2. TAG
Laughlin,NV - Kingman, Az - Williams, AZ - Monument Valley
Um 2 Uhr schrecken wir aus dem Schlaf. Ein Telefon klingelt - Caros Telefon. Sie hat vergessen das Handy auszuschalten. Ich bin jetzt eigentlich hellwach, schaffe es aber nach einigem Kampf nochmal für zweieinhalb Stunden die Augen zuzumachen. So ist die erste Nacht noch kürzer als sonst und wir stehen um 5 Uhr schlussendlich auf. Ich gehe runter, um uns einen Kaffee zu organisieren. Anders als in Vegas ist das Casino hier um diese Zeit absolut ausgestorben. Kaffee gibt es aber natürlich schon.
Das Harrah's Casino erlangte übrigens im April 2002 traurige Berühmtheit, als sich hier im Rahmen des alljährlich stattfindenden Motorradtreffens "Laughlin River Run" die rivalisierenden Motorradclubs Hells Angels und Mongols eine brutale Schlacht lieferten. Drei Tote und dreizehn Verletzte forderte dieser als "River Run Riot" bekannt gewordene Vorfall. Wir vertreten uns noch kurz die Beine unten am Colorado-Strand hinter dem Hotel und fahren um 7 Uhr los.
Colorado River Beach / Laughlin
Der Highway 68 nach Kingman führt durch eine durchaus ansehnliche Landschaft. Mittendrin hat Caro Ihr eigenes Cafe. Grund genug, mal nach dem Rechten zu schauen und einen Kaffee für die Weiterfahrt zu organisieren.
CCC in Golden Valley, AZ am Highway 68
In Kingman gibt es erstmal ein schönes amerikanisches Frühstück. Eine nette kurzweilige Unterhaltung mit einem Ehepaar aus Phoenix am Nebentisch lässt uns fast ein bisschen die Zeit vergessen. Caro füllt danach Ihre Motel-Schilder-Sammlung noch etwas auf und dann geht es weiter auf der I-40 gen Osten.
Hill Top Motel / Kingman, AZ
Kurz vor Williams wird die Landschaft deutlich grüner. In dem schönen kleinen Städtchen besorgen wir uns bei Safeway erstmal unsere Grundausstattung wie Coleman, Getränke, Snacks etc. Für den Einkauf von Bier reicht hier nicht die Vorlage einer ID - nein, ich muss auch noch ein Formular mit Adresse ausfüllen und unterschreiben. Nach einem Bummel über die Hauptstrasse fahren wir um 12:30 Uhr weiter.
Williams, AZ
Unser nächster Halt ist in Flagstaff. Im dortigen Obi - oder wie die Amerikaner sagen: Home Depot - kaufen wir eine Schaufel und Grillutensilien. Wie von Ilona aka Saguaro mal angeregt, wollen wir den Sand-Notfall-Helfer am letzten Tag bei Nichtgebrauch wieder umtauschen. Ich kann jetzt schonmal verraten, dass daraus nichts wurde.
Wir hatten bei der Planung überlegt, ob wir den "Grand Falls of the Little Colorado" heute einen Besuch abstatten. Gut dass wir das wieder verworfen haben: bei der Fahrt über die Brücke in Cameron präsentiert sich uns der "Fluß" furztrocken.
Hinter Tuba City stehen die sogenannten “Elephantenfüße”. Als wir das letzte Mal vor ein paar Jahren auf dem Weg zum Blue Canyon hier vorbeigekommen sind, sind sie uns gar nicht als so fotogen aufgefallen.
Wir kommen gut voran. Der hoch aufragende "Agathla Peak" kündigt das nahende Tagesziel an. Allerdings kündigen die schwarzen Wolken darüber auch an, dass mit richtig schönem Wetter im Monument Valley heute wohl nicht mehr zu rechnen ist.
Agathla Peak
Es fängt jetzt auch noch an zu regnen und stürmt sehr stark. Um 17:30 bezahlen wir am Eingang unsere 10 $ Eintritt. Eigentlich ist es erst 16:30 Uhr, aber da wir uns jetzt in Utah befinden haben wir die Uhr eine Stunde vorgestellt. Wir begeben uns direkt auf den Loop Drive. Eine Menge los ist hier heute. Bei unserem ersten Besuch hier vor einigen Jahren waren deutlich weniger Menschen unterwegs.
John Ford's Point
Auf dem etwas engeren Abzweig zum John Ford's Point bleiben zwei uns entgegenkommende PKW wegen fahrerischen Unvermögens im Sand stecken. Caro fährt extra noch an die Seite und was machen die ?: bremsen. Im Sand ist das immer die schlechteste Idee. Hätten Sie uns erstmal raus fahren lassen und sich nicht noch in die Strasse gedrängelt, wäre es nicht so eng geworden und das Ganze nicht passiert. Am Totem Pole ist der Sturm dann mittlerweile so stark, dass man durch den aufgewirbelten Sand so gut wie nichts mehr sieht.
Totem Pole
Und auch der Verkehr staut sich bei der Abfahrt wieder, da ein weiterer PKW im Sand stecken geblieben ist. Mein Fussmarsch entlang der Autoschlange nach vorne beschert mir zwei Augen voller Sand. Als ich ankomme wird meine Hilfe allerdings nicht mehr benötigt - das Auto ist soeben befreit worden.
Weitere Stopps machen hier heute keinen Sinn und so verlassen wir den Park in Richtung Gouldings Campground. "The View" und "Gouldings Lodge" waren schon Anfang des Jahres restlos ausgebucht. Das Monument Valley ist zwar für uns nur mehr oder weniger eine Übernachtungsstation, aber auf Kayenta oder Mexican Hat hatten wir keine Lust. So fiel unsere Wahl auf eine der drei Cabins auf dem Campingplatz, die online reserviert werden können. Susan aka SCKW hatte uns auch nochmal bestätigt, dass das eine tadellose Unterkunft ist. Beim Einchecken um Acht sagt uns der sehr nette junge Navajo, wir sollen uns die Räumlichkeiten erstmal anschauen, bevor wir bezahlen. Es würden doch immer einige wieder zurückkommen und eine Übernachtung dort ablehnen. Ich muss mich wundern, was manche Leute anscheinend für Vorstellungen haben. Wir sprechen hier immer noch von einer Campground Cabin. Und dafür ist sie super: voll ausgestattet - auch die Küche -, sauber, große Terrasse, eigener Grill. Klar ist sie klein, aber für zwei Leute vollkommen ausreichend.
Der Junge freut sich sichtlich als wir zurückkommen und ihm sagen, dass es uns gut gefällt. Er gibt uns sogar von sich aus noch einen AAA-Discount. Wir schmeißen den Grill an, essen lecker und lassen den Abend auf unserer Veranda gemütlich ausklingen.
Unterkunft: Gouldings Campground Cabin / Monument Valley (78 $ / Nacht) > Fotos
Gefahrene Meilen: 386