31.März 2009 Moab - Shafer Trail - Corona Arch Gelungener TherapieversuchAm nächsten Morgen gingen wir zeitig zum frühstücken, denn heute stand eine Herausforderung für mich auf dem Programm. Wir ließen uns das Schweizer Brot mit Marmelade und kleine Doughnuts schmecken und der Kaffe war auch äußerst lecker. Dann musse ich ungewollt einer Unterhaltung zwischen einer Frau und dem Schweizer Motelbesitzer mit anhören, bei der es um die Potash Road ging.
Bei dem, was ich da zu hören bekam, stellten sich mir sämtliche Nackenhaare auf: fast unbefahrbar, darauf gehofft, dass kein Auto entgegenkommt und ähnliche schreckliche Dinge. Da war bei mir Ende Gelände und Willy sah mir schon am Gesicht an, dass mich mein “Mut” verlassen hatte. Im Zimmer musste ich es mir dann noch mal geben und schaute mir kurz noch ein youTube-Video von der Potash an und ich war mir sicher, dass ich dort nicht fahren wollte. Das Video war aus so einem Blickwinkel aufgenommen, das sah spektakulär und gefährlich aus - und ich war bisher der Meinung, dass die Potash relativ eben verläuft. Als einziges Zugeständnis konnte ich Willy versprechen, dass ich mir mal den Shafer von oben ansehe und dann endgültig sage, ob ichs packe oder nicht. (Wenn ich mir das so im nachhinein durchlese, klinge ich ja richtig zickig und man könnte grad meinen, wir hätten wer-weiss-was-für-eine-Strecke fahren müssen…
)
Dann packten wir unser Auto und starteten Richtung Canyonlands NP. Wir hielten kurz am Visitor Center und fragten nach dem Zustand der Potash Road. Die nette Rangerin meinte, wir hätten Glück, sie sei frisch gegradet und sehr gut zu fahren. Vor lauter Freude fragte ich gar nicht nach der “gefährlichen” Potash Road. Anschliessend fuhren wir noch ein paar View-Points an, bevor wir uns auf den Weg zur Shafer Trail Road machten.
Als wir oben standen und ich runtersah, fand ich es eigentlich gar nicht so schlimm, aber vor der Höhe hatte ich schon ein wenig Schiss. Aber dort oben zu stehen und nicht fahren wollen – nein, das konnte ich meinem Mann nicht antun. Also fuhren wir los und nach der ersten Kehre hatte auch ich meine helle Freude an der Strecke - es war so toll. Im Nachhinein kann ich selbst nicht mehr verstehen, warum mir so bange vor der Fahrt war. Warum muss ich mich auch immer so anstellen.....???
Unten angekommen, fuhren wir auf der Potash Road weiter und die war wirklich genau so, wie ich sie mir anfangs vorgestellt hatte - etwas ruppig, aber keine schwindelerregende Höhen und 2 Autos haben auch gut nebeneinander gepasst - und Spass hatten wir außerdem auch dabei. Was hat die Frau da heute morgen bloss für einen Mist erzählt??? Willy und ich wechselten uns immer wieder ab beim fahren. Wir machten ein kleines Picknick mit Aussicht auf den Colorado und bald danach waren wir wieder auf der geteerten Strasse. Irgendwann kam links eine Haltebucht mit Zugang zum Colorado, dort hielten wir an und hielten unsere Hände in den berühmten Fluss.
Als wir weiterfuhren, sahen wir links den Parkplatz, wo es zum Corona Arch geht. An den Corona Arch hatte ich vorher schon mal kurz gedacht, war aber der Meinung, wir hätten
ihn unterwegs übersehen. So freuten wir uns, dass wir noch ein Highlight für diesen Tag hatten. Der Hike zum Arch war nicht besonders anstrengend, nur der kurze Aufstieg am Seil und über die kleine Leiter gaben mir doch ein wenig zu denken - da musste ich schließlich auch wieder runter…. Aber erst mal waren wir oben und freuten uns, dass außer uns nur noch 3 Leute oben waren und die machten sich grade auf den Rückweg.
Der Corona Arch ist schon sehr beeindruckend - erst mal sieht man ihn gar nicht und dann ist er auf einmal da in seiner ganzen Pracht und Grösse. Zum Grössenvergleich stehe ich auf dem Bild oben unter dem Arch. Wir verbrachten einige Zeit dort oben und machten uns dann langsam auf den Rückweg.
OK, Leiter und Seil - ich komme. Todesmutig kletterte ich die Leiter runter und nahm kurze Zeit später die Strecke mit dem Seil in Angriff. Da hatte ich dann schon leicht wackelige Knie, aber nur ganz kurz, denn es ging eigentlich ganz prima. Der Rest des Weges war dann ein Kinderspiel und bald waren wir dann auch wieder am Parkplatz angekommen. Unterwegs sahen wir an der Strasse auf der linken Seite im Fels Indianezeichnungen.
Leider waren die Zeichnungen ca. 3 m über uns, man konnte sie nur von der rechten Strassenseite heranzoomen.
Im Motel angekommen, machten wir uns kurz frisch, um uns dann zu Fuss auf den Weg Richtung Zentrum zu machen. Heute wollten wir zu Eddi McStiffs und das Essen dort testen. Nun ja, ganz so lecker wie in der Brauerei war es nicht und die Bedienung war auch deutlich unmotiviert.
Nach dem Essen liefen wir zu Fuss wieder zurück und machten das übliche Programm: Bilder überspielen, Mails checken, ein bisschen den nächsten Tag planen und ein Gute-Nacht-Bierchen trinken.
Unterkunft: Inka Inn
Verpflegung:
Eddi McStiffs...to be continued