Wir haben vor zwei Jahren auch einen ziemlichen Umweg gemacht für zweieinhalb Tage Yellowstone. Darum: stimmt, rechtfertigt JEDEN Umweg
Und weil da so ist ... und weil wir nur noch noch einen Tag im Yellowstone haben ...und weil wir diesen wunderbaren Park nicht verlassen möchten ...und weil dieser dritte Tag der schönste Tag war ...und weil es davon Hunderte von Bildern gibt, die auszusortieren soooooo schwer fällt ...
Ja, deswegen splitten wir diesen letzten Tag in zwei Hälften und beginnen mit dem Vormittag. Teil zwei des Tages folgt dann bald...
2. September 09
Geysire und bunte Quellen - 7.00 – 14.00 Uhr
Doch jetzt alles schön der Reihe nach:
Ich erwachte als erster. Zuerst schaltete ich die Heizung an, dann ging ich hinunter zum See, um nach Tieren zu schauen. Es waren zwar keine da, dafür war aber die Sonne gerade aufgegangen und erzeugte eine zauberhafte Atmosphäre:
Nach dem Frühstück fuhren wir die kurze Strecke zum Upper Geysir Basin, die weltweit dichteste Ansammlung von Geysiren und heißen Quellen. Bei unserer Ankunft war noch gar nicht so viel los. Im Visitor Center waren die voraussichtlichen Eruptionen der Geysire angekündigt. Old Faithful war für 10.16 Uhr vorhergesagt. Noch 35 Minuten Zeit; Zeit genug den treuen Gefährten einmal zu umrunden und erste Fotos der Umgebung zu schießen.
Um kurz vor 10 nahmen wir auf den Bänken, die im Halbkreis um den Geysir aufgestellt waren, Platz. Während sich die Zuschauerreihen allmählich füllten, stieg immer wieder Dampf auf. Es schien, als würde Old Faithful gleich ausbrechen, doch der Rauch ebbte wieder ab und nichts geschah. Schließlich hörte es fast auf zu rauchen und wir dachten, der bricht nicht so schnell aus. Doch mit einem Mal stieg die Dampfwolke höher und höher und Wasser schoss in den Himmel. Ich schaute auf die Uhr. Uns blieb die Spucke weg: 10.16 Uhr. Auf die Minute genau. Da kannst du deine Uhr nach stellen.
Die Kanadagänse neben dem Geysir ließen sich von dem Schauspiel überhaupt nicht beeindrucken und blieben immer gerade so außerhalb der Reichweite der Wasserfontäne.
Wir waren überrascht, wie viele Zuschauer zu ihren Autos strömten, statt das Thermalfeld auf dem Rundweg zu erkunden. Zum Glück für uns, denn so hielten sich die Menschenmassen in den folgenden 2 Stunden in Grenzen. Der Weg durch das Upper Geysir Basin führt zu zahlreichen Geysiren und Pools, von denen einer schöner und beeindruckender ist als der andere. Und all das durften wir bei herrlichstem Wetter erleben. Wahnsinn! Nach wenigen Minuten schon erreichen wir den Castle Geyser:
Wieder kreuzten Bisons unseren Weg. Da aber ein Kalb dabei war, wichen wir brav zur Seite aus und hielten gebührend Abstand. Nicht alle waren so vorsichtig (passiert ist aber nichts):
Ein Vogel, dessen Gefieder im Flug herrlich blau glänzte, landete neben uns auf einem Baum.
Was gibt es denn dort zu sehen?
Klar, der nächste Geysir, der ausbricht: Der Grotto Geyser. Seine Eruptionen können bis zu 15 Stunden dauern. Genug Zeit also, alles in Ruhe anzuschauen:
Am Ende des Weges wartete der Morning Glory Pool.
Ohne Worte:
Um 11.30 Uhr kamen wir am Riverside Geysir vorbei, dessen Ausbruch zwischen 12.00 und 13.00 Uhr angekündigt war. Wir machten auf einer der Bänke Rast und beschlossen bis 12.00 Uhr, aber auf keinen Fall länger zu warten. Wieder einmal hatten wir unverschämtes Glück, denn nach nicht einmal 10 Minuten Warten brach er aus. Unser dritter Geysirausbruch! Und der fotogenste von allen:
Nach 20 Minuten gingen wir weiter. Gegen der Strom der Leute, die von überall herbeieilten, um noch etwas von dem verfrühten Ausbruch mitzuerleben.
Wir bewunderten noch das Farbenspiel am Chromatic Pool:
Die Farben wirkten so, als wären sie in einer Giftküche angerührt worden:
Zum Schluss noch ein Ausschnitt vom Upper Geyser Basin:
Am Ende waren wir wieder am Old Faithful angekommen. Die Aussichtsbänke waren vollbesetzt, denn die nächste Eruption stand unmittelbar bevor. Es war wesentlich mehr los als am frühen Vormittag, und wir waren froh, dass wir Old Faithful schon erlebt hatten. Was uns nicht davon abhielt, auch noch diese Eruption anzusehen. Also gönnten wir uns ein Eis und beobachten gelassen aus der Ferne unseren vierten Geysirausbruch, ehe wir Richtung Midway Geyser Basin aufmachten.
Harald