am 6.10. waren wir unterwegs von Page nach Sedona
Hallo,
nun ist es eindeutig an der Zeit, dass ich mich hier als stille Mitleserin oute ... denn - unglaublich - ihr wart am gleichen Tag im Valley of Fire wie wir! Wir haben also ganz Ähnliches erlebt.
Hätte mich gewundert wennniemand vom Forum zu dieser Zeit Süd-Westen gewesen wäre.
Wirklich interessant, besonders das mit der wechselnden Wasserfärbung..ob die zwischenzeitlich einen Überlauf am Damm geöffnet haben?
Schleusen waren sicher keine geöffnet. Der Lake Powell könnte eher noch mehr Wasser vertragen.
7.10 Page - Bryce CanyonDie Sonne lacht vom fast wolkenlosen Himmel. Nach dem Frühstück sind wir zu einem Aussichtspunkt über dem Lake Powell gefahren. Hier gibt es einen schönen Ausblick.
Der Lake Lake Powell wir von der morgendlichen Sonne beschienen.
Unser heutiges Ziel ist der Kodachrome Basin State Park. Eigentlich wollten wir in über die Cottenwood Canyon Road erreichen. Daran war aber nach den Ereignissen der letzten Tage nicht zu denken. So nahmen wir den Umweg über Kanab. Auch dieser Weg bietet sehenswertes.
Bei der Einfahrt zum Red Canyon leuchteten die roten Felsen in der Sonne.
Aber auch hier waren die Spuren der Regenfälle nicht zu übersehen.
Im Kodachrome Basin angekommen führen wir zuerst ganz ans Ende in den Kessel zum Campground. Der war ganz verschlammt. Die Straße führte an den charakteristischen Kaminen vorbei.
Die Felsen rundherum leuchteten in den schönsten Farben. Als erstes gingen wir den Angel´s Palace Trail. Am Anfang ging es durch einen kleinen Canyon hinauf zu einer Art Hochplateau.
Von hier gab es einen sehr guten Rundblick über das Kodachrome Basin.
Vor allem die Kamine waren sehr gut zu sehen.
Der Weg führt an zwei so genannten Box Canyons, für mich ein neuer Begriff, vorbei. Die sind 4 eckig mit einem Abfluss.
Nach etwas mehr als eine Stunde waren wir wieder beim Auto.
Unser nächstes Ziel war der Shakespear Arch – Sentinel Trail. Hier soll es einen Arch geben. Als wir ankamen saß eine größere Wolke genau über dem Felsen der um wandert werden kann. Es begann auch leicht zu tröpfeln. Wir warteten etwas zu, entschlossen uns dann los zu gehen. Ein Mann der gerade zum Parkplatz kam meinte, wir sollten vorsichtig sein, da bei Regen alles glitschig wird. Hier gab es auch wieder Kamine zu sehen.
Nach 15 Minuten hörten wir entferntes Donnergrollen. Der Arch selbst war eher eine Enttäuschung, so klein wie der war.
Wir gingen schnell weiter, da es nun etwas stärker regnete. Nach Schätzungsweise der Hälfte des Weges mischte sich kleiner Hagel zum Regen. Der Weg wurde immer beschwerlicher.
Das vereinzelte Donnern wurde lauter. Als wir ein steiles Stück rutschend überwunden hatten und den weiteren Weg sahen, war uns klar, dass wir umdrehen mussten. Das sah bei diesen Bedingungen zu gefährlich aus, obwohl wir schon mindesten 2/3 des Weges zurückgelegt haben mussten. Als wir den beschwerlichen Teil hinter uns hatten, sagte ich zu Georg, dass wir rennen müssen. Das Donnergrollen kam immer näher und der Regen wurde stärker. Wir liefen los, so gut es bei den Bodenverhältnissen ging. Beim Arch überlegten wir kurz ob wir uns unterstellen könnten, dass war aber nur schwer möglich. Erste Blitze waren zu sehen. Wir liefen was wir konnten. Vom Arch dürften es noch ca. 1 km zum Parkplatz sein. Der Abstand zwischen Blitz und Donner war schon verdammt kurz. Auf halben Weg überlegten wir kurz ob wir uns in eine Mulde hocken sollten und das Gewitter abwarten. Hätte nie gedacht, dass so etwas einmal notwendig sein könnte. Wir sind um unser Leben gerannt. Das mag zwar etwas abgedroschen klingen, aber in diesem Moment empfanden wir das so. Zwischen Blitz und Donner gab es keinen oder nur mehr kurzen Zeitraum. Noch über das freie Stück zum Auto und hinein. Außer Atem saßen wir im schützenden Fahrzeug. Der Regen wurde immer stärker und immer mehr Hagel kam dazu. Vor und hinter dem Auto begannen sich kleine Bäche zu bilden.
Der Hagel wurde immer stärker. Wir beschlossen den Parkplatz zu verlassen.
Ein kleiner Baum stand am Wegesrand hier versuchte ich etwa Schutz für das Auto zu finden. Es fiel nur mehr trockener Hagel. Nach ein paar Minuten hörte der Hagel auf. Die Gegend hatte sich in eine Winterlandschaft verwandelt.
Zentimeterhoch lag der Hagel flächendeckend.
Auch das Auto war etwas eingehagelt.
Der Chimney Rock war ganz weiß.
Die weiße Masse begann sich zu bewegen. Jetzt kam das Wasser. Wir schauten, dass wir weiter kamen.
Als wir bei der Kreuzung zum Chimney Rock ankamen, war die Straße vor uns zur Ranger Station auf der ganzen Länge überschwemmt. Ein bisschen schlitterte das Fahrzeug auf dem Hagel.
Bei der Ranger Station zeigten wir dem Ranger unsere Fotos, der war ganz begeistert. Aber auch hier her verfolgte uns das Wasser. Noch eine kleine Hagelballschlacht gefällig.
Danach fuhren wir zurück zur US12.
Wir fuhren nach Escalante. Wir wollten zur Hole in the Rock Straße. Auf dem Weg hatten wir das Gewitter stets in unserer Nähe. Immer wieder lag Hagel auf der Straße. Einmal gab es sogar Schneeregen bei knapp unter 37 °F. Die Hole in the Rock war gesperrt, so machten wir noch eine kleinen Abstecher zum Aussichtpunkt der vor zwei Jahren noch „As far as your eyes can see“ hieß. Die Tafel war jetzt verschwunden.
Auf dem Rückweg zum Bryce Canyon hielten wir in Escalante noch beim Visitor Center. Die Rangerin erzählte, dass die Straße noch länger gesperrt bleiben wird. Hilfskräfte bergen noch immer "stranded people", klingt komisch in der Wüste, die vom Wasser und zerstörten Wegen eingeschlossen sind.
Beim Bryce Canyon gingen wir ein Stück des Navajo Loop Trail hinunter.
Wir genossen die Farben, die durch die tief stehende Sonne erzeugt wurden.
Bei Sonnenuntergang wurde es schon empfindlich kalt. Wir bezogen daher unser Zimmer beim Ruby´s Inn.