du mußt langsam einen Bus für uns bereit stellen
*schauder* Ich HASSE Reisebusse
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4.Tag
Antelope Canyon - Toadstool Hoodoos - Lake Powell - Page Um 6.30 Uhr morgens gab es im Hotel Frühstück, welches wieder inklusive war. Wir packten uns etwas vom Buffet als Reiseproviant ein und machten uns auch sogleich wieder auf die Socken. Um 11.30h hatten wir nämlich in Page eine Reservierung für eine geführte Tour durch den Antelope Canyon. Vorher wollten wir allerdings noch dem Horseshoe Bend einen Besuch abstatten, doch dazu später mehr.
Der Tag heute bekommt nämlich ein ganz eigenes Motto, und zwar GONE WITH THE WIND - VOM WINDE VERWEHT. Schon morgens am Grand Canyon hat es Sturmböen gegeben, die sich gewaschen hatten. Nach dem kurzen aber wohltuenden Frühstück waren wir nämlich noch kurz am Mather Point um ein paar hübsche Fotos vom Canyon im Morgendunst zu erhaschen. Da es aber fast unmöglich war, ruhig stehen zu bleiben wegen der Stärke des Windes und es zudem wirklich saukalt war, beschränkte sich unser Zwischenstop am Aussichtspunkt lediglich auf ein paar Minuten. Ein wirklich brauchbares Foto ist dabei auch nicht wirklich entstanden, deshalb gibt es an dieser Stelle auch kein Bild.
Wir fuhren also weiter, wieder zurück über die 64, in die selbe Richtung aus der wir gestern gekommen sind. Wieder zurück auf der US89 überlegten wir kurz, ob wir am Abzweig zum Marble Canyon noch einen kurzen Abstecher zur Navajo Bridge machen sollten. Da wir aber unbedingt noch vor dem Antelope Canyon genügend Zeit für den Horseshoe Bend haben wollten, verzichteten wir darauf und fuhren auf direkten Wege rechts weiter Richtung Page.
Kurz vor Page bin ich dann natürlich munter flockig erstmal an dem Abzweig zum Bend vorbeigefahren. Obwohl ich wusste, das er jeden Moment kommen musste und ich sogar links auf dem kleinen Parkplatz ein paar Autos stehen gesehen habe, war mein Fuss irgendwie am Gaspedal festgetackert. Also haben wir erstmal am Strassenrand kurz angehalten und sind wieder ein Stück zurück gefahren. Der Parkplatz war recht voll, 10 - 12 Autos schätze ich mal standen dort.
Eigentlich wollten wir jetzt gut gelaunt loswandern und uns auf den rund 0.7 Meilen langen Weg machen ... der orkanartige Wind machte uns allerdings leichte Sorgen. Nicht nur, das ein ruhiges Stehen am Horseshoe-Abgrund damit wahrscheinlich unmöglich war (das Stativ wollte ich bei DEM Wind auch nicht unbedingt aufbauen), es wurde auch eine Menge Sand aufgewirbelt und flog durch die Luft. Das wäre natürlich Gift für die Kameras ... wir beschlossen, trotzdem mal unsere Nasen über den Hügel zu stecken und uns wenigstens mal eine Übersicht der Situation zu verschaffen.
Vom Kopf des Hügels konnte man dann jede Menge kleine Punkte in einiger Entfernung sehen, den Horseshoe Bend kann man von dort oben nämlich noch gar nicht sehen sondern nur erahnen. Einige Leute kamen uns entgegen und aus ihrem Kauderwelsch konnte man verstehen, das es wohl nicht so prickelnd unten am Rand gewesen sein soll. Wir reimten uns daraus dann zusammen, das wohl alle schwer mit dem Wind zu kämpfen hatten und beschlossen, unser Vorhaben abzubrechen und es morgen früh noch einmal zu versuchen. Und wir hatten uns beide so darauf gefreut. So kurz davor ... und dann sowas *grummel* Aber egal, morgen ist ja auch noch ein Tag. Hoffentlich ohne Wind!
Da wir jetzt noch ein wenig Zeit übrig hatten bis zu unserem 11.30h - Termin fuhren wir erstmal zum Scenic View, der südlich der 89 unter Page liegt und tobten uns dort aus. Da dieser ziemlich windgeschützt liegt und zudem kein Mensch dort gewesen ist ausser uns, war das wenigstens ein kleiner Ersatz für den verpassten Horseshoe Bend.
Ich frage mich überigens gerade, wieso wir diesen Scenic View beim letzten Mal ausgelassen haben bzw. wieso man allgemein so wenig darüber im Netz findet !? Vieleicht weil er einfach ZU offensichtlich ist und niemand dort was besonderes vermutet ?? Die Ausblicke auf den Glen Canyon Damm und die andere Seite des Horseshoe Bend (also die rechte Seite, wenn man vor dem Bend stehen würde) find ich nämlich wirklich auch nicht ohne! Ausserdem sind die Farben bei blauem Himmel hier einfach unglaublich, das kommt auf den Bildern gar nicht so rüber!
Mittlerweile war es auch Zeit, sich auf den Weg zum Veranstalter Antelope Canyon Tours zu machen. Hier hatten wir von Deutschland aus über FTI den Trip zu besten Tageszeit um 11.30h in den Slotcanyon gebucht. Das würde ich im überigen immer wieder so machen, da es schon einen Tacken billiger ist, als wenn man es vor Ort separat bucht. Wir haben für 2 Personen 27€ bezahlt, aktuelle Preise vor Ort sind (soweit ich mich erinnern kann) zur Zeit 26.50$ p.P. + Tax. Dazu kommen noch 6$ Fee vor Ort. Also wenn DAS preislich kein Unterschied ist weiss ich auch nicht ?! Und auch wenn das Geld den Navajos zu Gute kommt, denen das Land schliesslich auch gehört, jedes Jahr wird ein wenig an der Preisschraube gedreht und dieses einmalige Naturwunder wird teurer. Ich finde das irgendwie schade. Entgehen lassen sollte man es sich trotzallem nicht !!
Auf ziemlich merkwürdig umgebauten Geländewagen ging es dann mit einigen anderen Leuten um kurz vor halb 12 los in Richtung Canyon. Die Fahrt von Page aus dauert knapp 20 Minuten mit dem XXL-Jeep. Wir fahren den Lake Powell Blvd. entlang und biegen oberhalb von Page links in die SR 98 ab. Kurz vor dem markanten Kraftwerk geht es dann rechts zum Eingang des Upper Antelope Canyon.
Am Canyoneingang angekommen wurde uns dann ersteinmal von userem Guide allerhand zu der Entstehung solch eines Slotcanyons erzählt. Ausserdem machte er uns darauf aufmerksam, das sich aufgrund des sehr starken Windes sehr viel Sand in der Luft befindet, weswegen es wohl fast so gut wie unmöglich sei, an solch einem Tag halbwegs vernünftige Fotos zu bekommen. Na toll, schon wieder machte uns vermutlich dieser blöde Wind einen Strich durch die Rechnung. Aber abwarten, so leicht geben wir nicht auf ...
Da 11.30h (und generell die Mittagszeit) die beste Zeit ist, um vernünftige Beams im Canyon zu erhaschen, war es natürlich auch nicht gerade leer. Immer wieder sehen wir Menschentrauben, die sich in den Ecken des nur knapp 40m langen und 10m hohen Canyons sammeln und auf das beste Fotomotiv warten.
Unschwer zu erkennen, das mir an diesem Ort auch die Überschrift zu diesem Bericht einfiel. Slotcanyon = (liebevoll) Slottie ... Lichtstrahl = Beam = Beam me up ... Beam me up, S
cottie = Star Trek ... alles klar!?
Was sich überigens als positiv herausstellte, war wirklich das vorhandensein eines Guides. Ständig dirigierte er im Weg stehende Leute zur Seite und zeigte uns Stellen, von wo aus man die besten Fotos schiessen kann. Das wurde mitunter sogar (zumindest für Mel) recht peinlich, da er anscheinend einen Narren an Ihr gefressen hatte. Meter für Meter ging er mit Ihr den Canyon ab, ständig darauf bedacht, Ihr (und wirklich nur Ihr) die verborgenen besten Fotopunkte zu zeigen. Mit einem lachenden und einen weinenden Auge (ich hatte nämlich blöderweise nur die kleine Casiokamera in der Hand *g) verfolgte ich dieses Schauspiel. So ganz allmählich schienen auch die anderen zu merken, das der Navajoguide fit ist in Sachen Fotopoints. Plötzlich standen alle immer dort, wo er und Mel noch kurz vorher gestanden haben und legten Ihre Kamers exakt SO an die Canyonwand, wie er es vorher Mel gezeigt hatte. Ich hatte mittlerweile fast schon das Gefühl, Mel hätte aus Versehen eine private Fototour gebucht und fing an nachzusehen, ob ich genügend Tip im Geldbeutel hatte.
Wenn man in Besitz eines Stativs ist sollte man das überigens auch tunlichst verwenden. Die Belichtungszeiten für ein Foto sind mitunter doch recht lang (4 - 8s) und ein verwackeln beim Schuss aus der Hand ist somit fast schon vorprogrammiert. Ich hatte zwar eins mit, da Mel aber mit der Lumix zugange war wollte ich die kleine Casio nicht auf das grosse Stativ packen. Wie sieht DAS denn bitteschön aus!? *g
Ich hab hier überigens zum ersten Mal im Leben Fotografen mit Teleobjektiven gesehen, bei denen ich mir nicht sicher war, ob es sich noch um ein Objektiv oder schon um ein Kanonenrohr handelt. WO um alles in der Welt kriegt man sowas?
Nach knapp einer Stunde war das Schauspiel dann auch schon wieder vorbei, die Beams werden weniger, bis sie letzlich ganz verschwinden. Übrig bleibt trotzdem ein beeindruckender Anblick. Auch ohne Lichtstrahlen. Die sind sozusagen das i-Tüpfelchen, die Sahnehaube oben drauf.
Wie ensteht so ein Slotcanyon überhaupt? Klar, durch Erosion. Wie (fast) alle Canyons ist er durch Wasserauswaschungen entstanden. Im Gegensatz zu den großen Canyons wurde er aber nicht durch einen Fluß, sondern durch Gewitter und Regenergüsse eines relativ kleinen Hanggebietes in den nicht allzu weichen Sandstein geschschliffen. Bei einem Gewitter im Jahr 1997 hatte diese Tatsache für 10 Touristen tödliche Folgen, sie kamen nicht mehr rechtzeitig aus der engen Schlucht heraus.
A propos tödlich: Die Lumix hatte den Geist aufgegeben! Der ständig durch den Canyon wirbelnde Sand hatte Ihr wohl den Rest gegeben. Unsere Laune war erstmal dahin. Das konnte doch unmöglich sein, im letzten Urlaub hat die Casio nach 3 Tagen angefangen zu verweigern und lies sich nicht mehr zoomen, diesmal nach 4 Tagen schon wieder sowas? Das geht ja wohl mal gar nicht !!!
Ich hoffe, auf dem Foto hier lässt sich halbwegs erahnen, wieviel Sand im Canyon WIRKLICH durch die Luft gewirbelt ist !?
Wir versuchten unser Glück in einem kleinen Fotogeschäft, welches sich zufälligerweise direkt um die Ecke vom Antelope Tours Veranstalter befindet. Mit einem breiten grinsen auf dem Gesicht kam uns der Verkäufer entgegen und fragte, ob wir im Antelope waren. Wir waren also anscheinend nicht die ersten, die mit dem Problem heute zu ihm gekommen sind. Er kramte eine Druckluftdose und einen Papierstreifen heraus, sprühte ein paar Mal Luft ins Objektiv und hoffte wohl (zusammen mit uns) auf die Macht des Navajo-Gottes. Aber es hat alles nichts geholfen, die Lumix blieb stumm. Nur ein leises surren war zu hören. Mist! Aber so schnell wollte ich mich nicht geschlagen geben. Draussen im Auto hab ich es dann geschafft, durch ein paar Streicheleinheiten das Objektiv zumindest wieder zum ausfahren zu bewegen. Ich also nochmal zurück in den Fotoladen und den Verkäufer gebeten, JETZT doch nochmal sein Glück mit der Luft zu versuchen.
In der Tat schien das auch ein wenig was gebracht zu haben, durch leichtes kippen in die richtige Richtung lies sich das Objektiv nun wieder ein - und ausfahren. Danke Allmächtiger, Du bist so gut zu uns.
Mittlerweile ist es bereits möglich, im Hotel Best Western Arizona Inn einzuchecken. Die Möglichkeit nehmen wir dankend an und werden so ersteinmal das ganze Gepäck wieder los. Vom Hotel aus hat man überigens eine gar nicht mal so schlechten Blick auf den Lake Powell.
Wir machen uns ein wenig frisch und wollen als nächstes den Toadstool Hoodoos einen Besuch abstatten. Diese liegen auf dem Weg nach Kanab, wenn man die US89 fährt. Von Page kommend sind es knapp 30 Meilen bis dorthin, also eine knappe halbe Stunde Fahrtzeit. Man kann sich ganz gut an dem kleinen Milemarkern orientieren, die rechts neben der Strasse auftauchen. Kurz hinter Milemarker 19 und der S-Kurve (nicht zu verfehlen) befindet sich ein kleiner Schotterparkplatz. Dort parken wir. Wenn man ein Stück zu Fuss die Strasse zurückgehen würde, könnte man die Hoodoos eigentlich von dort aus schon sehen ... ein Fernglas oder einen guten Zoom an der Kamera vorrausgesetzt.
Man weiss definitiv das man richtig ist, wenn man im Fels links neben dem Parkplatz diesen Mini-Arch sieht. Bei dieser geringen Grösse ist das wohl aber eher noch ein Ärschchen
Wir verlassen den Parkplatz und gehen durch den Zaun. Nach wenigen Metern kommen wir an die Self Registration und tragen uns ein. Heute haben sich bis jetzt 9 Leute eingetragen, einer hatte den Kommentar "Nice Wind" zusätzlich vermerkt. Wie kommt der denn wohl auf sowas?
Wir folgen dem Wash ...
... bis wir nach knapp 15 Minuten den ersten Blick auf die Hoodoos erhaschen können.
Leider hatte sich das Wetter - zusätzlich zum Wind - mittlerweile auch noch etwas verschlechtert und es sind Wolken aufgezogen. Deshalb kommen die Hoodoos auch bei weitem nicht so doll rüber auf den Bildern wie sie es bei blauem Himmel wohl getan hätte
Wir sind ein wenig herumgewandert und haben uns ein wenig von den merkwürdigen Gebilden verzaubern lassen.
Auf dem Rückweg hat uns dann noch ein Ami auf dem Parkplatz angesprochen, ob er hier richtig sei. Er sucht den Felsen der so aussieht wie E.T. ... sicherheitshalber hab ich ihm ein eben geschossenes Foto gezeigt, auf dem zu seiner Freude dann auch exakt das drauf war, was er wohl sehen wollte. Ich sagte ihm noch, das er knapp 15 Minuten zu Fuss gehen würde und wir fuhren dann zurück nach Page. Im Moment benötigt man also keine Permit für die Hoodoos, ich lass mich mal überraschen, wie lange das noch dauert. Mit zunehmenden Bekanntheitsgrad lässt sowas bestimmt nicht mehr lange auf sich warten. Die unmittelbare Nähe zur Wave, welche nur wenige Meilen Luftlinie entfernt liegt, tut da wohl das übrige hinzu.
Auf dem Rückweg sind dann noch zwei komische Dinge passiert. Zum einen fand ich diese Gesteinsformation am Strassenrand recht merkwürdig ...
... zum anderen kamen wir kurz vor der Grenze zu Arizona in eine Polizeikontrolle. Auf einem Parkplatz am Strassenrand standen schätzungsweise 20 Streifenwagen und es wurden sämtliche Autos angehalten. Scheisse, haben wir irgendwas vorhin kaputtgemacht? Als der Polizist meinen Führerschein sah und er erkannte, das wir aber wohl nur zwei harmlose Touristen sind, konnten wir ungehindert weiterfahren. Da sich die Wolken inzwischen wieder etwas aufgelöst hatten, haben wir noch einen Zwischnstop am Lake Powell eingelegt. Wir sind ein wenig die diversen Scenic Views abgefahren und haben die fantastische Sicht auf den See und in die Ferne genossen.
Wir sind bis zum Sonnenuntergang geblieben und anschliessend noch zum neu gebauten WalMart Supercenter gefahren, wo wir die ersten vollen Speicherkarten der Digicam auf CD gebrannt haben. Für 2.99$ pro CD kann man da eigentlich nicht meckern, immer noch billiger als zu Hause eine neue Speicherkarte zu kaufen.
Nach knapp einer Stunde war die CD fertig, wir sind solange im Wal Mart umhergebrowst und haben uns ein wenig mit Vorräten eingedeckt. Danach ging es ab auf's Zimmer, wo wir für 5h den Wecker gestellt haben. Schliesslich gab es um 6h bereits wieder ein included Frühstück und wir wollten nocheinmal unser Glück beim Horseshoe Bend versuchen.
Gefahrene Kilometer: muss ich noch raussuchen
Weiter geht's dann morgen früh