22.08.2011 - Washington D.C.Wie bereits angekündigt, es wurde ein sehr schöner Tag.
Sonne zu genüge, es waren lediglich vereinzelte Wolken, vom Wetter her definitiv einer der schönsten Tage des Urlaubs.
Leider überschritt dadurch die Temperatur auch die 35 Grad Marke, einzig alleine die sporadische Winde machten die Hitze erträglich.
Heute war unser letzter ganzer Tag in Washington, morgen würden wir den Mietwagen abholen und losfahren.
Logisch dass nach dem bisherigen Wetterausfall heute die National Mall dran war.
Zuerst gings die paar Straßen runter zum Weissen Haus, welches heute sehr rege besucht wurde.
Es waren auch einige Polizisten da, die haben dann auch relativ schnell den Platz abgesperrt, gab wohl irgend ne Demo oder so.
(Mr. Obama weilte derweil übrigens immer noch in den Ferien, fragt mich also nicht nach dem Sinn, aber hat wenigstens die Haushälterin was zum sehen
)
Weiter gings aussen rum an der Schatzkammer vorbei bis wir dann eigentlich am vorderen Teil des Weissen Hauses angekommen sind und sogleich auch mal den Gemüsegarten von Michelle anschauen konnte. Sehr erfolgreich bei der Bepflanzung scheinte sie nicht zu sein
Direkt hinter (oder doch vor???) dem Weissen Haus ist eine riesige Grünfläche. Dort steht auch einsam und verlassen der offizielle Weihnachtsbaum des Weissen Hauses.
Und gerade das verlassen wundert mich nicht, ist das Ding doch meines Erachtens eine echte Schande.
Also bitte, schaut ihn euch an, ich weiß nicht was der Gärtner damals geraucht hat, aber das Ding ist schiefer als diese Zigarette in Italien.
Selbst unser 20€-Baum vom Obi ist da schöner anzusehen und ich bin NICHT der König von Deutschland.
Wie dem auch sei, mir gehört er nicht und das ist auch gut so, würde ich da in dem weissen Schuppen wohnen, würde ich einige Tage im Winter ankündigen, dass noch kein neuer Papst gefunden wurde.
Am anderen Ende dieser Grünfläche, bei welcher der Gärtner wenigstens diesesmal gute Arbeit geleistet hatte, steht das Washington Monument.
Die Amerikaner waren auch hier wieder sehr einfallsreich und bauten einen Obelisken. Jahrhunderte später kopierten die Ägypter das Design des Washington Monument erfolgreich.
Groß ist das Ding ja auch, das muss man sagen.
Und stets dieser Patriotismus mit unzähligen Flaggen, welche den Platz um das Monument säumen.
Von einer Besteigung des Monuments sahen wir übrigens ab, ich hatte zuvor schon gelesen dass es dort oben sehr sehr eng ist und der Blick auch relativ beschränkt. Mit jemandem der sowohl die Höhe als auch enge Räume mit vielen Leuten nicht unbedingt liebt, nicht so gut.
Weiter gings danach zum World War II Memorial, welches ich optisch sehr ansprechend fand. Eine gebührende Würdigung, auch die Tafel mit den vielen Sternen, welche jeweils eine gleiche Anzahl an Toten darstellte. Dass man hier kein Sterbenswort darüber verliert, dass die Amerikaner nicht die einzigen waren, die Leben gelassen haben, überrascht mich nicht.
Trotzdem ein schönes Memorial
Vom Memorial ging es weiter durch eine weite Allee, welche endlich mal den heiß ersehnten Schatten bot.
Am anderen Ende ist das Lincoln Memorial, welches einige Treppen in der Höhe thront.
Dort oben angekommen ging es erstmal rein und der nette Herr Lincoln wurde fleissig fotografiert, das erspar ich euch jetzt mal, der sieht immer noch gleich aus.
Neben an gab es auch einen der berüchtigten Gift Shops, auf vielleicht 3 Quadratmetern hatte man soviel von Lincoln wie nur möglich gepackt.
Da gab es wirklich jeden noch so großen Blödsinn.
Schreitet man aus dem Memorial wieder raus, bietet sich ein toller Blick über den Reflecting Pool bis zum Washington Memorial in der Ferne.
Moment, irgendwas stimmt doch hier nicht, habe ich da nicht etwas vergessen?
Stimmt, ich hätte sagen sollen "ein toller Blick über die Baustelle bis zum Washington Memorial"
Der Reflecting Pool wird nämlich erneuert, toll, natürlich grad wenn wir da sind.
Naja was solls, nahe dem Lincoln Memorial gibts einen Kiosk, da wurden die Wassertanks wieder aufgetankt bevor weiterging, und zwar zum Vietnam War Memorial.
Auch hier wieder sehr schön gestaltet mit der anthraziten Granitwand.
Wir entschieden uns gegen die Allee auf dem Rückweg sondern wählten aus nicht mehr bekannten Gründen den Sidewalk an der Straße entlang.
Das ganze sollte sich als Glücksfall erwiesen, hatte doch auf der anderen Straßenseite genau heute das Martin Luther King Memorial seine Pforten eröffnet.
Also gings rüber über die Straße und rein da, das ganze ist wirklich pompös gestaltet, man läuft durch eine Art Tor aus Granitfelsen und kommt an Granitwänden vorbei, welche Zitate von King enthalten.
In der Mitte ist die mehrere Meter hohe Statue von King, aus weissem, chinesischen Granit.
Neben der weissen Statue waren wir 3 auch so ziemlich das einzige was weiß war
Wir sollten es nicht lange bleiben, denn die Sonne kannte kein erbarmen, sie wollte uns wohl irgendetwas beweisen.
Es ging wieder vorbei am Washington Monument rüber zum Capitol, vorbei an den ganzen Museen, die uns allesamt kaltliessen.
Ein paar Fotos vom Capitol und wir machten uns auf den Rückweg.
Laufen kam für uns alle nicht mehr in Frage, die Schuhe qualmten, das Gesicht, Nacken und die Arme waren verdächtig rot, deshalb besuchten wir den CVS der auf dem Weg zur Metro-Station lag und erfrischten uns in Form von Mountain Dew und After-Sun-Lotion.
Endlich im Hotel angekommen, fielen wir erschöpft ins Bett.
Die erneute Suche nach etwas zum futtern erspare ich euch. Sie lief noch katastrophaler ab als gestern, wenigstens war die Gefahr, dass man uns für eine amerikanische Minderheit hält aufgrund der Dunkelheit nicht mehr vorhanden.
Definitiv der anstrengenste Tag der Reise, hier wäre der Schrittzähler von Inspired interessant gewesen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob der geholfen hätte. Ist das Display in der Lage sechsstellige Schrittanzahlen darzustellen?