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Autor Thema: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober 05  (Gelesen 28048 mal)

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Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #60 am: 08.05.2006, 16:16 Uhr »
So, wie versprochen hier gehts weiter :D

18.09.05

Heute konnten wir nun also endlich mal wieder das Gepäck im Hotel lassen und besuchten vormittags als erstes die nahegelegenen Kasha Katuwe Tent Rocks. Hier wanderten wir als erstes die wenig spektakuläre untere Schleife, die an einer kleinen Höhle vorbei führte, bevor wir uns auf den Weg nach oben machten. Die Strecke ist sehr einfach zu laufen und wird von den Amerikanern ausgiebig für Familienausflüge genutzt :)

Durch eine Art Mini-Slot Canyon kommt man dann schließlich direkt unter den Tent Rocks heraus, und man braucht nur wenig Fantasie um darauf zu kommen, warum diese interessanten Steinformationen den Beinahmen "Zeltfelsen" bekommen haben :roll:








Danach schlängelt sich der Pfad weiter bis ganz nach oben auf den Bergrücken, von dem aus man eine prächtige Aussicht hat.



Anstatt nun zum Bandelier N.M. weiter zu fahren entschieden wir uns jetzt, Los Alamos einen Besuch abzustatten. Da wir in den letzten Tagen ja nun doch schon einige Stätten der Ureinwohner besichtigt hatten wollten wir nun zu einem neuem Schwerpunkt wechseln, nämlich Wissenschaft und Raumfahrt. Und da bot das Manhatten Project doch einen guten Einstieg :)




Hier konnten wir uns im Bradbury Science Museum über die Geschichte und Auswirkungen der Entwicklung der Atombombe informieren. Das Museum war insgesamt zwar nicht allzu groß, aber liebevoll angelegt und zudem noch kostenlos. Das eigentliche Los Alamos National Laboratory ist freilich militärisches Sperrgebiet.





Der angrenzende Souveniershop ist auch für einen Besuch gut und bot sogar noch eine atmosphärische Überraschung für ahnungslose Besucher, die mich beim ersten Durchlauf hat aufhorchen lassen :D

Zum Abschluss des Tages besuchten wir nun Santa Fe, wo wir nach der obligatorischen Visite beim State-Capitol bis zum Sonnenuntergang gemütlich durch die im Adobe-Stil gehaltene Altstadt schlenderten.


Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #61 am: 08.05.2006, 16:28 Uhr »
19.09.05

Bevor wir heute weiter fuhren, wollten wir erst noch ein wenig Albuquerque erkunden, dass bisher ein wenig kurz gekommen war.

Daher verbrachten wir den Vormittag erstmal im National Atomic Museum, wo es wieder allerlei Informationen und Ausstellungsstücke zum Thema zivile und militärische Nutzung der Atomkraft gab (aber natürlich mit dem Schwerpunkt auf der militärischen Nutzung).



Danach erkundeten wir gemütlich das Oldtown von Albuquerque, dass uns persönlich eigentlich sogar noch besser gefiel als das von Santa Fe, und aßen hier ein fantastisches Chili :)






Schließlich war es dann aber an der Zeit sich zu verabschieden, denn wir hatten ja noch ein wenig Fahrstrecke vor uns. Es ging nun nach Süden bis zum malerischen Örtchen San Antonio in New Mexico, dass mehr oder weniger aus einer Straßenzeile bestand. Denn hier sollte in der Owl Bar and Cafe angeblich die besten Chili-Cheese Burger der Staaten geben. Von außen sah die Bar doch recht merkwürdig aus (neben einer Zeichnung an der Wand gab es einfach nur eine unbeschriebene Tür, kein Schild, keine Fenster etc.). Aber von innen war die Bar dann ganz urig, und die Burger waren wirklich sehr gut!



Danach fuhren wir weiter in Richtung Alamogordo und kamen am Historical Landmarker der Trinity Side vorbei. Die Trinity Side selbst wird nur an 2 Tagen im Jahr für geführte Touren geöffnet, so dass ein näheres Herankommen nicht möglich war. Allerdings entdeckte uns eine vorbeifahrende Rangerin am Landmarker und freute sich so über unser Interesse, dass sie uns mit reichlich Infomaterial versorgte :)



Wir erkundeten dann noch ein wenig die Umgebung, mußten uns aber schließlich den Zäunen und Warnschildern des riesigen Sperrgebietes geschlagen geben und weiterziehen.

Auf der letzten Etappe durchfuhren wir nun das Valley of Fires, das nach seinem schwarzen Vulkangestein so genannt wurde, bevor wir schließlich Alamogordo erreichten..

Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Leo68

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #62 am: 09.05.2006, 08:19 Uhr »
Super - es geht weiter!  :D

Das sind ja wieder sehr unterschiedliche Eindrücke. Die Tent Rocks sehen ja schon toll aus. Auch der Baustil von Santa Fee gefällt mir sehr gut.

Zitat
Der angrenzende Souveniershop ist auch für einen Besuch gut und bot sogar noch eine atmosphärische Überraschung für ahnungslose Besucher, die mich beim ersten Durchlauf hat aufhorchen lassen  


Hab ich da was überlesen? Was hat Dich denn da aufhorchen lassen?  :kratz:

Gruß
Rainer

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #63 am: 09.05.2006, 09:59 Uhr »
Zitat von: Leo68

Hab ich da was überlesen? Was hat Dich denn da aufhorchen lassen?  :kratz:


Nein nein, aber ich dachte wenn mans vorher weiß ist es wahrscheinlich nicht mehr allzu spektakulär..

Also, die haben im Shop so einen Soundeffekt abgespielt, als wenn in großer Ferne eine unterirdische (Atom?) Explosion stattgefunden hätte und die Druckwelle auf einen zu rollte. Das begann dann mit ganz langsamem leisen unterschwelligem Rauschen, dass immer lauter wurde und durch starken Bass unterstützt sogar ein wenig die Regale zum Wackeln brachte.. Zumindest kam es mir so vor :D

War jedenfalls ein merkwürdiges (ungutes) Gefühl :?

Falls das aber doch nicht das Standartprogramm vom Band für Touristen war, würd ich mir ein wenig Sorgen machen :shock:

Schöne Grüße
Cairb
Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Gabriela CH

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #64 am: 09.05.2006, 10:25 Uhr »
Hallo

Super Reisebericht, bin auf die Fortsetzung gespannt.

Gruss aus der Schweiz
Gabi


Gruss aus der Schweiz
Gabi

jochenrosi

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #65 am: 11.05.2006, 11:12 Uhr »
Hallo,

klasse Reisebericht.

Wir warten schon gespannt auf die Fortsetzung.

Wir waren letztes Jahr auch im Südwesten.

Wir waren am 04.10.05 in der Wave und hatten am Anfang auch ein bißchen Pech mit dem Wetter. Hat sich dann aber auch noch gebessert.

Viele Grüße

Jochen & Rosi
Schöne Grüße
Jochen & Rosi

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Leo68

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #66 am: 11.05.2006, 11:38 Uhr »
Zitat
Also, die haben im Shop so einen Soundeffekt abgespielt, als wenn in großer Ferne eine unterirdische (Atom?) Explosion stattgefunden hätte und die Druckwelle auf einen zu rollte. Das begann dann mit ganz langsamem leisen unterschwelligem Rauschen, dass immer lauter wurde und durch starken Bass unterstützt sogar ein wenig die Regale zum Wackeln brachte.. Zumindest kam es mir so vor  


Ist ja schon ein etwas eigenartiger Empfang. Soundeffekte finde ich ja generell auch toll. Aber bei diesem Hintergrund, nun ja  :think:

Gruß
Rainer

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #67 am: 12.05.2006, 15:35 Uhr »
Oh weh, weil mir das Datum so komisch vorkam, mußte ich grad feststellen, dass ich beim Erzählen offensichtlich ein bisschen mit den Datumsangaben durcheinander gekommen bin. :oops: Bis zum 13.9. war es richtig, danach beginnen die Zeitreisen.. :( Vielleicht kann das ja mal ein Admin richtigstellen, ich kann die ja leider nicht mehr editieren?

Also, ab hier das Datum (erstmal) wieder richtig, wir schreiben nun den:

20.09.05

Heute stand als erstes der Besuch des New Mexico Museum of Space History auf dem Programm. Das Museum selbst lag etwas erhöht auf einem Hügel und beeindruckte schon allein mit seiner einzigartigen Architektur in Form eines Glaskubus.

Hier fuhr man mit dem Aufzug erst nach oben und konnte dann die einzelnen Etagen von oben nach unten ablaufen, während man außen spiralförmig herunter lief und dabei einen tollen Ausblick auf White Sands hatte.



In der Ferne konnte man in das Sperrgebiet hineinblicken, dass wir am gestrigen Tag so weit umfahren hatten. Denn in dem riesigen Gebiet befand sich nicht nur das Atombombentestgebiet, sondern auch die Hollow Man Airforce Base und der White Sands Space Harbor, in dem die zurückkehrenden Space Shuttles landen können. Diese beiden Anlagen sind freilich für die Öffentlichkeit nicht zugelassen.

Auch hier gab es neben den Informationen und Ausstellungsstücken zur Raumfahrt wieder zahlreiche interaktive Möglichkeiten wie Spiele etc., und dazu eine große Hall of Fame für alle Astronauten und Kosmonauten. Denn nicht nur die amerikanischen, sondern auch die russischen Weltraumflüge wurden hier geehrt. Anschließend besuchten wir noch den anliegenden kleinen Raketenpark und das IMAX.



Als nächstes verließen wir dann Alamogordo in südlicher Richtung und erreichten bald den einzigen Teil von White Sands, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist: das White Sands N.M. Im Park angekommen machten wir den obligatorischen kurzen Stop beim Visitor Center, und fuhren dann weiter zu unserem ersten Trailhead, dem Big Dune

Trail, bevor wir uns tiefer in die Gipswüste hinein wagten. Im ganzen Urlaub war es nur an 2 Stellen so heiß gewesen, dass selbst meine Kamera zwischendurch streikte, und hier war eine davon.. :cry:







Schließlich verließen wir diese eindrucksvolle Landschaft und fuhren nun noch weiter nach Süden in Richtung Las Cruces. Wir passierten mal wieder die gute alte Border Patrol und erreichten nach etwa einer Stunde die White Sands Missile Range. Hierbei handelte es sich auch um eine in White Sands Gebiet gelegene Militärbasis, in der aber Raketen aller Art entwickelt und getestet werden. Und hier gab es auch ein kleines Freilicht-Museum zu bestaunen, wenn man erstmal die misstrauischen Wachen am Tor von seiner Harmlosigkeit überzeugt hatte.




Als wir alles gesehen hatten gings dann die ganze Strecke zurück nach Alamogordo, und weiter in Richtung Roswell..
Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #68 am: 12.05.2006, 15:50 Uhr »
21.09.05

Roswell wäre wahrscheinlich eine völlig unbedeutende und kaum bekannte Kleinstadt im Niemandsland von New Mexico, wenn nicht hier (angeblich) am 2. Juli 1974 der berühmteste aller UFO-Abstürze stattgefunden hätte, der Roswell an die Spitze der Verschwörungstheorien und zum Mekka aller UFO-Jünger gemacht hat. Egal wie man dazu steht, einen gewissen Kultcharacter konnte man der Stadt nicht absprechen, und deshalb nahmen wir uns den Vormittag Zeit sie zu erforschen.



Wobei ich sagen muß, dass ich schon etwas entäuscht war, denn im Grunde ist Roswell eine typisch-amerikanische Stadt wie jede andere auch, einzig die auf UFO-getrimmte Mainstreet konnte die Erwartungen ein wenig erfüllen. Von einem "geheimnisumwitterten" oder "bedeutungsschwangeren" Flair war so leider nichts zu erkennen, aber lustig war es allemal. So schlenderten wir durch die Souvenier-Shops und erkundeten das UFO-Museum.





Hier wurden dann auch allerlei mehr oder weniger bewiesene Fakten und Theorien mit einander vermischt und präsentiert, teilweise sogar mit einem guten Schuss Humor und Selbstironie. :wink:







Danach wollte ich dann gerne noch die tatsächliche Absturzstelle anschauen gehen, aber dummerweise ist das gesamte betroffene Gebiet am und um den Bitter Lake immer noch militärisches Sperrgebiet - sehr verdächtig :D



Mittlerweile war es früher Nachmittag, und wir fuhren durchs Hinterland von New Mexico tief hinunter in den Süden, zu den Carlsbad Caverns. Für einen Einstieg von der Oberfläche war es schon zu spät, und so mußten wir mit dem Fahrstuhl vorlieb nehmen. Bewaffnet mit meinem Stativ machten wir nun die große Runde durch die Tropfsteinhöhlen. Es war kaum noch jemand hier unten, und man bekam ein gutes Gefühl für die Weite des gewaltigen Höhlensystems, von dem bisher ja auch nur ein Bruchteil erforscht war.







Wir entschieden uns angesichts der noch anstehenden Fahrstrecke, nicht auf den allabendlichen Fledermausflug zu warten, sondern machten uns dann wieder auf den Weg weiter nach Süden, in Richtung Texas. Schon bald konnte man die ersten Ölbohrtürme am Wegesrand sehen, und je näher wir der Grenze kamen, desto mehr prägten sie das Landschaftsbild.



Irgendwann erreichten wir die Grenze und hielten Einzug in Texas.



Es ging nun erstmal nach Pecos, dass sich als völlig verschlafenes Kleinstadtnest herausstellte - gut, dass wir hier keine Übernachtung mehr geplant hatten. Wir hatten sogar arge Probleme durch Pecos durchzufahren, da ein offensichtlich defekter Bahnübergang den ganzen Verkehr mit seinen heruntergelassenen Schranken aufhielt und wir uns nur mit Mühe hindurchschlängeln konnten, bevor die gewaltigen LKWs alles verstopften.

Eigentlich hatten wir vorgehabt bis Abilene zu fahren, aber es war mittlerweile schon wieder arg spät geworden, so dass wir schließlich in Odessa in ein Motel 6 einkehrten. Während wir noch eincheckten, bekam ich zufällig mit, wie der Nachtportier am Telefon sagte, dass es ihm leid täte, aber dass Motel 6 die kommenden Tage komplett ausgebucht sei - bis rauf nach Oklahoma City. Das ließ mich doch etwas stutzig werden, und ich fragte gleich noch mal nach. So erfuhren wir, dass bedingt durch den neuen Hurrikan Rita beschlossen worden war - wir konnten es kaum glauben - die Millionenstadt Houston zu evakuieren!! Und durch die Flüchtlingsmassen, die sich im Inland verteilten (darunter auch die zahlreichen Flüchtlinge aus New Orleans, die nun erneut flüchten mußten), wurden natürlich alle zur Verfügung stehenden Zimmerkapazitäten aller Hotels und Motels in einem Umkreis von 1000 Meilen aufgebraucht! Arg!! :shock:

Bisher hatten wir noch gar nichts davon mitbekommen, aber nun war er wieder da, der Schrecken frei Haus vom Wetterkanal. Eigentlich hatten wir vorgehabt, am kommenden Tag nach Austin zu fahren, aber dort würde nun kein Zimmer mehr zu bekommen sein, wie mir der Portier versicherte. Eilige Anrufe bei den gängigen Motelketten bestätigten die schlechten Zimmeraussichten, und der Besuch von Houston hatte sich damit ja ohnehin erledigt.. :cry:

Im Wetterkanal jedenfalls toppten sich die Nachrichtensprecher gegenseitig mit düsteren Prognosen, was die Auswirkungen von Rita anbelangte, und wir überlegten ernsthaft, ob wir mangels Unterkunft am Folgetag zurück nach New Mexico fahren mussten. Andererseits, wir hatten zum Glück den 23. und 24.9. in San Antonio vorgebucht - wir brauchten also "nur" ein Zimmer für morgen und dann für die Folgetage ab dem 25., um die Auswirkungen des Hurricans zu umfahren. Denn irgendwie mußten wir ja bald mal hinüber in den Osten, und die gesamte Golfküste der Südstaaten war ja bereits jetzt durch Katrina verwüstet. Wie weit wir sie umfahren mußten würde sich nun also erst noch herausstellen, aber nach Katarina konnte man ja schlimmstes befürchten. Die Ankunft von Rita am Festland war jedenfalls für den 24.9. vorhergesagt, und seine Kurve ging durch Houston, San Antonio, Dallas. Das konnte ja was werden, vorallem erstmal eine sehr unruhige Nacht.. :(
Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #69 am: 12.05.2006, 16:05 Uhr »
So, nun ist auch fast "schon" der halbe Urlaub vorbei, und da wir nun mehr oder weniger den goldenen Westen verlassen haben, ist es mal wieder Zeit für einen kurzen Blick auf die Karte :D

Dort sind wir nun also gerade, und harren der Dinge, die da kommen:



Von Los Angeles bis Odessa hatten wir mittlerweile 9463km zurück gelegt.
Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #70 am: 19.05.2006, 15:58 Uhr »
So, auch von uns gibt es jetzt gleich mal wieder etwas neues :D

Btw, ich hoffe ich nerve nicht mit meinen Erzählungen zu den Hurricans, aber unsere Reise war nunmal leider vom ersten bis zum letzten Tag auch davon geprägt. Deshalb gehts nun damit auch erstmal weiter..
Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #71 am: 19.05.2006, 16:08 Uhr »
22.09.05

Eigentlich hatten wir heute vorgehabt, früh loszufahren und über Dallas nach Austin zu kommen. Angesichts des anstehenden Unterkunftsproblems blieb uns nun aber nichts anderes übrig, als erstmal nach einem Internet Cafe zu schauen. Da wir in Odessa leider keines auftreiben konnten, traten wir am Ende kurzentschlossen der örtlichen Bibliothek bei und konnten so eine Stunde umsonst surfen - gar nicht so übel. :D

Fast exakt eine Stunde dauerte es dann auch, bis wir für die kommenden Tage die nötigen freien Hotelzimmer ergattert hatten, und wir waren nun erstmal wieder etwas beruhigt. Zumindest eine Sorge weniger.

In Odessa selbst gab es nicht allzu viel zu sehen, einzig der "berühmte" Odessa Meteor Crater wäre einer Erwähnung wert - allerdings gab es hier nicht allzuviel Meteorcrater, sondern mehr Stechmücken und Ölfelder zu bewundern.  :roll:




Trotzdem war es fast schon Mittag, als wir schließlich Odessa verließen. Da in Austin kein Zimmer mehr zu bekommen gewesen war, hatten wir der Einfachheit halber beschlossen, bereits heute nach San Antonio anzureisen, und dann am nächsten Tag in unser bereits zu Hause vorgebuchtes Hotel zu wechseln. So fuhren wir nun von Odessa erstmal ein ganzes Stück der gestrigen Strecke durch Texas zurück, wobei wir einen Stopp bei den Monahan Sandhills machten. Hier war es wieder übelst heiß, und wir konnten ein wenig durch die schönen Sanddünen stapfen.




Danach ging es dann weiter in Richtung San Antonio. Unterwegs machten wir noch einen Abstecher zu den Ruinen des Fort Lancaster, von dem leider nicht allzuviel erhalten geblieben ist. Atmosphärisch lohnte sich der Besuch allerdings schon, zumal man kaum auf andere Touristen trifft - bei uns war nichtmal das Visitor Center besetzt.




Am frühen Abend kamen wir dann in San Antonio an, und waren froh dass wir aus dem Westen kamen - denn überall verkündeten Warnschilder, dass alle Straßen in Richtung Küste gesperrt waren. Die führten jetzt alle nur noch von den evakuierten Gebieten in Richtung Inland, und waren laut den Nachrichten hoffnungslos verstopft. In unserem etwas außerhalb gelegenen Hotel herrschte dann auch ziemliches Chaos, überall standen Pickups und Handkarren mit den Habseligkeiten und Möbeln der Flüchtlinge. Wir hatten auch noch nie so viele Tiere in einem Hotel gesehen, überall kreuchten und fleuchten Hunde und Katzen - zum Glück hatte die Behörde ja diesmal das Mitführen von Haustieren erlaubt. Wir wurden mit unserem Gepäck dann auch gleich mal für Flüchtlinge gehalten. :?

Wir tankten nun erstmal voll, auch wenn die Spritpreise bereits explodiert waren, aber man wußte ja nie. Insgesamt war es schon eine recht bedrückte Stimmung, und nachdem wir ein schönes Restaurant gefunden hatten verbrachten wir den restlichen Abend mal wieder vor dem Wetterkanal..
Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #72 am: 19.05.2006, 17:27 Uhr »
23.09.05

Früh morgens machten wir uns auf in Richtung Downtown. Durch die Flüchtlinge waren die Straßen von San Antonio recht gefüllt, wie wir schnell festellen konnten. Aber das war nicht so schlimm, und auch so empfanden wir San Antonio als eine der schönsten Städte der USA.



Wir wanderten über den Riverwalk und ergatterten sogar Tickets für eine Bootstour, wo wir mit einigen der Flüchtlinge ins Gespräch kamen. Obwohl uns etwas peinlich war, dass wir in diesen schwierigen Zeiten als Touristen hier unterwegs waren, wurden wir aber trotzdem mit großem Hallo willkommen geheißen. :D

So nutzten jetzt viele dieser Familien die Bootstouren und den Riverwalk, um für ein wenig Entspannung vom Stress und Ablenkung vor der Sorge um ihre Wohnungen zu bekommen.

Die Erzählungen von der Flucht aus Houston waren dagegen schrecklich, eine Familie mit Kindern und Großeltern hatte zum Beispiel für die normal 3-stündige Strecke von Houston nach San Antonio über 24 Stunden gebraucht, von der sie die meiste Zeit im Stau gesteckt hatten. Dabei konnten sie in der sengenden texanischen Hitze nicht einmal die Klimaanlage des Autos einschalten, um Sprit zu sparen - denn alle Tankstellen waren bereits leergetankt, und offenbar auch schon zahlreiche Wagen aus Benzinmangel einfach liegen geblieben. Spätestens jetzt waren wir froh, dass wir am Ende doch noch Glück gehabt hatten - denn wenn der Hurrican nur 2-3 Tage später gekommen wäre, hätten wir selber in diesem Stau gestanden.. :(

Nun ja, aber nun waren wir hier, es war ein herrlicher Tag und trotz allem wollten wir die Stadt geniessen. Die Bootstour durch die schönen Kanäle lohnt sich dabei auch von daher schon, um einen ersten Überblick über die
Innenstadt zu bekommen.




Als nächstes besuchten wir das Wahrzeichen der Stadt, die berühmte Alamo Mission.



Danach wanderten wir selbst den schönen Riverwalk entlang, suchten das Hardrock Cafe und bummelten durch die schönen Anlagen.



Abends guckten wir uns im örtlichen IMAX dann den neuen Batman Film an, bevor wir abermals die Alamo Mission aufsuchten, die einsam und schön angestrahlt nochmal eine ganz andere Ausstrahlung besaß.



Zurück im Hotel zeigte der Wetterkanal wie üblich in endlos Schaltung die neuesten Prognosen und Wahrscheinlichkeiten für Ritas Weg, aber so wie es jetzt aussah, hatte der Hurrikan mit einer Kurve begonnen und würde nun eher an der Grenze zwischen Texas und Arkansas einschlagen. Damit würde er Houston und Galveston, aber auch Dallas, größtenteils verschonen. Heute nacht war es nun soweit, und wir gingen mit mulmigen Gefühlen ins Bett. Morgen früh würden wir als erstes den Fernseher einschalten, dann würden wir ja sehen, wo Rita letztlich an Land gegangen war.
Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Westernlady

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #73 am: 19.05.2006, 23:11 Uhr »
Zitat von: Cairbre
Oh weh, weil mir das Datum so komisch vorkam, mußte ich grad feststellen, dass ich beim Erzählen offensichtlich ein bisschen mit den Datumsangaben durcheinander gekommen bin. :oops: Bis zum 13.9. war es richtig, danach beginnen die Zeitreisen.. :( Vielleicht kann das ja mal ein Admin richtigstellen, ich kann die ja leider nicht mehr editieren?


Die Zeitreise ist beendet  :wink:  : die Datumsangaben sind nun richtig.

Klasse Tour und schöner Bericht. Man möchte am liebsten selbst gleich wieder die Koffer packen.

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #74 am: 19.05.2006, 23:55 Uhr »
Super, danke schön!!
Jetzt ist es nicht mehr ganz so wirr :D

Grüße
Cairb
Schöne Grüße
Nicole & Thomas