Okay, eigentlich hätte ich heute was anderes zu tun, muss nämlich noch Studienbewerbungen verschicken und außerdem bin ich heute Onkel geworden!
Aber einen Tag können wir noch schnell machen.
Donnerstag, 22.6.06, Tag 3. Miami - Everglades NP - NaplesAh, wunderbar, heute habe ich seit 2 Tagen mal wieder geschlafen und das von 23-6 Uhr. Zum Abendessen war ich gestern bei Burger King und hab was erlebt, was ich auch schon in D hatte. Es waren wahrscheinlich die Pommes, besser gesagt das Salz von denen, die haben so einen starken Nachgeschmack hinterlassen, dass ich als trinken musste. Und selbst heute Morgen habe ich einen Nachgeschmack und sogar etwas Kratzen im Hals. Das sind ja super Aussichten, wenn man Fast Food schon fest eingeplant hatte. Was ich mit dem Frühstück mache, weiß ich auch noch nicht, da ich nicht einsehe, nochmal so viel zu bezahlen.
Hab´s mal wieder langsamer angehen lassen, hab rumgesucht und endlich mal ein super ausgestattetes Geschäft gefunden (CVS Pharmacy) und hab Obst, ein fertiges Sandwich und was zu trinken gekauft. Gefrühstückt und um 10 Uhr losgefahren.
Mein Chevy Cobalt mit NJ-Plates (warum auch immer?!):
Hab erstmal Key Biscayne angesteuert, wo ich das erste Mal Toll bezahlen musste ($1,25). Dort habe ich mir dann den Yachthafen angesehen und dann den Strandpark, Bill Bags Cape Florida State Park, im Süden. Die am Eingang sagt mir, dass der Leuchtturm heute offen sei, aber irgendwie war er es dann doch nicht. Bin halt mit meinen Füßen etwas durch das Meer gelaufen, richtig baden war ich also immer noch nicht. Dort bin ich dann noch einen kleinen Nature Trail abgelaufen.
Weiter ging es Richtung Everglades. Da ich ja so geizig bin, nehme ich die US-1, da die toll-free ist. Dafür muss man aber an fast jeder Kreuzung anhalten. Von der SW 1st Street ging´s runter bis zur 314th Street, die Ausmaße dieser Vorstädte sind wirklich gigantisch. Und es geht als nur geradeaus. Aber ab ca. der 150.Straße ging´s dann schneller, weil der Verkehr weniger wurde. Am Eingang des Parks musste ich dann die $10 bezahlen, die aber für eine Woche gelten. Nutzt mir aber wenig. Ich gucke mir den Anhinga-Trail und Gumbo-Limbo-Trail an, so einen Outlook und den Long Pine Key. Hätte viel weiter reinfahren können, aber im Anbetracht der Zeit habe ich es gelassen. Einigermaßen gelohnt hat sich eigentlich nur das Erste und selbst da habe ich nur 4 Gatoren gesehen, große Vögel bis auf Raben gar nicht. Die Jahreszeit ist wohl absolut nicht die Richtige dafür, im Winter soll´s ja viel besser sein. Das Wetter war aber nicht so schlimm, weil es ziemlich windig war. Hatte am Vortag OFF gekauft, aber Mosquitos habe ich kaum gesehen, vielleicht, weil es seit Tagen trocken war.
Aber hier habe ich dann doch ein Exemplar aus relativ naher Entfernung zu sehen bekommen. Der liegt die ganze Zeit völlig bewegungslos da rum. Mann, muss das langweilig sein..
Und kann mich jemand bei dem zweiten Bild aufklären. Wie heißt dieser Baum, wo die Wurzeln sich zu Tausenden verzweigen?
Es ging weiter Richtung Loop Road. Der Tamiami Trail, die erste Überlandfahrt. Unglaublich, es geht wirklich meilenlang nur schnurgeradeaus und nichts kommt. Die Geschwindigkeit kommt einem lahm vor, bin aber immer ein paar Meilen schneller gefahren. Die Meisten halten sich auch so in etwa dran, aber einige auch wieder nicht. Aber es ist wirklich weniger aggresiv als bei uns, man hält auch allermeistens Abstand. Und das Rechtsüberholen funktioniert auch gut. Mittlerweile kann ich sagen, dass ich den Dreh ganz gut raus hab. Mit meinem schicken Auto freunde ich mich auch immer mehr an, nur nervt es manchmal, wenn scheinbar willkürlich die Alarmanlage losheult. Ansonsten finde ich mittlerweile selbst das Automatikgetriebe ganz gut.
Die Fahrerei ging mir langsam etwas auf die Nerven, weil es doch sehr viel ist. Irgendwann kam dann die Loop Road, wo mitten in der Pampa Indianerreservate sind, wo deutsche Fahnen wehen. Keine Ahnung, was die mit Deutschland zu tun haben. Die Station war mittlerweile aber geschlossen und ab da war´s dann unpaved. Insgesamt kamen mir auf den 41km nur 3 Autos entgegen. Viel sieht man nicht, weil es meistens zugewachsen ist. Aber einige Gators habe ich gesehen, aber keine Vögel. War wirklich schon sehr genervt wegen der nicht enden wollenden Strecken und so war ich eher damit beschäftigt, möglichst schnell und effektiv Schlaglöcher zu durch-/umfahren als mit Gator-watching. Irgendwann wurde es dann nass, musste wohl geregnet haben, wovon ich aber nichts mitbekam. Geil, immer riesiger werdende Pfützen und das Auto wurde immer eingesauter.
So sieht es meist am Wegesrand der Loop Road aus:
Jedenfalls dauerte es mindestens etwas länger als eine Stunde, bis ich die Loop Road durchgefahren hatte. Es war schon spät und bis Naples noch ein ganzes Stück zu fahren. Bis ich dort war, war es mittlerweile 19:30 Uhr. Ich kurvte wieder genervt rum, auf der Suche nach einem Motel. In der Zwischenzeit merkte ich, dass mein Körper begann zu streiken, mein Kopf war ganz heiß. Vielleicht das Klima und der ständige Wechsel zwischen Hitze und AC. Endlich fand ich mitten in Naples ein Motel. Die Motel-Angestellte hat mich gefragt, wo ich herkomme und erzählt, dass gerade ein nettes junges Schweizer Paar dagewesen wäre. Mit kaputter Klima und für stolze $75. Kommt hoffentlich nicht wieder vor. Für mein geplantes Budget viel zu viel. Aber ich hatte genug für heute und nahm´s halt. Aber dafür habe ich eine komplette Küche mit Kühlschrank, Mikro, Ofen, Herd, Kaffeemaschine. Hab gleich mal mein Eis reingelegt. Dann Tablette gegen Fieber eingeschmissen und noch einen Supermarkt gesucht. Dort hab ich eine Mini-Pizza für die Mikro gefunden und auf dem Rückweg habe ich mich wieder leicht verlaufen. Selbst Schuld, man sollte sich auch merken, wo das Motel ist.
Aus meiner Sicht hätte es gereicht, nur die Loop zu fahren und dafür sich mehr Zeit zu lassen, dann hätte ich auf Key Biscayne auch etwas baden können. Oder für die Everglades einen ganzen Tag, am Besten aber zu einer anderen Jahreszeit.
Morgen lasse ich es mal ruhiger angehen, will endlich mal ins Meer und mal meine Füße & meinen Körper schonen.