Und in einem Rutsch gleich das Fazit:
FazitEigentlich wollten wir ja nach New England. Aber dann kam - wie Ihr in den vergangenen Wochen selber nachlesen konntet - alles ganz anders.
In den letzten Jahren waren wir jedes Mal zum Urlaub in den USA. So wunderschön es dort auch ist - irgendwie wollten wir nicht jedes Jahr immer wieder ins gleiche Land fahren. Lieber mal etwas anderes ausprobieren. Dass die Wahl auf Australien fiel, war dann relativ spontan. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann diese Entscheidung genau gefallen ist.
Ein Crimson Rosella. Der Schritt von den USA in Richtung Australien komplizierte zunächst mal die Reiseplanung ungemein: Nationalparks von denen man noch nie etwas gehört hat, Mietwagenfirmen, die man nicht kennt. Was für Motelketten gibt es eigentlich in Australien? Damit im Zusammenhang gleich auch eine ganz schwierige Frage: Was sollen wir als eingefleischte Motel-Übernachter machen, wenn es in oder an einigen der schönsten Nationalparks in Australien keine Motels oder Cabins gibt? Mietwagen und Zelt? Camper? Allradcamper?
Ein hungriges Wombat. Die letztendlich getroffene Wahl entpuppte sich als Volltreffer: Die Entscheidung für das Campen machte einige Tierbeobachtungen überhaupt erst möglich - zum Beispiel das nächtliche Wombat-Spotten im Wilsons Promontory National Park. Die Auswahl der Autos war auch genau passend. Wir waren ja fast drei Wochen mit dem Spaceship unterwegs. Dieses verbraucht nicht viel mehr Benzin als ein normaler PKW und kostet auch nicht viel mehr Miete. In Australien-Foren liest man zwar warnende Stimmen, dass so ein Teil recht klein ist, vor allem wenn man bei schlechte Wetter längere Zeit im Schlafbereich verbringen muss. Unsere Meinung: Wenn man nicht gerade an Klaustrophobie leidet, ist das alles gar kein Problem. Mit dem Bushcamper waren wir ebenso glücklich - ein prima Auto für Allradstrecken. Ein wenig unpraktisch ist lediglich, dass es im Prinzip kein breites Doppelbett für zwei Personen gibt. Einer muss immer in den Campingaufbau hochklettern.
Ein neugieriges Känguruh. Zur Route: Wie bei unseren bisherigen USA-Reisen haben wir zu Beginn der Planung eine Wunschliste erstellt und die einzelnen Punkte dieser Liste dann verbunden. So Dinge wie die Gold Coast, das Great Barrier Reef und die Gegend um Darwin haben wir mit Absicht ausgelassen. Alles zusammen geht nun mal nicht und wenn man zuviele Ziele in die Reise stopft, wird es nur zu einer unnötigen Hetzerei. Letztendlich waren wir mit der Reiseroute absolut glücklich. Wir versuchen ja immer, möglicht viel Abwechslung in unsere Routen reinzubringen. Ich denke, dass das mit der Mischung aus Städten, Bergen, Küste und Outback auch gelungen ist. Wobei ich zugeben muss, dass die Landschaften an der Süd- und Ostküste teilweise schon relativ ähnlich sind - dafür gab es hier dann als "Abwechslungs-Faktor" die schönsten Tierbeobachtungen. Absoluter Höhepunkt der Reise war aber der Abstecher ins menschenleere und wunderschöne Outback. Das hat richtig Appetit auf mehr gemacht - wenn wir nochmal nach Australien fahren sollten, muss mindestens einer der bekannten Allradtracks dran glauben.
Ein hungriger Koala. Ein Punkt, der Im Kontext mit Reisen in die USA immer gerne diskutiert wird, ist die Frage, ob man die Übernachtungen vorbucht oder nicht. Wir haben in Australien nur in den großen Städten und für die ersten Tage in den Bergen vorgebucht. In den Städten war es einfach praktisch, ein Zimmer in zentraler Lage zu haben - zumal unsere Zeit dort jeweils recht knapp bemessen war. Und in den Bergen war es einfach vorhersehbar zu kalt zum Campen. Ansonsten aber muss man in Australien nicht viel vorbuchen - selbst in Yulara kamen wir als Camper problemlos unter (die halbwegs bezahlbaren Unterkünfte im Resort waren übrigens schon seit langem ausgebucht und es wären nur noch Zimmer zu Mondpreisen zu haben gewesen). Durch diese flexible Planung konnten wir mehrfach die Route spontan etwas umändern.
Ein Wellensittich. Wir würden diese Reise jederzeit wiederholen. Dennoch sieht uns Australien in den nächsten Jahren vorraussichtlich nicht wieder - genau so wenig wie übrigens die USA. Dafür gibt es einfach noch zu viele andere tolle Ecken auf der Welt.
Vielen Dank an alle Mitleser! Ich hätte nicht erwartet, dass ein non-USA-Bericht hier so viel Interesse hervorruft. Ich fand es sehr schön, mit Euch die Reise hier im Forum ein zweites Mal zu erleben zu können.
Nun zum Schluss zu den versprochenen Literaturtipps. Wir hatten insgesamt vier Bücher mit dabei:
Veronika Pavel: Australien - Osten und ZentrumReise Know-How-Verlag, ISBN: 978-389662530
Schöner Reiseführer im Stil des altbekannten Grundmann. Für die Reisevorbereitung ist der ausführliche Infoteil zu Beginn des Buches interessant, Weiter hinten finden sich - in Reihenfolge einer großen Rundreise angeordnet - viele Detailinformationen zu bekannten und unbekannten Zielen sowie jede Menge Karten.
Steffen Albrecht: Australien mit OutbackIwanowski-Verlag, ISBN: 978-3923975389
Sehr detaillierter und umfangreicher Reiseführer. Schöne Innenstadtpläne sowie gute Beschreibung auch zu etwas weniger überlaufenen Reisezielen wie beispielsweise den Ortschaften entlang der Allradpisten im Inneren Australiens
Lutz Fehling: Australien - Natur-ReiseführerHupe-Verlag, ISBN: 978-3932084348
Ohne dieses Buch hätten wir so manches Tier nicht identifizieren können. Die Tier- und Pflanzenwelt Australiens wird in liebevollen und detaillierten Zeichnungen vorgestellt. Sicherlich kann man nicht erwarten, dass hier wirklich jedes Tier von Australien vorkommt, aber für den ersten Überblick ist dieses Buch mehr als ausreichend.
Camps 4 Australia WideCamps Australia Wide Pty Ltd, ISBN: 978-0980570311
In Deutschland leider nur sehr schwer (oder sehr teuer) erhältliches Werk, welches den aktuellen Hema-Straßenatlas mit einer Zusammenstellung (fast) aller einfacher Campgrounds in Australien kombiniert. Einfacher Campground bedeutet in diesem Kontext, dass eine Powered Site für zwei Personen pro Nacht nicht mehr als 22 $ kostet. Die teuren Ketten wie Big 4 tauchen daher in dem Buch nicht auf. Wir haben nach langem Suchen ein solches Buch in Deutschland bekommen. Nur um dann in Sydney festzustellen, dass auch ein Examplar in jedem Spaceship liegt.
Und das war nun das Ende des Berichts.
Schöne Grüße,
Dirk