2. TagZum frühstücken gehe ich ins Café de la Paix. Weil im Grand Hotel gegenüber der Opéra Garnier viele japanische Touristen absteigen, gibt es im Cafe de la Paix auch ein japanisches Buffet. So bestimmen Touristen das kulinarische Angebot in diesem historisch schönen Café. Für 45 € ein opulentes, aber auch teures Frühstück.
Café de la Paix... die Hälfte des Frühstücksbuffet. Das warme Futter befand sich in den Töpfen im Hintergrund.
Man konnte aber auch Omelettes in allen Variationen bestellen. P.S. ein iPhone ist eben keine DSLR.
Danach sehe ich mir die wunderschöne Opera Garnier an. Bereits eine halbe Stunde vor Öffnung hat sich eine Riesenschlange am Eingang gebildet... wie an allen bekannten Sehenswürdigkeiten. Gott sei Dank stehe ich bereits seit einer halben Stunde an.
Die Oper war auch
der Treffpunkt der "freizügigen Gesellschaft", siehe auch die Ausstellung "Splendour and Misery. Pictures of Prostitution, 1850-1910" im Musée d'Orsay.
Als Einstieg in meinen Sterne-Marathon habe ich das 2-Sterne-Restaurant Passage 53 ausgewählt, weil in unmittelbarer Nähe die historischen Passagen Colbert u. Vivienne liegen. Das Restaurant Passage 53 ist in der Passage des Panoramas, Hausnummer 53 zu finden, die älteste überdachte Passage (Jahr 1800) in Paris. Am Abend in ein 2- oder 3-Sterne Restaurantin Paris gehen? Da sollte man sich aber nicht die Preise auf der Speisekarte ansehen! Die Durchschnittspreise für ein 8-gängiges Menü bewegen sich zwischen 300-400 EUR, ohne Getränke versteht sich. A la carte wird es nochmals viel, viel (!) teurer! Dafür bieten die meisten Sterne-Restaurants mittags "preisgünstige" Menüs zwischen 140 und 160 EUR an. Das Restaurant Passage 53 bietet ein 4-gängiges Menü für 60 € und ein 9-gängiges "Überraschungsmenü" für 140 € an. Ich entscheide mich für letzteres.
Küchenchef Shinichi Sato und seine 7 Köche bekochen die Gäste in dem nur 20 Sitzplätze fassenden Restaurant. Die vermutlich engste Wendeltreppe der Welt führt hinauf zur kleinen Küche und zu den Örtlichkeiten. Als Aperitif gibt es einen 2005er Taittinger Comtes. Ein Comtes zählt zu den besten Champagner, aber 40 € für ein Glas ist auch ein stolzer Preis.
Nach einem Gruß aus der Küche (Consommé) beginnt es mit einer Foie gras, Auster, Jakobsmuschel mit japanischen Pilze, Seeohren mit Risotto, Kalb, Sorbet als Zwischengang, Wagyu und zum Ende drei Dessertgänge: Sorbet, Milchreis u. flüssige Schokolade. Paar Anmerkungen... die Jakobsmuschel war einfach nur himmlisch, die Foie gras dagegen zu salzig. Das Original Kobe Wagyu bekommt man nicht mal in den USA, aber dafür in Frankreich. Davon hätte ich mehr haben können und dafür weniger Salatbeilage.
Milchreis eigentlich ein simples Gericht, aber was der Shinichi’s Pâttisier daraus macht, ist einfach bombastisch.
Passage 53 (2 Michelin Sterne)
Müsste ich das Passage 53 mit Sternen bewerten, so bekäme das Restaurant von mir knappe 2 Sterne. Ein Punktesystem wie im Gault Millau finde ich etwas aussagekräftiger als Restaurants mit einen, zwei oder drei Sterne zu klassifizieren.
Ich mir anschließend die Passagen Colbert, Jouffroy, Panoramas und Vivienne an. Von diesen Passagen ist Galerie Vivienne mit ihren Glaskuppeln und Mosaikböden sicherlich die schönste. Am Abend gibt es noch ein kleines sechs Gänge-Menü in der Kitchen Galerie, der Ableger vom 1-Sterne-Restaurant Ze Kitchen Galerie.
Sainte-Chapelle und Conciergerie sind das letzte was ich an diesem Tag besuche. Seit dem Attentaten im Januar 2015 herrschen strengste Sicherheitskontrollen in Paris – egal ob in öffentlichen Gebäuden, Museen o. sonstige Sehenswürdigkeiten. Jeder Rucksack wird kontrolliert! Das hat zur Folge das sich die Wartezeiten weiter verlängern, siehe Sainte-Chapelle im Justizpalast.
Notre-Dame am Abend