7. September
Page und UmgebungAuch heute findet das morgentliche Wecken um 6.00 Uhr statt.
Nach einem Kaffee geht es direkt zur Paria Contact Station zur Permitvergabe für die Wave. Um 7:45 Uhr Arizona Time sind wir dort.
Nur zwei Personen sind außer uns da und nur noch 15 Minuten bis zur Permitvergabe. Noch 10 Minuten ... 5 Minuten. Ein Auto fährt auf den Parkplatz, ein weiteres Pärchen möchte zur Wave. Puh, ist das spannend. Noch 2 Minuten und da kommen zwei weitere Wagen - mit insgesamt 7 Personen. Ooh nein, jetzt gibt es doch noch eine Verlosung.
Doch - Entwarnung, sie wollen zur Bucksin Gulch, welch ein Glück, es ist geschafft!
Ich habe es mir sooo sehr gewünscht und bin total happy!
Nach diesem perfekten Start in den Tag fahren wir zurück zur Wahweap- Marina. Hier steht für heute eine Tour mit dem Speedboot an. Ganz schön teuer der Spaß, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Wir entscheiden uns für die Halbtagesmiete. Mit einem 19 Fuß Boot, 150 PS und vielen Erklärungen überläßt man uns unserem Schicksal. Ich halte mich dezent im Hintergrund und überlasse Jürgen das Feld.
Wie erwartet, oder zumindest erhofft, meistert er das Unterfangen mit Bravour.
Männer müssen doch ein Technik-Gen besitzen, daß bei Frauen - zumindest bei mir - nicht in der dominanten Ausprägung vorhanden ist. An seinen Englisch-Kenntnissen kann der Erfolg jedenfalls nicht liegen.
Nach Verlassen des Hafens gibt Jürgen richtig Gas. Das bringt Fun!
Über die Wellen eines entgegenkommenden Bootes springen wir geradezu. Die Aufschläge sind schon heftig. Wir steuern Richtung Grand Staircase Escalante. Sehr weit geht es hier allerdings nicht. Man sieht deutlich, daß der Wasserpegel erheblich abgenommen hat.
Jetzt nehmen wir uns die andere Richtung vor. Steuern am Glen Canyon Damm vorbei und befahren den Navajo Canyon. Die Eindrücke von hier unten sind wieder ganz neu und speziell hier in dem engen Canyon gefällt es uns sehr gut.
Wir fahren abwechselnd und genießen den Tag auf dem See. Die geplante Badepause lassen wir dann aber lieber ausfallen, da wir die dazu notwendigen Handlungen nicht verstanden haben. Ich meine damit nicht "Badehose an, ab ins Wasser" , sondern irgendwas mit Wasser abpumpen vorm Neustart
Wie auch immer, die 5 Stunden vergehen auch ohne Badepause viel zu schnell.
Nach 4 Stunden machen wir uns auf den Rückweg, besonders, da in diesem Bereich des Navajo Canyons viel Holz schwimmt und wir eine Beschädigung des Bootes, trotz Versicherung, möglichst vermeiden wollen. Fast passiert es doch noch. Bei dem Versuch, eine gute Fotoposition zu erlangen, knirscht es plötzlich schauerlich. Wir haben wohl einen Felsen geschrammt. Und das, obwohl wir gar nicht so nah an der Canyonwand sind. Vorsichtig ertasten wir mit dem Paddel zu allen Seiten die Wassertiefe, stoßen aber nirgendwo auf Grund. Dann startet Jürgen den Motor erneut und zum Glück gibt es keine weiteren Probleme.
Kurz vor Ankunft im Hafen sind wir uns uneinig, ob wir selber auftanken müssen. Nach Jürgens Überzeugung müssen wir das nicht. Ich habe es anders verstanden. Naja, nach dem mühevollen Manöver in die Parkbox müssen wir dann doch nochmal los ... ... zum Tanken!
Schön war es, aber auch anstrengend. Zur Entspannung trinken wir einen Kaffee am Pool. Für eine längere Pause ist aber keine Zeit, denn wir haben heute noch einen Programmpunkt: den Alstrompoint.
Somit geht es nach 30 Minuten wieder weiter. Kurz vor Big Water bemerken wir, daß wir vergessen haben, die Bilder vom Memory Stick herunter zu laden. Alstrom Point ohne Fotos macht keinen Sinn. Also zurück zum Hotel.
Beim neuen Anlauf ist es dann bereits nach 17.00 Uhr. Sonnenuntergang ist gegen 18.30 Uhr und wir haben noch ein ordentliches Stück Weg vor uns. Hoffentlich schaffen wir es. Unterwegs bieten sich etliche Fotomotive, aber wir haben es eilig. Zweimal halten wir dann doch für ein schnelles Bild aus dem Autofenster.
Unserem vierrädigem Reisebegleiter wird einiges abverlangt uns so erreichen wir unser Ziel kurz nach 18.00 Uhr. Das letzte Stück führt komplett über Steinplatten. Das wollen wir uns nicht antun und gehen lieber zu Fuß. Nach einigen 100 Metern eröffnet sich uns ein phantastischer Blick über den Lake Powell. Eigentlich müßten wir noch ein Stück weiter laufen, um den optimalen Überblick zu erhalten. Leider fehlt dafür jetzt etwas die Zeit und wir sind für heute auch so mit der Aussicht zufrieden. Fest steht aber: hier wollen wir unbeding noch einmal hin.
Nach nur kurzer Verweildauer kehren wir sicherheitshalber zum Wagen zurück. Gerade das erste, schwierige Stück wollen wir möglichst noch mit Resttageslicht fahren. Die letzten 14 Meilen Offroad ist es dann aber stockdunkel. Trotzdem verläuft die Fahrt problemlos.
Gegen 20.00 Uhr sind wir zurück in Page. Ein Abendessen wäre jetzt angesagt. So langsam gewöhnen wir uns an die nahrungsfreien Tage. Auf großen Aufwand haben wir keine Lust und landen mal wieder bei Jack in the Box.
Das tägliche Abendprogramm erweitert sich heute um den Tagesordnungspunkt Sonnenbrandbehandlung. Trotz Schutzfaktor 30 und Sonnensegel am Boot hat es uns erwischt. So schlimm ist es aber nicht. Ein bißchen Kühlen und morgen kann die Sonne dann wieder scheinen. Laut Weather-Channel soll sie das aber nicht. Naja, laut Wetterbericht bewegen wir uns seit Tagen im Schlechtwettergebiet.
Fahrt mit dem Speedboot => teuer, aber es lohnt sich
Wetter => wieder bombastisch
gefahrene Meilen =>145 + reichlich Wassermeilen
Liebe Grüße
Annette