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Autor Thema: BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006  (Gelesen 19385 mal)

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Angie

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Re: BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006
« Antwort #60 am: 06.11.2010, 13:44 Uhr »

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort und die Links. Das ist wirklich sehr interessant, vor allen Dingen, weil ich mich vor deinem Reisebericht nicht damit beschäftigt habe. Da sieht man mal, was ein Reisebericht auslösen kann :wink:

Beachte mal hier Tides&Currents and Water Levels. die Wassserstände. So ist morgen, Sonntag 2010-11-07, der höchste Wasserstand um 07:48 mit 4,70 Meter über normal, Ebbe ist um 0:30 mit 0,4 Meter über normal an niedrigsten. Auf deutsch, von Mitternacht bis zum Frühstück um 8Uhr steigt der Meeresspiegel um 4 Meter an! Man fährt alle 12 Stunden einmal rauf und einmal runter.

Tatsächlich! Das ist gewaltig.

Ich bin schon auf den nächsten Tag gespannt.
Viele Grüße,
Angie

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Weizen

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Re: BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006
« Antwort #61 am: 06.11.2010, 13:56 Uhr »
Dann hier noch die Karte zum interaktiven Auswählen:Tides of Canada Bereich auswählen und weiter klicken.
Gruß
Ulrich

Angie

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Re: BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006
« Antwort #62 am: 08.11.2010, 01:12 Uhr »

Jetzt habe ich mich näher mit den Tides beschäftigt, aber es sind viele Gebiete, in denen es bis zu 4 m Höhenunterschied innerhalb weniger Stunden gibt.
Danke auch für diesen Link.
Viele Grüße,
Angie

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Weizen

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Re: BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006
« Antwort #63 am: 08.11.2010, 01:48 Uhr »
Und es gibt Ort auf der Welt, da sind die Gezeiten noch höher. Die höchsten Gezeiten gibt es in der Bay of Fundy mit 14-21 Meter!
In Europa ist es St.Malo in Frankreich mit 8 Meter.
Morgen sind es aber nur 12,40 Meter in der Bay of Fundy (Baxtor Hbr.).
In Norwegen bei Saltstraumen gibt es dann den schnellsten Gezeitenstrom mit bis zu 40km/h und Wellenhöhen bis 4m Höhe.
Gruß
Ulrich

Weizen

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Re: BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006
« Antwort #64 am: 08.11.2010, 01:58 Uhr »
19.06.2006 Ballet Bay, Nelson Island – Pender Hbr.

Tageschart (Punkt 12 nach 7)



Ja was sehen meine trüben alten Augen bei der üblichen Guten Morgen Zigarette?



Blauer Himmel. Und noch besser, Blauer Himmel mit steifer Brise.
Um 9:30 tuckern wir durch den Kanal zurück in die Malaspina Strait und setzen Segel, Ziel ist wieder Pender Hbr. Zum einen, um in Madeira Park noch einmal unsere Vorräte für die restlichen Tage zu füllen, zum anderen um mal wieder Online gehen zu können. Der Wind steht wirklich ausgesprochen günstig. Um 12:00 sind wir schon wieder auf Höhe des Agamemon Channel.







Der Wind meint es heute wirklich gut und wir fahren unter Segel in Pender Hbr. ein.  Auch das Wissen um die Felsen in der Einfahrt und die Enge bei den Skardon Islands hält mich nicht davon ab, es ist doch ein anderes Fahren wenn man die Örtlichkeiten schon kennt. So gleiten wir Richtung „unserer“  Garden Bay. Als wir in die diese abbiegen hohl ich die Genua ein (das vordere Segel) und Frau macht sich bereit am Anker. Für die Ankerwinsch muß nun leider wieder der Motor angeworfen werden, dann wird in den Wind gedreht und das Großsegel eingeholt. Das Timing passt, als das Segel eingepackt ist, steht das Boot im Wind und ich höre den Anker nach unten rauschen. Danach geht Frau ihrem Laster nach und geht schwimmen – ich surfe, richtig im Internet, der Account funktioniert also immer noch.  :)  Kurz nach vier tuckern wir mit unserem Dinghi rüber nach Madeira Park zum Einkaufen.





Auf dem Rückweg machen wir noch einen Schlenker durch die Gunboat Bay.






Nach der ganzen Gezeitentheorie: Man beachte auf dem obigen Bild die Stege, wie hoch die aus dem Wasser ragen.
Müsste fast maximale Ebbe sein. Sehen die Buchten bei Flut recht malerisch aus, ist es bei Ebbe ganz schön taurig und trist,
wenn man unten im "Keller" ist.



Two much money wird dazu jemand morgen sagen.





Als wir wieder zurück bei unserer Yacht sind, haben wir Gesellschaft bekommen, die lose Verabredung mit den Kanadiern aus Princess Louisa wurde von ihnen eingehalten. Mit dem Dinghi geht’s noch mal zum Dinghi Dock der Sportsbar und wir verabreden uns beim Abendessen zu einem morgigen gemeinsamen Sail Away. Da freut sich jemand mächtig drüber.



Gruß
Ulrich

Weizen

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Re: BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006
« Antwort #65 am: 11.11.2010, 12:11 Uhr »
20.06.2006 Pender Hbr. – Smuggler Cove

Tageschart  (Punkt 7 über 6 nach 13)

Gegen 10:00 Uhr verlassen wir gemeinsam mit unseren Kanadiern bei blauem Himmel Pender Hbr. mit Ziel Smuggler Cove. In der Malaspina Strait angekommen können wir wieder Segel setzen und es geht im Kaffeefahrttempo an Secret Cove vorbei nach Smugglers Cove wo wir gegen Mittag ankommen.


ein Schleppverband, man beachte die Länge des Seils

Laut Revierführer ist die Einfahrt 15 Meter breit, nur steht da nicht bei, bei welchem Wasserstand und gefühlt sind das bei Niedrigwasser wenn es hochkommt doppelte Rumpfbreite, wo es ausreichend tief ist. Auch der GPS Plot wird schon über das Riff geführt.


Capri Is. links von der Einfahrt


die Durchfahrt bei Niedrigwasser



Smuggler Cove ist nicht nur ein Name, er war auch während der Prohibition in den 30iger des letzten Jahrhunderts Programm, ein geheimes Transitlager bevor es in die USA weiter ging. Vorstellen muß man sich diesen Allwetterankerplatz als eine liegende 8 die mit einem Kanal mit einer liegenden Null verbunden ist.   :D  Das erste Becken hinter der Einfahrt wird durch Felsen und Inselchen vom zweiten Becken getrennt.


Im zweiten Becken ist dann in der Mitte noch ein Felsen, der auch bei Niedrigwasser immer noch mit Wasser bedeckt ist, die maximale Wassertiefe beträgt 2-4 Meter (bei Niedrigwasser) Zu dem hinteren Becken kommt man durch einen Kanal der zwischen den beiden privaten Inselchen durchführt, die Wassertiefe beträgt 90cm! Man kommt also nur bei Flut rein oder raus. Zudem liegt dieses Becken hinter einem kleinen bewaldeten Hügel, so das es abends früher im Schatten liegt. Wir endscheiden uns für das zweite Becken, der Kanadier wirft den Anker und Frau steigt in das Dinghi um sie abzuhohlen. Zuerst wird frau aber gleich eingesetzt um deren Heckleine am Ufer durch den Eisenring zu führen und zum Boot zurück zu bringen. Derweil dreh ich Kreise um den Felsen im Wasser. Der Anker fasst aber nicht richtig, also wird das ganze Manöver nochmal wiederholt. Ich dreh hier schon Stunden, hier so meine Runden geht mir da durch den Kopf, aber gegen 12:30 ist es vollbracht, die beiden sind an Bord und just for fun gehts wieder hinaus auf die Malaspina Strait.


da wo das Meer dunkler ist, da ist der Wind

Ich übergebe das Ruder an unsere Gäste, wir setzen Segel und fahren einfach weiter auf die Malaspina Strait hinaus. Der Wettergott ist uns hold und wir machen ordentliche Fahrt.








voraus Texada is.



Nach einer Stunde drehen wir um und nehmen Kurs auf Secret Cove. Obwohl die beiden auf Vancouver Island seit Jahren wohnen, waren sie noch nie in Secret Cove. Wir erinnern uns, Secret Cove kann man sich als dreiblättriges Kleeblatt vorstellen.



Zuerst geht’s geradeaus in die Bucht die direkt hinter der Einfahrt liegt. Dort liegen die Werft und einige Bootshallen zum Überwintern.




 links oben Jolly Roger Inn und Pub

Ich kann nun endlich die Aufnahmen bei Sonne machen, die mir zu Anfang verwehrt wurden. Obendrein zeigt sich Secret Cove von seiner schönsten Seite, wir haben Flut, befinden uns also nicht im „Keller“ wie am Anfang der Reise, als wir bei Niedrigwasser ankamen und wir 4,60m tiefer waren. Dann geht’s in die links von der Einfahrt gelegene Bucht mit der öffentlichen Marina, Tankstelle und kleinem Supermarkt.




Tankstelle, Supermarkt und Pub

Anschließend in die Dritte, die rechts von der Einfahrt liegt. Beide Seiten dieser Bucht sind von Stegen samt den dazugehörigen Wochenendhäusern gesäumt. Too much money meinen unsere Gäste, Too much money.



















Inzwischen hat sich der Wind gelegt und wir motoren zurück nach Smuggler Cove.







Um 17:30 treffen wir uns noch einmal an Bord der Kanadier zum gemeinsamen Abendessen und Adressen austauschen. Die kleine 30 Fuß Jacht hat sogar eine Windsteueranlage. Damit war er mit seiner Tochter nach Hawaii und zurück gesegelt. Das Problem war der Rückweg, der hat wegen Windstille und Sturm etwas länger gedauert als geplant, so daß ihnen fast das Wasser ausgegangen wäre. Für uns wäre das nix, drei Wochen nur Wasser.  Um 20:00 verabschieden wir uns um noch einen kurzen Trail um die Bucht zu laufen. Wir fahren durch den Kanal ins dritte Becken und gehen an Land.













Dieses schöne Fleckchen Erde war natürlich schon vor dem weißen Mann besiedelt, man findet noch alte Fischteiche der Sechelt Indianer am Ufer. Einst waren die Ufer nicht von Ferienhäusern gesprenkelt, sondern von ihren Dörfern. Besucher waren immer willkommen und man ehrte sie, indem man sie zum Essen einlud. Das Teilen der landschaftlichen Schönheit mit den Besuchern war ein Weg dem Schöpfer Danke zu sagen. Geblieben von dem Mi-la Miwala – Willkommen der Sechelt ist der Name der Passage zwischen der Halbinsel und Thormanby Island, die Welcome Passage


Grant Is. und Blick auf die Welcome Passage im Hintergrund

und der Name der Halbinsel – Sechelt Peninsula. Nein sie sind nicht ausgestorben, sie haben sogar als erster Stamm 1988 das Recht der Selbstverwaltung ihrer Gemeinde erhalten, wie jede andere kanadische Gemeinde auch, Sechelt Village, „The Land Between Two Waters“ an der schmalsten Stelle der Halbinsel gelegen, dort wo sie nur ein Kilometer breit ist, Strait of Georgia auf der einen und Sechelt Inlet (Zufahrt über Skookumchuk!) auf der anderen Seite.


Grant Is.




Thormanby Is.




Smuggler Cove im Mondlicht

Gruß
Ulrich

Weizen

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Re: BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006
« Antwort #66 am: 14.11.2010, 00:24 Uhr »
21.06.2006 Smuggler Cove – Plumper Cove

Tageschart (Punkt 13 nach 4)

Grüßen wir doch heute mal zuerst unsere stillen Mitleser. :wink:
Wir haben wieder wunderschönes Wetter und wir wollen her eigentlich gar nicht weg. Wir sitzen an Deck schauen zu wie sich allmählich die Bucht leert. Unsere Kanadier sind schon lange verschwunden. Sie haben schon früh um 7:00 Uhr die Anker gelichtet. Für sie geht es heute nach 3 Monaten Törn durch den Desolation Sound und die Sunshine Coast zurück nach Nanaimo auf Vancouver Island, quer rüber über die Strait of Georgia. Am Wochenende ist große Party wegen ihrer Silbernen Hochzeit. Wir wurden eingeladen mussten aber leider absagen, denn dann sitzen wir schon wieder im Flieger nach Hause. Wir wollen nicht weg, sagte ich das schon? Ja hatten wir schon, aber es ist halt so, wie wollen hier nicht weg, aber nach wollen fragt ja keiner.  :(  So Packens wir dann. Erstmal den Außenborder vom Dinghi wieder auf Deck verfrachten, noch eine Rauchen nach der schweren Arbeit und dann hilft alles nichts. Gegen 10 Uhr tuckert der Motor wieder, die Heckleine wieder eingeholt und frau lichtet den Anker.


Einfahrt Smuggler Cove, wer genau hinsieht, sieht auch die Felsen im Wasser

Ein Blick zurück, nach uns verlässt der letzte die Cove. Der Wind bläst schwach, zu schwach um gegen den Strom durch Mi-la Miwala, die Welcome Passage, zu kommen,



bei Grant Is. sind es 3kn gegen uns, wir würden auf der Stelle stehen, wenn wir versuchen wollen dadurch zu Segeln. Allgegenwärtig ist heute wieder Treibholz.





Treibholz wohin man schaut, kein Wunder das die Küsten damit gepflastert sind. Auf Höhe vom Leuchtturm auf Merry Is, den wir gegen 11:25 Uhr erreichen, wird es besser, nun nimmt uns auch der Gezeitenstrom in Empfang. Für die knapp 4 Meilen haben wir also gute 90 Minuten benötigt.









Nun setzen wir Segeln und plätschern unter Autopilot unserem Ziel Plumper Cove entgegen. Wir haben alle Zeit der Welt, denn wir wollen ja hier nicht weg, erwähnte ich das schon?   :roll:





Nein das, was Ihr da an Steuerbord seht sind keine Inseln, da zieht ein Schleppverband vorbei. Die Teile werde ich morgen noch verfluchen. Im Hintergrund ist Vancouver Island zu sehen.



Um 13:14 erreichen wir die Trail Inseln, 90 Minuten später sind wir auf Höhe von Sechelt und können einmal lang durch das Sechelt Inlet schauen, an dessen Ende Skookumchuck liegt, wer kann sie sehen?  :D





Die White Islets mit ihrer Vogelkolonie ziehen wieder vorbei, ebenso ein weiterer Schleppverband.



Um 16:30, als Gower Point voraus in Sicht kommt, frage ich Frau ob sie heute noch mal schwimmen will, letzte Möglichkeit. Sie bejaht und wir beenden unsere Schleichfahrt. Segel rein und Motor an und 30 Minuten später erreichen wir Gower Point und drehen ab nach Backbord um durch den Shoal Channel diesmal in den Howe Sound zu fahren. Heute haben wir kein Niedrigwasser, kein schlechtes Wetter, also müssen wir auch nicht um Keats Island herum um nach Plumper Cove zu kommen. Tief ist das Wasser aber wirklich nicht aber wir schrammen nirgendwo drüber.


Shoal Channel, rechts Keats Island


Gibsons Landing


Keats Island


Fähranleger auf Keats Island



Der Fähranleger von Keats Island kommt in Sicht und auch die Autofähre, die größte ihrer Art die wir hier gesehen haben.  :D



Gegen 6 liegen wir dann an unserer Mooring in Plumper Cove. Frau spielt noch mal Robbe und macht die Bucht unsicher. Wieder an Bord kommt der Park Ranger vorbei um die Mooring Gebühr zu kassieren







und um 21:30 haben wir wieder Besuch. Fütterung der Raubtiere ist wieder angesagt, oder muß es Schutzgelderpressung heißen?  :D 





Um 10 Uhr verkriechen wir uns dann unter Deck und irgendwann sind wir beide eingeschlafen.

Gruß
Ulrich

Palo

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Re: BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006
« Antwort #67 am: 14.11.2010, 01:48 Uhr »
Danke für die nette Begrüßung, in den letzten Tagen war ich still aber nicht mit vermindertem Interesse dabei. Eure Tour macht viel Spaß setzt aber auch eine gewisse Erfahrung voraus sowas zu machen.

Schade, daß es langsam dem Ende zu geht.


Gruß

Palo

tom22

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Re: BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006
« Antwort #68 am: 14.11.2010, 15:08 Uhr »
Hallo,

hab ihr eigentlich vom Segelbootverleih Seekarten und Marina guide erhalten oder mußtet ihr dies zusätzlich selber kaufen/mitbringen?

Gruss Tom


Weizen

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Re: BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006
« Antwort #69 am: 14.11.2010, 23:57 Uhr »
Danke für die nette Begrüßung,
Gern geschehen. Aber ich meinte eigentlich die ganz Stillen. :lol:

Schade, daß es langsam dem Ende zu geht.
:(

Eure Tour macht viel Spaß setzt aber auch eine gewisse Erfahrung voraus sowas zu machen.
Ja in Tidengewässer und dort im besonderen, auch notwendig. Solche Ankerplätze waren in anderen revieren immer "On your own risk" Gebiete. Aber was anderes gibt es dort ja kaum. Deswegen haben auch alle Boote GPS am Steuerrad an Bord um Havarien vorzubeugen.

hab ihr eigentlich vom Segelbootverleih Seekarten und Marina guide erhalten oder mußtet ihr dies zusätzlich selber kaufen/mitbringen?
Wie wir ja ein Jahr zuvor gesehen hatten, gibt es Karten im Überfluss incl. Revierführer. Das übliche war an Bord, richtige Admiralitätskarten, auch im kleinen Maßstab. Den Revierführer hatte ich weiter oben schon verlinkt. Man hätte aber auch sämtliches Kartenmaterial bekommen, was man braucht um um Vancouver Island herum zu segeln.
Anders kenne ich das bei www.sunsail.de auch nicht. Wichtig war mir aber das GPS in DIN A5 Größe direkt am Ruder.
Der ehemalige Basemanager von Sunsail Vancouver hat nun sein eigenes Charterunternehmen. Info und Preise hier.
Gruß
Ulrich

Weizen

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Re: BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006
« Antwort #70 am: 15.11.2010, 00:51 Uhr »
22.06.2006 Plumper Cove – Vancouver

Tageschart  (Punkt 4 nach 1)




Auch heute begrüßt uns der Morgen mit einem strahlend schönen blauen Himmel. Frau kann nicht anders und nimmt die letzte Gelegenheit wahr und macht noch mal die Bucht unsicher, einmal Shelter Islets hin und zurück. Dann heißt es Abschied nehmen und (Mooring)Leine los. Wir tuckern gegen den Wind und setzen Segel. Anscheinend will uns Kanada auf den schnellsten Weg loswerden, den es bläst ja richtig, zwischen den Insel schöner Düseneffekt, da liegen wir dann sogar auf der Seite und bekommen das erste Mal Spray ab. Das hatten ich mir so gedacht als wir auf dem Shoal Channel waren, deswegen fuhren wir nicht raus auf die Strait of Georgia, sondern durch den Howe Sound, das ist auch die etwas längere Strecke, denn, sagte ich das schon, wir wollten ja nicht zurück. Zwischen Keats und Bowen Island pfiff es dann anständig schön durch den Colling Wood Channel und im Queen Charlotte Channel zwischen Bowen Island und Festland hatten wir dann eine steife Brise von vorn. Von vorn heißt, das man dann kreuzen muss, also im Zick Zack fahren, denn gegen den Wind kann man ja nicht segeln, maximal 38° mehr ist nicht drin. Die engste Stelle ist dann zwischen Horseshoe Bay und Snug Cove auf Bowen Island, eng wegen dem Verkehr.
Wir kommen zu einem tollen Zeitpunkt an. Zum einen kreuzt zwischen Horseshoe Bay und Snug Cove die entsprechende Fähre. Dann kommt uns noch die Fähre von Horseshoe Bay nach Gibsons und von Horseshoe Bay nach Nanaimo und Viktoria in die Quere. Damit nicht genug, in der Mitte des Channells fährt dann auch ein Schleppverband mit drei „Inseln“ am Haken und andere Segelboote gibt’s auch noch. Frau hat immer ein großes P im Gesicht, wenn ich anderen Schiffchen so nahe komme, aber man hat ja immer den Ehrgeiz mit der optimalen Anzahl von Schlägen (Schlag die Strecke zwischen der nächsten Wende beim Kreuzen) zu kreuzen. Immer ging das hier aber nicht, Berufsschifffahrt hat nun mal Vorrang.





Um 14:30 sind wir dann aber durch und haben Point Atkinson wieder erreicht, wir befinden uns wieder auf Strait of Georgia und voraus taucht Vancouver auf. Letztlich haben wir den richtigen Kurs gewählt, denn auf der Strait ist der Wind fiel schwächer, wir können unser Ölzeug wieder ausziehen, denn ohne war es doch etwas frisch.







Vancouver liegt ja auch hinter einer Narrow, First Narrow genannt, nur das dort für gewöhnlich keine starke Strömung herrscht, außer heute. Ein paar wenige Tage im Monat gibt es, wo es auch dort eine 6 Knoten starke Strömung hat, aber wir haben Flut, wir fahren also mit der Strömung hinein. Und Vancouver ist ja eine Hafenstadt, nicht nur eine Marina. Es fahren mit uns also auch größere Pötte da rein und die fahren etwas schneller als wir. Ab der Lions Gate Bridge, die sich über First Narrows spannt, ist aber Speed Limit 7 Knoten und da können wir heute locker mithalten. Ich schau mich um und sehe nur einen großen Pott der auch unseren Kurs hat. Die Entfernung von uns schätzte ich aber soweit weg, dass wir zuerst an der Brücke ankommen werden. So ist es auch, aber dennoch, es ist ein ganz komisches Gefühl wenn ein 250 Meter Containerschiff hochgestapelt hinter einem herfährt und um einen herum das Wasser auf Grund der heutigen starken Strömung nur so brodelt, als würde man auf einem Kochtopf fahren. Es ist ja nicht nur eine Stahlwand hinter einem, ehr ein ganzer Berg aus Stahl und bei der Nähe sehen die uns ja auch nicht mehr. Hinter der Brücke wird dann das Fahrwasser für uns wieder breiter und wir halten uns mehr rechts Richtung Stanley Park, während Conti in dem Fahrwasser bleiben muss. Ich nehme die Fahrt aus dem Boot und langsam zieht er an uns vorbei.


der Kleine wars


Second Narrows, darüber verläuft der TCH





Bevor es in die Sunsail Marina geht heißt es voll tanken. Dafür gibt es eine schwimmende Tankstelle mitten auf dem Wasser am Rande der Startbahn für die Wasserflugzeuge. Alles belegt, also ziehen wir Kreise um die Tankstelle und warten bis einer ablegt. Nach 10 Minuten ist dann Platz und wir legen rückwärts an und lassen uns vollaufen. Viel ist es nicht, wir haben ja seit Egmont das meiste nur gesegelt.





Dann geht es langsam nach Coal Harbour hinein und über Sprechfunk melde ich uns dann schon mal an. Man erwartet uns bereits und hat Platz geschaffen. Ob wir uns das alleine zutrauen werden wir gefragt. Aber natürlich. Wieder geht’s rückwärts ohne Bums an den Steg.





Wir sind leider angekommen. Einen Tag zu früh, aber da es bei der Ankunft ja schlechtes Wetter gab, wollte ich noch ein paar Lücken filmischer Art schliessen. Wir brutzeln unser letztes Abendessen an Bord und gehen danach noch einmal Richtung Stanley Park.





Bevor es ganz dunkel ist sind wir wieder ein Bord. Unsere vorletzte Nacht an Bord.

Gruß
Ulrich

Weizen

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Re: BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006
« Antwort #71 am: 17.11.2010, 15:39 Uhr »
23.06.2006 Vancouver



Auch heute lacht wieder die Sonne vom Himmel, dennoch müssen wir an die Abreise denken. Gegen 11 Uhr machen uns auf den Weg unseren Mietwagen von AVIS, 757 Hornby Street/W Geogria St im Hotel Vancouver, abzuholen.









Wieder geht es entlang der Uferpromenade und an der kleinen Mall an der Waterfront Station geh ich erstmal zum Mac und Frau nach Starbucks. Am Hotel Vancouver finden wir das AVIS Büro auf Anhieb, wir kommen sofort dran, nur den Weg in die Tiefgarage zu finden ist etwas abenteuerlich. Nun wollen wir eigentlich zur Capilano Suspension Bridge , im Capilano River Regional Park, aber bei den Eintrittspreisen von 30 CAN$ pro Person plus Parken, da sagen wir doch gerne Nein Danke! Bei meiner Höhenangst könnte ich bei den Massen da sowieso nicht rüber gehen. Zudem gibt es eine weitere Hängebrücke völlig gratis gleich neben an im Lynn Canyon Park. (Karte)

Aber wenn wir schon mal hier sind. Wir parken das Auto am nördlichen Ende des Parks wo sich der Staudamm des  Capilano Rivers befindet.





Von dort wandern wir westlich des Rivers bis zur Fee Area und östlich wieder zurück.





Kurz vor dem Aufstieg zum Parkplatz am Fuße des Wasserfalls, der durch den Stauseeüberlauf gespeist wird, befindet sich die Capilano Salmon Hatchery. Auch für den Nichtangler interessant ist die gläserne Fischtreppe wo man die Lachse und andere Fische dabei beobachten kann, wie sie über die Treppe bergauf schwimmen. Der Eintritt ist frei.
Den Lynn Canyon lassen wir Lynn Canyon sein, wir haben ja morgen noch ein bisschen Zeit.
Stattdessen wollen wir in die Horseshoe Bay und eventuell dort unsere Henkersmahlzeit einnehmen. Auf dem Weg liegt der Cypress Provincial Park. Er ist nicht nur der Hausberg von Vancouver zum Skilaufen, sondern auch einer der Austragungsorte der olympischen Winterspiele 2010 (Ski-Freestyler und Snowboarder). Wir wollen da weder Wandern und Skilaufen schon gar nicht, uns geht es um die Aussicht auf Vancouver. Man muss nicht ganz hochfahren schon bei der zweiten Kehre ist der Aussichtspunkt. Achtung WoMo Fahrer, es gibt keine Stellplätze für WoMo’s in diesem Park. (Karte)









Um 5 treffen wir dann in der Horseshoe Bay ein und landen erstmal in den Warteschlangen zu den Fähren. Es herrscht Hochbetrieb denn wir haben ja Freitagabend und es geht ins Wochenende. Also wenden und retour. Als Endschädigung gibt’s dafür einen Parkplatz direkt an dem kleinen Park am Hafen.











Wir schlendern auf den Pier und werfen einen Blick auf die Karte des Restaurants direkt am Hafen. Für die Lage sind die Preise akzeptabel, den Platz für unsere Henkersmalzeit haben wir also gefunden. Wir nehmen auf der Terrasse Platz und beobachten das Treiben im Hafen, das Kommen und Gehen der Fähren. Dann werden unsere Nudeln mit Meeresfrüchten serviert. Pappsatt geht es anschließend auf den Heimweg.
Wir beten inständig dass alle Bewohner Vancouvers mittlerweile zu Hause sind, leider sind sie das nicht. Der allabendliche Stau über die Lions Gate Bridge ist im vollem Gange. Verursacht wird er durch die Ampel am Ende des Stanley Parks Causeway’s und der Rückstau betrifft auch den Marine Dr. An der Kreuzung Marine Dr/Taylor Way angekommen wird schnurstracks gewendet und rauf geht’s es auf den TCH, den Trans Canada Highway, den wir 2005 in der ganzen Länge von Ost nach West gefahren sind. Stau- und Stressfrei geht’s über die Iron Workers Memorial Bridge  über die 2nd Narrows und dann immer am Hafen entlang durch Gastown zurück zum Parkplatz an der Denman St am  Coal Hbr. Da fragt man sich, warum die alle so gerne auf der Lions Gate Bridge im Stau stehen wollen. Koffer packen wollen wir beide nicht, also gibt’s noch einen Verdauungsspaziergang im Stanley Park und die Skyline von Vancouver bei Nacht.

Gruß
Ulrich

Weizen

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Re: BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006
« Antwort #72 am: 17.11.2010, 15:49 Uhr »
24.06.2006 Abreise
Abreisetag, der übelste Tag eines Urlaubs. Packen ist in Windeseile erledigt. Da in der vorderen Kajüte ja niemand Quartier bezogen hat, lagen dort unsere Koffer. Richtig Koffer, keine Seesäcke, völlig unseemännisch. Koffer haben Rollen, Säcke nicht. Und diese Koffer haben wir nie ausgeräumt. Was wir brauchten haben wir entnommen und die Dreckwäsche kommt nun einfach obendrauf, Stativ hinterher, fertig. Dann schön vorsichtig nach oben getragen um keine Kratzer zu hinterlassen. Wir lagen ja komfortable längs zum Dock, also kein Balanceakt über die Planke. Übergabe war eine Formalität, vielleicht haben sie auch in unserer Abwesenheit schon einmal nachgeschaut. Beinah vergessen, Tankquittung vom ersten Tanken in Gibsons eingereicht, der Kahn wird ja voll getankt übernommen und zurückgegeben und voll war der Tank ja nicht bei der Übernahme. Ob wir das Tauchen noch abwarten wollen? Tauchen? Ja heute werden die Yachten abgetaucht um festzustellen ob man Grundberührung hatte. Klar warten wir, hatten wir ja nicht, aber vielleicht unser Vorgänger, denn das nicht jedes Mal nach der Rückgabe abgetaucht wird bekamen wir gleich mit. Die baugleiche „grüne“ Yacht, wegen der grünen Persenning, hatte heftige Grundberührung gehabt, da waren Bolzen, die den Kiel halten beschädigt. Man sollte, Kosten hin, Kosten her für den Taucher, immer sofort kontrollieren.
Bei uns fand man nix, Grundberührung hatten wir ja auch keine gehabt.
Man wünschte uns eine gute Heimreise und baldiges Wiedersehen, dann fuhr ich das Auto vor, klappte die Rückbank um, anders passten die beiden Koffer nicht hinein.
Ein letzter wehmütiger Blick zurück, na ja, wir kommen ja wieder, nächstes Jahr. Abflug war irgendwann am Spätnachmittag also ging es noch mal über die Lions Gate Bridge Richtung Lynn Canyon. Den zu finden war nicht das Problem, nur hatten wir keine Ahnung wo dort die Hängebrücke ist. Also parkten wir in Küstennähe das Auto und wanderten Stromaufwärts. Der Abflugtermin rückte näher, wir mussten umkehren ohne die Brücke zu erreichen. Aber schön war’s trotzdem. Da die Kameratasche schon reisefertig gestopft war, gibt es auch keine Bilder davon. Kurz vorm Parkplatz sahen wir dann eine Frau mit Hundi Gassi gehen, die das Idealgewicht schon vor Jahren überschritten hatte. Sie erklomm eine Böschung um direkt zum Parkplatz zu kommen und da war sie verschwunden. Uiii, hingefallen. Wir machten Tempo und da sahen wir die Bescherung, sie war ausgerutscht und kam von alleine nicht mehr auf die Beine. Gebrochen war nix, also wuchten wir sie wieder mit vereinten Kräften auf die Beine, während Hundi um uns herum sprang. Wie glücklich war ihr Gesichtsausdruck. Nach dem üblichen Small Talk wurde es nun wirklich Zeit, dass wir endlich zum Flughafen kommen. Die Straßen waren frei und stressfrei erreichten wir den Flughafen. Wie üblich setzte ich Frau samt Gepäck am Terminal ab, ich fuhr alleine zum Car Rental Return und schlenderte die paar Meter wieder zu Fuß zurück. Dieses Mal gab es keine Steuererklärung am Flughafen, dafür hatten wir zu wenig gekauft. Steuererklärung? Richtig. Die kanadische Salestax setzt sich zusammen aus je 7% Provinzial Tax und Govermenttax. Letztere bekommt man als Ausländer zurück, bekam man als Ausländer zurück. Gibt es seit 2006/7 nicht mehr. Galt für Einkäufe, aber auch für Übernachtungskosten, aber nicht für Tankquittungen. Musste man eigentlich vor dem Einchecken machen, weil es sein konnte, dass die die Sachen sehen wollen. Man ging also zum entsprechenden Schalter, holte sich das Formular, trug alle Einkäufe ein, geht zurück und ließ sich die Liste abstempeln, gleich genehmigen. Dann hatte man zwei Möglichkeiten per Brief einreichen und auf die Überweisung warten, Kosten der Überweisung/Scheck auf eigene Kosten, oder nach nebenan gehen zum „Inkassobüro“. Die zogen 25% Bearbeitungsgebühr ab und zahlen Cash aus. Oder war’s Kreditkarte?
2005 haben wir das gemacht und 92 CAN$ kassiert, dieses Jahr lohnte das nicht, wir hatten ja keine Übernachtungen. Ab durch die stresslose Sicherheitskontrolle. Sobald sich eine Schlange drohte zu bilden wurde gleich eine neue Kontrolle aufgemacht, kein Vergleich mit Frankfurt halt. Noch kurz in den Duty Free und zwei Stangen Drogen gekauft, im Raucherknast noch einmal schlechte Luft inhaliert und ab zum Boarding. Mit Fotos vom Essen und Luftbilder von Grönland muss ich passen, auch zum Unterhaltungsprogramm kann ich keine Angaben machen. Als der Flieger pünktlich abhob und die Räder eingezogen wurden, war ich schon wie üblich eingeschlafen. Kurzes Nickerchen bis zum Abendessen und dann umgedreht und weitergeschlafen bis zum Frühstück. Die Flugzeiten nach Vancouver sind ja wesentlich kürzer als zur US Westküste und so wachte ich erst zum Frühstück wieder auf um dann bis zur Landung weiter zu dösen. In Frankfurt angekommen mussten wir uns dann sputen um unseren Anschlussflieger zu bekommen, der 30 Minuten früher abflog. Kann mir einer erklären warum ich aus einem Flugzeug aussteigend gleich wieder durch eine Sicherheitskontrolle soll, deren Warteschlange so lang ist, das sie einmal um den Flughafen von Vancouver reichen würde? 15 Abfertigungen und eine offen.  :roll: Wir sollten nicht hier warten, sondern durch die Shops durchgehen. Taten wir, nur das dort auch nicht weniger los war. Also Augen zu und durchgedrängelt.  :roll: Also so ginge das ja nicht, wäre ja unser Problem, wenn wir so knappe Anschlussflüge buchen. Stimmt, meinte ich, aber Euer Problem, wenn man keine knappen Anschlussflüge bucht, und Ihr dann die Flugzeiten ändert, fauchte ich zur Kontrolle zurück.  8) Abgehetzt kamen wir just passend zum Boarding am Gate an. Und 90 Minuten später waren wir dann wieder zu Haus und der Urlaub aus. :shock:
Gruß
Ulrich

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Re: BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006
« Antwort #73 am: 17.11.2010, 16:00 Uhr »
Und das Fazit gleich hinterher.

Schön war’s, man hatte uns 2005 nicht zuviel versprochen. Es war eine sehr gute Endscheidung diesen Schnäppchentörn gemacht zu haben. Schnäppchen ist natürlich relativ, aber für diese Art von Urlaub war es ein Dumpingpreis. Unser Honeymoon Törn in 2001 auf Tonga hat für nur 10 Tage das gleiche gekostet, ebenfalls in der Zwischensaison. Und aus einem anderen Grund war es die Gelegenheit, doch dazu später.

@Segeln
Für die Gäste, die über Google den Thread finden und Segler sind und sich mit dem Gedanken tragen dort auch zu Segeln und es wegen Temperaturen bisher nicht getan haben, denen sei gesagt, es ist dort wesentlich wärmer, als es die Lage an der nordamerikanischen Westküste vermuten lässt. Der kalte Pazifik, durch den kalten Alaskastrom, wird durch die Insel Vancouver Island fern gehalten. Wer schon mal in British Columbia (BC) gewesen ist, weiß, das die Temperaturen dort schon im Mai 30° erreichen (können). An der Sunshine Coast wird dies etwas abgemildert durch das Meer, was sich erst mal erwärmen muss. Waren es Anfang Juni 19° Wassertemperatur, waren es am Ende in Plumper Cove schon 20,5°. Im Juli/August können es 24° werden, das ist vergleichbar mit unseren Breiten. Höher im Norden, im Desolation Sound, ist es wärmer als unten im Süden. Das Wasser kommt trotz Gezeiten nicht wirklich aus der Bucht heraus, dadurch erwärmt es sich stärker als vor der eigentlichen Küste. Man muß runter bis San Diego fahren um ähnliche Temperaturen im Westen anzutreffen. Die beste Reisezeit ist der September, warmes Wasser, beständigeres Wetter, aber kürzere Abende. Nur vom Segeln sollte man nicht zuviel erwarten, die Hausnummer 1/3 der Strecke Segeln, 1/3 Motoren wegen Flaute und 1/3 Motoren wegen ungünstigen Wind (zu wenig) und Strömung oder weil man unbedingt, wo hin will können wir bestätigen. Wer eine steifere Brise haben möchte muss im April oder Oktober kommen. Wem niedrige Temperaturen nichts ausmachen, es geht das ganze Jahr über, das Meer friert nicht zu. Man kann im März in drei Wochen einmal um Vancouver Island herum segeln. Wir haben ca. 300 Meilen zurück gelegt, davon 147 nur unter Segel, nicht wirklich viel für 3 Wochen.
Im Gegensatz zur Karibik gefiel uns, das nicht brütendheiße, feuchtwarme Wetter, wo nach 10 Tagen alles an Bord klamm ist, wegen der salzigen Luft. Auch wird man nicht gleich mit gebraten, wenn man in der Küche am Herd steht. (Macht man auf Durchzug, zieht es die Gasflamme vom Herd gleich mit weg.) Das haben wir sehr genossen. Man konnte sich auch unter Deck aufhalten, ohne gleich gegrillt zu werden.

@Landratten
Der Name Sunshine Coast ist kein Marketing Gag, wir hatten nur einen ganzen Schlechtwettertag, ganz am Anfang, und das obwohl ein Tief (3) nach dem anderen vom Pazifik her durchzog, die meistens Wolkenverhangenen Coast Mountains auf den Bildern lassen es ja erkennen. Wenn es auch morgens mal bedeckt war, so war es Nachmittags immer sonnig. Kein Problem in Badeklamotten bis Abends an Deck zu sitzen, Ausnahme die 4 Tage in Egmont/Louisa. Zur gleichen Zeit auf dem Festland, war das Wetter schlechter.
Das meiste hier geschilderte, kann mit Auto plus Hotel oder Camper nachgefahren werden, nach Louisa fährt ein Boot oder man nimmt das Wasserflugzeug. Den Howesound, wie wir ihn gesehen haben, bekommt man zu Gesicht wenn man die Fähre von der Horseshoe Bay nimmt, anders kommt man nicht zur Sechelt Halbinsel. Die Fähre von Elks Cove um weiter die Straße bis nach Lund zu fahren ist im Preis mit inbegriffen. Man bezahlt immer für beide. Als Unterkunft mit Aussicht bietet sich die Sunshine Coast Marina Ressort oder das Jolly Roger an. Man muss von Lund nicht wieder den gleichen Weg zurück, man kann übersetzen nach Vancouver Island und von Viktoria oder Nanaimo die Fähren zurück nach Vancouver nehmen. Ich würde Viktoria nehmen, dann bekommt man noch die Gulf Island zu Gesicht.
Alternative kann man von Port Hardy  nach Prince Rupert die Fähre durch die Inside Passage nehmen und dann über Jasper and Banff National Park zurück nach Vancouver fahren. Die Fähre nimmt auch WoMo’s nimmt, die Passage kann, sollte, man auch vorbuchen. Man kann unsren Törn also spielend auch an Land erfahren.

@All
Nun uns gefiel es nun so gut, das wir es im nächsten Jahr (2007) mit den Kiddies wiederholen wollten. Das Schnäppchenpreisschild stand aber bereits in Vancouver nicht mehr an der Promenade. Im September verglich ich dann  die Preise von den Webseiten, sunsail.ca, sunsail.us, sunsail.co.uk und sunsail.de, das war nun alles wesentlich teurer, mit den Kiddies mussten wir ja im August fahren. Als ich mich innerlich zu nur 14 Tagen durchgerungen hatte, machte ich mich im Oktober zu weiteren Preisvergleichen auf und fand kein sunsail.ca mehr, die Basis wurde zum 31.10.2006 geschlossen!   :shock:
Man waren wir glücklich sofort für 2006 zugegriffen zu haben. Der Basemanager würde aber das Business übernehmen. Ich ihm eine Mail geschrieben und lange auf Antwort gewartet. Zwischenzeitlich bei Canusa nach Schnäppchen für WoMo’s geschaut und es gab tatsächlich eins für August 2007, fast, der letzte Tag war bereits wieder Schulzeit. Über Canusa.de online eine Anfrage für den Anbieter Canadream gestartet. Ja hallo, die Schnäppchenpreise, die immer für die Vor- und Nachsaison angeboten werden bekommt man ja als Frühbucher auch in der Hauptsaison! Einwegmiete Whitehorse, - Vancouver im August, incl. Unbegrenzter Kilometer, ohne Zuschlag für Fahrten in den Norden, Whitehorse ist ja schon im Norden, und fast keine Einschränkungen von Gravelroads, war billiger als das erwähnte Angebot. Übernahme am gleichen Tag. Gültig bis 31.10.2006. Da ich immer noch keine Antwort auf meine Mail hatte wurden aus 2-3 Wochen Törn , eine 3 Wochen Camper Tour von Alaska/Yukon nach Vancouver, aber das ist ein anderer Reisebericht. Aber eigntlich schade, wir wollten doch mit Daniel auf den Mount Daniel.  :lol:
Bleibt noch zu sagen, das ich im November dann doch noch eine Antwort vom ehemaligen Basemanager bekam. Er hat mit seiner Frau die Sunsailboote übernommen, außer der Vol au Vent, die sei nun in der Karibik, weiterhin bei Sunsail. Die Basis ist aber nicht mehr in Coal Hbr., Vancouver, sondern in Nanaimo auf Vancouver Island. Man kommt mit dem Wassertaxi von Vancouver International direkt dort hin. http://www.nanaimo-charters.bc.ca/
Im Hinterkopf haben wir das immer noch, der Desolation Sound warten ja immer noch. Der Mount Daniel auch noch.  :roll:

Danke fürs Mitfahren auch all den stillen Mitlesern.
Ich habe fertig. :rotor:
Gruß
Ulrich

Angie

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Re: BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006
« Antwort #74 am: 17.11.2010, 16:11 Uhr »

Hallo Ulrich,


herzlichen Dank für diesen außergewöhnlichen Reisebericht. Es war wirklich einzigartig, mit euch mitreisen zu dürfen und ich habe so manches gelernt, auch wenn ich es nie brauchen werde - interessant ist es trotzdem.

Nachdem 2007 nichts aus einem weiteren Segeltörn wurde, war es dann bis heute der letzte Segeltörn?


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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