9. TagDen Höhepunkt der Sterne-Restaurants habe ich mir für den letzten Tag aufgehoben. Das Restaurant Arpège liegt direkt gegenüber dem Musée Rodin. Vor dem Restaurantbesuch besuche ich das Musée Rodin. Ermäßigter Eintrittspreis, weil das Museum gerade renoviert wird und nur eine Teil der Skulpturen von Auguste Rodin zu sehen sind. Eine der besten Ausstellungen IMO. Apropos Renovierung... anscheinend werden im Herbst immer die Sehenswürdigkeiten renoviert, siehe Esplanade de Trocadéro, Grande Arche, Louvre... und die Neugestaltung von Les Halles, die größte U-Bahnstation der Welt, verzögert sich bis Ende 2016.
Unter den 50 weltweit besten Restaurants
http://www.theworlds50best.com liegt das Arpège als bestes franz. Restaurant auf dem 12. Platz (Stand: 2015). Die Einrichtung ist im Vgl zu den 3-Sterne-Restaurants Epicure, L'Ambroisie o. Le Meurice sehr bieder, aber das soll nicht in meine Wertung mit einfließen. Chef Alain Passard ist berühmt für seine Gemüsekreationen und alle Gemüse- und Kräutersorten werden im eigenen (!) Garten angebaut.
In der Küche des Arpèrge....
Charlotte berät mich bei der Menüauswahl… für das große Mittagsmenü sollte ich mir mindestens 4 Stunden oder länger Zeit nehmen. Das würde bedeuten das es möglicherweise knapp werden könnte um den Flug nach Hause zu erreichen. Ich muss nach dem Essen noch meinen vom Le Meurice deponierten Koffer abholen und dann mit der Metro bzw. Zug zum Flughafen. So entscheide ich mich für das "kleine" 22-gängige Surprise Menü das Alain Passard wie folgt umschreibt:
LE DEJEUNER DES JARDINIERSLes jardins, ce matin, nous ont offert une palette gustative.
Laissez-vous guider par l'improvisation des cuisiniers.
C'est une balade légumière, que le Chef vous propose, une association des sens.Arpége (3 Michelin Sterne)
Surprise-Menü.... wie der Name erahnen lässt, weiß ich nicht was mich bei diesem 24-gängigen Menü erwartet. Zuerst gibt es noch einen Rettich-Apfel Aperitif... die richtige Einstimmung zu diesem (fast) vegetarischen Menü. Mit einem simplen und dennoch unbeschreiblich guten Ameuse Bouche (Erbsen-Karotte-Rote Beete-Gemüsetörtchen) beginnt meine gut dreieinhalbstündige kulinarische Reise durch den Garten des Arpège. Da ich keine Lust habe mitzuschreiben, muss mir später mein Gedächtnis nachhelfen.... es folgen Tomaten-Gazpacho & Eis, Rote Beete-Sushi (nicht im Bild), Kürbis, Radieschen, Gemüse-Ravioli, Blaukraut, Käse, Hummer & Barsch, Kohlrabi, Rettich, Kichererbsenpaste, Birne & Weißkraut, Ei & Paprika, Rhabarber, Gemüsetatar, Jakobsmuschel, Sellerie & Kaviar, Muscheln & Tintenfisch, Patisserie, Eiskreme, Blätterteig u. Rhabarber (nicht im Bild), Irish Coffee, Apfelkuchen und als letztes eine Nougatcreme. Die Aromen und der Eigengeschmack der einzelnen Zutaten sind immer zu herauszuschmecken. Auch die Präsentation der einzelnen Gänge sind Kunstwerke, wie der Apfelkuchen, wo Apfelringe zu Blüten dekoriert werden. Ich kann man nicht erinnern, jemals so hervorragend gespeist zu haben, wo Gemüse und Aromen so eine perfekte Symbiose eingehen. Das war der kulinarische Himmel auf Erden.... überragend, phänomenal... einfach grandios. Das übertraf alles was ich bisher in 3-Sterne-Restaurants in Deutschland, Italien, Spanien, Japan u. USA genossen habe. Der Preis für dieses kulinarische Highlight im Vergleich zu einem McDonalds-Fraß quasi geschenkt!
Mit dem letzten Flug um 20 Uhr von Paris nach Nbg geht es nach Hause. Fazit: knapp 9 tolle Tage in der schönsten Stadt der Welt, wenn auch etwas stressiger und kostspieliger als sonstige Luxusreisen.
Fazit:Die Highlights waren: die Restaurants Arpége u. L’Ambroisie, Cimetière du Père-Lachaise, Opéra Garnier, Sainte-Chapelle, Pantheon, Musée de L’Armée, La Defense, die „versteckten“ Treppen hinauf zur Basilica Sacré-Cœur, die Patisserien, Straßenmusikanten in den U-Bahnen und natürlich das Nachtleben in Paris.
Was negativ aufgefallen ist... ein Touristennepp ist jetzt der Aufstieg zum Notre Dame Turm, nachdem man oben nicht mehr mit einer DSLR fotografieren kann. Auch sollte man geruchsunempfindlich sein... der süße Geruch von Pisse war in U-Bahngängen und Seitenstraßen oft präsent.
Mein Ranking...
Sterne-RestaurantsHervorragend Arpège
L’Ambroisie
Epicure
Sehr gutLe Meurice Alain Ducasse
Passage 53
GutZe Kitchen Galerie
Bistros & RestaurantsGutJuveniles
La Fontaine de Mars
DurchschnittKitchen Galerie
Minipalais @Grand Palais
Le Café Marly @Louvre
MangelhaftSacrée Fleur
Nach Paris werde ich im Frühjahr 2016 ist wieder fliegen... das Arpège muss ich unbedingt nochmals besuchen und Pierre Gagnaire fehlt auch noch. Die nächste "längere" Culinary Tour führt im Herbst 2016 nach New England... 29 Tage in den besten Restaurants von Massachusetts, Maine , Rhode Island u. Vermont.