| Juneau |
Der nächste Anlegehafen der Coral Princess war Juneau, die Hauptstadt von Alaska.
Juneau ist nicht per Straße zu erreichen, sondern nur mit einem Schiff oder Flugzeug.
Port Time: 06:30 Uhr - 16:00 Uhr
Die Coral Princess am Franklin Berth
Entgegen der heutigen Wettervorhersage (Schauer bei 14°C) war es in Juneau wunderbar sonnig. Die Höchsttemperatur
lag in der Mittagszeit sogar bei +18°C. Das ist durchaus bemerkenswert für Juneau Anfang September.
Bereits um 7 Uhr 30 war ein Juneau Icefield Scenic Flight mit Wings Airways gebucht. Die Wasserflugzeuge starten und
landen gleich neben den Cruise Ships, der Anleger war also in Gehreichweite. Dennoch wurde die Gruppe die paar Hundert
Meter geshuttlet. Der Flug war über Princess gebucht, denn Online direkt reserviert wäre es genauso teuer gewesen.
Wings Airways de Havilland DHC-3 Turbo-Otter
Nach einem rund 10-minütigen Flug war bereits das Taku Inlet erreicht. Gleich 5 Gletscher des Juneau Icefields münden
hier in den Pazifik. Wir befinden uns im Tongass National Forest, er ist mit einer Fläche von 69.000 km² der größte
National Forest der USA. Das entspricht in etwa der Größe von Bayern.
Norris Glacier
Blick ins Cockpit
West Twin Glacier
Taku Glacier
Das Juneau Icefield ist über 3.900 km² groß. Zum Teil beträgt die Eisdicke über 1.200 Meter, es gibt hier über 140 Gletscher.
Juneau Icefield
Eisspalten auf dem Taku Glacier
Ein Video dieses Fluges habe ich auch zusammengestellt:
Nach 70 Minuten war das Flugzeug dann wieder am Floatplane Dock.
Jetzt wollte ich ein wenig Juneau erkunden.
Totem Poles
Mural in der Downtown
Juneau hat nur ca. 30.000 Einwohner, ist aber dennoch die drittgrößte Stadt Alaskas.
Das unscheinbare Alaska State Capitol
Typisch für eine Cruise Port Town reiht sich auch hier ein Juwelierladen an den anderen.
Franklin Street
Nach diesem kleinen Stadtrundgang habe ich mich zum Lunch kurz zurück auf das Schiff begeben. Wozu in der Stadt
etwas für Essen bezahlen, wenn es hier inklusive ist?
Ich wäre auch gerne vor dem Essen noch kurz in den Pool gehüpft, aber die Zeit war etwas knapp.
Lunch im Horizon Court Buffet
Nördlich von Juneau befindet sich mein nächstes Ziel des heutigen Tages, der Mendenhall Glacier. Praktischerweise
fahren direkt von den Cruise Ship Docks aus den ganzen Tag über Shuttle-Busse non-Stop ins Mendenhall Valley.
Eine derartige Fahrt sollte man besser nicht über die Cruise Company buchen: Ich habe vor Ort 16 USD für einen
Round Trip bezahlt, über Princess hätte das 29 USD gekostet.
Die Busse fahren alle 30 Minuten, Reservierungen
sind nicht erforderlich.
Der Mendenhall Gletscher gehört ebenfalls zum Tongass National Forest. Man findet hier "gemäßigten Regenwald”.
Anders formuliert: Es pladdert hier gerne mal.
Heute aber zum Glück nicht.
Temperate Rain Forest
Sockeye Salmon (Rotlachs)
Der Mendenhall Glacier wird von den Einheimischen auch als "drive-by Glacier" bezeichnet, da man ihn per Straße
erreichen kann.
Mendenhall Glacier
Bären gibt es hier natürlich auch jede Menge.
Bear Activity
Und siehe da, keine 5 Meter neben dem Trail im Gebüsch: Ein Schwarzbär!
Black Bear
Schwarzbären sind – obwohl deutlich kleiner – nicht weniger gefährlich als Grizzlybären. Dieses Exemplar ließ sich
aber auch durch die vielen anwesenden Touristen und einen Forest Ranger nicht stören.
In Alaska leben schätzungsweise 40.000 Grizzlybären und 50.000 Schwarzbären.
Ein Eisberg im Mendenhall Lake
Eigentlich wollte ich zu den Nugget Falls wandern. Leider war der Trail größtenteils "flooded", man hätte stellenweise
hüfthoch durch Wasser waten müssen. Insofern gibt es leider nur ein Bild aus der Ferne. Laut Aussage eines Locals
hatte es gestern den ganzen Tag in Strömen geregnet. Naja, besser gestern als heute.
Nugget Falls
Wasserspiegelungen im Mendenhall Lake
Zurück in Juneau wollte ich nun noch Seilbahn fahren.
Die Mount Roberts Tramway befördert Passagiere innerhalb von 6 Minuten von 0 auf 530 Meter Höhe, sie ist eine der
steilsten Seilbahnen der Welt – made in Switzerland.
Mount Roberts Tramway
Blick auf Juneau
Im "Raptor Center"” an der Bergstation kann man unter Anderem einen Weißkopfseeadler bestaunen: Die Adlerdame
ist einäugig und würde in freier Wildbahn vermutlich direkt gegen den nächsten Baum fliegen.
Bald Eagle (Weißkopfseeadler)
In Juneau kann man auch ganz hervorragend Whale Watching Touren machen, dafür reichte die Zeit heute aber
leider nicht mehr. Das hebe ich mir dann irgendwann für Maui auf.
Stattdessen stattete ich dem berühmten
Red Dog Saloon noch einen Besuch ab.
Red Dog Saloon
Der Laden war gerammelt voll, und auf dem Klavier spielte ein einheimischer Alleinunterhalter gerade das bekannte Lied
"Deep in the heart of Texas" in einer nicht ganz jugendfreien Version. Und der halbe Saloon hat mitgesungen.
Die Alaska Brewing Company befindet sich in Juneau, entsprechend gibt es im Red Dog Saloon auch ABC Brews zu trinken.
Video: Juneau
Alle Mann an Bord: 15:30 Uhr
Leinen los: 16:00 Uhr
Nach ca. einer Stunde Fahrt Richtung Süden im Gastineau Channel konnte man vom Schiff aus einen tollen Blick in das
Taku Inlet werfen. Die Berge im Hintergrund erinnerten mich von der Form her fast schon ein wenig an den Torres del Paine
Nationalpark in Chile. Es handelt sich aber um den 2.600 Meter hohen Devils Paw. Er gehört zur Boundary Range zwischen
Alaska und British Columbia. Laut Board Naturalist ist ein solcher Blick ohne Wolken äußerst selten.
Bis zum Gipfel sind
es Luftlinie ca. 60 Kilometer.
Taku Inlet und Devils Paw
Heute Abend war das "Captain's Gala Dinner", das 2. formelle Dinner an Bord. Und auf der Speisekarte stand Hummer,
das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Die Tischnachbarn waren heute 2 Ehepaare von der Ostküste.
Als Appetizer: Crab Quiche with three types of Caviar
Das Hauptgericht: Broiled Lobster Tail and King Prawns with Lemon Butter and Rice Pilaf
Damit es im Dining Room keine Sauerei mit umherfliegenden Hummerschalen gab, wurden Selbige netterweise vom
Ober professionell entfernt. Meine Tischnachbarin meinte, wenn sie das vorher gewusst hätte, hätte sie auch
den Lobster bestellt.
Als Nachtisch gab es für mich den Princess Klassiker: Ein "Love Boat". Dabei handelt es sich um "Fluffy Dark Swiss
Chocolate Mouse, Flavored with Lady Godiva Liqueur". Der Ober servierte dieses Dessert singend, es war die
Titelmusik der Serie Love Boat.
Es ist eine Art Hommage an die alte TV-Serie, denn sie spielte auf der
Pacific Princess und verhalf Princess Cruises in der 80er Jahren zu einem boomenden Kreuzfahrtgeschäft.
Ein Love Boat Dessert
Den Rest des Abends verbrachte ich an Deck, an der Stephens Passage herrschte eine tolle Abendstimmung.
Sonnenuntergang an der Stephens Passage