Donnerstag, 25. August 2011
Am heutigen Morgen wurden wir nicht –wie bisher- nur von Sonnenschein geweckt, sondern der Himmel war bewölkt und es fielen sogar ein paar einzelne Regentropfen.
Bei der Pferdezuteilung erhielt dieses mal Marlis ein anderes Pferd: „Conegar“, und ich durfte wieder „Prince“ reiten: Dieses Mal hoffentlich länger als am Dienstag.
Wir ritten wieder um 09.00 h los und gingen Kühe suchen.
Auf einer Anhöhe hielten wir an und Jake meinte: „Mike, siehst du die beiden Kühe dort hinten?“ Anfangs sah ich nichts und später mit viel gutem Willen zwei „schwarze Punkte“ bei einem kleinen Wäldchen. „ja, ich glaube schon…“
„OK, dann hol sie zusammen mit Marlis und bringt sie zurück auf die „Strasse“, wir reiten hier weiter…“
Ich merkte mir ungefähr, wo die paar Bäume waren und wir ritten los. Nun ist das Gelände ja aber nicht topfeben und nach einer Weile waren wir in einem kleinen Canyon und sahen natürlich die Bäume nicht mehr. Aus dem Canyon raus, sahen wir dann buchstäblich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, geschweige dann die beiden Kühe.
Wir trennten uns und Marlis ritt höher hinauf, ich schaute im Gebüsch entlang des Wassers nach. Als wir schon beinahe aufgeben wollten, sah ich plötzlich bei Marlis oben die beiden Ausreisser und sie brachte sie in meine Richtung: was war das? Da oben noch zwei, und noch drei und da hinten waren auch noch ein paar und und und.
Als wir die rund zwei Dutzend Kühe zu einer kleinen Herde zusammentreiben wollten, kam uns (gottseidank) Sky mit seinem Hund zu Hilfe. Wir trieben die Kühe nicht im rechten Winkel (wie ich es gemacht hätte) zurück auf die Strasse (irgendwo müsste sie ja dann auftauchen), sondern rund 1 Meile im Canyon (da können sie nicht so gut abhauen) und erst dann in Richtung Strasse den Abhang hoch, wo bei einem kleinen Tümpel schon die anderen auf uns warteten. Zum „Dank“ erhielten wir ein „high five“ und „good job“ von den beiden Profis.
Auf dem Heimweg „fanden“ wir ein paar Pferde, welche sich am Morgen dem Zugriff von Jake entzogen hatten und brachten sie mit auf die Ranch. Ausserdem entdeckten wir drei ungebrannte Kälber, welche auch mitgetrieben wurden.
Nach rund dreieinhalb Stunden waren wir zuhause, assen einen kleinen Lunch und machten Pause bis circa 16.00h, dann sollten die Kälber gebrannt und kastriert werden.
Um vier Uhr ging’s los und jedermann/frau war im „corral“ anzutreffen, sogar die kizz wollten sich das nicht alltägliche „Schauspiel“ nicht entgehen lassen.
Die beiden Cowboys fingen jeweils ein Kalb mit dem Lasso ein (gar nicht so einfach, wenn sich die Mütter immer einmischen…) und Jess und Christen, die beiden Frauen von Jake und Sky, fesselten die Beine der Kälber, entmannten sie und brannten ihnen die verschiedenen Zeichen ein.
Nicht nur die betroffenen Tiere, sondern mehr oder weniger alle Tiere waren am Muhen und es rauchte und roch stark: daily business auf einer cattle Ranch.
Nachdem „wir“ fertig waren, trieben wie die „cavy“ rund eine Stunde lang zurück auf eine andere Weide und auf dem Rückweg konnten wir wieder ein wenig „trotten“ und „lopen“: sogar Sylvan hatte (mehr oder weniger) Spass daran.
So gegen halb acht Uhr waren wir zurück und Jess hatte schon den „cowboy grill“ angeworfen und wartete mit dem Essen auf uns, welches wir draussen an (Plastik) Tischen und -bänken einnahmen.
Spezialität des Hauses: Gast mit Zwiebeln...
In dopppelter und gebutterter Alufolie eingewickelt: ein Hamburger, geraffelte Karotten, Kartoffeln und Zwiebeln und das rund 45 Minuten bei mittlerer Hitze auf dem Feuer, dabei einmal wenden. Werde ich zuhause auch mal probieren.
Da die Ranch auf Indianergebiet liegt, ist jeglicher Alkohol verboten. Manchmal vermissten wir schon ein Glas Rotwein oder auch ein eiskaltes Bier…
Heute gingen wir relativ spät schlafen.