmarkierungen. Am Ende des Victoria Valley führt die Straße steil bergauf und führt uns über den Mirranatwa Gap. Kurz hinter dieser Passhöhe kommen wir wieder auf die direkte Straße in den Park und nach Halls Gap. Diese führt durch ein breites und dicht mit Eukalypten bewachsenes Tal, links und rechts stehen die faszinierend aufgeschichteten Gesteinsformationen der Grampians.

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Unterwegs im Victoria Valley Richtung Grampians National Park.

Das Wetter kann sich nicht zwischen bedeckten Himmel und sonnig entscheiden: Zwischen dichten Wolken reißen immer wieder größere Lücken auf. Eine der Wanderungen, die wir hier unternehmen wollen ist die Besteigung des 1168 Meter hohen Mount William. Da im Moment, also wir an der Abzweigung der Straße zum Trailhead vorbei fahren, in den Wolken eine ziemlich große Lücke klafft, biegen wir ab. Von der Abzweigung führt eine enge und ziemlich gewundene Straße noch zehn Kilometer bergauf. Diese ist scheinbar auch bei den australischen Rennradfahrern sehr beliebt. Jedenfalls sind sehr viele Radler unterwegs, sowohl bergauf als auch bergab. Das macht die Fahrerei ziemlich anspruchsvoll, wollen wir doch keinen dieser Sportler als unfreiwillige Kühlerfigur an unserem Spaceship verewigen. Der 1.8 Kilometer lange Weg vom Parkplatz zum Gipfel entpuppt sich als - hier für den privaten Autoverkehr gesperrte - Fortsetzung der Straße. Diese wurde wohl angelegt, um einfachen Zugang zu den auf dem Gipfel stehenden Türmen eines Funkfeuers für die Flugnavigation zu ermöglichen. Auch wenn wir auf einer asphaltierten Straße laufen, gefällt uns der Hike recht gut, da er schöne Blicke auf die uns umgebenden Berge und Täler ermöglicht. Leider hat die von uns ausgewählte Wolkenlücke auch ein Ende. Sprich: ihr folgt wieder eine Wolke, die uns den möglichen 360 Grad-Rundumblick verwehrt.

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Ausblick vom Mount William.

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Ausblick vom Mount William.

In Halls Gap, ungefähr zehn Kilometer nördlich der Abzweigung zum Mount William, machen wir einen kurzen Abstecher in des moderne Visitor Center des Parks und checken beim Top Tourist Campground ein. Die Wahl dieses Campgrounds entpuppt sich als sehr gut, ist doch in Form der angrenzenden Wiese quasi ein Zoo in den Zeltplatz integriert: Jetzt, am Nachmittag, ist eine größere Gruppe relativ zahmer Emus unterwegs.

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Emu auf unserem Campground in Halls Gap.

Unser Besuch des Grampians National Park führt uns zunächst in westlicher Richtung aus Halls Gap hinaus, wieder mal auf einer engen, steilen und kurvigen Bergstraße. Immer wieder erstaunlich, wie viele derartige Straßen es in Australien gibt. Wir fahren durch dichten Eukalyptuswald zum Trailhead der Mackenzie Falls. Dabei handelt es sich um den wohl bekanntesten Punkt hier im Park. Dementsprechend ist auch jede Menge los. Es gibt zwei Trails: Der erste führt zu einem Aussichtspunkt auf die Wasserfälle, der zweite zu den Wasserfällen selber. Wir laufen zuerst zum Aussichtspunkt. Ein relativ kurzer Trail, größtenteils relativ eben und unspannend durch Wald. Am Ende öffnet sich ein beeindruckender Blick auf den Wasserfall, umgeben vom dichten Grün des Eukalyptuswaldes. Auf Bildern dieses Ausblicks lässt sich die Größe des Wasserfalls sehr schwer einschätzen, einen Anhaltspunkt geben die Menschen, die sich dort unten direkt am Wasser tummeln und aus der Entfernung winzig klein wirken.

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Mackenzie Falls von oben gesehen.

Da dieser erste Hike kürzer war als erwartet, laufen wir auch noch den zweiten, also runter zu den Mackenzie Falls. Dieser hat naturgemäß einen deutlich anderen Charakter als der erste, es geht steil bergab, zum Teil über Treppenstufen. Auch aus der direkten Nähe betrachtet gefallen uns die Wasserfälle gut. Es gibt einen kleinen See, an dessen Ufer zahlreiche Gesteinsbrocken dazu einladen, sich hinzusetzen und das herabstürzende Wasser zu beobachten.

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Mackenzie Falls von unten gesehen.

Fünf Kilometer weiter nördlich liegt direkt an der Straße der Picknickplatz von Zumstein. Hier soll man jede Menge Känguruhs beobachten können. Diese scheinen allerdings im Moment unterwegs zu sein oder zu schlafen oder sonst irgendwas. Wir sehen jedenfalls kein einziges dieser Tiere. Stattdessen schauen wir uns einige Zeit auf dem Zumstein Historic Walk um, der anschaulich und mit vielen Schautafeln die Geschichte von Walter Zumstein erzählt, der hier eine kleine Siedlung errichtet und im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut hat.

Da wir immer noch auf eine Verringerung der Wolkenanzahl hoffen, besuchen wir als nächstes den Boroka Lookout und verschieben die eigentlich näher liegenden Balconies (die am Abend im Licht der tief stehenden Sonne besonders schön aussehen sollen) nach hinten. Der Boroka Lookout lässt sich direkt mit dem Auto erreichen und bietet einen tollen Blick ins Tal, bis hinüber nach Halls Gap und zum Lake Bellfield, an dessen Staumauer unser Campground liegt. Dieser Lookout ist scheinbar auch bei der einheimischen Bevölkerung beliebt und wird von dieser für besondere Ereignisse benutzt: Auf dem Parkplatz hat sich ein Treffen von Freunden alter Motorräder mitsamt ihrer Maschinen breit gemacht. Der eigentliche Lookout besteht aus zwei Aussichtsterrassen, von denen eine von einer Hochzeitsgesellschaft in Beschlag genommen wird. Wir erleben aus respektvollem Abstand mit, wie sich die beiden ihr Jawort geben. Das ganze bei ziemlich frischen Wind - die Braut in ihrem schulterfreien Kleid tut uns ein wenig leid.

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Blick vom Boroka Lookout auf Halls Gap und den Lake Bellfield.

Zum Abschluss des Tages geht es nun doch zum Reids Lookout, dem Startpunkt der Wanderung zu den Balconies. Die Balconies sind ungefähr einen Kilometer vom Parkplatz entfernt und bestehen aus zwei filigranen Gesteinsvorsprüngen, die man in der Tat als Aussichtspunkte bzw. Balkone verwenden kann. Inzwischen ist das Besteigen verboten, es sieht aber tatsächlich so aus, als sei früher ein Geländer angebracht gewesen. Im Internet kann man auch jede Menge Bilder von Leuten ergoogeln, die sich trotz Verbots auf die Balconies stellen. Das lassen wir lieber und genießen den Ausblick auf schier endlose Eukalyptuswälder. Das Wetter ist nicht wirklich besser geworden, so dass wir nicht das ideale Fotolicht haben, das schmälert die Schönheit des Augenblicks aber nur unwesentlich.

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Die Balconies im Grampians National Park.

Der Schwerpunkt des restlichen Abends liegt bei Tiere-Anschauen, im speziellen hüpfende Tiere: Als wir mit dem Spaceship Richtung Campground durch Halls Gap rollen, sehen wir in einer Wiese leicht südlich des Stadtzentrums jede Menge Känguruhs stehen. Wir fahren in eine Nebenstraße, stellen das Auto ab und schauen uns um: Auf einem unbebauten Gelände zwischen zwei Häusern stehen bestimmt 15 dieser Tiere, äsen, stehen herum und hüpfen. Drei weitere Tiere kommen quer über die Straße herbeigehüpft und nehmen dabei keinerlei Notiz von uns. Als wir weiter fahren, hüpft eine weitere Gruppe Känguruhs fast vor unser Auto und wird dabei getrennt. Das einzelne Tier versucht, zu seiner Gruppe zurück zu kommen und hüpft dabei quer durch die Vorgärten um unser Auto herum. Wir sind gewarnt und fahren äußerst langsam und vorsichtig weiter zum Campground. Auf der dem Campingplatz angrenzenden Wiese stehen immer noch genauso viele Emus wie am Nachmittag, allerdings sind grob geschätzt hundert Känguruhs dazu gekommen.

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Känguruhs auf der Wiese an unserem Campground.

Die Känguruhs knabbern seelenruhig am Gras und lassen sich durch nichts stören: Wenn man auf die Wiese läuft, machen sie leicht Platz, fressen aber weiter. Somit ist man nach ein Paar Schritten mehr oder weniger von Känguruhs umgeben. Wir beobachten das Treiben eine Zeit lang und kehren dann zum Campground zurück, um unser Abendessen zu kochen. Mit Beginn der Dunkelheit verlieren die Tiere ihre Scheu noch mehr und kommen sogar auf das Campingplatzgelände. Während dem Essen beobachten wir, wie zwei von ihnen miteinander boxen, auf dem Weg von und zu den sanitären Anlagen werden wir aus zahlreichen Augen neugierig beobachtet und müssen aufpassen, nicht über ein Känguruh zu stolpern. Ein wahrhaft tierisches Erlebnis...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_09_10.jpg)
Stereo-Fressen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_09_11.jpg)
Bitte recht freundlich!

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 30.01.2011, 22:06 Uhr
Obwohl - besonders gut hätte so ein Emu unserem Bushie auch nicht getan.

Da muss ich an ein fieses Bild aus unserem Reiseführer denken - ein normaler PKW gegen den ein Emu gelaufen war. In diesem Fall sah der Emu toter aus als das Auto - das muss aber nicht immer so herum ausgehen...  8)

Welchen Reiseführer hast du denn? Ich kann mich nicht erinnern, in meinen zahlreichen AUS-Reiseführern jemals solch ein Bild gesehen zu haben. Ist vielleicht auch besser so :nono:


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 30.01.2011, 22:13 Uhr

Als wir in den Grampians waren, hatten wir mit dem Wetter riesengroßes Pech. Wir konnten so gut wie gar nichts unternehmen. Umso mehr bin ich natürlich von deinem Bericht und den Fotos dazu begeistert.

Was mich auch begeistert, ist die Aussicht vom Mount William. Das ist einfach fantastisch!

Das Tierleben am Campground schlägt aber dann alles. So viele Kängurus habe ich noch nie auf einen Schlag gesehen. Die "stereofressenden" Roos sind niedlich :-)

Ja, ein Tag, wie er mir gefällt :daumen:


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 31.01.2011, 17:47 Uhr
Die Känguru-Bilder sind klasse! So viele auf einen Schlag und dann das kleine im Beutel... so niedlich!

Da sind einige Tipps dabei, die ich super für unsere Reise verwenden kann, allen voran die zutraulichen Possums in Melbourne, die Glühwürmchen und die Koalas bei Kennett River. Danke dafür! :D

Von den Possums in Melbourne bitte (wenn möglich) ein paar Fotos mitbringen und dann hier im Forum posten, OK?
Klar, wenn nichts dazwischen kommt, habe ich sowieso vor, einen Reisebericht einzustellen.

Gruß
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 31.01.2011, 20:51 Uhr
Welchen Reiseführer hast du denn? Ich kann mich nicht erinnern, in meinen zahlreichen AUS-Reiseführern jemals solch ein Bild gesehen zu haben. Ist vielleicht auch besser so :nono:

Ich meine das Buch "Australien - Osten und Zentrum" von Veronika Pavel, erschienen im Reise Know-How Verlag. Nicht ganz so gut wie der von uns allen geschätzte USA-West-Grundmann aus dem selben Verlag, aber trotzdem ein prima Reiseführer.

Das Bild ist in der fünften Auflage auf Seite 95 ("Reisen im Outback - Tiere"). Das Tier ist zwar ziemlich zermatscht, das aus dem Kühler nach unten ragende Bein und der lange dünne Hals rechts sehen aber mir doch ziemlich eindeutig nach Emu aus. Andere Meinungen werden aber gerne angenommen. 8)

Klar, wenn nichts dazwischen kommt, habe ich sowieso vor, einen Reisebericht einzustellen.

Prima, da freue ich mich schon sehr drauf!

Morgen früh fahren wir weiter.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 31.01.2011, 22:01 Uhr
Ich meine das Buch "Australien - Osten und Zentrum" von Veronika Pavel, erschienen im Reise Know-How Verlag. Nicht ganz so gut wie der von uns allen geschätzte USA-West-Grundmann aus dem selben Verlag, aber trotzdem ein prima Reiseführer.

Das Bild ist in der fünften Auflage auf Seite 95 ("Reisen im Outback - Tiere"). Das Tier ist zwar ziemlich zermatscht, das aus dem Kühler nach unten ragende Bein und der lange dünne Hals rechts sehen aber mir doch ziemlich eindeutig nach Emu aus. Andere Meinungen werden aber gerne angenommen. 8)

Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich das Buch, aber sicher nicht in der 5. Auflage. Kann aber erst nachsehen, wenn die massiven Unwetter vorbei sind, da ich die AUS-Bücher nicht in unmittelbarer Reichweite habe.


LG, Angie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 01.02.2011, 07:53 Uhr
Heute schauen wir uns weiter in den Grampians um, besuchen eine schöne Höhle und einen See, dessen Farbe nicht so ganz der Jahreszeit entspricht.

10.10.2010 Halls Gap - Mount Gambier
Wir stehen kurz nach Sonnenaufgang auf. Dennoch ist schon ein großer Teil der Känguruhs vom Campground und auch der benachbarten Wiese verschwunden. Wir beobachten eine Weile die wenigen verbleibenden Tiere und machen uns dann wieder auf den Weg. Wieder verlassen wir Halls Gap in nordwestliche Richtung, dieses Mal aber bei deutlich besserem Wetter als gestern. Wir erreichen bald den Wonderland Carpark, einen großen Parkplatz von dem aus einige schöne Wanderungen ausgehen. Diese sind allerdings leider zum Teil gesperrt. Wir entscheiden uns für den Trail durch den Grand Canyon zum The Pinnacle. Der Grand Canyon ist etwas weniger beeindruckend als sein großer Namensvetter in Arizona: Es handelt sich um eine Schlucht im für diesen Nationalpark typischen schwarzen Granitgestein.

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Der Grand Canyon im Grampians National Park.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_10_02.jpg)
Interessante Gesteinsstrukturen auf dem Weg zum Pinnacle.

Am Ende des Canyons kann man entweder außen herum wieder zurückgehen oder über weitere 1.4 Kilometer weiter zum Pinnacle. Dieser Teil des Weges  führt teilweise sehr interessant durch eine weitere, viel engere, Schlucht und über eine große Ebene mit Granitfelsen. Der Pinnacle selber ist ein aus einer Abbruchkante herausragender, mit einem Aussichtspunkt versehener Felspfeiler. Das angebrachte Geländer, das an der Spitze zwangsläufig zusammenläuft, lässt zwangsläufig die Erinnerung an einen sehr bekannten Film von 1997 aufkommen und wir müssen uns zurückhalten, uns nicht an die Spitze zu stellen und "I am the king of the world" zu rufen. Der Blick ins Tal ist sehr schön, auch wenn wir Halls Gap von oben inzwischen sehr gut kennen.

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Ebene mit Grantitfelsen kurz vor dem Pinnacle.

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Blick vom Pinnacle.

Auf dem Rückweg treffen wir ein deutsches Pärchen wieder, denen wir gestern schon auf dem Campground kurz über den Weg gelaufen sind. Wir laufen den Trail gemeinsam zu Ende. Die beiden sind mit einem Apollo HiTop-Camper unterwegs, der ja im Vergleich zum Spaceship deutlich mehr Platz bietet. Allerdings erzählen sie uns, dass sie aufgrund der Straßenlage und des Verbrauchs viel lieber ein Spaceship gehabt hätten, aber keines von Adelaide aus verfügbar war. Diese Aussage steht im interessanten Widerspruch mit einigen Meinungen im Internet, die ein Spaceship für längere Touren für viel zu klein halten, deckt sich aber mit unserer Meinung. Wir haben unser Auto nämlich inzwischen sehr zu schätzen gelernt. Da die Route der beiden genau umgekehrt zu unserer verläuft, können wir gegenseitig Erfahrungen und Tipps tauschen. So wollten wir eigentlich Mount Gambier mit dem bekannten Kratersee auslassen, da wir diesen noch im winterlichen Grau erwartet hätten. Laut Aussage der beiden ist die Farbe des Sees allerdings schon auf Blau umgesprungen, einige Monate zu früh. Interessant.

Wir verlassen den Park nach Norden und machen nur noch an zwei schönen Punkten Halt: Zum einen im Wartook Valley, wo wir direkt an der Straße stoppen, um den Ausblick über eine wunderschön mit gelben Frühlingsblumen bewachsene Wiese auf die Ausläufer der Berge zu genießen. Die Frühlingsblumen haben es auch zwei Emus angetan, die gemütlich am Fressen sind. Unser zweiter Stop ist der Ngamadjidj Shelter, zu erreichen über eine kurze Gravel Road. Dabei handelt es sich um eine von vielen Stellen im National Park, an denen Kunstwerke der Aborigines gefunden wurden. Lediglich fünf dieser Stellen sind der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Der Trail zu den Zeichnungen ist leider nur sehr kurz. Die Rock Arts selber müssen durch ein Gitter geschützt werden. Wir finden es schade, dass so etwas nötig ist. "Ngamadjidj" bedeutet übrigens übersetzt "weißer Mann" und bezieht sich auf die weiße Farbe der Zeichnungen.

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Wiese mit Frühlingsblumen um Wartook Valley.

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Der Ngamadjidj Shelter im Grampians National Park.

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Allee nördlich des Grampians National Park.


Wir fahren nach Horseham und biegen dort auf den direkt nach Westen führenden Wimmera Highway ab. Die Landschaft wirkt hier schon wesentlich karger als im bisherigen Verlauf unserer Reise, auch wenn immer noch Eukalyptusbäume und Schafweiden das Bild prägen. Ein leichter Vorgeschmack auf den Outback. Die Streckenführung ist für den Fahrer äußerst einschläfernd - über 100 Kilometer kommen keine nennenswerte Ortschaft und auch kaum Kurven. Ein Fleckchen wie das winzige Edenhope ist da eine höchst willkommene Abwechslung. Von dort aus fahren wir weiter in Richtung Naracoorte, noch knapp 50 Kilometer entfernt. Nach knapp 30 dieser 50 Kilometer überqueren wir die Grenze nach South Australia. Da in diesem Bundesstaat viel Obst angebaut wird, wurde eine Quarantänezone für Fruchtfliegen eingerichtet. Das bedeutet, es darf kein Obst eingeführt werden, außer dieses wurde auf Fruchtfliegen untersucht. Alles restliche Obst muss vor Grenzübertritt weggeworfen werden. Wir sind äußerst gespannt auf die seit zig Kilometern immer wieder mit riesigen Schildern angekündigte Quarantine Disposal Box und finden es sehr interessant, dass dann eine stinknormale kleine Haushaltsmülltonne am Straßenrand steht. Das hätten wir doch deutlich eindrucksvoller erwartet. Ansonsten ändert sich durch den Grenzübertritt fast nichts, mit Ausnahme des auf 110 km/h erhöhten Tempolimits.

In Naracoorte tanken wir auf und fahren weiter zu den Naracoorte Caves. Dieses Höhlensystem wurde 1994 aufgrund der dort gefundenen Fossilien in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen. Wir parken und besuchen das Visitor Centre, um eine Tour zu buchen. Einige der Touren sind schon ausgebucht, so dass die ursprünglich fast unüberschaubar große Auswahl etwas zusammenschrumpft. Wir entscheiden uns für die Tour in die Victoria Fossil Cave, da man dort die Fossilien sehen kann, für die diese Höhlen bekannt sind. Vorbei an einer vor dem Besucherzentrum aufgestellten Statue eines Riesenwombats laufen wir wieder zum Auto zurück und fahren die kurze Strecke zum Eingang der Victoria Fossil Cave. Vor uns dort ist eine riesige mit einem Reisebus herangekarrte Gruppe. Wir sind froh, als diese mit einer außerplanmäßigen Sondertour aufbrechen. Unser Tourguide Jennifer lässt etwas auf sich warten, als sie eintrifft, ist unsere Gruppe auf vielleicht 15 Personen angewachsen.

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Statue eines ausgestorbenen Riesenwombats an den Naracoorte Caves.

Die Tour selber ist sehr interessant. Jennifer erklärt zunächst allgemein die Eigenschaften von Tropfsteinhöhlen, ehe sie zu den Besonderheiten dieser Höhle übergeht. Durch den Einfluss von Wasser entstanden in der Kalksteindecke der Höhle Löcher, durch die Tiere in die Höhle einbrachen und dort jämmerlich zugrunde gingen. Überreste dieser Tiere - bis zu 200000 Jahre alt - werden heute ausgegraben und untersucht. Wir lernen beispielsweise, dass es Vorläufer der heutigen grasfressenden Känguruhs gab, die Blätter von Büschen gefressen haben und daher längere Vorderbeine hatten. Anhand der Existenz der einen oder anderen dieser beiden Känguruharten kann man die Klimaveränderung über lange Zeiträume nachvollziehen. Nur in wirklich guten Zeiten existierten beide Arten nebeneinander. Fossilien beider Arten können hier in der Höhle gefunden werden, es steht sogar ein Skelett eines blattfressenden Känguruhs rum. Der Begriff Fossilien bedeutet übrigens nicht, dass die Knochen gezwungenermaßen versteinert sein müssen. Wir sind etwas mehr als eine Stunde unterwegs und haben viel Spaß an der Tour. Anstatt noch weitere Höhlentouren zu buchen, brechen wir auf. Da es noch sehr früh ist, beschließen wir, spontan den Schlenker zum ja angeblich schon blauen Kratersee in Mount Gambier in unsere Reise mit einzubauen.

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Knochenreste in den Naracoorte Caves.

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Skelett eines blattfressenden Känguruhs in den Naracoorte Caves.

Die Fahrt nach Mount Gambier verläuft im Prinzip sehr eintönig nach Süden. Bis Penola säumen ausgedehnte Weinfelder die Straße, dann interessanterweise Kiefernwälder. Diese scheinen uns hier nicht heimisch zu sein und wurden wohl von der holzverarbeitenden bzw. der Papierindustrie hier in Form einer Plantage angepflanzt. In Mount Gambier suchen wir uns einen Campingplatz und finden einen Big4 direkt am Blue Lake. Der See, um den eine Straße und ein Wanderweg führen, ist tatsächlich schon schön blau gefärbt. In Form und Farbe erinnert er ein wenig an den Crater Lake in Oregon, nur ist er viel kleiner als sein amerikanisches Gegenstück. Und das Phantom Ship fehlt. Interessant ist die Entstehungsgeschichte: Zum einen wurde durch eine Vulkaneruption ein tiefer Krater gerissen, in dem sich heute das Wasser befindet. Zum anderen wurde jede Menge Asche ausgestoßen, die sich um den Rand des Kraters ansammelte und die den Krater umgebende Schüssel bildet, die sich auch deutlich aus der umgebenden Ebene hervorhebt. Beide Gesteinsschichten lassen sich auch heute noch prima an ihrer unterschiedlichen Farbe unterscheiden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_10_11.jpg)
Der Blue Lake in Mount Gambier.

Zum Abendessen fahren wir in die Downtown, wo wir einige schöne alte Gebäude sehen. Außerdem können wir zum wiederholten Male während der Reise feststellen, dass die in Australien servierte italienische Küche deutlich näher am Original ist, als das Zeug, dass in den USA als Lasagne oder Pizza verkauft wird.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_10_12.jpg)
Altes Gebäude in der Downtown von Mount Gambier.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 01.02.2011, 09:45 Uhr
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_10_02.jpg)
Interessante Gesteinsstrukturen auf dem Weg zum Pinnacle.

Erinnert mich an den Chiricahua NP :dance:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 01.02.2011, 17:19 Uhr
Schöner Reisetag!  :)
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 02.02.2011, 20:28 Uhr
So, die letzten beiden Tage habe ich auch wieder aufgeholt.
Bei den MacKenzie Falls und dem Pinnacle sind wir auch gewesen. Die vielen Kängurus in den Grampians waren toll. Hat uns sehr gut gefallen, die Ecke.

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 02.02.2011, 22:01 Uhr
Erinnert mich an den Chiricahua NP :dance:.

Prima Vergleich! Wir haben uns ja - wie auch im Bericht ab und zu erwähnt - im Verlauf der Reise an jede Menge unterschiedlicher Gegenden der USA erinnert gefühlt. Auf das Chiricahua National Monument sind wir aber nicht gekommen.

Bei den MacKenzie Falls und dem Pinnacle sind wir auch gewesen. Die vielen Kängurus in den Grampians waren toll. Hat uns sehr gut gefallen, die Ecke.

Wir fanden es dort auch richtig klasse. Ein wenig schade war, dass viele Wanderungen (zum Beispiel der Venus Bath Loop) gesperrt waren. Aber zu den bekanntesten Punkten hat es ja gereicht...

Morgen früh fahren wir weiter.

Schöne Grüße,
Dirk


Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 03.02.2011, 10:52 Uhr
Alle wieder einsteigen, wir fahren weiter!

11.10.2010 Mount Gambier-Victor Harbor
Wir verlassen Mount Gambier auf dem Princess Highway nach Nordwesten. Neben der Straße sehen wir wieder plantagenartig angelegte Kiefernwälder. Es sind auch viele Holzlaster unterwegs und wir kommen an einer großen Holzmühle vorbei. In Millicent biegen wir nach links auf den kleinen Southern Ports Highway ab, auf dem wir sehr pittoresk nach Robe kommen. Robe ist eine nette kleine Hafenstadt, die Mitte des 19. Jahrhunderts zu plötzlichem Wohlstand kam, als tausende chinesische Einwanderer hier anlandeten. Die Chinesen wollten eigentlich zu den Goldfeldern von Victoria. Dadurch, dass sie in South Australia an Land gingen, sparten sie sich die in Victoria fällige Einreisegebühr in Höhe von 20 Dollar. Robe liegt übrigens rund 500 Kilometern von den damaligen Goldfeldern bei Bendigo entfernt. Diese Strecke musste zu Fuß zurückgelegt werden - das würde heute wohl niemand mehr auf sich nehmen, um 20 Dollar zu sparen...

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Strand bei Robe.

Die Chinesen brauchten natürlich Unterkunft und Nahrung. Vom Aufschwung, den Robe damals nahm, zeugen noch heute zahlreiche schöne alte Häuser an der Hauptstraße. Es weht ein ziemlich steifer Wind, dennoch schauen wir uns ausgiebig in der Innenstadt und am Hafen um. Nahe dem alten Zollhaus am Hafen gibt es eine interessante Ansammlung von Denkmälern: Eines erinnert an Matthew Flinders, der im Rahmen seiner Umseglung von Australien im Jahr 1802 hier vorbei kam. Ein weiteres Denkmal erinnert zweisprachig an die lange Reise der chinesischen Goldgräber. Und ein drittes an das holländische Schiff Konig Willem II, das hier verunglückte - witzigerweise, nachdem das Schiff eine Gruppe Chinesen aus Hong Kong hierher transportiert hatte. Auf dem Weg in die Innenstadt, wo wir uns ein Frühstück besorgen wollen, finden wir noch ein weiteres sehenswertes Denkmal - eine mitten auf der Straße ausgestellte deutsche Seemine von 1941.

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Altes Zollhaus in Robe.

Bei Kingston SE trifft der Southern Ports Highway wieder auf den Princess Highway. In dieser Stadt gibt es ein weiteres jener "Big Things", die man eher in Amerika erwarten würde als in Australien: Hier steht ein überdimensionaler Lobster namens Larry. Die Idee zur Errichtung von Larry entstand laut der angebrachten Schautafel während eines USA-Aufenthalts. Angeblich war der Lobster ursprünglich wesentlich kleiner geplant. Beim Bau wurden dann allerdings die auf dem Plan verwendeten Angaben anstelle in Fuß in Metern gedeutet - was einer Vergrößerung um etwa den Faktor drei entspricht. Ein schönes Bespiel, was passieren kann, wenn man Einheiten verwechselt - und für die Nachwelt erheblich sinnvoller als ungebremst auf die Planetenoberfläche krachende Marssonden.

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Larry.

Der Princess Highway verläuft im Hinterland der Küste parallel zu dieser. Damit hier auch schnurgerade und dementsprechend einschläfernd. Dieser Effekt wird noch dadurch verstärkt, dass rechts und links der Straße sehr eintönig niedrige Eukalyptusbüsche stehen. Über hundert Kilometer die gleichen niedrigen Eukalyptusbüsche. Bei 42 Mile Crossing machen wir daher eine kleine Pause in Form eines Abstechers in den Coorong National Park. Über eine knapp zweieinhalb Kilometer lange Gravelroad erreichen wir einen Parkplatz und Campground inmitten einer relativ flachen Marsch- bzw. Dünenlandschaft. Von hier aus führt ein einen Kilometer langer Trail sehr abwechslungsreich zum Meer. Von den hier angeblich zahlreichen heimischen Vogelarten sehen wir nicht viel, dafür aber jede Menge schön blühender Frühlingsblumen.

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Unterwegs im Coorong National Park.

Und wir machen zum ersten Mal Bekanntschaft mit einer typisch australischen Plage, die vor allem im Sommer im Outback sehr schlimm sein soll: Fliegen. Warum wir im bisherigen Verlauf unserer Reise vor dieser Plage verschont geblieben sind - eher wegen der Jahreszeit oder wegen der geographischen Lage der Route - wissen wir nicht. Nun aber werden wir während unserer gesamten Wanderung intensiv von einer größeren Menge fliegender Plagegeister umschwirrt. Nach knapp 20 Minuten erreichen wir einen wunderschönen weißen Sandstrand. Die Farbe des Meeres ist wieder intensiv türkisgrün. Der Strand ist bedeckt mit einer mehrere Zentimeter dicken Schicht von Muschelschalen. So entsteht also der Kalkstein, in dem kommende Generationen von Höhlenforschern in vielen Jahren ihre Gäste herumführen.

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Mit Muschelschalen bedeckter Strand im Coorong National Park.

Wir fahren weiter. Kurz vor Meningie wird die Landschaft viel abwechslungsreicher und offener, zudem wird der Straßenverlauf kurviger und hügeliger. Hier rächen wir uns übrigens - unabsichtlich - für die nervige Begegnung mit den Fliegen im Coorong National Park: Wir, bzw. die Windschutzscheibe unseres Spaceships löscht einen zufällig vorbeikommenden Fliegenschwarm komplett aus. Das wird begleitet von einem kurzen prasselnden Geräusch, wie bei Hagel. So etwas haben wir in dieser Intensität im Verlauf von vielen Jahren Autofahren noch nie erlebt.

Wir wollen auf die Fleurieu Peninsula und müssen dazu den Murray River überqueren. Dieser ist der zweitlängste Fluss Australiens und spielt eine wichtige Rolle bei der Wasserversorgung des gesamten Südostens des Landes. Wir sind diesem Fluss ja schon bei unserer Etappe von Canberra nach Bright in Victoria sehr nahe gekommen. Die nächste Brücke über den Murray würde für uns einen unverhältnismäßigen Umweg bedeuten und von der nahe gelegenen Fähre bei Wellington kennen wir weder den Fahrplan noch die Preise. Da die Beschilderung in Richtung Fleurieu Peninsula zur Fähre führt, probieren wir diese aus. Zu unserem Glück pendelt die Fähre ununterbrochen hin und her und zudem ist die Fahrt kostenlos. Prima, viel Zeit gespart.

Nach der Fährfahrt fahren wir zunächst wieder durch eine Marschlandschaft. Hinter Strathalbyn ändert sich das Bild, hier gibt es nun viele Weinfelder. Wir fahren weiter nach Victor Harbor, wo wir ein Motelzimmer gebucht haben. Die Straße erreicht Victor Harbor über einen kleinen Hügel, von dem aus wir einen schönen Blick auf die Stadt und das vorgelagerte kleine Granite Island haben. Die Insel ist durch einen Holzsteg mit dem Festland verbunden. Über diesen Steg kann man zu Fuß laufen oder mit einer pferdegezogenen Bahn fahren. Die Bucht wurde schon 1802 von Matthew Flinders entdeckt. Dieser traf sich hier mit seinem französischen Kollegen Nicolas Baudin, der im Auftrag der französischen Regierung die Südküste Australien kartographierte. Die Bucht, in der das Treffen statt fand, heißt heute Encounter Bay. Später wurden hier Walfangstationen gegründet, heute lebt die Stadt hauptsächlich vom Tourismus.

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Die Pferdebahn nach Granite Island.

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Der Holzsteg zwischen Granite Island und dem Festland.

Wir parken unser Spaceship am Hafen, kaufen uns Tickets für die Pinguintour heute Abend und machen uns auf, um Granite Island anzuschauen. Ein Trail führt einmal um die Insel herum. Die Landschaft wirkt sehr irisch. An einem Ende der Insel liegen interessant von der Erosion bearbeitete Granitbrocken herum, quasi eine kleine Variante der Remarkable Rocks auf Kangaroo Island, die wir uns in ein paar Tagen anschauen wollen. Im Verlauf der Wanderung laufen wir zwei komischen Echsen mit Stummelschwanz über dem Weg, laut unserem Naturführer handelt es sich dabei um Tannenzapfenechsen.

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Irisch wirkende Landschaft auf Granite Island.

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Interessant erodierte Steine.

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Tannenzapfenechse.

Wir laufen zurück zum Auto, holen uns ein Abendessen und checken im Motel ein. Als wir soweit sind, müssen wir uns fast schon für die Pinguintour auf den Weg machen. Da unser Motel in der Innenstadt liegt, können wir zu Fuß laufen. Wieder über den Holzsteg geht es nach Granite Island und zum dortigen Kiosk und Restaurant am Penguin Centre. Granite Island ist einer von mehreren Plätzen im Süden von Australien, an denen man Zwergpinguine beobachten kann. Den bekanntesten dieser Plätze, Phillip Island, haben wir ja ausgelassen, weil wir keine Lust auf einen Massenauflauf hatten. Umso entsetzter sind wir, als hinter uns eine Horde von bestimmt hundert Schulkindern über den Holzsteg lärmt. Diese erhalten dann allerdings glücklicherweise eine eigene Tour, so dass wir - wie üblich - mit etwa zwanzig anderen Leuten unterwegs sind.

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Pinguinstatue auf Granite Island.

Unser Tourguide heißt Steve und ist offensichtlich mit viel Spaß bei der Sache. Auch wenn man hier - im Gegensatz zu Phillip Island - nicht sieht, wie die Pinguine an Land kommen, sind wir schnell sicher, die richtige Wahl getroffen zu haben. Wir erfahren viel über die kleinen Zwergpinguine und sehen einige der putzigen Gesellen an Land stehen oder zu ihren Nistplätzen stapfen. Um die Tiere möglichst wenig zu stören, leuchtet Steve sie immer nur sehr kurz mit einer roten Taschenlampe an. Wir treffen einen männlichen und einen weiblichen Pinguin vor ihrer gemeinsamen Höhle. Während das Weibchen in dir Höhle verschwindet, kündigt das Männchen unseren Besuch an. Aus der Höhle ertönt daraufhin das Piepen von frisch geschlüpften Jungtieren. Die Gruppe hält respektvollen Abstand. Als Höhepunkt sehen wir wenig später zwei schon ein wenig ältere, aber immer noch sehr fluffig aussehende Jungtiere. Eine Begegnung mit einer ganz anderen Art Tier haben wir dann auch noch, und zwar mit einem Possum - genau so eines, wie wir es am Campground im Wilsons Promontory National Park gesehen haben, nur hier etwas jünger und kleiner.

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Zwei junge Zwergpinguine.

Zurück im Hotel stellen wir unseren Wecker für morgen auf eine sehr frühe Zeit. Wir haben die morgendliche Fähre nach Kangaroo Island gebucht, allerdings hat uns Steve zum Abschluss verraten, dass man momentan in der Nachbarbucht zwei Wale beobachten kann - eine Mutter und ein Jungtier. Wir hätten erwartet, dass die Saison für Whale Whatching schon vorbei ist, wollen aber die sich unerhofft aufgetane Möglichkeit unbedingt nutzen.

Schöne Güße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 03.02.2011, 17:01 Uhr
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_11_08.jpg)
Tannenzapfenechse.

Dieses "seltsame" Tierchen hat Ähnlichkeit mit einem Gila Monster :D. OK mit viel Phantasie könnte man es mit einem Tannenzapfen vergleichen.

Lobster-Larry ist auf jeden Fall mutiert - man könnte von ihm satt werden  :zwinker: :groove:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 03.02.2011, 19:30 Uhr
Granite Island hat uns auch gut gefallen.
Für Pinguine war es leider nicht die richtige Jahreszeit...
Toll, die Tannenzapfenechse!

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 03.02.2011, 21:52 Uhr

Mit Wehmut denke ich an unsere Reise zurück. Dein Reisebericht ruft wieder viele Erinnerungen wach. Dein Nachtfoto von den Zwergpinguinen ist klasse! Von meinen Fotos ist leider kein einziges auch nur halbwegs etwas geworden.

Wisst ihr übrigens, wie zwei Tannenzapfenskinks aussehen, die sich gerade verabreden? :wink:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11046/Tannenzapfenskink.jpg)


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 04.02.2011, 11:40 Uhr
Ein super Foto, Angie  :applaus: :applaus: :applaus:.

Wenn man es nicht wüsste, könnte man denken, da liegen 2 Hölzer auf dem Boden. Sind die Echsen eigentlich giftig?

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: SusanW am 04.02.2011, 13:26 Uhr
Hallo,

nach einem schönen Abstecher in die weiße Welt der Alpen bin ich jetzt auch wieder auf dem Laufenden.

Da habt ihr ja tolle Erlebnisse gehabt und wirklich einige seltsame Tiere getroffen. :D Macht Appetit auf die weite Reise. Leider passen die Ferienzeiten nur sehr schlecht für einen Trip downunder. Also geniesse ich weiter erstmal virtuell.
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 04.02.2011, 19:49 Uhr
Lobster-Larry ist auf jeden Fall mutiert - man könnte von ihm satt werden  :zwinker: :groove:.

Toll, die Tannenzapfenechse!

Soll ich die Bestellung erweitern? :lol: :wink:

Wisst ihr übrigens, wie zwei Tannenzapfenskinks aussehen, die sich gerade verabreden? :wink:

Süß. Danke für das Foto!

Sind die Echsen eigentlich giftig?

Meines Wissens nach nein.

nach einem schönen Abstecher in die weiße Welt der Alpen bin ich jetzt auch wieder auf dem Laufenden.

Das hört sich sehr interessant an. Wo ging es denn hin?

Leider passen die Ferienzeiten nur sehr schlecht für einen Trip downunder.

Tja, das stimmt wohl leider. Australien ist natürlich recht groß und hat viele verschiedene Klimazonen. Einen schönen Überblick über die geeigneten Reisezeiten gibt es hier - vielleicht ist ja doch etwas zur Ferienzeit dabei: http://www.australien-info.de/reisezeit.html

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 05.02.2011, 11:25 Uhr
Hallo allerseits,

heute kommen wir nach Kangaroo Island:

12.10.2010 Victor Harbor-Kangaroo Island
Wir stehen früh auf und fahren zu der Bucht in Port Elliot, in der sich im Moment zwei Wale aufhalten sollen. Wir versuchen unseren Atlas sowie eine im Motel erhaltene Regionalkarte mit der gestern von Steve erhaltenen Beschreibung in Übereinstimmung zu bringen. Unserer Meinung nach gelingt uns das auch und wir stehen einige Zeit lang an einer wirklich schönen Bucht. Nur Wale sind leider keine zu sehen. Entweder sind sie weiter geschwommen oder sie schlafen noch. Nach einiger Zeit geben wir auf und brechen wieder auf, um die Fähre zu erreichen.

Das Wetter ist übrigens gar nicht mehr gut, es ist stark bedeckt und während wir mit dem Spaceship in Richtung Victor Harbor fahren beginnt es sogar zu regnen. Von Victor Harbor geht es weiter nach Cape Jervis. Die Streckenführung ist sicherlich sehr interessant, im Regen und Nebel erkennen wir allerdings nicht viel von der Landschaft.

In Cape Jervis starten die Fähren nach Kangaroo Island. In den Warteschlangen stehen schon jede Menge andere Fahrzeuge. Zunächst müssen wir das Auto abstellen und uns im Gebäude einchecken, ähnlich wie beim Flugzeug. Katharina kann gleich da bleiben, da nur der Fahrer im Auto bleiben darf, um dieses auf das Schiff zu fahren. Dirk beobachtet das teilweise sehr umständliche Einparken auf das Autodeck bei anderen Fahrzeugen und ist sehr froh, dass er mit dem Spaceship in eine vergleichsweise einfach anzusteuernde an der Seite des Decks befindliche Galerie gelotst wird. Dann entscheiden sich die Fährenmitarbeiter dummerweise aber um. Also rückwärts wieder aus der Galerie raus, mitten auf der Rampe zwischen Schiff und Festland das Auto umdrehen und dann rückwärts in die Mitte des Fahrzeugdecks einparken. Dabei links und rechts grob geschätzt einen Zentimeter von anderen Fahrzeugen entfernt. Die ganze Aktion mit einem Auto das doch leicht größer und unübersichtlicher ist als der heimische Kleinwagen. Zum Glück helfen die Fährenangestellten mit, indem sie einweisen und die Aktion geht ohne Schäden am Spaceship oder anderen Autos über die Runden.

Die Fährfahrt dauert etwa 45 Minuten. Wir suchen uns einen Aussichtsplatz im Bug des Schiffes. Aufgrund des schlechten Wetters dauert es einige Zeit, bis wir Kangaroo Island durch die Wolken erkennen können. Dort wird das Auto ausgeladen, Katharina in das Auto eingeladen und los geht's. Unser erster Besuch führt uns in das Visitor Centre. Hier kommt es auf dem Parkplatz zu einer Ansammlung von engen Verwandten unseres Spaceships: Zunächst stehen dort zwei nahezu baugleiche Juicy Camper. Wir stellen uns direkt daneben. Zwei Minuten später trifft ein weiteres Spaceship ein. Wie wir schnell am Namen des Autos und bald auch an den Insassen feststellen können, handelt es sich dabei um den Wagen, den parallel zu uns das holländische Pärchen in Sydney übernommen hat. Als der Fahrer des ersten Juicy Campers aus dem Visitor Centre kommt und die wundersame Vervierfachung seines Autos sieht, bricht er in schallendes Gelächter aus.

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Unterwegs auf Kangaroo Island.

Kangaroo Island begrüßt uns mit einer sehr irisch wirkenden Landschaft. Von der Straße aus können wir schöne Sandstrände erkennen. Nach einigen Kilometern biegen wir in Richtung American River ab, um die Pelican Lagoon zu besichtigen. American River heißt so, weil sich hier im Jahre 1803 eine Gruppe amerikanischer Robbenfänger über mehrere Monate aufhielt. Die Pelican Lagoon bietet vielen Fischarten Heimat. In der Folge gibt es hier auch viele fisch fressende Tiere, zum Beispiel die namensgebenden Pelikane. Direkt in American River entdecken wir auch gleich ein größeres Grüppchen von Pelikanen am Strand der Lagune. Wir beobachten die Tiere ausgiebig und brechen dann wieder auf.

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Pelikane bei American River.

Kurz vor Kingscote teilt sich die Straße in eine im Norden und eine im Süden quer durch die Insel verlaufende Ost-West-Achse auf. Nachdem wir in Kingscote unsere Vorräte aufgestockt sowie das Spaceship aufgetankt haben, steht eine Entscheidung an. Da sich entlang der südlichen Achse mehr Sehenswürdigkeiten befinden als an der nördlichen, entschließen wir uns zunächst für diese Strecke. Die nördliche Variante können wir dann auf der Rückfahrt ausprobieren. Die Murray Lagoon, knapp 40 Kilometer hinter Kingscote ist bekannt für ihre vielfältige Vogelwelt. Wir lassen sie aufgrund prasselnden Regens im wahrsten Sinne des Wortes links liegen. In Richtung Küste hin bessert sich das Wetter allerdings deutlich. Daher probieren wir die Abzweigung zum Seal Bay Conservation Park aus. In der Seal Bay regnet es tatsächlich nicht und gegen den eisig kalten Wind helfen Fleece- und Softshelljacke im Zwiebelprinzip übereinander gezogen sowie Mütze und Handschuhe. Die Seal Bay wird bevölkert von australischen Seelöwen, die drei Tage in Folge im offenen Meer auf Nahrungssuche unterwegs sind und sich in daraufhin drei Tage am Stück hier ausruhen. Ein Boardwalk führt über Marschland zum Strand und bietet schöne Blicke auf die Tiere, die teilweise am Strand, teilweise aber auch im Hintergelände faul herumliegen. Einige sogar direkt unterhalb des Boardwalk.

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Boardwalk im Bay Conservation Park.

Wir nehmen an einer geführten Tour teil, bei der man in Begleitung eines Rangers auf den Strand darf. Unser Eindruck ist zwiespältig: Die Begegnungen mit den Tieren sind wirklich einzigartig. Wir sehen ganz kleine Jungtiere, etwas ältere Junge, die am Strand miteinander raufen sowie gerade aus dem Meer kommende Tiere, die in einer eleganten Bewegung auf den Strand surfen. Unser Führer allerdings wirkt etwas unmotiviert und erklärt nicht viel zur Lebensweise der Tiere. Hauptsächlich weist er auf gute Fotogelegenheiten hin, was uns etwas ungut an unsere Tour durch den Antelope Canyon vor drei Jahren erinnert.

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Bitte recht freundlich!

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Müde!

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Junger Seelöwe im Bay Conservation Park.

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Raufende Jungtiere im Bay Conservation Park.

Auf dem weiteren Weg in Richtung Südwestecke der Insel sehen wir direkt am Straßenrand zweimal Exemplare einer seltsamen Tierart, die uns noch fehlt: Echidnas, auf deutsch auch als Schnabeligel bekannt. Diese Tiere ähneln zwar äußerlich einem Igel, sind aber mit dem Schnabeltier verwandt. Diese beiden sind die einzigen Säugetierarten, die Eier legen. Schnabeligel soll es nahezu in ganz Australien geben, zu unserer Enttäuschung ist uns aber bisher keiner über den Weg gelaufen. Nun aber sieht Dirk aus dem Augenwinkel ein stacheliges Tier wackelnd im Straßengraben laufen. Wir stoppen das Spaceship, aber der Echidna ist schon weg. Schade. Einige Minuten später wiederholt sich die Begegnung. Allerdings hat nun einige Meter vor uns schon ein Wohnmobil gestopt. Fahrer und Beifahrerin steigen aus. Der Fahrer verfolgt den in einen Busch geflüchteten Echidna. Entsetzt müssen wir mit ansehen, wie er versucht, das zu Tode erschrockene Tier an den Stacheln zu packen und aus seinem Versteck zu ziehen. Unsere schlimmsten Vorurteile werden bestätigt, als die beiden beginnen, sich auf Deutsch zu unterhalten. Wir halten uns zurück bis das Wohnmobil mitsamt Besatzung abgefahren ist und beobachten den Schnabeligel noch eine ganze Weile aus einigen Metern Entfernung. Das Tier ist völlig verängstigt, schaut einige Male nach rechts und links, kommt aber nicht aus seinem Versteck raus. Das können wir verstehen und fahren weiter zum Kelly Hill Conservation Park.

Bei den Kelly Hill Caves handelt es sich um ein System von Tropfsteinhöhlen, in denen Knochen von zahlreichen inzwischen ausgestorbenen Tierarten gefunden wurden. Wir buchen uns für die nächste Tour ein und haben gerade noch genug Zeit, den Höhleneingang nicht auf dem direkten Weg sondern über einen schön angelegten Lehrpfad zu erreichen. Die Tor selber ist sehr interessant und vor allem abwechslungsreich: Außer uns und dem Tourguide Dave sind nur noch drei australische Damen dabei. Dave hat sichtlich Freude an seinen Job, zudem albern die drei Australierinnen ständig rum. Eine erzählt uns von ihrem Mann, der aus Bayern kam. Dieser habe ihr erzählt, die Menschen in Bayern würden die Leute aus München nicht mögen (wir fragen nicht nach, ob da ein Irrtum vorliegt, denn obwohl München in Bayern liegt, hat die Dame ja gar nicht mal so unrecht...). Dieses schlechte Verhältnis sei ungefähr vergleichbar dem zwischen den Leuten in South Australia und Victoria. Ah ja, interessant. Über die Höhle und ihre durchaus interessanten Strukturen lernen wir natürlich auch noch einiges. Besonders gefällt uns, dass die Höhle sehr behutsam erschlossen wurde. Auch die Beleuchtung ist sehr dezent und damit im Gegensatz einigen Höhlen in den USA.

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Tropfsteine in den Kally Hill Caves.

Westlich des Kelly Hill Conservation Parks kommt nur noch der Flindes Chase National Park, der fast den kompletten Westteil von Kangaroo Island abdeckt. Wir checken für zwei Nächte in dem direkt im Park gelegenen Rocky River Campground ein. Wir sind fast die einzigen Gäste am Campground, außer uns ist nur noch ein älteres Pärchen da. Hier gab es 2007 ein schlimmes Buschfeuer, dementsprechend wirkt der im Prinzip sehr schön angelegte Platz ein wenig kahl. Die Lage ist aber genial, denn von hier aus können wir beispielsweise direkt zu dem Trail zum Platypus Waterhole aufbrechen, wo wir hoffen, ein Schnabeltier zu sehen. Auf dem Weg fällt uns auf, dass die Umgebung des Campgrounds von einer Plage seltsam aussehender kurzschnäbliger Gänse befallen ist. Laut unserem Naturführer handelt es sich dabei um Cape Barren Geese, auf Deutsch Hühnergänse. Die Wiese ist über und über mit den Exkrementen dieser Tiere bedeckt.

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Hühnergans im Flinders Chase National Park.

Nach etwas mehr als zwei Kilometern kommen wir am Wasserloch an. Neben uns ist noch eine junge Backpackerin da. Um die scheuen Tiere nicht zu erschrecken, begrüßen wir uns wortlos mit einem Nicken und beobachten dann gemeinsam den kleinen Teich. Angeblich kann man anhand von Luftblasen erkennen, wo ein Schnabeltier unterwegs ist und eventuell bald an die Oberfläche kommt. Im Laufe von etwas mehr als einer Stunde sehen wir mehrfach Luftblasen aufsteigen. Dies aber verdächtigerweise zumeist an derselben Stelle, was viel mehr auf einen im Wasser vergammelnden Ast als auf ein lebendes Tier hindeutet. Letztendlich geben wir auf und machen uns auf dem Rückweg zum Campground.

Auf dem Rückmarsch entdecken wir einige Kangaroo Island Kangaroos. Diese kommen nur hier auf der Insel vor und unterscheiden sich hauptsächlich durch ihr dunkelbraunes Fell von den auf dem Festland lebenden Verwandten. Zudem sehen wir einige Tammar Wallabies. Diese Art Wallabies ist eine der kleinsten Känguruharten. In der Tat könnte man aus einiger Entfernung die wirklich süßen Tiere auch mit einer viel zu groß geratenen Ratte verwechseln.

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Zwei Kangaroo Island-Känguruhs.

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Tammar Wallaby.

Nach dem Abendessen machen wir noch einen Taschenlampenspaziergang zum Visitor Centre, während der wir wieder einige Känguruhs und Wallabies treffen.

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Sonnenuntergang im Flinders Chase National Park.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 05.02.2011, 15:36 Uhr
Die Aktion mit dem Schnabeligel ist ja wirklich unglaublich! :shock: Manche Leute nehmen einfach keine Rücksicht auf die Tiere!
Schnabeligel haben wir immerhin auch zwei Stück auf unserer Tour gesehen, und es hat auch noch zu Fotos gereicht.
Der Besuch der Seelöwen an der Seal Bay hatte uns sehr gut gefallen. Wir hatten eine zweitägige geführte Tour auf Kangaroo Island, und wir durften alleine mit unserem Führer an den Strand. Das war toll gewesen.

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 05.02.2011, 21:30 Uhr
Es ärgert mich heute noch, dass wir für die Kelly Hill Caves keine Zeit mehr hatten. Ich sag's ja immer wieder: Auf Kangaroo Island kann man mehr Zeit verbringen, als man meint.

Zum Befahren der Fähre noch etwas: Wenn man sich selbst nicht traut, rückwärts auf die Fähre zu fahren und das Auto/den Bushcamper oder was auch immer man fährt, im wirklich knappsten Raum zwischen 2 Fahrzeugen einzuparken, bittet man einen Angestellten, der das für einen übernimmt. Ich habe das bei der Rückfahrt ab Kangaroo Island so gemacht, denn ich sollte den Bushcamper rückwärts einparken. Damit habe ich grundsätzlich kein Problem, egal, mit welchem Auto, aber die Rückbank unseres Bushcampers hatten wir zu diesem Zeitpunkt so vollgepackt, dass ich nicht hinaussah. Das war mir denn doch zu risikoreich und die Angestellten machen das dutzendfach am Tag, sie haben mehr Erfahrung.


LG, Angie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 06.02.2011, 21:07 Uhr
Wir hatten eine zweitägige geführte Tour auf Kangaroo Island, und wir durften alleine mit unserem Führer an den Strand. Das war toll gewesen.

Das hört sich klasse an. Vor allem hat Euch der Führer dann sicherlich ein klein wenig motivierter die Seals erklärt als der unsrige.

Zum Befahren der Fähre noch etwas: Wenn man sich selbst nicht traut, rückwärts auf die Fähre zu fahren und das Auto/den Bushcamper oder was auch immer man fährt, im wirklich knappsten Raum zwischen 2 Fahrzeugen einzuparken, bittet man einen Angestellten, der das für einen übernimmt.

Das ist sehr praktisch. Danke für den Hinweis - der ist für manchen zukünftigen Australien-Reisenden, der diesen Bericht liest eventuell Gold wert.

Ich habe beim Einparken vor der Fährfahrt nach Kangaroo Island nach hinten raus übrigens auch gar nichts gesehen und mich mit etwas mulmigen Gefühl rein auf die Anweiseungen des Fährenmitarbeiters verlassen. Das hat dann doch erstaunlich gut funktioniert...

Schöne Grüße,
Dirk

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 06.02.2011, 22:32 Uhr
Ich habe beim Einparken vor der Fährfahrt nach Kangaroo Island nach hinten raus übrigens auch gar nichts gesehen und mich mit etwas mulmigen Gefühl rein auf die Anweiseungen des Fährenmitarbeiters verlassen. Das hat dann doch erstaunlich gut funktioniert...

Das war bei uns ja überhaupt komisch. Wenn man es nur von den angestellten Autoreihen her betrachtet hat, waren wir in der 3. Reihe, also weit vorne. Als es zum Einfahren in die Fähre ging, wurde ein Fahrzeug nach dem anderen gewunken - nur wir nicht. Wir standen und standen und standen, bis wir das letzte Fahrzeug waren, das noch heraußen war. Es war noch ein einziger Platz in der Fähre frei, schmaler wie schmal. Ich musste die Außenspiegel anklappen und wie schon geschrieben, sah ich hinten nicht hinaus. Da war für mich der Punkt gekommen, an dem ich den Schlüssel abgab :lol: "That's ok, let me do the job for you". Vor mir taten das einige Männer und da ich bei all den Fahrzeugen die einzige Frau am Steuer war, machte ich mir auch nicht großartig Gedanken, ob ich mich blamieren oder auch nicht würde.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 07.02.2011, 08:41 Uhr
So, nun bin ich bei Euerm Bericht auch wieder auf dem aktuellen Stand.

An die Einparkaktion auf der Sealink können wir uns auch noch gut erinnern, das war wirklich zentimetergenaue Arbeit.
American River ist uns noch in guter Erinnerung, weil wir dort in einem Eukalyptuswäldchen neben der Straße eine Menge Koalas entdecken konnten.
Dafür hatten wir die Gänse im Flinders Chase N.P. schon komplett vergessen. Wir sind da früh im Morgengrauen durchmarschiert und haben auch noch Koalas in den Bäumen entdeckt. Wie schon mal beschrieben, hatten wir dann nach einer ähnlich langen Warterei wie bei Euch am Platypus-Pond dann aber doch das Glück, ein Schnabeltier zu sehen...
Die Kelly Hill Caves sind wirklich sehr schön und zumindest bei unserem Besuch damals waren sie absolut nicht überlaufen.

Sehr schöne Bilder sind das, die Ihr uns da wieder präsentiert. Da bin ich ja auf die am nächsten Tag anstehenden Remarkable Rocks gespannt...  :wink:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 07.02.2011, 09:17 Uhr
Da bin ich ja auf die am nächsten Tag anstehenden Remarkable Rock gespannt...  :wink:

Die kommen auch gleich. Aber zuerst müssen wir uns nochmal über unser Auto ärgern...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 07.02.2011, 09:22 Uhr
Und weiter geht's.

13.10.2010 Kangaroo Island
Nach einem kurzen Frühstück wollen wir uns den Rest des Nationalparks genauer anschauen, insbesondere die Küste. Doch leider macht uns erneut das Auto einen Strich durch die Rechnung: Ähnlich wie vor zehn Tagen in Wilsons Promontory National Park springt das Spaceship nicht an. Und ähnlich wie im Wilsons Promontory National Park können wir uns Hilfe am Visitor Centre holen. Ein Ranger mit einem speziell ausgerüsteten Truck trifft sich mit uns an unserem Stellplatz und fünf Minuten später schnurrt das Spaceship wieder. Wir können zur Ursachenforschung übergehen. Eigentlich haben wir die Primärbatterie so weit wie möglich geschont - aber Moment: Nach unserer gestrigen Wanderung hat Katharina kurz das Licht in der Fahrerkabine eingeschaltet, um im Naturführer die gesichteten Tiere nachzuschlagen. Das hat ausgereicht, die Kapazität der Batterie unter das zum Starten des Autos nötige Minimum zu drücken? Könnte das dann nicht beispielsweise auch die elektrisch angesteuerte Zentralverriegelung schaffen? Oder irgendein anderes im Auto verbautes elektrisches Gerät? Morgen früh müssen wir rechtzeitig die Fähre zum Festland erreichen und somit am Campground aufbrechen bevor das Visitor Centre öffnet. Was wenn wir dann dasselbe Problem haben und niemand da ist, der helfen kann?

Ähnlich wie im Wilsons Promontory National Park ist die nächste Autowerkstatt rund 100 Kilometer entfernt. Zudem geben wir das Auto ja morgen schon zurück. Aber Dirk will das Problem ein für alle mal aus der Welt geschafft haben. Also brechen wir Richtung Kingscote auf, um das Auto in der gestern gesichteten Toyota-Werkstatt vorzuführen und im Falle einer nötigen Reparatur oder Batterieaustauschs bei Spaceship anzurufen. Die Fahrt nach Kingscote - dieses mal nehmen wir die nördliche der beiden Verbindungsstraßen - verläuft unspannend und geht erstaunlich schnell vorüber. Der nette Mechaniker vom Toyota-Service checkt zunächst die Primär- und die Sekundärbatterie: Beide in Ordnung. Eine Überprüfung der Verkabelung ergibt, dass einer der Kontakte zur Primärbatterie nur sehr lose sitzt. Laut dem Mechaniker ist es sehr wahrscheinlich, dass die Batterie deshalb nicht komplett aufgeladen werden kann. Er ist sich jedenfalls sicher, dass nun alles in Ordnung ist. Sein Wort in Gottes Ohr. Da der Service kostenlos ist, drücken wir ihm ein dickes Trinkgeld in die Hand und fahren zur benachbarten Tankstelle um das Auto etwas Benzin schlürfen zu lassen. Bei Bezahlen des Benzins im Tankstellenshop treffen wir unseren Automechaniker, der gerade unser Trinkgeld in Soft Drinks und Süßzeug investiert.

Einen nicht zu unterschätzenden Vorteil ziehen die durch den Abstecher nach Kingscote unfreiwillig verlorenen gut zweieinhalb Stunden nach sich: Als wir uns wieder der Südwestecke der Insel nähern, reißt die über der gesamten Insel hängende Wolkendecke genau dort ein wenig auf. Wir fahren am Visitor Centre des Flinders Chase National Park vorbei zum Cape du Couedic. Wir parken am schönen Leuchtturm und laufen den gut einen Kilometer langen Weg zur Steilküste. Hier gibt es einige Aussichtspunkte von denen man aus luftiger Höhe die faul auf den Felsplatten am Meer liegenden Seals beobachten kann. Im Unterschied zu gestern handelt es sich dabei nicht um Seelöwen, sondern um Seebären. Ein entscheidender Unterschied ist, dass Seebären ein dichtes Unterfell besitzen und somit im Wasser nicht nass werden. Dafür wird ihnen an Land schnell heiß, so dass die träge herumliegenden Tiere häufiger zur Abkühlung ein Bad im Meer nehmen. Dabei beobachten wir die Tiere eine Weile lang und machen uns dann auf zum Admiral's Arch.

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Steilküste am Cape du Couedic.

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Leuchtturm am Cape du Couedic.

Der Admiral's Arch ist ein großer und direkt am Meer befindlicher natürlich geformter Bogen. Rein von der Definition her, die wir im Südwesten der USA gelernt haben, handelt es sich dabei nicht um einen Arch sondern um eine Bridge, aber wir wollen nicht kleinlich sein. Der Trail führt über einen Boardwalk die Klippen der Steilküste herunter, um einen Vorsprung herum und dann direkt auf den Bogen zu. Dieser ist aus dunklem, ja fast schwarzem Gestein geformt und stellt daher einen starken Kontrast zum hellen Meer und Himmel dahinter dar. Nicht unbedingt einfach zu fotografieren. Die Decke ist mit Tropfsteinen behängt. Da der Trail bergab führt, kommen wir auch näher an die Felsen heran, auf denen die Seals liegen. Einige dieser Tiere haben es sich auch direkt unter dem Bogen bequem gemacht. Viele von ihnen schlafen oder dösen. Einige Seals beobachten wir auch im Wasser oder beim Versuch, das Meer zu verlassen und auf die Klippen zu klettern. Besonders angetan haben es uns drei Jungtiere, die im aufgewühlten Wasser miteinander rangeln und dabei gar nicht zimperlich miteinander umgehen. Ehe wir uns losreißen, beobachten wir das wilde Treiben fast eine Stunde lang.

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Der Admiral's Arch.

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Schlafende Seebären am Admiral's Arch.

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Blick vom Cape du Couedic auf die Remarkable Rocks.

Unser nächstes Ziel ist nicht weit entfernt: Vom Parkplatz am Leuchtturm fahren wir ein kleines Stück zurück in Richtung Landesinneres und biegen dann nach rechts ab, zu den Remarkable Rocks. Diese faszinierenden Granitbrocken haben wir schon vom Admirals Arch aus am Horizont stehen gesehen. Vom Parkplatz führt ein kurzer Trail zu den Rocks. Diese liegen wie absichtlich dort hindrapiert auf einem kleinen Felshügel. Wie auf den hier angebrachten Infotafeln erklärt, haben die Brocken und der Felshügel denselben Ursprung: Vor langer Zeit wurde eine horizontale Granitschicht durch seismische Kräfte hochgedrückt, um schließlich eine Art Buckel zu formen. Die Oberfläche des Buckels war der Erosion ausgesetzt und es bildeten sich tiefe Risse. Als diese Risse in Laufe der Zeit anwuchsen, lösten sich quasi die Granitbrocken von dem Granitbuckel ab. Und liegen heute noch dort, von der Erosion in faszinierende Formen gebracht.

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Die Remarkable Rocks.

An der dem Meer zugewandten Seite fällt der Hügel sehr steil ins Meer ab. Hier sind Hinweissymbole am Boden angebracht: Bis hierher und keinen Schritt weiter. Vor einigen Jahren wagte sich ein deutscher Tourist zu nahe an die Kante und wurde von einer großen Welle ins Meer gespült. Zwei Australier sprangen ins Meer, um den Touristen zu helfen. Während der unvorsichtige Deutsche wieder an Land gespült wurde, kamen die beiden mutigen Helfer ums Leben. Wir begutachten die Remarkable Rocks vorsichtig von allen Seiten und sind fasziniert von den immer neuen Perspektiven, die sich bieten. Die Stimmung wird perfektioniert durch das intensiv türkisfarbene Meer.

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Ein Remarkable Rock.

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Noch ein Remarkable Rock.

Wir fahren zurück zum Campground und holen dort unser ausgefallenes Frühstück nach. Nun wäre noch eine Wanderung schön. Der Ravine des Casoars Trail im nördlichen Teil des Nationalparks ist gesperrt. Aufgrund des Buschfeuers 2007 auch fast alle Wanderwege in der Nähe des Campgrounds. Und aufgrund der heute Vormittag verloren gegangenen Zeit wollen wir auch nicht mehr allzu weit herumfahren. Was tun? Wir sind pragmatisch und beschließen, ein Stück auf der unasphaltierten West Bay Road abzulaufen. Diese startet direkt hinter dem Visitor Centre und führt im Landesinneren durch Wald an die westlichste Spitze von Kangaroo Island. Abzweigungen führen ans Meer, an die Mündungen von Rocky River, Sandy Creek und Breakneck River. Um diese Abzweigungen zu erreichen, sind wir wohl zu spät unterwegs. Die Straße ist recht schmal und erinnert ein wenig an die Forstwege, über die man beim Bergwandern ja auch einen Teil der Strecke zurücklegt. Alle halbe Stunde kommt ein Auto vorbei und man grüßt sich freundlich.

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Unterwegs auf der West Bay Road.

Wir wollen hauptsächlich Ausschau nach Tieren halten. Nachdem wir gestern schon die auf Kangaroo Island heimischen Känguruharten gesehen haben, hoffen wir auf einen Echidna. Und wir werden nicht enttäuscht: Während dem Laufen schauen und hören wir ständig nach links und rechts in den Wald und ins Untergehölz. Auf dem Hinweg sehen wir einen sich gerade davonmachenden Echidna von hinten. Ein komischer Anblick. Aufgrund der schaufelförmig geformten Füße (die Hinterfüße des Schnabeligels wirken zudem so, als wären sie verkehrt herum angebracht worden) haben diese Tiere einen ziemlich wackelnden Gang. Leider sind sie auch äußerst schüchtern. Sobald sie einen Menschen hören oder sehen, laufen sie entweder davon oder versuchen sich irgendwie zu verstecken - durch Eingraben oder Zusammenrollen. Und das auch, wenn keine unmöglichen deutschen Touristen an ihren Stacheln ziehen. Auf dem Rückweg haben wir allerdings wirkliches Glück: Ein Schnabeligel rollt sich direkt an der Straße zusammen. Wir hocken uns im respektvollen Abstand hin und warten geduldig einige Minuten. Nach einiger Zeit entrollt sich das Tier, läuft über die Straße und wackelt davon.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_13_10.jpg)
Ein Schnabeligel.

Wir können unserer Liste der in Australien gesehenen seltsamen Tierarten übrigens noch ein Tier hinzufügen und zwar eines, mit dem wir gar nicht gerechnet hatten: Kurz hinter der Abzweigung, an der eine Gravel Road zum Nordende der Insel abgeht, durchquert die Straße eine Floodway. Im Gebüsch am rechten Straßenrand kurz vor der Furt liegt eine wunderschöne, ungefähr einen Meter lange Echse uns schaut uns neugierig an. Hierbei handelt es sich um einen Goanna. In Deutschland sind diese Tiere nicht so bekannt, ein Goanna spielt aber zum Beispiel unter dem Rollennamen Joanna eine tragende Rolle als Haustier des Bösewichts im Zeichentrickfilm "Bernhard und Bianca im Känguruhland".

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_13_11.jpg)
Ein Goanna.

Auf dem Rückweg zum Campingplatz sehen wir noch ein Kangaroo Island-Känguruh, das direkt vor uns durch den Wald bricht, über die Straße hüpft und wieder im Wald verschwindet. Der Campground ist immer noch fast komplett leer. Beim Abendessen kommen wir mit einem Teil des älteren Pärchens ins Gespräch, die auch gestern schon hier waren. Die nette Dame kommt ursprünglich aus Holland und lebt nun schon seit einigen Jahrzehnten in Australien.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_13_12.jpg)
Spuren des großen Feuers von 2007: Angsttriebe an den Bäumen.

Am Spaceship sind wir trotz der heute früh erfolgten Reparatur so vorsichtig wie noch nie und verzichten auf die Zentralverriegelung sowie sogar auf jegliche Belastung der sekundären Batterie - Kühlschrank und Innenraumbeleuchtung bleiben aus. Mal schauen, ob wir morgen hier wegkommen...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 07.02.2011, 09:36 Uhr
Trotz des Ärgers mit dem AUto ein sehr schöner Tag.

Am Spaceship sind wir trotz der heute früh erfolgten Reparatur so vorsichtig wie noch nie und verzichten auf die Zentralverriegelung sowie sogar auf jegliche Belastung der sekundären Batterie - Kühlschrank und Innenraumbeleuchtung bleiben aus. Mal schauen, ob wir morgen hier wegkommen...
Na, jetzt machst Du es aber spannend.

Die Bilder von den Remarkable Rocks finde ich sehr interessant, offensichtlich hat die Erosion in den vergangenen Jahren ziemlich heftig daran genagt...  :shock:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 07.02.2011, 14:07 Uhr
Die Remarkable Rocks gefallen mir und der Schnabeligel auch  :D. Setz den mal mit auf die Liste  :wink:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 07.02.2011, 17:33 Uhr
Bin auch wieder an Bord.

Waren bis gestern für 10 Tage in Kanada zum Skilaufen und nun muß ich all die Threads "nacharbeiten"  :lol:

Und schon wieder hast Du mir Photos gemopst:

Great Ocan Road
(http://www.stenders-reisen.de/Australien%202010/PICT4407.JPG)

Blick auf Halls Gap
(http://www.stenders-reisen.de/Australien%202010/PICT4472.JPG)

KI
(http://www.stenders-reisen.de/Australien%202010/PICT5302.JPG)


Ach ist das schön, seine Reiseerinnerung in diesem Bericht noch mal aufleben zu lassen.  :P
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 07.02.2011, 21:17 Uhr
Doch noch ein Echidna, und dann auch noch ein Goanna! Der kann auch mit auf die Liste. :wink:
Blöd, die Sache mit dem Auto. Hoffentlich ist jetzt alles in Ordnung!

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 08.02.2011, 00:40 Uhr
Ach ist das schön, seine Reiseerinnerung in diesem Bericht noch mal aufleben zu lassen.  :P

Das geht mir genauso, Gabriele.

@Dirk
Es ist interessant, dass ich von deinem heutigen RB-Tag etliche Fotos habe, die mit deinen nahezu ident sind :lol: Selbst der Blickwinkel stimmt beinahe.

Das mit dem Spaceship ist ärgerlich, überhaupt deswegen, wenn man nicht weiß, ob wirklich das Kabel Schuld oder nicht war. Warten wir es also ab, ob wir morgen überhaupt Kangaroo Island verlassen können. Also von mir aus können wir gerne noch ein wenig hier bleiben :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 08.02.2011, 07:47 Uhr
Die Bilder von den Remarkable Rocks finde ich sehr interessant, offensichtlich hat die Erosion in den vergangenen Jahren ziemlich heftig daran genagt...  :shock:

Hast Du mal ein Foto parat? Ich würde dann schauen, ob ich eine identische Perspektive zum Vergleich finde.

Die Remarkable Rocks gefallen mir und der Schnabeligel auch  :D. Setz den mal mit auf die Liste  :wink:.

Aber einen der Remarkable Rocks soll ich hoffentlich nicht mitbestellen, oder? Das dürfte portotechnisch teuer werden :D :wink:

Und schon wieder hast Du mir Photos gemopst:

Sorry :oops: Du bekommst sie wieder, wenn der Reisebericht zuende ist, versprochen!  :mrgreen: :wink:

Doch noch ein Echidna, und dann auch noch ein Goanna! Der kann auch mit auf die Liste. :wink:

Aber gerne. Ich glaube, wir mieten uns einfach einen kompletten Container von Australien nach Deutschland. Was an Platz neben den ganzen Tieren (und dem Didgeridoo) noch frei bleibt, stopfen wir einfach mit Tim Tams aus (und noch ein paar Vegemite-Gläsern für Andreas).

Das mit dem Spaceship ist ärgerlich, überhaupt deswegen, wenn man nicht weiß, ob wirklich das Kabel Schuld oder nicht war.

In der Tat. Ich habe mich auch etwas geärgert, nicht nach dem ersten Vorfall in eine Werkstatt irgendwo an der Route gefahren zu sein. Aber es ging ja nach dem Wilsons Promontory National Park alles wieder problemlos. Im Grunde hatten wir auch bis jetzt richtig Glück, dass wir ausgerechnet in zwei großen National Parks liegen geblieben sind. Zum Beispiel am abgelegenen Mount Eccles National Park ohne richtige Infrastruktur wäre es ungleich schwieriger geworden jemanden zu finden, der uns fremdstartet.

Ob wir morgen wieder weg kommen, muss sich aber erst noch zeigen... 8)

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 08.02.2011, 08:43 Uhr
Die Bilder von den Remarkable Rocks finde ich sehr interessant, offensichtlich hat die Erosion in den vergangenen Jahren ziemlich heftig daran genagt...  :shock:

Hast Du mal ein Foto parat? Ich würde dann schauen, ob ich eine identische Perspektive zum Vergleich finde.

Im Moment habe ich nur dieses hier online:

(http://www.neef-online.de/aus/ade8.jpg)

Aber ich krame mal zu Hause im Fotoalbum und werfe den Scanner an  :lol:

Ich glaube, wir mieten uns einfach einen kompletten Container von Australien nach Deutschland. Was an Platz neben den ganzen Tieren (und dem Didgeridoo) noch frei bleibt, stopfen wir einfach mit Tim Tams aus (und noch ein paar Vegemite-Gläsern für Andreas).
Also wenn so viel Platz ist, nehme ich auch noch ein Zweitdidgeridoo  :lol:, falls wir mal Gäste haben, die ein Duett mit mir spielen wollen.
Ob das Ausstopfen mit TimTams so eine gute Idee ist, wage ich aber mal zu bezweifeln. Das könnte eine sehr krümelige Angelegenheit werden. Dann stopfe lieber noch ein paar schöne T-Shirts mit rein.
Ach ja, und das eine oder andere schöne Aboriginal-Dotpaint würde ich auch noch mit auf die Liste setzen...  :wink:

Fürs erste begnüge ich mich aber auch schon mit der Fortsetzung Deines tollen Berichtes  :P
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 08.02.2011, 17:15 Uhr
Zwei schöne Tage auf Kangaroo Island und so tolle Tiersichtungen... nur schade, dass das Spaceship so "rumspinnt".

Gut zu wissen, dass man auf der Fähre auch die Mitarbeiter einparken lassen kann, das klingt ja wirklich alles verdammt eng. :shock:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 08.02.2011, 23:34 Uhr
Gut zu wissen, dass man auf der Fähre auch die Mitarbeiter einparken lassen kann, das klingt ja wirklich alles verdammt eng. :shock:

Das war, als der gute Mann für mich den Bushcamper hinein fuhr, dermaßen eng, dass man gar nicht daran denken brauchte, eine der Türen aufzubekommen, um aussteigen zu können. Er stieg hinten beim Bushcamper hinaus, ich später auf demselben Weg ein.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 08.02.2011, 23:43 Uhr

Hallo Dirk,


hier ein kleiner Vergleich zum Thema "dein Bild - mein Bild":


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_13_03.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11046/0254-Admirals_Arch-14.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_13_06.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11046/0268-Remarkable_Rocks-6.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_13_08.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11046/0272-Remarkable_Rocks-12_Michi-2.jpg)

Sorry, dass besonders beim letzten Fotos das Meer ausläuft. Ich weiß nicht, wieso ich nicht darauf geachtet habe.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 09.02.2011, 08:01 Uhr
Fürs erste begnüge ich mich aber auch schon mit der Fortsetzung Deines tollen Berichtes  :P

Kommt sofort.

Gut zu wissen, dass man auf der Fähre auch die Mitarbeiter einparken lassen kann, das klingt ja wirklich alles verdammt eng. :shock:

Das ist es. Wenn ich die Außenspiegel nicht umgeklappt hätte, hätte das Auto nicht in die Lücke gepasst. Aber im Gegensatz zu Angie konnte ich immerhin noch aussteigen - mit ganz viel Vorsicht und Feingefühl, um das nebenan stehende Auto nicht mit unserer Tür zu beschädigen.

Mit was für einen Auto werdet Ihr denn dort unterwegs sein? Einen Camper?

hier ein kleiner Vergleich zum Thema "dein Bild - mein Bild":

Danke, das ist ja super :clap: :daumen:

Schöne Grüße,
Dirk

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 09.02.2011, 08:08 Uhr
Guten Morgen allerseits,

Heute versuchen wir, Kangaroo Island wieder zu verlassen...



... und schaffen es auch. Dann schauen wir uns eine schöne Stadt an und werden am Abend wieder einmal richtig nass.

14.10.2010 Kangaroo Island - Adelaide
Nach einer äußerst kalten Nacht stehen wir früh auf - wir müssen ja um 10:00 Uhr am anderen Ende der Insel zur Fährfahrt einchecken. Zudem haben wir noch ein wenig Sicherheitspuffer eingerechnet, falls das Auto wieder nicht anspringen sollte. Aber das war nicht nötig: Sei es wegen der gestern durchgeführten Reparatur oder weil wir brav Strom gespart haben: Das Spaceship springt problemlos an. Unsere erneute Durchquerung der Insel beginnen wir äußerst langsam und vorsichtig. Und das zu Recht, denn vor uns überqueren mehrfach Känguruhs hüpfend die Straße - zuletzt sogar eine Mutter mit einem winzigen Jungen, das aber schon alleine laufen bzw. hüpfen kann. Da wir aufgrund unseres Sicherheitspuffers früh dran sind, stellen wir unser Auto an der Warteschlange am Fährhafen ab und schlendern in den kleinen Park von Penneshaw, um dort gemütlich zu frühstücken.

Die Fährfahrt verläuft ähnlich ereignislos wie die Hinfahrt vor zwei Tagen, mit einem Unterschied: Man kann aufgrund des viel besseren Wetters von Kangaroo Island aus das Festland erkennen und umgekehrt. Auf der Überfahrt kommen wir mit einem Pärchen ins Gespräch, die auch mit einem Spaceship unterwegs sind. Die beiden waren einige Wochen lang auf einer geführten Tour von Darwin nach Perth unterwegs und fahren nun in zweieinhalb Wochen von Adelaide nach Sydney. Betreffend des zweiten Teils ihrer Reise können wir mit Tips weiterhalfen, betreffend des ersten Teils sind wir ein wenig neidisch. Aber ins Outback werden wir ja auch noch kommen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_14_01.jpg)
Blick zurück von der Fähre auf Kangaroo Island.

Nachdem wir das Auto ausgeladen haben, fahren wir auf der B23 in Richtung Adelaide. Die Straße verläuft zunächst sehr kurvig über Hügel, wobei sich immer wieder schöne Blicke auf das Meer ergeben. Dann kommen wir etwas weniger spannend durch die Weinanbaugebiete, für die die Fleurieu Peninsula bekannt ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_14_02.jpg)
Unser Spaceship verlässt die Fähre.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_14_03.jpg)
Schöne Küste an der Straße nach Adelaide.

Relativ bald erreichen wir auch die ersten Ausläufer von Adelaide, welches sich erstaunlich weit nach Süden erstreckt. Hier will uns unser Navi immer wieder auf die Autobahn M2 leiten. Wir würden dem Gerät im Prinzip auch gerne gehorchen, können aber nicht: Bei der M2 handelt es sich um eine Einbahnstraßen-Autobahn, deren Fahrtrichtung je nach Wochentag und Tageszeit nach einem festen Plan umgestellt wird. Nachdem so etwas bei TomTom scheinbar nicht vorgesehen ist und das Navi immer weiter nervt, nutzen wir letztendlich die "Straße vermeiden"-Funktion. Um kurz nach eins erreichen wir im Vorort Richmond die Adresse, an der sich Spaceship Campers Adelaide befinden müsste und landen auf einen schäbigen Hinterhof. Wir schauen uns um und entdecken letztendlich ein winziges handgemaltes Spaceships-Schild und darunter die Tür in ein kleines Büro - das wirkt alles irgendwie äußerst provisorisch. Nachdem wir unser Gerümpel aus dem Auto geräumt haben, werden wir von der Spaceship-Mitarbeiterin freundlich begrüßt. Noch ein kurzer Check mit Hinweis auf die von uns gefundenen Mängel des Wagens (außer dem Batterieproblem nur falsch abgezähltes Besteck und ein nur notdürftig einsetzbarer Campingtisch) und das war's.

Wir stellen uns an die nächste Bushaltestelle und warten. Als kurz darauf unser Bus eintrifft, bekommen wir vom Fahrer beigebracht, dass in die Busse in Adelaide eigentlich nicht automatisch an der Haltestelle stoppen, nur weil dort Passagiere warten. Nein, man muss noch ein Handzeichen geben, wenn man mitgenommen werden will. Interessant zu wissen. Die Busfahrer in München würden wohl jeden für bescheuert erklären, der ihnen so zuwinkt. Wir fahren in die Innenstadt, wo wir uns in zentraler Lage ein Zimmer reserviert haben. Dirk hat bei der Buchung auf Preis, Lage und Bewertungen in den gängigen Bewertungsportalen geachtet und ist daher überrascht, als wir nicht in ein Hotel einchecken, sondern in ein Appartementhaus für Geschäftsreisende. Das hat - laut im Zimmer ausliegender Beschreibung - aus Prinzip kein Restaurant, dafür aber größere und schönere Zimmer als Hotels. Wir finden: Kein schlechter Tausch.

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Hier wohnen wir.

Nach einer kurzen Pause brechen wir auf in die Innenstadt. Unser erstes Ziel ist die Rundle Street Mall. Diese gilt als erste Fußgängerzone Australiens und wurde vom sehr umstrittenen Premierminister Don Dunstan durchgesetzt. Wie unser Reiseführer süffisant schreibt, war dies für viele Bürger das einzig Positive, was Dunstan während seiner Regierung zustande gebracht hat. Die Fußgängerzone gefällt uns sehr gut. Mit den schönen alten Gebäuden links und rechts wirkt sie sehr europäisch, aufgelockert wird das Ganze durch zahlreiche Kunstwerke. Dazu gehören zum Beispiel zwei große aufeinander gestellte Stahlkugeln. Diese sind glatt poliert, so dass sie ein klein wenig an die große Bohne in Chicago erinnern. Etwas danach stoßen wir auf eine Gruppe von Schweinen, die quer durch die Fußgängerzone marschieren. Ein Schwein plündert gerade eine Mülltonne. Die Schweine sind natürlich nicht echt, sondern aus Bronze, genau so wie der äußerst detailliert nachgebildete Inhalt des Mülleimers, an dem sich eines der Viecher gerade gütlich tut.

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Kunst in der Rundle Street Mall.

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Schweine in der Rundle Street Mall.

Am Ende der Mall finden wir einen kleinen und nett angelegten Park, der eine Aufforderung zum Umweltschutz darstellt: Auf der Wiese liegen hier unter anderem eine mehrere Meter große Wäscheklammer, ein überdimensionaler toter Fisch, eine Flip-Flop-Sandale und ein sprudelnder Wasserschlauch. Die Gegenstände sind gleichzeitig als Sitzgelegenheit oder als Turngerät für Kinder verwendbar, so dass hier ein äußerst lebendiges und vielseitiges Stück Stadt entstanden ist.

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Interessanter Park in Adelaide.

Entlang der North Terrace laufen wir nach Westen in Richtung der zentralen Kreuzung mit der King William Street und kommen dabei an jeder Menge Gebäude im neoklassizistischen Stil vorbei, die hauptsächlich zur Art Gallery of South Australia, der University of South Australia und dem South Australian Museum gehören. Beeindruckend ist die große Anzahl an Statuen von bekannten und weniger bekannten Leuten, die hier rumsteht. Zudem sind die Namen berühmter Einwohner Australiens in den Belag des Gehwegs eingelassen. Hinter dem großen War Memorial überqueren wir die Straße und nehmen einen der kostenlosen Busse, die rund um die Innenstadt fahren. In knapp 30 Minuten klappert der Bus die wichtigsten Spots ab, die man danach gezielt zu Fuß vertiefen kann. Unser Busfahrer steht übrigens kurz vor seinem wohlverdienten Feierabend und scherzt mit anderen Fahrgästen, dass dies nun seine letzte Runde sei und er sich vorkomme wie Mark Webber.

Zu Fuß laufen wir zur Victoria Square, einem großen und schönen zentralen Platz. Hier steht eine riesige Statue der Namensgeberin, aber auch zwei kleinere Statuen, die die Herren Sturt und Stuart darstellen. Hierbei handelt es sich nicht etwa um einen Schreibfehler sondern tatsächlich um zwei unterschiedliche Personen. Beides waren wichtige Pioniere der europäischen Erschließung Australiens: Stuart glückte, von Adelaide aus startend, die erste erfolgreiche Durchquerung des Kontinents von Süden nach Norden - auf seinen Spuren wollen wir in den kommenden Tagen wandeln. Sturt unternahm zwei bedeutende Expeditionen ins Landesinnere von Südaustralien. Nach beiden Forschern sind wichtige Fernstraßen benannt, die zwar beide nicht direkt in Adelaide starten, aber entscheidenden Teil dazu beitragen, von hier aus schnell nach Sydney oder nach Darwin zu gelangen. In der Mitte des Victoria Square finden wir einen schönen Brunnen, in dem jeweils die Statue eines Menschen und eines Vogels jeden der drei Flüsse symbolisieren, die Adelaide mit Wasser versorgen. Weiterhin sind wir beeindruckt, dass auf einer Tafel ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass Teile des Platzes eine wichtige religiöse Bedeutung für die Aborigines haben.

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Statue von John McDouall Stuart.

Wir laufen weiter nach Norden, vorbei am Central Post Office und der Town Hall. Dabei kommen wir zum Parliament House of South Australia, einem eindrucksvollen mit Säulen geschmückten Gebäude, dessen Bau sich aus finanziellen Gründen über mehr als 65 Jahre zog. Zwischen dem Parlamentsgebäude und dem Bahnhof, der heute auch als Casino benutzt wird, laufen wir nach Norden. Hier kommen wir vorbei am Festival Centre. Dieses von 1970 bis 1980 errichtete Konzertgebäude soll zwar angeblich eine bessere Akustik als das Opernhaus von Sydney besitzen, sieht von außen aber deutlich altbackener aus als dieses.

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Town Hall von Adelaide.

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Bahnhof von Adelaide.

Direkt am Festival Centre vorbei fließt der Torrens River, eingebettet in den Grüngürtel, der die Innenstadt von Adelaide komplett umschließt. Da es in der Downtown nur wenige wirklich moderne Gebäude gibt, wirkt diese Stadt ein bisschen wie eine der britischen Universitätsstädte. Dieser Eindruck wird nun noch durch zwei Ereignisse verstärkt: Auf dem Fluss fährt ein Ruderachter vorbei. Und es beginnt leicht zu regnen.

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Unterwegs am Torrens River.

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Ein schwarzer Schwan und die ersten Regentropfen.

Naja, ein kleiner Schauer hat noch niemandem geschadet. Also laufen wir weiter Richtung Norden - wir wollen uns noch North Adelaide anschauen. Vorbei am Adelaide Oval kommen wir dabei noch bis ungefähr in Sichtweite der St. Peters Cathedral, bis der Regenschauer sich zu einem veritablen Regenguss entwickelt hat. Wir stellen uns unter einem der zahlreichen Bäume unter und warten. Dieser Standort ist recht interessant, da wir zum einen die schöne Kirche bewundern können und zum anderen Blick auf die Einflugschneise des Flughafens von Adelaide haben, in der alle paar Minuten ein Qantas-Jet einschwebt. Nach einer halben Stunde ununterbrochenen Regens entscheiden wir dennoch, dass Warten keinen Sinn hat und laufen heim. Diese Entscheidung war richtig, denn wir kommen zwar pudelnass im Hotel an. Der Regen macht aber im weiteren Verlauf des Abends keine Anstalten, an Heftigkeit abzunehmen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 09.02.2011, 17:34 Uhr
Puh, was für ein Glück, dass das Spaceship ansprungen ist.

Mit was für einen Auto werdet Ihr denn dort unterwegs sein? Einen Camper?
Ja, ein KEA Deluxe Camper, 5,90 Meter lang und 2 Meter breit ist das Teil... das wird schön eng werden :shock:.

Du hast nicht zufällig ein Bild vom Spaceship in der Parklücke auf der Fähre?
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 09.02.2011, 20:02 Uhr
Du hast nicht zufällig ein Bild vom Spaceship in der Parklücke auf der Fähre?
Oder überhaupt mal ein Bild vom Spaceship? Wie sieht so ein Teil überhaupt aus? Ich kann mich nicht erinnern, dass du schon ein Bild reingestellt hattest...

hier ein kleiner Vergleich zum Thema "dein Bild - mein Bild"
Da könnte ich in diesem Fall auch glatt mitmachen, aber leider waren meine Bilder von dem Urlaub noch nicht digital...

Die Schweine in Adelaide habe ich auch fotografiert, allerdings aus anderer Perspektive! :wink:

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 09.02.2011, 20:55 Uhr
Ja, ein KEA Deluxe Camper, 5,90 Meter lang und 2 Meter breit ist das Teil... das wird schön eng werden :shock:.

In der Tat :shock:

Du hast nicht zufällig ein Bild vom Spaceship in der Parklücke auf der Fähre?

Nein, leider nicht. Nach etwas googeln habe ich aber das hier gefunden: http://downunder.hendrikgels.de/med/baross8_med.jpg

Das abgebildete Auto steht übrigens in der Galerie an der Seite der Fähre, in die ich vor der Überfahrt nach Kangaroo Island reinfahren durfte. Und dann leider wieder rückwärts raus musste. Das Einfahren in die Galerie fand ich relativ einfach, da man dabei vorwärts fahren kann.

Oder überhaupt mal ein Bild vom Spaceship? Wie sieht so ein Teil überhaupt aus? Ich kann mich nicht erinnern, dass du schon ein Bild reingestellt hattest...

Wir haben leider nur wenige Bilder von unseren Autos gemacht. Insbesondere den Innenraum wollte ich unbedingt dokumentieren - und habe es dann vergessen. Aber folgende Bilder geben hoffentlich einen Eindruck:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Spaceship2.jpg)
Unser Spaceship von vorne.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Spaceship1.jpg)
Unser Spaceship von hinten.

An der Beifahrertür steht der Name des Autos. Dieser hat grundsätzlich einen Weltraum oder SciFi-Bezug. Wir hatten "Aurora", die beiden Niederländer die gleichzeitig mit uns in Sydney ihr Auto übernommen haben "Melmac"

Im Innenraum hinter Fahrer- und Beifahrersitz findet sich ein Kühlschrank, Stauraum für die Kochutensilien und Gaskocher sowie Stauraum für Gepäck. Da drüber dann ein großes Bett, welches den ganzen hinteren Teil des Autos ausfüllt. Wahlweise kann man das Bett auch gut einen halben Meter nach hinten verschieben und dann mit quasi offener Heckklappe schlafen. Dazu gibt es eine Art Zeltplane, die man an die Heckklappe knöpfen kann, um diese abzudichten. Für die Geschichte mit der offenen Heckklappe war es während unserer Reise aber entschieden zu kalt (http://www.smilies.4-user.de/include/Wetter/smilie_wet_125.gif)

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 09.02.2011, 21:55 Uhr

Hallo zusammen,


auf der Seite von Shaceship Campers (http://www.spaceship-camper.de/?gclid=CK6Ovdn5-6YCFQgMfAodY0tjFg) findet man auch noch ein paar Fotos.
Klickt rechts neben dem blauen Feld mit weißer Schrift auf das kleine Bild, dort finden sich nähere Infos, u. a. die Aufteilung im Spaceship.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 10.02.2011, 14:09 Uhr
Dann kommen wir etwas weniger spannend durch die Weinanbaugebiete, für die die Fleurieu Peninsula bekannt ist.
Och, das fanden wir gerade spannend. Im McLaren Vale gedeihen einige der besten Shiraz´ Australiens, hier lohnt ein Stop zum eine tasting auf jeden Fall  :drink:
Wir habben dafür zumindest einen halben Tag geopfert, auf dem Weg zur Fähre  :P

Mit Eurer Einschätzung von Adelaide gehen wir aber absolut konform. Irgendwie macht diese Stadt einen recht europäischen Eindruck. Wobei wir nie wirklich das Gefühl hatten, uns in einer Millionenstadt zu befinden...


hier ein kleiner Vergleich zum Thema "dein Bild - mein Bild"
Da könnte ich in diesem Fall auch glatt mitmachen, aber leider waren meine Bilder von dem Urlaub noch nicht digital...
Ich auch, aber ich hab damals mal ein paar Bilder gescannt...

(http://www.neef-online.de/aus/ade7.jpg)

Das Casino und das Rathaus haben wir aber aus etwas anderer Perspektive:
(http://www.neef-online.de/aus/ade4.jpg)(http://www.neef-online.de/aus/ade1.jpg)
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 10.02.2011, 17:03 Uhr
Klickt rechts neben dem blauen Feld mit weißer Schrift auf das kleine Bild, dort finden sich nähere Infos, u. a. die Aufteilung im Spaceship.

Sehr schön, danke!

Wir waren eigentlich fast immer in "Bed Setup 1" unterwegs. Das ist sehr praktisch, wenn die Temperaturen etwas niedriger sind, man also nachts auf die offene Heckklappe verzichten kann. Denn man muss morgens und abends nichts umbauen. Allerdings mussten wir die Matratze am vorderen oder hinteren Ende hochhebeln, um an die Küchenutensilien oder das Gepäck zu kommen.

Im McLaren Vale gedeihen einige der besten Shiraz´ Australiens, [...]
Wir habben dafür zumindest einen halben Tag geopfert, auf dem Weg zur Fähre  :P

Man merkt, dass es Euch geschmeckt hat... (http://www.smilies.4-user.de/include/Trinken/smilie_trink_050.gif) :mrgreen: :wink:

Einen Stop in einem Weingebiet hatten wir für den nächsten Tag angedacht (Barossa Valley) - was daraus wurde, beschreibe ich dann im nächsten Tagesbericht (http://www.smilies.4-user.de/include/Wetter/smilie_wet_116.gif)

Morgen früh geht es weiter...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 11.02.2011, 07:24 Uhr
Guten Morgen allerseits,

heute gibt es ein neues Auto uns Regen pur, daher eine lange Autofahrt. Sowie am Nachmittag einen schönen Nationalpark.

15.10.2010 Adelaide - Flinders Ranges
Wir stehen früh auf und nehmen den Bus in Richtung Flughafen, zur Filiale von Britz Campervan Rentals, wo wir uns den gebuchten allradangetriebenen Bushcamper abholen wollen. Dieses Mal wissen wir, wie wir uns an der Bushaltsetelle zu verhalten haben und winken dem Busfahrer zu. Das Wetter ist nicht wirklich besser als gestern und so sind wir froh, dass wir das Gebäude von Britz (welches um einiges professioneller wirkt als das Büro von Spaceships gestern) schnell finden. Um kurz nach Geschäftsöffnung um 7:30 Uhr sind wir da. Auf unserem Voucher steht zwar als Abholzeit 10:00 Uhr aber Dirk hat extra einige Wochen vor Abreise beim Reisebüro nachgehakt, dass ja eigentlich der frühest mögliche Termin abgemacht war. Kein Problem, hieß es, natürlich können wir den Bushcamper auch schon um 7:30 Uhr abholen. Davon hören nur leider die Leute bei Britz zum ersten Mal. Unser Auto ist zwar in Vorbereitung aber noch in der Reinigung. Sie versprechen uns, den Wagen so schnell wie möglich fertig zu machen und wir fügen uns in das unvermeidliche - der Fehler lag hier schließlich eindeutig beim Reisebüro und nicht bei Britz. Die Wartezeit kürzen wir ab mit dem Anschauen einer DVD die uns über die Eigenheiten des Bushcampers aufklärt. Zudem melden wir die von uns geplanten Allradstrecken an. Dabei bestätigt sich die von Dirk schon vor neun Tagen in Melbourne gehegte Befürchtung: Aufgrund der zahlreichen und ergiebigen Regenfälle in der letzten Zeit sind einige der Tracks im Süden Australiens geschlossen, unter anderem der von uns angedachte Oodnadatta Track. Wann dieser wieder geöffnet wird, können uns die Leute bei Britz nicht sagen - schließlich regnet es hier in Adelaide immer noch in Strömen.

Um kurz nach neun Uhr steht unser Bushcamper bereit - fast eine Stunde früher als von Britz eingeplant. Wir sind sehr dankbar dafür, inspizieren das Auto ausgiebig und brechen dann auf. So ein mehr als eine Tonne schwerer Koloss fährt sich natürlich anders als das kleine Spaceship. Dann hat der Bushcamper auch noch eine manuelle Schaltung. Wie sind denn gleich beim Linksverkehr die Pedale angeordnet? Und wie die Gänge? Dirk bekommt solche zu vernachlässigenden Kleinigkeiten schnell durch Trial & Error raus und letztendlich macht es keine Probleme, durch den dichten Berufsverkehr die Stadt Richtung Norden zu verlassen.

Nördlich von Adelaide gibt es einige interessante Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel die Weinanbaugebiete rund um das Barossa Valley und den schönen Mount Remarkable National Park. Aufgrund des Regens lassen wir diese Ziele aus und hoffen, dass sich das Wetter in Richtung Landesinneres bessert. Auf der A1 fahren wir geradewegs nach Norden. Relativ bald hinter Adelaide wird es einsam auf der Straße und wir kommen vorbei an bekannten und namhaften Ortschaften wie Wild Horse Plains, Inkerman, Snowtown und Warnertown. Kurz vor Port Augusta - wir haben seit Adelaide tatsächlich schon fast 300 Kilometer zurückgelegt, geraten wir in eine Polizeikontrolle. Hier wird doch tatsächlich am frühen Nachmittag auf Alkoholkonsum kontrolliert. Ein wildes Völkchen, die Australier... Wir sind natürlich nüchtern und auch die Frage des Polizisten, ob wir verbotene Gegenstände dabei haben kann uns nicht aus der Ruhe bringen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_15_01.jpg)
Nasse Straße.

Wir biegen nach rechts ab, in Richtung Quorn und Hawker. Der Regen lässt entgegen unserer Hoffnung nicht wirklich nach. Jedes mal, wenn wir hoffen, die nächste dunkle Wolke ist die letzte und der Horizont dahinter würde sich aufhellen, kommt bald darauf eine weitere nächste dunkle Wolke ins Gesichtsfeld. Wir kommen sogar durch einige richtig fiese Hagelschauer. Und das, obwohl wir uns nun wirklich dem Outback nähern: Auf der A1 kamen uns die ersten Roadtrains unserer Reise entgegen (diese Lastkraftwagen mit zwei oder mehr Anhängern sind im Osten des Landes und in den großen Städten nicht erlaubt) und nun ändert sich auch der Charakter der Landschaft spürbar: Wir fahren durch eine relativ flache und weite Landschaft, immer noch erstaunlich grün und mit Frühlingsblumen gesprenkelt. Es geht über den Pichi Richi Pass, hier zeitweilig entlang der Trasse der gleichnamigen historischen Schmalspureisenbahn. Soweit wir das aus dem Auto beurteilen können, ist der Abstand der Schienen wahrlich äußerst gering. Hinter dem Pass wird die Landschaft wieder bretteben, jetzt sehen wir vor uns aber schon deutlich die Ausläufer der Flinders Ranges, unserem Ziel für heute.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_15_02.jpg)
Ein wenig trockenere Straße mit den Flinders Ranges am Horizont.

Hawker ist die letzte Ortschaft vor dem Flinders Ranges National Park. Zu dem Regen ist nun auch ein unangenehmer stürmischer Wind dazugekommen. Das ist hier scheinbar gar nicht üblich - die Tankstelle, an der wir etwas Diesel in unseren Bushcamper nachfüllen, weiß sich gegen die Böen nicht anders zu helfen und hat ihre Türen von innen verschlossen. Wir ergänzen unsere Nahrungsvorräte im reichlich teuren General Store und fahren dann weiter in Richtung National Park. Am Visitor Centre reservieren wir eine Unpowered Site für eine Nacht und lassen uns die neuesten Straßenberichte geben: Es schaut nicht nur für den Oodnadatta Track morgen schlecht aus. Zudem sind alle Unsealed Roads im Nationalpark gesperrt, was die Auswahl der heute noch möglichen Wanderungen stark einschränkt. Es bleiben effektiv nur die Trails, die vom Wilpena Pound Resort, also unserem Campground aus starten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_15_03.jpg)
Nasses Känguruh.

Immerhin erwischen wir nach einer kurzen Pause eine viel versprechend aussehende Lücke in den Wolken und marschieren los. Wir haben uns den 3.6 Kilometer langen Trail zum Wangarra Lookout rausgesucht. Dieser befindet sich im Wilpena Pound, einem 80 Quadratkilometer großen natürlichen Felsbecken, das wie ein Krater von steilen Felswänden umgeben ist. Frühere Theorien nahmen an, dass dieses Becken ein alter Vulkankrater sei, in Wirklichkeit handelt es sich aber ganz banal um ein Tal innerhalb einer Auffaltung der Erdoberfläche. Es führen keine Straßen in den Krater hinein, nur einige Wanderwege. Unser Trail verläuft zunächst durch ein Tal, welches eine Öffnung in der Kraterwand bildet.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_15_04.jpg)
Wasserloch im Flinders Ranges National Park.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_15_05.jpg)
Nasses junges Känguruh.

Im Inneren des Pounds kommen wir zur Hills Homestead. Hier versuchte Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Familie Hill zu siedeln. Ihr steinernes Haus steht heute noch dort, in der Umgebung rosten einige alte Werkzeuge vor sich hin. Da sich in den Gebirgswänden um den Pound viel Wasser sammelt, ist das Kraterinnere wasserreicher als die Umgebung - vermeintlich ein idealer Platz um sich anzusiedeln. Auf Schautafeln wird die Geschichte der Familie Hill aus der Sicht der jüngsten Tochter erzählt. Im Laufe der Jahre wechselten sich große Erfolge mit ebenso großen Misserfolgen ab: Da gab es jahrelange Dürreperioden mit nahezu keinem Wasser. Und dann wieder sintflutartige Regenfälle, die die in jahrelanger Handarbeit angelegte Straße binnen Stunden wegspülten. Letztendlich zog die Familie wieder fort.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_15_06.jpg)
Unterwegs im Flinders Ranges National Park.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_15_09.jpg)
Frühlingsblumen im Flinders Ranges National Park.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_15_10.jpg)
Hills Homestead.

Der Anstieg zum Wangarra Lookout beginnt gleich hinter dem Hills Homestead. Es gibt einen unteren und einen oberen Aussichtspunkt. Wir laufen gleich zum oberen durch. Wir befinden uns nun auf ungefähr halber Höhe an einer der Kraterwände. Von hier aus bietet sich ein schöner Blick ins Innere des Pounds und auf jede Menge dunkler Regenwolken.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_15_07.jpg)
Blick auf den Wilpena Pound während dem Anstieg zum Wangarra Lookout.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_15_08.jpg)
Blick vom Wangarra Lookout in den Wilpena Pound.

Auf dem Rückweg zum Campground begegnen wir noch einigen Känguruhs und Wallabies. Diese sehen allesamt ziemlich nass und verfroren aus. Die Tiere sind so ein Wetter wohl auch nicht unbedingt gewohnt. Zum Abendessen gönnen wir uns je ein echt leckeres Schnitzel im Restaurant des Resorts. Dann geht es in den Bushcamper. Hier müssen wir noch eine undichte Stelle am Camperaufbau mit Hilfe eines Küchenhandtuchs abdichten. So heftige Regenfälle wie heute müssen die Campmobile in Australien wohl nicht allzu oft aushalten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_15_11.jpg)
Kraterwand des Wilpena Pound.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_15_12.jpg)
Nasses Wallaby.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 11.02.2011, 10:08 Uhr
Regen im Urlaub ist immer grrr.... Mit dem Schaltgetriebe bist du dann aber doch schnell zurecht gekommen  :grins:.
Gibt es auch ein Foto von dem Vehikel?

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 11.02.2011, 10:57 Uhr
Nördlich von Adelaide gibt es einige interessante Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel die Weinanbaugebiete rund um das Barossa Valley und den schönen Mount Remarkable National Park. Aufgrund des Regens lassen wir diese Ziele aus und hoffen, dass sich das Wetter in Richtung Landesinneres bessert.
Ach, schade. So ein Pech aber auch...  :wink: :lol:
Wiederum; wenn Ihr anschließend in eine Alkoholkontrolle gekommen seid, war es vielleicht doch besser so  :pfeifen: :zwinker:

Man merkt, dass es Euch geschmeckt hat... (http://www.smilies.4-user.de/include/Trinken/smilie_trink_050.gif) :mrgreen: :wink:
Überflüssig zu sagen, daß wir natürlich einen ganzen Tag im Barossa Valley verbracht haben  :drink: :lachen07:
Dort haben wir als bisherige Weißweintrinker endgültig unsere Liebe zum Rotwein entdeckt... der Barossa-Shiraz ist aber auch lecker  :daumen:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 11.02.2011, 11:21 Uhr
Die Bilder von den Remarkable Rocks finde ich sehr interessant, offensichtlich hat die Erosion in den vergangenen Jahren ziemlich heftig daran genagt...  :shock:

Hast Du mal ein Foto parat? Ich würde dann schauen, ob ich eine identische Perspektive zum Vergleich finde.
... ich krame mal zu Hause im Fotoalbum und werfe den Scanner an  :lol:


So, ich habe geworfen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11823/Remarkable_Rocks_1.JPG)(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11823/Remarkable_Rocks_2.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11823/Remarkable_Rocks_3.JPG)

Sieht aber doch noch ganz ähnlich aus.
Ich hab da wohl nur ein paar Perspektiven verwechselt  :wink:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 11.02.2011, 16:15 Uhr
Ja, ein KEA Deluxe Camper, 5,90 Meter lang und 2 Meter breit ist das Teil... das wird schön eng werden :shock:.
In der Tat :shock:

Du hast nicht zufällig ein Bild vom Spaceship in der Parklücke auf der Fähre?

Nein, leider nicht. Nach etwas googeln habe ich aber das hier gefunden: http://downunder.hendrikgels.de/med/baross8_med.jpg

Hola... Wobei wir auch keinen normalen PKW-Stellplatz auf der Fähre haben, sondern extra einen für Oversize-Vehicle von 5,1 bis 6 Metern Länge. Also sind sogar noch 10 cm Luft - theoretisch.  :lol:

Schade, dass ihr so viel Regen habt. Woran erkennt man denn eigentlich den Unterschied zwischen einem kleinen Känguru und einem Wallaby? Die sehen so gleich aus auf den Bildern...
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 11.02.2011, 20:40 Uhr
Das Foto mit mir im Loch haben wir auch! :wink:

Schade, dass das Wetter an dem Tag so schlecht war und dass die Aussichten für den geplanten Oodnadatta Track nicht gut aussehen!
Die nassen Kängurus und Wallabies sind aber süß!

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: SusanW am 12.02.2011, 11:03 Uhr
Hallo,

weiterhin interessante Eindrücke.  :D Macht Spaß dabei zu sein, auch wenn das Wetter mal nicht so sonnig ist.

Die nach zu reisen werden wir aber doch wohl noch länger warten müssen. Denn bei der langen Anreise kommen auf Sicht nur die Sommerferien in Frage und die sind eher fürs Queensland und Northern Territory die ideale Reisezeit. Es sei denn, wir wollten die Skigebiete ausnutzen  :wink:

Zitat
Das hört sich sehr interessant an. Wo ging es denn hin?
Alpenfreuden - ein paar herrlich sonnige Tage auf den Pisten Ischgls  :D Schade nur, dass die niedersächsischen "Winterferien" so kurz sind
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 12.02.2011, 12:27 Uhr

Hallo Rattus,

Woran erkennt man denn eigentlich den Unterschied zwischen einem kleinen Känguru und einem Wallaby? Die sehen so gleich aus auf den Bildern...

Wallabies sind eine Känguruart und unterscheiden sich hauptsächlich in der Größe. Wallabies sind kleiner als Kängurus und davon (Wallabies) gibt es auch wieder Unterarten.

Hast du übrigens gewusst, dass ein Wallaby bei der Geburt maximal (!) 1 g (in Worten: ein Gramm) wiegt?


LG, Angie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 12.02.2011, 14:32 Uhr
Gibt es auch ein Foto von dem Vehikel?

Das Bild kommt im morgigen Reisebericht.

Es handelt sich um einen Toyota LandCruiser mit Campingaufbau. Aber kein so ein runder, weichgespülter LandCruiser, wie man ihn vom Sehen her kennt oder auch in der Google-Bildersuche findet, sondern ein richtig schön kantiges Allradding mit Bullbar vorne dran und zwei 90-Liter Tanks. Und mit gescheiten Reifen drauf - so dass man auch mal zwei, dreihundert Kilometer graveln kann, ohne andauernd mit einer Panne rechnen zu müssen.

So, ich habe geworfen.

Und was oder wen hast Du getroffen?  :wink: :D

Sieht aber doch noch ganz ähnlich aus.
Ich hab da wohl nur ein paar Perspektiven verwechselt  :wink:

Puh, da bin ich aber beruhigt. So furchtbar lange ist es ja nun doch nicht her, dass Ihr dort wart.

Woran erkennt man denn eigentlich den Unterschied zwischen einem kleinen Känguru und einem Wallaby? Die sehen so gleich aus auf den Bildern...

Am allereinfachsten erkennt man das angeblich am Gebiss. Um dieses Unterscheidungsmerkmal ausprobieren zu können, sind wir allerdings nicht nah genug an die Tiere rangekommen. Angie hätte ihrem zutraulichen Känguruh-Verfolger ja mal auf die Zähne schauen können... :lol:

Ansonsten hat Angie weiter unten schon geschrieben, dass Wallabies typischerweise kleiner sind. Zudem haben sie auch ein niedlicheres Gesicht. Oft auch eine andere Farbe, als Känguruhs, manchmal auch ein mehrfarbiges Fell (z.B. Black footed Rock Wallabies). Am Mount Buffalo haben wir zum Beispiel mehere kleine dunkelbraune Hüpftiere gesehen. Nachdem dort an Känguruhs nur die grauen Riesenkänguruhs im Angebot sind, konnten wir laut unserem Naturührer auf Swamp Wallabies schließen.

Bei dem letzten Bild der vergangenen Berichtetappe habe ich aufgrund der schmalen Gesichtsform auf ein Wallaby geschlossen - ich würde aber nicht mein Leben drauf verwetten.

Schade, dass das Wetter an dem Tag so schlecht war und dass die Aussichten für den geplanten Oodnadatta Track nicht gut aussehen!

Das war wirklich das übelste. Wenn ich - wie man es in den USA halt so macht - mit einem normal gemieteten Straßen-SUV eine Gravelroad fahren will und diese dann gesperrt ist - bad luck, da kann man halt nichts machen. Aber wir haben für acht Tage Bushcamper den eineinhalbfachen Betrag gezahlt wie für fast drei Wochen Spaceship. Und dann sind die Tracks gesperrt, die wir mit dem Ding fahren wollten... (http://www.smilies.4-user.de/include/Traurig/smilie_tra_017.gif)

Denn bei der langen Anreise kommen auf Sicht nur die Sommerferien in Frage und die sind eher fürs Queensland und Northern Territory die ideale Reisezeit.

Das ist doch prima: Ihr macht eine schöne Tour durchs NT und stellt dann hier einen Bericht rein. Einen ersten Mitfahrer hättet Ihr schon... :lachen07:

Hast du übrigens gewusst, dass ein Wallaby bei der Geburt maximal (!) 1 g (in Worten: ein Gramm) wiegt?

Ich fand auch interessant, dass Känguruhs ein zweites Jungtier im frühesten Entwicklungsstadium quasi auf "Vorrat" halten können. Sobald das erste Embryo zum Joey gewachsen ist, und etwas selbstständiger wird, wächst das zweite Junge weiter.

Das sind schon faszinierende Tiere...

Morgen geht es weiter.

Schöne Grüße,
Dirk

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 12.02.2011, 17:01 Uhr
Bei ums hat es im Wilpena Pound auch gegossen.
Zwischen zwei Regenpausen sind wir auch zum Wangarra Lookout gelaufen. Fanden wir persönlich nicht so interessant.

Wir haben in den Cabins übernachtet, da konnte man dem sintflutartigen Regen gemütlich von innen zusehen:

(http://www.stenders-reisen.de/Australien%202010/PICT4935.JPG)
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 13.02.2011, 02:20 Uhr

Yip! Bei uns war es in Wilpena trocken, dafür waren wir dann wenige Tage später in Arkaroola für einen Tag von der Außenwelt abgeschnitten. Die heftigen Regenfälle ließen nicht mal zu, dass LKWs durchkamen und die Versorgung von Arkaroola schien gefährdet.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 13.02.2011, 11:52 Uhr
Wir haben in den Cabins übernachtet, da konnte man dem sintflutartigen Regen gemütlich von innen zusehen:

Eine Übernachtung in so einer Cabin hatte ich sogar schon für uns vorgebucht. Zu diesem Zeitpunkt der Reisplanung hatte ich noch geplant, mit einem normalen Allradauto zu fahren und im Outback in Roadhouses oder halt in Cabins zu übernachten. Die exorbitanten Übernachtungspreise in Wilpena Pound, Yulara und Watarrka haben uns dann aber zum Bushcamper gebracht.

Die heftigen Regenfälle ließen nicht mal zu, dass LKWs durchkamen und die Versorgung von Arkaroola schien gefährdet.

:shock:

Irgenwie scheinen USA-Reise-Forumsmitglieder in diesem Teil Australiens als Art Regengott zu fungieren (so ähnlich wie es Douglas Adams mal sehr schön und bildhaft beschrieben hat - ich weiß nicht mehr, in welchen der Anhalter-Bücher das war...)

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 13.02.2011, 12:02 Uhr
Hallo allerseits,

Und dann sind die Tracks gesperrt, die wir mit dem Ding fahren wollten... (http://www.smilies.4-user.de/include/Traurig/smilie_tra_017.gif)

Tja, das war dann auch der Stand am nächsten Morgen. Aber ich bin - wie regelmäßige Leser unsere Berichte vielleicht schon mitbekommen haben - ein sehr sturer Mensch. Und ich glaube nicht, dass eine Straße geschlossen ist, bis ich direkt davor stehe. Auch wenn ich erstmal 155 km fahren muss, um direkt davor zu stehen.

Und wie es danach weiter ging, erfahrt Ihr jetzt:

16.10.2010 Flinders Ranges - William Creek
Das Wetter sowie die im Visitor Centre des National Park ausgehängte Straßen- und Wetterberichte haben sich im Vergleich zu gestern nicht wirklich verbessert: In der Nacht hat es geregnet und es tröpfelt immer noch. Der Wetterbericht sagt eine schrittweise Verbesserung im Laufe der kommenden Woche voraus, aber so lange wollen wir definitiv nicht hier bleiben, wir wollen ja auch noch ins Landesinnere fahren. Die Hänge des Wilpena Pound sind in dichte Wolken gehüllt und sehen auch sehr feucht aus. Eigentlich wollten wir den Trail in Richtung des höchsten Punkts des Kraterrandes, den St. Mary Peak, laufen. Da der Gipfel des St. Mary Peak eine heilige Stätte der einheimischen Adnyamathanha ist, aber nur bis zum vorgelagerten Tanderra Saddle. Gipfel oder nicht ist aber nun einerlei, denn wetterbedingt können wir die Tour definitiv vergessen. Im neben dem Visitor Centre gelegenen General Store kaufen wir uns ein kleines Frühstück und dürfen uns auch noch die tröstend gemeinten Worte anhören, dass das hier so ein Wetter sei, wie momentan eher bei uns zu Hause üblich. Auf dem Rückweg vom Visitor Centre zum Bushcamper begegnen wir einem sehr nassen Känguruh und sehen zudem eine Gruppe sehr junger Vögel, denen auch kalt zu sein scheint und die sich sehr eng aneinanderkuscheln.

Wir machen uns von dannen und treffen auf einer Wiese neben der Zufahrt zum Wilpena Pond Resort eine größere Gruppe Emus, unter die sich auch schüchtern einige Känguruhs gemischt haben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_16_01.jpg)
Emus im Flinders Ranges National Park.

Da die unasphaltierten Straßen des Nationalparks allesamt gesperrt sind, müssen wir wohl oder übel wieder über die gestrige Route zurück nach Hawker fahren. Schade, im National Park gibt es so schöne mit Gravel Roads erschlossene Gorges. In Hawker ist nun der Moment der Wahrheit gekommen: Nach Süden kämen wir zurück nach Port Augusta, von wo aus wir unspektakulär über Asphalt ins Innere des Kontinents fahren könnten. Solange der Oodnadatta Track gesperrt ist, bildet die Straße nach Norden eine Sackgasse. Da der Oodnadatta Track aber wesentlich kürzer ist als der südliche Bogen, wir aufgrund des Wetters viel früher dran sind als geplant und zudem die Wolkendecke im Norden heller zu werden scheint, entschließen wir uns, erst mal so weit wie möglich nach Norden zu fahren. Zunächst nach Leigh Creek, dort können wir dann etwas abwarten. Im schlimmsten Fall bedeutet das, 262 Kilometer nach Port Augusta zurückfahren zu müssen anstatt nur 107. Aber die Gegend, durch die wir kommen, entschädigt für eventuell mehrfach zu fahrende Strecken: Eine ziemlich grüne und sehr flache Ebene, die irgendwie an den mittleren Westen der USA erinnert. Direkt neben der Straße stehen immer wieder einzelne Ruinen oder ganze Geisterstädte, die von früheren Besiedlungsversuchen künden. Zunächst stehen rechts noch die Flinders Ranges, später verschwinden diese und dafür kommt eine flachere im Norden stehende Gebirgskette ins Bild. Wir kommen am berühmten Prairie Hotel und Restaurant in Parachlina vorbei und nehmen uns vor, hier trotz der hohen Preise essen zu gehen, falls wir umdrehen müssen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_16_02.jpg)
Straße nach Hawker und ziemlich bescheidenes Wetter.

Nach einer Zeit sehen wir zwischen zwei Wolken eine Lücke und blauen Himmel. Je mehr wir uns Leigh Creek nähern, desto häufiger und größer werden die Wolkenlücken. Der Regen hat sowieso schon seit einiger Zeit aufgehört und die Umgebung der Straße schaut auch relativ trocken aus. Leigh Creek ist ein hübsches kleines Städtchen. Hauptsächlich wohnen hier Arbeiter der nahe gelegenen Kohlemine. Die Stadt musste vor einigen Jahren der expandierenden Mine weichen und steht erst seit 1982 an ihrer heutigen Position. Wir besuchen zunächst den General Store mit integrierter Tourist Information. Da man uns hier nur den gleichen mehrere Stunden alten Straßenbericht vorlegt, wie wir ihn schon heute früh im National Park erhalten haben, beherzigen wir den Ratschlag unseres Hema-Atlas und besuchen die nahe gelegene Polizeistation. Hier gibt es einen Internetanschluss und somit auf die Minute genaue Informationen über den Zustand der Straßen: Die Tracks sind allesamt noch sehr nass, werden aber Stück für Stück freigegeben wenn kein weiterer Regen fällt und sie genügend abgetrocknet sind. Der erste Abschnitt des Oodnadatta Track bis nach William Creek ist tatsächlich offen - bis vor kurzem nur für Allradfahrzeuge, seit wenigen Minuten aber sogar für alle Fahrzeuge. Meine Güte, was haben wir für ein Glück. Natürlich besteht immer noch die Gefahr, dass wir nur bis William Creek kommen und dann dort fest sitzen. Im negativsten Fall - falls es wieder zu regnen anfängt und die Straße wieder geschlossen wird - sogar komplett fest sitzen. Aber no risk - no fun. Wir fahren nach Norden weiter.

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Kohlemine bei Leigh Creek.

An der nahe gelegenen Kohlemine legen wir noch eine kurze Pause ein. Hier können wir in die riesige Tagebaugrube schauen und einen gigantischen Kohlelaster bewundern. In Lyndhurst, 37 Kilometer nördlich von Leigh Creek tanken wir unseren Bushcamper auf, verringern etwas den Luftdruck der Reifen und verriegeln die Freilaufnaben. Und los geht's. Die 80 Kilometer nach Marree sind Gravelroad zum warm werden, zumal entgegen den Angaben in Reiseführer und Atlas große Teile diese Strecke inzwischen asphaltiert sind. Auf einem der unasphaltierten Abschnitte passiert es gleich: Ein von einem anderen Fahrzeug aufgewirbeltes Steinchen trifft unsere Windschutzscheibe und schlägt einen kleinen Krater hinein. Zum Glück ist der Schaden nur oberflächlich, es dürfte also keine Gefahr bestehen, dass es die Scheibe im weiteren Streckenverlauf zerreißt. Trotzdem blöd so etwas.

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Beginn des Oodnadatta Track.

In Marree teilt sich die Straße in den Oodnadatta Track und den Birdsville Track auf, zwei der klassischen und bekannten Outbackrouten. Wir nehmen den ersteren in Richtung William Creek. Diese Straße führt immer entlang der alten Route des Ghan. Der Ghan ist ein Luxuszug, der heute von Adelaide über Alice Springs nach Darwin führt. Die alte Strecke führte nur nach Alice Springs, wurde 1929 eröffnet und folgte der Route, die John Stuart während der ersten Durchquerung des Kontinents genommen hat. Diese Route führte über zahlreiche Creeks, was sowohl ein Vor- als auch ein Nachteil war: Dampfloks brauchen nun mal Wasser, um fahren zu können. Andererseits bestand immer die Gefahr, dass durch größere Wassermengen die Schienen unter- oder weggespült wurden. Daher wurde die Strecke, als 1980 auf Diesellokomotiven umgestellt wurde, um teilweise mehr als 200 Kilometer nach Westen verlegt und verläuft dort nun im Prinzip entlang des heutigen Stuart Highways, der asphaltierten Nord-Süd-Achse durch Australien. Entlang des Oodnadatta Tracks sieht man zahlreiche alte Bahnhöfe, Wasserbehälter und Brücken. Wenn man ein bisschen entlang der Schienen entlang läuft, findet man auch zahlreiche Gegenstände, die wohl aus dem Zug geworfen wurden, wie alte Bierflaschen und Scherben von Porzellangeschirr.

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Alte Bahnstation im Verlauf des Oodnadatta Track.

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Alte (Schmalspur)schienen des Ghan.

Kurz hinter Marree kommen wir am Dog Fence vorbei. Dieser insgesamt mehr als 5600 Kilometer lange Zaun trennt den südöstlichen Teil Australiens komplett vom Rest ab. Ziel ist es, die australischen Wildhunde - Dingos - aus dem landwirtschaftlich genutzten Gegenden fernzuhalten. Die Landschaft hier ist deutlich arider und karger als im bisherigen Verlauf unserer Reise - andererseits ist es immer noch viel grüner als wir es uns vorgestellt haben. Das scheint wirklich ein außergewöhnlich regenreiches Jahr gewesen zu sein. Hinter einem alten Bahnhof finden wir ein Zelt mit einigen Australiern darin. Sie wollen den Birdsville Track fahren und warten hier aufgrund der Straßensperrungen ab. Woher wir kommen? Aus München - prima, sie lieben diese Stadt.

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Unser Bushcamper.

Die Straße ist trocken und relativ einfach zu fahren - leichter als viele der klassischen Gravel Roads in den USA. Sie zeigt die auch aus den USA bekannten wellenförmigen Corrugations, über die man mit etwa 90 km/h drüber fliegen muss, damit das Auto nicht allzu stark vibriert. Alle paar Minuten kommen wir durch einen Dip oder eine Floodway. Diese sind allesamt gut mit Wasser gefüllt und dementsprechend schlammig. Obwohl wir relativ langsam und vorsichtig durchfahren, bekommt unser Auto schnell das für einen Allradwagen standesgemäße Aussehen. Die Wolkenlücken werden immer größer und nach kurzer Zeit wandelt sich das Bild von dichten Wolken mit vereinzelten Lücken zu einem blauen Himmel mit einigen weißen Wolken darin.

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Unterwegs auf dem Oodnadatta Track.

Unser nächstes Ziel ist der Lake Eyre. Dieser Salzsee besteht aus zwei Teilen: Der Lake Eyre South liegt mehr oder weniger direkt am Track, der Lake Eyre North dagegen ist nur über eine deutlich schwieriger zu fahrende Stichstraße zu erreichen. 1998 wollte ein Pärchen aus Österreich auf dieser Straße das Ufer des nördlichen Sees erreichen. Dabei fuhren sie ihr Auto im sandigen Untergrund fest. Bei der Marsch durch die Wüste um Hilfe zu holen kam die Frau ums Leben, ihr Partner überlebte. Ironischerweise mussten die Rettungskräfte nur etwas Luft aus den Reifen des Autos lassen, um es frei zu bekommen. Seitdem sind in allen Allrad-Mietfahrzeugen Satelliten-Notfallsender vorgeschrieben. Wir beschränken uns auf den Lake Eyre South. Dieser ist nur alle paar Jahre mit Wasser gefüllt, dieses Jahr soll es wieder mal so weit gewesen sein. Wir sehen allerdings nur eine große weiße Salzfläche. Im Norden, ganz weit entfernt blitzt etwas, aber es lässt sich nicht feststellen, ob es sich dabei um Wasser oder eine Fata Morgana handelt.

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Der Lake Eyre South.

Knapp 20 Kilometer vor William Creek wird die Straße deutlich schlechter. Zum einen ist sie einfach noch etwas feucht, zum anderen ist ein anderer Verkehrsteilnehmer hier wohl drüber gefahren, als der Belag noch ganz nass war. Eine prima Verdeutlichung, warum hier das Befahren von offiziell gesperrten Straßen bei hoher Strafe verboten ist: Man kann einfach nicht über die Corrugations hinweg fliegen, wenn irgendein Idiot schlangenlinienförmige und ziemlich tiefe Spurrillen in die gesamte Breite der Straße gefräst hat.

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Suchbild: Wo ist der Bushcamper?

Nach etwas mehr als 200 Kilomtern auf dem Oodnadatta Track erreichen wir William Creek bei fast wolkenlosem Himmel. Diese Ortschaft hat offiziell eine Bevölkerung von sechs Personen. Uns laufen - vor allem im örtlichen Pub - wesentlich mehr Leute über den Weg. Sind das alles Touristen oder Bewohner irgendwelcher Farmen in der Gegend? Die Straßen nach Oodnadatta und Coober Pedy sind beide noch gesperrt. Das wird sich aber hoffentlich bis morgen ändern. Wir melden uns auf dem Campground an und essen im Pub lecker zu Abend. Nun sind wir wirklich im Outback gelandet. Ein Gefühl, das vom wunderschönen Sonnenuntergang noch verstärkt wird.

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Der Pub in William Creek.

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Sonnenuntergang im Outback.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 13.02.2011, 14:10 Uhr
Die heftigen Regenfälle ließen nicht mal zu, dass LKWs durchkamen und die Versorgung von Arkaroola schien gefährdet.

:shock:

Irgenwie scheinen USA-Reise-Forumsmitglieder in diesem Teil Australiens als Art Regengott zu fungieren (so ähnlich wie es Douglas Adams mal sehr schön und bildhaft beschrieben hat - ich weiß nicht mehr, in welchen der Anhalter-Bücher das war...)

Du bringst mich auf eine Idee :lol: Daraus könnte man doch glatt Geld machen, oder? :think: :wink:


LG, Angie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 13.02.2011, 14:20 Uhr

Oh, wie schön! Bis Lyndhurst kenne ich die Strecke, also auch Parachilna und Leigh Creek. Wir fuhren aber dann den Strzelecki Track.
Der Oodnadatta Track oder auch der Birdsville Track stehen auf meinem seit Jahren aufgestellten Plan. Und noch vieles mehr... Mal sehen, ob der Plan jemals in die Realität umgesetzt wird.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_16_10.jpg)
Suchbild: Wo ist der Bushcamper?

Im linken unteren Bildviertel und dort etwas oben Richtung linkes oberes Bildviertel, ehe das Grün beginnt :wink: Der weiße winzige Punkt :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 13.02.2011, 19:20 Uhr
Hast du übrigens gewusst, dass ein Wallaby bei der Geburt maximal (!) 1 g (in Worten: ein Gramm) wiegt?

Ja, das wusste ich sogar. :)

Zitat
Tja, das war dann auch der Stand am nächsten Morgen. Aber ich bin - wie regelmäßige Leser unsere Berichte vielleicht schon mitbekommen haben - ein sehr sturer Mensch. Und ich glaube nicht, dass eine Straße geschlossen ist, bis ich direkt davor stehe. Auch wenn ich erstmal 155 km fahren muss, um direkt davor zu stehen.

Das kommt mir so bekannt vor :lol:. Am Mount St. Helens damals standen sogar Schilder, dass die Straße gesperrt sein würde, aber Schilder kann man wunderbar ignorieren und sich einreden, dass die veraltet sind - nur bei der geschlossenen Schranke, die dann irgendwann zwangsläufig kam, wurde das etwas schwieriger. :lol:

Das Bild mit den zwei Emus gefällt mir total gut. :)
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 14.02.2011, 07:49 Uhr
Der Oodnadatta Track oder auch der Birdsville Track stehen auf meinem seit Jahren aufgestellten Plan. Und noch vieles mehr... Mal sehen, ob der Plan jemals in die Realität umgesetzt wird.

Das wäre auf jeden Fall sehr schön. Und auch dazu würde mich ein Reisebericht sehr interessieren.

Im linken unteren Bildviertel und dort etwas oben Richtung linkes oberes Bildviertel, ehe das Grün beginnt :wink: Der weiße winzige Punkt :wink:

Das ist unser Auto, richtig. An dieser Stelle stand in der Wüste direkt neben der Straße ein recht interessanter Hügel, den wir spontan bestiegen haben. Rechts vom Bushcamper sieht man auch den Verlauf der Strasse.

Das kommt mir so bekannt vor :lol:. Am Mount St. Helens damals standen sogar Schilder, dass die Straße gesperrt sein würde, aber Schilder kann man wunderbar ignorieren und sich einreden, dass die veraltet sind - nur bei der geschlossenen Schranke, die dann irgendwann zwangsläufig kam, wurde das etwas schwieriger. :lol:

Einfach klasse! Bei uns war das 2008 so:

In Idaho Springs verlassen wir die Interstate. Und hier der erste Schock des Tages: Ein Schild verkündet: „Mt. Evans Road closed“. Nun ja, wir sind Bayern und daher recht dickköpfig - wir wollen mit eigenen Augen sehen, dass es nicht weitergeht und fahren erst einmal weiter. Wir kommen bis zur Mautstation am Echo Lake (Immerhin 3230m). Diese ist nicht besetzt, dahinter versperrt eine Schranke den Weg. Wir verweilen noch kurz und betrachten die Spiegelung des Vollmonds auf dem See, dann kehren wir um und fahren zurück zur Interstate.

Wenn uns in Australien jemand gesagt hätte, dass die Straße definitiv zu ist und auch die nächsten Tage zu sein wird, hätte ich das vermutlich geglaubt. Aber es gab ja nur diese wenig aussagekräftigen ausgedruckten Berichte und auf die Frage nach Details oder einer Prognose keine richtige Antwort. Auch irgendwie nachvollziehbar, ich kann ja auch nicht aus dem Stegreif etwas zum Wetter und den Straßenverhältnissen in Stuttgart sagen. Die Sperrungen der Tracks werden übrigens zentral vorgenommen und die im Bericht abgebildete Tafel am Beginn des Oodnadatta Tracks ist funkgesteuert.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 14.02.2011, 11:56 Uhr
Jaaa, das war wieder ein Tag, wie er uns gefällt.  :dance: :clap:
Der Oodnadatta Track wäre bei unserer ersten Australien-Reise auch so ein Wunschtraum gewesen... aber den konnten ir unmöglich auch noch mit in die ohnehin schon ziemlich voll gepackte Tour reinpressen. Seitdem ist dieser Track, wie auch Birdsville- und Strzlecki-Track ganz weit oben auf unserer Wunschliste. Leider wird es mit einer weiteren Australien-Reise bei uns wohl noch eine Weile dauern...  :baby:

Die Tracks sind allesamt noch sehr nass, werden aber Stück für Stück freigegeben wenn kein weiterer Regen fällt und sie genügend abgetrocknet sind. Der erste Abschnitt des Oodnadatta Track bis nach William Creek ist tatsächlich offen - bis vor kurzem nur für Allradfahrzeuge, seit wenigen Minuten aber sogar für alle Fahrzeuge. Meine Güte, was haben wir für ein Glück. Natürlich besteht immer noch die Gefahr, dass wir nur bis William Creek kommen und dann dort fest sitzen. Im negativsten Fall - falls es wieder zu regnen anfängt und die Straße wieder geschlossen wird - sogar komplett fest sitzen. Aber no risk - no fun.
Oh, das kommt uns doch irgendwie bekannt vor: Auf unserer Westaustralien-Tour 2000 standen wir auch vor der Wahl, die teilweise geöffnete Gibb River Road bis zum Durack River zu befahren und auf die angekündigte Öffnung am nächsten Tag zu hoffen oder die Kimberlys südlich auf dem Highway zu umfahren und so das Schönste zu verpassen.
Wir sagten damals auch "No risk - no fun" und gehörten zu den ersten, die den Durack und den Pentecost River passieren durften. Wenn wir hätten umdrehen müssen, wären wir die nächsten Tage nur noch am Fahren gewesen, um unseren Flug in Darwin nicht zu verpassen...  :? Aber manchmal zahlt sich Sturheit halt auch aus  :wink: :lol:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 14.02.2011, 19:23 Uhr

*Offtopican*

Leider wird es mit einer weiteren Australien-Reise bei uns wohl noch eine Weile dauern...  :baby:

Das heißt also im Detail... :think: :kratzen:  :idea:
Richtig?

*Offtopicende* :wink:

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 15.02.2011, 14:47 Uhr
Hallo allerseits,

es geht weiter:

17.10.2010 William Creek - Coober Pedy
Da wir ja abwarten müssen, dass die Straßen nach Norden geöffnet werden, schlafen wir für unsere Verhältnisse lange aus. Als wir um kurz nach acht Uhr aufstehen, hängen am ansonsten blauen Himmel einige Wolken, die allerdings nicht wirklich nach Regen aussehen. Wir schauen uns zunächst in aller Ruhe den Ort an. Viel gibt es ja nicht, aber das was es gibt, ist durchaus interessant. Der kleine Platz vor dem Pub ist zu einer Art Freilichtmuseum umfunktioniert. Wir sehen zwei Grabsteine von Einwohnern von William Creek sowie einen Gedenkstein an Caroline Grosmüller, die Österreicherin, die 1998 am Lake Eyre North ums Leben kam. Ansonsten liegt hier viel Gerümpel herum wie zum Beispiel Teile von auf dem Testgelände bei Woomera abgeschossenen Raketen, Telegrafenmasten, eine alte pferdegetriebene Wasserpumpe und ein Wasserhahn, mit dem Dampflokomotiven aufgetankt wurden. Direkt daneben steht ein großer Wegweiser, auf dem wir (unter anderem) ablesen können, dass wir exakt 14235 Kilometer von München entfernt sind. Zudem gibt es einen Parkplatz reserviert nur für Flugzeuge des Royal Flying Doctor Service, versehen mit einer Parkuhr (Made in Germany). Interessant. Das Potpourri an Absurditäten wir dadurch perfekt abgerundet, dass irgendjemand auf das Schild des Pubs Aufkleber von Jan Cux und Cuxi geklebt hat, den Maskottchen des norddeutschen Städtchens Cuxhaven.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_17_01.jpg)
Parkuhr in William Creek.

Der Oodnadatta Track und die William Creek Road - die direkte Verbindung nach Coober Pedy - sind leider immer noch gesperrt. So wie die Strecke und das Wetter aussehen, müssten sie unserer Meinung aber heute frei gegeben werden. Wir haben Zeit und besuchen daher den Pub um in aller Ruhe abzuwarten und Kaffee zu trinken. Die Leute im Pub erzählen uns, dass sie den nächsten offiziellen Straßenbericht um 10 Uhr erwarten. Wenn denn dann die Internetverbindung steht und wenn überhaupt ein Bericht erstellt wird - schließlich ist ja heute Sonntag. Nu ja - gut. Wir warten weiter und hoffen unterdessen darauf, dass der an der Wand angebrachte Fernseher einen Wetterbericht zeigt. Nach einiger Zeit trifft eine Gruppe älterer Herrschaften ein, mit denen wir schnell ins Gespräch kommen. Dieses läuft zunächst nach dem altbekannten Muster ab: Wo wir denn herkommen? Ah, Deutschland, München, sie lieben München, waren selber vor einer Zeitlang in Deutschland unterwegs und haben dabei Berlin und München gesehen. Außerdem gibt es einen entfernten Verwandten, der als Opernsänger in Deutschland gearbeitet hat. Dann wendet sich das Gespräch dem Fernsehprogramm zu. Passend zu den dort gerade laufenden Sportergebnissen wird über die Sportverrücktheit der Australier erzählt. Wir erwähnen, dass wir ja eigentlich auf einen Wetterbericht warten, da wir heute gerne noch nach Coober Pedy fahren würden.

Die älteren Leute schauen uns entgeistert an: Aus Coober Pedy seien sie gerade gekommen, das sei überhaupt kein Problem gewesen. Als wir die angedrohten hohen Strafen für das Befahren von gesperrten Tracks erwähnen, erhalten wir zur Antwort, dass wir hier in Australien seien, da werde niemand für irgendetwas bestraft. Auch wenn wir diese Aussage ganz leicht anzweifeln, schauen wir uns das Auto der Gruppe an. Wir hätten einen Landcruiser oder etwas ähnliches allradtaugliches erwartet und sind baff erstaunt, als ein normaler Reisbus vor dem Pub steht. Wir haben es hier mit einer Art Rentnerausflug zu tun. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Busfahrer (einige Floodways enthalten noch recht viel Wasser, ansonsten ist aber alles OK und gut zu fahren), entscheiden wir uns aufzubrechen. Ein junges italienisches Pärchen, die neben uns am Campground übernachtet haben, lauscht aufmerksam unseren Gesprächen. Die haben wohl dasselbe vor wie wir.

Wir brechen auf und verlassen den Oodnadatta Track kurz hinter William Creek. Vor uns liegt eine 160 Kilometer lange Strecke quer durchs Nichts in Richtung Coober Pedy. Diese ist in der Tat sehr trocken und gut zu fahren, leider hat - wie gestern schon südlich von William Creek beobachtet - ein einzelner Verkehrsteilnehmer die Straße als sie noch feucht war mit ziemlich tiefen und schlangenlinienförmigen Furchen versehen. Einmal geraten wir bei hohem Tempo in einem falschen Winkel in so eine Furche, der berüchtigt hohe Schwerpunkt unseres Bushcampers kommt dazu und für einen Sekundenbruchteil sehen wir uns schon auf dem Dach im Graben liegen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_17_02.jpg)
Abzweigung nach Coober Pedy kurz hinter William Creek.

Die Landschaft ist zwar karg aber erstaunlich grün, teilweise sehen wir rechts und links der Straße sogar kleine Seen und Tümpel. Der Kontrast zu normalen, trockeneren, Jahren wird besonders deutlich am Dog Fence, den wir nach ungefähr 140 Kilometern erneut queren. Unser Reiseführer enthält ein exakt an dieser Stelle aufgenommenes Foto. Dieses zeigt eine braune und nahezu tote Landschaft, wir dagegen stehen vor einer grünen Wiese. Während der Fahrt sehen wir auch jede Menge Vögel, darunter wohl auch Wellensittiche - jedenfalls passt die Farbe. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit, mit der die Tiere fliegen, ist keine exakte Identifizierung möglich.

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Am Dog Fence.

Was für ein Kontrast, als wir nach insgesamt über 400 Kilometern Gravel Road kurz vor Coober Pedy auf den Stuart Highway rollen, der asphaltierten Verbindungsstraße zwischen Adelaide und Darwin. Während den letzten Kilometern kamen uns auf der William Creek Road einige Autos entgegen und als wir uns umdrehen, ist auf der großen Anzeigetafel auch zu erkennen, dass diese Straße inzwischen geöffnet ist. Auch wenn wir Coober Pedy noch gar nicht erreicht haben, können wir schon zwei Besonderheiten dieser seltsamen Ortschaft erkennen. Zum einen ein sehr typisches Warnschild: Coober Pedy entstand, weil hier Opale gefunden wurden. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt auch heute noch direkt oder indirekt vom Opalbergbau. Jeder Besitzer eines Claims buddelt auf seinem Grundstück an irgendwelchen Stellen Schächte in die Tiefe, um nach den wertvollen Steinen zu suchen. Daher ist oberstes Gebot: Gut aufpassen, wo man hintritt und auch nicht rückwärts laufen. Es könnten unerwartet Löcher im Boden sein. Darauf werden Besucher mittels großen Schildern an allen Zugangsstraßen gewarnt.

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Vorsicht, Löcher im Boden!.

Als Symbol für den Bergbau steht direkt am Stuart Highway als eine Art Ortsschild ein Blower, ein zum Staubsauger umgebauter LKW, der dazu verwendet wird, Steine aus den Minenschächten nach oben zu saugen. Die Steine werden über einen Schlauch in eine Art Bottich gesaugt und bleiben dort hängen. Dieses Verfahren ist erheblich schneller und einfacher als die althergebrachte Methode mit Eimer und Seilwinde.

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Blower als Ortsschild von Coober Pedy.

Wir holen uns ein Motelzimmer, und zwar ein unterirdisches. Aufgrund der hier zumeist herrschenden Wüstenhitze sind die Einwohner schon zu den Frühzeiten der Ortschaft dazu übergegangen, ihre Wohnungen in alte Minenschächte zu verlegen, so genannte Dugouts. Das stellt man sich nun sehr spartanisch vor, aber moderne Dugouts sind vom Komfort her nicht mehr von normalen überirdischen Wohnungen zu unterscheiden - mit der einen Ausnahme, dass sie keine Fenster haben. Auch unser Motelzimmer gefällt uns überaus gut. Wir machen einen Stadtrundgang: Direkt neben dem Motel steht eine unterirdische Kirche. Zwar recht klein aber sehr hübsch. Was wir besonders interessant finden, ist der große Plastikkanister mit der Beschriftung "Weihwasser" - uns kommt das irgendwie sehr profan und fast ein wenig blasphemisch vor.

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Untergrundkirche in Coober Pedy.

Weiter geht es zum Big Winch, dem Denkmal einer großen Seilwinde, das zentral auf einem Hügel in der Mitte des Orts thront. Hier steht auch der First Tree von Coober Pedy, ein in Form eines Baums zusammengeschweißtes Drahtgestell. Der Blick vom Hügel aus erinnert ein wenig an Wüstenstädte in den USA, mit der Ausnahme dass hier überall schweres Bergbaugerät rumsteht und am Horizont jede Menge Abraumhügel zu erkennen sind. Somit erinnert die Gegend ein wenig an eine Mondlandschaft und in der Tat wurden hier auch Science Fiction-Filme gedreht. Wir können sogar ein Raumschiff erkennen, das am Straßenrand einfach so rumliegt. Wie wir später erfahren, handelt es sich um eine Kulisse für den Film "Pitch Black".

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Blick vom Big Winch auf Coober Pedy.

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Ein Raumschiff.

Vom Big Winch kommen wir mehr oder weniger direkt zur Old Timers Mine, einem Museum in dem wunderschön aufbereitet die Geschichte des Opalbergbaus in dieser Gegend erklärt wird. Ein großer Teil des Museums befindet sich unterirdisch, beginnend mit Bergwerkschächten wie sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegt wurden und endend bei modernen Dugout-Wohnungen. Ein nettes Detail in einer dieser Wohnungen ist das Billardzimmer. Da das Gestein kreidehaltig ist, wurde die Pomeranze an der Spitze der Queues einfach an der Decke eingekreidet.

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In der Old Timers Mine.

In der Old Timers Mine gibt es auch eine Vorführung von zum Bergbau verwendeten Gerätschaften. Ein ehemaliger Bergmann zeigt uns jede Menge Winden, Opalreinigungsmaschinen und ähnliches Zeug. Interessant die unzähligen Anekdoten, die beispielsweise den Kauf von Sprengstoff behandeln: Vor dem 11. September gab es das gefährliche Zeug einfach im Supermarkt, heute benötigt man unzählige Genehmigungen und Lizenzen dafür. Höhepunkt der Führung ist jedoch die Demonstration der Funktionsweise eines Blowers. So ein Blower hat laut unserem Guide eigentlich nur zwei Nachteile: Zum einen sind diese Geräte enorm uneffizient. Zum anderen wurden sie von einem Neuseeländer erfunden - schlimmer geht es für einen Australier nicht! Der Blower wird eingeschaltet und jeder Besucher darf einen Stein in den Saugschlauch stecken - nach voriger Ermahnung, ja keine losen Sonnenbrillen, Kameras oder Handtaschen in die Nähe des Saugstutzens zu bringen. Als wir uns nach dem Museumsbesuch noch einige Zeit im dazugehörenden Gift Shop umschauen, treffen wir das italienische Pärchen von Campingplatz in William Creek wieder. Die beiden wollen heute noch ein gutes Stück nach Norden weiter fahren, um morgen früh am Kings Canyon anzukommen.

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Ein Blower in Aktion.

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Für den Bergbau benötigtes Gerümpel mitten in Coober Pedy.

Wir laufen zurück zum Motel. Leider hat der benachbarte Underground Bookstore schon zu. Wir steigen in unseren Bushcamper und fahren zum etwas außerhalb gelegenen Golfplatz. Faszinierend, ein Golfplatz ganz ohne Rasen und inmitten einer Mondlandschaft. Da inzwischen langsam der Abend anbricht, brechen wir direkt vom Golfplatz zu unserem letzten Ziel für heute auf. Wir fahren auf dem Stuart Highway etwa 20 Kilometer nach Norden und biegen dann nach Osten auf eine Gravel Road ab. Dieser folgen wir etwa elf Kilometer und kommen dann zu den Breakaways. Dabei handelt es sich um eine natürlich entstandene Abbruchkante mit faszinierenden Sandsteinstrukturen. Von der Struktur her erinnert das ganze ganz entfernt an die Badlands in South Dakota. Die tief orange und fast braune Farbe der Breakaways kommt im Licht der tief stehenden Sonne perfekt zur Geltung. Wir schauen uns an den beiden Aussichtspunkten ausgiebig um. Am zweiten Aussichtspunkt befindet sich eine Infotafel, die erklärt, mit welchen Traumzeitwesen die hier lebenden Aborigines die einzelnen Kuppen und Tafelberge identifizierten. Faszinierend.

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Sonnenuntergangsstimmung an den Breakaways.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 15.02.2011, 15:55 Uhr
Die Wüste ist mal wieder was für mich  :groove:, denn sobald ich rote Erde sehe, blühe ich auf  :grins:. Gut, dass man sich zwischendurch den Staub absaugen lassen kann  :zwinker: :grins:.

Das Raumschiff passt in die Landschaft  :daumen:. Ein interessanter Reisetag  :applaus: .

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 15.02.2011, 16:24 Uhr

Coober Pedy - Dirk, du weckst wieder sehr viele Erinnerungen auf :D Coober Pedy sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen. Wir wohnten damals im Underground Hotel, das war auch ein besonderes Erlebnis.

Ich stelle gerade fest, dass ich bei einer eventuellen 4. Australienreise eigentlich nicht nur Neues sehen, sondern auch bereits Bekanntes nochmal besuchen möchte. Coober Pedy gehört jedenfalls dazu.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 15.02.2011, 19:15 Uhr
Von Coober Pedy hat mir schon eine Kollegin vorgeschärmt, diese unterirdischen Räume sehen wirklich interessant aus. :applaus:

Schade, dass wir da nicht hinkommen. :(
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 15.02.2011, 21:36 Uhr
Hm, interessant ist es sicherlich, aber ich muss zugeben, Coober Pedy reizt mich irgendwie gar nicht...

Der Ort erinnert mich immer an ein Kapitel aus unserem Englischbuch in der 5. Klasse, glaube ich.

Schön, dass ihr die geplante Strecke doch noch fahren konntet! Erstaunlich, wie grün es gerade ist...

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 15.02.2011, 22:41 Uhr
Gut, dass man sich zwischendurch den Staub absaugen lassen kann  :zwinker: :grins:.

Der nette Herr der auf dem Foto gerade mit dem Staugsauger rumspielt ist übrigens der Guide, der uns den Maschinenpark des Museums erklärt hat.

Von Coober Pedy hat mir schon eine Kollegin vorgeschärmt, diese unterirdischen Räume sehen wirklich interessant aus. :applaus:

Interessant sind diese Räume in der Tat. Unser Motelzimmer war von der Gestaltung und der Einteilung ein ganz normales Motelzimmer. Nur halt unterirdisch. Wirklich lustig.

Vielleicht ergibt sich für Euch in einem späteren Urlaub die Gelegenheit, dort vorbei zu schauien.

Coober Pedy sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen.

Wir haben es auch nicht bereut, vom Oodnadatta Track abgebogen zu sein, um uns diese Stadt anzuschauen. Leben wollen würde ich dort definitiv nicht aber es war sehr interessant, dort gewesen zu sein.

Apropros nicht in Coober Pedy leben wollen: Viele der Einwohner waren ursprünglich nur ganz kurz zu Besuch dort. Haben dann etwas in einer Mine oder im Schutt gegraben und dabei ihren ersten Opal entdeckt. Und waren flugs vom Opal-Fieber angesteckt.

Der Ort erinnert mich immer an ein Kapitel aus unserem Englischbuch in der 5. Klasse, glaube ich.

Hihi, das kommt mir irgendwie bekannt vor. Hieß das Buch zufälligerweise "Learning English - Modern Course"?

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 15.02.2011, 22:57 Uhr
Wir haben es auch nicht bereut, vom Oodnadatta Track abgebogen zu sein, um uns diese Stadt anzuschauen. Leben wollen würde ich dort definitiv nicht aber es war sehr interessant, dort gewesen zu sein.

Apropros nicht in Coober Pedy leben wollen: Viele der Einwohner waren ursprünglich nur ganz kurz zu Besuch dort. Haben dann etwas in einer Mine oder im Schutt gegraben und dabei ihren ersten Opal entdeckt. Und waren flugs vom Opal-Fieber angesteckt.

Leben möchte ich auch nicht in Coober Pedy, aber wenn ich es mit White Cliffs vergleiche, dann liegt Coober Pedy direkt zentral und ist leicht erreichbar :lol:
White Cliffs hingegen liegt wirklich am Ende der Welt, äh - von Australien :wink: Trotzdem war es interessant, auch dort mal gewesen zu sein.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 17.02.2011, 07:34 Uhr
Hallo allerseits,

heute legen wir eine zienlich lange Strecke zurück. Und das nur, um uns einen großen Felsklumpen anzuschauen...

18.10.2010 Coober Pedy-Yulara
Da wir heute eine sehr lange Strecke vor uns haben, stehen wir sehr früh auf und sind knapp nach Sonnenaufgang auf dem Stuart Highway in Richtung Norden unterwegs. Die ersten 20 Kilometer bis zur Abzweigung zu den Breakaways kennen wir ja schon von gestern Abend. Wir finden es beeindruckend, wie weit von Coober Pedy entfernt noch nach Opalen gegraben wird und Abraumhalden sowie die dazu gehörenden Blower in der Gegend rumstehen. Wie schon mehrfach im bisherigen Verlauf unserer Reise hätten wir gerne einen Vergleich, wie die Landschaft hier in einem trockenen Jahr aussieht. Im Moment jedenfalls fahren wir durch eine sehr grüne Landschaft mit vielen Frühlingsblumen. Wir fühlen uns wechselseitig an die Lüneburger Heide, Kanada, Utah und die Gegend nördlich von Phoenix in Arizona erinnert.

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Unterwegs auf dem Stuart Highway.

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Vorsicht, Kühe auf der Autobahn!.

Der Highway führt mehr oder weniger durchs Nichts. Im Schnitt ungefähr alle einhundert Kilometer kommt eine Tankstelle. Entweder an einer Ortschaft, oder an einem Roadhouse - einer Kombination aus Tankstelle, Campground, Restaurant, Motel, Supermarkt und Giftshop. Da wir sehr früh unterwegs sind, treffen wir auf fast keine anderen Autos. Alle zehn oder fünfzehn Minuten kommt ein riesiger Road Train entgegen. Die Kilometer spulen sich träge ab, alle zehn Kilometer kündet ein kleines grünes Schild am Straßenrand vom Vorankommen. Zum Beispiel steht 130 Kilometer vor der Ortschaft Marla das Schild "M130". Anstelle des logischerweise folgenden "M120" haben sich die Erbauer der Straße einen kleinen Spaß erlaubt, drei Kilometer weiter südlich steht ein "M123". Am Straßenrand sehen wir diverse Tiere: Ein großer schwarzer Adler schaut uns neugierig an und diverse Dingos streunen durch das Gebüsch. Kurz hinter Coober Pedy kreuzen wir erneut den Dog Fence, etwas später kommen wir an der aktuellen Trasse des Ghan vorbei.

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Die aktuelle Strecke des Ghan.

In Marla - hier endet der Oodnadatta Track, über den wir ohne den Abstecher nach Coober Pedy direkt von William Creek hierher hätten fahren können - vertreten wir uns die Beine und laufen unseren italienischen Freunden über den Weg, die wir schon in William Creek und im Museum in Coober Pedy getroffen haben. Die beiden sind gerade erst aufgestanden und sehr erstaunt uns schon hier zu treffen. Ihr Auto sieht um einiges verschlammter aus als unseres - da ist wohl jemand um einiges schwungvoller als wir durch die unter Wasser stehenden Floodways der William Creek Road gebrettert. 160 Kilometer hinter Marla kommen wir an die Grenze zum Northern Territory. In Anbetracht dessen, dass es sich bei diesem Gebiet um gar keinen vollwertigen Bundesstaat von Australien handelt, leistet es sich ein überraschend pompöses Willkommensschild. Ab hier ist übrigens Tempo 130 erlaubt, was wir in Anbetracht des Campingaufbaus unseres Bushcampers und dessen Luftwiderstand allerdings nicht komplett ausnutzen.

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Willkommenschild des Northern Territory.

74 Kilometer hinter der Grenze erreichen wir das Roadhouse Erldunda. Hier tanken wir wieder auf und gönnen uns ein kleines (und überteuertes) Mittagessen. Und wen treffen wir wieder? Das italienische Pärchen. Nun aber zum wohl letzten Mal: Die beiden fahren ja zuerst zum Kings Canyon, wollen dann weiter nach Alice Springs, von wo aus sie mit dem Flieger nach Yulara fliegen wollen. Wir dagegen fahren direkt nach Yulara. Dazu biegen wir in Erldunda vom Stuart Highway nach links auf den Lasseter Highway ab. Im Prinzip ändert sich dadurch nichts - wir fahren nun schnurgerade nach Westen anstatt nach Norden. Und die Straße ist ein wenig schmaler.

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Das Erldunda Roadhouse.

Nach ungefähr der halben Strecke von Erdunda nach Yulara erkennen wir auf der linken Straßenseite, noch etwas entfernt, den Mount Connor, einen Tafelberg. Hier gibt es sogar einen eigenen Viewpoint an der Straße. Wir haben in unseren Reiseführern gelesen, dass viele Touristen die bis hier zurückgelegte Strecke überschätzen und den Mount Connor mit unserem heutigen Tagesziel, dem Uluru, auch als Ayers Rock bekannt, verwechseln. So ganz können wir das nicht nachvollziehen. Schließlich hat der Mount Connor die typische Form eines Tafelberges und somit nicht wirklich viel Ähnlichkeit mit der leicht abgerundeten Form des größten monolithischen Felsbrockens der Welt.

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Mount Connor.

Einige Kilometer weiter - und immer noch etliche Kilometer vom Uluru entfernt - sehen wir ihn dann zum ersten Mal, schüchtern hinter einem Hügel und durch Gebüsch durchschauend. Nur wenig später kommt dann eine zweite berühmte Formation ins Bild, die Kata Tjuta, auch unter dem Namen Olgas bekannt. Im Grunde handelt es sich beim Uluru und den Kata Tjuta sogar um dieselbe Formation: Eine U-förmig gebogene Schicht aus Kieselsandstein liegt derartig in den Untergrund eingebettet, so dass beide Enden ungefähr 40 Kilometer voneinander entfernt aus dem Erdboden herausragen und die heute sichtbaren Felsen bilden. Somit stimmt es - wenn man streng ist - auch nicht, dass der Uluru der größte Monolith der Welt ist. Es handelt sich ja nicht um einen eigenständigen Gesteinskörper. Die beiden Enden der Gesteinsschicht bestehen aus Material mit leicht unterschiedlichen Eigenschaften. Das erklärt auch das völlig unterschiedliche Erscheinungsbild: Der Uluru steht als einzelner massiver Klotz da, während die Kata Tjuta aus einer Ansammlung von abgerundeten Felsen bestehen. Der aus der Sprache der Aborigines stammende Begriff Kata Tjuta bedeutet auch "Viele Köpfe".

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Der Uluru.

Je näher wir dem Uluru kommen, desto deutlicher wird, wie riesig dieses Ding eigentlich ist. In Yulara, dem etwa 18 Kilometer vom Uluru entfernten Resort holen wir uns eine Unpowered Site auf dem Campground. Das ist zwar einer der teuersten Campgrounds unserer Reise. Aber wenn man den Preis mit derjenigen der Hotels hier auf dem Resortgelände vergleicht ist es ein Schnäppchen. Wir fahren gleich weiter in den Uluru-Kata Tjuta National Park. Wir schauen zuerst kurz im Cultural Centre vorbei. Hier informiert eine sehr ansprechend aufgemachte Ausstellung über die Kultur und Mythologie der Aborigines, speziell über die Traumzeit. Die Traumzeit ist eine Art Schöpfungsmythologie, allerdings direkt verknüpft mit unserer heutigen Welt. So waren die Kuppen der Breakaways gestern Abbilder von Wesen der Traumzeit und so können die verschiedenen Strukturen des Uluru identifiziert werden mit Ereignissen der Traumzeit. Löcher und abgebrochene Teile des Uluru entstanden zum Beispiel während verschiedenen Schlachten, die dort ausgefochten wurden. Faszinierend. Wir müssen weiter, da wir heute noch eine längere Wanderung vorhaben, nehmen uns aber vor, morgen noch mal hier vorbei zu schauen.

Unsere Wanderung beginnt am Mala Carpark. Von hier aus könnten wir den Uluru auch besteigen. Offiziell ist das erlaubt. Die Aborigines bitten aber darum, diese Wanderung zu unterlassen. Schließlich würde man damit einem ihrer Heilgtümer aufs Dach steigen. Auch wenn wir vorhaben, die Bitte der Aborigines zu erfüllen, schauen wir uns das bunte Treiben eine Weile lang an. Sonderlich abwechslungsreich sieht diese Tour ja sowieso nicht aus: Entlang einer ziemlich steilen Felsrampe sind mit einem Drahtseil verbundene Pfosten angebracht.

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Am Mala Carpark.

Wir haben uns stattdessen die Umrundung des Felsens vorgenommen, eine gut zehn Kilometer lange Wanderung. Wobei die zehn Kilometer nicht ausreichen, wenn man die an zwei Stellen möglichen Abstecher mitnimmt: So können wir zum Beispiel fast zu Beginn des Trails über einen Seitenweg die Kantju Gorge erreichen, ein schönes Wasserloch direkt am Fuß des Uluru. Es ist faszinierend, wie viele Höhlen, Furchen und Löcher dieser aus der Ferne so glatt und unangreifbar erscheinende große Felsen offenbart. Einige dieser Strukturen sind besonders eng mit der Traumzeit verwoben. Hier ist dann Fotografieren ausdrücklich verboten.

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Unterwegs am Uluru.

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Die Kantju Gorge.

Nach einigen Kilometern geht es allerdings nicht weiter, der Trail ist gesperrt wegen Überflutung. Der Weg sieht eigentlich ganz gut aus, entgegen kommende Wanderer berichten allerdings von sehr tief stehenden Wasser. Hätte man die Sperrung nicht schon am Trailhead per Schild bekannt geben können? Wir schauen auf die Karte des National Parks und entscheiden, ein Stück zurück zu gehen. Hier verläuft der Trail relativ nah entlang der den Uluru im größeren Abstand umrundenden Straße. Mit ein wenig schlechten Gewissen laufen wir quer durchs Gelände zur Straße und setzen auf dieser unsere Umrundung fort. Ungefähr zwei Kilometer später, am nächsten Kontaktpunkt zwischen Straße und Trail laufen wir wieder zurück zum Weg und landen dabei glücklicherweise hinter der überfluteten Stelle.

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Uluru aus der Nähe.

Nach der halben Umrundung des Uluru wechseln wir von der sonnenbeschienenen Seite in den Schatten. Zum Fotografieren ist das Licht nun nichts mehr, aber das Erlebnis ist immer noch toll. Nach jeder Biegung ergeben sich tolle neue Ausblicke. Wir nehmen noch den Abstecher zum Mutitjuju Waterhole mit - dabei laufen wir einer Gruppe europäischer Pauschaltouristen über den Weg - und schließen dann unsere Umrundung mit dem zwei Kilometer langen Lungkata Walk ab. Nun ist es aufgrund des nicht eingeplanten überschwemmungsbedingten Umwegs schon recht kurz vor Sonnenuntergang, so dass wir uns eilig zur Sunset Viewing Area aufmachen. Hier befinden sich parallel zueinander angeordnet etwa 150 Parkplätze mit schönem Blick auf den schon rot glühenden Uluru. Wir holen unsere Campingstühle raus und machen es uns gemütlich. Die Parkplätze sind schon recht voll und füllen sich bis kurz vor Sonnenuntergang nahezu komplett. Wir möchten nicht wissen, wie viel hier zur Hochsaison los ist. Rings um uns herum befinden sich viele Landsleute. Die kleine Tochter einer Familie aus Deutschland läuft wild mit einem Cowboyhut schwenkend umher und stößt dabei immer wieder laute "Yieha!"-Rufe aus. Hat sie eventuell während der Reise nach Australien im Flugzeug einen der Toy-Story-Filme gesehen? Im Verlauf einer Stunde können wir beobachten, wie der große Felsen in immer fantastischeren Farbtönen rot aufglüht und dann, nachdem die Sonne untergegangen ist, abrupt wieder erlischt. Wir fahren zurück zum Resort, wo wir uns in einem Bistro ein leckeres Abendessen gönnen und unsere Vorräte auffüllen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_18_12.jpg)
Sonnenuntergang am Uluru.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 17.02.2011, 12:27 Uhr
Wir sind damals auch um den Felsen herumgelaufen. So gaaaanz toll fanden wir die Wanderung nicht, aber die Blicke auf den Felsen waren immer wieder schön.

Zum Sonnenuntergang waren wir auch an der Viewing Area und es war super voll.
Damit wir auch gut sehen konnten, sind wir auf unser Autodach geklettert:

(http://www.stenders-reisen.de/Australien07/Gabi%20Dach.jpg)

Saßen dann beide dort oben und haben uns eine Flasche Wein schmecken lassen, ich etwas mehr als mein Mann, denn der mußte ja noch ins Resort zurückfahren.  :wink:


Und am nächsten Morgen haben wir das gleiche Spiel gemacht:

(http://www.stenders-reisen.de/Australien07/Ayers%20Rock%201.jpg)

allerdings dann ohne Wein  :wink:.
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 17.02.2011, 13:12 Uhr
So, da wart ihr also beim Fels aller Felsen  :groove: und seid ihm dann doch nicht aufs Dach gestiegen  :grins:.

Die Umrundung mit 10 km ist schon was  :daumen:. Wohl das einzige, was man in dieser entlegenen Gegend tun kann  :zwinker:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 17.02.2011, 22:14 Uhr
Tolle Bilder rund um den Ayers Rock!

Gabriele, abends war es anscheinend noch warm genug, aber früh morgens scheint es recht frisch gewesen zu sein. Ihr wart ja auch im Juni dort... :winke:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 18.02.2011, 12:28 Uhr
Tolle Bilder rund um den Ayers Rock!

Gabriele, abends war es anscheinend noch warm genug, aber früh morgens scheint es recht frisch gewesen zu sein. Ihr wart ja auch im Juni dort... :winke:

Ja, teilweise fanden wir es ganz schön kalt.
Gerade im roten Zentrum haben wir teilweise morgens gut gefroren. Die Sonne schien zwar, also ab in die kurzen Hosen udn spätestens wenn wir loswandern wollten, wurdes es doch wieder die langen Hosen.


Hier kann man Achim sehen, mittags, und er hat eine dicke Fleecejacke an:

(http://www.stenders-reisen.de/Australien07/Landcruiser.jpg)


Seit Ihr jetzt im Juni dort unterwegs?
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 18.02.2011, 15:03 Uhr
Die Umrundung mit 10 km ist schon was  :daumen:. Wohl das einzige, was man in dieser entlegenen Gegend tun kann  :zwinker:.

Naja, man kann sich immerhin noch das Cultural Centre anschauen oder sich die Zeit im Resort vertreiben und dort zum Beispiel für 160 Dollar pro Person ein Sonnenuntergangs-Dinner essen.

Wenn man allerdings wandern will, gibt es am Uluru selber nicht mehr viele Möglichkeiten - absolut richtig. Morgen fahren wir allerdings zum 40 Kilometer entfernten zweiten Teil des National Parks, in dem es noch ein paar andere und auch sehr schöne Wanderungen gibt.

Tolle Bilder rund um den Ayers Rock!

Danke für das Lob! In Anbetracht des tollen großen Felsens kann man dort wohl aber auch kaum schlechte Bilder produzieren...

Gerade im roten Zentrum haben wir teilweise morgens gut gefroren. Die Sonne schien zwar, also ab in die kurzen Hosen udn spätestens wenn wir loswandern wollten, wurdes es doch wieder die langen Hosen.

Die vergangenen zwei, drei Tage unserer Reise waren ja eigentlich die ersten halbwegs warmen Tage im Verlauf unserer Reise (und das im Oktober!) und auf Kangaroo Island haben wir nachts ja noch jämmerlich gefroren. Von daher sind Fleecejacken und Anoracks im Juni sicher sehr angebracht... (http://www.smilies.4-user.de/include/Wetter/smilie_wet_014.gif)

Ein kurzer Hinweis: Wir werden am Wochenende nicht im Lande sein und auch keinen Internetzugang haben. Daher gibt es die nächste Etappe erst am Montag.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 18.02.2011, 19:28 Uhr
Ja, mal sehen, welche Temperaturen uns im Juni erwarten!

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 18.02.2011, 21:47 Uhr

Wieder ein ganz toller Tag, Dirk, mit wiederum phantastischen Fotos :daumen:
Das rote Glühen des Ayers Rock in der Morgen- und Abenddämmerung hat wirklich etwas. Er glüht so rot, das kann man sich eigentlich gar nicht richtig vorstellen. Erst wenn man dann davor steht und sieht, wie sich die Farbe alle paar wenige Minuten verändert, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 21.02.2011, 07:41 Uhr
Guten Morgen allerseits,

wir fahren weiter. Sorry für die kurze Verzögerung im Reiseablauf.

19.10.2010 Yulara-Watarrka
Wir stehen um kurz nach vier Uhr auf, machen uns fertig und fahren dann los, um uns den Sonnenaufgang anzuschauen. In Richtung der Sunrise Viewing Area des Uluru sind übrigens jede Menge anderer Autos und sogar Reisebusse unterwegs. Wir biegen aber ab zur Sunrise Viewing Area an den Kata Tjuta und sind ab der Abzweigung alleine auf der Straße unterwegs. Die Strecke zieht sich ein wenig, schließlich sind Uluru und Kata Tjuta gut 40 Kilometer voneinander entfernt. Da es noch dunkel ist, sind wir mit entsprechender Vorsicht unterwegs und hoffen sehr, dass nicht ein Känguruh oder sonstiges Getier vor unser Auto springt. Vom Parkplatz zur eigentlichen Viewing Area führt ein kurzer Trail. Hier sind erstaunlich viele Leute unterwegs, einige davon erkennen wir sogar vom gestrigen Sonnenuntergang-Schauen am Uluru wieder. Der Viewpoint besteht aus einer großen Terrasse, von der aus man einen schönen Blick auf die Olgas hat, die im Licht der langsam aufgehenden Sonne rot aufglühen. Das ganze ist zwar nicht übertrieben spektakulär, dennoch sind wir froh, so früh aufgestanden zu sein. Die aufgehende Sonne selber können wir übrigens auch sehen: Wenn wir uns umdrehen, sehen wir den glühenden Ball direkt neben der schwarzen Silhouette des Uluru hängen. Faszinierend.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_19_02.jpg)
Sonnenaufgang an den Kata Tjuta.

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Aufgehende Sonne neben dem Uluru.

Da wir schon in dieser Ecke des National Park sind, bleiben wir auch und fahren nach einem kurzen Frühstück weiter zum Trailhead für die Wanderung in das Valley of the Winds. Diese etwa siebeneinhalb Kilometer lange Rundwanderung führt im stetigen Bergauf und Bergab durch die Olgas und muss im Hochsommer eine ziemliche Herausforderung selbst für ausdauernde Wanderer sein. Manchmal wird der Trail aufgrund zu heißem Wetter sogar komplett geschlossen. Davon sind wir im Frühling natürlich weit entfernt.

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Unterwegs auf dem Trail durch das Valley of the Winds.

Die ersten eineinhalb Kilometer des Wegs führen leicht bergauf zu einem Aussichtspunkt. Von hier aus geht es wieder bergab in ein schönes Tal, wo sich der Weg in die beiden Äste des Rundwegs aufteilt. Hier kommen wir an einem Bach vorbei. Direkt am Wasser steht ein Baum und in diesem Baum tobt das Leben: Schon im Anmarsch hören wir ein ziemliches Gekreische und sehen ab und zu etwas Hellgrünes von oder zu dem Baum fliegen. Aus der Nähe können wir dann zahlreiche Wellensittiche erkennen. Die Vögel tarnen sich ausgezeichnet im hellgrünen Blattwerk des Baums, zusätzlich können sie sich im Notfall auch relativ schnell und gut verstecken - und zwar in den Ritzen oder Löchern der Rinde und Äste. Vor allem, weil man Wellensittiche in Deutschland nur in Gefangenschaft sieht, macht es einfach Spaß, das fröhliche Treiben zu beobachten. Wir bleiben einige Zeit und reißen uns dann los.

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Wellensittiche an den Kata Tjuta.

Doch die nächste Tierbegegnung lässt nicht lange auf sich warten. Nur einige Meter weiter finden wir im Gebüsch neben dem Weg eine weitere Vogelart, die es bei uns daheim nur im Zoogeschäft gibt, und zwar eine Gruppe von recht zutraulichen Zebrafinken.

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Zebrafink an den Kata Tjuta.

Der Weg führt hier ein Stück lang eben durch das Tal, um dann wieder anzusteigen und genau zwischen den steilen Felswänden zweier der großen Köpfe der Olgas hindurch zu verlaufen. Insgesamt ist auch hier wieder zu erkennen, dass es vor nicht allzu langer Zeit ausgiebig geregnet hat: Die Landschaft ist ungewöhnlich grün, an den Flanken der Kata Tjuta laufen dünne Wasserrinnsale herab und stellenweise ist sogar der Weg überflutet. Als der Weg in einem weiten Bogen wieder zu seinem Ausgangspunkt zurückführt - dabei bietet sich in alle Blickrichtungen eine schöne Aussicht auf die Olgas - kommen wir durch Teppiche von Frühlingsblumen. Hier sehen wir auch die ersten roten Riesenkänguruhs unserer Reise. Bisher sind wir nur der im Osten Australiens heimischen grauen Variante der großen Känguruhs und deren auf Kangaroo Island lebender Unterart begegnet. Rote Riesenkänguruhs scheinen allerdings nicht gerne fotografiert zu werden, jedenfalls hüpfen sie so schnell weg, dass uns kein Bild gelingt.

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Blumenwiese am Trail durch das Valley of the Winds.

Wir kommen zu einem weiteren von Papageien bevölkerten Baum. Dieses Mal sind es aber keine Wellensittiche, sondern Port Lincoln Ringnecks mit dunkelgrünem Körper, schwarzen Kopf und gelben Hals. Obwohl deutlich größer als die Wellensittiche hüpfen die Ringnecks um einiges stressiger auf dem Baum herum und sind somit nur schwer zu beobachten und noch schwieriger zu fotografieren. Offiziell dauert der Vally of the Winds-Trail drei Stunden und obwohl wir eigentlich schnelle Geher sind, brauchen wir aufgrund der zahlreichen Begegnungen mit Tieren deutlich länger, um zum Beginn des Loops zurück zu gelangen. Eine tolle Tour. Allerdings ist es von Vorteil, früh loszulaufen: Waren wir zu Beginn des Trails noch völlig alleine mit der Natur, hat sich das Bild nun deutlich geändert. Wahre Menschenhorden sind unterwegs, sogar eine wild lärmende Gruppe australischer Schulkinder.

Wesentlich einsamer geht es bei unserer zweiten Wanderung zu, bei der wir in die Walpa Gorge laufen. Bei dieser handelt es sich um ein Tal zwischen zwei der runden Felsen der Olgas, welches immer schmaler wird und in einem dicht mit Pflanzen bewachsenen schattigen Talabschluss endet. Das Betreten des Talabschlusses ist den Aborigines vorbehalten, die hier früher Holz für ihre Speere gewonnen haben. Der Weg führt mehr oder weniger direkt über Felsplatten in das Tal hinein und endet an einer kleinen Plattform, von der aus man diesen ruhigen und wunderschönen Ort genießen kann. Auch hier sind wieder jede Menge Vögel unterwegs, allerdings zu weit entfernt, um sie identifizieren zu können.

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Die Walpa Gorge.

Vor unserer Rückfahrt zum Uluru biegen wir auf die hier endende Tjukaruru Road ein, eine unasphaltierte Straße auf der - und im weiteren Verlauf auf der Great Central Road - man ganz Australien von Perth bzw. Kalgoorie aus per Allradauto durchqueren kann. Wir fahren einige Hundert Meter nach Westen und drehen dann wieder um - um weiter zu fahren bräuchte man sowieso ein Permit. So eine Gravel Road quer durch den Kontinent zu fahren wäre mal richtig spannend und abenteuerlich. Ein wenig träumen wir davon, auch einmal so eine Reise zu unternehmen. Allerdings gibt es doch noch so viele andere schöne Ecken auf der Welt, die wir uns noch anschauen wollen...

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Gravelroad quer durch den Kontinent.

Zum Abschluss unseres Besuchs im Uluru-Kata Tjuta National Park umrunden wir den Uluru komplett mit dem Auto und unternehmen dabei auch den längeren Besuch im Cultural Centre, den wir uns gestern vorgenommen hatten. Während der Fahrt bewundern noch einmal die unterschiedlichen Blickwinkel auf die zahlreichen Strukturen und Oberflächendetails, die sich auf dem vermeintlich so glatten Felsen zeigen. Einen längeren Halt legen wir an der Sunrise Viewing Area, südöstlich vom Uluru gelegen, ein. Hier sind wir völlig alleine. Ein interessanter Lehrpfad über die Kultur der Aborigine und wie sie die Landschaft und die Pflanzen hier nutzten, führt entlang von Frühlingsblumen auf einen Aussichtshügel. Von hier aus kann man Uluru und Kata Tjuta gleichzeitig sehen.

Ziemlich genau einen Tag nach unserer Ankunft verlassen wir den Uluru-Kata Tjuta National Park wieder auf dem Lasseter Highway Richtung Osten. Nach 136 Kilometern biegen wir nach Norden auf die Luritja Road ab, die in einem weiten Bogen im Verlauf weiterer 167 Kilometer in Richtung Watarrka National Park führt. Ähnlich wie beim Uluru trägt auch dieser National Park den Namen, den die Aborigines der Sehenswürdigkeit gegeben haben. Der europäische Name lautet Kings Canyon. Die Landschaft hier ist wieder erstaunlich grün. Diese Mal schweifen unsere Assoziationen nach Schweden, Italien und in die USA. Am Kings Creek Roadhouse, direkt am Eingang des National Parks gelegen, haben wir eine tierische Begegnung: In einer Wiese direkt neben der Straße steht ein leibhaftiges Kamel. Dabei scheint es sich um ein wild lebendes Exemplar zu handeln, wir sehen jedenfalls keine Zäune oder derartiges um die Wiese. Hinter uns hält ein Camper mit zwei Touristen, die ebenfalls das Kamel bestaunen. Wir unterhalten und eine Weile auf Englisch. Der Aha-Effekt kommt, als die beiden sich miteinander unterhalten - wieder Landsleute. In dieser Gegend von Australien kann man bei Begegnungen mit anderen Touristen wohl gleich Deutsch reden, mit großer Wahrscheinlichkeit, verstanden zu werden. Kamele waren in Australien übrigens ursprünglich nicht heimisch, wurden aber als Transporttiere und später auch als Lastenträger für den Eisenbahnbau eingeführt. Als sie nicht mehr benötigt wurden, wurden sie einfach freigelassen und haben sich seitdem prächtig vermehrt.

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Unser erstes Kamel.

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Überflutete Straße auf dem Weg zum Kings Kanyon.

Wir holen uns am Kings Canyon Resort eine Unpowered Site für die Nacht und fahren dann zum Kings Canyon. Dieser ist nicht mit andern Canyons wie beispielsweise dem berühmten Grand Canyon zu vergleichen, wo sich ja der Fluss über hunderte Kilometer in eine Hochebene eingeschnitten hat. Stattdessen handelt es sich um eine Abbruchkante, ähnlich derer im Badlands National Park in South Dakota. Senkrecht dazu fließt der Kings Creek und hat sich dabei tief in die Kante eingeschnitten. Der Einschnitt bildet den Kings Canyon. Hier gibt es nur zwei mögliche Wanderungen: Die erste führt zunächst die Abbruchkante nach oben, dann einmal um den Canyon herum und dann auf der anderen Seite wieder runter. Diese Wanderung dauert mehrere Stunden und ist vor allem im Sommer häufiger wegen der hohen Temperaturen gesperrt. Für heute Abend reicht es zeitlich allerdings nur noch für den kürzeren der beiden Hikes. Dieser führt ebenerdig in die vom Fluss gegrabene Schlucht hinein und dabei entlang von zahlreichen Eukalyptusbäumen.

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Unterwegs im Kings Kanyon.

Die Canyonwände glühen im Licht der tief stehenden Sonne richtig auf. Der Kings Creek führt Hochwasser und an einigen Stellen ist der Weg überflutet. Auch hier finden wir wieder Bäume, die von laut kreischenden Wellensittichen bewohnt sind. Der Weg endet an einer Aussichtsplattform. Von hier aus bietet sich ein schöner Blick auf die am Ende des Canyons zusammenlaufenden Steilwände. Ähnlich wie in der Walpa Gorge ist das Betreten des allerletzten Bereichs des Tals nur Aborigines erlaubt.

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Sonnenuntergang am Kings Kanyon.

Wir laufen zurück. Nach einer kurzen Pause an der Sunset Viewing Area fahren wir wieder zum Campground, wo wir das letzte Aufglühen der Felsen des Canyons aus der Ferne bewundern können, während gleichzeitig unser Abendessen auf dem Gaskocher vor sich hinbrutzelt. Dabei werden wir neugierig von den Dingos beäugt, die über den Campingplatz schleichen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 21.02.2011, 09:51 Uhr
Ein wunderschöner Reisetag  :applaus:. Die roten Felsen, die wilden Wellensittiche ... - einfach alles KLASSE  :daumen:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Ganimede am 21.02.2011, 12:41 Uhr
Toll  :groove:  Der Tag gefällt mir  :rollen:

Gruß
Volker
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 21.02.2011, 12:46 Uhr
Ein schöner Tag!
Diese Ecke ist auch wirklich klasse.  :P
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 21.02.2011, 17:20 Uhr
Das Wellensittichpärchen ist klasse! :applaus:

Hat der Trail einen bestimmten Namen oder gibt es im Valley of the Winds nur den einen? Du hast nicht zufällig noch mehr Wellensittichbilder? :pfeifen:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 21.02.2011, 19:42 Uhr
Ein sehr schöner Tag! Diese Ecken wollen wir uns auch anschauen. Die Bilder sehen sehr vielversprechend aus!
Weißt du noch, wieviel Zeit ihr hattet, um nach der Parköffnung morgens rechtzeitig zum Sonnenaufgang an den Kata Tjutas zu sein? Ich habe nämlich die Befürchtung, dass es knapp werden könnte...

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 21.02.2011, 21:28 Uhr
Ein wunderschöner Reisetag  :applaus:. Die roten Felsen, die wilden Wellensittiche ... - einfach alles KLASSE  :daumen:.

Soll ich noch ein paar Wellesittiche auf die Bestelliste setzen? :wink:

Toll  :groove:  Der Tag gefällt mir  :rollen:

Freut mich, dass es Dir gefällt.

Diese Ecke ist auch wirklich klasse.  :P

Oh ja, das ist sie. Wir waren sehr glücklich darüber, die Reise mit den wunderschönen Schlenker in das Red Centre abgeschlossen zu haben. Das hat nach all der Zeit im Südosten und an der Küste nochmal die richtige Prise Kontrast reingebracht.

Hat der Trail einen bestimmten Namen oder gibt es im Valley of the Winds nur den einen? Du hast nicht zufällig noch mehr Wellensittichbilder? :pfeifen:

Es gibt an den Kata Tjuta nur zwei Trails: Den durch das Valley of the Winds und den in die Walpa Gorge.

Was die Wellensittiche anging hatten wir wohl riesiges Glück, dass es kurz zuvor so stark geregnet hat und so reichlich gut zugängliche Wasserstellen vorhanden waren. In den nächsten beiden Tagesberichten kommen noch mehr Wellensittich-Bilder, aber extra für Dich hier noch ein paar mehr:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wellensittiche1.jpg)
Drei Wellensittiche.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wellensittiche2.jpg)
Nochmal drei Wellensittiche.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wellensittiche3.jpg)
Zwei Wellensittiche.

Weißt du noch, wieviel Zeit ihr hattet, um nach der Parköffnung morgens rechtzeitig zum Sonnenaufgang an den Kata Tjutas zu sein?

Dafür hatten wir ungefähr eine Stunde Zeit. Die Öffnungszeiten des National Parks (http://www.environment.gov.au/parks/uluru/visitor-information/index.html) sind übrigens ganz grob an die Sonnenaufgangszeiten angepasst und variieren somit über das Jahr gesehen stark. Wir konnten um 5:00 rein.

Und die Sonne ging um 6:09 auf. Um genau solche Aktionen wie das Sonnenaufgang-Anschauen an den Kata Tjuta spontan planen zu können, habe ich für ein paar prägnante Orte unserer Reise Tabellen mit den Sonnenauf- und Untergangszeiten (http://www.timeanddate.com/worldclock/astronomy.html?n=928&month=10&year=2010&obj=sun&afl=-11&day=1) ausgedruckt und mitgenommen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 21.02.2011, 22:14 Uhr
Bei uns sieht's im Juni wohl so aus:
The park closes at night and opens 6.30 am - 7.30 pm.
Sunrise 07:05, Sunset 18:29.
Demnach dürfte es zum Sonnenaufgang sehr knapp werden. :(

Lieben Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 21.02.2011, 22:23 Uhr
The park closes at night and opens 6.30 am - 7.30 pm.
Sunrise 07:05, Sunset 18:29.
Demnach dürfte es zum Sonnenaufgang sehr knapp werden. :(

Das wird wirklich verdammt knapp, zumal man vom Parkplatz der Sunrise Viewing Area der Kata Tjuta bis zur Aussichtsterasse auch noch ein wenig laufen muss.

Eventuell ist die Sunrise Viewing Area vom Uluru eine lohnende Alternative. Die liegt zwar an der südöstlichen Ecke des Felsens und somit auch nicht direkt nah am Parkeingang. Aber deutlich näher als die 40 Kilometer entfernten Kata Tjuta.

Schöne Grüße,
Dirk

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 22.02.2011, 00:55 Uhr

Hallo Dirk,


das war heute haarscharf mein Tag :D :D :D

Einfach nur traumhaft :D Den Valley of the winds Walk haben wir damals auch gemacht, bei etwas mehr als 42° C im Schatten. Es kam uns aber gar nicht soooo heiß vor, da etwas Wind ging.

An uns "flog" eine geführte Tour vorbei, ich will sagen, sie eilten, als ob ein Wettlaufen angesagt gewesen wäre :nono: So etwas Verrücktes habe ich lange nicht gesehen. Bei der Wasserstelle (mir nur wenig Wasser) machten sie für eine Minute Rast, ein paar Tourteilnehmer weinten uns sagten, sie können nicht mehr...
Mir taten sie so was von leid!


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 22.02.2011, 17:10 Uhr
Gaaanz tolle Wellensittichbilder - danke!! Wenn man die sonst nur aus diesen kleinen Käfigen kennt, ist es wirklich schön, sie in Freiheit zu sehen. Hoffentlich sind die im Juni dort auch anzutreffen. :)
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 23.02.2011, 07:35 Uhr
Hallo allerseits,

heute schauen wir uns den Kings Canyon genauer an und graveln dann noch ein wenig durch den Outback.

20.10.2010 Watarrka-Glen Helen
Wir fahren wieder zum Kings Canyon. Für heute steht bei schönstem Wetter der Canyon Rim Walk auf dem Programm, der oberhalb das Canyons einmal um diesen herum führt. Davor legen wir aber auf dem Picknickplatz an der Sunset Viewing Area eine Frühstückspause ein. Auf dem Parkplatz zum Hike sind wir erstaunt, wie viele Autos und vor allem Busse schon hier stehen. Zunächst laufen wir einige Meter auf dem Weg der in den Canyon hinein führt und den wir schon von gestern Nachmittag her kennen. Dann zweigt am Canyoneingang unser heutiger Trail nach links ab: Die erste Schlüsselstelle - einige relativ steile Treppenstufen - kommt gleich zu Beginn. Ein erfahrener Bergwanderer mag diese Stufen zu Beginn noch belächeln, bei sommerlichen Temperaturen sind sie aber wohl eine ziemlich heftige Herausforderung. Zumal gerade wenn man denkt, man hat es geschafft und ist oben angekommen, eine zweite und ungefähr genau so lange Treppe ins Gesichtsfeld kommt. Psychologisch sehr geschickt…

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_20_01.jpg)
Treppe zu Beginn des Trails um den Kings Canyon.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_20_02.jpg)
Blick zurück auf die Ebene außerhalb des Kings Canyon.

Oben verläuft der Weg relativ eben weiter. Die Entstehungsgeschichte des Canyons wird anhand von am Weg angebrachten Schautafeln erklärt. Irgendein kreationistisch veranlagter Mensch war allerdings mit den auf den Tafeln angebrachten Jahreszahlen nicht einverstanden. Diese sind allesamt ausgekratzt worden. Das Hochplateau, auf dem wir uns bewegen, ist über und über bedeckt mit brainrockartigen Strukturen von vielleicht 25 Metern Durchmesser. Profan lassen sich diese Dinger durch Erosion erklären, viel interessanter ist allerdings die Traumzeit-Legende der Aborigines, die in den hier befindlichen Kuppeln jede Menge Quolls sieht - also jene kleinen Raubtiere, von denen Dirk Abends im Mount Eccles National Park eines gesehen hat. Wir kommen immer wieder in die Nähe der Canyonkante, von wo aus sich spektakuläre Blicke in die Tiefe und auf die mächtige und abweisende gegenüberliegende Canyonwand bieten. An einigen Stellen entlang des Trails können wir sogar die Ursprünge des Millionen Jahre alten Sandsteins erkennen: Hier war wohl ein Sandstrand, gegen den Wasser schwappte. Die vom Wasser im Sand hinterlassenen wellenförmigen Strukturen sind heute noch da, im Gestein konserviert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_20_04.jpg)
Versteinerte Wellenstrukturen im Kings Canyon.

Nach gut einem Kilometer führt ein kleiner Abstecher zum Cotterill Lookout, benannt nach Jack Cotterill, der 1960 die erste Piste zum Kings Canyon baute und somit den Startschuss für die touristische Nutzung dieses Gebiets gab. Der Lookout befindet sich auf einer direkt an der Kante des Canyons stehenden Kuppel. Von hier aus hat man wieder einen schönen Blick auf die gegenüberliegende Canyonwand. Dort drüben können wir auch den weiteren Verlauf des Weges entlang der Kante erahnen. Beim Rückweg vom Cotterill Lookout auf den Hauptweg treffen wir auf einen Australier aus Melbourne, der sich einen Lebenstraum erfüllt und sein Land von Darwin nach Adelaide mit dem Auto durchquert. Der nette Herr wünscht uns zum Abschied, dass wir uns keinen Sonnenbrand holen mögen. In Anbetracht seines knallroten Nackens wünschen wir ihm das zurück - wir selber haben eine Sonnencreme mit gigantischem Lichtschutzfaktor dabei.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_20_03.jpg)
Der Kings Canyon.

Nach ungefähr der halben Strecke des Wegs um den Canyon wartet eine besondere Sehenswürdigkeit auf uns, und zwar der Garden of Eden. Dabei handelt es sich um ein durch den Kings Creek geschaffenes permanentes Wasserloch. Der Weg führt über eine Holztreppe einige Meter hinunter zum Fluss, der über eine Brücke überquert wird. Hier unten hat das reichlich vorhandene Wasser ein grünes Paradies geschaffen, welches vor allem im Sommer einen tollen Kontrast zur kargen Umgebung darstellt. Es wachsen viele Bäume sowie Farne und wir sehen jede Menge Vögel.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_20_05.jpg)
Der Garden of Eden.

Ein kleiner Abstecher führt zu einem See, an dem wir eine Pause einlegen. Wir laufen zurück und erreichen über eine zweite Holztreppe wieder die mit Brainrocks bedeckte Hochebene. Der Weg führt noch einmal direkt an den senkrecht abfallenden Canyonkante vorbei. Wenn man sich an die Kante stellt und vorsichtig vorbeugt, kann man direkt auf den See im Garden of Eden sehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_20_06.jpg)
Vogel im Garden of Eden.

Weiter geht es durch skurrile Gesteinsstrukturen, letztendlich wieder bergab und zurück zum Parkplatz. Ein wirklich schöner Hike. Wir fahren zurück zum Kings Canyon Resort. Die Einfahrt in die Tankstelle ist von einem ziemlich langen Roadtrain fast völlig versperrt. Scheinbar wird gerade Benzin geliefert. Wir quetschen uns irgendwie rein, tanken den Bushcamper auf und machen ihn für die bevorstehende Etappe allradpistentauglich. Außerdem müssen wir uns für die geplante Strecke ein Permit organisieren. Diese gibt es ohne große Voranmeldung direkt in der Tankstelle und zwar immer nur für den aktuellen Tag. Wir verlassen das Kings Canyon Resort nach Osten. Die Straße verläuft zunächst überraschend lange über Asphalt, geht dann aber in den unasphaltierten Mereenie Loop über.

Der Mereenie Loop führt vom Kings Canyon Resort in einem großen Bogen vorbei an den Gasfeldern von Mereenie in Richtung Hermannsburg. 43 Kilometer vor Hermannsburg endet der Loop, von hier kann man entweder über den asphaltierte Larapinta Drive nach Alice Springs fahren oder aber den etwas nördlich verlaufenden Namatjira Drive folgen, ebenfalls nach Alice Springs. Beide Alternativen sind eine deutlich spannendere und kürzere Alternative zur langen Fahrt über die Luritja Road, Lasseter Highway und Stuart Highway nach Alice Springs. Die Dame in der Tankstelle hat etwas von "Rough Road" erzählt und wir sind gespannt. Letztendlich ist die Fahrt auf dem Mereenie Loop zwar deutlich rumpeliger als diejenige auf dem Oodnadatta Track vor ein paar Tagen, sie stellt unseren Bushcamper aber auch vor keine sonderlichen Probleme. Hauptschwierigkeit sind die gerade mal eine Woche vergangenen Regenfälle und dass auch hier Leute die Straße im nassen Zustand befahren haben. Als Folge ist der Track mit tiefen schlangenlinienförmigen Spurrillen durchzogen. Und das dummerweise wieder in der Kombination mit Corrugations, die eigentlich ein hohes Tempo erfordern würden, um die Vibrationen des Fahrzeugs zu minimieren. Zusätzlich sind die Floodways gut mit Wasser gefüllt und wir sind dankbar dafür, dass der Bushcamper relativ hochbeinig durch die Gegend rollt. Der Loop führt sehr abwechslungsreich bergauf und bergab, mal durch Wald, mal durch Steppenlandschaft.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_20_07.jpg)
Unterwegs auf dem Mereenie Loop.

Nach 152 Kilometern erreichen wir leider schon das Ende des Mereenie Loops und biegen nach Norden in Richtung Namatjira Drive ab. Hier ist die Straße über ein kurzes Stück asphaltiert. Nach 12 Kilometern geht ein kleinerer Track zum Tnolara ab, auch bekannt als Gosse Bluff. Hierbei handelt es sich um einen vor 140 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag entstandenen Krater. Der Sage der Aborigines zufolge tanzte zur Traumzeit eine Gruppe von Frauen mit ihren Babies im Himmel entlang der Milchstraße. Eine dieser Frauen verlor ihr Kind mitsamt der Trageschale. Beides schlug auf dem Erdboden auf uns schuf so die aufgeworfenen Felswände von Tnolara. Die fünf Kilometer lange Anfahrt ist als 4WD only angeschrieben und fährt sich auch deutlich anspruchsvoller und lustiger als der Mereenie Loop. Gelohnt hat sich der Abstecher aber allemal: Wir sind völlig alleine in dem riesigen Krater, dessen Wände jetzt am Nachmittag vom Licht der tief stehenden Sonne toll angestrahlt werden. Ein wunderschöner Platz, inzwischen aber völlig unbewohnt. Früher lebten hier Aborigines, diese zogen aber nach einem grausamen Massaker davon. Tnolara ist nun ein Ort der Trauer, selbst Campen ist dort nicht erlaubt.

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Im Inneren des Tnolara.

Wir fahren zurück zur Hauptstraße und folgen dieser weiter nach Norden. Es folgt noch ein kurzes unasphaltiertes Stück vor dem Tylers Pass. Von diesem Pass aus heben wir einen schönen Blick auf die Umgebung. In südwestlicher Richtung steht der Tnolara, im Norden und Nordosten die West MacDonnell Ranges, unser Tagesziel für heute. Die ganze Umgebung ist mit Bäumen bestanden und sehr grün. In fast allen Straßenkarten ist die Straße nördlich des Tylers Pass bis nach Glen Helen als unasphaltiert eingezeichnet und so sind wir leicht enttäuscht, als sich diese Strecke als durchgehend asphaltiert entpuppt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_20_09.jpg)
Tnolara vom Tylers Pass aus gesehen.

 Kurz hinter dem Tylers Pass knickt die Straße nach Osten ab und führt in die Western MacDonnell Ranges hinein. Diese in Ost-West-Richtung verlaufende Gebirgskette ist hier von zahlreichen Schluchten und Canyons durchzogen. Eine davon ist die Redbank Gorge, zu erreichen durch eine fünf Kilometer lange sehr rumpelige Gravel Road mit einer schönen Floodway. Wir laufen so tief in die immer schmaler werdende Schlucht hinein, wie es der Wasserstand zulässt. Die roten Felsen leuchten im Licht der nun sehr tief stehenden Sonne kräftig auf. In den Eukalyptusbäumen entlang des Redbank Creek sitzen jede Menge Wellensittiche, deren Gesang das ganze Tal erfüllt. Nach etwa einer Stunde sind wir von der Wanderung zurück und rollen weiter Richtung Glen Helen.

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Unterwegs in der Redbank Gorge.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_20_11.jpg)
Wellensittich in der Redbank Gorge.

Während der weiteren Fahrt sehen wir riesige Schwärme von Wellensittichen knapp über der Straße. Kurz vor dem Glen Helen Resort halten wir noch kurz an einem Aussichtspunkt auf den 1380 Meter hohen Mount Sonder an. Dann holen wir uns eine Unpowered Site und genießen den Rest des Abends bei einem leckeren Essen. Beim Gang zu den sanitären Anlagen einige Stunden später tritt Dirk schön deutlich auf, wie man das auf unübersichtlichem Terrain oder im Dunklen in Australien so machen soll. Und dieses Mal sogar zu Recht: Eine auf dem Weg liegende Schlange erschrickt sichtlich und macht sich rasch schlängelnd davon.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_20_12.jpg)
Abendlicher Blick über den Finke River in den Western MacDonnell Ranges.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Ganimede am 23.02.2011, 09:27 Uhr
Schon wieder so ein toller Tag  :wink:

Du scheinst ja richtig entäuscht gewesen zu sein, dass zu viel aphaltiert ist.  :lol:  Ich freue mich auch schon auf die 4WD Roads  :P

Gruß
Volker
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 23.02.2011, 12:18 Uhr
Ein toller Tag, den wir damals so ähnlich gemacht haben.

Als wir den Merenie Loop gefahren sind, wurde er an einigen Stellen betoniert. Da war uns schon klar, lange wird das keine Gravel Road mehr bleiben.


Die Wanderung im Kings Canyon ist wirklich zu empfehlen!!!
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 23.02.2011, 12:55 Uhr
Der nette Herr wünscht uns zum Abschied, dass wir uns keinen Sonnenbrand holen mögen. In Anbetracht seines knallroten Nackens wünschen wir ihm das zurück - wir selber haben eine Sonnencreme mit gigantischem Lichtschutzfaktor dabei.

Der nette Herr passt sich nackentechnisch den roten Felsen an :grins:. Nie auffallen im Urlaub :zwinker:.

Die Wellensittiche sind zwar herzig, aber die brauchen nicht auf die Liste. Die schnattern mir zuviel  :whistle:. Habt ihr auch mal Nymphensittiche gesehen?

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: SusanW am 23.02.2011, 14:19 Uhr
Aha, jetzt wurde es doch noch rotsteinig und sandig  :lol:

Weiterhin schöne Eindrücke, auch von den Wellensittichen in freier Wildbahn. So darf's weitergehen  8)

Apropos Sonnenschutz: Gibt es für Australien nicht eine besondere LF-Einteilung?
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 23.02.2011, 21:00 Uhr
Du scheinst ja richtig entäuscht gewesen zu sein, dass zu viel aphaltiert ist.  :lol:  Ich freue mich auch schon auf die 4WD Roads  :P

Absolut. Vor allem weil es mit dem robusten Bushcamper einfach riesigen Spaß gemacht hat, zu graveln. Tip für Euch: Vor längeren Etappen abseits des Asphalts den Reifendruck etwas absenken - das verlängert die Lebensdauer der Reifen erheblich.

Als wir den Merenie Loop gefahren sind, wurde er an einigen Stellen betoniert. Da war uns schon klar, lange wird das keine Gravel Road mehr bleiben.


Der eigentliche Mereenie Loop ist ja größtenteils noch unasphaltiert - an beiden Enden tut sich aber mächtig was. Ich habe im Rahmen der Reisevorbereitung gelesen, dass tatsächlich andadacht wird, langfristig die gesamte Strecke zu asphaltieren. Denn bessere Straßen bedeuten natürlich auch mehr Touristen. Dann fahren wir nächstes mal halt stattdessen die Gibb River Road oder den Birdsville Track 8)

Die Wellensittiche sind zwar herzig, aber die brauchen nicht auf die Liste. Die schnattern mir zuviel  :whistle:. Habt ihr auch mal Nymphensittiche gesehen?

Bekommen Sittiche fürs Schnattern eigentlich Schnatterpunkte? :wink:

Nymphensittiche haben wir leider nicht gesehen. Papageientechnisch kann ich (in freier Wildbahn) nur Crimson Rosellas, rosa und weiße Kakadus, Wellensittiche, Port Lincoln Ringnecks und Singsittiche (das Tier, das ich im Bericht zu Canberra nicht identifizieren konnte) anzubieten.

Von denen habe ich eigentlich die Kakadus als am wenigsten schnatternd in Erinnerung.

Apropos Sonnenschutz: Gibt es für Australien nicht eine besondere LF-Einteilung?

Keine Ahnung. Bei der Reisevorbereitung habe ich nur gelesen, dass die Sonnencremes in Australien a) sehr gut und b) vergleichsweise billig sein sollen. Zu beiden Aussagen kann ich aber keinen Kommentar abgeben, da wir vor dem Urlaub extra für Australien eine Flasche mit LSF30 geschenkt bekommen haben.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 23.02.2011, 21:28 Uhr
Tip für Euch: Vor längeren Etappen abseits des Asphalts den Reifendruck etwas absenken - das verlängert die Lebensdauer der Reifen erheblich.
In Namibia haben wir das auch gemacht, aber da hatten wir auch einen Kompressor dabei, um die Reifen anschließend wieder aufzupumpen. Wie habt ihr das bewerkstelligt?

Auf die Wanderung im Kings Canyon freue ich mich jedenfalls auch schon! :D

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 23.02.2011, 23:43 Uhr

Ach, Dirk, schon wieder so ein wunderschöner Tag :D :D :D Die Wanderung im Kings Canyon zählt auch zu meinen Highlights in dieser Gegend, das ist eigentlich ein Muss.

Die Gibb River Road kann ich dir empfehlen, ebenso die Fahrt zum Mt. Augustus, diese ist (im Moment) ebenfalls noch ungeteert oder auch im Karijini NP findest du noch viele ungeteerte Pisten. Wenn ich solche Pisten sehe, bin ich schon vom Asphalt weg :wink:

@Katja
Wir hatten in unserem Bushcamper einen Kompressor dabei. Wie wird euer Fahrzeug diesbezüglich ausgerüstet sein?

Wenn ihr keinen Kompressor haben werdet, gibt es 3 Möglichkeiten:

1. Von vornherein die Reifen nicht mit maximalem Druck fahren (haben wir über Tausende Km ohne Probleme gemacht),
2. wenn 1. nicht zum Einsatz kommt, einen hoffentlich vorbei kommenden Autofahrer anhalten und nach einem Kompressor fragen oder
3. zum nächsten Roadhouse fahren, was aber u. U. weit weg ist.


LG, Angie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 24.02.2011, 07:43 Uhr
In Namibia haben wir das auch gemacht, aber da hatten wir auch einen Kompressor dabei, um die Reifen anschließend wieder aufzupumpen. Wie habt ihr das bewerkstelligt?

Was das angeht, sind sowohl der Oodnadatta Track als auch der Mereenie Loop echt problemlos, da es mehr oder weniger direkt an beiden Enden Tankstellen mit Kompressor gibt (in Lyndhurst und Coober Pedy bzw. am Kings Canyon Resort und am Glen Helen Resort).

Ich kenne ja leider bisher nur Anfangs- und Endpunkt Eurer Reise, aber zumindest der Mereenie Loop past da ja gut rein. Mit was für einem Auto werdet Ihr unterwegs sein?

Die Gibb River Road kann ich dir empfehlen, ebenso die Fahrt zum Mt. Augustus, diese ist (im Moment) ebenfalls noch ungeteert oder auch im Karijini NP findest du noch viele ungeteerte Pisten. Wenn ich solche Pisten sehe, bin ich schon vom Asphalt weg :wink:

Ersteres (von Perth über Kimberley mit Gibb River Road und Bungle Bungles bis nach Darwin) haben wir uns für den Urlaub 2011 auch überlegt. Da der Rest der Welt auch sehr schön ist, schweifen die Überlegungen momentan ganz woanders hin. Da gibt es aber auch Gravelroads  :D 8)

1. Von vornherein die Reifen nicht mit maximalem Druck fahren (haben wir über Tausende Km ohne Probleme gemacht),

Da wir zu faul waren, in Glen Helen nach den Anschlussschlauch für den Kompressor zu fragen, sind wir auch noch mit den etwas platteren Reifen auf Asphalt bis nach Alice Springs gefahren. Absolut kein Problem. Man sollte halt das Auto nicht dauerhaft auf Höchstgeschwindigkeit treten. Aber das macht man beim Urlaub in so einer schönen Gegend ja sowieso nicht.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 24.02.2011, 11:36 Uhr
Ersteres (von Perth über Kimberley mit Gibb River Road und Bungle Bungles bis nach Darwin) haben wir uns für den Urlaub 2011 auch überlegt. Da der Rest der Welt auch sehr schön ist, schweifen die Überlegungen momentan ganz woanders hin. Da gibt es aber auch Gravelroads  :D 8)

Lass' mich raten: Afrika?
Und diese Australienüberlegung ist ja vielleicht nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben.

Da wir zu faul waren, in Glen Helen nach den Anschlussschlauch für den Kompressor zu fragen, sind wir auch noch mit den etwas platteren Reifen auf Asphalt bis nach Alice Springs gefahren. Absolut kein Problem. Man sollte halt das Auto nicht dauerhaft auf Höchstgeschwindigkeit treten. Aber das macht man beim Urlaub in so einer schönen Gegend ja sowieso nicht.

Richtig, in dieser schönen Gegend wäre rasen wirklich ein Frevel und etwas weniger Druck in den Reifen spielt daher keine Rolle.


LG, Angie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 24.02.2011, 21:24 Uhr
Ich kenne ja leider bisher nur Anfangs- und Endpunkt Eurer Reise, aber zumindest der Mereenie Loop past da ja gut rein. Mit was für einem Auto werdet Ihr unterwegs sein?

Wir hatten in unserem Bushcamper einen Kompressor dabei. Wie wird euer Fahrzeug diesbezüglich ausgerüstet sein?

Wir haben den Apollo Outback Camper gebucht. Da steht bei der Ausrüstung nichts von Kompressor dabei:
http://www.apollocamper.de/campervan-hire-outback-camper.aspx

An 4WD-Strecken haben wir u.a. noch das Palm Valley, Rainbow Valley, die Old Jim Jim Road und die Jim Jim Falls geplant.
Mal sehen, wie wir das vor Ort handhaben. Wahrscheinlich sind es ja meist eher kurze Strecken zwischendurch.

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 24.02.2011, 21:35 Uhr
Wir haben den Apollo Outback Camper gebucht. Da steht bei der Ausrüstung nichts von Kompressor dabei:
http://www.apollocamper.de/campervan-hire-outback-camper.aspx

Tatsächlich, es steht nichts von einem Kompressor geschrieben und man kann ihn offensichtlich nicht extra dazu mieten.

An 4WD-Strecken haben wir u.a. noch das Palm Valley, Rainbow Valley, die Old Jim Jim Road und die Jim Jim Falls geplant.
Mal sehen, wie wir das vor Ort handhaben. Wahrscheinlich sind es ja meist eher kurze Strecken zwischendurch.

Ist euer Camper überhaupt ein Allrad? Ich kann es der Beschreibung nicht entnehmen bzw. vielmehr wird ein Allrad Camper extra angeboten.
Habt ihr die Erlaubnis für die Old Jim Jim Road sowie zu den Jim Jim Falls?


LG, Angie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 24.02.2011, 22:05 Uhr
Hi Angie,
der Outback wird als Allradcamper angeboten. Es ist die neuere Version vom Adventurer. Ich schätze mal, dass er den Adventurer über kurz oder lang ablösen wird.
Die Erlaubnis für die Old Jim Jim Road und Jim Jim Falls müssen wir uns vor Ort einholen.
Lieben Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 24.02.2011, 22:07 Uhr
Lass' mich raten: Afrika?

Südafrika wäre auch mal schön, in der Tat. Momentan schwingt das Pendel aber eher in Richtung eines anderen Kontinents, bei Gravelroads dachte ich hauptsächlich an diese hier (http://www.visitchile.com/fotos/tours/hi/6218-carretera-austral-maneje-usted-mismo.jpg).

An 4WD-Strecken haben wir u.a. noch das Palm Valley, Rainbow Valley, die Old Jim Jim Road und die Jim Jim Falls geplant.
Mal sehen, wie wir das vor Ort handhaben. Wahrscheinlich sind es ja meist eher kurze Strecken zwischendurch.

Nein, das sind alles keine wirklich lange Strecken. Zum Teil aber (Palm Valley, Jim Jim Falls) aber wohl recht ruppig. Macht bestimmt viel Spaß. Ich bin auf jeden Fall sehr auf einen Bericht von Dir - entweder hier im Forum oder auf Deiner Homepage gespannt.

Habt ihr die Erlaubnis für die Old Jim Jim Road sowie zu den Jim Jim Falls?

Auf der Homepage gibt es einen Abschnitt zu "Straßeneinschränkungen & Restriktionen für die Fahrzeugnutzung mit Allrad". Dort sind die Jim Jim Road und die Straße zu den Jim Jim Falls beide orange eingezeichnet (wie auch der Oodnadatta Track), sprich: Bei der Übernahme des Fahrzeugs bescheid geben, dass man diese Strecken fahren will.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 24.02.2011, 22:10 Uhr

Hallo Katja,

der Outback wird als Allradcamper angeboten. Es ist die neuere Version vom Adventurer. Ich schätze mal, dass er den Adventurer über kurz oder lang ablösen wird.
Für die Erlaubnis für die Old Jim Jim Road und Jim Jim Falls müssen wir uns vor Ort einholen.

also doch ein Allrad, hätte ich jetzt nicht gedacht. Die Bodenfreiheit scheint nicht sehr groß zu sein, das täuscht aber vielleicht auf dem Foto.
Die Erlaubnis bekommt ihr vor Ort und nicht schon zuvor per Mail?

LG, Angie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 24.02.2011, 22:11 Uhr
Da haben sich unsere Postings überschnitten!

Soweit ich gehört habe, geht das mit der Erlaubnis vor Ort. Reicht dann ja auch.

Südafrika wäre auch mal schön, in der Tat. Momentan schwingt das Pendel aber eher in Richtung eines anderen Kontinents, bei Gravelroads dachte ich hauptsächlich an diese hier (http://www.visitchile.com/fotos/tours/hi/6218-carretera-austral-maneje-usted-mismo.jpg).
Chile und Argentinien kamen mir dabei auch gleich in den Sinn! :wink:

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 24.02.2011, 22:16 Uhr
Momentan schwingt das Pendel aber eher in Richtung eines anderen Kontinents, bei Gravelroads dachte ich hauptsächlich an diese hier (http://www.visitchile.com/fotos/tours/hi/6218-carretera-austral-maneje-usted-mismo.jpg).

Dies wäre auch mein Traum!

Auf der Homepage gibt es einen Abschnitt zu "Straßeneinschränkungen & Restriktionen für die Fahrzeugnutzung mit Allrad". Dort sind die Jim Jim Road und die Straße zu den Jim Jim Falls beide orange eingezeichnet (wie auch der Oodnadatta Track), sprich: Bei der Übernahme des Fahrzeugs bescheid geben, dass man diese Strecken fahren will.

Ich habe gesehen, dass Katja in der Zwischenzeit schon geantwortet hat, trotzdem vollende ich meinen Beitrag :wink:
Bei unserem Bushcampervermieter war es seinerzeit so, dass man für bestimmte Strecken eine Erlaubnis brauchte, die man per Mail bekam - oder auch nicht. Das hing vom jeweiligen Fahrzeug ab, das man gebucht hatte. Wir mit unserem Bushcamper bekamen die Genehmigung, Mieter von Motorhomes z. B. nicht.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 24.02.2011, 22:18 Uhr
Bei unserem Bushcampervermieter war es seinerzeit so, dass man für bestimmte Strecken eine Erlaubnis brauchte, die man per Mail bekam - oder auch nicht. Das hing vom jeweiligen Fahrzeug ab, das man gebucht hatte. Wir mit unserem Bushcamper bekamen die Genehmigung, Mieter von Motorhomes z. B. nicht.

Bei Britz war es so, wie Katja beschreibt: Bei Übernahme des Fahrzeugs sagen, wo man langfahren will, die Strecken werden vom Vermieter in den Computer eingetragen und fertig. Uns hat der nette Mensch in Adelaide noch aktuelle Auskunft zur Befahrbarkeit der Straßen gegeben (der Oodnadatta Track war ja wegen Regens geschlossen).

Apollo handhabt das wohl ähnlich wie Britz. Aber vielleicht sollte Katja - um ganz sicher zu sein - nochmal beim Reisebüro oder direkt bei Apollo nachfragen?

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 24.02.2011, 22:24 Uhr
Bei Britz war es so, wie Katja beschreibt: Bei Übernahme des Fahrzeugs sagen, wo man langfahren will, die Strecken werden vom Vermieter in den Computer eingetragen und fertig.

Sieht so aus, als wird das von Vermieter zu Vermieter anders gehandhabt.

Apollo handhabt das wohl ähnlich wie Britz. Aber vielleicht sollte Katja - um ganz sicher zu sein - nochmal beim Reisebüro oder direkt bei Apollo nachfragen?

Sagen wir mal so: Wäre ich Katja, würde ich bei Apollo nachfragen. Ich möchte lieber zuvor wissen, ob ich darf oder nicht und wenn nicht, hätte ich noch genug Zeit, meinen Plan zu ändern.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 24.02.2011, 22:30 Uhr
Also ich dachte, die entscheiden das vor Ort, je nach der aktuellen Lage, ob die Allradstrecken befahrbar sind. Demnach macht es eigentlich nur kurzfristig Sinn. Aber vielleicht sollte ich sicherheitshalber doch noch mal direkt beim Vermieter nachfragen...

Liebe Grüße
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 24.02.2011, 22:37 Uhr

Katja, es geht im Prinzip ja darum, ob euch Apollo grundsätzlich erlaubt, diese Strecken zu befahren. Sollte einer der beiden (oder auch beide) Pisten vor Ort aus irgendeinem Grund gesperrt sein, habt ihr ohnehin keine Wahl.

Sollte Apollo von vornherein sagen, nein, ihr dürft nicht, auch wenn die Pisten in einem noch so guten Zustand sind, habt ihr das "Problem",  rasch umdisponieren zu müssen, wobei das dort oben nicht so schwierig ist.

LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 24.02.2011, 22:42 Uhr
Katja, es geht im Prinzip ja darum, ob euch Apollo grundsätzlich erlaubt, diese Strecken zu befahren. Sollte einer der beiden (oder auch beide) Pisten vor Ort aus irgendeinem Grund gesperrt sein, habt ihr ohnehin keine Wahl.

Naja, dass es zumindest grundsätzlich möglich ist, die Jim Jim Road und zu den Jim Jim Falls zu fahren, sieht man auf der Karte die auf der Beschreibung des Autos verlinkt ist: http://www.apollocamper.com/pdfs/au-restricted4wd-access-map-pg2.pdf.

Laut Legende gilt für diese Strecken: "requiring Apollo authorisation" - wie immer das genau zu verstehen ist.

Ich denke auch, dass es für das Erteilen der Erlaubnis gar nicht mal so wichtig ist, ob die Straße momentan gesperrt ist oder nicht. Sonst hätte man uns ja den Oodnadatta Track verbieten müssen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 24.02.2011, 22:51 Uhr
Naja, dass es zumindest grundsätzlich möglich ist, die Jim Jim Road und zu den Jim Jim Falls zu fahren, sieht man auf der Karte die auf der Beschreibung des Autos verlinkt ist: http://www.apollocamper.com/pdfs/au-restricted4wd-access-map-pg2.pdf.

Laut Legende gilt für diese Strecken: "requiring Apollo authorisation" - wie immer das genau zu verstehen ist.

Das habe ich auch gesehen, Dirk. Wirklich schlau wird man daraus nicht.

Ich denke auch, dass es für das Erteilen der Erlaubnis gar nicht mal so wichtig ist, ob die Straße momentan gesperrt ist oder nicht. Sonst hätte man uns ja den Oodnadatta Track verbieten müssen.

Da hast du vollkommen Recht.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 25.02.2011, 07:37 Uhr
Hallo allerseits,

heute schauen wir uns etwas intensiver in der Western MacDonnell Range um und besuchen die einzige größere Stadt in der Gegend.

21.10.2010 Glen Helen-Alice Springs
Heute begrüßt uns wieder einmal perfektes Wetter bei wolkenlosem blauem Himmel. Haben wir noch vor acht Tagen auf Kangaroo Island während der Nacht im Spaceship jämmerlich gefroren und hatten am Uluru eher frühlingshafte Temperaturen, so ist es nun zum ersten Mal während unseres Urlaubs richtig sommerlich heiß. Nach dem Frühstück laufen wir das kurze Stück zur Glen Helen Gorge. Vom Campground müssen wir dazu nur ein paar hundert Meter Wiese durchqueren, ehe wir die eindruckvolle Schlucht erreichen, die sich hier der Finke River gegraben hat. Die Schlucht selber erreichen wir allerdings nicht, da der Weg hier unter Wasser steht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_21_01.jpg)
Die Glen Helen Gorge.

Unser nächstes Ziel ist die Ormiston Gorge, ein etwas flussaufwärts des Finke River gelegener Einschnitt in den nördlichen Kamm der MacDonnell Range. Der Fluss fließt hier durch ein durch beeindruckende Felsauffaltungen gebildetes Tal.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_21_02.jpg)
Straße zur Ormiston Gorge.

Sämtliche entlang des Flusses führenden Trails sind wegen Überflutung gesperrt, uns bleibt nur der Trail zum Ghost Gum Lookout. Dieser führt in Serpentinen an einem Anhang bergauf und dann zu einem Aussichtspunkt auf die Gorge. An diesem Aussichtspunkt steht der namensgebende Ghost Gum, also ein Geistereukalyptus. Aufgrund der exponierten Lage des Aussichtspunkt und des einzelnen Baums dort fühlen wir uns ein wenig an den Weißen Baum in Gondor - bekannt aus Herr der Ringe - erinnert. Der Blick auf die Schlucht ist toll und wir sehen nahezu senkrecht auf ein vom Finke River gebildetes Wasserloch, in dem schon erste Schwimmer unterwegs sind. Im Prinzip könnten wir den Trail auch entlang der Gorge fortsetzen, dabei langsam an Höhe verlieren und so wieder zum Fluss gelangen. Aber da war ja was mit wegen Überflutung gesperrten Trails. Schade eigentlich. Wir laufen wieder zurück zum Parkplatz und schauen uns das Wasserloch aus der Nähe an. Hier stehen jede Menge Eukalyptusbäume, deren Bewohner auch vom ungewohnten Wasserreichtum profitieren. Wir hören und sehen zahlreiche Wellensittiche und verbringen einige Zeit damit, diese Vögel zu beobachten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_21_03.jpg)
Blick vom Ghost Gum Lookout auf die Ormiston Gorge.

Wir fahren weiter. Die Straße nach Alice Springs verläuft hier mehr oder weniger direkt nach Osten. Sowohl im Norden als auch im Süden stehen die Bergkämme der West MacDonnell Ranges. An den Ochre Pits, 17 Kilometer hinter der Abzweigung zur Ormiston Gorge gelegen, wurde sein Anbeginn der Kultur der Aborigines rotgelber Ocker abgebaut. Dieser wurde zum einen für kultische Körperbemalungen verwendet und zum anderen, um Medikamente herzustellen. Das Land befindet sich noch im Besitz der Eingeborenen und es wird sogar heute noch Ocker abgebaut. Die Stätte ist heilig und dem Besucher ist streng verboten, Gesteinsstückchen mitzunehmen. Am Parkplatz informieren Schautafeln über die Geschichte und kulturelle Bedeutung dieses Orts. Ein kurzer und gepflasterter Trail führt zu einer Aussichtsplattform an einem ausgetrockneten Flussbett. Die eigentlichen Ochre Pits sind kein Loch im Boden oder etwas ähnliches, sondern eine ockerhaltigen Gesteinsschicht, die an der Südseite des Flusses senkrecht einige Meter aufragt. Ein Weg verläuft entlang dieser Gesteinsschicht, die in schön intensiven Farbtönen zwischen braun und gelb erstrahlt. Während der ganzen Wanderung werden wir von einer großen Menge sehr interessierter Fliegen umschwirrt. Zum zweiten Mal auf unserer Reise (nach der Begegnung mit diesen Tieren im Coorong National Park) fühlen wir uns richtig genervt und können nachvollziehen, warum Fliegen als eine der schlimmsten Plagen des australischen Kontinents bezeichnet werden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_21_04.jpg)
Die Ochre Pits.

Weitere 22 Kilometer später kommen wir zur Abzweigung zum Ellery Creek Bighole. Dieses ist über eine etwas ruppige Gravel Road zu erreichen. Dass solche Straßen durchaus auch mal den einen oder anderen Reifen killen können, sehen wir am Parkplatz: Hier steht ein aufgebockter Schulbus und der Busfahrer ist gerade eifrig damit beschäftigt, einen Reifen zu wechseln. Am Parkplatz befindet sich ein schöner Picknick- und Campingplatz. Von hier aus sind es nur ein paar Meter zum Ellery Creek Bighole. Dieses befindet sich wieder an einer von einem Fluss - hier logischerweise dem Ellery Creek - gebildeten Schlucht durch die MacDonnell Range. Die Besonderheit am Bighole ist der große See unterhalb und innerhalb der Schlucht, der fast das ganze Jahr durch Wasser enthält. Jetzt aufgrund des vielen Regens in diesem Jahr natürlich besonders viel Wasser. Das ganze lädt bei den momentan herrschenden Temperaturen schon sehr dazu ein, hineinzuspringen und ein paar Runden zu schwimmen. Wir bedauern zum ersten Mal während unserer Reise, dass wir unsere Badeklamotten nicht mit eingepackt haben.

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Ellery Creek Bighole.

Der Namatjira Drive trifft 32 Kilometer hinter dem Ellery Creek Bighole auf den von Hermannsburg kommenden Larapinta Drive. Als wir hier ankommen, ist es schon fast Mittag und wir müssen uns beeilen, unser nächstes Ziel zu erreichen, den Standley Chasm. Nach kurzer Anfahrt - hier über Asphalt - erreichen wir den Parkplatz und bezahlen den fälligen Eintritt. Durch ein schmales und dicht mit Eykalpten und Palmen bewachsenes Tal laufen wir in Richtung Norden. Durch das Tal plätschert der Hugh River, der an einigen Stellen den Weg überflutet hat. Ein an sich schon sehr schöner Spaziergang, doch unser Ziel ist die beeindruckendste der vielen Schluchten, die wir im Gebiet der West MacDonnell Range besucht haben: Links und rechts stehen senkrechte Felswände, fast einhundert Meter hoch. Der Abstand zwischen den Wänden ist nur wenige Meter breit. Da wir um kurz nach zwölf Uhr da sind, ist der Boden der Schlucht von der Sonne beschienen - das ist nur um die Mittagszeit der Fall. Der Blick vom Inneren des schmalen Spalts nach oben ist atemberaubend. Leider können wir aber nicht allzu weit hinein laufen, denn hier ist - wie schon so oft im Verlauf unserer Reise - der Weg überflutet. Dirk nutzt noch die aus dem Wasser ragenden Felsbrocken um weiter zu hüpfen, kommt letztendlich aber nur ein paar Meter weiter. Benannt wurde der Standley Chasm übrigens nach der ersten Lehrerin von Alice Springs.

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Im Standley Chasm.

Von Alice Springs sind wir auch gar nicht mehr weit entfernt und allmählich macht sich bei uns auch ein wenig Wehmut breit, weil sich unsere lange Fahrt ganz allmählich dem Ende zuneigt. Zunächst aber biegen wir 16 Kilometer vor Alice Springs in Richtung des Simpsons Gap ab. Auch hierbei handelt es sich um einen Einschnitt im Fels, nun aber deutlich breiter und mit beeindruckenden roten Felsformationen links und rechts. Der Simpsons Gap ist über einen kurzen Spaziergang zu erreichen.

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Unterwegs zum Simpsons Gap.

Rechts von uns, auf der anderen Seite des Roe Creek, sehen wir an die Felswand geschichtet eine gewaltige Halde aus Gesteinsschutt. Hier sollen Black Footed Rock Wallabies leben. Aber obwohl wir uns auf einen Felsbrocken setzen und längere Zeit aufmerksam schauen, können wir keines der schüchternen Tiere entdecken. Das liegt wohl an der Tageszeit, die Wallabies sind zur Dämmerung wesentlich aktiver als jetzt am frühen Nachmittag. Immerhin sehen wir einen Vogel, der ein wenig einem Kormoran ähnelt und jede Menge andere, kleinere, Vögel.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_21_08.jpg)
Reflexionen im Simpsons Gap.

Wir fahren zurück zum Visitor Centre, fast direkt an der Straße nach Alice Springs gelegen. Hier schauen wir uns die sehr liebevoll aufgemachten Informationstafeln über die West MacDonnell Range an und laufen den Ancient Ghost Gum Tree Walk. Das ist ein netter Trail durch die relativ dicht mit Sträuchern und Bäumen bewachsene Wüstenlandschaft. Höhepunkt ist ein riesiger und wirklich wunderschöner alter Geistereukalyptus.

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Alter Geistereukalyptus in den West MacDonnell Ranges.

Kurz vor Alice Springs halten wir am direkt an der Straße gelegenen Grab von John Flynn an. Dieser Herr ist der Begründer des Royal Flying Doctor Service, jenes medizinischen Dienstes, der mit Hilfe von Flugzeugen auch die abgelegensten Gegenden in Australien versorgt. Dem aufmerksamen Fernsehzuschauer sind die Flying Doctors vielleicht durch die gleichnamige Fernsehserie bekannt, die auch bei uns in Deutschland lief. John Flynn starb 1951 und fand hier seine letzte Ruhe. Das Grab wird überragt von einem großen mehr oder weniger eierförmigen Felsen. Als das Grab errichtet wurde, wurde dieser Klumpen ohne große Nachfrage bei den Eigentümern aus Aborigines gehörendem Territorium entwendet. Erst nach vielen Jahren und etlichen Gerichtsprozessen wurde der Fels zurückgegeben und eine Kopie auf dem Grab plaziert. Heute bekommt man John Flynn in Australien übrigens recht häufig zu Gesicht, denn sein Konterfei ist auf der 20-Dollar-Banknote verewigt.

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Nun sind wir - und unser Auto - fast am Ziel angelangt.

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Grab von John Flynn.

Wir fahren in und durch die Stadt. Obwohl Alice Springs mit 22000 Einwohnern nicht sonderlich groß ist, erscheint uns die dichte Bebauung und relativ starke Verkehr nach fast einer Woche Outback als ziemlicher Kontrast. Eine wirkliche Schönheit ist diese Stadt jedoch nicht. Das sehen wir deutlich, nachdem wir uns einen Campingplatz gesucht haben und zum Sightseeing aufbrechen. Die meisten Gebäude sind deutlich jünger als 100 Jahre und der Baustil ist zumeist als zweckmäßig zu bezeichnen. Der als Top-Sehenswürdigkeit angepriesene ehemalige Regierungssitz des von 1927 bis 1931 existierenden Territoriums Central Australia entpuppt sich als relativ langweilige Baracke mit spitzem Blechdach. Nicht weit entfernt steht das ehemalige Stadtgefängnis, ein winziges altes Steingebäude, das neben dem direkt daneben befindlichen großen Betongebäude fast untergeht. Wir schlendern ein wenig durch die Fußgängerzone, die Todd Street Mall. Hier kauft sich Dirk als Andenken einen Akubra-Hut und dann geht es auf den ANZAC Hill, einen Hügel mit Kriegergedächtnisdenkmal. Von hier oben und im Licht der schon tief stehenden Sonne sieht Alice Springs sogar echt hübsch aus.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_21_12.jpg)
Alice Springs vom ANZAC Hill aus gesehen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 25.02.2011, 11:08 Uhr
Wieder ein toller Tag (abgesehen von den lästigen Fliegen :zwinker: )  :applaus: :applaus: :applaus:.

Der Grabstein ist außergewöhnlich  :daumen:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 25.02.2011, 15:30 Uhr
Diese Schlucht sieht wirklich beeindruckend aus und die Spiegelung im Simpsons Gab ist echt stark. :applaus:

Wieder ein schöner Tag. :)
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: rookie am 25.02.2011, 16:21 Uhr
...Laut Legende gilt für diese Strecken: "requiring Apollo authorisation" - wie immer das genau zu verstehen ist....

Ich hatte auch überlegt dieses Fahrzeug zu buchen, bin aber nach einigen Mails mit Apollo in DU davon abgekommen.

Man muss sich die orangenen Strecken 24 Stunden vor dem Befahren telefonisch bestätigen lassen. Im besten Fall bekommt man dann einen Code, der zum Befahren berechtigt, ansonsten muss man ganz kurzfristig umdisponieren.

Man kann übrigens Apollo in DU in deutsch anschreiben, die sind ansonsten sehr hilfsbereit.

LG Rookie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: rookie am 25.02.2011, 16:22 Uhr
@ Dirk

ganz toller Bericht übrigens, bin immer wieder gern dabei :groove:

LG Rookie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 25.02.2011, 19:44 Uhr
Die Schluchten sind wunderschön. Schade, dass ihr wegen des Wassers nicht überall hinlaufen konntet.
Zum Schwimmen in den Pools wird es im Juni sicher zu kalt sein. :shock:

Man muss sich die orangenen Strecken 24 Stunden vor dem Befahren telefonisch bestätigen lassen. Im besten Fall bekommt man dann einen Code, der zum Befahren berechtigt, ansonsten muss man ganz kurzfristig umdisponieren.

Hm, das hört sich ja nicht ganz so einfach an. Da muss man erst mal an ein Telefon kommen. :( Ich hätte gedacht, die Genehmigung gibt's bei der Übernahme und dann hat sich die Sache. Aber Sinn macht es so schon, wenn es um den aktuellen Zustand der Straße geht. Na ja, wir werden sehen. Alternativen haben wir genug, denke ich. Aber wenn man schon extra ein Allradfahrzeug gebucht hat, will man es natürlich auch mal nutzen. :?
Komischerweise sind der Mereenie Loop und das Palm Valley auf dieser Karte gar nicht eingetragen...

Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 26.02.2011, 13:12 Uhr
Alice Springs ist wirklich nicht der Hit, aber wie Du schon schriebst, der Blick vom Anzac Hill ist nicht schlecht.  :P
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 26.02.2011, 14:40 Uhr
Man muss sich die orangenen Strecken 24 Stunden vor dem Befahren telefonisch bestätigen lassen. Im besten Fall bekommt man dann einen Code, der zum Befahren berechtigt, ansonsten muss man ganz kurzfristig umdisponieren.

Das ist aber blöd. Da ist die Vorgehenseweise bei Britz aber deutlich kundenfreundlicher. Vielen Dank auf jeden Fall für die Auskunft!

Da muss man erst mal an ein Telefon kommen.

Dazu ein Tip: Falls es auf ein Münztelefon rauslaufen sollte (stehen auf manchen Campgrounds rum), dann entweder vorher in einer australischen Post eine Calling Card besorgen oder jede Menge 25-Cent-Münzen dabei haben. Als ich vom Flinders Ranges National Park aus beim Pink Roadouse in Oodnadatta angerufen habe (um nach dem dortigen Wetter zu fragen), kamen wir mit Münzen nachwerfen kaum nach.

Komischerweise sind der Mereenie Loop und das Palm Valley auf dieser Karte gar nicht eingetragen...

Der Mereenie Loop ist recht viel befahren und auch nicht allzu lang - vielleicht braucht man deswegen keine Genehmigung. Beim Palm Valley kann ich mir allerdings keinen Grund vorstellen, denn das ist ja eine recht knackige Route, die auch viel Bodenfreiheit und 4WD-Erfahrung voraussetzt - somit würde ich mir als Vermieter den Mieter und das gemietete Auto besonders genau anschauen.

Alice Springs ist wirklich nicht der Hit, aber wie Du schon schriebst, der Blick vom Anzac Hill ist nicht schlecht.  :P

Die Formulierung "nicht der Hit" trifft es ausgezeichnet :D Rein von der Optik her ist Alice Springs ein ähnlicher Fremdkörper in der spannenden und abwechslungsreichen Umgebung wie beispielsweise Page, Arizona. Aber immerhin hat Alice Springs ein paar nette Sehenswürdigkeiten zu bieten, von denen wir uns in der kommenden Etappe zumindest eine näher anschauen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 26.02.2011, 15:43 Uhr

Uns hat Alice Springs auch nicht wirklich gefallen. Der Blick vom Anzac Hill ist aber wirklich schön.

Ich muss wieder mal "dein Bild - mein Bild" spielen :wink:

Dein Bild:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_21_12.jpg)


Mein Bild:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11046/036-Alice_Springs%2C_Anzac_Hill%2C_NT.jpg)

Man sieht, bei uns war es sehr stark bewölkt, es hatte "nur" 28,2° C, was uns veranlasste, lange Hosen und eine dicke Jacke aus dem Koffer zu holen und anzuziehen. Wir froren erbärmlich, denn nicht sehr lange zuvor hatten wir weiter nördlich über 10° C mehr :lol:


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 26.02.2011, 16:08 Uhr
Darf ich mitmachen?  :lol:

(http://www.stenders-reisen.de/Australien07/Alice%20Springs.jpg)
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 26.02.2011, 21:12 Uhr

Wir könnten das eigentlich unter "Forentreffen am Anzac Hill" einordnen :lol: Und nein, wir müssen nicht dazu sagen, dass wir in verschiedenen Jahren dort oben waren :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 26.02.2011, 21:48 Uhr
Ich finde es immer wieder interessant, wie an manchen Locations sich die Bilder so gleichen.  :dance:

Daher hoffe ich, das sich Wuender nicht ärgert, wenn wir diese Vergleiche hier einstellen, denn es ist ja nun mal sein Thread.
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 26.02.2011, 21:52 Uhr
Daher hoffe ich, das sich Wuender nicht ärgert, wenn wir diese Vergleiche hier einstellen, denn es ist ja nun mal sein Thread.

Sollte sich Dirk ärgern und es ihm lieber sein, unsere Bilder sind in seinem Reisebericht nicht mit drinnen, lösche ich sie - kein Problem :wink:


LG, Angie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 27.02.2011, 09:42 Uhr
Sollte sich Dirk ärgern und es ihm lieber sein, unsere Bilder sind in seinem Reisebericht nicht mit drinnen, lösche ich sie - kein Problem :wink:

Keine Sorge, ich finde diese Foto-Vergleiche in den Reiseberichten immer sehr interessant. Am konkreten Beispiel ist meiner Meinung nach witzig, dass wir alle in exakt die gleiche Richtung fotografiert haben. Als Fotograf richtet man die Kamera wohl mehr oder weniger bewusst oder absichtlich am Heavitree Gap und der darauf zuführenden schnurgeraden Straße aus. Den Heavitree Gap selber dann per goldenen Schnitt oder 2/3-Regel rechts oben positionieren und fertig sind die (nahezu) identischen Fotos. Klasse!

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 27.02.2011, 09:46 Uhr
Hallo allerseits,

es geht weiter - leider ist der aktuelle auch schon der letzte komplette Tag in Australien. Dieser Tag war mehr oder weniger als Puffertag eingeplant. Wir hatten keine große Lust auf weite Fahrstrecken (z.B. in die East MacDonnell Ranges) und haben uns daher eine schöne Sehenswürdigkeit in Alice Springs angeschaut.

22.10.2010 Alice Springs
Auch wenn es in Alice Springs noch einige andere Sehenswürdigkeiten gäbe, wie die School of the Air, von wo aus die auf abgelegenen Farmen lebenden Kinder unterrichtet werden, die Old Telegraph Station sowie ein Museum zum Royal Flying Doctor Service, ist bei uns doch ein wenig die Luft raus. Wir schlafen lange aus und entscheiden uns dann, den Tag im Alice Springs Desert Park zu verbringen. Dabei handelt es sich um eine schön angelegte Mischung zwischen Botanischen Garten, Museum und Tierpark. Der Eingangsbereich ist im Moment eine riesige Baustelle, hier entsteht ein deutlich moderneres Ausstellungszentrum inklusive zentralem Visitor Centre für den West MacDonnell Ranges National Park.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_22_01.jpg)
Echse in Alice Springs.

Der Desert Park besteht aus einem riesigen Freigelände, aufgeteilt in verschiedene Zonen welche die verschiedenen Formen von Wüste und Steppe in Australien repräsentieren. Das reicht vom Waldland (ja, in der Wüste!) bis zu kargen Salzpfannen. Wir lernen, dass die australische Wüste gar nicht so lebensfeindlich ist, wie man gemeinhin annimmt. Auch wenn an der Oberfläche oft kaum Wasser zu sehen ist, so gibt es an manchen Stellen riesige unterirdische Flüsse, die die Pflanzen mit langen Wurzeln anzapfen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_22_04.jpg)
Unterwegs im Desert Park von Alice Springs.

In allen vorgestellten Bereichen der Wüste gibt es große Käfige mit typischen Vogelarten. Zum Teil ist das sehr nett. Zum Teil tut es uns aber leid, die gleichen Vogelarten, die wir noch vor ein paar Tagen in freier Wildbahn getroffen haben, hier in Gefangenschaft wieder zu treffen. Extremes Beispiel ist der Voliere mit den Wellensittichen. Ein einziger frei lebender dieser frechen Vögel sitzt auf dem Gittergeflecht des Käfigs und kommuniziert mit der großen eingesperrten Gruppe. Trotz verzweifelter Versuche kommen die Tiere natürlich nicht zusammen. In einem Außengehege sehen wir zum ersten Mal auf unserer Reise rote Riesenkänguruhs aus der Nähe. Diese liegen relativ faul im Schatten herum. Zusätzlich soll es Emus geben, diese verstecken sich allerdings ziemlich gut vor uns.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_22_02.jpg)
Schwarzer Kakadu im Desert Park von Alice Springs.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_22_03.jpg)
Port Lincoln Ringneck im Desert Park von Alice Springs.

Absoluter Höhepunkt ist aber der Besuch des Nachthauses. Die Besichtigung dieses Gebäudes ist im wahrsten Sinne des Wortes als Rundgang angelegt. Dieser beginnt bei den in der Abenddämmerung aktiven Tieren, weiter geht es mit den nachtaktiven Tieren um dann in der Morgendämmerung zu enden. Zuerst kommen wir an jeder Menge Schlangen, Echsen und Skorpionen vorbei, in der Nacht dann hüpft aber auch deutlich größeres Getier umher wie kleine Wallabies und Nagetiere. Wir verbringen einige Zeit hier und bekommen fast alle Tiere zu Gesicht, mit der Ausnahme der Possums (die wir ja schon im Wilsons Promontory National Park und auf Granite Island in freier Wildbahn getroffen haben) und der Bilbys. Diese Tiere, die sehr unter der Besiedlung Australiens durch die Europäer gelitten haben, hätten uns schon sehr interessiert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_22_05.jpg)
Dornteufel im Desert Park von Alice Springs.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_22_06.jpg)
Salzpfanne im Desert Park von Alice Springs.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_22_07.jpg)
Rote Riesenkänguruhs im Desert Park von Alice Springs.

Wir bleiben fast bis zur Schließung des Parks hier, besorgen uns dann ein Abendessen und fahren in das für die letzte Nacht vorgebuchte Motel. Dieses hat eine interessante Geschichte: Zusammen mit dem direkt nebenan gelegenen Hotel bildete es 1983 ein ziemlich edles und nagelneues Resort. Damals besuchten Prinz Charles, Prinzessin Diana und der neun Monate alte William Australien. Da die Zufahrt zum ursprünglich vorgesehenen Übernachtungsort durch starke Regenfälle weggespült worden war, wurde die königliche Familie kurzerhand umquartiert, und zwar in unser Motel. Das sieht heute, 27 Jahre später, zwar ein wenig vom Zahn der Zeit mitgenommen und ein klein wenig schäbig aus. Dennoch gibt es - nicht weit von unserem Zimmer entfernt eine "Royal Suite" und ein Zimmer mit dem Namen "Lady Di's".

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_22_08.jpg)
Royal Suite in unserem Motel.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 27.02.2011, 10:32 Uhr
Auf den Dornteufel möchte ich versehentlich nicht treten  :zuberge:.

Was sich die Volieren-Wettensittiche und der einzige freie wohl zu erzählen hatten :kratz:?

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 27.02.2011, 23:21 Uhr

Das war ja nochmal ein schöner tierreicher Tag :D
Ich kann mich nicht erinnern, jemals einem Dornteufel begegnet zu sein, schade, denn das Tierchen finde ich sehr fotogen.


LG, Angie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 28.02.2011, 07:58 Uhr
Was sich die Volieren-Wettensittiche und der einzige freie wohl zu erzählen hatten :kratz:?

Vielleicht haben die Vögel nur ein wenig ohne tieferen Sinn vor sich hin geschnattert  :zwinker:

Ich kann mich nicht erinnern, jemals einem Dornteufel begegnet zu sein, schade, denn das Tierchen finde ich sehr fotogen.

Ein fotogenes Tier, in der Tat. Erinnert mich ein wenig an die Gespenstheuschrecken vom Biologiebereich meiner ehemaligen Uni. Wobei ich betonen möchte, dass der fotografierte Dornteufel in einem Terrarium saß. So ein Tier in freier Wildbahn zu treffen, fände ich viel schöner. Die Echse auf dem ersten Bild und der Port Lincoln Ringneck sind wilde Tiere, alle anderen Bilder zeigen Zootiere.

Schöne Grüße,
Dirk

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 01.03.2011, 07:32 Uhr
Guten Morgen allerseits,

heute geht es leider schon wieder zurück nach Deutschland. Zum Abschluss erwartet alle Leser, die sich noch an unsere Probleme mit dem Spaceship und an die Ursache dieser Probleme erinnern, eine nette Pointe.

Übermorgen gibt es noch eine Zusammenfassung, aussortierte Bilder sowie Literaturtips.

23.10.2010 Alice Springs-München
Wir packen alle unsere Habseligkeiten flugzeugtauglich um - gar nicht so einfach, nachdem man im Camper sein Geraffel einfach irgendwo hinsteckt, wo es gerade gut passt. Unser Motel befindet sich zwar am südlichen Stadtrand von Alice Springs und somit relativ nahe am Flughafen, dummerweise liegt die Filiale von Britz Campervan Rentals aber so ziemlich am allernördlichsten Ausläufer der Stadt. Also brechen wir zu einer Durchquerung der Stadt auf und nutzen die Gelegenheit noch zu einem ausgiebigen Frühstück bei Hungry Jack's - das ist übrigens die australische Version von Burger King. Die nette Dame bei Britz erkennt am Mietvertrag schnell, dass wir aus Deutschland sind und führt das Gespräch daraufhin in perfektem Deutsch weiter. Das ist für uns zwar etwas ungewohnt, stört aber auch nicht wirklich. Wir zeigen ihr die undichte Stelle im Dach (heute bei hochsommerlichen Temperaturen und wolkenlosen Himmel ist es kaum noch vorzustellen, dass wir hier vor gerade mal acht Tagen bei sintflutartigen Regen ein winziges Leck mit einem Küchenhandtuch abdichten mussten) sowie den durch Steinschlag verursachten Krater in der Windschutzscheibe. Dieser hat sich seit dem Steinschlag nicht vergrößert, scheint also nur oberflächlich zu sein. In Europa würden wir so etwas kleben lassen. Die nette Dame von Britz erzählt jedoch etwas von 500 Dollar Selbstbeteiligung, die wahrscheinlich fällig würden. Dirk ist schon wieder sauer auf das Reisebüro, bei dem wir gebucht haben. So war das nämlich nicht abgemacht, wir wollten volle Versicherung ohne jede Selbstbeteiligung. Das Problem wird jedoch schnell und problemlos aus der Welt geschafft: Die Britz-Angestellte fragt bei einem Mechaniker namens Joe nach, der sich den Krater kurz anschaut und dann abwinkt - alles halb so wild.

Wir gehen ins Britz-Büro zurück, um die Rückgabe des Autos abzeichnen zu lassen. Die Angestellte kommt ein paar Minuten später nach und fragt uns, ob wir im Verlauf der ergangenen Tage jemals Probleme beim Anspringen des Bushcampers gehabt hätten. Als sie nämlich das Auto soeben in die Garage fahren wollte sei es nicht angesprungen. Und zwar, weil eine elektrische Verbindung an der Batterie locker ist. Hm - das kommt uns doch irgendwie verdächtig bekannt vor. Da haben wir wirklich riesiges Glück gehabt, dass nach den Problemen mit dem Spaceship der Bushcamper nicht mitten im Outback exakt die identischen Symptome gezeigt hat.

Wir müssen nun irgendwie zum Flughafen kommen. In Alice Springs gibt es zwar ein Bussystem. Dieses muss man aber - und das auch nur mit viel Wohlwollen - als rudimentär bezeichnen. Daher lassen wir uns ein Taxi rufen und bekommen noch die Warnung mitgegeben, nicht in jedes x-beliebige Taxi einzusteigen. Das ist scheinbar eine beliebige Masche der Taxler hier - auf gut Glück bei den Mietwagenfirmen aufzutauchen und die Touristen dann für einen Mondpreis zum Flughafen zu fahren. Nein, wir sollen auf eine Limousine eines Shuttleservices warten, die uns direkt vor dem Büro abholen soll. Das klappt alles wie abgemacht und wir sind positiv überrascht: Die Fahrt kostet fast genauso viel, wie laut unserem Reiseführer für die viel kürzere Fahrt mit einem normalen Taxi von der Innenstadt aus zum Flughafen fällig ist. Der Flughafen von Alice Springs ist relativ modern aber winzig. Vom gemeinsamen Wartebereich gehen vier Ausgänge zum Rollfeld. So etwas wie Busse oder direkt an das Flugzeug andockende Finger gibt es hier nicht. Wir laufen zum Flugzeug und werden dabei von Transparenten in den verschiedensten Sprachen der Welt verabschiedet.

Unser Rückflug nach Deutschland verläuft ein wenig indirekt: Zunächst geht es zweieinhalb Stunden nach Süden und zwar nach Melbourne. Wir hoffen, während dem Flug Teile der von uns zurückgelegten Strecke aus dem Fenster zu erkennen, allerdings hält sich der Pilot dafür zunächst zu weit westlich. Immerhin können wir den Lake Eyre erkennen und nur kurz darauf ist der Erdboden von einer dichten Wolkendecke bedeckt. Es hat sich also wettertechnisch gar nicht so viel getan, seitdem wir dort waren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_23_01.jpg)
Auf dem Weg von Alice Springs nach Melbourne.

Der Aufenthalt in Melbourne samt Abmeldung bei der Immigration (der Beamte fragt Dirk nach seinem neuen Hut und ist fasziniert, dass dieser in Alice Springs gekauft wurde - denn dort war er selber noch nie) läuft problemlos ab. Wir geben unser letztes australisches Geld aus, hauptsächlich für Tim Tam-Kekse in den verschiedenen Geschmacksrichtungen. Den verbleibenden kleinen Rest behalten wir, um ihn später in die UNICEF-Sammeltüte im Flugzeug zu werfen.

Unser zweiter Flug führt uns von Melbourne nach Singapur. Dabei sehen wir auf der linken Seite den Spencer Gulf nördlich von Adelaide und die südlichen Ausläufer der Flinders Ranges. Im weiteren Verlauf der Route kommen wir direkt über eine der Hauptsehenswürdigkeiten Australiens. Diese ist so bedeutend, dass der Pilot extra einen kleinen Bogen fliegt und durchsagt: Links kann man die Kata Tjuta sehen und rechts den Uluru. Der Ansturm an die Fenster in hinteren Bereich der Kabine ist groß. Wir sitzen zwar links, bekommen es aber immerhin auch hin, einen kurzen Blick auf den Uluru zu werfen. Die Straße, die diesen riesigen Gesteinsbrocken umrundet und auf der wir ein Stück weit gelaufen sind, ist deutlich zu erkennen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_23_02.jpg)
Aufbruch von Melbourne.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_23_03.jpg)
Uluru aus der Luft gesehen.

Was uns aber mehr beeindruckt, ist der Blick auf den etwas nördlich vom Uluru gelegenen Lake Amadeus. Dieser riesige Salzsee trocknet manchmal fast vollständig aus, ist nun aber ziemlich komplett mit Wasser gefüllt. Das ist interessant, da ja der deutlich südlicher gelegene Lake Eyre viel leerer war.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_23_04.jpg)
Der Lake Amadeus.

Ein paar Stunden später können wir - wohl irgendwo über der Kimberly-Region - einen letzten Blick auf das australische Festland werfen. Schade, das war's nun endgültig.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2010_10_23_05.jpg)
Abschied von Australien.

In Singapur haben wir einen kurzen Aufenthalt, ehe es über London Heathrow zurück nach München geht. Da der ÖPNV heute nicht streikt, geht es im Gegensatz zur Anreise ganz profan mit S-und U-Bahn nach Hause. Morgen müssen wir schon wieder arbeiten gehen und dann können auch schon die ersten Vorüberlegungen zum nächsten Urlaub beginnen...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Saguaro am 01.03.2011, 07:57 Uhr
(http://www.smilies.4-user.de/include/Schilder/smilie_schild_033.gif) (http://www.smilies.4-user.de) Dirk und Katharina für den tollen Reisebericht  :applaus: :applaus: :applaus:.

Er gab mir die Möglichkeiten, einen Teil eines Kontinents kennenzulernen, der mich wahrscheinlich nie sieht  :grins:. Mir graust es einfach vor dem langen Flug  :zuberge:.

Die "seltsamen Tiere" fand ich überwiegend herzig  :groove:.

Tschüßi bis zur nächsten Reise  :winke:.

LG,

Ilona

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 01.03.2011, 12:16 Uhr
Eine schöne Reise!  :P

Danke für Deine Arbeit und das wir die Vergleichsbilder hochladen durften.  :P
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 01.03.2011, 21:26 Uhr

Hallo Dirk,


ganz herzlichen Dank für deinen tollen Reisebericht, der mich oftmals an unsere Reise erinnerte. Ich habe es ohnehin schon hier im Thread geschrieben, dass ich gerne noch ein 4. Mal nach Australien möchte, mal sehen, ob sich das realisieren oder nicht lässt. Der Kontinent ist schon faszinierend und wenn man genug Zeit hat, das Outback "zu spüren", dann lernt man es auch richtig kennen und schätzen: Die unendliche Weite, so unvorstellbar weit, eben, teilweise ohne Kurven, sodass man sich stundenlang nach einer sehnt, die Einsamkeit - tja, man muss es mögen, ansonsten geht es einem so wie Bekannten von mir, die das Outback für unsagbar langweilig empfinden. Für mich überhaupt nicht nachvollziehbar.

Ich bin schon auf dein Fazit gespannt, vergebe dir aber jetzt schon den "Daumen hoch" :D :D :D


Nochmals danke und liebe Grüße,
Angie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 02.03.2011, 19:18 Uhr
Ganz lieben Dank für den tollen Reisebericht, der bei mir die Vorfreude deutlich gesteigert hat! Da sind einige gute Tipps für meine Reise dabei gewesen. :applaus:


 :dankeschoen:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 02.03.2011, 21:08 Uhr
Die "seltsamen Tiere" fand ich überwiegend herzig  :groove:.

Habe ich es doch tatsächlich nicht geschafft, Deinen Eindruck von "herzig" auf "seltsam" zu ändern? Blöd. Soll Angie den Titel des Berichts ändern? :wink:

Danke für Deine Arbeit und das wir die Vergleichsbilder hochladen durften.  :P

Wie gesagt - ich finde so Vergleichsbilder immer sehr witzig. Und irgendwann finde ich bestimmt mal die Gelegenheit, mich bei Dir/bei Euch zu revanchieren...  8) :D

Der Kontinent ist schon faszinierend und wenn man genug Zeit hat, das Outback "zu spüren", dann lernt man es auch richtig kennen und schätzen: Die unendliche Weite, so unvorstellbar weit, eben, teilweise ohne Kurven, sodass man sich stundenlang nach einer sehnt, die Einsamkeit - tja, man muss es mögen, ansonsten geht es einem so wie Bekannten von mir, die das Outback für unsagbar langweilig empfinden. Für mich überhaupt nicht nachvollziehbar.

Für mich ist das auch nicht nachvollziehbar. Wir fanden schon den mittleren Westen der USA ziemlich spannend und interessant. Das australische Outback war die perfekte Steigerung davon :D

Da sind einige gute Tipps für meine Reise dabei gewesen. :applaus:

Das ist prima. Ich freue mich schon sehr drauf, dann hier an dieser Stelle von Deiner Reise zu lesen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 02.03.2011, 22:14 Uhr
Soll Angie den Titel des Berichts ändern? :wink:

Kann ich gerne tun :lol: Sind ja nur 20 Seiten :wink: :nixwieweg:


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 03.03.2011, 07:24 Uhr
Kann ich gerne tun :lol: Sind ja nur 20 Seiten :wink: :nixwieweg:

Danke! Ich wusste doch, dass auf Dich Verlass ist...  :lol: :zwinker:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 03.03.2011, 07:29 Uhr
Guten Morgen allerseits,

hier zunächst - wie versprochen - die Bilder, die es nicht in den Bericht geschafft haben:

Aussortierte Bilder
Zu Beginn unserer Reise hat uns Sydney äußerst gastfreundlich begrüßt. Um jeglichen Anflug von Heimweh im Keim zu ersticken, wurde sogar extra für uns ein Lokal direkt neben unseren Hotel umdekoriert:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Aussortiert01.jpg)
Oktoberfest in den Rocks in Sydney.

In der am 6.1 geposteten Etappe habe ich die Werbeplakate eines internationalen Food Festival beschrieben, auf denen auf äußerst leckere Art und Weise die Nationalflaggen verschiedener Länder durch jeweils landestypische Gerichte oder Zutaten gebildet werden. Da wir uns in einem USA-Reiseforum befinden, hier als Beispiel die Flagge der USA. Irgendwie bekomme ich gerade Hunger auf Hot Dogs...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Aussortiert02.jpg)
Appetitanrege Flagge in Sydney.

Die Hyde Park Barracks wurden vergangenes Jahr in den Status eines Welterbes erhoben. Um die Besucherzahlen dennoch auf einem erträglichen Maß zu halten, wurde kurzerhand allen Usern einer sehr poulären Computerfirma der Zutritt verboten:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Aussortiert03.jpg)
Apple-User müssen leider draußen bleiben.

Am 6.1. habe ich beschrieben, dass die im Queen Victoria Building befindliche "Lüneburger German Bakery" nach einer Aushilfskraft sucht. Wer die Stellenausschreibung lesen kann, erfüllt schon eine scheinbar recht wichtige Qualifikationsanforderung, nämlich das Beherrschen der deutschen Sprache:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Aussortiert04.jpg)
Wir waren ja kurz davor, uns zu melden...

In der am 12.1. eingestellten Etappe beschreibe ich eine Statue von Queen Elizabeth II auf der Gartenterasse des Parliament Building in Canberra. Diese Statue hält sich äußerst nach am Original, sogar inklusive Armbanduhr:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Aussortiert05.jpg)
Detail des Arms einer Statue von Queen Elizabeth II.

Im Tarra Bulga National Park wird man als Autofahrer sehr freundlich darauf hingewiesen, doch bitte keine Unfälle zu bauen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Aussortiert06.jpg)
Bitte, bitte hier keine Unfälle!

Dieser Hinweis - aufgenommen im Wilsons Promontory National Park - ist schon etwas ernster zu nehmen. Viele Touristen aus Ländern in denen auf der rechten Seite der Straße gefahren wird reisen nach Melbourne an und besuchen als erstes diesen National Park. Und wundern sich dort dann über die vielen Geisterfahrer, die in Australien unterwegs sind...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Aussortiert07.jpg)
Danke für den Hinweis - ich war mir nicht mehr ganz sicher...

In Melbourne ist eine Ecke der State Library of Victoria abgebrochen. Momentan wird fieberhaft nach einem geeigneten Klebstoff gesucht, damit das Teil wieder an die passende Stelle des Gebäudes angebracht werden kann:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Aussortiert08.jpg)
Kunst am Bau in Melbourne.

Matthew Flinders war der erste Seefahrer, der im Rahmen einer todesmutigen Reise den australischen Kontinent komplett umsegelt hat. Die Meinung der australischen Tierwelt zu dieser beeindruckenden Leistung? Sie sch**** drauf...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Aussortiert09.jpg)
Statue von Matthew Flinders mit Dekoration oben drauf.

Wir haben in Australien jede Menge Känguruhs gesehen. Und ein Skigebiet. Leider haben sich die skifahrenden Känguruhs aber sehr gut vor uns versteckt:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Aussortiert10.jpg)
Vorsicht, skifahrende Hüpftiere!

In der am 5.2. geposteten Etappe beschreibe ich eine wundersame Campmobil-Vermehrung vor dem Visitor Centre von Kangaroo Island: Hier das Beweisfoto dazu. Unser Auto ist übrigens das zweite von links:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Aussortiert12.jpg)
Zwei Spaceships. Und zwei Juicy Campers.

Am Verlauf des Oodnadatta Track stehen im Verlauf der mehr als 200 Kilometer zwischen Maree und William Creek bestimmt einige Dutzend Schilder mit der Beschriftung "DIP", als Warnung vor Senken in der Straße. Ein phantasievoller Mensch hat sich die Wanhnsinnsarbeit gemacht und den Text auf allen dieser Schilder abgeändert. Hier ein Beispiel:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Aussortiert14.jpg)
Dass wir auf einer Dirtroad unterwegs sind, hätten wir auch so gemerkt. Aber danke für den Hinweis...

Aufmerksame Leser unserer bisherigen Reiseberichte werden sich gefragt haben, ob denn unser Reise-Nilpferd dieses Mal wieder mit dabei war. Natürlich war es das, hier ein Beweisfoto:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Aussortiert15.jpg)
Nilpferd in Sydney.


Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 03.03.2011, 07:36 Uhr
Und in einem Rutsch gleich das Fazit:

Fazit
Eigentlich wollten wir ja nach New England. Aber dann kam - wie Ihr in den vergangenen Wochen selber nachlesen konntet - alles ganz anders.

In den letzten Jahren waren wir jedes Mal zum Urlaub in den USA. So wunderschön es dort auch ist - irgendwie wollten wir nicht jedes Jahr immer wieder ins gleiche Land fahren. Lieber mal etwas anderes ausprobieren. Dass die Wahl auf Australien fiel, war dann relativ spontan. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann diese Entscheidung genau gefallen ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Zusammen1.jpg)
Ein Crimson Rosella.

Der Schritt von den USA in Richtung Australien komplizierte zunächst mal die Reiseplanung ungemein: Nationalparks von denen man noch nie etwas gehört hat, Mietwagenfirmen, die man nicht kennt. Was für Motelketten gibt es eigentlich in Australien? Damit im Zusammenhang gleich auch eine ganz schwierige Frage: Was sollen wir als eingefleischte Motel-Übernachter machen, wenn es in oder an einigen der schönsten Nationalparks in Australien keine Motels oder Cabins gibt? Mietwagen und Zelt? Camper? Allradcamper?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Zusammen2.jpg)
Ein hungriges Wombat.

Die letztendlich getroffene Wahl entpuppte sich als Volltreffer: Die Entscheidung für das Campen machte einige Tierbeobachtungen überhaupt erst möglich - zum Beispiel das nächtliche Wombat-Spotten im Wilsons Promontory National Park. Die Auswahl der Autos war auch genau passend. Wir waren ja fast drei Wochen mit dem Spaceship unterwegs. Dieses verbraucht nicht viel mehr Benzin als ein normaler PKW und kostet auch nicht viel mehr Miete. In Australien-Foren liest man zwar warnende Stimmen, dass so ein Teil recht klein ist, vor allem wenn man bei schlechte Wetter längere Zeit im Schlafbereich verbringen muss. Unsere Meinung: Wenn man nicht gerade an Klaustrophobie leidet, ist das alles gar kein Problem. Mit dem Bushcamper waren wir ebenso glücklich - ein prima Auto für Allradstrecken. Ein wenig unpraktisch ist lediglich, dass es im Prinzip kein breites Doppelbett für zwei Personen gibt. Einer muss immer in den Campingaufbau hochklettern.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Zusammen3.jpg)
Ein neugieriges Känguruh.

Zur Route: Wie bei unseren bisherigen USA-Reisen haben wir zu Beginn der Planung eine Wunschliste erstellt und die einzelnen Punkte dieser Liste dann verbunden. So Dinge wie die Gold Coast, das Great Barrier Reef und die Gegend um Darwin haben wir mit Absicht ausgelassen. Alles zusammen geht nun mal nicht und wenn man zuviele Ziele in die Reise stopft, wird es nur zu einer unnötigen Hetzerei. Letztendlich waren wir mit der Reiseroute absolut glücklich. Wir versuchen ja immer, möglicht viel Abwechslung in unsere Routen reinzubringen. Ich denke, dass das mit der Mischung aus Städten, Bergen, Küste und Outback auch gelungen ist. Wobei ich zugeben muss, dass die Landschaften an der Süd- und Ostküste teilweise schon relativ ähnlich sind - dafür gab es hier dann als "Abwechslungs-Faktor" die schönsten Tierbeobachtungen. Absoluter Höhepunkt der Reise war aber der Abstecher ins menschenleere und wunderschöne Outback. Das hat richtig Appetit auf mehr gemacht - wenn wir nochmal nach Australien fahren sollten, muss mindestens einer der bekannten Allradtracks dran glauben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Zusammen4.jpg)
Ein hungriger Koala.

Ein Punkt, der Im Kontext mit Reisen in die USA immer gerne diskutiert wird, ist die Frage, ob man die Übernachtungen vorbucht oder nicht. Wir haben in Australien nur in den großen Städten und für die ersten Tage in den Bergen vorgebucht. In den Städten war es einfach praktisch, ein Zimmer in zentraler Lage zu haben - zumal unsere Zeit dort jeweils recht knapp bemessen war. Und in den Bergen war es einfach vorhersehbar zu kalt zum Campen. Ansonsten aber muss man in Australien nicht viel vorbuchen - selbst in Yulara kamen wir als Camper problemlos unter (die halbwegs bezahlbaren Unterkünfte im Resort waren übrigens schon seit langem ausgebucht und es wären nur noch Zimmer zu Mondpreisen zu haben gewesen). Durch diese flexible Planung konnten wir mehrfach die Route spontan etwas umändern.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Zusammen5.jpg)
Ein Wellensittich.

Wir würden diese Reise jederzeit wiederholen. Dennoch sieht uns Australien in den nächsten Jahren vorraussichtlich nicht wieder - genau so wenig wie übrigens die USA. Dafür gibt es einfach noch zu viele andere tolle Ecken auf der Welt.

Vielen Dank an alle Mitleser! Ich hätte nicht erwartet, dass ein non-USA-Bericht hier so viel Interesse hervorruft. Ich fand es sehr schön, mit Euch die Reise hier im Forum ein zweites Mal zu erleben zu können.

Nun zum Schluss zu den versprochenen Literaturtipps. Wir hatten insgesamt vier Bücher mit dabei:

Veronika Pavel: Australien - Osten und Zentrum
Reise Know-How-Verlag, ISBN: 978-389662530
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Pavel.jpg)
Schöner Reiseführer im Stil des altbekannten Grundmann. Für die Reisevorbereitung ist der ausführliche Infoteil zu Beginn des Buches interessant, Weiter hinten finden sich - in Reihenfolge einer großen Rundreise angeordnet - viele Detailinformationen zu bekannten und unbekannten Zielen sowie jede Menge Karten.

Steffen Albrecht: Australien mit Outback
Iwanowski-Verlag, ISBN: 978-3923975389
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Iwanowskis.jpg)
Sehr detaillierter und umfangreicher Reiseführer. Schöne Innenstadtpläne sowie gute Beschreibung auch zu etwas weniger überlaufenen Reisezielen wie beispielsweise den Ortschaften entlang der Allradpisten im Inneren Australiens

Lutz Fehling: Australien - Natur-Reiseführer
Hupe-Verlag, ISBN: 978-3932084348
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Fehling.jpg)
Ohne dieses Buch hätten wir so manches Tier nicht identifizieren können. Die Tier- und Pflanzenwelt Australiens wird in liebevollen und detaillierten Zeichnungen vorgestellt. Sicherlich kann man nicht erwarten, dass hier wirklich jedes Tier von Australien vorkommt, aber für den ersten Überblick ist dieses Buch mehr als ausreichend.

Camps 4 Australia Wide
Camps Australia Wide Pty Ltd, ISBN: 978-0980570311
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Camps4.jpg)
In Deutschland leider nur sehr schwer (oder sehr teuer) erhältliches Werk, welches den aktuellen Hema-Straßenatlas mit einer Zusammenstellung (fast) aller einfacher Campgrounds in Australien kombiniert. Einfacher Campground bedeutet in diesem Kontext, dass eine Powered Site für zwei Personen pro Nacht nicht mehr als 22 $ kostet. Die teuren Ketten wie Big 4 tauchen daher in dem Buch nicht auf. Wir haben nach langem Suchen ein solches Buch in Deutschland bekommen. Nur um dann in Sydney festzustellen, dass auch ein Examplar in jedem Spaceship liegt.

Und das war nun das Ende des Berichts.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: SusanW am 03.03.2011, 10:03 Uhr
Auch von mit herzlichen Dank für den Reisebericht. Es hat mal wieder großen Spaß gemacht mit euch mitzufahren  :D

 :dankeschoen:

Es war ausgesprochen interessant,  die unterschiedlichen Landschaften und besonders all die ungewöhnlichen Tiere kennen zu lernen.
Die Outtakes sind köstlich  :lol:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 03.03.2011, 12:12 Uhr
Nochmals danke für den Reisebericht.


In dem Hofbräuhaus waren wir an unserem letzten Tag in Sydny essen. War sogar lecker. Die Bedienung lief in Dirndl rum und innen spielte eine Blaskabelle.
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Rattus am 03.03.2011, 12:33 Uhr
Die Outtake-Bilder sind köstlich. :lol:

Danke für die Buchtipps - das von Pavel hab' ich auch seit letzter Woche. :D
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Schneewie am 03.03.2011, 12:43 Uhr
Wir hatten nur den Iwanowski dabei und gaaaaanz viele Ausdrucke aus HP´s, Wegbeschreibungen usw. Das war fast ein 2. Buch.  :wink:
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 03.03.2011, 22:19 Uhr
Danke auch von mir für den Reisebericht! Es hat Spaß gemacht, mit euch mitzufahren, einige Erinnerungen an unsere erste Australientour aufzufrischen und uns auf die nächste einzustimmen.
Und ja, auch wenn wir gerne in die USA reisen, insbesondere in den Südwesten, möchte ich doch auch immer wieder mal etwas anderes sehen. Es gibt so viele tolle Ecken auf der Welt! Die Wunschliste ist noch lang, sowohl für die USA als auch für anderswo! :wink:
See ya mate! :winke:
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 04.03.2011, 22:18 Uhr

Das Straßenschild, das vor Schi fahrenden Kängurus warnt, ist köstlich! :lol:

Übrigens habe ich nachgesehen, ich habe nicht "Australien Osten und Zentrum", sondern nur "Osten". Vom Zentrum und anderen Teilen Australiens habe ich andere entsprechende Bücher - jede Menge :wink:


Danke nochmal für deinen Reisebericht. Er hat mir verdeutlicht, was ich eigentlich ohnehin schon wusste: Ich habe noch einige Dinge offen, die geschlossen werden sollten. Ich erwähne z. B. nur den Oodnadatta Track und er ist bei weitem nicht der einzige.


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Ganimede am 05.03.2011, 11:20 Uhr
Vielen, vielen Dank für den tollen Reisebericht  :winke:

Es hat unsere Vorfreude auf das Outback extrem gesteigert  :wink:

PS: Unser Outback Camper von Apollo hat ein Doppelbett 2.00m x 1.90m  :lol:

Gruß
Volker
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 22.03.2011, 11:43 Uhr
Nun habe ich auch diesen tollen Bericht endlich zu Ende gelesen und bedanke mich ganz herzlich für´s Mitnehmen.
Auch für mich war es eine schöne Auffrischung von selbst Gesehenem in Kombination von tollen Empfehlungen für einen weiteren Besuch in Australien.

Absoluter Höhepunkt der Reise war aber der Abstecher ins menschenleere und wunderschöne Outback. Das hat richtig Appetit auf mehr gemacht - wenn wir nochmal nach Australien fahren sollten, muss mindestens einer der bekannten Allradtracks dran glauben.

In dieser Beziehung kann ich Dir nur beipflichten. Das Outback muß man gesehen und erlebt haben. Und das geht nun mal nicht als Tagesausflug. Um richtig einzutauchen, muß man auch mal ein paar Tage Gravelroads fahren. Schon bei unserer ersten Australienreise sollte es eigentlich der Oodnadatta Track oder die Finke Gorge Road werden... es blieb dann bei der Mereenie Loop und einigen sehenswerten Abstechern in die McDonell-Ranges. Das hat aber gereicht, um uns ein für alle Mal für 4WD-Pisten zu infizieren; daher mußte es bei der zweiten Australienreise dann auch die Gibb River Road sein  :lol: :wink:

Mit dem Bushcamper waren wir ebenso glücklich - ein prima Auto für Allradstrecken. Ein wenig unpraktisch ist lediglich, dass es im Prinzip kein breites Doppelbett für zwei Personen gibt. Einer muss immer in den Campingaufbau hochklettern.

Wieso denn nur einer? Wir haben immer zu zweit im Campingaufbau geschlafen...

Nochmals vielen Dank für diesen Bericht, Dirk. Eure Planungen für den nächsten Urlaub klingen auch interessant, da lese ich gern wieder mit  :P
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 23.03.2011, 20:58 Uhr
Vielen Dank für all die netten Kommentare. Es hat uns sehr gefreut, dass Euch der Bericht gefallen hat.

Es gibt so viele tolle Ecken auf der Welt! Die Wunschliste ist noch lang, sowohl für die USA als auch für anderswo! :wink:

In der Tat, die Liste ist lang. Interessant finde ich trotzdem, den Kommentar mit der Wunschliste von Dir zu hören. Wenn ich spontan eine persönliche Reise-Wunschliste zusammen stellen sollte, käme nämlich so ziemlich genau die Liste Eurer schon durchgeführten Reisen raus :lol:

Ich habe noch einige Dinge offen, die geschlossen werden sollten. Ich erwähne z. B. nur den Oodnadatta Track und er ist bei weitem nicht der einzige.

Und - gibt es schon konkrete Planungen?

PS: Unser Outback Camper von Apollo hat ein Doppelbett 2.00m x 1.90m  :lol:

Das aber auch nur oben, im Campingaufbau (warum ich das als Einschränkung sehe: Siehe weiter unten meine Antwort auf den Beitrag von Andreas). Aber das untere Bett hat in Eurem Auto auch immerhin 1.40 m Breite - da kann man sich das nach oben Klettern ja fast komplett sparen.

Wieso denn nur einer? Wir haben immer zu zweit im Campingaufbau geschlafen...

Da der Campingaufbau nur eine relativ geringe Höhe hat, war es nicht unbedingt unkompliziert, dort hoch zu klettern und dann noch in den Schlafsack reinzukriechen. Für die zweite Person wird es ja noch enger, so dass Katharina vorgezogen hat, unten zu schlafen. Rein vom Prinzip her passen aber durchaus zwei Personen oben rein, das stimmt natürlich.

Nochmals vielen Dank für diesen Bericht, Dirk. Eure Planungen für den nächsten Urlaub klingen auch interessant, da lese ich gern wieder mit  :P

Wenn gewünscht, wird es natürlich sehr gerne einen Bericht von nächsten Urlaub geben - wieder exklusiv für USA-Reise.de. Dauert aber noch ein wenig, schließlich geht es vorraussichtlich erst in gut sechs Monaten los.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 23.03.2011, 21:47 Uhr
1,40m Breite wäre uns schon fast zu eng, deshalb fanden wir das breite Bett so toll! Klettern mussten wir auch in Namibia, da gab's kein unteres Bett... Vorne war eigentlich genügend Platz im Campingaufbau, nur hinten an den Füßen wurde es eng.

Wenn's dann mal einen Bericht von deiner nächsten Reise gibt, fahre ich auch gerne wieder mit! :wink:
Gruß
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Angie am 23.03.2011, 23:00 Uhr
Ich habe noch einige Dinge offen, die geschlossen werden sollten. Ich erwähne z. B. nur den Oodnadatta Track und er ist bei weitem nicht der einzige.

Und - gibt es schon konkrete Planungen?

Pläne gäbe es, schon seit Ende 2004, denn eigentlich sollte es 2005 wieder nach Australien gehen, aber Hawai'i kam dazwischen :wink:
2005 wäre geplant gewesen, von Perth via Holland Track, Nullarbor Plain, Gilles Mulga Park Road, Sandy Blight Junction Track, Tanami Rd., Buchanan Hwy. nach Darwin, allerdings ehe wir nach Darwin gefahren wären, hätte ein nochmaliger Stopp in Daily River und der Nauyiu Aboriginal Community sein sollen, da damals eine Bekannte in der Aboriginal Community arbeitete.

Ein anderer Plan, allerdings für später, wäre Stichwort mäßig: Oodnadatta Track, Plenty (oder Sandover) Hwy., Mt. Isa (ist zwar hässlich, aber zum Aushalten), Diamantina Dev. Road, Birdsville Track, dann (noch einmal) Strzelecki Track bis Innamincka und von hier nicht - wie schon 2003 - nach Tibooburra, sondern ostwärts den Adventure Way zum Mitchell Hwy. bis Bourke sowie dann (nochmals) entlang des Darling Rivers nach Menindee, Mildura und Rückflug von Melbourne.

Genau genommen könnte es also losgehen, entweder Plan 1 oder Plan 2. Um Flugkosten einzusparen, wäre auch eine Kombination irgendwie möglich, aber die habe ich mir noch nicht überlegt :wink:


LG, Angie
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Doreen & Andreas am 29.03.2011, 15:06 Uhr
Wenn gewünscht, wird es natürlich sehr gerne einen Bericht von nächsten Urlaub geben - wieder exklusiv für USA-Reise.de. Dauert aber noch ein wenig, schließlich geht es vorraussichtlich erst in gut sechs Monaten los.
Na dann melde ich doch gleich mal den Wunsch an  :lol:
Allerdings sind wir dann zwischendurch wohl auch erst mal wieder mit einem Bericht dran. Im Juli geht´s in den Nordwesten der USA...  :P
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: thomashh am 09.07.2011, 11:05 Uhr
Hallo,
Auch wenn ich um Lichtjahre hinterher hinke. Habe den reisebericht erst jetzt entdeckt. Wie konnte mir das nur passieren. Heul. :bang:

Auch wenn der Bericht schon Monate alt ist.
Ein ganz großes Dankeschön und viel Applaus für diesen phantastischen Reisebericht.
Ich konnte meine Erinnerungen auffrischen meiner 2 Australienreisen.

Tolle Naturaufnahmen und tolle Tierbilder, besonders meine Lieblingstiere, die Koalas, habt ihr so süß fotografiert.

Bei einigen Bildern habe ich Gänsehaut bekommen. Besonders beim Uluru. Einer der für mich emotional bewegendsten Orte, wo ich bisher war. Eine ganz besondere Stimmung dort.

Also nochmal vielen Dank für eure Mühe. Ich liebe Australien.

Ich plane gerade Westaustralien fürs nächste Jahr. Aber es ist halt sooooooo viel teurer als USA und noch viiieeel weiter weg.

Tolle reise, toller Bericht.  :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus:

LG Thomas
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 09.07.2011, 13:52 Uhr
Inzwischen sind wir auch von unserer Australienreise im Juni zurück. Leider ist uns das Rote Zentrum nahezu komplett ins Wasser gefallen. :( Dafür gab's schöne Wasserfälle am Uluru. :D
Auf dem Rest der Reise hatten wir dann auch geniales Wetter.
A propos Apollos Verfahrensweise für genehmigungspflichtige Strecken:
Wir haben einfach vor Ort bei Anmietung danach gefragt. Dort wurde uns dann gesagt, wir müssten einen Tag vorher anrufen, wenn wir eine genehmigungspflichtige Strecke fahren wollen. Dazu gab es eine kostenlose 1-800-Nummer. So schön so gut.
Bei den Jim Jim Falls kam das dann zur Anwendung. Angerufen und Auskunft bekommen, soweit sie wüssten, wäre die Strecke noch gesperrt! Häh? Wir wussten aus dem Internet, dass die Strecke einige Tage zuvor geöffnet wurde und hatten auch vom Vortag die Info vom Visitor Center, dass die Strecke offen ist. Das habe ich also dem Typen erklärt. Antwort: Also gut, ihr könnt fahren! :rollen:
Wenn sie also keine aktuellen Infos haben, wie soll das System dann funktionieren! :shock:
Da wir kaum genehmigungspflichtige Strecken dabei hatten, war's so aber OK. Andernfalls hätte ich wenig Lust, dort ständig anzurufen...
Viele Grüße
Katja
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: wuender am 09.07.2011, 21:16 Uhr
Ein ganz großes Dankeschön und viel Applaus für diesen phantastischen Reisebericht.

Vielen Dank für das Lob... :oops:

Ich plane gerade Westaustralien fürs nächste Jahr. Aber es ist halt sooooooo viel teurer als USA und noch viiieeel weiter weg.

Richtig - wenn man mal wo anders hinfährt, merkt man erst, wie preiswert ein USA-Urlaub eigentlich ist. Australien war finanziell recht happig - zum Glück gibt es dort aber so praktische Dinge wie die Spaceships, mit denen man gut Geld sparen kann.

Westaustralien reizt mich auch sehr, wobei ich nicht wüsste, wo ich dort am liebsten langfahren würde (die Westküste entlang hoch Richtung Kimberley, entlang der Südküste durch die Nullarbor-Ebene oder auf Tracks quer durch die Mitte?). Jetzt sind aber bei uns sowieso erst mal andere Kontinente dran...

Inzwischen sind wir auch von unserer Australienreise im Juni zurück. Leider ist uns das Rote Zentrum nahezu komplett ins Wasser gefallen. :( Dafür gab's schöne Wasserfälle am Uluru. :D
Auf dem Rest der Reise hatten wir dann auch geniales Wetter.

Vielen Dank für den Kurzbericht von Eurem Urlaub. Ich warte schon sehnsüchtig auf die längere Form - der Link auf Deiner Homepage ist ja schon vorbereitet...

Die Genehmigung der Tracks per Telefongespräch einholen zu müssen ist ja aufwändig. Da können wir ja im Nachinein froh sein, dass das bei Britz anders abläuft.

Und auch vielen Dank für die Hilfe bei den Planungen für unseren diesjährigen Urlaub :dankeschoen:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
Beitrag von: Katja am 10.07.2011, 11:41 Uhr
Ich warte schon sehnsüchtig auf die längere Form - der Link auf Deiner Homepage ist ja schon vorbereitet...
Der Bericht kommt hoffentlich bald. :D Bin noch am Bilder sortieren und daraus sollte dann auch noch ein Fotobuch entstehen.

Die Genehmigung der Tracks per Telefongespräch einholen zu müssen ist ja aufwändig. Da können wir ja im Nachinein froh sein, dass das bei Britz anders abläuft.
Das stimmt. Wir haben jetzt auch schon über Westaustralien nachgedacht. Insbesondere würden uns die Kimberleys reizen und der Karinjii NP. Dafür würden wir dann aber wahrscheinlich auch einen anderen Camper und Anbieter nehmen, mit dem man die Dirt Roads problemloser befahren kann. Was nützt es mir, wenn ich extra einen teuren Allradcamper miete und dann die Genehmigung für die geplanten Strecken nicht kriege. :roll: Aber vier Wochen Urlaub wären dafür Minimum. Und eigentlich würde ich dann lieber erst mal nach Neuseeland... :wink:

Und auch vielen Dank für die Hilfe bei den Planungen für unseren diesjährigen Urlaub :dankeschoen:
Gern geschehen!

Gruß
Katja