Tag 19 - 06.05.2009Furztrockene Slot Canyons Teil 2 (es geht noch enger)Heute stehen wir wieder um 07:00 auf und es gibt leckere Blueberry Pancakes.
Von den Coyote Gulch Hikern ist allerdings nichts zu sehen. Cate wirkt etwas beleidigt, weil ich meinen Bacon gestern nicht gegessen habe. Aber da gab es auch nur süßes und den Speck allein ohne irgendwas essen ist nicht meine Sache. Sie hat übrigens einen Golden Retriever, der sogar mich mag (ich hab es eigentlich nicht so mit Hunden). Immer wieder läuft er uns hier über den Weg und lässt sich dann auch sehr gerne mal kraulen.
Ein seltenes Bild: ein Hund, der mich mag (oder zumindest nichts gegen mich hat)Dann geht es wieder auf die Hole-in-the-rock-road. Wir fahren knapp 26 Meilen auf der Holperpiste und dann zweigt es ab zum Dry Fork. Am Trailhead stehen schon 4 Autos. Wir steigen hinab zum
Peek-a-boo Canyon.
Ausblick von oben, die kleine schwarze Spalte dort unten ist der Peek-a-boo CanyonWie erwartet ist der Einstieg nicht wirklich einfach, hier ist eine 5m hohe Stufe zu überwinden, aber wenn man halbwegs agil und trittsicher ist, sollte es machbar sein. Danach erwarten einen gleich mal tiefe Pools, die zwar furztrocken, aber schwer zu umgehen sind. Wenn diese voll Wasser stehen ist es bestimmt nicht leicht, trockene Füße zu bewahren. Vorne im Slot sind gleich zwei große Arches, ein sehr schönes Fotomotiv, weiter hinten sind 2 kleinere, die auch ganz fotogen sind.
Die großen Peek-a-boo Arche aus verschiedenen BlickwinkelnEs begegnet uns ein sehr seltsames Wesen, von dem wir beide nicht wissen was es sein soll. Unser erster Tipp, ein Skorpion ohne Schwanz erscheint im Nachhinein doch etwas unplausibel. Wir wissen nicht, ob es giftig ist und halten zunächst ordentlich Sicherheitsabstand. Das (arme) Ding sieht aber so aus, als würde es jeden Moment abnippeln, also trau ich mich doch noch, eine Nahaufnahme zu machen.
Die 2 kleinen Arche weiter hintenEin seltsames WesenIch fotografiere noch etwas und schaue bis zum Ende, wo der Slot nach oben hin aufgeht. Dann geht es zurück, die 5m Stufe ist runterwärts noch ein bischen schwieriger, da der Slickrock auch sehr glatt ist. Aber mit vereinter Hilfe geht es doch. Nach uns steigt eine 3er Gruppe hoch und wir können noch ein paar Bilder machen.
Der vordere Einstieg in den Peek-a-booAnscheinend kann man den Canyon aber auch von hinten begehen, was ungleich einfacher sein soll. Dann geht es zum
Spooky Canyon, den wir nach 10 Minuten Fußmarsch auch auf Anhieb finden. Silvi ist es schnell zu schmal und bleibt draußen bei den Rucksäcken, ich kämpfe mich bis ans Ende durch. Der Slot ist größtenteils schon wahnsinnig eng, hier steht mal der Funfaktor im Vordergrund, zum Fotografieren ist es nicht so optimal, ich versuche dennoch mein bestes. Ich gehe meistens seitwärts und um mein Stativ von meiner linken auf die rechte Seite zu bekommen, muss ich es über den Kopf führen, weil vorne einfach kein Platz mehr ist. Ganz schlecht für Leute mit Platzangst ! (Gruß an Manni
)
Eine 3er Gruppe mit einem älteren Mann mit kleiner Wampe passiert mich. Er ist nicht sonderlich dick, aber es reicht schon, dass er hier größte Schwierigkeiten hat, durchzukommen. Aber auch ich hole mir einige Kratzer ab, da sollte man immer brav den Objektivdeckel drauf lassen. Dann hab ich irgendwann das Ende erreicht und ich drehe wieder um. Am Eingang treffe ich auf 2 Typen mit Mittelformatkamera, die eine (für mich) völlig uninteressante Passage fotografieren. Meine Bemerkung, weiter hinten bekäme man ganz tolles indirektes Licht, ignorieren sie. Was soll’s, ich wollte ja nur höflich sein, was hat ein Typ mit einer 400D und einer Bridge-Kamera denn schon für eine Ahnung ?
Es geht wieder zurück zum Aufstieg, wobei wir uns die ersten paar hundert Meter des
Dry Fork (of Coyote Gulch) auch noch anschauen. Ist auch schön, viel höher und überhaupt nicht eng. Früher am morgen oder später am Nachmittag sind die Lichtverhältnisse hier bestimmt ganz gut, jetzt jedoch nicht so, da viel direktes Licht einstrahlt.
Kurzer Abstecher in den Dry ForkEs geht den mühsamen Aufstieg über Slickrock und Sand wieder hoch und wir staunen nicht schlecht als wir oben sage und schreibe 18 Autos zählen.
Das scheint ja wirklich sehr beliebt zu sein hier. Silvi fährt zurück, mittlerweile wird sie immer sicherer mit den Dirt Roads. In Escalante gönnen wir uns schon zum Mittagessen eine Pizza (Salami, Oliven, Pilze, getrocknete Tomaten und Ziegenkäse) mit Salat beim Outfitter, von dem wir offensichtlich nicht genug bekommen können. Es folgt eine ausgiebige Mittagspause bis wir irgenwann nach 18 Uhr wieder aufbrechen. Wir holen uns 2 Sandwiches beim Subway und fahren noch einmal zum
Devil’s Garden. Dort picknicken wir erst einmal in aller Ruhe am schönsten Picknicktisch des Südwestens (siehe auch
Foto am Tag 0 auf Seite 2), dann mach ich mich auf für eine weitere Stunde fotografieren. Die Formationen hier sind schon sehr lustig, eigentlich gehört dieser kleine Abstecher auf jeden Fall zu einer Südwestreise dazu, wenn man durch Escalante kommt.
Ich treffe auf ein deutsches Pärchen, dass wir ein paar Tage vorher im Subway gesehen haben und dieses mal quatsche ich sie an. Christian und Andrea sind sehr nett, beide sind mit Vollformatkameras ausgestattet und haben auch eine eigene
Website. Wir verabreden uns auf ein Bierchen beim Outfitter (wo sonst ?). Auf dem Weg dorthin überfahren wir auf der Hole-in-the-rock Rd um ein Haar noch einen Luchs (vermutlich Bobcat)
, der quer über die Fahrbahn rennt. Auch noch nie gesehen im Südwesten. Aber für Beweisfotos ging leider alles viel zu schnell. Beim Outfitter erzählen die beiden von ihrer Leidenschaft für Afrika und dass sie hier nun insgesamt 7 Wochen im Südwesten unterwegs sind. Da werden wir 2 natürlich sehr neidisch. Trotz so viel Zeit haben die beiden jeden Tag ein Mörderprogramm bisher absolviert mit einem Tempo, das wir vermutlich keine 3 Tage durchhalten könnten. Als wir kurz vor 10 p.m. als letzte Gäste rausgebeten werden (jaja, in Utah steppt bekanntlich der Bär
), verabschieden wir uns. Daheim schlafen wir bei "Everybody loves Raymond" ein.
*****************