27. August 09
Mesa Arch - Rock Springs und 340 Meilen dazwischenUm 5.30 Uhr holte uns der Wecker aus den Federn. Hundemüde und wortkarg fuhren wir die kurze Strecke zum Mesa Arch. Vom Parkplatz führte ein vielleicht 400 Meter langer Weg zum Mesa Arch, wo sich schon einige Leute versammelt hatten. Überraschenderweise war nur ein Stativ aufgestellt, wo eine etwas missmutig dreinblickende Deutsche gerade ihre Kamera einmaß.
Simone und Amelie suchten sich ein Platz am Hang oberhalb des Felsenbogens, während ich mit Leonie vor zur Abbruchkante unter dem Arch ging, um mit ihr kurz einen vorsichtigen Blick in die Tiefe zu werfen. Plötzlich fuhr uns eine wütende Stimme an, was uns einfiele, uns in das Motiv zu stellen. Wir waren total überrascht, denn es waren noch über 20 Minuten zum Sonnenaufgang. Über das folgenden, kurze aber knackige Wortgefecht mit der Deutschen, breiten wir an dieser Stelle den Mantel des Schweigens aus..
Als dann langsam die ersten Sonnenstrahlen hinter den Bergen hervorbrachen, hatte sich die Gemüter wieder beruhigt. Es war absolut faszinierend, wie die Unterkante des Bogens im Morgenlicht glühte. Die Kameras klickten im Sekundentakt. Aber die eigentliche Kunst besteht nicht darin zu fotografieren, sondern den Foto auch einmal beiseite zu legen und einfach nur zu genießen.
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Zurück am Parkplatz fuhren wir dann gleich los, denn wir wollten soweit wie möglich Richtung Rock Springs kommen, wo am nächsten Tag um 10.00 Uhr der Generator repariert werden sollte. Zuerst fuhren die 191 nach Norden, bogen dann nach Osten auf die I 70 ab um kurz vor Fruita auf die 139 wieder Richtung Norden zu fahren. Die Fahrt über den Douglas Pass zog sich wie Kaugummi.
Gegen 12.00 Uhr erreichten wir Dinosaur, wo die Stichstraße ins National Monument zu Harper’s Corner abging. Schade, dass wir keien Zeit hatten, denn ich hatte diesen View Point als must-see auf der Liste.
Da das Dinosaur Quarry geschlossen hatte, fuhren wir daran vorbei und steuerten gleich Vernal an, wo wir im City Park Mittag machen wollten. Vernal zeigte sich als schmuckes Städtchen mit einem gepflegten, einladenden Stadtpark. Während Simone Essen kochte, ging ich mit den Kindern auf den Spielplatz.
Als Nächstes stand die McConkie Ranch im Dry Fork Canyon auf dem Programm, wo es schöne Petroglyphen zu besichtigen gibt. Nach wenigen Meilen waren wir da. Ein Mann, der gerade zurückkam, erklärte uns den Weg zu den Felszeichnungen und meinte, er hätte schon viele gesehen, aber das seien mit die schönsten.
Auf jeden Fall waren es die schönsten, die wir auf unserer Tour sahen. In der prallen Sonne liefen wir so lange wie Lust hatten an der Felswand entlang, wo sich etliche guterhaltene Petroglyphen befanden.
Damit war unser Programm leider schon erschöpft, aber wir wussten, wenn sich je die Gelegenheit bietet, werden wir mehr als ein paar Stunden in dieser abwechslungsreichen Gegend bleiben.
Weiter ging’s nach Norden. Die Fahrt entlang der 44 bzw. der 530 westlich des Flaming Gorge Reservoir war schön, aber nicht spektakulär. Da wir auf Abstecher verzichteten, bot sich nur einmal der Blick auf die Ausläufer des Stausees.
Am frühen Abend checkten wir dann auf dem KOA Rock Springs ein, der kaum mehr als ein Schotterplatz in Nähe der Interstate war.
Dafür lag er nur 2 Meilen von der Werkstatt entfernt, besaß blitzsaubere Sanitäranlagen und einen Pool, in dem wir uns nach der langen Fahrt erstmal erfrischten.
Wir waren über 340 Meilen gefahren, und hatten an einem Tag eine Strecke bewältigt, für die wir zwei Tage veranschlagt hatten. Und wir waren unserem großem Ziel, dem Yellowstone, ein ganzes Stück näher gekommen.
Harald