Und weiter geht die wilde Fahrt mit
Tag 6Der Blick aus dem Fenster bedeutet Gutes. Die Wettervorhersage aus der Zeitung stimmt. Es ist nur leicht bewölkt und die Sonne scheint. Nach dem Anziehen und Koffer Packen, schauen wir an der Rezeption ob wir unsere Koffer bis heute Abend irgendwo verstauen können. Das ist kein Problem, wird uns mitgeteilt, wir bekommen einen Zettel, checken aus und los geht ein weiterer Tag in Shanghai. Wir holen nach, was wir gestern nicht machen konnten. Den Ausblick vom Dach des Starbucks am Peoples Square auf den Park. Die Sonne scheint noch richtig warm und der Park füllt sich.
Ach so, wir haben unser Hotel noch gar nicht vorgestellt. Wir sind im JW Marriott am Tomorrow Square untergerbracht. Das Hotel ist einzigartig von der Bauweise, die Zimmer sind erstklassig. Das Hotel beginnt erst im 38. Stock und hier ist ein Bild aus dem Peoples Square aufgenommen:
Hier noch ein Blick auf das Hotel und den Tomorrow Square aber an einem anderen Tag aufgenommen.
Nach dem Kaffee gehen wir in den Park, der wunderschön mit kleinen Seen angelegt ist. Eine richtige Ruheoase für den Lärm auf der Strasse gleich nebenan. Hier spielen Chinesen Karten, werden in Kung Fu oder Tai Chi trainiert oder laufen einfach wie wir durch den Garten.
Die Seen sind voll mit wunderschönen Seerosen, die Rasenflächen sind sehr schön gepflegt und es gibt überall Möglichkeiten zum Ausruhen. Das machen wir nicht, denn wir haben noch keinem Grund zum Ausruhen.
Übrigens haben die Seerosen die Nanotechnologie erfunden. Woran kann man das erkennen ? Schaue man sich nur mal eine Seerose genau an und dann ist einem das klar.
Wir nehmen wieder die Metro Linie 2 Richtung Lujiazui und steigen wieder am Oriental Pearl TV Tower aus. Heute wollen wir endlich die Aussicht von oben geniessen. Wir gehen zuerst zum Jin Mao Tower, der etwas weiter nach hinten versetzt steht. Auch hier nutzen wir wieder die Überführungen, denn eine sechsspurige Strasse überquert sich in China schlecht. Dort angekommen ist die Orientierung wie eigentlich in jedem Gebäude schwierig. Man findet einfach den Eingang zum Observation Deck nicht bzw. erst nach Suchen.
Wir bezahlen den Eintritt und gehen Richtung Eingang. Hier ist man für einen grösseren Andrang vorbereitet, den es aber heute nicht gibt. Wir rasen mit 9 m / sec nach oben und erreichen den 88. Stock auf 350 m in wenigen Sekunden. Nach dem Aussteigen bietet sich uns ein Rundumblick über die ganze Stadt mit all ihren Facetten.
Sehr interessant ist auch wie sich die Stadt seit der Expo entwickelt hat. Wir halten uns etwas länger auf , da wir auf jeder Seite des Turms genauestens nach draussen schauen. Das neuste Gebäude ist das World Financial Center auch Flaschenöffner genant. Warum ist nach dem Bild jedem klar.
In der Mitte des Turms ist eine Glasplatte eingefasst, die einen Blick 30 Stockwerke nach unten zulässt. Hier ist das Hotel Grand Hyatt zuhause.
Hier noch ein toller Fast-Rundumblick auf den Bund und die Skyline von Shanghai
Wir fahren nach etwas einer Stunde wieder nach unten. Der Weg führt uns dann Richtung Oriental Pearl TV Tower. Rings herum steht ein Hochhaus am anderen. Und wo noch keines steht, wird gerade eines gebaut. Hier der Blick vom Jin Mao Tower kommend Richtung Oriental Pearl TV Tower.
Weiter vorbei am Apple Store. Auch heute ist wieder eine Schlange oder sind es zwei Schlangen ? Der Eingang wurde heute komplett geschlossen und es gibt eine Schlange für den Kauf eines iPhone 4 und eine weitere Schlange für den „normalen“ Zutritt in den Store. Unglaublich was hier abgeht ! Dieses Mal gehen wir nicht hinein, wir haben noch die Möglichkeit in Peking.
Mit der nächsten Überführung kommen wir zum Oriental Pearl Tower, dem grössten Fernsehturm Chinas und dem dritthöchsten der Welt. Es ist hier mächtig was los, alles wird für den morgigen Nationalfeiertag vorbereitet. Am Ticketschalter sind wir etwas ratlos, da es verschiedene Kategorien gibt, wir aber nicht wissen, welche wir nehmen sollen. Die Dame am Schalter spricht nicht gerade gut Englisch und so nehmen wir Tickets für ganz nach oben, was sich später als Fehler herausstellen sollte.
Der Aufzug führt uns zuerst in die grosse Kuppen in 256 Meter Höhe. Dort ohne grosse Wartezeit angekommen, schauen wir ebenfalls rundherum. Auch von hier oben ist es sehr sehenswert und eine andere Blickrichtung als vom Jin Mao Tower.
Wir entscheiden uns ganz nach oben, in die kleinere Kuppel in 350 Meter Höhe zu gehen, und das war ein folgenschwerer Fehler. Wir stehen über eine Stunde in der Schlange am Aufzug, der uns nach oben bringen soll. Dort oben angekommen, sehen wir eigentlich das gleiche wie weiter unten, nur durch völlig verdreckte Scheiben und in einem kleineren Raum. Wir sind dann schnell wieder nach unten, wenn man da von schnell reden kann.
In der Etage, wo wir zuerst waren, angekommen gibt es eine weitere Möglichkeit nach aussen zu schauen. Und zwar von einem mit Glasboden ausgestatteten Aussenbereich. Das sehen wir aber erst als wir in der Schlange nach ganz unten stehen. Frank entscheidet spontan das anzuschauen und springt nach draussen. Die ersten Schritte sind etwas „vorsichtig“ aber nur wenn man dabei nach unten schaut.
Birgit kommt auch aus der Schlange und folgt den positiven Bewertungen die Frank berichtet. Es ist sehr interessant in 253 Meter auf einem Glasboden zu laufen. Da ist der Grand Canyon Skywalk ein Kinderfasching dagegen und das hier ist deutlich günstiger.
Die Fahrt nach unten geht dann deutlich schneller, aber auch die Suche nach dem Ausgang ist wieder mal mehr als schwierig und wir gehen auf unerlaubten Wegen bis wir von der Security angehalten werden und umdrehen müssen. Natürlich müssen wir erst durch den Shop. Wer hat da von wem abgeschaut ? Die Amis von den Chinesen oder anders herum ?
Unsere letzte Station in Shanghai ist der Jade Buddha Tempel, der aber leider etwas angelegen liegt. Wir nehmen die Metro Linie 2 Richtung East Xujing und steigen an der Haltestelle Jing‘ an Temple in die neue Linie 7 Richtung Shanghai University um. Nach zwei Stops steigen wir an der Changshou Road schon wieder aus. Hier sind wir sofort in eine andere Welt eingetaucht. Alles wirkt unordentlicher, die Strassen verstopft mit Menschen, Fahrrädern, Rollern und Autos und überall sieht man alte Geschäfte und „Restaurants“.
Die Suche nach dem Jade Buddha Tempel ist ohne unsere iPhone Navi fast unmöglich. Wir finden es aber schließlich aber trotzdem und stehen an der Pforte. Tickets gibt es gleich nebenan und wir werden einige Yuan los. Eine Frau spricht uns auf english an. Zuerst macht sie nicht den Eindruck, als dass sie was verkaufen will, da sie sehr ausführlich erzählt und fragt. Dann zückt sie eine Visitenkarte und überreicht uns diese mit nur einer Hand ! Das ist dann klar, dass es sich hierbei um einen Laden handelt, in den wir gelotst werden sollen. Wir lehnen dankend ab.
Der Tempel ist nicht sehr alt aber Shanghais meistbesuchter und sehr gut erhalten. Der Tempel beinhaltet verschiedene Hallen, die diverse Buddhas in Überlebensgrösse darstellen.
In den weiteren drei Hallen findet man ebenso schöne Buddha-Figuren, die alle sehr aufwenig verarbeitet sind. Viele Menschen kommen hier her und beten bzw. lassen sich aus den Händen lesen oder sprechen mit den Mönchen.
Im Hof hat man die Möglichkeit Räucherstäbchen in einem Weihrauchgefäss zu verbrennen. An sich ist der Tempel sehenswert, wenn nur die beschwerliche Anreise nicht wäre. Wir sind gegen 17 Uhr mit dem Rundgang fertig, kurz danach schliesst der Tempel auch.
Wir gehen wieder retour Richtung Metro, sind immer wieder auf der Suche nach etwas Eßbarem, da wir seit dem Frühstück noch nichts passendes gefunden haben. Wo sind denn die berühmten Strassenverkäufer ? Jetzt könnten wir einen gebrauchen. Am Schluß, kurz vor der Metrostation landen wir im McDonalds. Es ist doch sehr erstaunlich wie stark die Chinesen die amerikanischen Ketten wie Pizza Hut, Subway oder auch Starbucks Coffee angenommen haben. Dieses Restaurant ist jedenfalls brechend voll.
Wir nehmen die Metro wieder retour Richtung Hotel um unsere Koffer abzuholen. Wir sind leider aufgrund der langen Warterei am Aufzug des Oriental Pearl TV Tower später dran als geplant. Das bringt uns aber nicht aus der Ruhe. Am Hotel angekommen, haben wir unsere Koffer innerhalb von Minuten und gehen wieder retour zur Metro, wo wir gerade her gekommen sind. Die Linie 2 fährt direkt zum Hongqiao Airport, von dem heute unsere weitere Reise nach Beijing oder auch Peking starten. Die Fahrt dauert leider länger als geplant, da dieser Zug eine Station vor dem Flughafen endet und wir nach draussen gebeten werden. Der nächste Zug kommt aber zum Glück gleich.
Wir erreichen den Flughafen und werden zuerst in eine Art Sicherheitsschleuse gesteckt, wo wir in Gruppen zu den Terminals gehen dürfen. Leider ist nirgendwo eine Anzeige wo wir einchecken müssen, also gehen wir immer dem Schild „Departure“ nach. In der Check In Halle angekommen, finden wir gleich den Air China Bereich und stellen uns an. Der Counter schließt 45 Minuten vor Abflug und wir haben jetzt 55 Minuten vor Abflug. Das reicht ja hoffentlich noch. Als wir einchecken, wurde unser Koffer zum Sicherheitscheck ausgewählt und wir mussten auch noch den Koffer öffnen lassen. Wir sind jetzt erst recht spät dran und bekommen die Tickets erst 35 Minuten vor Abflug. Noch schnell durch den Sicherheits-Check und zum Gate für den Abflug.
Es reicht sogar noch kurz einen Kaffee zu holen und die Toiletten aufzusuchen, als eine Durchsage kommt, dass der Flug aufgrund des sehr hohen Flugaufkommens später startet. Wir nehmen also nochmals Platz und trinken gemütlich unseren Kaffe. Als erneut eine Aussage kommt, springen mindestens 3/4 der Passagiere auf und rennen an den Schalter zum Einchecken. Man könnte meinen hier sind keine Sitze vorher reserviert und die ersten bekommen die besten Plätze.
Im Flugzeug stellen wir fest, dass wir Plätze direkt vor der Wand in Reihe 50 bekommen haben. Somit war mit Glück extra Beinfreiheit garantiert. Die Dame am Check In hatte sich noch entschuldigt, dass es keinen Gangplatz gab. Darauf können wir bei solchen Plätzen gerne verzichten. Die Boeing 777-200 war brechend voll, natürlich alles bedingt durch den morgigen Nationalfeiertag. Wir starten mit etwa 30 Minuten Verspätung, bekommen aber durchgesagt, dass wir vor der geplanten Zeit in Peking ankommen. Da hat es jemand wohl eilig.
Zu Essen gibt es nur einen „Dönerburger“, der aber wenigstens gut schmeckt. Wir vertreiben uns die Zeit mit Reisebericht schreiben oder dösen bis wir dann um 22 Uhr landen. Kontrolle gibt es keine mehr, das Gepäck war gleich da und so sind wir gegen 22.30 Uhr am Airport Express Zug nach Peking. Als wir dort ankommen, fährt uns genau ein Zug vor der Nase weg. Macht nichts, denn am Wartebereich zeigt das chinesische Fernsehen die Champions League Spiele dieser Woche.
Der nächste Zug kommt auch schon und wir steigen ein. Man kann sich diesen Zug etwa mit einem ICE vergleichen. Wir fahren zuerst zum Terminal 1 & 2 des Flughafens und dann weiter zur Endstation Dongzhmen. Als wir dort nach der Metro schauen, werden wir darauf hingewiesen, dass keine mehr fährt. Um 23.10 Uhr ?
Wir gehen nach draussen und nehmen uns ein Taxi. Die Taxifahrer wissen scheinbar, dass alle Reisenden vom Flughafen kommend hier nicht mehr weiterkommen, den es stehen einige da und warten auf Kundschaft. Wir handeln den Fahrer noch von 180 auf 150 Yan herunter und lassen uns zum Hotel fahren. Wenig später sind wir auch da und checken ein. Da hat Frank wieder mal ein tolles Hotel ausgesucht. Bad mit Badewanne und Glasdusche, sowie King-Size Zimmer mit extra Wohnbereich.
Wenig später machen wir unsere Augen zu, es ist wieder mal deutlich nach 24 Uhr. Für morgen haben wir entschieden etwas später zu starten und weniger Programm zu machen. Ob wir das einhalten ? Morgen mehr !
Hotel: Crowne Plaza, Peking
Sonstige Ausgaben: Metro 18 RMB, Eintritt Jin Mao Tower 176 Y, Eintritt Oriental Pearl TV Tower 300Y, Eintritt Jade Buddha Temple 40 Y, Costa Cafe Flughafen 55 Y, Airport Express 50 Y, Taxi 150 Y
Essen: McDonalds 48 Yan