Tag 22: Donnerstag, 20. August 2009 Los Angeles – Sequoia N.P.
miles: 244 (393km)
Wetter: sonnig, warmHeute hieß es Abschied nehmen von Working-U und von L.A., wie gewohnt machten wir uns schon relativ früh auf die Socken. Um 07:00 standen wir auf, frühstückten und konnten um 8:45 Uhr in Richtung Sequoia National Park aufbrechen.
Nein, heute kein Shopping... Zunächst ging die Fahrt durch die flachen kalifornischen Obst- und Gemüseanbaugebiete, riesige Plantagen links und rechts der Straße, alles künstlich bewässert. Denn dort, wo nicht bewässert wird, ist die Landschaft wüsten- oder zumindest steppenartig.
Dann kamen die Berge in Sicht, wir näherten uns wieder der Sierra Nevada, wo wir am Anfang der Reise schon gewesen waren (Yosemite, Whitney Portal), nur aus der anderen Richtung - und da waren sie wieder: die riesigen Granitfelsen, die Bärenwarnungen...
Die Straße wurde kurviger und die Strecke zog sich ziemlich hin. Gegen 13:30 Uhr gelangten wir beim Visitor Center Sequoia Foothills an. Unbedingt besucht werden musste natürlich der 2200 Jahre alte „General Sherman“ größter Baum der Welt – zumindest in der Kategorie Volumen und Gewicht. Es gibt da verschiedene Baum-Rekorde in den Kategorien Höhe (95m), Durchmesser (12m), Volumen (1487 Kubikmeter), Gewicht (1256 t) oder Alter (3200 Jahre), jeder halt so, wie er’s gerade braucht, um viele Besucher anzulocken…
Der Weg zum General Sherman führte vom Besucherparkplatz oberhalb hinunter zum Baum – ich glaube, das war 1981 noch anders gewesen, da war der Zugang von unten (der ist jetzt nur noch „barrierefreier Zugang“, also für Gehbehinderte).
Nach etwa einer halben Stunde waren wir angekommen. Hier war sehr viel los, Hauen und Stechen um ein Plätzchen vor dem Baum, um das Erinnerungsfoto zu knipsen… Nicht so schön. Dieser Baum (und auch die anderen) war natürlich trotzdem sehr beeindruckend, mit Grausen schauten wir die Fotos von früher an, als solche Giganten einfach abgeholzt wurden! Einfach unfassbar, respektlos, und nicht wieder gutzumachen. Zum Glück sind noch ein paar stehen geblieben…
Erst in jüngster Vergangenheit wurden sogar einige Gebäude usw. wieder entfernt und Boden rekultiviert, weil man festgestellt hatte, dass selbst diese Belastung den Wurzeln der Bäume in unmittelbarer Umgebung schadete. Im ehemaligen Supermarkt ist jetzt nur noch ein kleines Sequoia-Informationszentrum "Giant Forest Museum" eingerichtet, die anderen Aktivitäten wurden ausquartiert in baumfreie Zonen. Schon ganz interessant, was man dort so alles erfahren hat.
Nun kam die Frage auf, wo wir übernachten wollten – noch im Park oder kurz danach? Dort hatte ich aber nicht wirklich viele Möglichkeiten gefunden, und so blieben wir im Sunset Campground / Kings Canyon für 18$, war ein ganz netter Platz, aber es gab Mücken und anderes Viehzeug (das einzige Mal auf der ganzen Reise!). Ein letztes Mal wurde ein Grillfeuer entfacht, denn wir hatten noch Feuerholz im Kofferraum und es war ja unser vorletzter Tag im Wohnmobil. Gegessen haben wir aber drinnen im Schutze der Fliegengitter.