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Autor Thema: Arizona, New Mexico, Colorado, Utah, Nevada (Las Vegas) und vieles mehr ...  (Gelesen 22388 mal)

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Jack Black

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... im Oktober 2006.

Nachdem ich hier schon so viele Berichte gelesen habe, habe ich mich entschlossen, selbst von unseren Reisen zu erzählen. Meine Frau Sylvia und ich (Rainer) sind schon oft in den USA gewesen, sind privat mit dem hier bekannten "Doc Holiday" befreundet (der in diesem Reisebericht auch auftauchen wird - aber dazu später mehr) und wir waren zuletzt im Oktober 2006 im Südwesten der USA, wobei es uns diesmal mehr in die Mitte gezogen hat statt Richtung Westküste.

Da ich nicht weiß, ob ich die Lust am Erzählen verliere, fange ich mit unserem letzten Urlaub an, der am 6. Oktober 2006 begann - womit ich auch gleich anfangen will zu erzählen, denn wie ich immer wieder lese, braucht man nicht großartig darum zu bitten, von einer Reise zu erzählen. Natürlich haben wir viele Fotos gemacht von denen wir gerne einige zeigen wollen.


Freitag, 06. Oktober 2006:
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Nicht allzu früh, um 10.50 ab Düsseldorf, geht unser Flug via London nach Phoenix, Arizona. Zum ersten Mal seit vielen Jahren fliegen wir wieder einmal British Airways, die Jahre davor eigentlich immer nur mit Condor Non-Stop nach Las Vegas (einst ab Köln, seit wenigen Jahren ab Frankfurt). Das Umsteigen in London kostet nicht unerheblich viel Zeit, es stellt sich heraus, dass die Reisedauer von 11 Stunden auf insgesamt 18 Stunden anwächst - ein nicht unerheblicher Nachteil des British Airways Fluges.

Nachdem wir endlich auch London verlassen haben und "nur noch" 10 Stunden bis Phoenix benötigen, beschleicht uns beide fast gleichzeitig die Frage "warum tun wir das eigentlich?" - aber diese Frage beantwortet sich natürlich in den nächsten Tagen von alleine. Dennoch ist es immer wieder ein Schlauch, so lange zu fliegen. Nach einer verkorksten OP im Jahre 1997 bin ich schwerbehindet und habe mit chronischen Schmerzen zu kämpfen - das kann im Flugzeug zur Hölle werden. Aber die Vorfreude siegt letztendlich und ein paar Stunden können wir auch schlafen.

Phoenix erreichen wir um 18.30 Uhr Ortszeit, es ist mild und regnerisch (ich wußte gar nicht, dass es Regen auch in Arizona gibt). Kurze Shuttle-Fahrt zum Alamo Carport, dort die üblichen Diskussionen um irgendwelche überflüssigen Versicherungen - aber ich bin so müde, dass ich zu allem nur noch "ja und Amen" sage. Dank dieses Forums haben wir ein Sonderangebot von United Airlines in Verbindung mit Alamo buchen können - obwohl wir gar nicht mit United geflogen sind. Ein Chevrolet Trailblazer wurde uns versprochen, der nette Herr am Schalter sagt, wir könnten jedes Auto nehmen, welches wir in der Tiefgarage finden.

Das stellt sich als überraschend einfach heraus - es stehen so gut wie gar keine Autos dort, die Halle ist leer, schon gar kein Trailblazer, sowieso nur ein einziger SUV und das ist ein Nissan Xterra. Die Karre gefällt mir überhaupt nicht (beim Probesitzen kann ich den Sitz nicht weit genug nach hinten schieben, ich bin zu gross dafür) und dann wird natürlich herumgejammert (das kann ich sehr gut....). Nach längeren Diskussionen holt ein Mitarbeiter einen Toyota Avalone irgendwo her, ein tolles Auto, sowieso wollte ich eigentlich gar keinen SUV haben, aber das war halt das Sonderangebot von United. Nun fahren wir zum ersten Mal ein japanisches Auto in den Staaten, aber die Karre ist wirklich klasse. Wir fragen noch kurz, wie wir zum "Best Western Airport Inn Hotel" kommen, denn für die kommende Nacht haben wir vorsichtshalber ein Hotel vorgebucht. Wer am Wochenende in den USA schon einmal von einem "No Vacancy" zum nächsten "No Vacancy" gedüst ist (mit entsprechend sinkender Stimmung), bucht beim nächsten Mal für das Wochenende sicherheitshalber vor. Zum Glück ist das Hotel direkt um die Ecke, nur 10 Minuten später sind wir bereits auf dem Zimmer und fallen todmüde in die Betten.


Samstag, 7. Oktober 2006
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Bedingt durch den Jetlag wachen wir problemlos früh auf und verlassen das Hotel. Heute soll es in Richtung Tucson gehen, wenn wir es schaffen, wollen wir sogar bis Tombstone fahren. Mal sehen (wir schaffen es natürlich nicht...). Frühstück gibt es bei "Carls Junior" - Sylvia und ich LIEBEN(!) diese Burgerkette, aus unserer Sicht mit Abstand die beste Kette von allen (uns bekannten). Nach nur 20 Minuten "in der Gegend herumkreuzen" finden wir, bei herrlichem Wetter und strahlend blauem Himmel, wonach wir gesucht haben:


Dort gibt es inzwischen den sog. "Original 6-Dollar Burger" (der aber weniger als 6 Dollar kostet) - ein Sattmacher am Morgen. Gut gelaunt geht es kurze Zeit weiter Richtung Tucson, dort wollen wir zunächst in den Kakteenpark "Saguard National Monument" - doch kaum haben wir Phoenix verlassen, entdecke ich (als Beifahrer - Sylvia fährt) auf der Strassenkarte eine "Pickelstrasse" (das ist eine Strasse mit Pünktchen dran - bei Hallwag bedeutet das "interessante Strasse"), den sog. "Apache Trail" in Richtung Roosevelt Lake und Staudamm. Prompt sind wir auch schon an der entsprechenden Abfahrt vorbeigeflogen, aber ein Blick in den "Baedeker - USA der Südwesten" überzeugt uns davon, dass wir die Gunst der Stunde nutzen sollten und wenden bei der nächsten Kreuzung kurzentschlossen. Nur wenige Minuten später empfängt uns der schnurgerade Apache Trail:


Von dort geht es auf der AZ88 weiter, vorbei an interessanten Felsformationen, in Richtung "Goldfields" - eine kleine Ghosttown, typisch liebevoll touristisch gehegt und gepflegt:




Bahnhof mit Lokomotive in Goldfields


Der Giftshop


Die alte Mine


Das Colaschild könnte eine Lackierung vertragen...


Anschließend geht es weiter Richtung Roosevelt Lake, vorbei am Saguaro Lake:


und vorbei am Apache Lake:


Am frühen Nachmittag erreichen wir den (recht großen) "Theodore Roosevelt Dam" und uns wird klar, dass bereits am Tage eins unseres Urlaubs unsere grobe Planung über den Haufen geworfen wurde - mit absoluter Sicherheit würden wir heute nicht mehr Tombstone erreichen, ja selbst bis Tucson war es noch weiter als geplant. Der Roosevelt Dam und der entsprechende Lake sind aber sicher einen Ausflug wert, weswegen wir diesen Abstecher keineswegs bereuen:


Der Damm...


... und auf der anderen Seite der See.

Von dort aus fahren wir nicht zurück, sondern schliessen einen großen Kreis via Claypool und Superior, bis wir an der "Florence Junction" wieder die Landstraße 79 Richtung Tucson erreichen. Leider ist die Strasse zwischendurch teilweise "unpaved", weswegen wir sehr langsam fahren müssen und erst am späten Nachmittag unsere Fahrt nach Tucson fortsetzen können.

Gegen 18.00 Uhr kommen wir hungrig und müde in Tucson an, haben keine Lust mehr, irgendetwas in Downtown Tucson anzuschauen. Wir tuckern den Highway 10 rauf und runter, letztendlich landen wir in einem Motel "American Inn", relativ billig für 49,- Dollar plus Tax, direkt an einer Autobahnabfahrt. Unweit befindet sich das Restaurant "Silver Saddle", ganz komisch in der Autobahnabfahrt gelegen, aber das Essen ist sehr gut dort. Ich bekomme mein erstes riesiges T-Bone-Steak und dazu einige Budweiser - na also, besser geht's nicht, Amerika hat uns wieder...

Morgen geht es weiter, Richtung Tombstone, und diesmal werden wir es wirklich schaffen - das aber, wie gesagt, morgen erst.

die_franken

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 :welcome: bei USA-Reise.de

dein Bericht fängt ja schon mal gut an :wink: ich werde dich auf deiner Reise begleiten und von der schönen Landschaft träumen  8)

Peetzis Fernweh

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Schade, dass ich nur heute (für´s erste) dabeisein kann, Morgen früh starten wir selber Richtung SW.

Phoenix war die letzten beiden Urlaube unsere Anflugstelle, heuer geht es mal wieder nach LA.
Direktflug ist einfach schöner.

15 Hours until take off.

Stefan

Katja

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Hallo Jack Black!
In 20 Tagen fliegen wir nach Phoenix! Dann wollen wir über den Apache Trail bis Tucson und weiter nach Tombstone und New Mexico!
Dann bin ich zur weiteren Einstimmung mal gespannt auf deinen Bericht!
Viele Grüße
Katja
Viele Grüße
Katja

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mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Schön, mal ein Reisebericht aus einer Gegend die ich noch nicht kenne.
Ich fahr mit! 8)

borni

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Hi

Ich bin auch noch dabei !!!
Und zum Thema Carls Junior kann ich nur sagen ....    

sehen wir genau wie ihr  :lol:

Schneewie

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die Tour paßt doch zu meiner Planung für die nächste Reise.

Fahre daher gern mit.  :D
Gruß Gabriele

Willi

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Hi Jack Black,

da fahr ich doch gerne mit.
Am Roosevelt Lake waren wir 2005 auch. Da werden wieder Erinnerungen wach :)

Palo

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Vor langer Zeit bin ich mal den ganzen Apache Trail gefahren, da war noch nichts geteert. Seitdem nur noch bis Greasewood Flat und bin auch mit der Dolly auf dem Canyon Lake gefahren, dass war schön :)

Gruß

Palo

America_Crazy

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Hallo,

Toll, ein neuer Reisebericht. Da bin ich doch gleich mit dabei und fahre mit.

America_Crazy



jolly

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Prima, ein neuer Bericht aus altbekannter Ecke. Das lass ich mir nicht entgehen.
Wir sind am 23.Oktober 2006 auf euren Spuren gewandelt und haben auch den Apache Trail befahren.
Wir haben es an dem Tag aber sogar noch bis Willcox geschafft.
Freu mich auf die Weiterfahrt

Gruß Eva

americanhero

  • Gast
Toller Bericht aus Ecken, die teilweise im nächsten Jahr geplant sind. Da bin ich doch mit an Board.
Ich freu mich schon auf die Weiterfahrt.


Greetz,

Yvonne

Jack Black

  • Gast
Freut mich zu sehen, dass noch einige hinzugestiegen sind. Nun wollen wir zügig weiterfahren:


Sonntag, 8. Oktober 2006
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Heute geht es nach dem Frühstück (bei Carl's Jr. - unweit des Motels hatten wir ihn schon am Abend vorher gesichtet) zunächst zum nächsten Wallmart. Dort kaufen wir uns eine vernünftige Kühlbox, nachdem uns im Jahr davor die Styroporbox nicht zugesagt hat, weil sie zu schnell durchsuppt.

Dazu gibt es zwei Sechszylinder Budweiser und einen Sack Eis - damit ist schon einmal für die Ankunft am Abend (egal wo) vorgesorgt.

Wir wollen zum östlichen Saguaro Park, nachdem wir den westlichen gestern nicht geschafft haben. Auf dem Weg zum Visitors Center taucht auf einmal ein Hinweis auf eine uns unbekannte "Cavern" auf, kurzentschlossen biegen an der Kreuzung rechts ab und erreichen wenige Meilen später auch tatsächlich eine besetzte "booth". Die Parkrangerin erläutert uns, dass es zur Cavern 145 Stufen nach unten sind - für mich leider vollständig unmöglich - weswegen wir wenden und sie fragen, wie weit es bis zum Saguaro Park ist. "Nicht weit", meint sie, aber wir würden nicht hineinkommen, weil er wegen Strassenarbeiten geschlossen wäre...

Also wird das dieses Jahr nix mit Saguaro, wir fahren zum Highway 10 zurück und fahren dort Richtung Osten. Bei Mountain View verlassen wir den Highway und fahren die 83 Richtung Süden, in Sonoita wechseln wir auf die 82 Richtung Osten. Eine landschaftlich schöne Umgehung des Highways. Wir wollen via Fairbank nach Tombstone fahren, angeblich auch eine Ghosttown, aber irgendwie sind wir auf einmal in Tombstone ohne ein Fairbank bemerkt zu haben - da war einfach nix.

In Tombstone geht es auf den nächsten Parkplatz, dort und auch am Strassenrand stehen massenhaft Corvette Stingrays herum - es scheint eine Art Meeting oder so zu geben, wir finden es aber nicht heraus. Zu Fuss geht es weiter in den Stadtkern, wo stündlich die Clanton Brüder von Doc Holiday und Wyatt Earp umgenietet werden:


Hinterhofidylle in Tombstone


Stündlich findet hier die legendäre Schiesserei statt


Shopping in Tombstone


Hotel Silver Nugget


Eine alte Kutsche (Viersitzer)


... und eine neue Kutsche (Zweisitzer)


Am frühen Nachmittag, bei wechselhaftem Wetter, verlassen wir Tombstone Richtung Süden, wir wollen uns Bisbee anschauen. Dort treffen wir bereits nach 30 Minuten Fahrt ein, ein viktorianisch anmutender Ort mit vielen kleinen Gassen und Winkeln empfängt uns:


Hauptstrasse durch Bisbee


Leider besteht Bisbee aus Treppen "ohne Ende" (die Stadttafel erzählt Stolz von über 1240 Stufen), weswegen wir nach diesem kurzen Eindruck wieder zurückfahren Richtung Tombstone und weiter Richtung Highway 10. Unser Fernziel für die nächsten Tage lautet Carlsbad in New Mexico, deswegen beschliessen wir, an diesem Tage noch so weit wie möglich zu fahren und Meilen zu fressen. Wir lassen Willcox liegen und fahren weiter bis Lordsburg, laut Reiseführer ein netter Ort mit Ausflugsmöglichkeiten in die Umgebung. Die Wahrheit ist, Lordsburg ist die tote Hose schlechthin, zwar finden wir schnell ein angenehmes Best Western Motel und checken ein, aber das Abendessen gestaltet sich problematisch. Wir fahren im Dunkeln die ganze Businessroute durch Lordburg hoch und runter, fast alles ist dunkel, kein Restaurant weit und breit, also fahren wir desillusioniert zurück zum Motel, nebenan gab es wenigstens einen TacoBell. Dort essen wir zum ersten und letzten Mal in unserem Leben, irgendeine undefinierbare Pampe die stark nach Natriumglutamat mit Kreuzkümmel schmeckt und ziemlich fettig ist. Wie man so etwas freiwillig essen kann bleibt uns ein Rätsel, wir buchen das ganze ab unter "Erfahrung sammeln" und werden TacoBell künftig weiträumig umfahren.


Montag, 9. Oktober 2006
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Heute ist Kilometerfressen im grossen Stil angesagt. Das Wetter ist schlecht, die Wolken hängen tief und es regnet ab und zu. Wir wollen bis Carlsbad fahren und fahren zügig drauflos. Wir fahren nach Las Cruces, von dort weiter nach El Paso und befinden uns damit in Texas. Kurz nach El Paso hält uns ein stationärer Polizeiposten auf der Landstraße an und will die Pässe sehen. Ich frage ihn nach dem Sinn der Übung und er erklärt mir, dass dies eine Abwehrmassnahme gegen illegale Einwandere aus Mexico sei - daran hatte ich überhaupt nicht gedacht, aber richtig, Mexico war nur wenige Meilen entfernt.

Landschaftlich hat der heutige Tag nicht viel zu bieten, viel Steppe und viel Gegend, New Mexico und auch Texas kann ziemlich öde sein. Wir erreichen die Guadalupe Mountains, haben aber wegen des schlechten Wetters keine Lust auf Aussteigen, deswegen gelingt nur ein kurzer Schnappschuss auf den "El Capitan" in Wolken gehüllt:


"El Capitan" Guadalupe Mts.

Gegen 16:15 Uhr erreichen wir endlich die "Carlsbad Caverns", aber der letzte Einlass war um 16.00 Uhr; wir haben auch keine Lust, bis 18.00 Uhr zu warten, dann findet an diesem Tag der Aufbruch der "Bats" statt (tausende von Fledermäusen fliegen dann in die Nacht), sondern wir fahren weiter nach Carlsbad, um dort ein Motel zu finden. Wir beschliessen, direkt am nächsten Morgen zurückzukehren und die Höhlen zu besuchen.

In Carlsbad finden wir schnell eine Unterkunft, wir entscheiden uns für ein nichtssagendes Motel direkt neben einem Restaurant, welches verheißungsvoll irgendetwas von BBQ anpreist. Das Zimmer ist in Ordnung (kostet auch nur ca. 50. $ plus Tax), aber das Restaurant leider nicht. Die sog. "Gravy" (die Bratensosse) zu Sylvias Ripps sieht aus wie Tapetenkleister, zittert wie Wackelpudding und schmeckt nach gesalzenem Mehl - Klasse! Bier gibt es auch keins - wieder ein Restaurant mehr, welches wir nicht mehr besuchen werden.

Morgen geht es weiter, wir werden die Carlsbad Caverns besuchen, dann fahren wir gemeinsam weiter via Lincoln Forrest nach Alamogordo, wie die White Sands Wüste auf uns wartet - aber das eben erst morgen wieder. Zum Abschluss noch ein kleiner Vorgeschmack, was die Caverns in Carlsbad zu bieten haben:



Carlsbad Cavern


NickMUC

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Das, was auf Holperstrecken immer so'n komisches Geräusch macht, bin ich.
Sitze nämlich auf dem Dach, um auch noch dabei zu sein...

>>Die sog. "Gravy" (die Bratensosse) zu Sylvias Ripps sieht aus wie Tapetenkleister, zittert wie Wackelpudding und schmeckt nach gesalzenem Mehl<<

So und nicht anders kenne ich Gravy ;-)
Und schön zu wissen, dass es noch andere Taco Bell-Hasser gibt!

Launiger Bericht und feine Bilder!

Grüße,
Nick
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"Photography is not about the thing photographed. It is about how that thing looks photographed"
(Garry Winogrand)

http://fotogalerie-im-blauen-haus.de

Jack Black

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Prima, wo nun das Dach auch besetzt ist, kann es ja weitergehen. Bitte keinen Schreck bekommen, wenn wir das Schiebedach aufmachen...

Dienstag, 10. Oktober 2006
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Am Dienstag morgen ist es weiterhin bedeckt, nicht sonderlich warm, aber macht nichts, wir wollen eh in eine Höhle, da merkt man vom Wetter nichts. Gegen 10.00 Uhr treffen wir wieder bei den Carlsbad Cavern ein, der Eingang plus Parkplätze befindet sich auf einer Bergkuppe und liegt in den extrem tiefliegenden Wolken.

In den Caverns erfahren wir, dass es mehrere Teilbereiche gibt, nicht alle sind behindertengerecht, aber die eigentlich größte und schönste Höhle, "The Big Room" ist per Aufzug erreichbar. Dieser bringt uns ein paar Minuten später nach unten, dort sind es ca. 15 Grad und man sollte nicht nur ein T-Shirt anhaben (hatten wir wegen des ohnehin kalten Wetters sowieso nicht).

Ein geteerter Weg ermöglicht eine "self-guided tour", zu dieser entschiessen wir uns dann auch und wandern die nächsten ca. 90 Minuten durch die in dieser Jahreszeit recht schwach besuchte Cavern. Gross zu erzählen gibt es eigentlich nichts, im Grunde muss man das (wie so vieles) selbst gesehen haben, aber dennoch will ich versuchen, unsere Eindrücke mit Hilfe von weiteren Fotos zu veranschaulichen. Die einzelnen Motive haben innerhalb der Höhle auch immer irgendwelche Namen, die ich mir aber nicht gemerkt habe:
















Gegen 12.00 verlassen wir die Caverns wieder, inzwischen haben sich die Wolken verzogen und wir haben eine herrliche Aussicht auf das Umland - endlich wieder gutes Wetter! Erneut fahren wir zurück nach Carlsbad, von dort weiter Richtung Roswell, haben aber eigentlich keine Lust auf Aliens und UFO-Geschichten und biegen deswegen bereits in Artesia wieder ab auf die 82 Richtung Alamogordo. Das Wetter ist inzwischen vollständig aufgeklart und New Mexico präsentiert sich endlich wieder so, wie wir es gewöhnt sind:


Reisewetter in New Mexico - und "volle" Landstrassen...

Wir bewegen uns auf den "Lincoln National Forrest" zu und es geht wieder in die Berge. Nach ca. 1 Stunde erreichen wir den hübschen Luftkurort "Cloudcroft", nur ein Punkt auf der Landkarte, aber ein schickes kleines Touristenörtchen mit gemütlichem Flair - das wäre sicherlich auch mal eine Übernachtung wert.


Supermarkt in Cloudcroft


Cloudcroft Hotel


Die Shoppingzeile


Die Rezeption inkl. Giftshop


Chillies satt!

Als wir Cloudcroft verlassen, können wir bei der nächsten Biegung schon Alamogordo bzw. noch die besser die dahinter liegende Wüste "White Sands" (die in diesem Jahr eher den Namen "White Water" oder "Grey Sands" verdient hätte) im Tal liegen sehen - ein ziemlich beeindruckender Anblick, der aber nur schwer bis gar nicht als Foto einzufangen ist. Wir haben es dennoch versucht, aber "in echt" sah es doch ziemlich viel besser aus:


White Sands

Wir sind heute recht flott unterwegs und erreichen Alamogordo gegen 16.00 Uhr. Da es nicht weit bis zur Wüste ist, entschließen wir, wenigstens noch einen kleinen Abstecher bis dahin zu machen - falls es für einen "richtigen" Besuch nicht mehr reichen sollte, so könnten wir ja am nächsten Morgen wiederkommen. Aber an der Eingangsbooth erwartet uns die nächste unangenehme Überraschung: auf Grund der verheerenden Regenfälle in den letzten Wochen (bereits vor unserer Ankunft in Phoenix muss es heftige Unwetter gegeben haben), ist der "Circular Drive" in der Wüste "geflooded" und deswegen nicht befahrbar - Autsch! Statt der sonst üblichen 16 Meilen langen Strecke sind nur die ersten 4 Meilen zum Befahren freigegeben, danach ist die Straße gesperrt. So ein Murks! Unsere Hoffnung, dass das Problem ggf. in wenigen Tagen (oder gar bis morgen) behoben wäre, wird gründlich enttäuscht: die Rangerin rechnet nicht damit, dass überhaupt noch im Oktober die Strasse wieder benutzbar wird, zu gross seien die angerichteten Schäden.

Wir fahren dennoch hinein, vier Meilen sind immerhin mehr als nix und dafür kostet es auch keinen Eintritt. Pünktlich nach vier Meilen erreichen wir einen größeren Parkplatz, der auch recht gut besucht ist, und ab wo es nur noch zu Fuss weitergeht. Sylvia bewaffnet sich mit Ihrer Kamera und schlägt sich in die Dünen - immerhin gelingen ihr noch ein paar schöne Erinnerungsfotos trotz "El Ninjo" oder wer auch immer das verbrochen hat...


Schnee oder Sand? Wenn man es nicht weiß, gar nicht so einfach zu entscheiden.







Anschliessend fahren wir wieder nach Alamogordo zurück, auf der Business Route finden wir schnell einen "Applebees", eine wirklich gute Restaurantkette mit Sports-Bar und sehr gutem Essen, direkt nebenan checken wir in einem preiswerten Motel ein fallen anschliessend in vorgenanntes Applebees ein und lassen es uns bei Margherita, Budweiser und Steaks so richtig gut gehen. Ein toller Tag neigt sich dem Ende - aber morgen geht es natürlich weiter...