20.8. Old Faithful Area
Unser Hauptziel in diesem Park sind die Geysirfelder, da doch die Hälfte aller Geysire dieses Planeten im Yellowstone Park sind. Weitere Geysiranhäufungen wären auf Island (noch zu teuer) und Neuseeland (noch zu weit). Das Geysierfeld liegt auf einer gewaltigen Magmakammer. Auf dem Bild ist der Rand der Caldera schön zu sehen.
Solche Magmakammern gibt es beispielsweise auch bei Mammoth Lakes und im Golf von Neapel.
Nach einer, doch etwas kühlen Nacht, machten wir uns mit einem WOMO gleich auf den Weg zum Old Faithful der nur ca 20 Meilen von unserem CG entfernt ist. Kurz vor der Abfahrt zum Old Faithful ist ein Fußgängerübergang mit einer 25 mi Beschränkung. In meiner Begeisterung habe ich den Blick natürlich schon auf das Geysirfeld gerichtet, als ich aus dem Augenwinkel ein buntes Blinklicht sah. Ein entgegenkommender Ranger in seinem Fahrzeug deutet mir. Ich blieb in der darauf folgenden Bucht stehen und wartete etwas. Da er nicht auftauchte fuhr ich weiter. Wahrscheinlich wollte er mich nur daran erinnern, etwas mehr auf die Strasse zu schauen.
Der riesige Parkplatz war noch fast leer als wir ankamen. Wir gingen sofort zum Old Faithful, der uns pflichtbewusst sofort seine bis zu 55m hohen Fontänen zeigte.
Nach diesem Schauspiel gingen wir ins Visitor Center, da dort von allen, regelmäßig ausbrechenden Geysiren in diesem Bereich, die wahrscheinlichen Ausbruchszeiten angegeben sind. Ich kaufte noch Landkarten von allen interessanten Bereichen des NP und notierte mir die Ausbruchszeiten samt Zeitfenster.
Auf unserem Rundweg durch die Old Faithful Area kamen wir als erstes zum Castle Geysir.
Der hatte seinen Ausbruch schon hinter sich und würde erst wieder spät abends in Aktion treten. Dieser Geysir hat eine wunderschöne Krone, daher auch sein Name. Er ist einer der ältesten im der Area. In der Nähe waren auch einige kleinere Pool´s.
Der Daisy Geysir passt in unser Zeitschema. Bei jedem Geysir ist das Zeitfenster des nächsten erwarteten Ausbruchs angegeben. Beim Daisy ist das Zeitfenster 90 Minuten. Da wir schon gegen Ende dieser Zeit angekommen sind und er noch nicht ausgebrochen ist warteten wir mit einigen anderen Leuten. Als er zum Ende des Zeitfensters noch immer nicht ausgebrochen ist und von den Anzeichen, die beim Geysir beschrieben sind, auch noch nichts zu sehen war gingen die meisten. Die Kinder und Dietmar testen ob das abfließende Wasser tatsächlich heiß ist.
Florian, Jonas und ich machten eine kleine Voraberkundung zum Riverside Geysir, der vor seiner angegebenen Zeit mitten im Ausbruch war. Zurück beim Daisy begann der gerade mit fast einer Stunde Verspätung mit dem Schauspiel.
Seine Fontänen werden ca. 23 m hoch.
Nach diesem Schauspiel wanderten wir weiter zum Morning Glory Pool, ein Wahrzeichen neben dem Old Faithfull. Kurz vor dem Pool liegt ein Gerippe.
Die Ranger räumen hier wirklich nichts weg. Leider hat der Geysir aufgrund der lieben Besucher, die immer etwas in den Schlund werfen müssen, fast gänzlich seine hellblaue Strahlkraft verloren.
Jedes Jahr im Herbst wird mit einem Saugfahrzeug, unter schwierigsten Bedingungen, der Schlund zu reinigen versucht, um zu retten was noch zu retten ist.
Auf dem Rückweg kommen wir am wahrlich gigantischen Giant Geysir vorbei, der aber nur rund 50 mal im Jahr ausbricht.
Darauf zu warten schien uns doch etwas zu zeitaufwendig. Auf dem Weg zum Grand Geysir kommen wir bei weiteren Springs und Pools vorbei.
Der Grand Geysir soll erst gegen Abend ausbrechen. Zu sehen ist nur die Ruhe vor dem Sturm und selbst da blubbert und faucht es ordentlich.
Wir gehen dann weiter über den Geysir Hill zum Parkplatz zurück. Auf der gesamten Strecke konnten immer wieder spektakuläre Pools von mini bis groß bewundert werden.
Auch kleine Geysire konnten immer wieder bei ihren Aktivitäten beobachtet werden.
Die Farbgebung der Abflüsse war eine Augenweide
Nach mehr als 5 stündigem Rundgang haben wir uns, bereits nach 14 Uhr ein Mittagessen im WOMO gegönnt. Nach der Stärkung gingen wir wieder zum Old Faithful, der schon wieder in Aktion war. Aus einer etwas weiteren Entfernung ist er meiner Meinung nach noch schöner als vorne bei den Sitzbänken, da diese ohnehin von Bustouristen überfüllt sind. Die werden hier wie die Schafe aus dem Bus getrieben und nach dem Ausbruch wieder in den Bus hinein gescheucht. Mähähähähh!!!!
Danach spazierten wir wieder zum Grand Geysir. Auf dem Weg gab es wieder einiges zu sehen.
Der Grand ist der größte Geysir weltweit der regelmäßig ausbricht. Er soll so um 17 Uhr in Aktion treten. Sein Zeitfenster beträgt aber +/- 2 Stunden. Wir waren pünktlich um 17 Uhr da. Erste Anzeichen waren bereits zu sehen. Der Grand besteht aus 3 zusammenhängenden Geysiren. Wenn der mittlere, kleinere einen Ausbruch hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch der Grand ausbricht. Um 17 Uhr 20 war es dann soweit. In mächtigen Fontänen, ca. 60 m hoch, begann er sein Werk.
Am Höhepunkt waren alle 3 im Ausbruch.
Ein wahrhaft großes Ereignis, das selbst erlebt werden muss.
Der Ausbruch schien kein Ende zu nehmen. Immer wieder neue Fontänen und das bei kitschig blauem Himmel. Die Ausbrüche waren so hoch, das wir sogar das Weitwinkelobjektiv verwenden mussten. Nach dem Ausbruch wollten wir gerade gehen, als er von neuem zum Leben erwachte und sein Schauspiel fortsetzte. Er brach dann nach kurzen Ruhezeiten noch zweimal aus.
Nach diesem Erlebnis und mit einem breiten Grinsen im Gesicht gingen wir zu unserem WOMO zurück und fuhen zum Campground. Heute Abend war nur noch Essen, waschen und ausgiebig schlafen angesagt.
Zurückgelegte Meilen: 47