Tag 12 - 29.04.2009Furztrockene BäumeHeute morgen sehen wir in der Wettervorhersage, dass die nächsten Tage wohl Unwetter droht in der gesamten Gegend. Ausgerechnet an dem Tag, an dem wir ins Cathedral Valley fahren wollten, das ja nur über eine sehr lange Dirt Road zu erreichen ist.
Aber warten wir mal ab, noch ist es ein paar Tage hin und die Vorhersage hier ist ja nicht immer besonders verlässlich. Wir gehen erst einmal gemütlich frühstücken, der selbstgekaufte Schinken mit Philapelphia (regular ohne Blueberries
) ist eine willkommene Abwechslung auf dem herrlichen Brot.
Beim Stopp am Visitor Center kaufe ich mir noch eine Karte (was sonst ?) von Moab und Umgebung, in der auch die wichtigsten Dirt Roads verzeichnet sind. Dann geht es auf den
La Sal Mountain Loop und die Straße windet sich schon nach ein paar Meilen die Berge hoch. Wir erkennen schnell, dass es ein bischen zu früh im Jahr ist, da alle Laubbäume noch kahl sind (kein schöner Anblick) und die Abstecher zu den Seen sind auch noch alle gesperrt.
Erste schöne Ausblicke von hoch obenFurztrockene BäumeAlso entschließen wir uns kurzerhand, den Abstecher zur
Olympic Torch zu machen, die Sand Flats Road kreuzt den La Sal Loop ja irgendwann. Die Dirt Road ist sehr gut und wird nach ein paar Meilen auch ganz interessant mit einigen Red Rocks (die wir heute eigentlich erst später sehen wollten, aber egal...).
Auf der Sand Flats RoadIrgendwann sehen wir auch bekannte Formationen, die Torch muss hier ganz in der Nähe sein. Eigentlich soll man sie von der Straße aus sehen, tun wir aber nicht, also nehmen wir die GPS-Koordinaten von
Steffen Synnatschke’s Bericht (alles dabei, man muss flexibel sein...
), parken dort und schlagen uns durch die Büsche nach Südwest. Es geht einen kleinen Hügel hinauf und dort oben sehen wir auch schon die Torch. Wir laufen hin, hinauf, halb drum herum und fotografieren viel, auch wenn es für das beste Licht schon etwas spät ist (ca. 11:30).
Silvi und die TorchOberhalb der Torch ist übrigens auch eine ganz interessante Formation.
Auf dem Rückweg will ich noch einen klitzekleinen Abstecher zu diesem Arch machen, der hoch oben auf den Felsen sich befindet. Das findet Silvi überhaupt nicht lustig, kurzfristige Planänderungen sind bei ihr ganz schlecht.
Also bleibt sie auf halber Höhe sitzen und ich gehe hoch und mache ein paar Bilder von der anderen Seite, die im Licht ist. Ich wünschte, ich hätte das Superweitwinkel dabei, aber jetzt ist es zu spät, es muss auch so gehen.
Blick von oben Richtung BergeLa Sal Arch und HoodooAuf dem Rückweg zum Auto lege ich noch eine ungewollte Rutschpartie hin (Sand auf steil abfallendem Slickrock ist echt eine blöde Kombination) aber ich kann mich noch rechtzeitig abfangen bevor schlimmeres passiert.
Dann geht es zurück zur Loop Road, an einem schönen Aussichtspunkt über die ganze Gegend von Moab machen wir kurze Mittagsrast. Hier sind einige Leute, die mit dem Auto hoch gefahren sind und mit dem Fahrrad abfahren. Macht sicher viel Spaß - wenn man gute Bremsen hat.
Blick hinunter ins Castle ValleyKleines unsicheres Kalb am WegesrandDann geht es auch für uns hinab, die Ausblicke auf das Castle Valley sind sehr schön. An der SB128 geht es Richtung
Fisher Towers. Ich will aber zuerst weiterfahren um diesen guten Standpunkt für den Sunset Shoot zu suchen, den Laurent Martres in seinem Buch beschreibt. Er erzählt etwas von einem „miracously placed stone in the river“ von dem man die beste Aussicht haben soll. Wir parken an der richtigen Stelle und ich durchkämme hier das ganze, uferangrenzende Unterholt (immer in der Hoffnung, mir keine Zecken mitzunehmen), aber der blöde Stein ist einfach nicht zu finden.
Nach ein paar ergebnislosen Anläufen beschließen wir, dass der Blick neben der Straße aus auch sehr gut ist und fahren zurück zu den Towers.
Hier machen wir erst einmal Mittagsschlaf
, um halb 4 geht es dann los. Der Weg windet sich an den Towers hoch, eine wirklich tolle Wanderung, aber auf halber Strecke muss Silvi passen. Ihre Bauchprobleme scheinen ihr doch einiges an Kraft gekostet zu haben. Ich gehe den Rest den Trails allein zu einem schönen Aussichtspunkt über den östlichen Teil von Moab. Fotos von hier zu schießen ist bei dem Gegenlicht sinnlos, aber man kann auch einfach mal kurz hinsitzen und genießen.
Blick vom Ende des Trails zurück zu den TowersDann geht es aber schon wieder zurück, schließlich will ich meine Frau nicht zu lange warten lassen. Und siehe da, nach kurzer Zeit kommt sie mir schon entgegen.
Wir gehen gemeinsam zurück und es werden noch mal viele Fotos geschossen, das Licht wird so langsam immer besser. Sind schon sehr beeindruckend, diese hohen Felstürme und recht originelle Strukturen weisen sie auch auf.
Hoch oben erkennt man als kleinen weißen Punkt Kletterer Zurück am Auto geht es dann zu dem Aussichtspunkt, den wir schon früher begutachtet haben. Wir packen das lange Tele aus und ich stelle voll Schrecken fest, dass ich mein schönes Kugelkopf-Stativ im Hotel gelassen habe und so muss ich mir mit meiner billigen Aluminium-Krücke einen abquälen.
Man lernt die Qualität eines richtigen Stativs eben schnell schätzen, vor allem bei langen Teleobjektiven. Nichtsdestotrotz gelingen nach gefühlten Stunden von Justieren der Kamera halbwegs gute Fotos und zufrieden treten wir die Rückfahrt nach Moab an.
Nur keine falsche Bewegung, sonst kann man alles neu justieren...Heute geht es wie gestern versprochen wieder ins Bucks Grill House. Ich gönne mir heute das Rib-Eye Steak für 32 Bucks (wahrscheinlich heißt die Location deshalb so
) und alles schmeckt wieder sagenhaft gut. Silvi würde gerne ein Steak essen, aber wegen ihren anhaltenden Magenproblemen begnügt sie sich mit Pasta, die aber auch gut schmecken und die hoffentlich besser verträglich sind wie die von Pasta Jays. Die etwas langsame Bedienung bringt uns erst die falsche Rechnung, aber beim zweiten mal klappt es dann und wir gehen zufrieden nach Hause. Morgen geht es für mich früh los und ich stelle den Wecker auf 5:20. Bei dem Anblick werde ich schon ganz müde, weswegen wir auch schnell einschlafen.
*****************