Donnerstag, 7.8.2014Noch einmal wollten wir zeitig loskommen und standen früh auf und frühstückten, dann ging es zum Zion National Park.
Wir fuhren über den Highway US-89 und die Stateroute UT-9 durch den Osteingang in den Park und stellten das Auto am Südeingang auf einem der großen Parkplätze ab. Da wir finden, dass das Wasser an öffentlichen Wasserstellen etwas gewöhnungsbedürftig schmeckt und ich immer darauf aus bin, dass keiner eine Magen-Darm-Verstimmung bekommt, packten wir Wasservorräte für den ganzen Tag ein. Also machten wir uns mit 12 Litern Wasser auf den Weg zum Shuttlebus.
Im unklimatisierten Bus waren glücklicherweise alle Fenster geöffnet und daher war es nicht so heiß wie befürchtet. Zuerst fuhren wir bis zum Ende der Straße und wanderten ein Stück weiter am Virgin River entlang auf dem Riverside Walk. Danach führte der Weg durch den Fluss weiter, da wir aber keine Ersatzschuhe dabei hatten, verzichteten wir auf dieses Erlebnis und aßen auf einer Bank unsere Müsliriegel und Käsesticks. Die Squirrels, die dort herumliefen waren total aufdringlich, man musste schon fast Angst haben, dass sie auf den Müsliriegel sprangen!
Nachdem wir den Weg zurück zur Bushaltestelle gewandert waren, stiegen wir in den nächsten Shuttlebus ein und fuhren bis zur Haltestelle "Wheeping Rock". Dort liefen wir den kurzen Weg zum gleichnamigen Fels.
Anschließend ging es weiter bis zur Zion Lodge, von dort aus startete die Wanderung zu den Emerald Pools. Da uns bereits der Lower Emerald Pool nicht gerade vom Hocker riss, verzichteten wir auf den Aufstieg zu den Upper Emerald Pools und gingen stattdessen einen anderen und viel weniger frequentierten Weg zur Bushaltestelle „The Grotto“.
Irgendwie war jetzt die Luft bei allen raus, es war heiß und alle waren kaputt, deswegen beschlossen wir zurück zum Auto zu fahren und noch einmal kurz im Visitor Center vorbeizusehen, natürlich inklusive Kauf des Ansteckpins. Auf der Rückfahrt zum Ferienhaus sahen wir noch ein paar Tiere (Bighorn sheep?), erst waren es nur zwei, dann wurden es immer mehr, schließlich stand eine ganze Herde von ca. 15 Tieren auf und neben der Straße.
Als wir nach Hause kamen, konnte ich die Antwort von José lesen, der mir geschrieben hatte, dass ich die Daten in einer separaten Mail bekäme und diese innerhalb der nächsten halben Stunde ankommen sollte. Seine Mail war aber bereits um halb 10 Uhr morgens abgeschickt worden und in den folgenden 7 Stunden war keine weitere Mail eingegangen, auch der Spam-Ordner war leer. Daraufhin rief Achim mal bei dieser Gesellschaft an, Gott sei Dank ist er es auch durch den Beruf gewohnt mal in Englisch zu telefonieren! Ich hätte vielleicht mein Anliegen schildern können, hätte aber vermutlich die Antwort nicht verstanden. Zuerst hatte er eine Dame am Telefon, die meinte, dass es vielleicht an der deutschen E-Mail-Adresse liegen würde, ob wir vielleicht eine amerikanische hätten? Natürlich haben wir die nicht, wozu auch! Als nächstes wollte sie uns klar machen, dass die Adressen der Häuser und der zugehörige PIN-Code erst ab 13 Uhr des Anreisetages herausgegeben würden, damit man die vorherigen Mieter nicht stören würde! Ein durchaus schlagkräftiges Argument, denn ich hatte auf dem Belegungsplan des Hauses gesehen, dass es vor unserem Aufenthalt frei war! Achim sagte daraufhin, dass wir am nächsten Tag von Kanab aus anreisen würden und nicht mit Sicherheit mit Handy-Empfang rechnen können, und wir es nicht sonderlich spaßig fänden, morgens in Kanab aufzubrechen und nur grob unser Ziel kennen. Daraufhin wollte sie uns eine Anfahrtsbeschreibung vom Flughafen Phoenix nach Chandler (dort befindet sich das Haus) zuschicken. Nochmal: wir sind in Kanab und werden mit dem Auto anreisen, das noch dazu über ein gut funktionierendes Navi verfügt und das fähig ist, nach Eingabe der Adresse den Weg zum Ziel zu finden! Bei dieser Diskussion wurde sogar Achim, der in seiner letzten dienstlichen Beurteilung als „ruhig und besonnen auch in stressigen Situationen“ beschrieben wurde, ziemlich ungeduldig und immer lauter! Die Kinder, die sich im Obergeschoss aufhielten, dachten schon, dass er mit ihnen schimpfen würde! Ich dagegen überlegte mir, wie wir am besten weiter vorgehen würden, wenn es dieses Haus gar nicht geben würde und wir auf eine Betrügergesellschaft hereingefallen sind!
Nachdem die Dame am Telefon dann nochmal meinte, wir sollten doch einfach am nächsten Tag ab 13 Uhr anrufen, sagte er ihr, dass wir das alles schon recht seltsam finden würden, denn es war kein Problem für diese Gesellschaft bereits 90 Tage im Voraus den kompletten Mietpreis zu nehmen, man aber erst im letzten Moment die Daten für den Aufenthalt bekäme! Daraufhin hatte sie wohl die Nase voll und meinte, sie würde ihn mal zu ihrem Vorgesetzten durchstellen! Dieser war der mir bereits durch Mailkontakte bekannte José!
Zunächst wiederholte er, dass wir am nächsten Tag anrufen sollten, woraufhin Achim wiederholte, dass wir uns in Kanab aufhalten würden und nicht bereit wären am nächsten Tag aufzubrechen ohne eine Adresse in unser Navi eingeben zu können! So langsam wurde Achim richtig laut, ich wusste gar nicht, dass er auf Englisch so sauer werden kann! Letztendlich war José dann aber bereit uns eine Mail mit den Daten zu schicken und wenn wir diese nicht innerhalb der nächsten 20 Minuten erhalten würden, sollten wir uns noch einmal melden. Und tatsächlich kam die Mail bereits wenige Minuten nach diesem ausführlichen Gespräch, das uns wie wir später feststellten satte 20€ gekostet hatte! Ich war zwar immer noch ein wenig skeptisch und suchte zur Sicherheit schon mal ein für uns passendes Hotel in der Nähe.
Nach dieser Aufregung überlegten wir noch, ob ein Teil der Familie in den Pool geht (wegen der 6 Personen-Regelung nicht alle), letztendlich war es allen dann doch nicht so wichtig und Achim kaufte ein paar Tiefkühlpizzen, die wir im Backofen aufwärmten.
Am Abend begannen wir bereits mit dem Putzen des Hauses, wobei man sich das Staub saugen mit dem vorhandenen Gerät auch sparen konnte. Immerhin blieb so für den nächsten Tag nicht so viel Arbeit!