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Autor Thema: The Year of The Dog - Südafrika 2015  (Gelesen 31990 mal)

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DocHoliday

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #45 am: 29.10.2015, 01:11 Uhr »
Erstmal danke fürs Feedback!

Natürlich sieht man in den Private Game Reserves mehr. Nicht einmal unbedingt, weil es da mehr Tiere geben würde sondern weil die Guides mit einem auch offroad zu den Tieren fahren dürfen, wodurch sich die Chancen auf tolle Tiersichtungen natürlich deutlich erhöhen.

Im Krüger selbst braucht man natürlich Glück aber auch Beharrlichkeit. Wenn man wie ich oft mehr oder weniger den ganzen Tag unterwegs ist, hat man natürlich bessere Chancen als wenn man nur morgens und abends für 2 Stunden raus fährt.

Aber letztlich braucht man vor allem Glück ;)
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #46 am: 29.10.2015, 01:14 Uhr »
3.9.15

Heute wartete gleich außerhalb des Camps eine große Giraffe auf uns.



Ansonsten stand beim Morning Drive ein Trip zum Hyänenbau in einem alten Termitenhügel auf dem Programm. Auf dem Weg dort hin wurden wir allerdings von dem Löwenpärchen bei der Arterhaltung vom Vortag "aufgehalten".



Wieder folgte das Männchen jedem ihrer Schritte.



Meist lagen sie allerdings ruhig im frischen Gras, so dass ich sie in aller Ruhe auf den Sensor bannen konnte.







So richtige Action haben wir keine zu sehen bekommen. War wohl eine anstrengende Nacht ;)
So ganz 100%ig konzentriert waren sie nicht. Als eine Gruppe Impalas vorbei kam, siegte ganz offensichtlich der Hunger und man ging auf die Jagd.

Der Erfolg blieb allerdings aus.
Ganz im Süden des Resorts fanden wir den Termitenhügel. den sich ein Hyänenrudel als Domizil ausgesucht hatte, um den Nachwuchs aufzuziehen. Hyänen haben ja eine interessante Sozialstruktur. Das Rudel wird geführt vom dominanten Weibchen. Die Männchen sind kleiner als die Weibchen (die auch mehr Testoteron im Blut haben) und stehen in der Rangliste ganz unten unter dem rangniedrigsten Weibchen. Eigentlich sind sie nur für eins gut ...
Da der Rang im Rudel vererbt wird, steht die Tochter der Königin in der Rangliste schon bei Geburt ganz oben. Das ist wohl auch der Grund, warum bei einem Wurf von zweien, der fittere Nachwuchs das Geschwisterchen schon in den ersten Lebenstagen umbringt. Für alle Tiere des Rudels ist es die erste Aufgabe, den Nachwuchs der Königin durchzubringen.

Wir sahen zuersst eine einzelne Hyäne



und dann weitere Rudelmitglieder.





Die Chefin bewachte den Eingang zum Bau und ihren Nachwuchs mit Argusaugen.









Dabei gab es für andere Rudelmitglieder auch schon mal Prügel. wenn sie zu nahe kamen. Man konnte sehen, dass Mutter und Tochter ganz souverän die Hauptpersonen waren.







Keine Ahnung, ob man Hyänenbabies ernsthaft als süß bezeichnen kann aber dieses hier war zumindest nahe dran ;)







Hat viel Spaß gemacht, dem Familienleben eines Hyänenrudels so aus nächster Nähe zuschauen zu können.
Auf dem Rückweg ins Camp begegneten wir dem Rest des Löwenrudels vom Vorabend.







Auch hier hatten wir die Gelegenheit, Familienleben aus nächster Nähe zu beobachten. Da es auch heute wieder grau., kühl und windig war, sah man viel mehr Aktivität als an heißen Tagen.









Danach hatten wir uns unser Frühstück redlich verdient. Das war wiederum so gut und reichlich, dass anschließend eine kleine Siesta angesagt war bevor es zum Lunch endlich wieder was zu essen gab. So ein Safari-Leben kann einen schon schaffen! ;)
Nachmittags machte Scott uns das Angebot, noch einmal nach dem Wildhund-Rudel zu suchen. Natürlich waren alle dafür. Es dauerte zwar eine Weile aber schließlich fanden wir sie auf einer großen Waldlichtung.





Offensichtlich waren sie an dem Tag schon erfolgreich auf der Jagd gewesen. Einige der Alttiere nagte noch die letzten Knochen ab.







Derweil spielten die Welpen mit den weniger nahrhaften Überresten und rannten, und balgten und bissen sich und rannten und balgten und ...









Man konnte immer wieder schön beobachten, wie die Alttiere ab und an dazwischen gingen und für Ordnung suchten, wobei man die verwendeten Erziehungsmethoden nicht unbedingt als antiautoritär bezeichnen kann ;) Man fragte sich auf jeden Fall ob die diversen Wunden, Narben und angeknabberten Ohren vom raufen kamen oder Erziehungsfolgen waren.





Natürlich waren auch hier wieder die kleinsten die absoluten Stars insbesondere weil sie gar keine Sch0ue hatten und am liebsten ins Auto gehüpft wären.





Es war unglaublich zu sehen, was die Jungtiere für eine Energie hatten. Sie rannten, sprangen und rangelten ohne Pause.
Nach einer Weile kam dann Bewegung in die Alttiere. Man merkte sofort, das es auf die Jagd ging. Es war eine deutliche Anspannung zu spüren. 2oder 3 bleiben als Wachposten bei den Jungtieren, der Rest zog los.




,
Wildhunde sind bei der Jagd sehr erfolgreich. In fast 90 % machen sie Beute. Dabei fächern sie große Waldstücke komplett durch, um alles Wild aufzuscheuchen, was da lebt. Dann jagen sie allerdings nicht wie Wölfe gemeinsam im Rudel sondern ein Tier alleine erlegt die Beute und ruft anschließend die anderen herbei.





Eine Hyäne, die unterwegs den Weg des Rudels kreuzte wurde komplett ignoriert.



An diesem Tag sah es lange so aus, als ob es eine der 10% erfolglosen Jagden werden sollte.



Aber dann sahen wir plötzlich, wie sie los sprinteten und als wir mit dem Land Cruiser hinterher gekommen waren, war schnell das Gewusel der weißen Schwanzspitzen sichtbar.
Sie hatten einen männlichen Buschbock erlegt und begannen sofort, ihn zu zerreißen.





Dabei zeigt sich, was für soziale Tiere das sind. Bei der ersten Runde schlingt jedes Tier so viel Fleisch hinunter wie möglich, läuft schnellstmöglich zurück u dem Platzt. wo die Jungen zurück gelassen wurden und würgt dort alles wieder hoch um den Nachwuchs zu füttern und die zurück gebliebenen Wachposten.



Die zweite Runde läuft genau so ab und erst bei der dritten Fressrunde schienen sie an sich selber  zu denken.



Dabei war es unglaublich zu sehen wie schnell von einem ausgewachsenen Buschbock fast nichts übrig bleibt. Es hat nicht mal 20 Minuten gedauert bis nur noch diese traurigen Reste übrig waren.



Es war auf der einen Seite erschreckend diesen Ausbruch an Gewalt so aus der Nähe zu sehen. Auf der anderen Seite muss ich zugeben, dass es faszinierend war und das Erlebnis der Jagd (mit "Verfolgungsjagd im Landcruiser) und dann die Fressorgie, bei der man aus nächster Nähe zusehen, die Knochen knacken hören und das Blut riechen konnte, die eigene Adrenalinausschüttung ganz kräftig in die Höhe trieb. Da werden wirklich archaische Reflexe aktiviert.

Bei einbrechender Dunkelheit fuhren wir zurück und sahen kurze Zeit später brennende Fackeln. Der Barkeeper des Camps hatte für uns ein kleines Fingerfoodbuffet und Drinks im Busch aufgebaut. Der perfekte Abschluss eines unglaublich intensiven Tages.
Inzwischen wurde es mir selbst schon unheimlich, wie viel Glück mit Tiersichtungen ich auf dieser Tour hatte. Aber ich beschwere mich nicht! :D




Gruß
Dirk

freddykr

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #47 am: 29.10.2015, 13:44 Uhr »
Was ein Sichtungsglück. Bist echt zu beneiden und dann auch noch so schön festgehalten.  :)
Viele Grüße,
Danilo


007monipenny

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #48 am: 29.10.2015, 16:32 Uhr »
Toller Bericht und tolle Fotos!  :dankeschoen:

Liebe Grüße

Monika

Floridiana

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #49 am: 29.10.2015, 16:52 Uhr »
Durchtrainierte Muskelpakete sind das! Wiedermal tolle Aufnahmen!

DocHoliday

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #50 am: 29.10.2015, 21:06 Uhr »
Von den Wildhunden habe ich auch mal ein paar Videos gedreht.



Vorsicht die nächsten drei sind recht blutig.







Edit sagt: Videolinks repariert. Jetzt klappt's.
Gruß
Dirk

Floridiana

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #51 am: 31.10.2015, 01:26 Uhr »
Zu Fuss moechte ich denen lieber nicht begegnen.

DocHoliday

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #52 am: 05.11.2015, 21:59 Uhr »
4.9.15

Wetter weiter grau und noch etwas kühler. Zudem sah es nach Regen aus.



Der Morning Drive war recht ruhig. Wir haben lange Zeit nach einer Leopardin gesucht und unterwegs nicht allzu bei andere Tiere vor die Nase bekommen, um nicht zu sagen gar keine. Aber immerhin haben wir sie schließlich gefunden.



Sie schien den ganzen Morgen unterwegs gewesen  zu sein und jetzt nur noch ausruhen zu wollen. Auf jeden Fall hielt sich ihr Bewegungsdrang in eng umschriebenen Grenzen. Ich habe mich daher auf Detailaufnahmen verlegt. Still gehalten hat sie ja ;)





Als es schließlich auch noch anfing zu regnen habe wir die Ponchos über gezogen und sind zurück Richtung Camp gefahren. Dort sind wir aber zunächst mal nicht angekommen. Die Lodge hatte heute ein Frühstück um Busch aufgebaut. Unter ein paar großen Bäumen warteten nett gedeckte Tische und ein komplettes Buffet mit heißem und kaltem Frühstück auf uns. Sogar das Wetter spielte mit, denn es hörte zumindest vorübergehend auf zu regnen, als wir beim Frühstück saßen. Und die paar Regentropfen, die dovj fielen, wurden überwiegend von der Baumkrone abgefangen.
Später als sonst aber wohl gesättigt und nicht allzu nass kamen wir schließlich wieder im Camp an. Zurück in meinem Zelt, fiel mir auf, dass mein Handy nicht in meiner Hosentasche war. Hm, habe ich das morgens im Zelt gelassen? Morgens früh war es sicher noch da, denn ich habe es als Wecker genutzt und war sicher, dass der geklingelt hatte. Ich habe 3x das Zelt durchwühlt aber nichts gefunden. Dann fiel mir ein, dass ich Find my iPhone aktiviert hatte. Also mit dem Macboook nachgeschaut aber das Teil war nicht zu finden. Es hatte also entweder kein Netz oder war ausgeschaltet. Auch der Versuch, mich mithilfe eines freundlicherweise geliehenen deutschen Handys selber anzurufen blieb erfolglos. "The person you called, ist ..."
Es gab also nur 2 Möglichkeiten: Entweder spielen inzwischen die Paviane im Busch damit und rufen die gesamte entfernte Verwandtschaft an oder jemand bei Housekeeping hat ein iPhone mehr. Da das Teil auch in den nächsten Tagen nie am Netz war, tendiere ich zu den Pavianen. So oder so hatte ich kein Telefon mehr. Wahrscheinlich ist es mir bei der Rumpelei als wir die Leopardin gesucht haben, einfach aus der Tasche gefallen.
Nicht mehr erreichbar zu sein hat mich für die letzten Urlaubstage jetzt nicht so belastet. Aber trotzdem ist so was schon sehr ärgerlich!

Nach Beendigung der frustranen Suchaktion habe  ich mich mit der Planung für die letzten paar Tage der Reise beschäftigt. Eigentlich hatte ich geplant und gebucht, 2 Tage in Hazyview zu verbringen und der Panorama Route noch mal eine Chance zu geben. Aber erstens hatte ich das Gefühl, das Landschaft nach den ganzen tollen Tiersichtungen jetzt eine Art Anti-Climax wäre und zweitens sagte der Wetterbericht wenig Besserung voraus und die Panoramaroute bei Regen, dichten Wolken und 0 Sicht hatte ich schon vor 3 Jahren "genossen". Da fand ich Game Drives im Regen die deutlich bessere Alternative. In Ngala war alles ausgebucht, sonst wäre ich einfach da geblieben. Aber im Internet sah ich, dass im Sabi Sand in der Inyati Lodge noch was frei war. Dort hatte es mir 2012 ausgesprochen gut gefallen. Also angerufen und gebucht, auch weil man mir als "Stammgast" spontan einen last minute Rabatt angeboten hat. Auch das Rissington Inn versprach, kostenlos zu stornieren, wenn man das Zimmer noch vermieten könnte. Bis zum Mittag hatte ich alles erledigt und konnte den Lunch genießen. Das iPhone hatte ich fast schon verdrängt.

Auf dem Afternoon Drive sahen wir als erstes ein ungewöhnliches Tier: Die zweiköpfige Giraffe ;)



Es brauchte nicht viel Überzeugungskraft, uns davon zu überzeugen, den Wildhunden noch einen Besuch abzustatten, Alle, die am Vortag schon dabei waren, waren sowieso fasziniert von den Tieren und die neu dazu gestoßenen konnten es kaum glauben als sie von 15 erwachsenen und 17 jungen Hunden hörten.

Wir brauchten diesmal nicht allzu lange, um sie zu finden. Diesmal blieben wie den ganzen Nachmittag bei den Jungtieren und den "Wachposten".





Es war einfach toll, den Welpen beim spielen zuzuschauen und ihre unglaublich Energie zu sehen. Keiner der Welpen schien jemals zur Ruhe zu kommen.



Sie rannten, sie balgten sich miteinander, sie verfolgten sich gegenseitig, etc.,etc.



Unterbrochen wurde die wilde Jagd nur als die Alten mit frischem Fleisch zurück kamen. Offensichtlich waren sie auch an dem Tag bei der Jagd erfolgreich gewesen.



Eigentlich kein Unterschied zu vorher. Jetzt balgt man halt ums Essen.





Die Alten hatten alles aufmerksam im Blick und gingen auch schon mal ziemlich rabiat mit Zähnen und Klauen dazwischen, wenn es der Nachwuchs zu wild trieb.





Das brauchte das Jungvolk aber jeweils nur für wenige Minuten zur Raison, dann ging es weiter.







Auch die kleinsten ließen sich dabei nichts gefallen.



Es ging hin und her.



Mal jagten die größeren die kleineren, mal die Kleinen die Großen.







Inzwischen wurde es immer dunkler und die Belichtungszeiten trotz 6400 ISO immer länger, so dass die Bilder bei weitem nicht mehr alle komplett scharf sind. Aber es war einfach eine Freude, dieser Rasselbande zuschauen zu dürfen, besonders weil sie überhaupt keine Notiz von uns zu nehmen schienen.



Schließlich habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und mich ein wenig im "panning" oder mitziehen mit längeren Belichtungszeiten (1/30s) versucht, um die Dynamik dieser Tiere einzufangen. Da ist sicher noch deutlich Luft nach oben aber trotzdem gefallen mir die Bilder ganz gut.





Es wurde immer dunkler und der Durst meldete sich auch. Zeit für den obligatorischen Gin Tonic zum Sundowner!

Nur noch ein Morning Drive, dann heißt es schon wieder Abschied nehmen von Ngala. Schade!
Gruß
Dirk

Floridiana

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #53 am: 06.11.2015, 23:49 Uhr »
Immer wieder klasse!

NähkreisSteffi

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #54 am: 08.11.2015, 12:14 Uhr »
Respekt, dass Du in Sachen IPhone so ruhig geblieben bist. Wenn ich mir da meinen Göttergatten vorstelle! Der hätte alle Hebel in Bewegung gesetzt und wäre sofort die Strecke abgefahren!

DocHoliday

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #55 am: 08.11.2015, 15:13 Uhr »
Respekt, dass Du in Sachen IPhone so ruhig geblieben bist. Wenn ich mir da meinen Göttergatten vorstelle! Der hätte alle Hebel in Bewegung gesetzt und wäre sofort die Strecke abgefahren!

Na ja, ruhig ist relativ ;) Als ich mit der Durchsuchung des Zelts fertig war, stand nicht mehr viel auf dem anderen. Strecke abfahren ging mangels Strecke nicht. Wahrscheinlich hatte ich es bei dem Gerumpel querfeldein auf der Suche nach der Leopardin verloren.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #56 am: 08.11.2015, 15:13 Uhr »
5.9.15

Als ich morgens geweckt wurde, schüttete es in Strömen. Auch als ich mit Duschen, etc. fertig war, hatte sich das Wetter nicht geändert, wenn überhaupt war der Regen noch stärker geworden. Bei dem Wetter im offenen Auto einen Gamedrive zu machen schien wenig verlockend. Also wieder ausgezogen und zurück ins warme (und trockene) Bett. Das nächste mal wurde ich von komischen Geräuschen von oben wach. Ein Blick nach draußen zeigt, dass eine Pavianfamilie mein Zelt als Spielplatz auserkoren hatte. Sie kletterten auf den Baum, dessen Äste über mein Zelt ragten, sprangen von dort aufs Zelt und rutschten die nassen Zeltplanen herunter (es regnete immer noch). Dabei krakeelten sie herum und veranstalteten ein Höllenspektakel, d so dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Also bin ich zum Frühstück gegangen. Wie sich heraus stellte, war ich nicht der einzige, der keine Lust auf Regen hatte. Kein einziger Gast war auf Gamedrive gegangen.
Nach dem wieder sehr leckeren Frühstück habe ich mich gleich auf den Weg gemacht.
Obwohl es Luftlinie vom Bagla Tented Camp zur Inyati Lodge im Sabi Sand nicht mehr als höchstens 40 km sind, fährt man mit dem Auto fast 180 km. Weil es von Norden keine Zufahrt gibt, muss man erst die R 531 nach Westen fahren bis zur Kreuzung mit der R40, dann nach Süden bis Hazyview und zuletzt wieder die 536 nach Osten. Man fährt als 3 Seiten eines Rechtecks. Kurz vor dem Kruger Gate, zeigt die Zufahrt zum Newington Gate nach Norden ab. Über knapp 15 km Schotterpiste geht es vorbei an diversen kleinen Dörfern. Die Piste war diesmal in besserem Zustand als vor drei Jahren. Übles Washboard und Schlaglöcher wechselten sich ab, während man damals durchgehend alles gleichzeitig hatte.  Im Sabi Sand wurde die Piste etwas besser. Dank des ausgefallenen Morgen-Drives war ich schon zur Lunchtime in Inyati. Auf den habe ich aber verzichtet. Das Frühstück war reichlich gewesen.
Nachdem es fast die ganze Fahrt geregnet hatte, waren hinter Hazyview die Tropfen weniger geworden und erste Lücken hatten sich in den Wolken gezeigt. Zum Gamedrive schien dann sogar wieder die Sonne. Auto, Guide und Tracker teikte ich mir diesmal mit einer deutschen Familie, die kaum 40 km von mir weg wohnen.

Und es ging gleich gut los. Nach nicht mal einer halben Stunde hatten wir eine Leopardin gefunden.



Und sie war nicht alleine.





Mutter und Kind machten es uns nicht gerade leicht, weil sie immer wieder durchs dichteste Unterholz liefen aber es gibt ja fast nichts. wo der Landy nicht durch kommt und so haben wir sie immer wieder gefunden.









Es war toll, Mutter und Nachwuchs so entspannt beobachten zu können.







Mutter Leopard nutzte die Gelegenheit für einen Versuch, ihren Nachwuchs gleich an Autos zu gewöhnen. Sie ließ in ihm Gras sitzen und verschwand auf die andere Seite des Autos.





Das war dem kleinen aber nicht geheuer und er bleib sitzen, wo er war und traute sich nicht an unserem Autochen vorbei, so dass Muttern schließlich tätig werden musste.



Dann verschwanden die beiden im unzugänglichen Dickicht. Wir erkundeten die nächste Stunde die weitere Umgebung und sahen auch unterwegs das eine oder andere Tier.







Wie man bei dem Kudu-Bild sieht, waren inzwischen wieder ein paar dunkle Wolken aufgezogen, Es blieb aber trocken.
Kurz vor dem Sundowner stießen wir noch auf diese Gruppe Löwen. 3 Weibchen und 3 Jungtiere lagen vollgefressen neben einem Kudu-Kadaver.





Zumindest einer von den Youngstern taten uns den Gefallen, für ein klein wenig Action und ein paar Motive zu sorgen. Der Rest rührte sich nicht.









Gerade als wir uns verabschieden wollten fand die Sonne doch noch irgendwo ein Wolkenlöchlein und sorgte für einen farbenfrohen Ausklang des Nachmittags und mein Bild des Tages.

Gruß
Dirk

StarWars

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #57 am: 08.11.2015, 15:53 Uhr »
Ha, jetzt habe ich schon kurz gedacht, dir sind die ganzen Tiersichtungen zu Kopf gestiegen  :D. Da hast du super Bilder von Leoparden- und Löwenjungen geschossen und dein Bild des Tages ist ein Sonnenuntergangsbild mit Baum, aber dann habe ich doch noch bis ganz nach unten gescrollt und gesehen, dass da unten ja noch etwas herumliegt  :wink:. Aber mein Bild des Tages ist ganz klar die Nahaufnahme vom Jungen mit der Mutter (5. Bild). Das hat mMn eindeutig Titelbild-Qualität  :daumen:.

Tinkerbell88

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #58 am: 08.11.2015, 17:52 Uhr »
Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen: Die Babies sind zuckersüß und die Bilder die du da schießt wahnsinnig schön!
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snowtigger

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #59 am: 09.11.2015, 11:45 Uhr »
Kann man dich als Sichtungsglücksbringer auch mieten?  :lol:
Nur, falls ich das dringende Bedürfnis nach Großkatzen verspüre.
September 2012: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=58760.msg798830#msg798830
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