So, 9.10.2005:Wir stehen um 8 Uhr auf. Als Erstes ... der Blick aus dem Fenster.
Es regnet noch leicht und ist total bewölkt. Jetzt haben wir keinen besonderen Ausblick mehr.
Wir sind auf der anderen Seite des Hotels, sehen zwar nach Midtown, aber nur sehr schräg.
Immerhin, das „ESB“ ist zu sehen, heute noch ganz ohne Spitze.
Beim Frühstücken: wie gestern, mühsam Platz suchen, die Bude ist voll. Die Italiener sind noch lustiger als gestern, auch lauter;
jetzt haben sie ihre „natürliche Zurückhaltung“ überwunden
.
Es gibt wieder Bacon, ist ja Wochenende. Ich lange mal tüchtig zu.
Dann machen wir uns mit dem neuen Zimmer vertraut. Der „Scherzkeks“ vor uns hat die offene
Save Tür „gelocked“. Wir sagen an der Rezeption Bescheid. Es kommt jemand und sperrt die Tür frei.
Der Regen soll langsam aufhören. Wir werden das machen was wir geplant hatten:
„Soho“, „Greenwich Village“ und den den „Broadway“ entlang bis zur „34th Street“.
Vor Verlassen des Hotels bitten wir darum den Manager zu sprechen. Der „Chef von allem hier“ weiß schon Bescheid, wann gibt’s das bei uns schon mal. Er entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten und meint somit sei ja Alles Bestens. Ich erzähle ihm von unserer wenig komfortablen Nacht und dass das vorherige Zimmer viel schöner war. Er sieht im PC nach und sagt er könne eigentlich nichts für uns tun, da ja alles bereits vorausbezahlt sei, selbst Frühstück und sogar die Tax. Dann fragt er, was wir heute vorhaben – „Manhattan!“ – „Mit der Fähre?“ - „Ja“.
Er fragt, ob er uns mit gratis Fährtickets helfen kann. Eine nette Geste.
Gegen 11 Uhr fahren wir zum Fähr-Terminal. Unterwegs ein paar Bilder über den Fluß,
„die Kratzen wieder kräftig an den Wolken“ da drüben. Es regnet nur noch leicht.
Wir unterhalten uns auf der Fähre über die heutigen Pläne und werden auf „bayrisch“ angesprochen; eine Dame aus „New Jersey“, seit Jahrzehnten in den Staaten, nicht weit von unserer Heimat aufgewachsen. Sie spricht noch ohne Akzent.
Wir fahren wieder mit dem Taxi nach Süden.
Die Hauptgefahr für die U-Bahn soll heute herrschen, dies brauchen wir uns nicht zu geben.
Netter, junger Afroamerikaner als Fahrer, fährt vernünftig. War schon mal in Germany, in Hamburg. Wir steigen „Spring St.“ / „6th Avenue“ aus. Taxi kostet 11 $ incl. Tip, der Fahrer freut sich offensichtlich über die knapp 2 Dollar extra.
Zuerst besuchen wir das „NY City Fire Museum“ in der „Spring Street“.
Das Museum hat 2 Stockwerke, voll mit allem Möglichen über Feuerwehr.
Besonders die verschiedenen Fahrzeuge interessieren uns.
Recht gut präsentiert alles.
Ein Raum ist den gefallenen Firefightern des 11. September gewidmet.
Sehr dezent von der Aufmachung her, wahrscheinlich deshalb ziemlich aufwühlend.
Die Bilder dieser jungen Frauen und Männer zu sehen erträgt man nicht lange.
Der Eintritt ins Museum ist frei, Spenden werden gerne angenommen.
Der Regen hat jetzt aufgehört, sieht aber aus als könnte es jeden Augenblick wieder losgehen.
Wir schlendern kreuz und quer durch „SOHO“.
„Spring St.“ – „West Broadway“ – „Broome St.“ – „Greene St.“ – „Grand St.“ – „Mercer St.“;
überall schöne alte Häuser. Jede Fassade anders, verschiedene Feuertreppen, interessante kleine Geschäfte. Wie in Film und Fernsehen gesehen.
Besonders schön: „the King“ und „the Queen“ in der „Green Street“.
Wir erreichen dann den „Broadway“ und machen uns auf den Weg nach Norden.
„New Era Building“ und „Singer Building“ sind die besten der vielen sehenswerten Häuser.
Wir machen eine kleine Pause beim „Miro Cafe“ am „Broadway“. Hauptsächlich müssen wir uns etwas setzen. Wir essen nur je einen „Strawberry Cheesecake“. Rosi mit Diet Coke, ich mit „Sammy“. Das Cafe ist anscheinend sehr beliebt. Tolle Sandwich und Kuchenauswahl. Unser Cheesecake schmeckt uns gut.
Nach 20 Minuten machen wir uns wieder auf den Weg, meinem Schienbein geht’s nicht gut.
Weiter am „Broadway“, dann beginnen wir unseren Rundgang durch „Greenwich Village“.
„Bleecker St.“ - „Leroy St.“ – „St. Luke’s Place“ („das Huxtable–Haus“ aus der „Cosby-Show“) – „Bedford St.“ – „Christopher St.“ – „Sheridan Sq.“ –
überall interessante Architektur, nette Geschäfte, verrückte oder einladende Restaurants.
Wir erreichen den „Washington Square“.
Wir setzen uns etwas auf eine Bank und beobachten des Treiben rundherum.
Es hat um die 20 Grad, und am Besten: es ist trocken!
Wir gehen durch die „Washington Arch“, ein nachgebauter „Arc de Triumph“.
Wieder weiter am „Broadway“, vorbei am „Union Square“ zum „Madison Square“.
Überall gibt’s nette Parkbänke. Wir setzen uns jeweils kurz hin. Mein Schienbein schmerzt bei jedem Schritt. Was wird das wohl sein? – wahrscheinlich eine Reizung der Knochenhaut. Rosi kennt mich so nicht, ich und freiwillig hinsetzen, schlägt vor ein Taxi zu nehmen. Ich bin dafür das jetzt durchzuziehen, bis zum ESB. Wir sind ja nicht zum Vergnügen hier .
Nochmals vorbei am „Flatiron Buildung“, das „Empire State Building“ immer im Blick.
Die Spitze ist in den Wolken versteckt.
Es zieht sich schon etwas, und „ I am hatsching beside my Shoes“ (Fredl Fesl).
Doch dann sind wir an der „34th“, der Bus kommt bald.
Auf der Fähre noch einige Fotos zurück – „bis irgendwann mal wieder!“
Um 18 Uhr sind wir im Hotel. Der Portier von letzter Nacht fragt ob wir doch noch eine angenehme Nacht hatten und ob wir beim Manager etwas erreicht haben.
Gefahrene Meilen: 4
Gelaufene Meilen: mehr als genug.
Am Telefon eine Message für uns: Wegen der Probleme mit dem Safe könnten wir uns an der Rezeption gratis ein Video freischalten lassen.
Etwas ausrasten, schon die Sachen einpacken – morgen geht’s ja weg von hier.
Dann schmeißen wir uns in die feineren Tücher.
Um 20 Uhr machen wir uns auf den Weg zu „Ruth Chris“.
Hier haben wir reserviert um einmal auszuprobieren, was an der dauernden Wahl zum
„Besten Steakhaus in USA“ dran ist.
Die Preise haben wir vorher nicht gekannt, wir rechnen mit Einigem.
Das Lokal ist elegant, aber doch einfach eingerichtet. Das Licht etwas gedämpft. Es sind viele Gäste hier. Wir haben einen Tisch am Fester mit bestem Blick auf die Skyline von „Manhattan“. So hatten wir uns das vorgestellt. Ein Passagierschiff, voll beleuchtet verlässt die Stadt und ist gut zu beobachten.
Wir studieren die Karte, Geld ist nicht alles auf der Welt.
Wir wählen als Vorspeise:
„New York Sea Chowder“ – 10 $ - ein normal großer Teller – schmeckt klasse!
„Smoked Salmon“ – 12 $ - schöne große Portion, nett garniert – hervorragend!
Als Steak wählen wir beide:
„Filet“, wenn schon, denn schon – 32 $ - ohne Beilagen, keine Angabe wie groß das Teil sein wird.
Beilagen: „Sweet Potato Casserole with Pecan“ und „Steak Potato“ – je 10 $.
Die servierten Steaks sind riesige Teile, sicher 150% einer normalen amerikanischen Portion.
Der Geschmack ist ausgezeichnet, genau nach Order (medium) zubereitet.
Das Fleisch ist zart, aber eindeutig zu viel. Man muß schon ganz schön kämpfen.
Die Beilagen waren von der Portion her ausreichend.
Für eine Nachspeise hatten wir keinen Platz mehr übrig.
Die Getränkepreise sind noch ok. „Samuel Adams“ wird nicht serviert, sondern zelebriert.
Das Ganze kommt mit Steuer auf 120 $, dazu noch 20 $ Tip –
in teueren Restaurants bewege ich mich eher an der unteren prozentuellen Grenze beim Tip.
Lieber gebe ich öfters mal in einem normalpreisigen Lokal etwas mehr.
Unser persönliches Fazit:
Die Vorspeisen waren beide auf hohem Niveau, jedoch auch vom Preis her.
Das Steak war sehr gut, jedoch haben wir solche Qualität schon öfters gehabt. Das dauernde Prädikat „Best in USA“ können wir deshalb nicht nachvollziehen, vor allem wenn man den Preis betrachtet.
Es wäre sich besser, die Fleischportion etwas kleiner zu machen (ich essen wirklich gerne Fleisch) und dafür zumindest bei gleichem Preis eine Beilage und noch Salat zu reichen, wie auch in den meisten normalen Steakhäusern üblich.
Wir haben unseren Test nicht bereut, das wollten wir ja schon lange mal ausprobieren.
Einmal ist aber auch genug.
Zurück im Hotel machen wir für morgen alles reisefertig.
Emails nach Hause und Internet müssen noch warten,
da wir hier im 3. Stock unser freies Netz nicht mehr erreichen.
So, das war also unser erster Aufenthalt in „Big Apple“.Deshalb eine kleine zusammenfassende Wertung.Alle positiven Erwartungen haben sich erfüllt.
Es ist die City überhaupt, absolut faszinierend.
Unsere Bedenken, weil wir eigentlich große Städte gar nicht so mögen, waren unbegründet.
Auch die Hektik, der dauernde Lärm und der Verkehr gehören einfach dazu.
Die ist einfach keine Stadt wie andere!
Unsere Tops:
„Empire State Building“, von überall und besonders die Aussicht von oben –
wie wäre dies an einem klaren Tag
die Tour mit „Circle Line“
das Hockeyspiel im „Garden“, „Rangers“ gegen „Canadiens“– alles: Spiel, Stimmung, Stadion
das Hockeyspiel „Devils“ gegen „Rangers“ – das Spiel
der Gang über die „Brooklyn Bridge“
„Lower Manhattan“, die verschiedenen Baustile
die Viertel „Soho“ und „Greenwich Village“
die Hochhäuser in „Midtown“ – leider bei schlechtem Wetter
unser Hotel in „Weehawken“, auch die Verkehrsverbindung nach „Manhattan“
„unser Restaurant“ „Houlihans“; und auch die in „Manhattan“, welche wir besucht haben
und vor allem, die Leute in „New York“ – wir haben nur Nette kennengelernt!
Unser Flop:
- der Tag mit „Tammy“
Wir haben für viele interessante Sachen keine Zeit oder das falsche Wetter gehabt:
„Central Park“ * „Tribeka“ * „Little Italy“ * „Chinatown“ * „East Village“ *
Upper East and West Side“ * einige Museen * und, und, und ...
Und dann gibt’s ja jetzt die Aussichtsterrasse auf dem „Rockefeller Center“ – mit Prachtwetter bitte
Da bleibt doch nur Eines:
New York, wir kommen wieder ...