Freitag, 23.08.2002 Jasper Nationalpark Wieder standen wir zeitig auf. Der erste „Programmpunkt“ war der Maligne Canyon, in dem sich der Maligne River mit einem 23 m hohen Wasserfall ergießt. Man kann zwischen verschieden langen Wanderwegen wählen, wir entschieden uns für den mittleren, der ab der 5. Brücke durch die bis zu 50 m tiefe mit Moos und Farn bewachsene Kalksteinschlucht führt. Es war ein schöner Spaziergang in herrlicher Natur.
Während wir am Medicine Lake, der jedes Jahr im Herbst in den porösen Kalksteinschichten versickern soll, nur einen kurzen Halt machten, war uns der Maligne Lake einen längeren Aufenthalt wert. Er ist 22 km lang und 2 km breit und somit nach dem Baikalsee der größte Gletschersee der Welt. Unweit vom Parkplatz fand unsere erste heutige Tierbegegnung statt:
Der fast voll belegte Parkplatz ließ uns schon schlimmes befürchten: Menschenauflauf ohne Ende. Aber kaum verließen wir den Bereich in unmittelbarer Nähe des Parkplatzes, war kaum noch eine Menschenseele anzutreffen, so dass wir es richtig genießen konnten.
Wir spazierten einfach am See entlang und als Gis und Christian der Meinung waren, wir könnten langsam umdrehen, bat ich sie, noch um die nächste „Kurve“ mitzukommen. Und wir wurden belohnt: am Wegesrand stand eine Hirschkuh mit ihrem Kalb. Sie bahnten sich allerdings recht schnell ihren Weg in die Büsche, als sie uns bemerkten. Der Rückweg wurde sogar noch ereignisreicher: mitten auf dem Weg standen zwei Elche, die sich durch uns gar nicht aus der Ruhe bringen ließen.
Sie begaben sich langsam ins Wasser.
Nicht nur vom Ufer aus wurden sie beobachtet, nein, ein paar Ruderbootfahrer waren auch auf sie aufmerksam geworden. Diese ruderten in unmittelbare Nähe der Tiere. Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln über soviel Unvernunft.
Dem Verleiher der Ruderboote wurde es offensichtlich auch zu viel, denn über Mikrofon forderte er sie auf, größeren Abstand zu bewahren. Ob er nur Angst um seine Boote hatte oder doch an die Elche dachte?
Nach diesem für uns Tiernarren tollen Erlebnis fuhren wir zu den nordöstlich von Jasper liegenden Seen Lake Edith und Lake Annette. Nach einem kleinen Spaziergang machten wir es uns am Ufer gemütlich und faulenzten. Das Wasser reizte zwar zu einem kleinen Bad, aber weiter als bis zu den Knien sind wir nicht gekommen, es war uns einfach zu eisig. Ein paar Kinder konnte das jedoch nicht schrecken.
Nach einer kleinen Shoppingtour durch Jasper waren wir am frühen Abend zurück auf dem Campground und unterhielten uns noch eine Weile über unsere Begenungen mit Elchen.