Einen hab ich noch für heute
12.Tag (04.Juni 2006)
Sequoia National Park - Fresno Die Nacht war ruhiger als erwartet und nach einem wirklich guten Frühstück im Hotel, wo wir uns auch noch etwas Proviant für unterwegs mitgenommen haben, fuhren wir zügig über die SR198 vorbei am Lake Kaweah Richtung Sequoia National Park.
Da ich im Vorfeld gelesen hatte, das es zwar zwischen Sequioa und Kings Canyon eine Gas Station gibt, diese aber unverschämt teuer sein soll, haben wir sicherheitshalber noch in Three Rivers kurz etwas nachgetankt. Schliesslich wussten wir ja nicht, wieviel man letztendlich im Park herumfährt.
Den Parkeingang erreichen wir nach etwas über anderthalb Stunden von Bakersfield aus; das Rangerhäuschen ist auch schon besetzt und wir müssen uns sogar in eine kurze Warteschlange einreihen. Damit hätte ich zu dieser frühen Stunde eigentlich noch gar nicht gerechnet.
Wir stoppen kurz hinter dem Parkeingang am Visitor Center, wo wir kurz hineingehen. Danach fahren wir den Scenic Drive weiter, der sich hier im Park Generals Highway nennt ... vorbei am Tunnel Rock, durch den man seit 1997 aber nicht mehr mit dem Auto fahren kann, immer am Middle Fork Kaweah River entlang, bieten sich einem faszinierende Anblicke.
Die Strasse schlängelt sich in endlosen Kurven immer weiter den Berg hinauf bis auf knapp 2000m Höhe und wir ertappen uns immer wieder dabei, wie wir kurz anhalten um die Aussicht zu geniessen. Wir überwinden so manchen Höhenmeter, bevor wir - oben angekommen - auf die ersten Sequoias stossen. Mächtige Baumstämme stellen sich uns links und rechts der Strasse in den Weg, durch die Four Guardsmen fährt man dann beim erreichen des Giant Forests mitten durch.
Als nächstes erreichen wir das Giant Village, wo sich auch The Sentinel befindet; ein mächtiger Sequoia, der - so sagt es zumindest die Holztafel davor - soviel wie zwei voll beladene Jumbo Jets wiegt ... Leider ist das davon gemachte Panoramabild in die Höhe nix geworden, sodass man nur den unteren Teil des Baums sehen kann.
Hier teilt sich der Weg und wir fahren die knapp 2 Meilen lange Stichstrasse zum Moro Rock. Auf dem Weg dorthin fahren wir noch durch den Tunnel Log ...
... und halten an der Parker Group, wo wir auch ein wenig umherlaufen ...
... bis wir schliesslich den Parkplatz am Moro Rock erreichen. Der Felsmonolith befindet sich in 2000m Höhe und lässt sich via Treppe besteigen. Allerdings nichts für schwindelanfällige Personen, da es auf jeder Seite fast 600m steil nach unten geht. Auf dem Weg nach oben eröffnen sich einen immer wieder unglaubliche Ausblicke auf den Middle Fork Canyon, durch den wir ja bereits über den Scenic Drive hier hochgekommen sind.
Wir können ganz gut die Strasse sehen, die sich dort unten druch den Park schlängelt. Schon komisch, das man vorhin noch dort unten gewesen sein soll ....
... auf dem weiteren Weg nach oben sehen wir überigens eine Basebalkappe am Felshang baumeln, irgendjemand vor uns war da wohl etwas unvorsichtig wie mir scheint.
Oben angekommen ...
... hat man dann eine Aussicht, die wieder einmal ihresgleichen sucht ...
Panoramabild Moro RockBei solchen Anblicken vergisst man einfach die stressigen Momente, die solch ein Urlaub sicherlich auch mit sich bringt und man weiss, wofür man eigentlich hier ist und was für ein Glück man hat, sowas erleben zu dürfen!
Wir geniessen die fantastische 360° Rundum-Sicht. Links blickt man auf die schneebedeckte Great Western Divide, welche den Blick zum Mt.Whitney versperrt. Rechts schauen wir wieder runter auf den Middle Fork Canyon, hinter uns liegt der Sequoia Wald mit seinen mächtigen Bäumen und einem grün, was in Verbindung mit dem blauen Himmel fast schon unwirklich und gemalt aussieht.
Wir machen uns wieder an den Abstieg und fahren den Weg zurück zum Giant Village. Auf dem Weg dorthin stoppen wir aber noch kurz am Auto Log, den man mittlerweile aber nicht mehr befahren darf ...
... den Grund dafür zeigt das linke Foto glaube ich recht deutlich !?
Kurze Anekdote am Rande: Wir wollten gerade aussteigen, als eine Gruppe Asiaten auf den Parkplatz vor dem Log fuhr. Was dann folgte, war typisch und wurde von uns immer wieder an den unterschiedlichsten Orten der Reise beobachtet ... alles raus aus dem Auto, jeder wird einzeln fotografiert, dann opfert sich einer und fotografiert die ganze Gruppe, ein unglaubliches Gewusel, jeder Fleck wird abgelichtet, renn hier, renn da, einsteigen und weg. Also sorry, bei allem Verständnis. Es geht auch anders ... und vor allen Dingen etwas rücksichtsvoller. Das ganze wird nämlich durchgezogen, ganz egal ob sich noch andere Leute gerade an dem Ort befinden und eventuell auch mal kurz ein Bild machen möchten. Ich finde das nicht okay !! Aber das nur nebenbei ...
Zurück auf dem Scenic Drive fuhren wir dann weiter zu dem Bereich des Parks, in dem sich der General Sherman Tree befindet. Eigentlich fährt man mit dem Auto schon fast dran vorbei, der kleine Parkplatz direkt an der Strasse ist aber nur für Personen mit einem Schwerbehindertenausweis, da für diese der doch recht steile Fussweg vom grossen Parkplatz aus zu beschwerlich wäre. Immer wieder stehen hier auch HInweisschilder, das man es langsam angehen lassen und sich von Zeit zu Zeit eine Pause gönnen soll. Dabei ist der eigentlich Trail gar nicht so lang.
Das Sherman Tree Trail - Schild scheint auch schonmal bessere Tage erlebt zu haben. Erst dachten wir, das müsste so sein, Aber eine Seite der Halterung war dann doch sichtbar abgerissen ...
Bevor man aber unten am Sherman Tree ankommt, kann man von etwas oberhalb noch eine Blich darauf erhaschen und aus einiger Entfernung die Gesamtgrösse des Baumes bestaunen ...
... bevor man dann in die unmittelbare Nähe dieses Riesen kommt. Der Baum ist zwischen 2300 und 2700 Jahre alte und wurde nach General William T. Sherman benannt. Eine Bestimmung des Volumens des Baumes ergab im Jahr 1975 einen Wert von 1486,6 Kubikmetern. Damit handelt es sich um den voluminösesten lebenden Baum der Erde, der von manchen Seiten auch als größtes Lebewesen der Welt bezeichnet wird. Er ist 83,5m hoch und hat an der dicksten Stelle einen Umfang von 31,3m
Wir umrunden dieses riesige Lebewesen, bei dem man fast Genickstarre bekommt beim Blick nach oben, wenn man sich direkt davor befindet. Sagenhaft, zu was die Natur imstande ist!
Die Tannenzapfen der Sequioas sind überigens nicht weniger beeindruckend und können gut und gerne die Grösse eines Unterarms erreichen.
Wir gehen noch ein wenig die diversen Fusswege entlang und staunen immer wieder über die Natur ...
... bevor wir uns dann auf den Rückweg Richtung Parkplatz machen. Dieser stellt sicht als gar nicht so steil heraus wie zuerst befürchtet und wir machen lediglich den ein oder anderen kurzen Trinkstop.
Zurück am Auto gibt's dann erstmal was zu essen, schiesslich hatten wir uns ja extra aus dem Hotel noch was für unterwegs mitgenommen. Wir verlassen den Parkplatz und folgen weiter dem Scenic Drive, der irgendwann auf die SR180 trifft. Rechts geht es jetzt zum Kings Canyon, links nach Fresno. Da es schon recht spät ist, lassen wir den Kings Canyon aus und fahren weiter nach Fresno zu unserem Hotel, welches an diesem Tag das Best Western Village Inn sein sollte.
Wir checken ein und legen uns erst einmal kurz an den Pool. Dann machen wir uns auf den Weg in eine Mall. Wir hatten zu Hause herausgefunden das sich dort ein Chevys Restaurant befindet. Da wir das schon ausOrlando kanten, wollten wir das hier auch einmal ausprobieren. Und es war in der Tat genauso gut wie damals; riesige Portionen, gut gewürzt und preislich wirklich okay! Das war genau das richtige für diesen Tag. Danach sind wir dann noch kurz in die Mall gegangen, bevor wir zurück zum Hotel gefahren sind.
Nach einem kurzen Bildercheck haben wir uns dann noch schnell das zu erwartende Wetter für morgen im TV angesehen und uns schlafen gelegt. Gute Nacht ... morgen geht es weiter zum Yosemite National Park