Du Banause, das ist doch der Church Rock.
*rofl* Meinst Du, der Name wär mir noch eingefallen? Ich hatte ständig
Wieviel Mustangs hat den der Navajo-Guide für Deine Freundin geboten?
Meinst Du Pferde oder Autos?
Aber gewundert hab ich mich echt drüber, die Phototour (auch wenn sie glaube ich im Lower und nicht im Upper Antelope Canyon ist) wäre ja eigentlich teurer gewesen ... *g
Wann war Deine Reise eigentlich?
24. Mai bis 15.Juni
wo sollen wir denn da hin?
[Grübelmodus EIN]Hm, wie wär's mit Inline-Skates anschnallen und an die Stossstange hängen? [/Grübelmodus AUS]*duck*
Weiter geht's ....
6.Tag (29.Mai 2006)
Arches N.P Heute stand also ein voller Tag im Arches National Park auf dem Programm ... bereits um kurz nach 7h waren wir am Parkeingang, da dieser sich nur 3 Meilen von Moab entfernt befindet. Ausserdem hatte ich im Vorfeld gelesen, das man möglichst früh im Park sein soll um den Besucherströmen wenigstens für kurze Zeit ein Schnippchen zu schlagen. Dazu soll man am besten ganz hinten im Park anfangen und sich nach vorne durcharbeiten ...
Genau SO wollten wir es dann auch machen und haben uns bis auf einen kurzen Stop beim Balanced Rock nicht grossartig lange irgendwo aufgehalten ... der lag mir zudem noch nicht wirklich in einem vernünftigem Licht, sodaß wir später nochmal hier vorbeischauen wollten. Liegt ja eh genau auf dem Rückweg, ist also kein Problem ... Viele Fotostops liegen zudem eh quasi am Strassenrand, sodaß man nicht grossartig viel Laufen muss.
Unser Ziel war aber erstmal Devils Garden, genauer gesagt wollten wir den rund 1.5 Meilen langen Trail zum Double O Arch laufen. Ausserdem hofften wir auf einen recht leeren Bereich rund um den Skyline Arch.
Als wir auf dem Parkplatz ankommen, haben wir anscheinend auch alles richtig gemacht, es sind kaum Autos hier. Die ersten Leute scheinen allerdings gerade schon wieder von einer langen Trailwanderung zurückzukommen, was ich in Anbetracht der Uhrzeit für schier unmöglich halte. Wir bewaffnen uns mit Proviant und den üblichen Fotosachen und machen uns auf den Weg ...
Grosse Teile des Weges und der umgebenen Felsen liegen noch im Schatten, so daß es teilweise recht frisch ist. Wir haben aber beide kurze Hosen an und gehen deshalb einen Schritt schneller ... irgendwie wird uns schon warm werden. Wir sind einige hundert Meter gelaufen, als ich wir uns umdrehen und ich den ersten grossen Reisebus auf den Parkplatz fahren sehe. Ich werfe nochmal einen Blick auf die Uhr, da ich einfach nicht glauben kann, so früh bereits einen Bus hier zu sehen - aber es hilft alles nichts, anscheinend starten die auch immer früher. Der Tips von wegen "früh hier sein um den Menschenmassen zu entgehen" schien aso goldrichtig zu sein ...
Unsere Gangart zog dann etwas an, schliesslich wollten wir wenigstens einen kleinen Vorsprung auf die Massen haben, die gleich das Feld hier entern würden. Nach knapp 15 Minuten gab es für uns dann den ersten erhabenen Moment - wir standen vorm Landscape Arch.
Grossbild Landscape ArchDer Landscape Arch ist mit 92 Metern Spannweite einer der größten Bögen der Welt. Am 1. September 1991 brach ein rund 18m langes und etwas über 1m dickes Stück Felsen aus der Unterseite des Bogens heraus. Seitdem ist er an seiner dünnsten Stelle weniger als drei Meter dick . Deshalb darf man den Arch auch nicht mehr umwandern, weil es einfach zu gefährlich wäre. Er wirkt auf einen so zerbrechlich in seiner Art, das man versucht ist, jedes laute Geräusch zu vermeiden um keine Vibration zu erzeugen.
Wir geniessen mal wieder diesen einmaligen Anblick und die absolute Ruhe hier an diesem Ort, bevor wir uns weiter auf den Weg machen
Kurz hinter dem Landscape Arch wird der Trail, der bis dahin eigentlich ein ganz normaler und gut ausgebauter Weg war, etwas schwerer zu gehen. Der Weg mitsamt seiner Randmarkierung verwischt immer mehr, bis einem schliesslich zur Orientierung nur noch kleine Steinhäufchen dienen, die man von zeit zu zeit aufgeschichtet vorfindet. Grossartig verlaufen kann man sich trotzdem nicht, es gibt meistens immer nur eine Möglichkeit, den Weg überhaupt weiterzugehen.
Nach ein paar Metern kommen wir in den Genuss, von unten einen Blick auf den Partition Arch werfen zu können ... dieser Arch ist äusserlich eigentlich recht unspektakulär, zumindest von unten. Er ist nicht besonders gross, dafür eröffnet sich einem aber ein unvergesslicher Ausblick auf die La Sal Mountains, wenn man oben hinter ihm steht und durch ihn hindurchblickt. Ausserdem lässt sich von dort aus ein grosser Bereich des gesamten Nationalparks überblicken. Den zurückgelegten Trail, welcher zum Parkplatz führt, kann man ebenfalls von hier aus überblicken. Den Bogen halte ich für einen der interessantesten im gesamten Park und die Wanderung hierher zählt für mich persönlich zum absoluten Must-Do, wenn man einen Besuch im Arches plant !
Wir verweilen ein wenig und freuen uns darüber, daß wir hier oben ganz alleine sind. Diese unglaubliche Ruhe ist einfach unbeschreiblich!! Weit unten sehen wir die Leute, die am Landscape Arch stehen und ihn betrachten. Von dort unten kann man aber auch auf den Partiton Arch schauen, also können sie uns beide jetzt oben IM Arch stehen sehen. Irgendwie ein ziemlich guter Gedanke, denn nur wenige von den Leuten dort unten werden hier oben hinkommen.
Nach gut zwanzig Minuten und vielen Fotos machen wir uns wieder auf den Weg. Als nächstes steht der Navajo Arch auf dem Plan, welcher nur knapp 0.3 Meilen Fussmarsch entfernt liegt. Ich hatte noch nie irgendwo ein Bild davon gesehen. Mir wurde schnell klar, warum. Er ist schlicht und ergreifend unspektakulär. Schade für ihn ...
Wenn man durch ihn hindurchgeht steht man fast in einer Art Höhle, die allerdings nach oben hin offen ist. Schwer zu beschreiben, aber es ist irgendwie ein komisches Gefühl an diesem Ort. Deshalb bleiben wir auch nicht lange und setzen unseren Marsch fort.
Laut Holzschild ist es jetzt noch etwas über eine Meile bis zum Double O Arch. Dabei kam uns die zurückgelegte Strecke bis hierhin bereits viel länger vor. Das liegt aber wohl auch eindeutig am Schwierigkeitsgrad des Trails, den ich für einen der gehobeneren Sorte halte. Ständig muss man klettern und auf Felsspalten aufpassen, das ein oder andere Mal haben wir uns sogar überlegt wieder umzudrehen, weil es uns schlicht und ergreifend zu haarsträubend wurde. Aber so kurz vorm Ziel aufgeben will man ja auch nicht, also sind wir weitergegangen. Zwischendrin wird man dafür ja auch immer wieder mit einer fantastischen Natur belohnt ...
Der Trail führt uns weiter über ein Felsplateau, welches zum Ende hin immer schmaler wird. Ein paar Stufen sind in den Stein gemeisselt worden, sonst wäre hier warscheinlich Ende unserer Reise gewesen. Wir klettern hinunter, vom Double O Arch ist aber immer noch weit und breit nichts zu sehen. Hätten wir beide gewusst, WAS das hier hoch für ein Tortour-Trail ist, wir wären vermutlich unten geblieben. Aber was soll's, der Tag ist noch jung und wir sind es auch - also weiter geht's ...
... über Stock und Stein, bis wir letzendlich dann DOCH noch den Arch erreichen
Grossbild Double O ArchIch hoffe, man kann die zwei übereinanderliegenden, O-förmigen Arches überhaupt halbwegs gut erkennen !? Bedauerlicheweise sind wir nicht die einzigen Gäste hier, aber das tut unserer Freude über das erreichen des Ziels keinen Abbruch. Knapp 2 Stunden haben wir jetzt für diesen Trail gebraucht. Theoretisch könnten wir jetzt auch noch weiter gehen zum Private Arch, das liegt aber nicht in unserer Absicht. Wir machen ein wenig Pause, trinken unsere unterwegs ausgeschwitzen Kilos wieder an und machen und ganz gemütlich wieder auf den Rückweg, welchen wir in nur knapp der Hälfte der Zeit zurückgelegt haben.
Unterwegs kommen wir wieder am Wall Arch vorbei, da wir das Foto heute morgen vergessen haben, holen wir das noch schnell nach ... grosse Felsbrocken unter dem Bogen lassen vermuten, das hier vor einiger Zeit auch schonmal etwas herausgebrochen ist.
Ein Stückchen weiter kommen uns zwei Freeclimber entgegen, die anscheinend noch grosses vorhaben heute ... dann mal viel Glück!
Beim Landscape Arch machen wir nocheinmal kurz Halt, dieser Naturbogen ist ganz einfach ZU beeindruckend um einfach so daran vorbeizugehen. Mittlerweile ist es deutlich voller geworden, ganze Horden Touristen bevölkern den Wanderweg zum ihm ... trotzdem wäre eine freie Sicht auf den Bogen und ein menschenfreies Foto jederzeit möglich.
Zurück am Trailanfang sind wir ersteinmal froh über das dortige Plumpsklo. Der Parkplatz ist inzwischen rappelsvoll. Wir verlassen Devils Garden und machen uns auf den Weg zum Delicate Arch Viewpoint, welcher sich knapp 2 Kilometer Luftlinie vom eigentlichen Arch entfern befindet. Der Parkplatz samt View Point wurde vermutlich extra für DIE ganzen Touristen angelegt, welche den Trail ZUM Arch nicht in Kauf nehmen wollen. Von hier aus hat man, vorrausgesetzt man hat ein Fernglas oder einen starken Zoom an seiner Kamera) einen erstaunlicherweise recht guten Blick auf den wohl schönsten Arch des gesamten Parks. Das Besondere an diesem Arch ist nicht nur seine Grösse und die ästhetische Form, sondern auch, dass er völlig frei steht!
Leider hatte ich das Stativ im Auto gelassen. Da ich es heute morgen über 4 Stunden auf der Wanderung zum Double O Arch auf den Rücken geschnallt hatte, war ich eigentlich froh es mal für kurze Zeit los zu sein. Deshalb sind die Bilder auch nicht ganz so scharf wie sie sein könnten. Der traumhafte Zoom der Lumix konnte mich trotzdem mal wieder absolut begeistern. Ich konnte sogar stellenweise bis in die Gesichter der Leute heranzoomen, leider sind die Bilder ab ZU verwackelt, da hilft auch der Verwacklungsschutz der Kamera nicht wirklich. Nur nochmal zur Erinnerung: Das Teil liegt 2 Kilometer weit weg !!
Den eigentlichen Aufstieg zum Delicate Arch haben wir aber für den späten Nachmittag geplant, jetzt wollen wir erstmal zurück nach Moab und etwas vernünftiges essen gehen.
Gute gestärkt machen wir uns also wenig später wieder auf den Weg in den Park, da die Sonne inzwischen höher steht und ein besseres Licht wirft, nehmen wir uns diesmal auch genügend Zeit für die restlichen Sehenswürdigkeiten. Als erstes springen einen die Three Gossips ins Auge ...
Als nächstes halten wir am Park Avenue Trailhead, von wo aus sich der folgende faszinierende Blick eröffnet:
Wir fahren weiter und erreichen wieder den Balanced Rock, der mittlerweile von der Sonne angestrahlt wird und majestätisch auf seinem Thron zu wackeln scheint. Um den Felsen verläuft ein 0.5 meilen langer Trail, auf welchen man ihn komplett umrunden kann.
Nach einem kurzen Aufenthalt machen wir uns auf zur Windows Section. Vorbei am Ham Rock und dem Cove Arch (fotografisch nicht auf Speicherkarte festgehalten) geht es weiter zur Parade of Elephants ... hier lässt sich wirklich der Elephant aus dem Felsen heraus erkennen, schon lustig. Ein Stück weiter sind uns ein paar wagemutige Kletterer aufgefallen, die einen namenlosen Felsen erklommen haben.
Am Parkplatz der Windows Section angekommen haben wir das erste Mal das Gefühl, das es falsch gewesen ist, morgens hinten im Park anzufangen. Es war hier dermassen voll, das es mir persönlich echt keinen Spas sgemacht hat hier zumzulaufen. Das ist relativ schade, denn die beiden Windows sind schon recht beeindruckend und werden, je näher man kommt, zunehmend schöner.
Leider haben sich in der Zwischenzeit leichte Schleierwolken vor die Sonne gesetzt, so daß der Himmel auf den Fotos immer dieses milchige Aussehen hat ... zu schade, denn so kommen die Bögen bei weitem nicht so schön rüber wie sie in Wirklichkeit sind.
Wir wandern über alle möglichen und unmöglichen Trails, durchsteigen noch den Turret Arch und gehen dan rüber auf die andere Seite des Parkplatzes, von wo aus man zum Double Arch laufen kann.
Es wäre glaube ich wirklich besser gewesen, diesen Teil des Parks direkt am Anfang heute morgen zu machen. Denn unter dem Double Arch tummeln sich soviele Leute, das 1) an ein vernünftiges Foto gar nicht zu denken ist und 2) ich mich wirklich frage, WAS jedermann daran findet, bis ans äusserste Ende des Arches und sogar bis fast unter die Decke zu klettern. Total bekloppt!
Wir haben es trotzdem geschafft, ein halbwegs menschenleeres Foto zu schiessen *g
Menschenleeres FotoFoto MIT MenschenmassenHm, ich stelle gerade fest, das man die kleinen Punkte eh fast gar nicht sieht. Weiss gar nicht, worüber wir uns also Gedanken machen
Nachdem wir hier ausgiebig das Terrain erkundet haben, machen wir uns wieder auf den Weg zum Auto. Unser letztes Etappenziel für heute stand auf dem Plan: Die Wanderung zum Delicate Arch. Der knapp 3 Meilen lange Trail (Hin - und zurück) beginnt bei der Wolfe Ranch und dauert im Schnitt gute 1 - 1.5 Stunden. Dazu kommt dann noch die Zeit, die man oben angekommen verweilt. Also 3 Stunden sollte man für diesen Abstecher schon einplanen! Da es ZUM Arch ständig nur bergauf geht, dauert der Hinweg auch etwas länger als der Rückweg. Zudem gibt es wirklich NULL Schatten, weshalb also unbedingt ausreichend Wasser und eventuell eine Kopfbedeckung mitgenommen werden sollten!
Der Trail bietet zwischendurch immer wieder schöne Ausblicke in die Natur ...
Das kuriose ist, das man den Delicate Arch selbst die ganze Zeit über kein einziges Mal auch nur ansatzweise sehen kann. Erst im wirklich letzten Moment, wenn man oben angekommen ist und um die Ecke blickt, gibt er seine unglaubliche Schönheit preis.
Panoramabild Delicate ArchIn diesem Moment möchte man am liebsten die Zeit anhalten damit er ewig dauert. All die Anstrengung, der ganze Weg hierher - das gerät sofort in Vergessenheit. Oft kann man lesen, dieser Anblick sei der schönste der gesamten USA ... das ist nicht übertrieben wie ich finde. Der Weg hier hoch ist ein absolutes MUSS für jeden Besucher des Parks. Wer sich nur mit dem Viewpoint in 2km Entfernung zufrieden gibt, ist es echt selber Schuld. Den Viewpoint kann man von hier oben überigens sehen. Genauso wie die Zufahrtstrasse zum Trailparkplatz. Theoretisch kann man den Arch also schon während der Anfahrt sehen, seine 90 Grad - Stellung zur Strasse und die Lage VOR einem Fels in dieser Blickrichtung verhindern das jedoch ganz geschickt!
Vor kurzem hat es zum ersten Mal jemand riskiert, den Arch zu besteigen. Die Idioten sterben halt nicht aus! Seitdem sind die Bestimmungen verschärft worden. Zum Glück kan man trotzdem weiter ungehindert durch den Arch hindurch und an ihn herantreten. Das ist überigens auch nicht ganz ungefährlich wie ich finde. Auf der einen Seite befindet sich ein Art "Kessel", in den es recht steil hinunter geht, auf der anderen Seite hinter dem Arch geht es ebenfalls nicht minder steil nach unten. Hier ist also Vorsicht geboten und wir müssen uns wieder einmal wundern, das hier nicht öfter mal ein Unfall passiert.
Seine Maße: Spannweite 10,0 m; Lichte Höhe 13,7 m. Die kleinen Punkte unter dem Bogen sind überigens Mel und ich ...
Man kann des öfteren nachlesen, das die günstigste Zeit für Fotos der Sonnenuntergang hier oben am Arch in 1400m Höhe sei. Das ist Blödsinn wie ich finde. Die Sonne ist vorher schon lange hinter einem höher gelegenen Felsen verschwunden. Ich würde zwar auch sagen, das der späte Nachmittag am besten geeignet ist, allerdings wirklich auch NUR der späte Nachmittag. So zwei bis drei Stunden VOR Sonnenuntergang erscheint mir optimal. Die Bilder hier sind alle zwischen 15h und 16h entstanden, solange waren wir nämlich oben.
Sollte man sich dennoch entschliessen bis zur Dunkelheit dort zu bleieben, darf man auch den Rückweg nicht ausser acht lassen. Hier ist es dann nämlich stockdunkel, Beleuchtung gibt es nicht. Ein Taschenlampe ist also absolute Pflicht wie ich finde!
Damit hatten wir Nachmittags zum Glück keine Probleme, in einer knappen Stunde waren wir zurück am Auto und haben den Park langsam aber sicher wieder verlassen. Abends gab es dann noch schön gemütlich was zu essen, bevor wir unsere müden Füsse hochgelegt haben und beide wie ein Baby eingeschlafen sind.
Gefahrene Meilen: 96
*inrichtungwesternladyguck* Sind wieder 4 grössere Bilder dabei, ich hoffe, es sei mir verziehen !? Ansonsten sag mir, wo ich hinkommen soll um Buße zu tun