| Ketchikan |
Der letzte Anlegehafen in Alaska auf dieser Reise war Ketchikan. Die Stadt befindet sich auf Revillagigedo Island
in Südost-Alaska. Bereits 10 Meilen nördlich von Ketchikan konnte man vom Schiff aus einen Blick auf den
Totem Bight State Historical Park werfen. Hier findet man eine Ansammlung von 15 Totem Poles der Ureinwohner.
Totem Bight State Historical Park
Die viertgrößte Stadt Alaskas hat nur ca. 7.400 Einwohner und ist nicht nur als "Salmon Capital of the World", sondern
auch als "Rainiest City in the USA" bekannt. Letzteres merkte man deutlich, dann es hat wirklich den ganzen Tag
wie aus Eimern geschüttet. Heute hätte ich besagte Juneau Sneakers tatsächlich gebrauchen können.
Port Time: 10:00 Uhr - 18:00 Uhr
Die Coral Princess am Berth #3 in Ketchikan
Ketchikan - Casey Moran Harbor
Es regnet hier jährlich soviel, dass der Niederschlag nicht wie sonst üblich in Inch, sondern in Feet gemessen wird.
Der jährliche Durchschnitt beträgt 13,5 Feet = 4115 Millimeter. Zum Vergleich: Hamburg misst mit 775 Millimetern gerademal
ein Fünftel davon.
Bald Eagle Statue und der örtliche Regenmesser "Liquid Sunshine Gauge"
Cruise Ship Port
Die gemütliche kleine Innenstadt von Ketchikan lässt sich problemlos zu Fuß erkunden.
Salmon Capital of the World
Thomas Basin Boat Harbor
Pierbefestigung
Die Great Alaskan Lumberjack Show ist eine der Hauptattraktionen Ketchikans. Hier geht es um Holzfäller und
Timbersports. Es handelt sich dabei aber um keinen echten Wettkampf (Timbersports ist tatsächlich eine Sportart),
vielmehr ist es eine mehrmals täglich stattfindende Show für Touristen.
The Great Alaskan Lumberjack Show
In der Lumberjack Arena
In mehreren Disziplinen traten ein kanadisches und ein US-Team gegeneinander an. Es gab unter Anderem
Speed Sawing, Springboard Chop, Pole Climbing und Logrolling zu sehen. Auch Kettensägen durften hier natürlich
nicht fehlen.
Speed Sawing
Springboard Chop und Pole Climbing
Logrolling
Am Ende gewann das kanadische Team. Das spielt hier aber eigentlich keine Rolle, denn der Spaß steht im Vordergrund.
Eine durchaus nette Veranstaltung. Der Eintritt kostete 35 USD - egal ob direkt oder über die Cruise Company
bezahlt. Falls so wie heute 4 Schiffe im Hafen sind, kann eine Reservierung durchaus nützlich sein.
Keine 400 Meter von der Lumberjack Show entfernt befindet sich Ketchikans Creek Street, ein weiteres Highlight
in diesem Ort. Entlang des Ketchikan Creeks stehen historische Gebäude auf Pfählen gebaut, man kann sie auf
einem Boardwalk erreichen. In der Creek Street entstand zu Bergbau-Boomzeiten Anfang des 20. Jahrhunderts ein
Rotlichtviertel, in dem zeitweise bis zu dreißig Bordelle gleichzeitig betrieben wurden.
Creek Street
Boardwalk
Das Berühmteste davon ist Dolly’s Bordello, established 1919.
Dolly’s Bordello
Dolly – Ketchikan’s last legal Madam
Nicht umsonst nennt sich der Weg nördlich der Creek Street "Married Men's Trail": Es war ein Schleichpfad,
um unerkannt zu bleiben.
Auch hier im Ketchikan Creek tummelten sich viele Lachse im Wasser.
Ketchikan Creek
Totem Poles
In Ketchikan gibt es die größte Ansammlung von stehenden Totempfählen weltweit zu sehen. Neben einigen Exponaten
in der Downtown findet man weitere Totem Poles im besagten Totem Bight State Historical Park, im Saxman Village sowie im
Totem Heritage Center.
Auf der 2754 km² großen Insel Revillagigedo Island gibt es nicht sehr viele Straßen, manche Unpaved Roads davon
scheinen aber diesem Wagen nach zu urteilen in keinem sehr guten Zustand zu sein:
High Clearance Custom Design 4WD - gefällt mir.
Besonders gelungen finde ich die Einstiegshilfen in Form von Ketten.
Nach einem kurzen Besuch auf ein Alaskan Summer Ale in "Fat Stan's Lounge" machte ich mich auf den Weg zurück
zum Anleger. Denn für den Nachmittag war eine kombinierte Flug- und Bootstour in das Misty Fjords National Monument
gebucht. Doch leider – ich hatte es am Morgen bereits geahnt – fiel die Tour wegen schlechten Wetters aus.
Die Low Cloud Ceiling lag heute maximal bei 800 Fuß, und da in Alaska auf solchen Touren natürlich VFR geflogen
wird, war ein sicherer Flug heute einfach nicht möglich. Pech gehabt, aber so hat man wenigstens einen triftigen
Grund nochmal wiederzukommen.
Jetzt alternativ und auf die Schnelle eine Ersatztour zu finden war nicht schwierig, den es blieb zu dieser Uhrzeit nur
noch eine Tour übrig: Die "Bering Sea Crab Fishermen’s Tour" auf der Aleutian Ballad. Das Schiff ist bekannt aus der
Discovery Channel Doku-Reality Serie "Deadliest Catch". In Deutschland heißt die Sendung "Der gefährlichste Job Alaskas"
und läuft regelmäßig auf Discovery und DMAX.
Es geht dabei um das Geschehen an Bord von Fischerbooten in der rauen und gefährlichen Beringsee während der Alaska
King Crab Fangsaison. Auf diesem Schiff wurde im Jahr 2005 für Staffel 2 der Serie gefilmt. Da ich Deadliest Catch öfter
mal im TV schaue, kam diese Tour eigentlich wie gerufen.
Aleutian Ballad - Bering Sea Crab Fishermen’s Tour
Während der Dreharbeiten 2005 wurde die Aleutian Ballad in stürmischer See 180 Meilen nordöstlich von Dutch Harbor
urplötzlich von einer 18 Meter hohen Rogue Wave (Freakwave) getroffen. Dabei ist eine seltene Videoaufnahme dieser
sporadisch auftretenden Monsterwelle entstanden.
Nun gut, inwieweit das von Hollywood nachträglich dramatisiert wurde, muss jeder selber entscheiden.
Vor ein paar Jahren wurde das Boot umgebaut und dient nun als Touristenschiff für die Bering Sea Crab Tour. Natürlich
sind die ruhigen Gewässer der Inside Passage nicht mit der Beringsee zu vergleichen, aber King Crab (Königskrabben)
gibt es auch hier. Einige Leute der Crew sind aus der Deadliest Catch Serie mehr oder weniger bekannt: Derrick Ray,
Skipper der Cornelia Marie aus Staffel 7, und David Lethin aus Staffel 2.
Der erste Korb wird an Deck geholt
Alaska King Crab
Eine eher kleine Königskrabbe
Die Viecher können 10 kg schwer werden, erreichen "Spannweiten" bis 1,80 Meter und werden bis zu 30 Jahre alt.
Der Kilopreis liegt dabei wie gesagt höher als der von Hummer.
Derrick Ray mit einer King Crab, David Lethin mit einem Pacific Octopus
Nach dieser recht interessanten, 3,5-stündigen Fahrt ging es zurück nach Ketchikan. Mein einziger Kritikpunkt:
Der Preis. 169 USD wollte man für diese Tour haben. Da ist ja sogar eine 6-stündige Kenai Fjords Tour günstiger.
All passengers and crew on board: 17:35 Uhr
All lines gone: 18:10 Uhr
Auf Wiedersehen, Alaska!
Gegen 21:00 Uhr erreichte die Coral Princess kanadische Gewässer.