Dienstag 23.6.2009
Nachdem ich die zweite Hälfte der Nacht wirklich gut geschlafen hatte ging es mir morgens auch endlich etwas besser und ich traute mich sogar eine Banane und einen heißen Tee zu mir zu nehmen. Für die anderen gab´s das übliche Motelfrühstück (Kaffee,Tee,Bagel,Cornflakes ).
Heute wollten wir aber auf jeden Fall noch ein Stück Küste fahren. An der 1 waren wir ja schon so brauchten wir nur noch Richtung Norden abbiegen. Dabei kamen wir auch an dieser Holzbrücke in Fort Bragg vorbei. Keine Ahnung, ob diese noch befahrbar ist- hatte aber durchaus etwas beeindruckendes.
Immer an der Küste entlang hatte man eine tolle Aussicht
Wir kannten die California Coast bisher nur vom Süden her. Aber der Norden hat eindeutig auch etwas zu bieten zumal wir die Straße fast komplett für uns hatten
Nach ca. 30 Meilen bog die Straße dann ins Landesinnere ab und es ging durch dichten Wald. Was auf der Karte so harmlos wirkte war wie eine Achterbahnfahrt. Es ging in Serpentinen rauf und runter und durch wilde Kurven, bei denen man jedes Mal hoffte, dass uns auch ja keiner entgegenkommt. Es waren zwar nur 15 Meilen durch die Berge aber ich glaube mich zu erinnern, dass wir fast 1 Stunde gefahren sind. Am Ende war uns allen(bis auf Thomas,der gefahren ist) speiübel
.
Kurz bevor es wieder auf die 101 geht, fiel uns ein Schild am Straßenrand auf: "Visit the Drive Thru Tree only 1 Mile ". Ok wir brauchten dringend eine Verschnaufpause und so bogen wir rechts ab. Wir passierten das Kassenhäuschen und nach einer Kurve tauchte er dann auch schon auf
Natürlich mussten wir auch da durchfahren, was mit dem Van gar nicht so einfach war. Wie das Loch geschnitten wurde waren die Autos wohl noch etwas kleiner. Jedes Auto, das heil durchkam wurde auf der anderen Seite mit Beifall begrüßt
- das liebe ich so an den Ami´s- die machen aus allem ein Event.
Besonders für Helmut war dieser Abstecher ein spezielles Highlight. Noch zu gut konnte er sich an die Ansichtskarten und Fotos erinnern, die sein Onkel in den 50ern aus den USA geschickt hatte. Als damaliger Teenie der Nachkriegszeit hatte er nicht im Traum daran gedacht, überhaupt mal große Reisen zu machen und jetzt mit fast 70 fuhr er genau durch diesen Baum hindurch…
Aber auch Thomas und ich fühlten uns wie in einer Zeitreise. Es gab einen kleinen Souvenirshop, der genauso auch schon in den 50ern da zu stehen schien
. Und auch sonst wirkte alles sehr „rustikal“. Hinter dem Shop kam man auf eine Lichtung mit Waldsee. Die Vögel zwitscherten, die Frösche quakten und irgendwo in der Ferne hörte man einen Hirsch röhren- sehr idyllisch- hier ließ es sich wirklich aushalten.
Aber wir hatten ja noch ein wenig Fahrt vor uns und es war auch schon Mittag. Es ging weiter auf die 101. Irgendwann kam dann der Abzweiger zur Avenue of the Giants. In einem kleinen Ort dessen Namen ich leider nicht mehr weiß haben wir unsere Lunchpause gemacht. Hier gab es auch ein paar Shops mit echten Redwood-Holzschnitzereien. Teilweise zu groß für den Koffer , aber sehr interessant anzuschauen.Die Fahrt war wirlich sehr schön. Wir kamen uns richtig winzig vor neben diesen Riesenbäumen. Auf Foto aber schwer übertragbar.Wir machten dann Stop beim Visitorcenter.
Zum Wandern fehlte leider die Zeit und so haben wir uns nur kurz etwas umgeschaut um dann weiter nach Eureka zu fahren, wo wir gegen 17 Uhr ankamen. Nachdem wir eingecheckt hatten wollten wir nach der Fahrerei hier noch ein wenig durch die Innenstadt bummeln. Aber was war das? Die meisten Geschäfte hatten tatsächlich nur bis 17:30
auf… Das war wirklich sehr schade, weil uns Eureka von der Architektur und dem Ambiente her sehr gut gefallen hat- nur war so wenig los, dass der Ort wie ausgestorben wirkte.Hier mal ein paar Eindrücke
Abends sind wir dann in einer Art Eckkneipe(sehr urig) essen gewesen. Es gab mal wieder Burger für alle. Da ich mich noch nicht so recht getraut habe, habe ich unter den Suppen geguckt und liebäugelte mit einer Tomatensuppe. Die Kellnerin bemerkte meinen skeptischen Blick, den sie natürlich falsch deutete und bot mir doch tatsächlich an mir eine „Probierportion“ zu bringen. Gesagt getan in nullkommanix hatte ich ein Minitässchen Tomatensuppe vor mir stehen. Die war dann wirklich sehr lecker und natürlich habe ich eine Portion bestellt. Insgeheim habe ich dabei nur gedacht, dass so was in Deutschland in der Form nie möglich wäre.
Fazit: Die California Coast im Norden hat ihren ganz eigenen Charme. Die Fahrt durch die Avenue of the Giants ist auch ohne große Wanderungen ein Highlight und lohnt sich auch,wenn man nicht so viel Zeit hat.
Gruß Sunnydale
Übernachtung: Best Western Humboldt Inn Eureka