4. September
Sedona - Grand CanyonAuch heute halten wir die geplante Aufstehzeit ein.
Gegen 7.00 Uhr ist der Wagen gepackt und bereit für die Abfahrt. Vorher wollen wir nur noch schnell eine Kleinigkeit frühstücken. Eigentlich reicht uns ein Bagel und ein Becher Kaffee, aber während wir am "Buffet" auswählen, kommen wir mit einem Amerikaner ins Gespräch, der uns spontan an seinen Tisch einlädt, da seine Frau viele Jahre in Deutschland gelebt hat und gerne mal wieder deutsch sprechen würde. So kommt es mit den beiden zu einer richtig netten deutsch-englischen Unterhaltung und nebenbei werden wir mit den Resten ihres gestrigen Picknicks, leckeren Tropenfrüchten und Seafood, gefüttert. Nur eine amüsiert sich nicht prächtig: die fünfjährige Tochter Grace. Um die Aufmerksamkeit der Eltern zurück zu gewinnen springt sie plötzlich, voll bekleidet versteht sich, in den Pool. Die Aktion hat Erfolg. Zumindest ihre Mutter widmet sich ihr augenblicklich. Ihr Vater bleibt völlig entspannt: "No problem, it´s warm today".
So langsam wird es aber auch Zeit für den Aufbruch. Wir tauschen noch Adressen aus, wünschen einen schönen Urlaub und verabschieden uns von den dreien.
Bevor wir weiter reisen, wollen wir uns noch ein wenig in Sedona umschauen. Hier gibt es etliche Kunsthändler, die ihre teilweise recht eigenwilligen Objekte präsentieren. Das Schönste an Sedona sind aber die roten Felsen, die den gesamten Ort umgeben. Da die Sonne heute scheint, leuchten die roten Felsen herrlich im Morgenlicht.
Dann geht es weiter durch den Oak Creek Canyon. Eigentlich hatten wir geplant, hier einen Trail zu laufen. Es ist aber wahnsinnig voll, wir können einfach keinen Parkplatz finden und beschließen deshalb, auf direktem Weg nach Tusayan zu fahren.
Um 13.00 Uhr kommen wir am Best Western in Tusayan an. Das Zimmer ist aber noch nicht fertig und wir werden auf später vertröstet. So fahren wir erstmal zum Nationalpark. Auch hier ist es brechend voll. Wir finden den wahrscheinlich einzigen freien Parkplatz in der Nähe des Bahnhofs.
Den Grand Canyon kennen wir bereits aus dem letzten Jahr. Damals, bei strahlendem Sonnenschein, waren wir total begeistert. Heute dagegen sieht es schon wieder sehr nach Gewitter aus. Wir sind gespannt, ob der Canyon uns trotzdem ähnlich begeistern kann.
Obwohl es Richtung South Rim mächtig dunkel aussieht, wagen wir die Fahrt mit dem Shuttlebus bis zum Abyss-Point. Von hier aus wollen wir am Canyonrand entlang zurück laufen. Bis zum Village beträgt diese Strecke 7 km. Das ist zwar nicht wirklich weit, doch wir haben Zweifel, ob das Wetter und auch das Knie dies zulassen.
Wir sind noch nicht weit, da entlädt sich im Canyon ein heftiges Gewitter. Um uns herum wird es dunkel, nur unser Weg führt durch das einzige Stückchen Sonne weit und breit. Wir sind völlig fasziniert, es sind beeindruckende Bilder. Für die
7 km benötigen wir über 4 Stunden. Grund dafür ist aber nicht das Knie, sondern die unglaubliche Schönheit der Natur. Alle paar Meter bleiben wir stehen, fotografieren und genießen dieses Naturschauspiel. Perfekt wird das Erlebnis durch die totale Einsamkeit. Offenbar durch das Wetter abgeschreckt, begegnen uns in diesen 4 Stunden keine 10 Personen - und das am Labor-Day-Sonntag!
Erschöpft, aber zufrieden und glücklich erreichen wir den Wagen. Kaum sind wir eingestiegen, beginnt es heftig zu regnen. Heute haben wir wohl das Glück gepachtet.
Wir fahren zurück nach Tusayan und beziehen unser Zimmer. Dann wollen wir noch im Imax-Kino den Film über den Grand Canyon sehen. Der Film dauert zwar nur eine halbe Stunde, ist aber wirklich beeindruckend. Anschließend nehmen wir noch eine Pizza mit auf´s Zimmer und begutachten die Tagesausbeute an Fotos. Das war wirklich ein perfekter Tag!
Best Western Squire Inn => schönes Motel
Pizza Hut => halt so ne Pizza
gefahrene Meilen => 258
Wetter => irgendwie toll
Grand Canyon => unglaublich, spektakulär, phantastisch, einfach nur wunderschön
Liebe Grüße
Annette
Thema: 30 Tage durch den Südwesten (Gelesen 64674 mal)
