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Autor Thema: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien  (Gelesen 60433 mal)

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wuender

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Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
« Antwort #90 am: 15.01.2011, 21:16 Uhr »
ich verfolge immer noch interessiert deinen Reisebericht, auch wenn unsere Route in diesem Abschnitt wohl eher der Küste entlang und nicht durch das Landesinnere (Canberra, Snowy Mountains) führen wird.


In diesem Bereich war die Routenwahl auch nicht unbedingt einfach. Wir haben lange zwischen Küste und Berge geschwankt. Und uns letztendlich für die Berge entschieden, da wir uns etwas mehr Abwechslung versprochen haben und außerdem Canberra zumindest mal sehen wollten.

Ich bin sehr gespannt, wie es Euch dann auf der Küstenroute gefällt.

Und bei uns im Bericht geht es morgen früh weiter.

Schöne Grüße,
Dirk

wuender

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Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
« Antwort #91 am: 16.01.2011, 09:02 Uhr »
Weiß auch nicht, ob es ein besonders trockenes Jahr war, aber wir hatten die meiste Zeit gutes Wetter, selbst in Queensland zur Regenzeit (Februar).

Dann war es im Vergleich zu diesem Jahr besonders trocken 8) :wink:

Wir hatten zeitweise mehr Regen als uns lieb war. Und mussten daher im letzten Reiseabschnitt beinahe große Teile der Planung umschmeißen.

Zur Paarungszeit der Tiere schreibt Wikipedia zumindest zum Roten Riesenkänguruh (denen wir fast nicht begegnet sind, da wir ja mehr im Osten des Landes unterwegs waren):
Zitat
Die Paarung kann ganzjährig stattfinden, ist jedoch vom Nahrungsangebot abhängig

Das deckt sich ja dann mit den von Euch und uns gemachten Beobachtungen.

Jetzt aber weiter im Bericht.

Schöne Grüße,
Dirk

wuender

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Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
« Antwort #92 am: 16.01.2011, 09:03 Uhr »
Heute scheuen wir uns einen schönen Regenwald an und besuchen dann einen tollen Nationalpark an der Küste.

2.10.2010: Bairnesdale-Wilsons Promontory NP
Auch wenn es während der Nacht empfindlich kalt wurde, konnten wir im Spaceship ziemlich gut schlafen. In den Hotel- bzw. Motelzimmern in den Bergen im bisherigen Verlauf der Reise war es jedenfalls teilweise deutlich kälter. Ehe wir aufbrechen, sehen wir uns noch das in den Campground integrierte Tiergehege an. Die dort lebenden Hühner und Schafe interessieren uns weniger, wir wollen uns die Emus anschauen. Diese großen Laufvögel sind für Australien typisch. An und für sich mögen wir Emus lieber als ihre afrikanischen Verwandten, die Strauße. Aufgrund des struppigen Gefieders sehen Emus irgendwie aus wie überdimensionale Staubwedel, einzig ihr Blick wirkt aufgrund der roten Augen irgendwie kalt und bösartig. Wir verlassen Bairnesdale auf dem Princess Highway in Richtung Westen. Das Wetter ist leider nicht mehr ganz so gut wie während den vergangenen Tagen, der Himmel ist von einer dichten Wolkenschicht bedeckt. Der Straßenverlauf ist teilweise aufgrund der schnurgeraden Streckenführung ziemlich eintönig. Hier scheinen auch öfters von Sekundenschlaf verursachte Unfälle zu passieren, jedenfalls stehen jede Menge Schilder rum, die zu Pausen und einem "Powernap" auf einem Parkplatz auffordern. Die Landschaft wirkt wieder einmal sehr mitteleuropäisch, im starken Kontrast zu diesem Eindruck stehen jedoch die Mengen an weißen Kakadus, die in den Feldern sitzen.

Bei Sale biegen wir auf den deutlich interessanter verlaufenden Gippsland Highway ab. Hier sind wir fast alleine unterwegs. Nach etwas mehr als 70 Kilometern erreichen wir Yarram und verlassen die Hauptstraße. Unser nächstes Ziel ist der Tarra Bulga National Park, der einen 15 Quadratkilometer großen Rest von aus Eukalypten und Farnen bestehenden kalten Regenwald unter Schutz stellt. Die Straße zum Nationalpark wird in Abstufungen immer schmaler und kurviger. Letztendlich schlängelt sich nur noch mehr oder weniger eine Fahrtspur um dicke Baumriesen herum und wir sind froh, dass kein Gegenverkehr unterwegs ist. Der Park besteht aus den beiden Teilbereichen Tarra und Bulga.


Straße zum Tarra Bulga National Park.

Wir schauen uns zuerst den Bulga-Bereich an. Dabei sind wir völlig alleine unterwegs und auch das Visitor Centre ist geschlossen. Wir stellen das Spaceship am Parkplatz ab und laufen die kurze Kombination aus Fern Gully Walk und Wills Track. Schon nach wenigen Schritten sind wir überwältigt von der uns umgebenden Pflanzenwelt: Inmitten des von riesigen Bäumen und teilweise mehrere Meter hohen Farnen gebildeten Waldes fühlen wir uns wie in einen Fantasyfilm versetzt und erwarten jeden Moment, auf eine Gruppe Hobbits zu treffen. Der Wald ist erfüllt von den Geräuschen zahlreicher Vögel, von denen wir leider nur sehr wenige - und dann auch meistens nur aus dem Augenwinkel - zu Gesicht bekommen. Am Ende des Fern Gully Walk überqueren wir eine Hängebrücke, die 1982 als originalgetreuer Nachbau einer Brücke von 1938 errichtet wurde. Von der Brücke aus bietet sich ein toller Ausblick über jede Menge Farne in den Wald hinein.


Farne im Tarra Bulga National Park.


Blick von der Hängebrücke über den Farnwald.

Wir fahren zurück zum Tarra-Bereich des Parks und laufen den Tarra Valley Rainforest Walk, der uns zu den hübschen Cyathea Falls führt. Auch hier ist der Regenwald einfach beeindruckend und wie nicht aus dieser Welt. Gleich zu Beginn des Trails hüpft von links ein Lyrebird auf den Weg und weiter in den Anhang rechts des Weges. Dort fängt er an, geräuschvoll im Boden zu scharren. Diese faszinierenden und wunderschönen Vögel sind uns ja schon im Blue Mountains National Park begegnet. Ehe wir den Park endgültig verlassen, halten wir noch an den direkt an der Straße gelegenen Tarra Falls an. Als wir wieder Richtung Yarram aufbrechen, kommen uns auf der einspurigen Straße tatsächlich einige Autos entgegen, was vor allem in den Kurven für hektische und gleichzeitig interessante Ausweichmanöver auf beiden Seiten sorgt.

In Yarram decken wir uns mit Nahrungsmitteln für die kommenden Tage ein und folgen dann weiter dem Verlauf des Gippsland Highway. In Welshpool biegen wir nach Norden ab, da noch eine weitere Sehenswürdigkeit auf dem Programm steht. Die kleine Straße, auf der wir nun unterwegs sind, erklimmt zunächst einen Hügel. Von hier oben können wir im Süden das Meer erkennen und sogar schon die Berge des Wilsons Promontory National Parks, unserem Etappenziel für heute. Erst fahren wir aber durch sehr irisch anmutende Hügellandschaften zu den Agnes Falls. In dieser sanft geformten Landschaft soll es Wasserfälle geben? Ja, in der Tat - am Ende der Straße öffnet sich ein tiefer Einschnitt in der Landschaft, gegraben vom Agnes River. Die Straße führt steil bergab zum Parkplatz, von dem aus sich die Agnes Falls durch einen sehr kurzen Fußmarsch erreichen lassen. Die in mehreren dicht aufeinander folgenden Kaskaden in die Tiefe stürzenden Wasserfälle gefallen uns sehr gut. Wir bewundern das Schauspiel gebührend und fahren dann wieder zurück zum Gippsland Highway.


Die Agnes Falls.


Erster Blick auf die Berge des Wilsons Promontory National Parks.

In Foster tanken wir das Auto voll und biegen Richtung Wilsons Promontory National Park nach Süden ab. Die Straße führt zunächst durch Kulturlandschaft, ein Eindruck, der sich schlagartig ändert, als wir die Grenze zum Nationalpark überqueren: Mit Ausnahme der Straße verschwindet jeder sichtbare menschliche Einfluss und wir fahren durch wunderschöne Landschaften. Je näher wir unserem Tagesziel Tidal River kommen, desto häufiger ergeben sich tolle Ausblicke auf das fantastisch türkisblaue Meer. Man merkt übrigens, dass es sich hier um einen der bekanntesten Nationalparks von Australien handelt und dass viele ausländische Touristen unterwegs sind: Immer wieder weisen Warnschilder darauf hin, dass wir uns hier in Australien befinden und dass man in diesem Kontinent auf der linken Seite der Straße unterwegs ist - gut zu wissen... Am Tidal River Campground, der sehr schön an der Mündung des gleichnamigen Flusses unterhalb des Mount Oberon liegt, holen wir uns eine Unpowered Site und stellen unser Spaceship ab.


Am Tidal River im Wilsons Promontory National Park.

Da es noch relativ früh am Nachmittag ist, laufen wir gleich einige der Hikes ab, und zwar die Kombination aus Pillars Overlook, Squeaky Beach und Tidal Overlook Trail. Dazu überqueren wir zunächst auf einer kleinen Holzbrücke den Tidal River und biegen dann in Richtung Westen ab. Der Weg verläuft hier durch lichten Wald. Als wir keine zehn Minuten unterwegs sind, treffen wir eine Familie, deren kleine Tochter mit einer Spiegelreflexkamera (die fast größer erscheint als das Kind selber) sehr intensiv irgendetwas am Wegesrand fotografiert. Wir denken an eine Blume oder einen Pilz und sind baff überrascht, als wir beim näher kommen einen Wombat sehen, der sehr geräuschvoll das direkt neben dem Weg wachsende Gras abknabbert. Wombats gehören zu den Plumpbeutlern, sind aufgrund ihrer kurzen Beine breiter als hoch und doch irgendwie niedlich. Wir beobachten das Tier eine ganze Weile und machen uns dann wieder auf den Weg.


Ein Wombat.

Der Pillars Overlook bietet einen tollen Rundumblick auf das Meer sowie die verschiedenen Buchten und Strände in der näheren Umgebung. Aufgrund der kargen und felsigen Hänge der Berge sowie der Türkisfarbe des Meers fühlen wir uns ans Mittelmeer, im speziellen an Kroatien erinnert. Auch unser nächstes Ziel, den Squeaky Beach können wir schon als weißes Fleckchen erkennen. Den Strand erreichen wir nach kurzem Abstieg durch niedriges Buschwerk und entlang sehr beeindruckender Granitfelsen. Der Name des Strandes kommt von dem Sand, der tatsächlich quietscht, wenn man darauf herumläuft. Ursache ist die kleine Größe der Sandkörner, die bei Belastung aneinander vorbeigleiten und dabei ein leises Quietschen von sich geben. Wir sind zunächst skeptisch und während den ersten Schritten leicht enttäuscht, können aber, als wir weiter in den Strand hineinlaufen, die Namensgebung nachvollziehen. Wir halten uns einige Zeit hier auf und genießen den tollen Blick auf das Meer sowie die langsam untergehende Sonne.


Faszinierende Farbe des Meerwassers.


Der Squeaky Beach.


Austernfischer auf dem Squeaky Beach.

Auf dem Rückweg zum Campground nehmen wir noch den Tidal Overlook mit. Dieser bietet einen im Prinzip ähnlichen Überblick wie der Pillars Overlook, ist aber um einiges höher gelegen. Uns gefällt hier besonders gut der "Quiet Place", eine Gedenkstätte die an alle Nationalparkranger weltweit erinnert, die im Rahmen der Ausübung der Arbeit ihr Leben verloren haben. Von hier aus könnten wir sehr gut den Sonnenuntergang beobachten (der Wilsons Promontory National Park ist übrigens einer der wenigen Plätze, an dem die Einwohner der Ostküste von Australien ohne lange Reise einen Sonnenuntergang über dem Meer beobachten können), ziehen es aber vor, zum Campground zurück zu laufen. Dort wollen wir Wildlife beobachten, denn wir hoffen, das unsere Wombatbegegnung nicht ein einzelner Glückstreffer war. Also laufen wir über den Lilly Pilly Link Track wieder zurück zum Campground. Der Weg führt schön um einen Höhenrücken herum und bietet einen schönen Blick auf den im Licht der tief stehenden Sonne tief rot leuchtenden Mount Oberon.


Sonnenuntergang am Mount Oberon.

Wir müssen gar nicht komplett zum Campground zurücklaufen, um unsere Hoffnung bezüglich Tierbeobachtungen bestätigt zu finden: Auf der Holzbrücke über den Tidal River drehen wir uns um und sehen im Gras am anderen Ufer einen Steinbrocken. Einen Steinbrocken, der Gras knabbert und langsam davonläuft. Interessant. Wir laufen als Abendspaziergang einmal rings um den Campground herum und treffen dabei auf noch viel mehr Wombats, teilweise mitten auf dem Weg, teilweise auf dem Strand (leicht anhand der im Sand hinterlassenen Spuren zu finden). Die Tiere sind mehr oder weniger scheu: Einige laufen schnell weg, als wir uns näheren, einige nehmen gar nicht von uns Notiz. Nach einem leckeren Abendessen betrachten wir noch eine Zeit lang den hier phantastisch klar zu erkennenden südlichen Sternenhimmel und gehen dann ins Bett.


Noch ein Wombat.

Schöne Grüße,
Dirk

Schneewie

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Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
« Antwort #93 am: 16.01.2011, 11:45 Uhr »
Einen Wombat in freier Wildbahn haben wir leider nicht sehen können - schade. Da habt Ihr aber sicher richtig Glück gehabt, oder gibt es die im Wilsom Prom häufiger?
Gruß Gabriele

wuender

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Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
« Antwort #94 am: 16.01.2011, 16:05 Uhr »
Einen Wombat in freier Wildbahn haben wir leider nicht sehen können - schade. Da habt Ihr aber sicher richtig Glück gehabt, oder gibt es die im Wilsom Prom häufiger?

Die gibt es schon recht häufig dort.

Wobei es etwas Glück war, dass wir den Wombat am Nachmittag getroffen haben. Denn tagaktiv sind die Wombats meines Wissens nur im Winter und zum Beginn der Frühlings. Ansonsten sind es dämmerungs- und nachtaktive Tiere. Aber am Abend und vor allem der Nacht muss man, wenn man dort auf dem Camprground rumläuft, aufpassen, nicht über einen Wombat zu stolpern :D

Schöne Grüße,
Dirk

@Ilona: Schon seltsam genug oder immer noch "nur" herzig? :wink: :lol:

Katja

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Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
« Antwort #95 am: 16.01.2011, 16:17 Uhr »
Wir sind damals die Ostküste runtergefahren, statt durch's Landesinnere. Hat uns gut gefallen.
Hymans Beach und Ninety Mile Beach waren klasse, und die Känguruhs am Pebbly Beach...
Danke übrigens noch für den Hinweis zur Paarungszeit!

An die Power Nap Schilder kann ich mich auch noch erinnern! :wink:

Im Tarra Bulga National Park hat es uns auch super gefallen.
Im Wilsons Prom hatten wir dann leider doch einen Regentag. Am Squeaky Beach sind wir aber auch gewesen.

Und Wombats, das ist toll! Haben wir leider nicht gesehen.

Gruß
Katja
Viele Grüße
Katja

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Saguaro

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Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
« Antwort #96 am: 16.01.2011, 17:05 Uhr »
@Ilona: Schon seltsam genug oder immer noch "nur" herzig? :wink: :lol:

So einen Wombat könnte ich mir als Kuscheltier vorstellen :dance:. Echt knuffig :grins:. Gassi-Gehen mit Wombat, das wäre die Sensation :pfeifen:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

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wuender

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Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
« Antwort #97 am: 16.01.2011, 17:57 Uhr »
So einen Wombat könnte ich mir als Kuscheltier vorstellen :dance:. Echt knuffig :grins:. Gassi-Gehen mit Wombat, das wäre die Sensation :pfeifen:.

Du könntest Dich mal gemeisam mit Katharina auf die Suche nach einem Wombat-Importeur machen. Sie hätte nämlich auch gerne so ein Tier. Und zwar als Fußbank, also um es vor das Sofa zu stellen. Von der Form her würde das recht gut passen, muss ich zugeben... :D :wink:

Schöne Grüße,
Dirk

Doreen & Andreas

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Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
« Antwort #98 am: 17.01.2011, 10:07 Uhr »
Eine interessante Route habt Ihr genommen, Dirk.
Aber uns ging es damals ähnlich, wir haben ab und zu einen Schlenker ins Inland gemacht (u.a. auch, um mal einen Blick auf Canberra zu werfen, haben den dort geplanten Tag aber auch nach einigen Stunden abgebrochen), aber es hat uns immer wieder in Richtung Küste gezogen.

und die Känguruhs am Pebbly Beach...
Ja, dort haben wir in der Dämmerung auch unzähliche Roos sehen können. Ist also offensichtlich kein Geheimtipp mehr  :wink:

Kangaroos mit Joeys im Beutel haben wir auch gesehen und auf Kangaroo Island sogar eine Koalamama mit Joey auf dem Rücken. Aber um die Wombatsichtungen seid Ihr echt zu beneiden. Die haben sich vor uns immer erfolgreich versteckt...  :shock: :heulend:
Viele Grüße,
Andreas
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Saguaro

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Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
« Antwort #99 am: 17.01.2011, 11:33 Uhr »
Du könntest Dich mal gemeisam mit Katharina auf die Suche nach einem Wombat-Importeur machen. Sie hätte nämlich auch gerne so ein Tier. Und zwar als Fußbank, also um es vor das Sofa zu stellen. Von der Form her würde das recht gut passen, muss ich zugeben... :D :wink:

Hallo Dirk,

allerdings ist der Unterschied zwischen mir und Katharina, dass ich mich als Sitzkissen für den Wombat zur Verfügung stelle :grins:. Ich kann doch meine Füße nicht auf so einem niedliches Tierchen ablegen :nono:.

Bevor wir jedoch nach einem Importeur Ausschau halten, solltest du mir die noch restlichen Tiere präsentieren, damit sich die Frachtkosten lohnen  :grins:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

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wuender

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Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
« Antwort #100 am: 18.01.2011, 08:16 Uhr »
Guten Morgen allerseits,

heute treten zum ersten mal die technischen Probleme mit unserem Auto auf. Trotzdem können wir zwei schöne Wanderungen machen:

3.10.2010 Wilsons Promontory NP
Wir schlafen etwas aus und freuen uns darauf, heute einige der vom Telegraph Saddle aus startenden Trails zu laufen. Eventuell auch - falls es gut läuft - den Rundweg über die Sealers Cove und die Little Waterloo Bay. Das sind zwar gut 34 Kilometer und offiziell mehrere Tagesetappen, wir trauen es uns aber dennoch als Tagestour zu. Als wir jedoch mit dem Spaceship den kurzen Weg zum Trailhead zurücklegen wollen, staunen nicht schlecht, als der Anlasser des Autos nur ein asthmatisches Röcheln und danach nur noch ein leises Klacken von sich gibt. Wir fühlen uns an die Probleme bei der Übergabe des Wagens in Sydney erinnert - als die Batterie angeblich durch eine offene Tür während der Nacht entladen wurde. Scheinbar hat die Batterie es nicht gemocht, dass wir gestern Abend für einige Zeit unsere mitgebrachte Stablampe an den Zigarettenanzünder gehängt haben. Nachdem an vielen Zelten rund um unseren Stellplatz Frühstückszeit ist, fragen wir rum, ob jemand ein Starthilfekabel hat. Hat aber keiner, und auch des Angebot, uns anzuschieben, müssen wir leider ablehnen - das würde bei einer Automatikschaltung nicht wirklich den gewünschten Effekt haben. Also laufen wir zum Visitor Center, warten, bis dieses um 9:30 Uhr öffnet und erklären dann einer Rangerin unser Problem. Nachdem es den Rangern in den Nationalparks der USA teilweise angeblich verboten ist, bei technischen Problemen mit dem Auto zu helfen, sind wir sehr erfreut, als die Rangerin in ein Hinterzimmer verschwindet und nach kurzer Zeit mit einem tragbaren Gerät wieder auftaucht. Dieser kleine Kasten beinhaltet eine Batterie, einen Ladestandanzeiger sowie die für Starthilfe nötigen Kabel. Wir dürfen die Box gegen Pfand mitnehmen und sollen sie bis um 16:30 wieder zurück bringen. Wieder zurück am Auto stellt sich die sehr interessante Frage, welche der beiden Batterien des Spaceships die für den Startvorgang zuständige Primärbatterie ist. Nachdem wir diese Frage elegant per Trial-and-Error geklärt haben, können wir endlich aufbrechen. Da wir zwei Nächte hier gebucht haben und die nächste Autowerkstatt mehr als hundert Kilometer entfernt ist, setzten wir den Tag ganz pragmatisch weiter wie geplant fort. Die Batteriebox nehmen wir einfach mit.

Für eine 35 Kilometer lange Runde reicht die Zeit natürlich nicht mehr, also beschließen wir, die zehn Kilometer vom Telegraph Saddle zur Sealers Cove und wieder zurück zu laufen. Der Weg entpuppt sich als äußerst abwechslungsreich: Zunächst geht es durch einen lichten Eukalyptuswald leicht bergauf zum Windy Saddle, einer bewaldeten Passhöhe mit einer kleinen Lichtung. Von hier an geht es mehr oder weniger steil bergab in einen schönen Regenwald, der uns an unseren Besuch im Tarra Bulga National Park erinnert. Die Anzahl der Vögel, die sich durch mehr oder weniger schräge Pfeiftöne zu erkennen gibt, ist äußerst beeindruckend. Viele dieser Geräusche könnte man aufnehmen und prima als Handyklingelton vermarkten. Nach einiger Zeit flacht der Weg ab und verläuft von nun an auf einem Boardwalk durch eine mit lichtem Wald bestandene Sumpflandschaft. Der Boardwalk endet nach einiger Zeit an einer kleinen Bogenbrücke und direkt danach erreichen wir die Sealers Cove.


Trail zur Sealers Cove im Eukalyptuswald.


Trail zur Sealers Cove im Regenwald.


Sumpflandschaft.

Wir fühlen uns auf die Insel von Robinson Crusoe versetzt: Der Wald endet direkt an einer Bucht mit schönem hellen Sandstrand und türkisfarbenen Wasser. Während im Landesinneren der Himmel zu sehen war, ist das Meer von dichtem Nebel bedeckt. Das gibt der Szenerie eine zusätzliche mystische Stimmung. Wir pausieren kurz und genießen den Ausblick. Dann machen wir uns an den langen Rückweg. Dabei treffen wir eine Gruppe von Mehrtageswanderern. Obwohl diese drei Herren deutlich älter sind als wir, hängen sie uns auf der Ebene ohne Probleme ab. Wir sind beeindruckt ob der Fitness der australischen Wanderer. Als wir aber in den Regenwald kommen und damit zu den ersten steilen Stellen des Weges, überholen wir die Australier und sehen sie danach nicht mehr wieder. Der Eukalyptuswald zwischen dem Windy Saddle und den Parkplatz ist durch die inzwischen schon höher stehende Sonne gut aufgeheizt und hier merken wir, dass dieser Hike doch ziemlich Kraft gekostet hat. Wieder am Auto angelangt freuen wir uns sehr auf kühle Getränke und Tim Tam-Kekse aus dem Kühlschrank des Spaceships. Während einer längeren Rast entscheiden wir, gleich auch noch den Mount Oberon zu besteigen - die Zeit müsste danach noch gut ausreichen, um das am Morgen ausgeliehene Ladegerät zurückzugeben.



Strand an der Sealers Cove.


Boardwalk.

Der Weg auf den Mount Oberon entpuppt sich als relativ einfallslos angelegte Forststraße. Einfallslos deswegen, da man in Australien scheinbar von der Erfindung der Serpentine nicht viel hält und diese daher sehr sparsam einsetzt. Stattdessen führt der Weg größtenteils schnurgerade seitlich entlang der Bergflanke hoch. Immerhin aber im Wald, somit ist es schattig. Kurz unterhalb des Gipfels verlässt die Straße den Wald und erreicht die vermeintlich auf dem Gipfel stehenden Funkmasten. Ab hier geht es deutlich abwechslungsreicher über Treppen und Felsen weiter zum eigentlichen Gipfel. Diesen erreichen wir mehr oder weniger auf dem Zahnfleisch kriechend, sind aber sofort überwältigt vom tollen Ausblick. Der Gipfel des Mount Oberon ist mit 558 Metern der höchste Punkt im Wilsons Promontory National Park und bietet somit einen 360-Grad-Rundumblick. Wir sehen im Westen das endlose Meer, im Süden über weite Strecken den Verlauf des Trails zur Sealers Cove und im Norden die verschiedenen Buchten mit dem Rocky River Campground sowie dem Squeaky Beach. Nach kurzer Pause geht es relativ schnell wieder zurück zum Auto.


Blick vom Mount Oberon nach Süden.


Blick vom Mount Oberon nach Norden.

Das Spaceship springt erfreulicherweise ohne Probleme an - nun hurtig zurück zum Campground um das Ladegerät zurückzugeben. Zusätzlich wollen wir im Shop frische Getränke kaufen - wir haben sämtliche vorhandene Flüssigkeit vor, während und nach den beiden heutigen Hikes ausgetrunken. Um kurz nach vier am Visitor Centre angekommen hat dieses seltsamerweise schon geschlossen - ebenso der Shop nebenan. Offizieller Ladenschluss ist doch um 16:30 Uhr - haben wir etwas verpasst? Das haben wir in der Tat, nämlich dass in Australien die Umstellung zwischen Winter- und Sommerzeit zu anderen Terminen stattfindet als in Europa - und zwar in der Nacht vom 2. zum 3. Oktober... Naja, in den Sanitäranlagen des Campgrounds gibt es Trinkwasser und das Ladegerät wird es auch bis morgen bei uns aushalten. Wir legen eine ausgiebige Picknickpause ein, umschwirrt von jeder Menge hungriger Crimson Rosellas. Zum ersten Mal hören wir die Geräusche, die diese Papageien von sich geben - eine Mischung aus dem Quietschen einer Gummiente mit dem Fiepen von R2D2 aus Star Wars.


Junger Crimson Rosella.


Bettelnder Crimson Rosella.


Startender Crimson Rosella.

Inzwischen rückt der Sonnenuntergang näher. Wir wollen die Gelegenheit nutzen, dass wir uns an einem der wenigen Orte von Ostaustralien befinden, an denen die Sonne über dem Meer untergeht. Nachdem der von uns eigentlich angesteuerte Whiskey Beach gesperrt ist, fahren wir eine Bucht zurück zum Picknick Beach. Da es schon dunkel wird, sind wir sehr vorsichtig unterwegs - Katharina als Beifahrerin liest aus der Parkzeitung vor, auf welche Tiere man hier beim Autofahren in der Dämmerung achten muss. Genau in dem Moment in dem sie bei Wombats angelangt ist, läuft eines dieser Tiere auf die Straße, weicht zunächst nach links in den Straßengraben aus, überlegt es sich dann anders und rennt wieder auf die Straße. Es überquert die Straße vor unserem Spaceship und läuft dann im rechten Straßengraben einige Zeit lang panisch neben uns her. Den Picknick Beach erreichen wir nach kurzer Wanderung und erleben dort einen wunderschönen Sonnenuntergang.


Picknick Beach kurz vor dem Sonnenuntergang.


Sonnenuntergang am Picknick Beach.

Wieder zurück am Campground gibt es zunächst ein Abendessen und danach noch australische Wildlife pur: Ist man in der Nacht auf dem dunklen Campground unterwegs, so fallen viele niedrige dunkle Schatten auf, wo tagsüber nur Wiese ist. Aus der Nähe betrachtet, handelt es sich um Wombats, die hier in der Nacht die ehrenvolle Aufgabe eines Rasenmähers übernehmen. Einige dieser Tiere nehmen Reißaus, wenn man sich nähert. Einige andere dagegen lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen und sogar streicheln. Als wir wenig später lesend und Reisebericht schreibend an einem Picknickplatz sitzen, sehen wir ein schwarzes Tier um die Ecke laufen. Dabei handelt es sich nicht - wie wir zunächst annehmen - um einen Wombat, sondern um ein Possum. Leider haben wir keine Kamera zur Hand, um dieses niedliche Beuteltier abzulichten.

Übermorgen geht's weiter.

Schöne Grüße,
Dirk

Doreen & Andreas

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Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
« Antwort #101 am: 18.01.2011, 10:32 Uhr »
Sehr anschaulich beschriebener Tag, Dirk.
Besonders dieser Vergleich gefällt mir:

Zum ersten Mal hören wir die Geräusche, die diese Papageien von sich geben - eine Mischung aus dem Quietschen einer Gummiente mit dem Fiepen von R2D2 aus Star Wars.
:lol: :lachen07: :daumen:

35 km als Tageswanderung war aber ein ganz schön sportliches Vorhaben. Schade, daß das die Fahrzeugbatterie verhindert hat, hätte mich interessiert, ob Ihr es geschafft hättet  :wink:
Viele Grüße,
Andreas
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Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
« Antwort #102 am: 18.01.2011, 14:30 Uhr »
Nachdem es den Rangern in den Nationalparks der USA teilweise angeblich verboten ist, bei technischen Problemen mit dem Auto zu helfen, sind wir sehr erfreut, als die Rangerin in ein Hinterzimmer verschwindet

 :kratz: Ich dachte, wir befinden uns in Australien  :whistle: !?

Was sind Tim Tam Kekse  :zuck: ? Die schmecken den Rosellas bestimmt auch  :zwinker:. Ich liebe Papageie  :groove:, solange sie den Schnabel halten  :grins:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

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Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
« Antwort #103 am: 18.01.2011, 15:18 Uhr »
Was sind Tim Tam Kekse  :zuck: ?

 :arrow: TimTam´s Leeeeecker...  :lachen4:

Die schmecken den Rosellas bestimmt auch  :zwinker:.

Eher nicht, Schokokekse sind nichts für Vögel...  :nono:
Viele Grüße,
Andreas
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Re: Land-der-seltsamen-Tiere-Tour 2010: Vier Wochen durch Australien
« Antwort #104 am: 18.01.2011, 16:46 Uhr »
Was sind Tim Tam Kekse  :zuck: ?

 :arrow: TimTam´s Leeeeecker...  :lachen4:

Die schmecken den Rosellas bestimmt auch  :zwinker:.

Eher nicht, Schokokekse sind nichts für Vögel...  :nono:

Bitte jetzt nichts über Tim Tams schreiben, dann will ich sofort welche haben. :lol:
Die sind einfach nur lecker!!!!
Gruß Gabriele