Sonntag, 18.03. Tirasberge –Fish River CanyonNach einer erholsamen Nacht werden wir früh wach. Bevor wir abreisen, müssen wir noch zum Haupthaus, um unsere Rechnung zu bezahlen und unsere Sachen aus dem dortigen Kühlschrank zu holen. Da wir die anderen jedoch nicht beim Frühstück stören wollen, nutzen wir die Zeit, um unsere Sachen neu zu ordnen und unsere Fotoapparate und den Camcorder zu säubern. Zum Frühstück leisten uns Bergstare Gesellschaft, Kaffee und Tee entfallen heute und die nächsten Tage, da wir nach dem Vorfall mit der Gasflasche keine Möglichkeit haben, Wasser heiß zu machen.
Gespannt, wohin es uns heute verschlagen wird, verlassen wir die Namtib Farm.
Die nächsten drei Nächte haben wir nicht vorgebucht, da wir uns vor Ort erst erkundigen wollten, ob die landschaftlich schöne Straße von Rosh Pinah nach Aus passierbar ist. Von unseren Gastgebern haben wir erfahren, dass die Brücke über den Löwenfluss wahrscheinlich nach den Regenfällen gesperrt ist, aber da sie es auch nur über Dritte gehört haben, sollen wir in Aus nach aktuellen Informationen fragen.
Die weitere Strecke entlang der D 707 Richtung Süden ist genauso schön wie der nördlichere Teil.
Dann noch knapp 50 km auf der C 14, ehe wir auf die Teerstraße B 4 Richtung Aus abbiegen. Sowohl die Schotterstraßen als auch die Teerstraße sind in sehr gutem Zustand. In Aus tanken wir, erhalten jedoch leider keine Informationen bezüglich der Strecke über Rosh Pinah, da der General Store sonntags nicht geöffnet hat. Wir riskieren nichts, und werden nun die B 4 Richtung Keetmanshoop fahren und dann über die C 12 und C 37 zum Fish River Canyon fahren. Vorher gönnen wir uns im Bahnhofshotel Käsekuchen und Kaffee. Für den schmackhaften Kuchen, der sehr sättigend ist und schwer im Magen liegt, nehmen sie hier Ku`Damm-Preise (umgerechnet 3,50 €/ Stück).
Gestärkt fahren wir weiter. Einen ersten Blick auf den Fish River können wir von der Brücke über den Fluss werfen. Er führt gut Wasser, wie die grünen Inseln zeigen.
Die Fahrt auf der C 37 zieht sich. Wir beschließen, uns beim Canyon Roadhouse nach einer Campsite zu erkundigen und, sollte es uns nicht zusagen oder ausgebucht sein, nach Hobas weiterzufahren.
Uns gefällt die Atmosphäre sofort, wir können uns auch einen Stellplatz aussuchen. Wir entscheiden uns für Campsite 2. Die Stellplätze liegen -zumindest gefühlt- näher zusammen als beim Sesriem Campingplatz, aber durch Sträucher hat man etwas Privatsphäre. Als erstes versuche ich, unseren Kühlschrank ans Stromnetz anzuschließen (er kühlt leider während der Fahrt nicht gut, obwohl Christian bereits die Sicherungen ausgewechselt hat), aber der Stecker passt nicht in die Dose. Christian Blick sagt: Frauen und Technik, aber dann muss er zugeben, dass es nicht an mir liegt, sondern man benötigt einen Adapter.
Das hätte die Angestellte an der Rezeption uns auch gleich sagen können, denn wir hatten uns nach einem Stromanschluss erkundigt. Gegen 200 ND Pfand wird mir der Adapter ausgehändigt.
Wir sehen uns in der Anlage um, die viele Fotomotive bietet.
Der Pool bietet uns dann die willkommene Abkühlung. Wir kommen mit einem Pärchen ins Gespräch, die bereits drei Wochen unterwegs sind und noch sieben Wochen vor sich haben. Neid- das würden wir auch gerne mal haben.
Auf die felsige Anhöhe führt ein Wanderweg, aber wir können uns dazu nicht aufraffen. Ich speichere die Fotos auf den Laptop, während Christian sich am Grill um unser Abendessen kümmert. Beim Holznachlegen stößt er auf einen kleinen Skorpion, den er mit dem Spaten abseits ins Gebüsch befördern will. Er erwischt ihn aber so unglücklich, dass er ihn ins Jenseits befördert.
Was uns auffällt, sind die vielen Fliegen hier. Besonders beim Essen stören sie, aber dennoch bleiben wir noch eine ganze Weile draußen sitzen und unterhalten uns.
Tageskilometer: 374
ÜN: CP Canyon Roadhouse, 120 ND pP