Montag, 22. Januar 2007 Das Frühstück im Marina del Mar war besser als auf den ersten Blick vermutet, vor allem, da es auf der Terrasse mit Blick auf die Boote serviert wurde, wobei serviert natürlich etwas übertrieben wäre. Wie immer war Selbstbedienung angesagt. Aber die Auswahl war sehr gut, vor allem die riesigen Bagels waren sehr lecker.
Nach dem Check-out lag der wohl landschaftlich schönste Streckenteil der Reise vor uns, die Fahrt über den Highway 1 und die vielen kleinen Inselchen nach Key West, das näher an Kuba als an der kontinentalen USA liegt. Das Wetter ließ uns auch heute nicht im Stich, so dass wir nach der gigantischen 7-Miles-Bridge einen Stopp im
Bahia Honda State Park machten. Der Park hat drei Strände, zwei zum Atlantik und einer am Golf. Letzterer ist aber mit Abstand der schönste und wichtig für uns auch am kinderfreundlichsten.
Am Strand gibt es kleine Hütten, die neben einem Tisch auch jede Menge Schatten spenden. Diese sind bei schönem Wetter aber schnell belegt. Wir hatten Glück und konnten noch eine ergattern. Das Auto kann direkt dahinter geparkt werden, so dass man es ständig im Blick hat und das Picknick später bequem aus dem Kofferraum holen kann. Unserer Tochter und uns hat es sehr gefallen, dass man alles stets im Blick hatte. So konnten wir zu dritt unbesorgt baden gehen und Kleckerburgen bauen.
Als die Sonne dann am frühen Nachmittag immer unerträglicher wurde, machten wir uns auf den Weg nach Key West. Wir genossen die Fahrt über das in den verschiedensten Blautönen schimmernde Wasser bis wir die Hauptstadt der Conch Republik erreichten. Wir hatten dort das
Blue Marlin Motel gebucht, das sich nur einen Block von der Duval Street entfernt im Südwesten der Insel befindet. Ausschlaggebend waren neben der zentralen Lage vor allem die inklusiven Parkplätze, denn am Stadtrand hätte es für das gleiche Geld auch etwas mehr Luxus sein können.
Das Motel ist ein älteres Modell mit ein paar Ecken, in die man besser nicht schaut. Das Zimmer war allerdings sehr sauber, so dass wir uns trotzdem wohl fühlten. Nach einer kurzen Duschpause, um die übrig gebliebenen Sandreste loszuwerden, machten wir uns auf den Weg, Key West zu erkunden.
Vom Motel sind es weniger als fünf Fußminuten bis zum Southmostern Point, der erwartungsgemäß von Touristenmassen umhüllt war, was es fast unmöglich machte, ein Foto von meinen Liebsten zu bekommen. Die Duval Street ist im südlichen Bereich recht langweilig, der berühmte Teil beginnt weiter nördlich. Das Flair der Stadt kommt dort schnell zum Vorschein. Wie viele US-Städte gibt es schon, wo man an Ladenstraßen vorbei durch die Innenstadt flanieren kann. Den obligatorischen Drink dazu mussten wir auf später verschieben, denn die magische Stunde rückte näher.
Denn was wäre Key West ohne den Sonnenuntergang. Pünktlich 17.45 Uhr sammelten sich die Massen am Mallory Square. Die Zeit bis zum Sonnenuntergang kann man wunderbar verbringen, in dem man den Gauklern zuschaut, den Porträtisten bei der Arbeit über die Schultern guckt oder den Klängen selbst ernannter Musiker lauscht. Irgendwo dazwischen fanden wir noch ein schönes Plätzchen am Meer. Unsere Tochter ließ sich von den fremden Klängen zu einem Tänzchen hinreißen, so dass wir schon überlegten, ebenfalls einen Hut davor zu legen, um unsere anschließenden Drinks zu finanzieren. Dann war es aber schon so weit und die Sonne tauchte unter Jubeln und Klatschen im Meer unter, ein Augenblick mit Gänsehaut.