Tag 6
Im Morgengrauen geht’s auf zur nächsten Sight-Seeing Tour. Um diese Urzeit ist auch die Tierwelt des Nationalparks wach und aktiv. Unterwegs begegnen wir einer Herde Rotwild und zahlreichen Büffeln. Einer davon wurde durch die Touris wohl ein bisschen zu sehr gereizt. Jedenfalls lief er wild schnaufend mit angespannten Muskeln über den Parkplatz. Sicherheitshalber verharren wir im Auto bis er sich wieder beruhigt. (Nicht dass das viel gebracht hätte...).
In der Nacht hat es ein wenig geregnet so dass der Park uns heute in einem besonderen Licht begrüsst. Er wirkt ganz anders als bei sonnigem Wetter. Diese Morgenstimmung ist sehr beeindruckend.
Zuerst geht es zur Mud Volcano Region. Eine geothermische Region mit vielen Tümpeln, die blubbern, dampfen und gar fürchterlich nach Schwefel „duften“. Der leichte Nieselregen passt gut in diese unwirkliche Landschaft. Irgendwie beeindruckend aber auch irgendwie ziemlich widerlich duftend und bizar diese Region. Der "Duft" ist jedenfalls nicht so unser Geschmack und so beschrenken wir uns auf einen kurzen Weg durch diese area. Begleitet werden wir dabei von einem süßen Sqirrel. Erstaunlich das es hier freiwillig lebt.
Nach all den Besonderheiten sehnen wir uns nach „normaler“ Natur und gehen auf eine Wanderung unter dem Motto „Die Suche nach dem Murmeltier“. Und tatsächlich. Nach etwa 2 km finden wir eines auf einem Steinhaufen. Liegt schon gut im Futter, na ja ist ja auch bald Zeit zum Winterschlaf, aber total niedlich ist es trotzdem.
Der Trail dauert etwa 2 Stunden. Er führt erst über eine breite Weidelandschaft und dann entlang des Yellowstone lakes weiter. Nach einiger Zeit biegt er in den Wald ab und führt durch diesen zurück zum Ausgangspunkt. Für uns eine sehr schöne, ruhige Wanderung. Es gab nicht viele andere Wanderer und so waren wir nach den zum Teil doch recht gut gefüllten Hauptattraktionen mal ein wenig für uns. Die Natur war im übrigen super schön, wenn auch "normal". Aber nach all den geologischen Besonderheiten für uns genau das Richtige!! Wenn man also etwas Zeit übrig hat, sollte man von den Hauptattraktionen vielleicht kurz abweichen und auch der Schönheit der "normalen" Natur des Parks eine Chance geben. Für uns jedenfalls eine tolle Wanderung und sie zeigt auch das der Yellowstone noch mehr zu bieten hat als Mudpools und Geysiere.
Nach dieser schönen Wanderung machen wir uns auf zum Grand Canyon of the Yellowstone.
Im Grand Canyon of the Yellowstone soll es angeblich Ospreynester (Wasseradler) geben. Nach längerem Suchen und mit ein wenig Hilfe finden wir tatsächlich eins auf einer schmalen Klippe im Canyon. Leider ist es soweit weg, dass man kaum etwas erkennen kann.
Der Canyon an sich ist sehr beeindruckend und die Farbgebung gefällt uns sehr gut. Wir machen ein paar Photos und gehen ein paar Aussichtspunkte ab.
So langsam aber sicher sind wir müde und beschließen den Tag im Lamar Valley ausklingen zu lassen. Wir hoffen dort ein paar Tiere beobachten zu können. Leider haben wir keine Ferngläser mit also nix mit Tierbeobachtung - einfach zu weit entfernt die Tierchen.
Macht nichts, denn die Natur und Ruhe ist auch sehr schön.
Kurz bevor es dunkel wird fahren wir zurück zum Campground. Schließlich wollen wir abends am Ranger Program teilnehmen. Wir genießen diese "Gute Nacht"-Geschichte des Rangers über den Park und finden die Erzählungen sehr informativ. Es ist einfach ein toller Service der National Parks und für uns immer wieder interessant.
Dannach schnell ab ins Bettchen.