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Autor Thema: 5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes  (Gelesen 34761 mal)

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Tatonka

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Re: 5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes
« Antwort #60 am: 12.08.2005, 10:22 Uhr »
Hi Easy,

mit Interesse lese ich gerade deinen Bericht und stelle fest, dieser Teil des grossen Landes fehlt auch noch in meiner Sammlung.

Werde mich doch intensiver, dank deiner Berichte damit befassen und beginnen für 2006 zu planen.
Es macht Spass deine Berichte, die sehr gut dokumentiert sind zu lesen,

Danke  :P  mach weiter so.
mit freundlichen Grüßen
Michael

Easy Going

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Re: 5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes
« Antwort #61 am: 12.08.2005, 21:18 Uhr »
[11.] Tag 21.6. Dienstag :arrow: Canyon Falls, Porcupine Mountains, Fahrt bis Ironwood

Kartenübersicht für die Tage 11 und 12



Tag 11: Munising – Canyon Falls – Porcupine Mountais – Ironwood
Tag 12: Ironwood – Black River Falls – Potato Falls – Copper Falls SP - Duluth


Diesmal kamen wir erst relativ spät aus den Federn – wohl noch geplättet vom Pictured Rocks NLS – wirklich eine super Landschaft.
Na ja, gegen neun haben wir dann wieder unsere Koffer ins Auto gewuchtet (jeden Weiterreisetag ein Vabanquespiel für die Bandscheibe) uns im Örtchen noch mit Kaffee bzw Cappuccino (I Love French Vanilla :D ) ausgestattet und dann kann’s los gehen - Headin’ West – über die Hwy’s 28 + 41.


Die Landschaft im Nordwesten Michigans wird stark von Seen, Flüssen und Wasserfällen geprägt.


Erster Stop sind die Canyon Falls kurz vor Alberta zu denen ein zwar kurzer aber sehr schöner Weg am Fluß entlang führt.


Weiter auf den Hyws 28 + 64 erreichen wir den Porcupine Wilderness State Park – eine größtenteils unberührte Wald- und Hügellandschaft mit einigen per Zugangsstraße erschlossenen Parkteilen.
Leider haben wir für den Park nur einen halben Tag Zeit – man kann eben nicht alles und dann noch ausführlich haben  :cry:



Erster Stop und definitiv ein Must See für jeden Parkbesucher ist die Stichstraße zum Aussichtspunkt des Lake of the Clouds.

Die Szenerie rund um den See ist wirklich einzigartig vor allem weil der See seinem Namen keine Ehre macht und völlig wolkenlos vor dem Auge des Betrachters da liegt.

Dazu noch eine kleine Anekdote: als wir den kleinen Weg der hoch zum Aussichtspunkt führt wieder runtergelaufen waren – hatte ich bemerkt, das ich mein Weitwinkel für die Videokamera oben am Aussichtspunkt hatte liegen lassen.
Also bin ich noch mal schnell zum Viewpoint hochgespurtet, was mir den Spruch eines entgegenkommenden älteren Herrn einbrachte „you don’t need to hurry – the lake is still there“  – worauf ich selbst grinsen musste – vor allem aber als ich mein Objektiv oben unbehelligt wieder vorgefunden hatte.  

Weiter geht’s von Ost nach West durch den Park. Hier gäbe es einige interessante Trails – aber dafür haben wir leider heute keine Zeit  – denn wir entscheiden uns erst wieder - für den Trail hinauf zum Summit Peak - zu halten.


Nach ungefähr 30 Minuten ist ein Aussichtsturm erreicht .............


........ der einen guten Eindruck von weiten Teilen der Parklandschaft vermittelt.  




Ein weiterer Hauptbereich des Parks liegt im äußersten Westen –  die Presque Isle River Section mit Wanderwegen rund um 3 schöne Wasserfälle, wilde Flusslandschaften, Whirlpools und Stromschnellen.






Hier verbringen wir dann doch wieder einige Stunden -  so daß die Sonne schon zu sinken beginnt als wir uns einige Meilen weiter westlich in Ironwood schließlich ein Quartier für die Nacht suchen.

Übrigens was ich mich immer wieder während einer USA-Reise frage – warum gibt es bei manchen Fast-Food-Restaurants bei den Soft Drinks verschiedene Größen (und Preise ) der Drinks, wenn es dann doch Free Refill gibt ???????
Anyway – war wieder ein schöner Tag – wie es überhaupt hier im Norden Michigans wirklich tolle Landschaften zu bestaunen gibt. Schade das wir diese super Ecke morgen verlassen müssen.  

Abends wird’s noch ein bisschen später – in Ironwood entdecken wir einen K-Mart – der will noch etwas geplündert werden.  8)

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Bewertung Indian Head Motel, Ironwood, Michigan:
Bestenfalls Durchschnitt   - aber im großen und ganzen schon Ok-   Preis 42$+Tax (mit Mini-Frühstück)
Km: 572
Gruß Easy


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freddykr

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Re: 5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes
« Antwort #62 am: 13.08.2005, 09:16 Uhr »
Es geht weiter, juhuu.  :D

Sehr schöne Bilder aus einer noch relativ unbekannten Ecke.
Weiter so.
Viele Grüße,
Danilo


Easy Going

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Re: 5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes
« Antwort #63 am: 13.08.2005, 17:57 Uhr »
[12.] Tag 22.6. Mittwoch :arrow: Wasserfälle, Wasserfälle .....und Wasserfälle.



Um 8 Uhr sind wir wieder auf der Piste.
Heute gibt es zur Abwechslung mal Wasserfälle.
Noch in Michigan fahren wir von Ironwood zwei Meilen zurück nach Osten und biegen nach Norden auf den Hwy 153 – den Black River Scenic Highway ab.
Hier gibt es nur wenige Meilen voneinander getrennt - insgesamt 6 Wasserfälle, von denen wir 4 einer näheren Inspektion unterziehen.


Potawatomi Falls ......................................................... Gorge Falls


Rainbow Falls


Sandstone Falls


Sandstone Falls – obwohl eigentlich nicht die eindrucksvollsten – hat uns trotzdem am besten gefallen – einfach weil man in den Fällen richtig spazieren gehen kann - und das natürlich mehr Spaß bringt als ein reiner Aussichtspunkt.

Wir verlassen Michigans Peninsula (seufz) und fahren hinüber nach Wisconsin.
Landschaftlich ändert sich dadurch nicht sehr viel.
Zwar sind die Highlights im Norden Wisconsins etwas dünner gesäht als in Michigan aber auch hier ist es grün, Flüsse, Seen und vor allem Wälder gibt es auch hier ohne Ende.
Gab es schon bei den Wasserfällen des Black Scenic River Byways diverse Stufen hinab zu den Fällen hinab (und vor allem wieder hinauf ) zu absolvieren – steigerte sich die Disziplin „Holztreppensteigen" noch mal bei den Potato Falls.


Lower Potato Falls

Um zu den Viewpoints zu den Lower und Upper Falls des Potato River zu gelangen sind insgesamt rund 400 Stufen runter und vor allem wieder rauf zu absolvieren – spätestens danach ist das Bier vom Vorabend wieder ausgeschwitzt.




Die schönste Szenerie dieses Wasserfall-Tages bietet der Copper Falls State Park bei Mellen.
Wir fahren die Parkstraße bis zu ihrem Ende und wandern vom Parkplatz etwa 2 Stunden auf einem Rundkurs vorbei an 3 Wasserfällen, Kaskaden und eindrucksvollen Aussichtspunkten.





Beeindruckend vor allem die rotbraune Canyonlandschaft, durch die das Wasser mit hoher Geschwindigkeit fließt, tost und herabstürzt.


Eigentlich wollten wir an diesem Tag noch weiter Hayward um uns dort eine der Logging Shows (Holzfäller Mehrkampf) ansehen - die hier an den Great Lakes sehr beliebt sind.
Allerdings kombinieren sich die telefonisch abgefragten Showtimes (an diesem Tag um 19.30 – was uns wegen Tanja einfach zu spät ist) nicht mit unseren Plänen.
Also fahren wir gleich weiter nach Duluth, Minnesota hinüber.
Die gewonnene Zeit können wir sicher noch an der Minnesota-Küste gut gebrauchen.




In Duluth sehen wir uns erst mal nach einer Unterkunft um – allerdings unter 100$ ist hier nichts zu bekommen – also fahren wir zum Hafen und sehen uns im Vorzeigeviertel der Stadt ein bisschen um. Tanja vergnügt sich im Playfront Park mit vielen Holzklettergerüsten.
Übrigens hier ist es doch deutlich frischer als im Innland – aber dafür ist Duluth schon seit langem bekannt. Schon Mark Twain schrieb einst über die Stadt – das er hier „im Sommer seinen kältesten Winter“ erlebt hätte.
Besonders sehenswertes können wir nicht ausmachen – einzig das Aquarium soll ganz gut sein – aber dafür müssten wir eine Nacht in der Stadt verbringen um das dann am nächsten Vormittag besuchen zu können.
Wir fahren also etwas nach Nordenwesten und gönnen uns im westlichen Einzugsbereich von Duluth ein sehr komfortables aber teures Days Inn (Auswahl hier sehr beschränkt) – Städte und auch deren Außenbezirke sind ja erfahrungsgemäß generell einfach teuerer als Kleinstädte und Nester.

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Bewertung Days Inn, Duluth West, Minnesota
Sehr gehobenes Motel – den Preis von 80$+Tax (inkl.Frühstück) durchaus wert
Km: 288
Gruß Easy


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Easy Going

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Re: 5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes
« Antwort #64 am: 14.08.2005, 15:39 Uhr »
[13.] Tag 23.6. Donnerstag :arrow: Ironworld – Vince Shute Wildlife Refuge – Orr, Minnesota


Kartenübersicht der Tage 13-15



Tag13: Duluth - Ironworld – Vince Shute Wildlife Refuge – Orr, Minnesota
Tag14: Orr – Ely – Silver Bay – Split Rock Lighthouse SP – Tettegouche SP – Silver Bay
Tag15: Silver Bay – Gooseberry Falls SP – Temperance River SP – Silver Bay



Da es an hier in diesem Außenbezirk von Duluth einen Barnes&Noble Store gibt – sehe ich da mit Tanja am Vormittag mal für eine Stunde rein – wer’s nicht weiß – Barnes&Noble ist ein Riesen Bücherladen – und auch der hier ist wirklich vom feinsten – ein Traum dieser Büchertempel - auch Tanja ist begeistert und kämpft sich durch hunderte Kinderbücher – für mich ist mehr der Bereich „Travel“ von Interesse. Angelika haben wir vorher für die Stunde im Wal-Mart „ausgesetzt“  :wink: – Geld habe ich ihr sicherheitshalber mal keines gegeben  8)  – nützt aber nichts als ich mit Tanja ne Stunde später wieder im Wal-Mart eintreffe darf ich doch wieder die Kreditkarte zücken – angeblich ein Schnäppchen-Preis ............ist schon schlimm wenn man zu Hause offenbar nichts zum Anziehen hat   :roll: .
Danach geht es in den Norden. Ziel sind die Bären im Vince Shute Wildlife Refugee – aber da das erst um 17 Uhr öffnet machen wir noch einen kleinen Schlenker zur Iron Range nach Chisholm, hier hat man eine ehemalige Mine zu einem Freizeitpark umgewandelt – der Ironworld.


Der Iron Man – gegenüber des Parkeingangs am Highway 169


Es gibt eine Pioneerstadt, ein Museum und die Fahrt mit der historischen Straßenbahn um die Grube und möglichem Stop in Glen Location Site – einer ehamligen Siedlung der Minenarbeiter.


Blick während der Fahrt mit der alten Straßenbahn


Klar das wir mal mit der alten Bahn fahren und auch der Stop in Glen ist recht interessant.

Man kann einen Blick in die Häuser der früheren Siedler werfen und sich von „Acting People“ einige alte Stories erzählen lassen – eine aus Italien stammende Akteurin des Parks erzählt uns das in „ihrem“ Haus (ca 20 qm) mal eine Familie mit 13 Kinder gelebt hat und es im Winter so kalt war, das denen die an der Wand geschlafen haben die Haare dort festgefroren sein sollen  ............. auch in den anderen Häusern sind die Parkangestellten sehr redseelig und freuen sich über jeden Besuch.
Alles in allem um die Zeit bis zum Einlass am Vince Shute zu verkürzen Ok aber sicher kein Must See.

Offenbar verirren sich in diesen Teil Amerikas nicht viele deutsche Touris – selbst im McD wo wir uns einen Kaffee mitnehmen und die "Tanks leeren", ist es scheinbar ein Aufreger Leute aus D hier anzutreffen.
 Wir fahren weiter nach Norden und erreichen etwa gegen 16 Uhr Orr und suchen uns aus dem sehr überschaubaren Motel-Angebot des Mini-Ortes das North Country Inn aus.
Nach dem wuchten der Koffer aufs Zimmer fahren wir weiter und suchen das Vince Shute Wildlife Sanctuary. Laut der Beschreibung von der HP fahren wir den Hwy 23 nach Westen. Nach Knapp 20 Meilen finden wir auch den Abzweiger und sind nach 1 weiteren Meile Gravelroad plötzlich am Parkplatz von Vince Shute – dem Bärenpark.
Seit neuestem (diesem Jahr) wird nun 10 $ pro Auto kassiert. Früher hat man nur auf Spendenbasis gearbeitet – aber das Futter für die Bären ( an manchen Abenden kommen 50 Stück) kostete weit mehr als man mit den Spenden auffangen konnte.
Die Helfer – vornehmlich viele Jungendliche – arbeiten als Freiwillige (könnte ich mir bei uns kaum vorstellen).
 


Wir steigen in einen alten Schulbus und während der Fahrt zum Aussichtsdeck erzählt uns eine ältere Dame über die Geschichte von Vince Shute.


Vince Shute (Foto von der HP des Sanctuaries)

Vince Shute hatte so ab 1940 einen Holzfällerbetrieb hier im Norden Minnesotas. Angelockt durch die Essensabfälle der Holzfäller gab es damals Probleme mit Bären die Mülltonnen plünderten. In den frühen 50er Jahren war man so weit das man die Bären abschießen wollte – was Vince verhindern wollte. Er kam auf die Idee einen Platz zu schaffen an dem er etwas Futter für die Bären auslegen würde um sie von den Hütten der Arbeiter und Siedler fernzuhalten.
Daraus wurde eine Institution – Vince Shute erlangte eine besondere Beziehung zu den Bären und im Lauf der Jahre nannte man ihn nur noch den  „Bear Man“. Als Vince alt und krank wurde scharte er eine Gruppe von Leute um sich und hob 1995 die American Bear Association aus der Taufe. Vince starb im Jahre 2000.
Auf der HP des Sanctuarys heißt es abschließend zum ihm:
“The Vince Shute Wildlife Sanctuary is his legacy to us and to future generations: a special place where humans can learn to coexist with bears”

Die ältere Dame und auch einige der jungen Helfer erzählen uns auf dem Deck auch noch einiges zu den Bären und Vince – der auch auf dem Gelände sein Grab gefunden hat.



Da es heute extrem schwül-heiß ist sind nicht so viele Bären wie sonst da.
Wir sehen insgesamt etwa 10 Bären und eine kleine Familie mit Cubs.
Manche der Bären sind Stammgäste – andere ziehen nur durch. Aber auch die sogenannten Stammbären sind nicht jeden Abend zu sehen – sie ernähren sich nach wie vor auch selbst und nehmen das Futterangebot des Sanctuaries als willkommene Abwechslung.




Auf der Aussichtsplattform

Man kann so lange bleiben wie man möchte – der Park hat im Sommer täglich außer Montag von 17 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit geöffnet – und der Bus fährt etwa alle halbe Stunde zum Parkplatz zurück.
Vince Shute ist so einer der wenigen Plätze an dem der Mensch wilde Bären die völlig frei durchs Land streifen aus nächster Nähe erleben kann – absolut faszinierend.



Wir bleiben knapp 3 Stunden und fahren dann zum Abendessen und zum Motel zurück.

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Bewertung North Country Inn, Orr, Minnesota
Schönes Motel – Preis 65$+Tax (inkl.Frühstück)
Km: 288
Gruß Easy


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Easy Going

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Re: 5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes
« Antwort #65 am: 15.08.2005, 18:56 Uhr »
[14.] Tag 24.6. Freitag :arrow: Wolf Center – Lake Superior Coast, Minnesota (Split Rock Lighthouse, Tettegouche )



In der Nacht gab es einige heftige Gewitter, so daß dieser Morgen wieder klar und schön und die Schwüle verflogen ist.
Der Tag beginnt mit einer relativ unspektakulären Fahrt über den Hwy 1 (Off Topic: Gruß an die Rätselgemeinde) nach Osten bis Ely.
Ely ist bekannt für das International Wolf Center.



Hier gibt es Ausstellungen, Filme und Lernspiele für Kids. Auch das Wolfsrudel das hier lebt bekommen wir hinter der Glasscheibe des Wolf Centers zu Gesicht.
Ganz interessant gemacht dieser Komplex aber einen Riesenumweg muß man dafür IMO nicht in Kauf nehmen – war es für uns ja auch nicht.
Nach etwa 2 Stunden verlassen wir Ely und das Wolf Center, denn wir haben heute noch einiges vor.
Wir fahren den Highway 1 weiter zur Küste des Lake Superior nach Südosten.
Dieser Streckenabschnitt wäre eine Traumroute für jeden Biker – so viele Kurven gibt’s meiner Erinnerung nach nicht mal an der Costa Brava, in Katalonien.
 

Die Landschaft ist typisch nordisch – ein See nach dem anderen und endlose Wälder.


Wir suchen uns für 2 Tage ein Motel in Silver Bay und fahren danach zum Aussichtspunkt des Palisade Head – mit super Blick auf die Felsenküste Minnesotas.


Blick vom Palisade Head auf die Küste

Entlang der Lake Superior Coast Minnesotas gibt es hier auf einer Strecke von ca. 100 Meilen (entlang Highway 61) - 9 State Parks ( Übersicht State Parks ) – davon wollen wir uns immerhin 7 ansehen – also gibt es in den nächsten  Tagen ein strammes Programm und Natur pur. :D



An diesem Nachmittag besuchen wir als ersten dieser Parks den Split Rock Lighthouse State Park und kaufen uns für 25$ einen Jahrespass, der alle State Parks Minnesotas inkludiert.
Da die Besichtigung des Leuchtturms noch mal extra kostet und wir eigentlich schon viele Leuchttürme (in Oregon) gesehen haben, nehmen wir lieber die kurze Parkstraße zur Küste und laufen ein Stück auf dem Little Two Harbors Trail – der den Blick auf die Küste und den Leuchtturm ermöglicht.

 :arrow: PDF Parkkarte Split Rock Lighthouse

                               
Split Rock Lighthouse ............................................... Blick vom Hwy 61 von der Brücke westl. Beaver Bay auf  typische Flusslandschaft


und der entgegengesetzte Blick von der gleichen Brücke zur Küste.


Danach geht es in den Tettegouche State Park ein paar Meilen östlich unseres Motels in Silver Bay. Dort geht es zunächst auf die Rundwanderung (etwa 1,5 h) zu den High Falls des Baptism River und den Two Step Falls.


Vor allem die High Falls sind den Trip wert.
Über eine Supension Bridge kommt man auf die nördliche Seite der Fälle.


am Fuße der High Falls


Supension Bridge über den Baptism River ..................... Blick auf die Mündung des Baptism River in den Lake Superior.


Der allerdings noch weit spektakulärere Teil dieses State Parks ist IMO der Küstenabschnitt im Tettegouche.
Klasse ist das Mündungsgebiet des Baptism River - das man auf kleinen Spazierwegen erkunden kann und ein super Trail der zum zum Shovel Point führt(Roundtrip ca. knapp  1 Stunde) – hier bieten sich immer wieder wunderschöne Ausblicke auf die Felsenküste und u.a. auch auf diesen kleinen Arch im See.  

 :arrow:  PDF Parkkarte Tettegouche State Park

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Bewertung Mariner Motel, Silver Bay, Minnesota:
Ordentliches sauberes Motel – Preis 60$+Tax (relativ günstig für Wochenende in der Saison an dieser Küste!)
Km: 287
Gruß Easy


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Toran

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Re: 5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes
« Antwort #66 am: 16.08.2005, 09:30 Uhr »
Hallo Easy Going,

klasse Bericht mit super Fotos. Ich hab mich schon die ganze Zeit drauf gefreut, dass Du nach Minnesota reinkommst, weil ich die Ecke dort ein bisschen kenne. Die Strecke von Ely an die Küste ist für mich eine der schönsten Waldstrecken überhaupt :-).

Weiter so! :-)

Grüße,

Uli

Gutenberg

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Re: 5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes
« Antwort #67 am: 16.08.2005, 09:54 Uhr »
Auch ich bin total begeistert!

Wenigsten weiß ich, wo es übernächstes jahr hingeht  :D !

Toller Bericht, tolle Fotos!

Es muß nicht immer der Westen sein, auch im Osten gibt es fantastische
Landschaften!

Weiter so, Easy!


Gruß!    Jörg
Gruß!        Jörg
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Easy Going

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Re: 5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes
« Antwort #68 am: 16.08.2005, 11:09 Uhr »
Hallo Uli und Jörg,

freut mich daß Ihr beide hier "mitfahrt".

Die Lake Superior Coast Minnesotas und die dort zu findenden State Parks waren für mich das absolute Highlight dieser Tour - hoffe das kommt in diesem Bericht dann auch rüber.  :D
Gruß Easy


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Gutenberg

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Re: 5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes
« Antwort #69 am: 16.08.2005, 11:13 Uhr »
@ Easy!

kommt rüber und begeistert mich total!

Mal eine Frage: wie voll ist es Da? Trifft man nahezu ausschließlich
Amerikaner?

Gruß!     Jörg
Gruß!        Jörg
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Toran

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Re: 5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes
« Antwort #70 am: 16.08.2005, 11:24 Uhr »
Zitat von: Easy Going

Die Lake Superior Coast Minnesotas und die dort zu findenden State Parks waren für mich das absolute Highlight dieser Tour - hoffe das kommt in diesem Bericht dann auch rüber.  :D


Du hattest ja scheinbar mit dem Wetter auch eine Sahne... Man sieht nur strahlend blauen Himmel auf Deinen Fotos! :-) :D

Uli

Easy Going

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Re: 5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes
« Antwort #71 am: 16.08.2005, 11:43 Uhr »
Zitat von: Gutenberg
Mal eine Frage: wie voll ist es Da? Trifft man nahezu ausschließlich
Amerikaner?


Hi Jörg,

Also wir waren ja jetzt praktsich in der Hauptsaison dort unterwegs - und es war eigentlich nahezu nirgendwo so voll - daß es unangenehm wurde (bin selbst auch kein goßer Freund von Menschenmengen).
Am Wochenende war eigentlich hier an der Küste nur im Gooseberry Falls SP viel los (Bericht dazu kommt heute abend) der scheinbar auch durch die Nähe zu Duluth am beliebtesten ist -  bei allen anderen Parks aber war man - sobald man mal ein paar Meter vom Highway 61 weg war - schnell relativ allein (bis auf die Mosquitos - die allerdings nur partiell auftraten)
Auch die Restaurants und Motels sind zu der Zeit zwar sehr gut gefüllt aber ein Plätzchen kann man zur Not auch noch kurzfristig ergattern.
Zumindest am Wochenende kann allerdings eine Reservierung schon hilfreich sein auch um vielleicht mal ein besonderes Zimmer zu haben (siehe z.B. in ein paar Tagen das Ramada bei Thunder Bay Ontario mit Hallenbad).

Europäer haben wir eigentlich hauptsächlich in Chicago, in Toronto und im Algonquin Park in Ontario getroffen.
Waren wohl alle im Südwesten unterwegs.  :wink:
Gruß Easy


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Easy Going

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Re: 5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes
« Antwort #72 am: 16.08.2005, 11:45 Uhr »
Zitat von: Toran
Zitat von: Easy Going

Die Lake Superior Coast Minnesotas und die dort zu findenden State Parks waren für mich das absolute Highlight dieser Tour - hoffe das kommt in diesem Bericht dann auch rüber.  :D


Du hattest ja scheinbar mit dem Wetter auch eine Sahne... Man sieht nur strahlend blauen Himmel auf Deinen Fotos! :-) :D

Uli


Vor allem in den USA hatten wir wirklich ideales Wetter (bis auf einen Tag in Chicago) - in Kanada wurde es dann etwas "gemischter" war aber immer noch größtenteils gut.  :D
Gruß Easy


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Re: 5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes
« Antwort #73 am: 16.08.2005, 18:10 Uhr »
[15.] Tag 25.6. Samstag :arrow: Lake Superior Coast (Gooseberry Falls SP, Caribou River Falls Wayside, Temperance River SP), Minnesota



Heute ist sogar in dieser entlegenen Region der vereinigten Staaten zu spüren, daß es ein Samstag in der Sommersaison ist – der Goosberry Falls State Park (südwestlich von Silver Bay) den wir am Vormittag besuchen – ist gut gefüllt.


Die Lower Gooseberry Falls


Lower Falls ................................................................... Upper Falls

Die Wasserfälle des Gooseberry River (Upper & Lower Falls) eignen sich aber auch ideal für einen Ausflug am Wochenende. Man kann in den Felsen rund um und in( !) den Fällen herumlaufen (vor allem bei den größeren Lower Falls), baden und mit dem eingepackten Proviant ein Picknick veranstalten.




Überall fließt, sprudelt und donnert das Wasser hier an den Besuchern vorbei.
Über Wander-Brücken kommt man jeweils auch auf die andere Seite des Flusses und der Fälle.




Blick von den Upper Falls zur Brücke des Hwy 61

:arrow:  PDF Parkkarte Gooseberry Falls State Park

Auch der Gooseberry Falls State Park besitzt wie viele andere der State Parks hier einen Bereich an der Küste – auf den wir natürlich auch mal einen Blick werfen – hier ist es zwar nicht ganz so spektakulär wie gestern an der Küste des Tettegouche SP – aber auch definitiv sehenswert.



Küste am Agate Beach


Nach der Mittagspause fahren wir Richtung Nordosten entlang dem Highway 61 und halten an der Caribou River Falls Wayside. Von einem kleinen Parkplatz direkt am Highway startet eine kurze Wanderung knapp 1h/2km RT zu einem Wasserfall.
Auf dem Weg scheint heute irgendwie Jahrestreffen der Mosquitos zu sein – und so kehren Angelika und Tanja nach etwa der Hälfte leicht genervt um. Das läßt sich mit meinem „Entdeckergeist“ natürlich nicht vereinbaren – und so laufe ich weiter und schicke einige der kleinen "anhänglichen Freunde" in die ewigen Jagdgründe, die sich meistens wenn ich mal kurz zum Filmen stehen bleibe, auf meine Arme und Beine stürzen.  :twisted:
Allerdings so sehr kann man diese Viecher an diesem Tag und Ort gar nicht dezimieren – das man endlich seine Ruhe hat.  :evil:

Kurz vor Ende des Trails gibt es einen kleinen steilen Abstieg und oben ein halbherzig angebrachtes Schild, daß der Weg ab hier gesperrt ist.....


.......... und hier das Bild der Caribou River Falls von unten

Die „Wegsperrung“ scheint hier auch offensichtlich niemand groß zu kümmern - der kurze Abstieg war auch absolut unbedenklich - zumindest bei trockenem Wetter.


Auf dem Highway 61 fahren wir weiter nach Norden, halten kurz an den Wasserfällen des Cross River (direkt am Hwy) und dann geht es in den nächsten State Park – (das Jahresticket muß sich ja schließlich amortisieren) – zum Temperance River State Park.


Südöstlich des Highway 61 bietet die Mündung des Temperance River ein kleines Spektakel für die Leute die sich mit Gummireifen und anderen Utensilien von reißenden Fluß in den Lake Superior spülen lassen.





Eine mehr als nur empfehlenswerte Wanderung führt nördlich der Highway-Brücke entlang des Temperance River zu einer von tosenden Wassern ausgewaschenen Schlucht.








Immer wieder steht man beeindruckt von diesen Naturkräften am Rand der Gorge und blickt hinab auf das schäumende Wasser – einfach klasse – und ganz klar das Tageshighlight !


:arrow: PDF Parkkarte Temperance River State Park


Danach geht's wieder nach Silver Bay zurück - war wieder ein runder Tag mit zwei beeindruckenden State Parks - und schönen kleinen Wanderungen.  :D
 
Tip fürs Abendessen: das Northern Lights Roadhouse, etwas außerhalb von Beaver Bay, hat gutes Essen, ist nett eingerichtet und hat eine Terasse mit Blick auf die Küste.

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Km: 149
Gruß Easy


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Westernlady

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Re: 5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes
« Antwort #74 am: 16.08.2005, 18:33 Uhr »
Danke Easy  :D
Durch Deinen Reisebericht fange ich an, mich auch mit anderen Gegenden (außerhalb des Südwestens) zu beschäftigen  :D
Und obwohl Du betonst, dass Dein Schwerpunkt beim Filmen liegt: Deine Bilder sind absolut klasse!
Ich freue mich auf die Fortsetzung.