4/5.09 Las Vegas - GrazNach dem Aufstehen geht es mit dem Saubermachen weiter. Die letzten Essensreste werden noch verbraucht.
So um 9 Uhr sind wir startbereit. Zuerst machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Outlet Center um noch letzte Schnäppchen zu kaufen. Vor dem Mandaly Bay flog genau ein Flugzeug beim Landeanflug über uns hinweg. Vorbei am Luxor bogen wir in die Tropicaner AV ein, und wieder ein landendes Flugzeug über uns, diesmal sehr viel tiefer. Es kam uns vor, als wären die Triebwerke auf dem WOMO-Dach montiert. Kurz bevor wir in den Boulder HW einbogen, verloren wir Dietmar bei einer Ampel. Ich machte mir aber keine Sorgen, da wir vorher noch die Route besprochen hatten. Als wir am CA-Platz ankamen, war er voll mit WOMO´s. Die Saison ist eben schon vorbei. Wir bekamen einen Platz zugewiesen. Im Büro habe ich mitbekommen, dass sie erst den RV übernehmen, wenn er ausgeräumt war. Wir räumten alle Koffer heraus und warfen die letzten Sachen weg. Im Büro wie immer Chaos. Zuwenig Personal, zu viele Kunden. Dietmar war noch immer nicht eingetroffen. Schön langsam machte ich mir doch Sorgen. 5000 km traute Zweisamkeit und nun, auf den letzten paar Metern, verletzte ich meine Guidepflichten. Nach einer Stunde waren wir dran. Eine Frau führte die Kontrolle durch. Sie fragte uns, ob wir einen Unfall gehabt hätten und ob sonst Schäden vorhanden sind. Ich begann aufzuzählen, das Motorsymbol leuchtet immer wieder auf, der Kühlschrank hat kleinere Aussetzer, der linke vordere Reifen ist abgefahren, von einem Kasten sind die Scharniere abgebrochen usw.. Sie notierte alles und hängte die Notiz auf den Rückspiegel. Das war´s. Zurück ins Büro, die Formalitäten erledigen. Sie fragte uns, ob sie ein Taxi bestellen sollte. Ich verneinte, da wir ja noch auf eine zweite Partie warteten. Kaum war ich draußen fuhr zu meiner Erleichterung Dietmars WOMO ein. Er hatte die Kreuzung übersehen und war dann noch einige Zeit falsch unterwegs. Zugleich sprach mich ein Taxifahrer an ob ich ein Taxi brauche. Ich sagte, in einer halben Stunde. Er werde das organisieren. Kaum 10 Minuten später war schon ein Fahrer da der uns mitnehmen wollte. Ich sagte ihm, er müsse noch warten. Ein paar Minuten später fragte er wieder, wann wir so weit seien. Ich sagte wieder, dass es noch dauern wird.
Bei Dietmar war dieselbe Übergabeprozedur wie bei mir. Nach dem alles erledigt war tauchte auch wieder der andere Fahrer auf, der alles organisieren wollte. Ich sagte zu ihm wir können die Koffer einladen. Während eingeladen wurde war ich noch kurz bei Dietmar um ihm zu sagen mit welchem Taxi er zu fahren habe. Als wir im Auto saßen sagte Heike ich sollte nochmals schauen ob alles verladen wurde, da überraschenderweise alles in den Kofferraum passte. Ich hielt Nachschau und siehe da, es fehlten die 2 großen Koffer. Die waren im anderen Taxi. Nun wurde heftig diskutiert. In diesem Moment kam ein weiteres Taxi das unseren Namen rief. Jetzt ging die Streiterei erst so richtig los. Der wollte unbedingt unsere Fuhre, die anderen wollten sie nicht hergeben und unsere Koffer mussten auch noch richtig verladen werden. Den neu dazu gekommen Fahrer ignorierte ich einfach. Ich lud die Koffer um und los gings, Richtung Flughafen. Der dritte schimpfte hinter uns her, aber was sollte ich machen? Hier konnte sogar Heike, die sich sonst immer vornehm zurückhielt mit der englischen Sprache, plötzlich sehr gut artikulieren. Wenn es um das Frischgekaufte geht, da kennt sie keinen Spaß.
Am Flughafen war schon eine lange Schlange vor dem Condor-Schalter. Übergebäck war hier das Schlagwort. 23 kg pro Koffer können sehr wenig sein. Ein offener Koffer da, ein anderer dort. Was die Leute alles so einkaufen. Wir erstellten schnell eine Strategie, indem wir die schweren Koffer zuerst auf die Waage stellen, damit wir, wenn notwendig noch umpacken können. 21,3 kg der erste Koffer, uns konnte nichts mehr passieren. Aber Dietmar hat es erwischt, der erste Koffer war schon viel zu schwer. Das heitere Umpackspiel begann. Glück hatten wir auch noch gehabt. Vor lauter Kofferlotto habe ich der Dame am Schalter gar nicht mehr richtig zugehört. Das muss die ältere, Deutsch sprechende Dame bemerkt haben, die im Hintergrund alles beobachtet hat. Sie kam zu mir, und sagte, dass ich in Frankfurt zum Transferschalter muss und neue Tickets für den Weiterflug abholen muss. Das Gebäck ist durchgecheckt.
Bei Dietmar gab´s auch Probleme. Nach dem Umpackspiel musste er zu einem anderen Schalter. Es fehlten nun aber die grünen Zettel, die bei der Einreise in den Reisepass geklammert werden. Nach einiger Diskussion wurde er dann doch eingecheckt.
Nach den Sicherheitskontrollen gingen wir in den Wartebereich. Die Condor-Maschine rollte gerade zum Gate. Hier trafen wir auch wieder die nette deutsche Familie, die uns kurz auf unserer Reise begeitet hatte. Das Boarding begann pünktlich mit Rangeleien, weil es ein paar nicht erwarten konnten in den Flieger zu kommen. Schön langsam merkt man, dass wir Amerika wieder verlassen. Als wir alle sitzen meldet sich der Kapitän, dass wir pünktlich starten werden.
Nun geschah eine halbe Stunde nichts, außer dass die Flugbegleiter auf und ab liefen und die Leute zählten. Als wir schon eine viertel Stunde in der Luft sein sollten, meldete sich der Kapitän wieder. Es gäbe Probleme mit der Passagierzahl und dem Ladegewicht. Das muss noch überprüft werden, aber das Condor Büro in Las Vegas reagiere sehr langsam!?!
Nach einer weiteren Stunde, meldete er sich wieder. Das Ladegewicht und die Passagieranzahl sei falsch übermittelt worden. Es muss nun alles neu nachberechnet werden. Zwei Stunden nach dem wir starten hätten sollen, sagte der Kapitän, dass es nun losgehe. Er werde uns in der Luft über alle Details informieren. Beim Starten war mir dann doch etwas mulmig zu mute, da unsere Nachbarin zuhause selber Flugbegleiterin bei der AUA ist und sie mir einmal erzählt hat, dass das Startgewicht, die Lastverteilung und die Lufttemperatur genau bekannt sein muss, damit das Flugzeug sicher abheben kann. Es ging, wie ihr richtig vermutet habt, alles gut. Der Kapitän hat uns dann noch erzählt, dass das Condor Bodenpersonal sich um
1,58 t in Worten Tonnen !!!!!! verrechnet hat und zwar zuwenig Gewicht gemeldet hat. Den Piloten sei bei der Startkontrolle eine Unregelmäßigkeit aufgefallen. Sie wollten hier kein Risiko eingehen. Der Kapitän wörtlich: „ Das hätte sonst schlimm enden können“. Na, da fühlt man sich doch gleich besser…..
Der Flug verlief ohne Besonderheiten. Die Kinder schliefen fast die ganze Zeit. Mit einer Stunde Verspätung landeten wir in Frankfurt. Beim Transferschalter standen nur Condor Gäste aus Las Vegas. Alle Plätze, die wir für den Weiterflug bekamen, waren verstreut. Wir sollten uns mit den Flugbegleitern besprechen. Nach einer weit strengeren Sicherheitskontrolle als in den USA, wir mussten das gesamte Handgepäck öffnen, stiegen wir in dem Bus zu unserem Flieger. Beim Einsteigen regelten wir das mit den Sitzplätzen gleich selbst. Vor dem Start meldete sich wieder der Kapitän stellte sich vor und sagte, dass uns nicht er sondern der Copilot heute fliegen wird. Der ist gerade aus dem Urlaub zurück, ausgeruht und kann es schon gar nicht mehr erwarten. Als die Motoren aufheulten meldete sich der Pilot und rief in das Mikrofon „Und los geht’s !!!!!“ Ein Juchuuu hat noch gefehlt. Der Copilot muss wirklich Entzugserscheinungen gehabt haben. Der Anflug auf Graz war genial. Zuerst von Süden her über der Koralpe, über Graz einmal eine Kurve für das rechte Publikum um den Schlossberg, dann eine Kurve für das linke Publikum um den Schlossberg. Zuletzt dann vom Schöckel aus Richtung Norden kommend, für ein Passagierflugzeug schon fast im Sturzflug, zum Grazer Flughafen.
Nach der Landung den Zoll so unschuldig schauend wie möglich überwinden und danach die üblichen Begrüßungsszenen. Zuhause wartete schon ein Festessen meiner Mutter, die froh war, dass ihre 3 Enkel und ihre 2 Kinder samt den 2 Schwiegerkindern wieder zu Hause waren.
Zurückgelegte Meilen: 13