Donnerstag 24. Juli 2014der letzte und schönste Urlaubstag
Um 7 Uhr rappelte der Wecker, schnell ein Blick nach draußen: die Sonne schien schon, es war schön :strahl:
einer hüpfte unter die Duche die andere machte sich Kaffee dann umgekehrt. Um halb 8 waren wir fertig, unser Freßpaket stand bereit, eine große Tüte voller Päckchen, sahen wir gestern so verhungert aus? Es machte Spaß durch die noch schlafende Stadt zum Hafen zu marschieren, Pubkt 8 waren wir da, das Schiff aber noch nicht. 10 Minuten später ging es los, Boarding wie am Flughafen aber freie Platzwahl. Auf diesem Schnellboot gab es kein Oberdeck, also war es wurscht wo man sitzt. Wir packten ein paar Brote aus, es gab auch Joghurt und Orangensaft und Bananen, die Hälfte blieb übrig und wurde in die Rucksäcke verpackt.
Um viertel nach 9 waren wir in West-Terschelling, dem Hauptort der Insel, gelandet.
Unsere Tickets beinhalteten Leihfahrräder für einen Tag, fast jeder Touri hatte so ein Ticket, aber im Radverleih gleich am Hafen ging es ruck-zuck, man legte seinen Gutschien vor, bekam ein Herren- oder Damenrad, der Sattel wurde eingestellt, fertig. Man mußte weder einen Paß vorzeigen noch etwas unterschreiben.
Eine Karte der Insel hatten wir ja gestern besorgt und nun wollten wir zunächst zum meerzugewandten Strand.
Erst mal einen Blick auf den Strand von West-Terschelling, es war Ebbe
Von einem Hügel sah man schon den Strand in der Ferne, die Insel ist nicht sehr breit, es waren etwa 5 Kilometer bis dorthin. Man darf auf Terschelling Auto fahren, die Radwege waren wieder abseits der Strasse, es ging durch schöne Natur
über dieses Pferd haben wir uns so gewundert dass wir angehalten haben um es genauer aunzuschauen. Zuerst dachten wir das hat jemand angemalt
Josef hat später im Internet recherchiert: es gibt Kreuzungen zwischen Zebra und Pferd und die sehen wirklich so aus, aber wer macht denn sowas? Hier laufen doch keine Zebras rum!
dann kamen lauter Seen mit Vögeln ähnlich wie in Zandvoort, ach ist das schön hier!
dann kamen wir an den Strand. Rechts vor der Düne stand ein einzelnes Hotel, sonst weit und breit nur Natur. Obwohl schon viele Fahrräder hier standen waren nur wenige Leute zu sehen.
Wunderbarer ganz feiner schneeweißer Sand, besser geht es nicht, ein Traumstrand
vorne saß die Strandwacht und links an der Düne standen ein paar Liegestühle und ein Strandcafe. da setzten wir uns erst mal für einen richtigen Frühstückskaffee
Danach ging es ans Wasser. Schwimmen soll man hier nicht die Strömung ist zu stark, wir sind nur bis zu den Knien ins Wasser gegangen. Es war überraschend warm. Das Wasser war ganz klar und am Boden krabbelten
hunderte Einsiedlerkrebse. Das ist fast so gut wie Frösche
ich mußte natürlich sofort welche aus dem Wasser fischen
damit war ich dann die nächsten Stunden beschäftigt
am Strand gab es auch wieder diese länglichen Muscheln
von denen habe ich etliche als Andenken eingesammelt und fand doch tatsächlich eine, die noch lebte:
Plötzlich kam an einem Ende ein Kopf (?) jedenfalls ein Stück Fleisch rausgeschossen, vor Schreck habe ich sie fallen gelassen. Und dann wieder aufgesammelt und ins tiefere Wasser gelegt. Sehr interessant hier das alles
irgendwann sind wir wieder umgedreht und zu unseren Fahrrädern zurück gegenangen. Hier könnte ich problemlos mehrere Tage verbringen. Das Hotel am Strand habe ich mir gleich gemerkt (ist aber nicht ganz billig)
Dann fuhren wir in Längsrichtung (West nach Ost) durch die Insel, man kommt dann auch durch ein paar kleine Orte.
unsere beiden Räder, die Radwege waren wie immer in Holland gut gepflegt und auch auf der Insel oft geteert.
immer wieder Seen und Hügel
und Blumenfelder
dann wollten wir in ein kleines Naturschutzgebiet, das auf der Karte verzeichnet war, aber nicht ausgeschildert war. Wir haben eine Passantin gefragt, sie hat uns den Weg erklärt, man mußte ein Stück durch einen Wald laufen, das hätten wir alleine nie gefunden. Das Naturschutzgebiet ist eine Heidelandschaft
Wahrscheinlich müßte man im August kommen wenn man es richtig in lila Blüte sehen will
ein typischer Anblick im Inselinneren: um die Orte waren Felder, Wiesen, Kühe
wir waren jetzt schon fast am anderen Ende der Insel und fanden keinen Weg zur Südküste obwohl laut Karte Wege vorhanden waren, es war aber nix ausgeschildert. Wir sind dann irgendwo rechts abgebogen und einen Feldweg reingefahren bis wir zu einem Deich kamen. Hier weiden Schafe. Sehen sie nicht putzig aus?
auf der anderen Seite des Deichs war wieder der offizielle Radweg. Also haben wir die Räder über den Deich getragen, sind noch ein paar Meter gefahren und haben uns dann in sicherer Entfernung zu den Schafen und ihren Hinterlassenschaften ins Gras gelegt und die Frühstücksreste vertilgt, das war noch mal eine richtige Mahlzeit. Und haben unser Dasein so richtig genossen! War das herrlich hier!
im Wattenmeer war Ebbe, viele Vögel waren hier unterwegs, ein lautes Zwitschern und Gepfeife
wir sind nun am Südstrand Richtung West-Terschelling zurück gefahren, das zog sich ganz schön, aber man konnte immer wieder anhalten und die Natur bewundern
schon näher am Ort
um viertel nach vier und nach 35 km waren wir wieder im Ort und gaben die Fahrräder zurück (einfach abgeben, keinerlei Formalitäten). Wir waren viel weiter gefahren als geplant und zur Belohnung gab es hier einen Eiscafe.
Im Ort war die Hölle los, Massen an Touristen waren unterwegs.
wir schlenderten durch die Straßen, auch hier lauter schöne alte Häuser
in einem der Häuser war ein kleines Museum zur Geschichte der Insel
Trachten, ein altes Wohnhaus, Schiffsmodelle
und Seemänner
wie man es erwarten kann in solch einem Museum.
Dann kam aber noch ein wirklich interessanter Teil:
Willem Barents, nach dem die Barentssee benannt ist, stammt aus Terschelling. Er wollte Ende des 16. Jahrhunderts eine Nordroute nach China finden und mußte mit seiner Mannschaft im Eis überwintern. Die Hütte in der sie überwintert hatten war hier nachgebaut (eine spätere Expedition hat sie wiedergefunden). Und der Eisbär, der sie angegriffen hatte, lebensgroß als Foto nebendran. Ein paar Teilnehmer der Expedition überlebten, Barents starb jedoch. Wieder was gelernt
um 17 Uhr mußten wir zum Hafen zurück, um 17:30 fuhr die letzte Fähre. Diesmal ein "normales" Schiff mit Oberdeck, bei dem strahlenden Wetter saßen wir natürlich draußen.
Blick auf den Hafen und West-Terschelling
Fischer konnte man auch beobachten
die ganze Fahrt über (die diesmal knapp 2 Stunden dauerte) flogen Möwen ums Boot, manchmal machten sie auch Flugpausen auf dem Boot, das war ein tolles Schauspiel
für uns sah es so aus als wollten sie mit ihren Flugkünsten angeben
wieder an Land gingen wir in das Restaurant in der Fußgängerzone das wir gestern ausgeguckt hatten, es war draußen gerade noch ein Tisch frei und es war immer noch sommerlich warm. Die Kellner, lauter junge Leute, waren etwas überfordert, unsere Bouillabaisse hatten sie vergessen, die Hauptspeise war okay aber nix besonderes und da wir schon keine Vorspeise hatten haben wir einen Kuchen als Nachspeise bestellt. Ich wollte was landestypisches und bekam einen Orangenkuchen (schmeckte nicht) Josefs Schokoladentorte war gut. Dafür bekam ich am Heimweg noch ein Eis.
Ziemlich spät kamen wir an unserer Unterkunft an und schwärmten unseren Gastgebern von der schönen Insel vor, das hörten die natürlich gerne. Wir hätten uns noch in den Garten setzten können (da gab es extra einen Bereich mit Tisch und Sonnenschirm für die Gäste), aber es war schon am dunkel werden und wir waren müde und haben mit einem Glas Wein noch etwas im Bett gelesen.
So Leute: das wars! Am nächsten Morgen gab es wieder ein sehr gutes Frühstück, dann sind wir nach Oberhausen gefahren, das hatte Josef als Zwischenhalt auf dem Weg nach München ausgesucht. Es war an diesem Tag sehr bewölkt (auch schon in Harlingen als wir losfuhren) und wir besichtigten den Gasometer. Bilder habe ich keine gemacht, ich fand das jetzt nicht so interessant. Drinnen war eine Kunstaustellung, es waren aber keine Originale ausgestellt sondern nur Fotografien davon. Naja. Im Centro, diesem großen Einkaufszentrum gab es Kaffe und Kuchen, dann etwas Shopping: erstaunlicherweise gibt es dort einen Bayern-München Fanshop, die trauen sich was
Dann haben wir unser Hotel bezogen das am Rand des Centro lag. Nach einer Ruhepause sind wir im Centro in ein chinesisches Restaurant gegangen, war jetzt auch nichts herausragendes aber okay, und sind noch ein bisschen durch die Parkanlage des Centro spaziert. Da gab es eine kleine Bühne mit Biergarten wo gerade eine Art Sommerfest stattfand. Jeder der meinte dass er singen kann durfte dort eine halbe Stunde lang auftreten. Au weia...
Am nächsten Tag, das war dann ja schon Samstag, sind wir staubedingt langsamer als geplant nach München gefahren, wo wir abends zuhause eintrafen. Die fleißigen Lieschen in den Balkonkästen hatten den vielen Regen nicht überlebt, sie waren abgefault. Wir haben zuhause nix verpaßt.