14.06.2006 Tusayan – Las Vegas Um 5.30 h heißt es: raus aus den Federn, schließlich sind es bis Las Vegas etliche Meilen und der Mietwagen muss bis 17.00 h zurückgegeben werden. Wir hatten uns vorher ausgerechnet, dass es billiger ist, den letzten Abend in LV mit Taxi zu fahren, als das Auto für einen weiteren Tag zu mieten. Das Best Western Hotel Mardi Gras bietet zudem einen kostenlosen Flughafentransfer an. Pünktlich um 6.30 h sind wir beim Frühstücken und um 7.15 h heißt es: Bye bye Grand Canyon!
Mit gut 18 ° C ist es noch angenehm frisch. In Seligman tanken wir und kaufen Toast für unterwegs, Aufschnitt haben wir noch. Wir entschließen uns, über die legendäre Route 66 bis Kingman zu fahren, da es nur ein kleiner Umweg ist. Allerdings fällt uns nichts auf, was den alten Geist der Straße ausmachen soll. Kurz vor Kingman stehen ein paar Häuser, die im Vorbeifahren einen interessanten Eindruck machen, uns nunmehr jedoch nicht mehr zum Anhalten veranlassen können. Über die # 93 setzen wir unseren Weg nach Las Vegas fort. Da wir wieder einmal vergeblich nach einer rest area Ausschau halten, stoppen wir einfach an einem geeigneten Ort und legen ein kleines zweites Frühstück ein. Gegen 11.30 h sind wir schon am Hoover Dam, wo große Umbauarbeiten vorgenommen werden.
Von einem Aussichtspunkt oberhalb des Dammes erspähen wir die größte Echse während des Urlaubes, die halb versteckt hinter Steinen ein Sonnenbad nimmt. Leider komme ich nicht näher heran, so dass eine Fotoaufnahme nicht lohnt.
Gegen 12.30 h erreichen wir das bewölkte Las Vegas bei 30 ° C. Allerdings ist es schon kurz vor halb zwei, als wir im Mardi Gras ankommen, denn ich habe Christian von der Ausfahrt Tropicana in die falsche Richtung geschickt.
Da wir widersprüchliche Aussagen zur Rückbestätigung unserer Flüge bekommen haben, fragen wir an der Rezeption nach der Telefonnummer von American Airlines. Entweder ist die Dame neu im Job oder stellt sich unbeholfen an, denn sie kann uns die Nummer nicht nennen. Erwarte ich zuviel, wenn ich davon ausgehe, dass solche Anfragen aus dem effeff beantwortet werden müssten?
Auf unserem Zimmer fällt mir das Informationsbuch des Hotel in die Hände und was kann ich da nachlesen? Die Telefonnummer diverser Fluggesellschaften, darunter auch die von AA. Wir verzichten auf einen Anruf und wollen persönlich am Schalter auf dem Flughafen nachfragen und uns, wenn möglich, Sitzplätze reservieren zu lassen. Doch etwas Zeit haben wir noch und so verzehren wir unsere letzten Reste. Anschließend faulenzen wir ein letztes Mal am und im Pool. Ich lese inzwischen das zweite Buch und versuche nicht dran zu denken, dass der Urlaub schon wieder so gut wie vorbei ist
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Gegen 16.20 h machen wir uns auf dem Weg zum Airport. Wir stehen in der Paradise Road im Stau. Am Kreuzungsbereich mit der Flamingo Road sehen wir auch warum: ein Wohnmobil ist gegen einen Laternenmast gefahren, der Fahrer sitzt in Handschellen am Straßenrand. Wir vermuten, dass er auf der Flucht vor der Polizei dagegen gefahren ist, denn erstens sieht er sehr verwegen aus und zweitens können wir uns nicht vorstellen, dass Unfallfahrern sofort Handschellen angelegt werden, auch wenn die amerikanische Polizei mitunter rigoroser als die deutsche Polizei vorgeht. Ich überschätze mich ein zweites Mal an diesem Tag und habe vor dem Losfahren darauf verzichtet, nachzusehen, wo genau die Rückgabestation am Flughafen ist. Das rächt sich natürlich, und wir müssen anhalten, um nachzusehen. Zu meiner Entlastung muss ich jedoch sagen, dass die Rückgabestation auch schlecht ausgeschildert ist. Die Rückgabe wäre schnell über die Bühne gegangen, wenn wir nicht die $ 16-Rechnung für die Reifenreparatur eingereicht hätten. Die Angestellte von Alamo bemerkt von sich aus, dass ich offensichtlich eine Rechnung in der Hand halte und lässt sich diese gleich geben. Dann widmet sie sich eine geraume Zeit ihrem PC, geht weg und kommt erst nach einer kleinen Ewigkeit wieder. Wir sind irritiert, denn sie teilt uns nicht mit, was es für ein Problem gibt. Inzwischen wird die Schlange hinter uns länger, und die Leute werden unruhig. Wir müssen ein Formular unterschreiben, dass uns das Geld erstattet wurde, das Geld haben wir jedoch noch nicht, die Angestellte muss es noch aus einem anderen Raum holen. Und das dauert wieder, wäre es nicht schlau gewesen, das Formular und das Geld zusammen zu besorgen? Ich könnte jetzt gehässig sein und sagen, dass jeder Gang schlank macht und sie es nötig hat…
Wir lassen uns mit dem Alamo-Shuttlebus zum Airport fahren, um die Sitzplätze zu reservieren. Die Dame von AA jagt uns erst mal einen Schreck ein, als sie uns nicht gleich auf der Passagierliste findet. Aber nach einem genaueren Blick hat sie uns gefunden. Aus technischen Gründen kann sie uns im Moment keine Sitzplätze reservieren. Sie verspricht uns, sich bis zum Ende ihrer Schicht darum zu kümmern.
Nachdem wir jetzt ohne fahrbaren Untersatz sind, wollen wir mit dem Bus zum Strip. Wir finden jedoch nicht die Bushaltestelle, von der der Bus zum Strip abfährt. Es steht zwar dran, dass die Busse vom Level Zero fahren, welches wir auch finden, aber als wir im 108er und 109er Bus nachfragen, ob diese am Strip halten, heißt es immer, sie fahren in die entgegen- gesetzte Richtung. Ich bin frustriert und habe inzwischen auch Hunger. Mein Versuch, außerhalb des Abflugbereiches eine Fastfoodkette zu finden, scheitert kläglich. Der heutige Tag scheint einfach nicht mein Tag zu sein. Daher fahren wir mit dem Taxi zum Strip und lassen uns am Harrahs absetzen. Inzwischen scheint die Sonne bei knapp 36 ° C. Für das relativ kurze Stück zahlen wir $ 23, da wir uns für die Interstate als schnellste Route, aber teurere Strecke entschieden haben. Der Taxifahrer, ein Jordanier, wie sich im Gespräch rausstellt, hatte uns vorher informiert, dass es sich immer noch an der Flamingo Road staut und es über die Interstate schneller aber teurer geht. Wir stürmen gleich Burger King und anschließend bummeln wir durchs Harrahs, schauten uns die Monorailstation an und zocken im Imperial. Die Männer genehmigen sich ein Bier und ich genieße zwei Pina Coladas. Ist keine schlechte Einrichtung, dass die Spieler gratis mit Getränken versorgt werden (abgesehen vom Trinkgeld für die Bedienung). Da ich mich lange mit meinen $ 5 Einsatz halten kann, habe ich die günstigsten Pina Coladas seit langen. Christian hat sogar Glück und verlässt das Imperial mit knapp $ 50 Gewinn.
Wir bummeln am Treasure Island vorbei, die neue Show läuft gerade (Sirene oder so ähnlich), aber es stehen schon zu viele Leute da, so dass wir bis zum Wynn’s spazieren. Wir gehen hinein, da es bei unserem letzten Besuch in Las Vegas noch nicht stand. Es wirkt nobler als die meisten anderen Hotels am Strip und bietet was für’s Auge. Von dort aus laufen wir in ca. 20 Minuten zu unserem Hotel nach Hause. Während Christian und ich den morgigen Airportshuttle klarmachen, geht Gis schon mal ins Zimmer. Beim Hinausgehen bleiben wir an den Spielautomaten „hängen“. Ich sehe einen Kartenautomaten mit Einsätzen ab 1 Cent aufwärts und schmeiße eine Dollar hinein. Da es mir nicht darum geht, mit einem großen Gewinn nach Hause zu gehen (hätte zwar nichts dagegen, habe aber nie Glück bei Glücksspielen) sondern einfach um den Spaß am Spiel, ist die Höhe des Einsatzes ok. Die Zeit vergeht sehr schnell und Gis schaut schon nach uns, denkt es gibt Schwierigkeiten mit dem morgigen Shuttle. Es wird langsam Zeit, ins Bett zu gehen. Ich bin „mutig“
und verfünffache meinen Einsatz, damit der Dollar schneller verspielt ist. Im Nu ist mein Einsatz verzockt und wir können uns das letzte Mal in den USA in die Federn legen.
Meilen: 294