Erstmal vielen dank für eure Anteilnahme um das Wohlbefinden von ihm. Viele Grüsse von ihm an alle!
Ich hoffe nicht, dass ich euch dadurch den Urlaub mit uns vermiese. Aber ich kann das Thema ja auch nicht weglassen, denn es gehörte ja einfach dazu.
Also geniesst bei aller Tragik um Mike den Urlaub!
18.11.2013Tja, der Wecker klingelt um 5 Uhr. Mike geht es nicht gut und das Thermometer zeigt immer noch 39°C an. Ich mache den Vorschlag, dass wir später zu einem Arzt fahren. Nee, aber Mike will das nicht.
Dann fassen wir beide den Entschluss, dass Mike heute im Hotel bleiben wird und sich einen Ruhetag gönnt. Das heisst, ich mache mich alleine in den Cape Range NP auf. Mike ist sehr unglücklich, aber so macht es keinen Sinn.
Ich mache mir Sandwiches und packe Getränke ein. Dann geht es los. Ich sag euch, komisches Gefühl alleine im Auto zu sitzen.
Aber ihr seid ja dabei.
Ich fahre so ca. 70km in den NP hinein und nehme den Abzweig zur Mandu Mandu Gorge. Die Stichstrasse ist ca. 2km lang, aber in ganz schlechtem Zustand. ich habe richtig Angst ums Auto, aber dann erreiche ich den Parkplatz des Trailheads. Zum Glück ist ein Auto da und ein Pärchen marschiert gerade los. Es ist gerade mal 7 Uhr 30 und es ist schon über 30°. Aber ich habe keine Probleme mit der Hitze.
Der Trail soll 3km lang sein. Das Pärchen kommt mir sogleich zurück und ich frage, ob alles okay ist. Ja, aber sie haben etwas vergessen und müssen zum Auto zurück. Okay, dann gehe ich eben alleine vor.
Der Trail ist markiert mit weißen Stangen. Aber bereits am Anfang habe ich Probleme immer den richtigen Weg zu finden und vor allem die Stangen.
Der erste Eindruck ist sehr schön. ich laufe in einem trockenen Flussbett auf weißen Steinen. Die Pflanzen sind herrlich grün:
puh dann gelange ich in die Schlucht, rechts und links von mir sind Felswände. Mir gefällt es hier auf Anhieb. Leider weht hier nicht ein einziges Lüftchen und ich bin bereits nach kurzer zeit nassgeschwitzt. Zum Glück gibt es noch kein Geruchsinternet.
Ich laufe sehr langsam, trinke gut und gönne mir ab und an eine Zigarette unter einem Strauch oder kleinem Bäumchen im Schatten.
Ach, ich liebe solche Schluchten:
Ich gucke mich immer wieder um, wo denn das Pärchen ist. Nicht zu sehen. Aber dann sehe ich sie plötzlich etwas oberhalb und sie zeigen auf mich in weiter Ferne. ich glaube sie haben nicht den richtigen Weg genommen. Ich schiesse ganz viele Fotos. Dann hören an einer Stelle auch die Stangenmarkierungen auf und ich laufe trotzdem noch weiter unten in der Schlucht.
So, jetzt will ich aber auch nach oben. Im Internet steht, dass man bei der letzten markierung sich seinen Weg nach oben selber suchen muss. Das mache ich auch. Es geht ziemlich steil nach oben auf rutschigem Terrain aus trockenen Sand, Pflanzen und vor allem kleinen losen Steinen. Ein Weg ist nicht mehr zu erkennen. Ich muss höllisch aufpassen und mich konzentrieren, dass ich nicht ins Rutschen komme und so komme ich Zentimeter um Zentimeter höher.
So auf halber Höhe wird es immer schwieriger und ich habe keinen wirklichen Halt. Aber die Aussicht ist hier bereits wunderschön:
Tja, dann verliere ich den halt und in letzter Sekunde kann ich mich an einem Ast eines kleinen Baumes festhalten. Hmmm... ich zweifle langsam, ob das wirklich der richtige Weg bzw. Abschnitt nach oben ist. Mit fortschreitender Zeit wird es natürlich noch heisser. Ich schwitze wie Sau. Das Pärchen sehe ich jetzt auch unten in der Schlucht. Sie haben bestimmt den durch mir entstandenen Wasserfall fotografiert.
Nee, leute. Mir wird das zu gefährlich und meine Vernunft siegt nicht höher zu steigen, denn es wird immer steiler. Also setze ich mich und frühstücke erstmal. Die Aussicht ist auch auf halber Höhe phänomenal und ich bin begeistert:
Hier zur anderen Seite hin:
Ein letztes Foto:
Dann beginnt der mühsame Abstieg und ich komme ohne Blessuren weiter an. ich glaube, wenn Mike dabei gewesen wäre, dann hätte ich mich ganz nach oben getraut. Meine pausen werden auf dem Rückweg länger und ich suche immer wieder Schutz unter den Schatten spendenden wenigen Bäumen. Nach ca. 3 Stunden komme ich wieder am Parkplatz an.
Ein wirklich sehenswerter und wunderschöner Trail wie ich finde.
Nach dieser Anstrengung fahre ich nochmal zur Turqoise Bay und stürze mich ins Wasser. Eine wirkliche Abkühlung ist es nicht, da das Meer sehr warm ist. Aber es ist soooo schön hier. Kommt mit ihr Wasserratten.
Tja, dann mache ich mich auf zu den Stränden, die wir gestern ausgelassen haben.
Hier der South Mandu Beach, auch ein Traumstrand.
Hier versuche ich ein Experiment mit einer Muschel. Hmmm.... nicht ganz gelungen, aber einfallsreich, oder?
Ein weiterer Traumstrand ist der Tulki Beach. Auch hier gehe ich spazieren und geniesse die Ruhe und Schönheit:
Immer wieder findet man bezaubernde Fotomotive:
Dann biege ich in eine Seitenstrasse, wo ich von weitem eine große Sanddüne entdecke. Auch diesen Abschnitt erkunde ich gründlichst:
Ich besteige die Sanddüne natürlich. Eigentlich war es heute den ganzen Tag windstill, aber hier oben bläst ein orkanartiger Wind, der mich kaum auf den Beinen hält. Das Foto ist übrigens nicht entstellt. Die vielen Striche sind der Sand, der mir um die Ohren weht, oder sollte ich sagen, in die Ohren, Nase, Mund weht!!
Es gibt noch so viele Stopps, wo ich angehalten habe. Ein letztes Strandbild vom Jacobs Beach:
Ich war auch noch beim Jabiri Turtle Center, habe dort aber keine Schildkröten gesehen.
Zum Abschluss des Tages gönne ich mir noch einen kurzen Abstecher zum Mildura Wrack:
Das Schiff ist 1907 bei einem Zyklon gekentert.
Dann mache ich mich etwas früher als geplant auf dem Weg zum Hotel, wo ich kurz nach 18 Uhr ankomme. Mike freut sich riesig, dass ich wohlbehalten zurückgekommen bin. Er erzählt, dass er fast den ganzen Tag geschlafen habe. Er muss gleich Fieber messen und........ 37°C. Juchuuu. Hoffentlich steigt es nicht wieder an. Auch wenn es schade war, dass Mike nicht dabei war, so konnte er sich einen Tag lang erholen und ausruhen. Gesundheit geht vor!!
Der Cape Range NP war für mich auch eines der Highlights auf unserer Reise. Paradiesische weisse Strände, felsige Buchten und die Schluchten und und und machen diesen NP so abwechslungsreich und wunderschön. Ich hoffe, ich konnte euch die Schönheit des Parks ein wenig rüberbringen.
Achja, ich habe nochmals Hamburger bzw. Chickenburger beim Imbisswagen von gestern geholt. Das Wichtigste ist aber, dass es Mike wieder besser geht. Noch.............